Antworten zu den Fragen

Antworten zu den Fragen 1. Nationales Produktionskonto (in Mrd. DM) 135 Absehreibungen Tind_Subv. 130 Einkornrnen aus - unselbst. Arbeit - Unterne...
Author: Manfred Gerber
20 downloads 2 Views 1MB Size
Antworten zu den Fragen 1. Nationales Produktionskonto (in Mrd. DM)

135

Absehreibungen Tind_Subv.

130

Einkornrnen aus - unselbst. Arbeit - Unternehrnertatigkeit unu Verrn6gen Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen

668

Privater Verbraueh Staatsverbraueh Anlageinvestitionen Vorratsinvestitionen AuBenbeitrag

665 240 248 13 27

260

1193

Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen

2. Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen .I. Absehreibungen .I. Tind_Subvenrionen

1193 Mrd. DM 135 Mrd. DM 130 Mrd. DM

Nettosozialprodukt zu Faktorpreisen = Volkseinkornrnen

928 Mrd. DM

1193

3. Es handelt sieh urn die Besehreibung des Wirtsehaftsprozesses in einer abgelaufenen Periode. 4 .. Die prozentualen Anderungen des realen Sozialprodukts werden als Indikator fiir Wirtsehaftswaehsturn verwendet. Dec Stand des Preis index fiir das Sozialprodukt gibt an, inwieweit das Ziel Preisstabilitat erreieht wurde. Der Anteil des AuBenbeitrags dient als ein Indikator fiir die Wahrung des auBenwirtsehaftliehen Gleiehgewiehts. 5. Vorteile der Modelle sind ihre Einfaehheit und Obersiehtliehkeit. Sie lassen wesentliehe Elernente und Zusarnrnenhange erkennen. Naehteilig wirkt sieh aus, daB zahlreiehe Faktoren der Realitat unberiieksiehtigt bleiben. 6. a) C = 50 + 3/5 Y C 1 = 50 + 3/5 • 100

C 2 = 50 + 3/5 • 500

122

b) Graphische Darstellung:

c

, ,,

300

,, Ca

,,

,, ,,45 -Linie

,,'

3 c= 50+-V 5-

,,," ,,"""" ,, ,,"

100 50 0

c) Basiseinkommen:

V

500

VB= 125 S

YB =c

2 S=-50+-V 5

YB = 50 + 3/5 Y 2/5 YB = 50

-Sa

V -50

YB = 125

7.

S=-50+2I5Y

8. a) Die Konsumkurve verlagert sich nach oben, weil die Bezieher relativ niedriger Einkommen - die durch die neue Einkommensverteilung begiinstigt werden eine groBere Konsumneigung haben. Ca und auch c werden steigen. b) Mit steigendem Geldvermogen sinkt die Sparneigung. Die Konsumneigung steigt entsprechend: die Konsumkurve verlagert sich nach oben. c) Die Konsumausgaben steigen, weil Kredite billiger werden. d) Die Konsumausgaben sinken, weil die Haushalte aus Vorsichtsgriinden verstarkt sparen.

-t)

e) Die Konsumausgaben fallen, weil das Realeinkommen (Y r = sinkt. Sie konnen aber auch steigen, wenn die Haushalte mit weiteren Preissteigerungen rechnen, denen sie zuvorkommen wollen. 123

9.

e H = 18,7 Mrd. DM + 343,6 Mrd. DM

• 0,82

= 281,8 Mrd. DM Der realisierte Konsum war demnach 1968 hoher als der mit Hilfe der Konsumfunktion ermittelte Konsum.

10. Die marginale Konsumquote gibt an, um wieviel (in absoluten Zahlen) sich die Konsumausgaben andern, wenn sich das Einkommen um einen (unendlich) kleinen Betrag andert. Die Einkommenselastizitat gibr an, um wieviel Prozent sich die Konsumausgahen andern, wenn das Einkommen sich um einen besrimmten Prozentsatz (z. B. 1 %) andert. 1968: marginaie Konsumquote laut Konsumfunktion B.4.1

de

dY

= 0,82

Einkommenselastizitat der Konsumausgaben:

de e

dY: '1= 0,82 : 0,87 = 0,94 = e", y

Dabei ist die GroBe ~die durchschnittliche Konsumquote, die in TabelJe 3, Seite 19, mit 0,87 fur 1968 angegeben ist.

11. a)

Der Gegenwartswert (W) der Netto-Ertrage ergibt sich aus B.5: 400 200 W =104 + I ,042 = 569,81 ,

b) Die lnvestition lohnt sich, da der Gegenwartswert der Ertrage hoher ist als die Anschaffungskosten.

12. c) ist richtig. Wenn bei einem gegebenen Marktzinssatz (i) der Gegenwartswert (W) der }'Jetto-Ertrage hoher ist als der Anlagebetrag (K), muB die Rendite der lnvestition (r) hoher sein als i.

13. Die individuelle lnvestitionst'unktion beschreibt, welche Investitionsausgaben ein Unternehmen bei alternativen Zinssatzen plant. Durch Addition aller geplanten Investitionsausgaben bei unterschiedlichem Zinsniveau erhalt man die gesamtwirtschaftliche lnvestitionsfunktion. 124

14. Abhangige Variable: I unabhangige Variable: i autonome Investition: I a induzierte Investition: 1= b • i margin ale Investitionsneigung: b Parameter: la und b

15. Anteil der (Brutto- bzw. Netto-) Investitionen am (Brutto- bzw. Netto-) Sozialprodukt. 1977 betrugen die Anlageinvestitionen rd. 24R Mrd. DM. Daraus ergibt sich eine Investitonsquote von 20,8 %.

16. Es gilt: Brutto-Inlandsprodukt + Faktoreinkommen aus dem Ausland - Faktoreinkommen an das Ausland

= Bruttosozialprodukt Zur Messung des Angebots an Glitern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft (geographische Abgrenzung) ist das Bruttoinlandsprodukt als Indikator besser geeignet als das Bruttosozialprodukt.

17. Die gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion erfaat den Faktoreinsatz (Arbeit, Kapital) und den Faktorertrag (reales Sozialprodukt). Die Funktion Y r = Y rCA) gilt unter der Voraussetzung, daa der Kapitalstock exogen bestimmt und konstant ist.

18. In einer kurzfristigen Analyse - wie sie die Einkommens- und Beschaftigungstheorie darstellt - wird angenommen, dag das Produktionspotential unverandert bleibt bzw. sich nur wesentlich andern kann. Schwankungen in der Produktion und in der Beschaftigung werden daher auf Nachfrageschwankungen zurlickgeflihrt.

19. In Hohe des realisierten Sozialprodukts zu Faktorkosten entsteht Einkommen, das Haushalten und Unternehmen (in der Realitat auch dem Staat und dem Ausland) zufliegt, und das diese Sektoren voll oder teilweise zur Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgiitcrn verwenden. Entscheidend ist, dag Angebot (Produktion) und Nachfrage entsprechend den bekannten Funktionen von jeweils unterschiedlichen Bestimmungsfaktoren abhangen, so dag sie nicht "automatisch" libereinstimmen (vgl. auch Abschnitt E.II.2). 125

20. Aufschwungphasen: 196B-1970, 1972-1973, seit 1976 Abschwungphasen: 1966-1967,1970-1972,1974-1975 Das Bruttoinlandsprodukt hatte bei normaler Auslastung der Kapazitaten 1977 rund 850 Mrd. DM betragen konnen (realisiert: rund BOO Mrd. DM), bei voller (100 %) Auslastung ca. B75 Mrd. DM.

21. a)

Die Nachfrage besteht nur aus den Konsumgiiterkaufen der privaten Haushalte: C

= BO + O,BY

Ein giiterwirtschaftliches Gleichgewicht liegt vor, wenn Angebot (Y) und Naehfrage (C) iibereinstimmen. Y=C

Setzt man fUr C die Konsumfunktion ein, kann Y ermittelt werden: Y

= BO + O,BY

Y= 400

Das Gleiehgewiehtseinkommen ist identiseh mit dem Basiseinkommen, da weder investiert noeh gespart wird.

b) Die Investitionen werden auf der Nachfrageseite zu der Konsumgiiternachfrage addiert. Das Gleiehgewiehtseinkommen betriigt dann Y=BO+O,BY+ 100 Y = 900

Beachten Sie, daB das neue Gleichgewiehtseinkommen nicht nur urn 100 liber dem in a) errechneten liegt, sondern urn ein Vielfaches der Investitionen. Dieses Multiplikatorprinzip wird in Absehnitt F dargestellt In der graphisehen Darstellung wird die C+I-Funktion mit der 45°-Linie zum Schnitt gebracht:

126

'l~' C (Y)

C I

~/

,,

+I

Cry)

600 400 200 180 80 Ca 0

YI

400

600

Y

800 00

Verwendet man die Investitions- und Sparfunktion fUr die Ermittlung des Gleichgewichtseinkommens, wird die Investitionsgiiternachfrage im Abstand 1= 100 als Parallele zur Abszisse eingetragen und mit der Sparfunktion (S = - 80 + 0,2 Y) zum Schnitt gebracht.

Aigebraische Losung: S(Y) Gleichgewichtsbedingung

S

100 Gleichgewichtseinkommen

Y

-80+0,2Y

900

Graphische Losung: S I

sty) 100~--------------~~~-----

-Sa -80

400

900

22. Bei einem Sozialprodukt bzw. Volkseinkommen von 150 planen die Haushalte gemiig ihrer Konsumfunktion Kiiufe von C = 80 + 0,8 • 150 = 200 und die Unternehmen Investitionen in Hohe von 100 Geldeinheiten. Die gesamte Nachfrage betragt demnach 300. Da sie das Angebot iibersteigt, liegt eine Expansionsliicke vor.

127

23. 1st das realisierte Einkommen hoher als das Gleiehgewiehtseinkommen, so liegt eine Kontraktionsliieke vor: Die geplante Naehfrage aus diesem Einkommen ist geringer als das geplante Angebot. In der Realitat kommt es zu einer ungeplanten Erhohung der Lagerbestande, so daB die Investitionen (geplante und ungeplante) sieh der hoheren Ersparnis anpassen. Es kann aber aueh zu Preissenkungen kommen. Die Verluste, die in den Unternehmen dadureh entstehen, sind gesamtwirtsehaftlieh als "negative Ersparnis" zu bezeiehnen, so daa ex post wiederum I = S gilt. Ferner kann es zum Abbau von Lieferfristen kommen, die als Entsparen (der Haushalte) zu werten sind.

24. Transaktionsmotiv: Zahlungseingange und -ausgiinge stimmen in den Betragen und in den Terminen nieht iiberein. Der Tausch von Geld in zinstragende Forderungen (und umgekehrt) kostet Geld. Vorsichtsmotiv: Es besteht keine vollkommene Sicherheit iiber Zahlungseingange und -ausgange. Es konnen iiberraschend ungeplante Zahlungsverpflichtungen auftreten, oder giinstige Gelegenheiten fiir Vermogensanlagen geboten werden. Spekulationsmotiv: Die Ertrage aus ertragbringenden Vermogensanlagen sind ungewia (Kursrisiko). Geld als Vermagensbestandteil versehafft einen eigenen Nutzen (= Geld als Gut hoehster Liquiditiit). 25. Der Geldbestand der Transaktionskasse (Bargeld und Siehtguthaben) wird wiihrend der Planungsperiode vollsrandig fiir Kiiufe von Giitern, Dienst- und Faktorleistungen sowie fiir Kiiufe von Vorleistungen oder Vermogensgegenstiinden auaerhalb des Wirtschaftskreislaufs (z. B. Grundstiieke, Hauser) ausgegeben. Dagegen bleibt die Spekulationskasse unverandert in ihrer Hohe erhalten.

26. Die Ersparnis einer Periode ergibt sieh aus der Differenz zwischen Einkommen und Konsum. Wenn dieser Betrag nieht zum Kauf von Wertpapieren oder anderen Forderungen verwendet wird, sondern in Iiquider Form gehalten wird, wird er gehortet. Horten ist demnaeh eine Form des Sparens.

27. Ein sehr niedriger Zins bietet keinen Ausgleieh mehr fiir den Verzicht auf Liquiditiit. Geld als Anlageform wird dann allen anderen, weniger liquiden Vermogensanlagen - aueh wenn sie ohne Kursrisiko sind, wie z. B. Spar- und Termineinlagen vorgezogen. Nach dem Spekulationsmotiv erwarten die Wirtschaftssubjekte bei einem sehr niedrigen Zins - der nicht mehr als "normal" angesehen wird - keine weiteren Zinssenkungen (bzw. Kurssteigerungen) mehr. Urn Kursverluste zu vermeiden, werden Wertpapiere verkauft und die Spekulationskasse wird aufgestockt.

128



28. In der Realitat kann nur der gesamte Geldbestand der Nichtbanken ermittelt werden.

29. a) Der Kassenhaltungskoeffizient k = digkeit V =

~ (~=

r::

r:: ist der reziproke Wert der Umlaufgeschwin-

= k). Je groBer k wird, umso geringer ist die Umlaufge-

schwindigkeit des Geldes. b) Durch Horten, d. h. Erhohung der Spekulationskasse (= passive Kasse) sinkt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, durch Enthorten (Abbau der Spekulationskasse) steigt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. 30. Die Einkommenskreislaufgeschwindigkeit betrug fiir M 1 : V = ~= 928 Mrd. DM ~ 45 M. 208 Mrd. DM ' D. h., die Geldmenge Ml wurde rund 4,5mal im Einkommenskreislauf verwendet. L M

31.

=M 70 -- 0 ,2·500 + 3,5 = 120 Geldeinheiten

32. Eine Zinserhohung ergibt sich aus einer Senkung der Geldmenge: -

Verschiebung der M-Geraden nach links

Erhohung des Volkseinkommens: -

Verschiebung der LT+S-Funktion nach rechts

Erhohung der Liquiditatspraferenz: - Verschiebung der LT+S-Funktion nach rechts .. (Vgl. Abb. 16) 33. a) Das Grenzprodukt der Arbeit gibt an, um wieviel die Ausbringungsmenge (Y r) sich andert, wenn bei Konstanz des Kapitaleinsatzes lediglich die Einsatzmenge des Faktors Arbeit (N A) verandert wird. Mathematisch wird das Grenzprodukt bestimmt durch den Differentialquotienten dYr , GPA = dNA =Yr 9 Hewer

129

b) Das Grenzwertprodukt der Arbeit ergibt sich aus der Multiplikation des Grenzprodukts mit einem Preisindex fiir den Giiter- (Absatz-)markt: GWPA

= y; . P

34. Auf dem Giiter- und Arbeitsmarkt herrscht vollkommene Konkurrenz. Die Unternehmen streben nach Gewinnmaximierung. Es gilt eine Produktionsfunktion yom Typ A mit stetig teilbaren, substituierbaren Einsatzfaktoren und fallendem Grenzprodukt. Kapitalstock und Stand des technischen Wissens (bzw. Produktionsverfahren) sind exogen bestimmt und konstant.

35. Nominallohnerhohung bei Preisniveausenkung Nominallohnerhohung bei Konstanz des Preisniveaus Nominallohnerhohung > Preisniveauerhohung Konstanz des Nominallohns bei Preisniveausenkung Nominallohnsenkung < Preisniveausenkung

36. Volle bzw. hohe Auslastung des Erwerbspotentials. Niedrige Arbeitslosenquote bzw. Arbeitslosenquote = o. Zahl der Arbeitslosen und Zahl der offenen Stellen stimmen iiberein.

37. Senkung des Reallohns (vgl. Frage 35). Verringerung des Arbeitsangebots (Verlagerung der Angebotskurve nach links) Erhohung der Arbeitsnachfrage (Verlagerung der Arbeitsnachfragekurve nach rechts). (Vgl. Abb. 19)

38. a) Das Gleichgewichtseinkommen ist dann gegeben, wenn die geplanten Ersparnisse den geplanten Investitionen entsprechen: 1= S

100 10 + -.- = 1

-

50 + 0,2 Y

Da der Zinssatz (i = 5) von der Zentralbank exogen determiniert wird, kann Y bestimmt werden: 100 10 + -5- = - 50 + 0,2 Y Y = 400

130

b) Die Nachfrage nach Transaktionskasse betragt bei einem Gleichgewichtseinkommen Y = 400: LT = 0,25 • 400 LT = 100 Die Nachfrage nach passiver (Spekulationskasse) betragt bei einem Zinssatz von 5% LS

= 60

Das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt ist dann gegeben, wenn die Zentralbank 160 Geldeinheiten (= M) zur Verfugung stellt, da dann die Bedingung

erfUllt ist. 39. Eine sinkende Liquiditiitspriiferenz bewirkt, dag bei jedem Volkseinkommen und wenn man die engere Definition der "eigentlichen Liquiditatspraferenz" wahlt - bei jedem Zinssatz weniger Geld nachgefragt wird. D. h., dag die Nachfrage nach Wertpapieren steigt. Wenn aile anderen Faktoren konstant bleiben, erhoht dies den Kurs und senkt den Gleichgewichtszins. Ein niedrigerer Zins wiederum fUhrt zu einer hoheren Investition und damit eiriem erhohten Gleichgewichtseinkommen. Die geringere Nachfrage nach Geld kann sich aber auch - ohne Umweg fiber den Wertpapiermarkt - direkt in einer Erhohung der Investitionsguternachfrage bzw. der Konsumausgaben auswirken, z. B. wenn Unternehmen und Haushalte gehortetes Geld in Transaktionsgeld umwandeln. Berucksichtigt man zusatzlich, dag ein hoheres Gleichgewichtseinkommen in der ,.2. Runde" die Nachfrage nach Transaktionsmasse erhoht, wird ein Teil der anfanglichen Zinssenkung ruckgangig gemacht. Die Erhohung des Gleichgewichtseinkommens ist dann entsprechend geringer.

40. la, und zwar mit folgender Begrundung: Die Nachfrage nach Geld steigt mit wachsendem Volkseinkommen entsprechend der Funktion ~ = k • Y. Wird die Geldmenge nicht erhoht, kann die steigende Geldnachfrage im Geldmarktmodell nur durch einen Abbau der Spekulationskasse bzw. durch Verkaufe von Wertpapieren gedeckt werden. Dies fUhrt zu steigenden Zinsen. Dadurch wfirden die (zinsabhangigen) Investitionen gehemmt, so dag eine bestimmte Hohe des Volkseinkommens nicht fiberschritten werden kann.

41. Bei einem niedrigen Zins sinkt die Bereitschaft, Geld auf dem Wertpapiermarkt anzulegen und so dem Unternehmenssektor Finanzmittel zur Verfugung zu stellen. 1m Grenzfall (Keynes-Bereich, Liquiditatsfalle) wird alles zusatzliche Geld gehortet. Der 9·

131

Zins bleibt auf einer Mindesthohe stehen, die auch bei einer Ge1dmengenerhohung nicht unterschritten wird. Damit entfiillt auch die Moglichkeit, iiber sinkende Zinsen die Investitionsgiiternachfrage zu erhohen.

42. 1m Grenzfall, wenn die Investitionsgiiternachfrage nicht auf Zinssenkungen reagiert, gelingt es nicht, iiber eine steigende Ge1dmenge Sozialprodukt und Volkseinkommen zu erhohen.

43. a) Unter dem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht versteht man ein (simultanes) Gleichgewicht auf dem Giiter- und Ge1dmarkt. b) Ein monetliIes Gleichgewicht liegt vor, wenn Angebot und Nachfrage nach Geld iibereinstimmen (= Gleichgewicht auf dem Geldmarkt). c) Das reale Gleichgewicht ist gegeben, wenn auf dem Giitermarkt Angebot und Nachfrage iibereinstimmen. Das ist beim Gleichgewichtseinkommen der Fall. In anderer Formulierung liegt ein reales Gleichgewicht vor, wenn Investitionsausgaben und Ersparnis ex ante gleich sind. d) 1st ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht (siehe a) mit Vollbeschaftigung (= Gleichgewicht) auf dem Arbeitsmarkt verbunden, spricht man von einem Gleichgewicht bei Vollbeschaftigung. e) 1m weiteren Sinn der Gleichgewichtsdefinition liegt bei Unterbeschaftigung auf dem Arbeitsmarkt iiberhaupt kein, gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht vor. Es handelt sich vie1mehr urn ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht i. e. Sinn (vergleiche a) auf dem Giiter- und Geldmarkt, das mit einem Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt verbunden ist. 44. Das Saysche Theorem besagt, dag der Wert des Gesamtangebotes an Giitern nicht groger sein kann als der Wert der Gesamtnachfrage. Das ergibt sich aus der Kreislaufbetrachtung, nach der die Ge1dkosten der Produktion zu Ge1deinkommen der Haushalte und Unternehmen werden. Dieses Einkommen wird in jeder Periode voll als Nachfrage eingesetzt: Die Haushalte fragen Konsumgiiter nach, in H6he der Ersparnis bieten sie den Unternehmen Finanzmitte1 flir Investitionen. Ein Rlickgang der Nachfrage nach einem Gut oder einer Gruppe von Giitern flihrt zu Preisanderungen und Umstellungen in der Produktion, ohne dag die Gesamtnachfrage sich andert. 45. Eine steigende Sparneigung ist gleichzusetzen mit einer verringerten Konsumgiiternachfrage der privaten Haushalte (die Ersparnis der Unternehmen wird vernachlassigt). Durch die steigende Ersparnis wird das Angebot auf dem Kreditmarkt erh6ht. Dadurch sinkt der Gleichgewichtszins und steigt die Nachfrage nach Investitionskre132

diten, so dag die Vollbeschaftigung wieder erreicht wird. Entscheidend ist, dag Geld nicht gehortet wird, also nicht als Wertaufbewahrungsmittel dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird. 46. 1m Gegensatz zur Klassik kann eine erhohte Sparneigung nach den Erkenntnissen von Keynes das Vollbeschiiftigungsgleichgewicht sehr wohl gefahrden: Am geringsten ist diese Gefahr, wenn - ahnlich wie im klassischen Modell - flexible Preise, Zinsen und Lohne unterstellt werden: Der Nachfrageausfall am Giitermarkt fiihrt zu sinkenden Preisen. Am Geldmarkt sinkt dann die Nachfrage nach Transaktionsgeld und damit der Zins. Erst auf diesem Umweg kann eine erhohte Investitionsgiiternachfrage zur Wiederherstellung des alten Gleichgewichtseinkommens fiihreno Da die Preissenkungen auf dem Arbeitsmarkt zu Reallohnsteigerungen fiihren, kann die Vollbeschaftigung nur wiederhergestellt werden, wenn die Nominallohne mindestens im gleichen Ausmag fallen wie die Preise. Beachten Sie, daB im Unterschied zur Klassik eine Zinssenkung nicht ausreicht, urn die Vollbeschaftigung zu sichern, sondern daB - wenn auch voriibergehende - Preis- und Lohnsenkungen dazukommen miissen. Das Vollbeschaftigungsgleichgcwicht wird nach einer Erhohung der Sparneigung nicht wieder erreicht, wenn Preise, Zinsen und Lohne nach unten starr sind, die Geldnachfrage unendlich elastisch ist und/oder die Investitionsgiiternachfrage zinsunelastisch ist. 47. a) Da nach dem Sayschen Theorem der Wert des Gesamtangebots und der Gesamtnachfrage immer iibereinstimmen, andert eine Geldmengenerhohung nur das Preisniveau. Der reale Wert und die Zusammensetzung des Angebots und der Nachfrage bleiben unverandert. b) Auch im Keynesschen Modell erhoht eine steigende Geldmenge das Preisniveau. Die Wirkungskette fiihrt aber iiber sinkende Zinsen zu einer erhohten Nachfrage nach Investitionsgiitern ul)d - in Abhangigkeit von nominellen Einkommens~tei­ gerungen - zu hoheren Konsumausgaben. Zusatzlich kann im Keynesschen Modell beriicksichtigt werden, daB Preissteigerungen auch die Parameter der Investitions- und Konsumfunktion verandern konnen. 48. a) Das urspriingliche Gleichgewichtseinkommen (Yo) betragt Yo = 60 + 0,75 Yo + 30 Yo = 360 Das neue Gleichgewichtseinkommen (Y 1) mit einer verminderten Investitionsgiiternachfrage betragt: Y 1 = 60 + 0,75 Y 1 + 30 - 10 Yl

= 320 133

b) Die autonome Senkung der lnvestitionen urn 10 Geldeinheiten leitet einen Kontraktionsprozeg ein, der gemiill der Multiplikatorformel das Volkseinkommen senkt urn LlY=-LlI. _1_ 1-c

(1 - c

=s)

Ll Y = - 10 • _1_ 0,25 Ll Y = - 40 Geldeinheiten c)

~ Pcriuc.Jc

0 1 2

49. a)

-I

3U 30 30

III

-\0 -\0

I . III

20 20

C

llC

33U 330 330

-

- 7.5

Volkseinkonunen

Erspllrnis

Kunsum

Invc~(iliun

c.Llc 322.5

s 30 3U 30

Lls -

- 2.5

s. Lls -

27.5

v

llV

v.Llv

36