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Antidepressiva
Analyseergebnis
DNA-Analyse durch humatrix AG, Reißstraße 1a, 64319 Pfungstadt Vertrieb durch STADApharm GmbH, 61118 Bad Vilbel, Stand: Februar 2014
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E R GE BNIS D ER LA BORA NALY SE Proband: Stefan Mustermann*
geb. am 11.09.1973
* Bitte beachten Sie, dass die Nennung der Daten nur hilfsweise gemäß der versicherten Angaben erfolgt, da die Identität der Probanden nicht beglaubigt wurde.
Antidepressiva Chromosom 22q13.1, CYP2D6-Gen Pos. 2549Δa (rs4986774)
S*a/a
**a/-
**-/-
**g/a
S*a/a
**t/-
**-/-
Pos. 1846g>a (rs3892097)
**g/g Pos. 1707Δt (rs5030655)
S*t/t
Pos. 2613-2615Δaga (rs28371720)
S*aga/aga
**aga/-
**-/-
P34S, Pos. 100c>t (rs1065852)
S*c (P34)/c (P34)
**c (P34)/t (34S)
**t (34S)/t (34S)
**g/a
**a/a
Pos. 2988g>a (rs28371725)
S*g/g
Chromosom 22q13.1, CYP2D6-Gen Copy Number Variation Anzahl Genkopien:
1
Daraus resultiert folgender CYP2D6-Haplotyp*:
*4/*5
* Der angegebene Haplotyp bezieht sich ausschließlich auf die getesteten Genorte. Es sind weitere, wenn auch sehr seltene genetische Variationen bekannt, bei deren Vorliegen der tatsächliche Haplotyp von dem hier angegebenen abweichen kann.
Musterbefund Therapiesicherheit Antidepressiva – © humatrix AG 2013
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Chromosom 10q24, CYP2C19-Gen P227P, Pos. 681g>a (rs4244285)
S*g/g
**g/a
**a/a
W212X, Pos. 636g>a (rs4986893)
S*g (W212)/g (W212)
**g (W212)/a (212X)
**a (212X)/a (212X)
M1V, Pos. 1a>g (rs28399504)
S*a (M1)/a (M1)
**a (M1)/g (1V)
**g (1V)/g (1V)
S*c/t
S*t/t
Pos. -806c>t (rs12248560)
**c/c
Daraus resultiert folgender CYP2C19-Haplotyp*:
*17/*17
* Der angegebene Haplotyp bezieht sich ausschließlich auf die getesteten Genorte. Es sind weitere, wenn auch sehr seltene genetische Variationen bekannt, bei deren Vorliegen der tatsächliche Haplotyp von dem hier angegebenen abweichen kann.
Pfungstadt, 05.11.13 Dr. Anna Carina Eichhorn humatrix AG
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BE RA TU NG Im folgenden Abschnitt finden Sie allgemeine Informationen zum untersuchten Wirkprofil sowie individuelle Erläuterungen, Hinweise und Ratschläge zur weiteren Therapieplanung für: Stefan Mustermann*
geb. am 11.09.1973
* Bitte beachten Sie, dass die Nennung der Daten nur hilfsweise gemäß der versicherten Angaben erfolgt, da die Identität der Probanden nicht beglaubigt wurde.
Antidepressiva
Allgemeine Information: Bei der Behandlung mit Psychopharmaka ist das Erreichen und Einhalten des Wirkspiegels häufig von entscheidender Bedeutung für den Therapieerfolg. Da viele Antidepressiva von Leberenzymen abgebaut werden, die sich in ihrer Aktivität von Mensch zu Mensch stark unterscheiden können, ist das Einstellen des Wirkspiegels bei Dosierung gemäß Beipackzettel oft problematisch. Maßgeblich für den Abbau vieler Trizyklika und SSRI sind die beiden Cytochrom P450Enzyme CYP2C19 und CYP2D6. Verschiedene Variationen im CYP2C19-Gen führen zu stark verminderter Enzymaktivität. Ist nur eine der beiden Genkopien, die man normalerweise trägt, betroffen, wird die Person als Intermediate Metabolizer (IM) bezeichnet. Sind beide Kopien betroffen, spricht man von einem Poor Metabolizer (PM). Nicht betroffene Personen sind Extensive Metabolizer (EM). Eine bestimmte Variation verstärkt jedoch auch die CYP2C19-Aktivität, was zum sog. Ultrarapid Metabolizer (UM)-Status führt. CYP2C19 spielt eine wichtige Rolle beim Metabolismus verschiedener Antidepressiva, Benzodiazepine und Protonenpumpen-Inhibitoren, ist aber z.B. auch an der Aktivierung des Prodrugs Clopidogrel beteiligt. Der individuelle Metabolisierungsstatus kann bei der Einnahme dieser Medikamente berücksichtigt werden, um Unwirksamkeiten und Nebenwirkungen zu vermeiden. Auch im CYP2D6-Gen unterscheidet man aufgrund der genetischen Variabilität zwischen den vier Metabolisierungstypen EM, IM, PM und UM. Letzteres kommt im Falle des CYP2D6 durch eine oder mehrere zusätzliche Genkopien zustande, die betroffenen Personen haben also den Bauplan mehr als zweimal vorliegen und bilden daher auch mehr des Enzyms.
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CYP2D6 ist eines der wichtigsten und am besten verstandenen pharmakogenetisch relevanten Enzyme. Ca. 25% aller gängigen Arzneimittel werden durch CYP2D6 metabolisiert, darunter zahlreiche Antiarrhythmika, Betablocker, Opioid-Analgetika, Krebsmedikamente sowie auch viele Antidepressiva und Antipsychotika.
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Bedeutung der individuellen Polymorphismenkonstellation: CYP2D6-Gen: Aufgrund des vorliegenden Haplotyps *4/*5 gehören Sie zur Gruppe der sog. Poor Metabolizer (PM), die mit einer Häufigkeit von ca. 7% in der Bevölkerung vorkommt. Aufgrund der stark verminderten Enzymaktivität ist davon auszugehen, dass es bei Gabe der durch CYP2D6 metabolisierten Antidepressiva zu einer unerwünschten Akkumulation des Wirkstoffs kommt. Diese sind: Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Imipramin, Maprotilin, Mirtazapin, Nortriptylin, Opipramol, Trimipramin und Venlafaxin. Für die genannten Antidepressiva werden anstelle der Standardanwendung gemäß Beipackzettel individuelle Dosisanpassungen oder Alternativmedikationen empfohlen.
CYP2C19-Gen: Aufgrund des vorliegenden Haplotyps *17/*17 sind Sie der Gruppe der sog. Ultrarapid Metabolizer (UM) zuzuordnen. Ca. 5% der Bevölkerung weisen diesen Metabolisierungstyp auf. Da CYP2C19 am Abbau von Amitriptylin, Citalopram, Clomipramin, Doxepin, Escitalopram, Imipramin und Trimipramin maßgeblich beteiligt ist, ist davon auszugehen, dass es bei diesen Wirkstoffen zu einem beschleunigten Abbau kommt. Dies führt zu einer verminderten Wirksamkeit, im Extremfall sogar zum Wirkverlust.
Im folgenden werden die individuellen, aus den beiden Metabolisierungstypen resultierenden Empfehlungen für jedes der genannten Antidepressiva einzeln aufgeführt. Amitriptylin (Trizyklikum) Da die Studienlage für die Kombination aus CYP2C19 UM und CYP2D6 PM noch keine konkrete Dosisanpassung erlaubt, wird derzeit das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen (kein Trizyklikum). Falls die Therapie dennoch mit Amitriptylin erfolgen soll, ist die Dosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen anzupassen. Citalopram (SSRI) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird eine schrittweise Dosiserhöhung auf max. 150% der Standarddosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen oder das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff (z.B. Fluoxetin, Paroxetin) empfohlen.
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Clomipramin (Trizyklikum) Da die Studienlage für die Kombination aus CYP2C19 UM und CYP2D6 PM noch keine konkrete Dosisanpassung erlaubt, wird derzeit das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen (kein Trizyklikum). Falls die Therapie dennoch mit Clomipramin erfolgen soll, ist die Dosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen anzupassen. Doxepin (Trizyklikum) Da die Studienlage für die Kombination aus CYP2C19 UM und CYP2D6 PM noch keine konkrete Dosisanpassung erlaubt, wird derzeit das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen (kein Trizyklikum). Falls die Therapie dennoch mit Doxepin erfolgen soll, ist die Dosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen anzupassen. Escitalopram (SSRI) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird eine Dosiserhöhung auf max. 150% der Standarddosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen oder das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff (z.B. Fluoxetin, Paroxetin) empfohlen. Fluoxetin (SSRI) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird empfohlen, die Therapie mit einer deutlich erniedrigten Anfangsdosis zu beginnen. Zur Kontrolle des Therapieerfolgs bei Steigerung der Dosis ist ein Monitoring der Plasmakonzentration sinnvoll. Fluvoxamin (SSRI) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird empfohlen, die Therapie mit einer deutlich erniedrigten Anfangsdosis zu beginnen. Zur Kontrolle des Therapieerfolgs bei Steigerung der Dosis ist ein Monitoring der Plasmakonzentration sinnvoll. Imipramin (Trizyklikum) Da die Studienlage für die Kombination aus CYP2C19 UM und CYP2D6 PM noch keine konkrete Dosisanpassung erlaubt, wird derzeit das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen (kein Trizyklikum). Falls die Therapie dennoch mit Imipramin erfolgen soll, ist die Dosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen anzupassen. Maprotilin (Tetrazyklikum) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird empfohlen, die Therapie mit einer deutlich erniedrigten Anfangsdosis zu beginnen. Zur Kontrolle des Therapieerfolgs bei Steigerung der Dosis ist ein Monitoring der Plasmakonzentration sinnvoll.
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Mirtazapin (Tetrazyklikum) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird empfohlen, die Therapie mit einer deutlich erniedrigten Anfangsdosis zu beginnen. Zur Kontrolle des Therapieerfolgs bei Steigerung der Dosis ist ein Monitoring der Plasmakonzentration sinnvoll. Nortriptylin (Trizyklikum) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen. Falls die Therapie dennoch mit Nortriptylin erfolgen soll, sollte die Anfangsdosis auf 40-50% der Standarddosis gesenkt werden. Bei Steigerung der Dosis ist ein Monitoring der Plasmakonzentration von Nortriptylin (und seines Metaboliten 10-Hydroxynortriptylin) sinnvoll. Opipramol (Trizyklikum) Für den vorliegenden Metaboliserungstyp wird empfohlen, die Therapie mit einer deutlich erniedrigten Anfangsdosis zu beginnen. Zur Kontrolle des Therapieerfolgs bei Steigerung der Dosis ist ein Monitoring der Plasmakonzentration sinnvoll. Paroxetin (SSRI) Kann gemäß Beipackzettel eingenommen werden. Sertralin (SSRI) Kann gemäß Beipackzettel eingenommen werden. Trimipramin (Trizyklikum) Da die Studienlage für die Kombination aus CYP2C19 UM und CYP2D6 PM noch keine konkrete Dosisanpassung erlaubt, wird derzeit das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen (kein Trizyklikum). Falls die Therapie dennoch mit Trimitriptylin erfolgen soll, ist die Dosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen anzupassen. Venlafaxin (SSNRI) Da die Studienlage für den CYP2D6-Metabolisierungstyp PM noch keine konkrete Dosisanpassung erlaubt, wird derzeit das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen (z.B. Sertralin, Citalopram). Falls die Therapie dennoch mit Venlafaxin erfolgen soll, ist die Dosis unter Beobachtung therapeutischer und unerwünschter Arzneimittelwirkungen anzupassen.
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Zusammenfassung der Therapieempfehlungen: Folgende Wirkstoffe können ohne individuelle Anpassung (gemäß Beipackzettel) verordnet werden: Wirkstoff
Klasse
Dosisanpassung
Alternativwirkstoff
Paroxetin
SSRI
nicht erforderlich
nicht erforderlich
Sertralin
SSRI
nicht erforderlich
nicht erforderlich
Bei folgenden Wirkstoffen wird eine individuelle Dosisanpassung oder ggf. auch das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen: Wirkstoff
Klasse
Dosisanpassung
Alternativwirkstoff
Citalopram
SSRI
schrittweise auf max. 150% der Standarddosis
Fluoxetin, Paroxetin
Escitalopram
SSRI
schrittweise auf max. 150% der Standarddosis
Fluoxetin, Paroxetin
Fluoxetin
SSRI
Anfangsdosis , Monitoring
-
Fluvoxamin
SSRI
Anfangsdosis , Monitoring
-
Maprotilin
Tetrazyklikum
Anfangsdosis , Monitoring
-
Mirtazapin
Tetrazyklikum
Anfangsdosis , Monitoring
-
Opipramol
Trizyklikum
Anfangsdosis , Monitoring
-
Bei folgenden Wirkstoffen wird vorrangig das Ausweichen auf einen Alternativwirkstoff empfohlen. Individuelle Dosisanpassungen sind für den Fall gedacht, dass dennoch mit dem Wirkstoff behandelt werden soll): Wirkstoff
Klasse
Alternativwirkstoff
Dosisanpassung
Amitriptylin
Trizyklikum
kein Trizyklikum
individuell mittels Monitoring
Clomipramin
Trizyklikum
kein Trizyklikum
individuell mittels Monitoring
Doxepin
Trizyklikum
kein Trizyklikum
individuell mittels Monitoring
Imipramin
Trizyklikum
kein Trizyklikum
individuell mittels Monitoring
Nortriptylin
Trizyklikum
kein Trizyklikum
Anfangsdosis auf 40-50%, Monitoring
Trimipramin
Trizyklikum
kein Trizyklikum
individuell mittels Monitoring
Venlafaxin
SSNRI
Sertralin, Citalopram
individuell mittels Monitoring
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Musterstadt, den Praxisstempel
Dr. med. Klaus Mustermeier
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QU ELLE N J.K. Hicks et al.
Clinical Pharmacogenetics Implementation Consortium Guideline for CYP2D6 and CYP2C19 Genotypes and Dosing of Tricyclic Antidepressants Clin Pharmacol Ther. 2013; 93(5); 384-385
S. Horstmann, E.B. Binder
Pharmacogenomics of antidepressant drugs.
J. de Leon
Clinical guidelines for psychiatrists for the use of pharmacogenetic testing for CYP450 2D6 and CYP450 2C19.
Pharmacol Ther. 2009;124(1); 57-73
Psychosomatics. 2006; 47(1); 75-85 A. Drago et al.
Pharmacogenetics of antidepressant response: an update. Hum Genomics. 2009; 3(3); 257-274
Musterbefund Therapiesicherheit Antidepressiva – © humatrix AG 2013