"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe." Amtseid der Bundesregierung gemäß Grundgesetz Artikel 64 (2)

Anlagestrategie 4. Quartal 2015

Allgemeine Situation In den letzten Wochen stand die Flüchtlingssituation im Zentrum der medialen Berichterstattung. Wir betonen ausdrücklich, dass wir humanitäre Hilfe als notwendig betrachten. Ferner lassen sich die von uns schon mehrfach thematisierten DemografieProbleme nur mit einer Einwanderungspolitik lösen. Wir sind insgesamt jedoch in großer Sorge über die zukünftige Entwicklung und bezeichnen die aktuelle politische Vorgehensweise als gesellschaftliches Experiment mit ungewissem Ausgang. Der Gesetzgeber darf bei der Bewältigung der Aufgaben nicht die bestehenden Gesetze außer Kraft setzen; sämtliche Handlungen haben innerhalb der geschlossenen Verträge und des geltenden Rechtssystems zu erfolgen. Die Kontrollen an den Außengrenzen der EU zu Drittstaaten erfolgten bisher nach dem Schengener Abkommen zu einheitlichen Standards; demnach ist die Einreise zu verweigern, wenn kein SchengenVisum vorhanden ist oder aus anderen Gründen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit eines Schengen-Staates festgestellt wird. Tatsächlich wurde gegen die Kontrollpflicht verstoßen und demnach gegenüber geltendem Gesetz. Der Islamische Staat im Irak und in Syrien (ISIS) hat für das Jahr 2016 Terror in Europa angekündigt und dem stehen die Grenzen nach Europa ja nun weit offen. Wir können nicht glauben, dass alle Ankommenden den Weg in friedlicher Absicht auf sich nehmen und ein Zeuge aus Syrien gab in einem TV-Interview bekannt, dass rund ein Viertel aller aus Syrien eintreffenden Flüchtlinge de facto gar nicht aus Syrien stammt. Der ISIS kann in den Einwohnermeldeämtern der eroberten Syrischen Gemeinden entsprechende Papiere ausstellen und für ca. € 1.200,-- werden die Pässe sogar gehandelt.

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Der Verstoß gegen EU-Recht und der damit einhergehende Zustrom von Migranten unterläuft den grundgesetzlich verbrieften Schutz der Bürger; die Bundesregierung hat einen Amtseid auf das Wohlergehen des Volkes und die Gefahrenabwehr von ihm abgelegt. Wir sind doch schon heute mit der Überwachung der wenigen aus dem Nahen Osten zurückgekehrter, potentieller Gewalttäter überfordert. Wir hoffen nicht, dass es zu den angekündigten Terroranschlägen in Europa kommt, sind uns aber sicher, dass die Willkommenskultur in diesem Falle sofort in das Gegenteil umschlagen wird; ausgerechnet die „echten“ Flüchtlinge - die unsere Hilfe benötigen - werden dann nochmals leiden. Das kann nicht Ziel einer Flüchtlingspolitik sein. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer bezeichnet die Situation als aus der Kontrolle geraten und sieht die öffentliche Ordnung vor dem Zusammenbruch stehen. Die Kapazitätsgrenzen sind in vielen Bereichen überschritten und beispielhaft brauchen wir nur die seit mehreren Jahren diskutierte punktuelle Wohnungsknappheit in den Ballungszentren zu betrachten. In diesem Zusammenhang berichtet das Handelsblatt aktuell darüber, das der Staat leerstehende Privatimmobilien beschlagnahmen möchte und damit die Rechte der Eigentümer umgeht. Das Deutschland von den Ratingagenturen zugestandene „Triple A“ – Rating wird dann kaum zu verteidigen sein, da die Kosten einer unkontrollierten Zuwanderung, zusammen mit den dann zu erwartenden sozialen Unruhen, Deutschlands Status als Fels in der Brandung schlichtweg untergraben würden. Und wenn die Märkte das einmal so bewerten sollten, wird mit Deutschland auch der Euro Probleme bekommen und damit die Aussage von Sigmar Gabriel bestätigen: „Entweder die Europäer kommen zur Vernunft, oder Europa geht vor die Hunde“.

Aktien „Wir haben nicht zu wenig Liquidität in den Märkten. Wir haben nicht zu wenig Schulden. Wir haben eher die Gefahr von Blasenbildung.“ Wolfgang Schäuble (Bundesminister der Finanzen)

Das dritte Quartal wurde im Wesentlichen von zwei Themen bestimmt: Dem Ausverkauf am chinesischen Aktienmarkt und der Frage „Kommt die geldpolitische Straffung seitens der FED im September ?“ -2

Der Optimismus, der den DAX im ersten Quartal um 22 Prozent hatte klettern lassen – angetrieben vom Beginn der quantitativen Lockerung der Europäischen Zentralbank – hat sich im zweiten und dritten Quartal verflüchtigt. Deutsche Aktien haben seit ihrem April-Rekord wieder ca. 23 Prozent eingebüßt – das ist der schnellste Rückgang in einem vergleichbaren Zeitraum seit Dezember 2011. Allein in diesem Quartal ging es für den DAX rund 13 Prozent abwärts und damit mehr als in jedem anderen wichtigen westeuropäischen Markt. Die Hauptursache neben den Bedenken hinsichtlich der Versorger und der Automobilhersteller war der Ausverkauf am chinesischen Aktienmarkt. Deutschland ist der wichtigste europäische Handelspartner des bevölkerungsreichsten Landes, während China für Deutschland der größte Handelspartner außerhalb Westeuropas ist. Weltweit haben die Aktienmärkte seit Juni über USD 13 Billionen verloren.

Quelle: Bloomberg

Dies entspricht einem Verlust von 18 % in vier Monaten und ist somit der größte Rückgang seit der Lehmann-Krise:

Quelle: Bloomberg

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Am 24. August erlebten die Börsen ihren turbulentesten Handelstag seit der LehmanPleite 2008 – angeführt vom spektakulären über 1000-Punkte-Rutsch des Dow Jones gleich zur Handelseröffnung. Hinter den Kulissen des volatilen Tages spielten sich aber die wirklich bedeutsamen (Illiquiditäts-)Dramen ab, die zeigten, dass es im Falle des Falles auch mal gar keine Käufer gibt - zu keinem Preis!

So kam es während der US-Börsensitzung bei 1278 US-Aktien zu Handelsunterbrechungen. Das „Angstbarometer“, der US-Volatilitäts-Index VIX, konnte eine halbe Stunde lang gar nicht berechnet werden, und die weltgrößte Investmentfondsbörse NYSE ARCA verzeichnete gleich 999 Handelsaussetzungen bei den in den vergangenen Jahren stark in Mode gekommenen Indexfonds. In nur wenigen Minuten wurde den Investoren der äußerst fragile Zustand der scheinbar Notenbankvollkaskoversicherten Aktienmärkte vor Augen geführt.

„Dieselgate“ – so formulierte die Presse den Sachverhalt rund um den Volkswagenskandal. Wir wollen den Sachverhalt nicht weiter thematisieren, da Sie dazu sicherlich schon in allen Medien ausreichend informiert wurden. Der Konzern hat betrogen und dafür gehört er entsprechend bestraft. Die Frage ist jetzt nur, was ist die gerechte Strafe? Wir werfen hier sowohl einen Blick auf die Reaktion an den Börsen als auch auf die juristische Bewertung.

Der Schlusskurs der Volkswagen Vz. (WKN 766403) an der Frankfurter Börse lag am Freitag, den 18.09.2015 bei € 162,58 und fiel bis zum 28.09.2015 auf € 99,23; die Aktie wurde an der Börse demnach um nahezu 39 % abgestraft.

Nahezu zeitgleich kam die Meldung heraus, dass Apples App-Store erstmals Opfer eines größeren Hacker-Angriffs geworden war. Der Sicherheitsaspekt ist einer der größten Verkaufsargumente, die Apple anführt; nach deren Selbstverständnis gibt es Sicherheitslücken nur auf Android Geräten der Konkurrenz. Apple hat damit seine Unschuld verloren, nannte es die Welt. Der Aktienkurs der Aktie (WKN 865985) reagierte im vorgenannten Zeitraum so gut wie gar nicht (Schlusskurs 18.09.15 € 100,13 vs. Schlusskurs 28.09.2015 € 100,88).

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Apple

Volkswagen Vz.

Quelle: Finanzen.net

Wir können nicht beurteilen welcher Imageverlust größer ist, zeigen uns aber über die Reaktion an der Börse überrascht; hier wird wohl mit unterschiedlichem Maßstab bewertet.

Hinsichtlich der juristischen Strafen schießen die Spekulationen ins unermessliche und auch wir können es nicht bewerten, ob die spekulativ genannten Strafzahlungen in den USA von über 18 Mrd. US-$ realistisch sind. Der amerikanischen Autokonzern General Motors steht hinsichtlich einer Reihe tödlicher Autounfälle infolge defekter Zündschlösser vor einer Einigung mit der amerikanischen Justiz. Mit dem ZündschlossSkandal werden 124 Todesfälle in Verbindung gebracht und General Motors einigte sich mit den amerikanischen Justizbehörden auf eine Strafe in Höhe von 900 Millionen Dollar. GM kommt günstiger weg als der japanische Konkurrent Toyota, der in einem ähnlichen Fall 1,2 Milliarden Dollar zahlen musste. Wir werden die weitere Entwicklung vor diesem Hintergrund genau beobachten. Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, gab im Zusammenhang mit VW an, dass – im Vergleich mit den amerikanischen Investmentbanken im Zuge der Sub Prime Krise - mit zweierlei Maß gemessen wird: „Wo ist die europäische Verbraucherschutzbehörde, wo sind die Sammelklagen, die die Hersteller der betrügerischen ABS-Papiere aus Amerika mit Forderungen von Dutzenden von Milliarden Euro überschütten?“ Auch wir hatten diese Frage in der Vergangenheit bereits mehrfach in den Raum gestellt.

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Die Börsenhausse haben wir bisher häufig als „Katastrophenhausse“ bezeichnet; dabei geht es um Folgendes: Weil die Zentralbanken immer mehr Geld drucken, verliert das Geld, das sich im Umlauf befindet, an Wert. Die Anleger und Sparer bekommen es mit der Angst zu tun. Sie wollen ihr Geld in Sicherheit bringen und flüchten in Sachwerte. Dies treibt wiederum die Preise für Aktien, Immobilien oder Gold (eigentlich) in die Höhe - aber nur so lange, bis die Blase endgültig platzt.

Inzwischen wurde als Folge der „Niedrigzinsfalle“ die Aktie als „Allheilmittel" entdeckt. Pensionskasse dürfen z.B. in Japan inzwischen 50% in Aktien (ausländische und japanische) investieren; vorher waren lediglich 24% erlaubt. Dass auch andere Staaten die Erhöhung der Aktienquote bei Pensionsfonds als Geheimwaffe zur Bekämpfung von Marktverwerfungen ansehen, wurde in den vergangenen Wochen deutlich, als China den Pensionsfonds erstmals Investitionen am Aktienmarkt gestattete. So dürfen Rentenfonds inzwischen 30% ihrer Nettovermögen in chinesischen Aktien, Aktien- und Mischfonds halten. Vorher war das verboten. Dadurch kam es zwar kurzfristig zu Stützungskäufen an den Aktienmärkten, aber ob die deutlich reduzierten Kurse eine werthaltige Anlage darstellen, kann jetzt noch nicht final beantwortet werden. Es wird also weltweit mit den Geldern der zukünftigen Generationen das fehlgeleitete Spekulationsverhalten der Menschen von heute abgemildert.

Die weltwirtschaftliche Bedeutung Chinas ist aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen signifikant, nur können die angekündigten Wachstumszahlen wohl nicht mehr gehalten werden und wir gehen davon aus, dass diese auf 5-6 % korrigiert werden müssen (nach 7 % am Jahresanfang). Es ist generell schwer Zugang zu „richtigen“ Zahlen aus China zu kommen, daher behelfen sich Marktteilnehmer zur Plausibilisierung mit Hilfs-Konstrukten wie dem Stromverbrauch. Der stieg im vergleichbaren Zeitraum um 1,7 %. Es besteht natürlich kein direkter Zusammenhang, denn es muss dazu noch untersucht werden in welchen Sektoren mit welcher Rate China gewachsen sein will, um dann gewichtet mit deren Stromintensität eine höhere Aussagekraft zu bekommen. Allerdings scheint der Unterschied in dieser ersten Annäherung schon sehr hoch zu sein.

Die wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland haben zu massiv fehlenden Handelsaktivitäten geführt und zusätzlich ist nun mit China der nächste Handelspartner akut gefährdet; die Mischung aus Ängsten vor einer deutlichen Abschwächung der Weltkonjunktur, der politischen Schwäche in Europa, der nur vorübergehend gelösten Griechenlandkrise und der weiteren (US-)Geldpolitik sind und waren die Problemfelder der Finanzmärkte.

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Wir haben unsere zurückhaltende Einschätzung (noch) nicht revidiert. Ein Hauptargument stellt dabei die zuletzt massiv eingetrübte Marktbreite dar. Bei den deutschen Standardwerten notieren auf Einzeltitelebene nur noch vier Werte oberhalb ihrer jeweiligen 200-Tages-Linien. Berücksichtigt man ferner, wie eng in der Vergangenheit die Kursentwicklung an der Wall Street mit der Nachfrage nach Börsenkrediten korreliert war, sollten auch die größten Optimisten nachdenklich werden; nach einer Distributionsphase folgt häufig eine Phase der Resignation.

Obligationen und Wandelanleihen

"Die niedrigen Zinsen lenken das Kapital in die falschen Investments. Die Spekulationsblasen sind so gewaltig, dass es beinahe schon egal ist, welche zuerst platzt." William White (Ex-Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)

Weiterhin dominieren die Notenbanken das Geschehen an den Kapitalmärkten und lassen die Anleihezinsen weiter schrumpfen. -7

Während vor der Euroschuldenkrise negative Renditen noch undenkbar waren, sind diese nunmehr im Euroraum zum Alltag geworden. Mehr als fünf Monate nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Anleihekaufprogramm begann, rentieren Euro-Staats-Anleihen im Volumen von über USD 1.5 Billionen bei weniger als null Prozent (Tendenz steigend)! Das entspricht nahezu 23% des gesamten Marktes. Renditen von deutschen Staatsanleihen sind bis zu einer Laufzeit von fünf Jahren negativ (fünfjährige weisen eine Rendite von aktuell – 0,05% p.a. / zehnjährige eine Rendite von 0,61 % p.a. aus). Wie stark die wirtschaftlichen Rahmendaten und wie robust die Kapitalmärkte sind, das hat die Fed in der vergangenen Woche hinreichend zum Ausdruck gebracht. Die minimale Zinserhöhung - und damit verbunden die Zinswende - wurde abermals verschoben. Die US-Währungshüter hatten an diesem Donnerstag nicht nur den Leitzins nahe der Nulllinie belassen, sondern auch ein geringeres Tempo für Zinserhöhungen im kommenden Jahr avisiert. Ein weiterer Indikator, dessen Relevanz sehr stark von seiner Berechnungsmethode abhängt ist die Arbeitslosenquote in den USA. Denn würde man in den USA – wie noch bis in die 1980er Jahre üblich – auch das Heer der aktuell dem Arbeitsmarkt (angeblich) nicht zur Verfügung stehenden (erwerbslosen) 94,03 Millionen Amerikaner berücksichtigen, müsste eine reale und mit den Lebensmittelmarken- und Sozialhilfeempfängern korrespondierende Arbeitslosenquote von 23 Prozent verkündet werden und nicht die 5,1 Prozent, die wir aktuell bekommen. Angesichts dessen kann es nicht wirklich verwundern, dass die US-Notenbank entgegen aller wirtschaftlichen „Erfolgsmeldungen“ die geldpolitische Straffung immer wieder verschoben hat. Doch mit ihrer durchsichtigen Verzögerungstaktik riskiert die FED ihr wichtigstes Gut: Glaubwürdigkeit! Wir denken eher, dass es in den USA zu einem neuen Ankaufsprogramm als zu einer Zinserhöhung kommen wird. Wir erwarten ferner, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Anleihekaufprogramm aufstocken wird. An den Märkten werden die Spekulationen lauter, wonach die EZB die Gelddruckmaschine noch schneller laufen lassen wird. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die EZB entweder ihre monatlichen Ankäufe über das aktuelle Volumen von monatlich 60 Mrd. € hinaus ausdehnen oder das Programm über den September 2016 hinaus verlängern wird. Die Marktturbulenzen der letzten Woche(n) haben zumindest zu einer gestiegenen Risikoeinschätzung seitens der Anleger geführt. Die Risikoaufschläge (Spreads) sowohl für Unternehmensanleihen guter Qualität als auch für High Yield Anleihen stiegen an und die fallenden Anleihekurse führten zu einer Erhöhung der Rendite.

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Währungen

Bei dem Treffen der Finanzminister und Notenbank-Chefs der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) am 03. und 04. September 2015 in Ankara waren die jüngsten Währungsabwertungen in China ein wichtiges Thema. Das Wort "Währungskrieg" tauchte freilich nicht im G20-Dokument auf und China wurde auch nicht ausdrücklich erwähnt; unabhängig davon machten die Minister und die Notenbankchefs aber deutlich, dass sie die Pekinger Regierung in der Pflicht sehen. „Wir werden Abwertungswettläufe unterlassen und jeder Art von Protektionismus widerstehen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die damit auch das G20-Mitglied China bindet. Die Staaten sollen also nicht der Versuchung erliegen, sich durch eine künstliche Abwertung ihrer Währungen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Peking wird immer wieder vorgeworfen, seine Währung abzuwerten, um der heimischen Wirtschaft Vorteile im globalen Wettbewerb zu verschaffen. Wer sich die nachfolgende Kursentwicklung des chinesischen Renminbi anschaut erkennt direkt, dass diese Vorwürfe haltlos sind:

Euro - Renminbi Yuan

Quelle: finanzen.net

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Der Schweizer Franken war im September auf den niedrigsten Stand zum Euro seit der Aufhebung des Mindestkurses am 15. Januar gefallen. Wir sehen in dem Franken auch zukünftig einen sicheren Hafen und sind skeptisch, ob die Schwäche-Phase von Dauer ist.

Euro - CHF

Quelle: Finanzen.net

Insgesamt zeigen wir uns vor dem Hintergrund unserer bisherigen Ausführungen von der seit April 2015 zu beobachteten Stärke des EURO überrascht. Spekulationen auf eine spätere Zinswende in den USA sorgten - zu unserer Verwunderung - auch bei der Gemeinschaftswährung für ein wahres Kursfeuerwerk. Der EURO mutierte mit Blick auf die aktuellen Verwerfungen an den Märkten zur alternativen Weltleitwährung (zum Beispiel kam der australische Dollar gewaltig unter Druck, was den Euro auf ein neues 6-Jahres-Hoch katapultierte). Wir gehen (unverändert) nicht von einer nachhaltigen Entwicklung aus und diversifizieren aus Gründen der Sicherheit weiterhin überdurchschnittlich in Währungen. Dabei konzentrieren wir uns auf Obligationen guter Schuldner und erzielen dabei noch hohe Ausschüttungen, die in den Industrieländern mit Blick auf die Niedrigzinspolitik nicht zu erhalten sind. -10

Erdöl

Der Ölpreis verzeichnete im August den stärksten Drei-Tagesanstieg seit dem ersten Golfkrieg vor 25 Jahren und einige Investoren nutzen die Gunst der Stunde für Gewinnmitnahmen. Daran ist zu erkennen, wie schwierig kurzfristige Prognosen für den Ölpreis sind. Nun hat sich – erstmals seit langem – auch die Organisation Erdöl exportierender Staaten zu Wort gemeldet. Die Opec, die immer noch für fast 40 Prozent der Weltproduktion steht, hat sich besorgt über den anhaltenden Preisverfall geäußert. Das Ölkartell hatte zudem angekündigt, dass es mit anderen Produzenten sprechen wolle. Ziel sei es, einen „fairen“ Preis zu erreichen; wie dieser aussieht, wurde allerdings nicht gesagt. Ungeachtet des jüngsten Preissprungs ist das aktuelle Preisniveau für etliche Mitglieder des Ölkartells nicht ausreichend. Bisher hat die Opec vor allem auf die Verteidigung ihrer Marktanteile abgezielt. Das ist einer der Gründe, warum sie ihre Produktion nicht gedrosselt hat, um den Preisrückgang seit Mitte vergangenen Jahres zu stoppen. Das Angebot wird die Nachfrage kurzfristig auch weiterhin übertreffen und daher bleibt das Aufwärtspotenzial für Öl zunächst beschränkt; langfristig halten wir jedoch an unserer Einschätzung zum Ölpreis fest.

Ölpreis (WTI)

Quelle: Finanzen.net

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Edelmetalle

„Heutiges Geld ist durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt. Banknoten sind bedrucktes Papier – die Kenner unter Ihnen wissen, dass es sich im Fall des Euro eigentlich um Baumwolle handelt.“ Jens Weidmann (Präsident der Deutschen Bundesbank)

Gold war in den vergangenen Wochen einer der Gewinner am Anlagemarkt. Seit Anfang August haben die Aktienbörsen heftige Verluste verzeichnet. Mit dem deutschen Leitindex etwa ging es um mehr als 15 Prozent abwärts. Der Goldpreis in Dollar dagegen legte im gleichen Zeitraum um rund 5 Prozent zu.

Die Entwicklung war angesichts der Vorgeschichte ein wenig überraschend: Seit seinem Allzeithoch im Jahr 2011 ging es mit dem Goldpreis (auf Basis US-$) kontinuierlich abwärts. Insbesondere in dem Zeitraum bis Ende Juli dieses Jahres hatte sich der Kursverfall nochmals beschleunigt und mancher Experte prognostizierte bereits Kurse von unter 1000 Dollar je Unze.

Wir sind der Überzeugung, dass Gold seine Funktion als "sicherer Hafen" behalten wird. Die Preisverluste der vergangenen Jahre, allen Krisen und Unruhen in der Welt sowie vielen Turbulenzen an den Finanzmärkten zum Trotz, hatten zwar Zweifel daran aufkommen lassen; die absichernde Wirkung des Edelmetalls im Depot ist für uns jedoch ohne Alternative und wird befürchten, dass der Beweis dafür bald erbracht werden wird.

Die weltwirtschaftlichen Rahmendaten, die zum Teil die Ursache für frühere Preisverluste gewesen sein sollen, haben sich kaum geändert; daher war die Kursentwicklung in den letzten Wochen eher verwunderlich. Wir sagten bereits an früherer Stelle, dass der Goldpreis schon lange nicht mehr macht, was er machen sollte und vermuten Manipulationen der großen Investoren. Die Schweizer Wettbewerbskommission bestätigt aktuell unsere Aussage, da sie eine Untersuchung gegen eine Reihe von Großbanken wegen möglicher Absprachen im Handel mit Edelmetallen eingeleitet hat. Davon betroffen seien unter anderem die Schweizer Banken UBS und Julius Bär sowie die Deutsche Bank, teilte die Behörde mit.

Der mögliche Zinsanstieg in den USA könnte nochmals Druck auf den Goldpreis ausüben; insgesamt behalten wir Gold als Basisinvestment und „sicheren Hafen“. -12

Volkswirtschaftliche Daten

Quelle: LGT Capital Partners AG

Kurz zusammengefasst unsere Empfehlungen für das 4. Quartal 2015. Aktien:

Wir hatten die weiteren Kursrückgänge im August genutzt um die restlichen Bestände unserer „short Position“ zu verkaufen. Wenngleich wir in den nächsten Wochen weitere Kursrückgänge nicht ausschließen, haben wir erste Positionen erworben und werden im Falle weiterer Kursrückgänge weiter investieren. Aktien von solide finanzierten Konzernen, die über eine günstige Bewertung, hohe Marktmacht verfügen und / oder zu den sogenannten Dividendenaristokraten zählen, stehen auf unserer Kaufliste. Langfristig führt mit Blick auf die Nullzinspolitik und der mit der Geldpolitik verbundenen Risiken auf aktueller Basis an Aktien kein Weg vorbei. -13

Obligationen:

Wir halten vor dem Hintergrund der möglichen Renditen an unserer bisherigen Einschätzung fest; mit Blick auf die Niedrigzinspolitik werden die Risiken der Schuldner nicht ausreichend bezahlt. Wir tätigen vor diesem Hintergrund unverändert keine neuen Investments

Währungen:

Trotz der jüngsten Stärke des EURO sind wir weiterhin Überzeugung, dass die Gemeinschaftswährung Weichwährung wird und die langfristigen Perspektiven Industrieländer sich unter Würdigung der Verschuldungen der Demografie-Probleme eher negativ darstellen.

der zur der und

Wir diversifizieren weiter überdurchschnittlich in Währungen (Obligationen guter Schuldner; daneben Erzielung hoher Ausschüttungen) und prüfen selektive Investitionen in Währungen, die bisher nicht in unserem Investitionsspektrum standen. Erdöl:

Der Ölpreis hat nach seinem starken Anstieg im August eine Seitwärtsrichtung eingeschlagen. Obwohl wir unsere obere Investitionsgrenze aktuell erreicht haben, prüfen wir vor dem Hintergrund der langfristigen Perspektiven eine Ausweitung unserer Investition.

Gold:

Unverändertes Basisinvestment; insbesondere im aktuellen Umfeld von Unsicherheit, expansiver Geldpolitik und Staatsverschuldungen.

Vaduz, den 30. September 2015 Disclaimer: Diese Publikation dient ausschließlich zu Ihrer Information und stellt kein Angebot, keine Offerte oder Aufforderung zur Offertstellung und kein öffentliches Inserat zum Kauf- oder Verkauf von Anlage- oder anderen spezifischen Produkten dar. Der Inhalt dieser Publikation ist von unseren Mitarbeitern verfasst und beruht auf Informationsquellen, welche wir als zuverlässig erachten. Wir können aber keine Zusicherung oder Garantie für dessen Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität abgeben. Die Umstände und Grundlagen, die Gegenstand der in dieser Publikation enthaltenen Informationen sind, können sich jederzeit ändern. Einmal publizierte Informationen dürfen daher nicht so verstanden werden, dass sich die Verhältnisse seit der Publikation nicht geändert haben oder dass die Informationen seit ihrer Publikation immer noch aktuell sind. Die Informationen in dieser Publikation stellen weder Entscheidungshilfen für wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche oder andere Beratungsfragen dar, noch dürfen alleine aufgrund dieser Angaben Anlage oder sonstige Entscheide getroffen werden. Eine Beratung durch eine qualifizierte Fachperson wird empfohlen. Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Wert von Anlagen sowohl steigen als auch fallen kann. Eine positive Performance in der Vergangenheit ist daher keine Garantie für eine positive Performance in der Zukunft. Außerdem unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Devisenschwankungen. Wir schließen uneingeschränkt jede Haftung für Verluste bzw. Schäden irgendwelcher Art aus - sei es für direkte, indirekte oder Folgeschäden -, die sich aus der Verwendung dieser Publikation ergeben sollten. Diese Publikation ist nicht für Personen bestimmt, die einer Rechtsordnung unterstehen, die die Verteilung dieser Publikation verbieten oder von einer Bewilligung abhängig machen. Personen, in deren Besitz diese Publikation gelangt, müssen sich daher über etwaige Beschränkungen informieren und diese einhalten

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