Andacht Dekanin Hühn hält eine Andacht über das Bild Raum 81 von Ben Willikens im EG

Kirchenbezirk Geislingen (Steige) Protokoll der Sitzung der Bezirkssynode am 21. März 2014 im Jugendheim in Geislingen Beginn: 17:30 Uhr Ende: 21:00 U...
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Kirchenbezirk Geislingen (Steige) Protokoll der Sitzung der Bezirkssynode am 21. März 2014 im Jugendheim in Geislingen Beginn: 17:30 Uhr Ende: 21:00 Uhr Anwesenheit: Normalzahl: Anwesend: Entschuldigt

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Vorsitz: Dekanin Gerlinde Hühn (bis zur Wahl des Vorsitzenden) Andacht Dekanin Hühn hält eine Andacht über das Bild Raum 81 von Ben Willikens im EG. Begrüßung Dekanin Hühn begrüßte die Synodalen und besonders Claudia Burst von der Geislinger Zeitung und die Vertreter/Mitarbeitenden der kirchlichen Werke und Einrichtungen. Es gab keine Anträge zur Veränderung der Tagesordnung. 1. Wahlen Für die Wahlen wurde das Organigramm des Kirchenbezirks verteilt. Als Wahlausschuss wurden per Akklamation bestätigt: Günther Alius, Johannes Geiger, Anita Gröh und Klaus Machacek. 1.1.

Zuwahlen Zugewählt wurden Hansjörg Frank, Hofstett-Emerbuch mit 53 Ja-, 2 Nein-Stimmen und einer Enthaltung, sowie Christl Czermin, Geislingen, mit 44 Ja-, 4 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen. Beide nahmen die Wahl an.

1.2.

Schriftführer Dr. Karl-Heinz Drescher-Pfeiffer wurde per Akklamation einstimmig zum Schriftführer gewählt, Magdalena Smetana ebenfalls einstimmig per Akklamation zur stellvertretenden Schriftführerin. Beide nahmen die Wahl an.

1.3.

Vorsitzende der Bezirkssynode Zum Vorsitzenden der Bezirkssynode wurde Hansjörg Frank, Hofstett-Emerbuch mit 56 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen gewählt. Er nahm die Wahl an und übernahm die Leitung der Sitzung.

1.4.

Kirchenbezirksausschuss (KBA) Für den Distrikt Alb wurden gewählt: Pfarrer Holger Platz (Schalkstetten) mit 58 Stimmen und die Laien Georg Schmid (Bräunisheim) mit 58 Stimmen und Manfred Tonnier (Amstetten) mit 56 Stimmen. Für den Distrikt Geislingen wurden gewählt: Pfarrerin Ulrike Ebisch (Altenstadt) mit 56 Stimmen und die Laien Günther Vonhof (Stadtkirche) mit 44 Stimmen und Irene Gottwik (Altenstadt) mit 40 Stimmen. Nicht gewählt wurde Manfred Klein (Pauluskirche) mit 28 Stimmen.

Für den Distrikt Obere Fils wurden gewählt: Pfarrer Jörg Schaber (Wiesensteig) mit 58 Stimmen und die Laien Friedhelm Wilms (Christusgemeinde) mit 55 Stimmen und Bernd Britzelmayer (Hausen) mit 53 Stimmen. Für den Distrikt unteres Filstal wurden gewählt: Pfarrerin Kathinka Kaden (Donzdorf) mit 37 Stimmen, Pfarrer Alfred Ehmann (Süßen) wurde mit 20 Stimmen nicht gewählt. Bei der Wahl der Laien erhielten im ersten Wahlgang alle drei Kandidaten jeweils 37 Stimmen. In der Stichwahl wurden Hans Werner Löchli (Süßen) mit 38 Stimmen und Albert Appenzeller (Kuchen) mit 33 Stimmen gewählt. Nicht gewählt wurde Erich Distel (Donzdorf) mit 31 Stimmen. Alle Gewählten nahmen die Wahl an. 1.5.

Leitungskreis Evangelische Erwachsenenbildung Als Bezirkssynodale wurden gewählt Manfred Klein (Geislingen) mit 55 Stimmen und Dr. Karl-Heinz Drescher-Pfeiffer (Bad Überkingen) mit 53 Stimmen. Beide nahmen die Wahl an. Von den Nicht-Synodalen wurden gewählt: Elke Bell (Geislingen) 43 Stimmen, Dieter Joos (Türkheim) mit 42 Stimmen, Jutta Förstner (Süßen) mit 41 Stimmen sowie Jörg Richter (Deggingen) mit 38 Stimmen und Hanne Sigler-Schmid (Süßen) beide mit 38 Stimmen. Nicht gewählt wurde Bernita Nothelfer (Donzdorf) mit 35 Stimmen.

1.6.

Beschließender Ausschuss für Jugendarbeit (BA) In den beschließenden Ausschuss für Jugendarbeit wurden als Synodale gewählt: Kirsten Rothfuß, Gingen, mit 55 Stimmen, Ulrike Schurr, Süßen, mit 53 Stimmen, Matthias Kohn, Stötten, mit 50 Stimmen und Heike Schenkel, Wiesensteig, mit 40 Stimmen. Sie nahmen die Wahl an. Nicht gewählt wurde Christl Czermin mit 22 Stimmen. Als Nicht-Synodale wurden gewählt: Birgit Straub, Bad Überkingen, 55 Stimmen und Simone Straub, Bad Überkingen, ebenfalls mit 55 Stimmen, Peter Bohnacker, Gingen mit 54 Stimmen und Theresa Machacek, Gingen, ebenfalls mit 54 Stimmen und Eric Schenkel, Türkheim, mit 53 Stimmen.

1.7.

Diakonischer Bezirksausschuss (DBA) Als Bezirkssynodale wurden gewählt Krankenhauspfarrer Volker Weiß mit 48 Stimmen und Bernd Eberhardt mit 42 Stimmen. Bernd Eberhardt nahm die Wahl an, Pfarrer Weiß war entschuldigt. Nicht gewählt wurde Christl Czermin mit 23 Stimmen.

Von den Nicht-Synodalen wurden gewählt: Karl-Heinz Doster mit 47 Stimmen, Ruth Wittlinger mit 44 Stimmen, Sabine Eberhardt mit 42 Stimmen und Dieter Hartmann mit 39 Stimmen. Nicht gewählt wurde Verena Nägele mit 35 Stimmen. 1.8.

Abgeordnete/r in den Beirat für Chancengleichheit Als Abgeordnete im Beirat für Chancengleichheit wurde per Akklamation einstimmig Karleen Benney-Wagner, Geislingen-Altenstadt, gewählt.

1.9.

Pfarrstellenbesetzungsgremium In das Pfarrstellenbesetzungsgremium wurden gewählt: Karl-Heinz Doster, Geislingen, mit 51 Stimmen, Armin Beck, Geislingen-Stadtkirche, mit 48 Stimmen, Hans Werner Löchli, Süßen, mit 46 Stimmen, Matthias Kohn, Stötten, mit 44 Stimmen und Karleen Benney-Wagner, Geislingen-Altenstadt mit 38 Stimmen. Nicht gewählt wurde Manfred Klein mit 37 Stimmen. Die Gewählten nahmen die Wahl an.

1.10.

Schuldekans-Wahlausschuss Von den Mitgliedern des KBA wurden gewählt: Irene Gottwik, Geislingen, mit 40 Stimmen, Günter Vonhof, Geislingen, mit 39 Stimmen, Hans Werner Löchli, Süßen, mit 36 Stimmen und Pfarrer Holger Platz mit 36 Stimmen. Nicht gewählt wurden Bernd Britzelmayer mit 33 Stimmen und Jörg Schaber mit 16 Stimmen. Als Bezirkssynodale wurde gewählt Cornelia Fritz mit 33 Stimmen. Nicht gewählt wurde Jens Kromer mit 20 Stimmen. Die Gewählten nahmen die Wahl an.

1.11.

Dekans-Wahlausschuss In den Dekans-Wahlausschuss wurden gewählt die Laien Erich Distel, Donzdorf mit 55 Stimmen Stefanie Lenz, Donzdorf, mit 55 Stimmen, Heike Schenkel, Wiesensteig, mit 53 Stimmen, Christl Czermin, Geislingen, mit 52 Stimmen und Rainer Mittner, Süßen, mit 50 Stimmen. Als Theologinnen und Theologen wurden jeweils mit 56 Stimmen gewählt Georg Braunmüller, Unterböhringen Martin Breitling, Geislingen, Edeltraud Meyer, Stubersheim, Magdalene Smetana, Gruibingen Helga Striebel, Türkheim. Alle nahmen die Wahl an.

Dekanin Hühn: Bericht über „Die Arbeit als Dekanin in den zurückliegenden 19 Jahren“ 1. Exakt 19 Jahre werde ich bei meinem Dienstende am 31.August 2014 als Dekanin im Ev. Kirchenbezirk Geislingen tätig gewesen sein. Ich habe am Anfang nie geglaubt, dass ich es so lange auf ein und derselben Stelle aushalten werde. 1977 bis 2014 = 37 Jahre bin ich tätig gewesen, d.h. mehr als die Hälfte der Zeit im Kirchenbezirk Geislingen. Vorher: Assistentin an der KiHo Wuppertal: 77-80 Pfarrverweserin in Wildbad 80-81 Repetentin am Stift in Tübingen 81-85 Lehrstuhlvertreterin in Rom 85-86 Pfarrerin im Fasanenhof 86-1995 und dann: 19 Jahre Geislingen 1995-2014 Einerseits hätte ich Lust gehabt, noch länger zu arbeiten, das ist aber kirchenrechtlich nicht möglich. Andererseits freue ich mich mittlerweile auf den Ruhestand: • Darauf meine schöne Wohnung in Geislingen einzurichten, • Freunde zu besuchen, • mich intensiver um Kunst zu kümmern, möglicherweise als Gaststudentin der Kunstgeschichte in Tübingen, • und wieder als Supervisorin bei der KSA (klinische Seelsorge-Ausbildung) mitzuarbeiten. Ich habe immer gern als Dekanin gearbeitet. Es ist ein Amt der Vernetzung und der Gestaltung. Es hat die Aufgabe, die Zukunftsfähigkeit des Bezirks und der Gemeinden zu sichern. Es ist zudem ein wichtiges Personalführungsamt: Man kann Menschen fördern und ihnen wichtige Feedbacks für die berufliche und persönliche Entwicklung geben.

2. Wie empfinde ich den Kirchenbezirk Geislingen? Was ist das Besondere an ihm und seinen Bewohnern? Der Kirchenbezirk Geislingen hat vier total voneinander verschiedene Distrikte: • Die Alb mit kleinen, aber fast 100%-ig evangelischen Gemeinde, • das untere Filstal mit großen evangelischen Gemeinden und starkem Gemeindegliederschwund, • das obere Filstal mit z.T. mehrheitlich katholischen Gemeinden • und Geislingen selber mit nur noch 6.342 Evangelischen bei 22.415 Einwohnern in der Kernstadt, das entspricht 28,3 %. (1995 waren es noch 9168 = 2826 weniger). (Wenn man die Stadtbezirke einbezieht, sind es 31,3 %). Geislingen ist strukturschwaches Gebiet, Menschen ziehen weg, der Schwund an Gemeindegliedern ist groß, der demografische Wandel macht sich stark bemerkbar. Was wächst ist die Fachhochschule mit nunmehr 2000 Studenten! Es lassen sich die Pfarrstellen im Kirchenbezirk nicht so gut besetzen wie im Zentrum, dabei ist der Weg von Geislingen nach Stuttgart gefühlt kürzer als der von Stuttgart nach Geislingen. Es gibt im Kirchenbezirk, besonders auf den Dörfern, viele originelle Menschen mit einem hohen Engagement für ihre Kirchengemeinde. (stellvertretende für andere sein genannt: Frieß, Löchli u.v.a.) Das Dekanat Geislingen eines, in dem das Verhältnis von Pfarrerinnen zu Pfarrern ausgeglichen 50:50 ist.

Besonders finde ich auch die enge Verbundenheit vieler auch nicht-evangelischer Einwohner Geislingens mit „ihrer“ schönen Stadtkirche. Auch Nicht-Evangelische spenden oder stiften für die Stadtkirche. 3. Was waren wichtige Schwerpunkte, Themen und Aufgaben im Kirchenbezirk während meiner Amtszeit? Als ich gewählt war, bedauerte mich der damalige Studieninspektor des Ev. Stifts, Edgar Thaidigsmann: ich würde Dekanin in einer schwierigen Zeit: viele Umbrüche, weniger Geld etc. Später erkannte ich: es war eine Zeit der Umordnungen und der Innovationen. Für eine Frau wie mich, die Freude am Neuen hat, also eine günstige Zeit. Für diejenigen, die das Dekaneamt als Verwaltungsamt betrachteten, ein Stress. Eins muss ich deutlich sagen: Dekan-werden ist quasi ein Berufswechsel. Man ist nicht mehr als PfarrerIn tätig, sondern hat ganz andere Aufgaben und eine ganz andere Rolle… Vieles ist mir am Anfang schwer gefallen: z.B. zu verstehen, wie eine Gesamtkirchengemeinde funktioniert oder was Verteilgrundsätze sind. Es war die Zeit, in der die Bezirke budgetiert worden waren und nun selber über das Geld entscheiden durften, aber auch mussten. Auf der 1. Bezirkssynode mussten die neuen Verteilgrundsätze beschlossen werden. Ich hatte Mühe zu verstehen, um was es ging. Dann habe ich die Bezirks-Synode um 14 Tage verschoben (das erste Mal, dass ich gespürt habe: als Dekanin hat man Macht)

und mich erst einmal sachkundig gemacht, indem ich mich habe beraten lassen. (vom OKR und Dekan Freudenreich) Bei der neuen Satzung, in der es um die KBA-Zusammensetzung ging, regt ich an, dass jeder Distrikt gleichwertig vertreten sein solle und nicht nach dem Gewicht der Gemeindegliederzahlen, wie es der damalige Verwaltungsstellenleiter vorgeschlagen hatte. Die letzten Jahre waren die Jahre der Innovationen. Es herrschte ein innovationsfreundliches Klima in der Kirche. Da bin ich gerne eingestiegen. Innovationen anzustoßen war mir Freude und Verpflichtung:  Teilnahme des Dekanats und von 10 Kirchengemeinden am  PE-Pilotprojekt, (wichtig: Feedback einholen!)  Auf landeskirchlicher Ebene gab es eine Arbeitsgruppe zum wirtschaftlichen Handeln, wo ich viel gelernt habe.  Ebenso eine Arbeitsgruppe zur Frage der Beurteilung in den verschiedenen Stufen des Pfarrerberufes  Teilnahme am Notwendigen Wandel, mit Kongressteilnahme.  Broschüre „Wachsende Kirche im KiBez Geislingen“ (2007)  Der Grüne Gockel und das Energiemanagement.  Teilnahme am Projekt „Ehrenamt fördern mit System“. Vorausschauende Gestaltung der Finanzen:  Budgetierung der Gemeinden  Danach war die Deckelung der Bezirksumlage die logische Folge. Sonst wäre die Bezirksumlage weiter gestiegen, ohne dass die Gemeinden das Geld dafür gehabt hätten.  und schließlich die Budgetierung der Bezirkswerke.

Dank meines Mathematik-Studiums habe ich eine hohe Frustrationstoleranz gegenüber komplizierteren Zahlenwerken, und konnte sogar meinen Verwaltungsstellenleiter ab und zu durch ungewöhnliche Vorschläge verblüffen. Die Beratungen zwischen KBA und Bezirksgemeinden verliefen in einer Art Doppelhelix! Das war eine befriedigender Beratungsprozess! Uns geht es dadurch finanziell besser als anderen Kirchenbezirken. Außerdem wurden die innerbezirklichen Diskussionen um’s Geld entspannt und die Zahl der Gremiensitzungen reduziert. Innovationsfonds Der Kirchenbezirk hat einen Innovationsfonds eingerichtet, aus dessen Mitteln innovative Projekte in den Gemeinden und Einrichtungen des Kirchenbezirks mit bis zu 75% bezuschusst werden können. Der Innovationsfonds hat z.B. den Gemeinden auch die notwendigen Gemeindeberatungskosten für Beratungen in der Folge des Pfarrplans erstattet, soweit sie nicht vom OKR erstattet wurden. Die Idee war geklaut! Ich habe immer gern von anderen Ideen abgeguckt. Herder: „sag, o Weiser, wodurch du zu solcher Weisheit gelangtest?“ „Dadurch, dass ich mich nie geschämt, andere zu fragen“. Das Immobilienproblem war zu lösen, das gab schwierige und z.T. verletzende Debatten in Geislingen im Zusammenhang mit dem Verkauf des MLHes. Wäre damals schon die Amtszeit für Dekanat begrenzt gewesen, ich hätte das Thema nicht angepackt. Damals gab es m.E. nach, Menschen, die mich gerne abgesetzt gesehen hätten. Es folgte ein guter Beratungsprozess mit Frank Wössner über ein Jahr und ein klares Abstimmungsergebnis in den Gremien. Das Wort des Pfarrers von Amstetten sei hier zitiert: „Wir verkaufen Steine und nicht das Evangelium“. Die 2005 gegründete Geislinger-Drei-Kirchen-Stiftung - eine der ersten Stiftungen einer Gesamtkirchengemeinde in der LaKi (ich habe sie gegen den Widerstand und die Skepsis der Gremien und des Kirchenpflegers einzurichten angeregt) verspricht ein wenig Entlastung bei Bauvorhaben, die die drei denkmalgeschützten Kirchen der Gesamtkirchengemeinde betreffen: Stadtkirche, Martinskirche und Margarethenkirche zu Weiler. Gegenwärtiger Stand des Stiftungskapitals ca. 330.000€. Der Stiftung ging inzwischen das erste Vermächtnis zu. Die 3-K-Stiftung erhielt bei der ersten Fundraising-Preis-Verleihung der Landeskirche den 2. Preis. Die Pfarrpläne galt es kreativ umzusetzen. Ich bin da oft mit meinem Flipchart unter dem Arm in die KGRs gefahren und habe mich den Diskussionen ausgesetzt. Keine Angst vor Diskussionen! Keine Angst vor anderen Meinungen – das ist mein Credo. Ab und zu musste ich Konflikte zwischen KGR-Gremien und ihren Pfarrern lösen oder so weit es ging bearbeiten, bzw. Konflikte der KollegInnen untereinander, das ist eine Aufgabe, der ich mich gern gestellt habe. Ich habe das bei meiner Supervisorenausbildung gelernt.

Ich sage immer, dass mir meine KSA-Ausbildung die beste Vorbereitung für das Dekaneamt war, obwohl sie dafür nicht direkt gedacht ist. Aber sie lehrte mich:  Hinhören-können, spüren was der Andere sagen will, aber nicht ausdrückt. Toleranz gegenüber anderen Auffassungen. Und vor allem:  Introspektionsfähigkeit: wissen und spüren, was bei einem selber los ist: wieso kränkt, ärgert mich das? Wie gehe ich damit um? Was macht mir Angst? Was vermeide ich? Die Fähigkeit zur Selbstdistanzierung ist eine der wichtigsten Kompetenzen für ein Leitungsamt. Ich habe Zeit meines Amtes Begleitsupervision gehabt und empfehle das jedem in einem Leitungsamt, bzw. in einem auf Kommunikation beruhenden Beruf. 4. Anliegen, die mir persönlich besonders am Herzen lagen: Die Förderung der PfarrerInnen entsprechend ihrer Begabungen, dazu bieten die jährlichen PE-Gespräche eine gute Gelegenheit. Gerne habe ich bei der Erwachsenenbildung mitgewirkt und bezirksweite Themenjahre mit angestoßen. Frauen gestalten Frauengestalten (1999) Engel. Dialog mit dem Himmel (2001)

Die Kinder Abrahams. Interreligiöser Dialog. Wege zueinander“ (2001/2) Das Buch der Bücher“. Zum Jahr der Bibel (2003), mit Kooperationspartnern von der vhs, der Moschee bis zu den Freikirchen Interkulturelle Woche in Geislingen. Zusammen mit der Aktion „Lade deinen Nachbarn ein“ (2004), in Kooperation mit dem Bürgerschaftlichen Engagement. „Es gibt ein Leben nach dem Beruf. In der dritten Lebensphase ankommen“ (2006)

zum GAW-Fest (2009): „Evangelisch Kirche sein“ Psalmen Und nun für 2015: Bibel und Bild: Martin Luther und Lukas Cranach Von Anfang an war es das Bestreben des Dekanatamtes, ein Bezirksbewusstsein, d.h. ein Gefühl für das Ganze des Kirchenbezirks und eine Einsicht in die Notwendigkeit der übergemeindlichen Zusammenarbeit, zu schaffen. Kirchenbezirkszeitung Internetseite EA Börse Gemeindebrief von Geislingen Bei der Notfallseelsorge habe ich mitgewirkt und sie mitberaten. Seit 1997 gibt es im Landkreis Göppingen eine ökumenische Notfallseelsorge in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und dem Landratsamt. Ich bin Mitglied im Arbeitskreis, der sich 2x im Jahr trifft und Strukturfragen klärt. Die Notfallseelsorge bietet die Chance, an eine Bevölkerungsgruppe heranzukommen, die man normalerweise nicht in den GDen findet: Männer zwischen 20 und 50 Jahren. Dinge, die ich angeregt habe: Diakonieladen Kunterbunt

Vesperkirche Diakonieverein 3-K-Stiftung Kirchenbezirkszeitung, für die sich eine sehr kompetente Teamleiterin fand: Frau Gröh! Pfarrkonvente Es war mir wichtig, zu Zielen zu fahren, die auch eine gewisse Erlebnisqualität und Bildungseffekte hatten: Rom, Venedig, Sizilien, Polen etc. Dadurch dass ich 2x längere Auslandsaufenthalte in meiner Biografie hatte (von den Jahren in der rheinischen Landeskirche und im reformierten Predigerseminar will ich hier gar nicht reden). Nämlich in Italien und in Schottland, habe ich andere Kirchen und andere Strukturen kennen gelernt. Das empfehle ich jedem zur Erweiterung des Horizontes. Welches Bild von Gemeinde und Kirche wird durch die Angebote nach außen vermittelt? Als Dekanin wollte ich gerne darauf hin wirken, dass Kirche nicht nur traditionell und altmodisch ist (das auch hin und wieder), sondern offen ist für Neues und bereit, ungewöhnliche Wege zu gehen. Kirche ist nicht nur steif und hierarchisch, sondern lebendig und bunt (so bunt wie Gottes Gnade). Sie lässt sich ein und kommt dem Menschen nahe. Wenn es ein Stück weit gelänge, ein anders Bild von Kirche zu vermitteln: humorvoll und kreativ, demokratisch und nur in zulässigem Maße autoritär, bereit zu diskutieren und sich in Frage stellen zu lassen, aber auch in Frage zu stellen, dann wäre es gut. 5. Wie hat sich Kirche und kirchliche Arbeit in dieser Zeit verändert? Die Kirche hat ihre selbstverständliche Stellung in der Gesellschaft verloren, PfarrerInnen müssen persönlich glaubhaft sein, sie sind es nicht mehr aufgrund ihres Status‘, das ist auch anstrengend. Es kommt in den Gemeinden weniger darauf an, welcher Frömmigkeits-richtung ein(e) PfarrerIn angehört, als ob sie/er kommunikativ kompetent oder eben emotional inkompetent ist. (S.o. meine Ausführungen zur Selbstdistanzierung und zur Begleitsupervision). Es weht der Kirche gerade ein kühler Wind entgegen: das sieht man an Gingener Kirchturmstreit, an der Auseinandersetzungen um die Kindertagesstätten, usw. Bei der Bezirksvisitation durch Prälatin Wulz wurden als wichtigste Themen genannt: (Und ich erinnere noch einmal daran, in der Hoffnung, dass sie weiter verfolgt werden). 1. Vernetzung der Gemeinden untereinander (Distriktsvisitationen) 2. Ehrenamtliche finden Projekt EfmS Umschwung, KESS- Kurse Jugend KGRäte 3. Aktuelle Themen einbringen Internetseite/ Kirchenbezirkszeitung 4. Die Arbeit der Bezirks-Werke bekannter machen Informationspolitik: Was tun die Einrichtungen für die Gemeinden? Fallbeispiele für die Gemeindebriefe. Das muss man immer wieder aufgreifen. 6.

Was sind Herausforderungen, die in nächster Zeit auf uns zukommen? 

Der Pfarrplan wird die Arbeit weiter begleiten.

Es geht darum die Pfarrstellen an die von der Landeskirche zur Verfügung gestellte Anzahl PfarrerInnen anzupassen. Das ist eine wichtige Aufgabe, sie erfordert, dass die Gemeinden enger zusammenarbeiten, u.U. fusionieren oder sich zu Gesamtkirchengemeinden zusammenschließen. Da gibt es immer noch Widerstände. Die angedachten übergemeindliche Kooperation bietet aber auch Chancen zur Entlastung und Ergänzung der Begabungen. 

Die Ausgaben an die Einnahmen anzupassen wird ebenfalls eine bleibend Aufgabe sein.

7. Was wünsche ich meinem Nachfolger? Eine glückliche Hand im Umgang mit den Menschen, den MitarbeiterInnen und den PfarrerInnen. Dass er /sie sich nicht davon abhalten lässt, in Geislingen zu arbeiten, obwohl ich hier wohnen bleibe. Ich bin gerne bereit auszuhelfen, aber nur wenn ich darum gebeten werde. 8. Was werde ich an meiner Arbeit vermissen, was lasse ich gerne zurück? Vermissen werde ich den Kontakt zu den Menschen. Mir ist aber bewusst, dass ich im Ruhestand in einer anderen Rolle bin. Ich werde versuchen, in meiner Rolle als Privatmensch nicht von der amtlichen Rolle zu profitieren zu suchen. Gerne lasse ich den zeitlichen Stress zurück, den viele Abend-Sitzungen u.U. auch bedeuten können. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

2. Berichte aus Bezirksaufgaben Während der Wahlvorgänge informierten über ihre Arbeit: 2.1.

Pfarrer Frank Esche: Kinderkirch-Arbeit Die Kinderkircharbeit im Bezirk leitet Frank Esche zusammen mit Simone Straub (Bad Überkingen) und Dieter Joos (Türkheim) als Team. Im Fokus des Teams stehen Motivation und Förderung der Mitarbeiter, zurückgehende Kinderzahlen, Findung von Mitarbeitern, alternative Zeiten und Formen für die Durchführung der Kinderkirche, Fortbildungen im Kirchenbezirk und in Beilstein. Die in den Stichworten genannten Probleme sind allgemeine Probleme im Bezirk. Frank Esche bat die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die Kinderkirchleitungen, ihm ihre E-Mail-adressen zukommen zu lassen. Er will Infos, und Tipps etwa zu kreativen Angeboten weitergeben.

2.2.

Pfarrerin Birgit Enders/Pfarrer Jörg Schaber: Seelsorge in den Alten- und Pflegeheimen Jörg Schaber ist zuständig für die Seelsorge in den Alten- und Pflegeheimen im oberen Filstal und leitet die Arbeitsgruppe der APH-SeelsorgerInnen. Birgit Enders hat einen Stellenanteil von 50 % für die Seelsorge in Alten- und Pflegeheimen der Samariterstiftung. Als Begründung für diese Arbeit ist beiden Matt.25 (Ich war krank und ihr habt mich besucht.) wichtig. Die Situationen in den Heimen haben sich in den letzten dreißig Jahren stark verändert, sie wurde wesentlich professioneller. Trotzdem bleib das schlechte Image und die Schwierigkeit, Mitarbeitende zu finden. Die überguten Bewertungen der MDKs sind oft wenig aussagefähig.

Wichtig ist die Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner mit Besuchen, Gottesdiensten und Sterbebegleitung. In Geislingen ist die Kooperation mit dem Netzwerk Demenz sehr wichtig. Es gibt inzwischen eine Betreuungsgruppe, die die noch vorhandenen Ressourcen der Bewohner wecken und Lebensqualität steigern will. Wichtig ist die Vermittlung eines positiven Lebensgefühls und zu vermitteln, dass man sich in Gott geborgen wissen kann. Der Kreis von Pfarrerinnen und Pfarrern mit in einem Alten- oder Pflegeheim im Seelsorgebezirk trifft sich zwei Mal jährlich zu kollegialer Beratung und Weiterbildung. 2.3.

Pfarrer Georg Braunmüller: Arbeit des Evangelischen Bauernwerks Georg Braunmüller ist Ansprechpartner für Landwirte und Landwirtschaft. Die Landwirtschaft hat sich sehr verändert. Es werden Energieerzeugung, Pferdepensionen und Hofläden betrieben. Die Höfe werden immer größer und die Zahl der Landwirte immer kleiner. Der AK des Bauernwerks arbeitet in Verbindung mit der Heimvolkshochschule Hohebuch und trifft sich 3-4-mal im Jahr. Es werden Höfe besichtigt, Filme gezeigt, Veranstaltungen zu Ernährungsfragen durchgeführt, mit den Landfrauen und der Landjugend kooperiert.

2.4.

Pfarrerin Edeltraud Meyer: KU-Arbeit Edeltraud Meyer als zuständige Pfarrerin für den KU wies auf das neue Logo „Konfi deine Zeit“ hin und stellte kreative Arbeitsformen vor. Die Zahlen gehen zurück, und die Individualisierung nimmt zu. Es geht um die Verbindung von Sinn und Spaß. Die Pflicht zum Gottesdienst käme nicht gut bei den Konfis an. Das Thema Freundschaft interessiert am stärksten. Es ist nicht einfach, die Interessen der Jugendlichen aufzunehmen, ihnen alternative Formen anzubieten und sie gleichzeitig in die vorhandene Gemeindestrukturen zu integrieren.

2.5.

Pfarrer Martin Breitling: Notfall-Seelsorge Notfallseelsorger sind meist Gemeindepfarrer und keine hauptberuflichen Spezialisten. Sie werden bei großen Schadensereignissen angefragt. Zwei Wochen im Jahr stehen sie jeweils in Bereitschaft. Die Einsätze sind vielfältig, oft sind es misslungene Reanimationen, Suizid, Autounfälle und das Überbringen von Todesnachrichten. Die Hilfe der Seelsorger kann schon im Dabeisein, Zuhören oder im Vermitteln von Personen bestehen, mit denen die Betroffenen sprechen wollen. Dabei bekommt man Kontakt mit Menschen, die weitgehend in der Gemeinde nicht auftauchen. Die Notfallseelsorger stehen stellvertretend für das, was eigentlich alle Pfarrer und Gemeindeglieder tun sollten.

2.6.

Pfarrer Matthias Krauter/EB-Referent Günther Alius: Männerarbeit Günther Alius berichtete vom Aufbau der Männerarbeit im Albdistrikt. Zielrichtung ist, die Männerarbeit jeweils für mehrere Gemeinden zusammen aufzubauen.

3. Sonstiges Energiegenossenschaft Donzdorf Erich Distel berichtete vom Prozess vor dem kirchlichen Verwaltungsgericht. Die Kirchengemeinde Donzdorf trat 2012 der Energiegenossenschaft bei, um das auch von der Kirchenleitung propagierte ökologische Engagement praktisch werden zu lassen. Der OKR lehnte die nachträgliche Genehmigung der Mitgliedschaft ab, und die Kirchengemeinde Donzdorf klagte gegen diese Entscheidung des OKR vom dem kirchlichen

Verwaltungsgericht. Das Verwaltungsgericht lehnte die Klage ab, weil die Kirchen nicht ausreichend im Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft vertreten sind. Jetzt wird darauf hingearbeitet, dass die Energiegenossenschaft ihre Satzung ändert. Diakonieverein Dekanin Gerlinde Hühn warb dafür, Besuchsdienste auf- und auszubauen und dafür das Projekt des Diaknievereins zu nutzen. Außerdem warb sie dafür, Mitglied im Diakonieverein zu werden, besonders hat sie dabei die Gemeinden im Blick, die vom Besuchsdienst profitieren. Dekanin Hühn beendet gegen 21.30 h die Sitzung mit dem Segen.