Allgemein bildende Schulen Grund- und Hauptschule
Landesinstitut für Schulentwicklung
Bericht zur
Qualitätsentwicklung und Evaluation
Fremdevaluation Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Bräunlingen
Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung
Bildungspläne
Stuttgart, den 23.03.2010
Bericht zur Fremdevaluation Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Bräunlingen
Vorbemerkung
Die erweiterte Eigenständigkeit der allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg führt zu einer größeren Qualitätsverantwortung der Einzelschule. In diesem Zusammenhang ist eine Rückmeldung über Stärken und Verbesserungsbereiche sinnvoll, damit die Schule spezifische Maßnahmen zur weiteren Qualitätsentwicklung ergreifen kann. Mit diesem Ziel führt das Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Fremdevaluationen durch. Auftrag und Aufgabe der Fremdevaluation ist es, die interne Schul- und Qualitätsentwicklung zu fördern und den Schulen durch den professionellen Blick von außen eine differenzierte Rückmeldung zu geben sowie Empfehlungen für die weitere Arbeit vor Ort zu formulieren. Der vorliegende Bericht ist im Rahmen der Fremdevaluation entstanden. Um der einzelnen Schule gerecht werden zu können, werden ihre spezifischen Rahmenbedingungen ebenso beachtet wie die pädagogischen Ziele und Schwerpunkte, die das individuelle Schulkonzept prägen. Der Bericht bietet eine datengestützte Rückmeldung zu obligatorischen und Wahlpflichtbereichen. In diesem Sinne bedeuten die ausgesprochenen Empfehlungen keine Vorgaben, sondern sind als Impulse für die Weiterentwicklung der Schule zu verstehen. Der Bericht gibt eine Rückmeldung zu 26 evaluierten Merkmalen, deren Entwicklungsstufe zum Zeitpunkt der Fremdevaluation auf einer Dreierskala eingeschätzt und mit einem beschreibenden Text erläutert wird. Die einzelnen Merkmale sind im Qualitätsrahmen BadenWürttemberg beschrieben. Die drei Entwicklungsstufen sind so definiert, dass die Einschätzung eines Merkmals auf der mittleren Stufe („gute Praxis“) den Status charakterisiert, der von Schulen angestrebt werden soll; daher ist diese Entwicklungsstufe auf der Dreierskala auch farblich hinterlegt. Ist sie nicht festzustellen, wird für das entsprechende Merkmal eine „zu entwickelnde Praxis“ festgehalten, während „ausgezeichnete Praxis“ Schwerpunkte und eine besonders gelungene Praxis der Schule würdigt. Adressat des Berichts ist die Schule selbst. Die Rückmeldung soll unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen in den Gremien der Schule diskutiert werden und zu anschließenden Entwicklungsschritten führen. Des Weiteren ist die Schule verpflichtet, den Evaluationsbericht mit einem schulischen Aktionsplan, der sich aus der Diskussion in den einzelnen Gremien ergibt, an die zuständige Schulaufsicht weiterzuleiten. Dieses Verfahren mündet in eine Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht. Der Schulträger erhält den Evaluationsbericht zur Kenntnis.
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Evaluationsteam
Teamleitung und Berichterstellung:
Thomas Lutz Referent für Qualitätsentwicklung und Evaluation
Teammitglied(er):
Dr. Sabine Stein Referentin für Qualitätsentwicklung und Evaluation
Assoziiertes Mitglied:
Klemens Auberle Schulamtsdirektor i. R.
Datum der Durchführung:
22. bis 23.02.2010
Verantwortlich:
Landesinstitut für Schulentwicklung Heilbronner Straße 172 70191 Stuttgart
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Inhalt des Evaluationsberichts
I
Verfahren der Datenerhebung......................................................................................... 5
II
Angaben zur Schule ........................................................................................................ 6
III Gesamteindruck der Evaluation ...................................................................................... 8 IV Bewertungen im Detail .................................................................................................... 9 Qualitätsbereich I Unterricht ........................................................................................... 9 Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Organisation) ............................10 Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Angebote) .................................12 Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Lernförderliches Klima) .............18 Kriterium I 3 – Praxis der Leistungsbeurteilung und Leistungsrückmeldung .............22 Qualitätsbereich II Professionalität der Lehrkräfte .........................................................25 Kriterium II 1 – Kooperation .....................................................................................26 Kriterium II 3 – Umgang mit beruflichen Anforderungen...........................................28 Qualitätsbereich III Schulführung und Schulmanagement .............................................30 Kriterium III 1 – Führung ..........................................................................................31 Kriterium III 2 – Verwaltung und Organisation ..........................................................35 Qualitätsbereich IV Schul- und Klassenklima ................................................................37 Kriterium IV 1 – Schulleben .....................................................................................38 Qualitätsbereich Q Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung ..................................40 Kriterium Q 1 – Pädagogische Grundsätze ..............................................................41 Kriterium Q 2 – Strukturen der schulischen Qualitätsentwicklung ............................42 Kriterium Q 3 – Durchführung der Selbstevaluation .................................................44 Kriterium Q 4 – Individualfeedback ..........................................................................47 V
Empfehlungen ................................................................................................................48
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I
Verfahren der Datenerhebung
Die Fremdevaluation gibt allen allgemein bildenden Schulen Rückmeldungen zu folgenden obligatorischen Bereichen: QB I
Unterricht Kriterium 2 Gestaltung der Lehr-Lernprozesse Kriterium 3 Praxis der Leistungsbeurteilung und Leistungsrückmeldung QB III Schulführung und Schulmanagement Kriterium 1 Führung Kriterium 2 Verwaltung und Organisation QB Q Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium 1 Pädagogische Grundsätze Kriterium 2 Strukturen der schulischen Qualitätsentwicklung Kriterium 3 Durchführung der Selbstevaluation Kriterium 4 Individualfeedback Die Grund- und Hauptschule Bräunlingen hat folgende Wahlpflichtbereiche im Rahmen der Fremdevaluation gewählt: QB II Professionalität der Lehrkräfte Kriterium 1 Kooperation Kriterium 3 Umgang mit beruflichen Anforderungen QB IV Schul- und Klassenklima Kriterium 1 Schulleben Im Rahmen der Fremdevaluation wurden folgende Datenerhebungsverfahren verwendet: Analyse von Unterlagen der Schule (z. B. Auszug aus dem Schulportfolio), ein Schulhausrundgang, ein Interview mit der Schulleitung, 2 Gruppeninterviews mit Lehrkräften und nicht lehrendem Personal, 2 Gruppeninterviews mit Schülerinnen und Schülern, 2 Gruppeninterviews mit Eltern und 10 Beobachtungen von Unterrichtssituationen.
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II
Angaben zur Schule
Allgemeine Daten Angebotene Bildungsgänge:
Ganztagsschule: Schullandschaft vor Ort: Einzugsgebiet:
Zusammensetzung der Schülerschaft: Entwicklung der Schülerzahlen:
Zusammensetzung des Kollegiums: Nicht lehrendes Personal: Anzahl der Klassen: Angaben zur Klassengröße:
Übergänge in weiterführende Schulen:
Abschlussprüfungen: Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in eine andere Schulart wechseln:
Klassenwiederholungen: Versetzungen auf Probe: Zusätzliche Angebote:
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Grundschule: zweizügig mit jahrgangsübergreifendem Unterricht je 4 Kombinationsklassen 1/2 und 3/4, zwei Kombinationsklassen 5/6, Klassen 7 bis 9 einzügig, Werkrealschule zusammen mit Hüfingen als Stammschule ab 2010/11. Offene Ganztagsschule für Klassen 5/6 mit Mittagessen Grundschule in Döggingen, GHWRS in Bräunlingen Bräunlingen, Döggingen (nur Hauptschule), Unterbränd, Waldhausen, Mistelbrunn, Dittishausen, zusammen ca. 6200 Einwohner, 60 Fahrschüler 292 Schülerinnen und Schüler, 154 Jungen, 138 Mädchen Grundschule ca. 200 Schülerinnen und Schüler etwa gleichbleibend in den kommenden Jahren, Hauptschule ca.100 Schülerinnen und Schüler in 5 Klassen 21 Lehrerinnen, darunter eine pädagogische Assistentin, 5 männliche Lehrkräfte Hausmeister ganztags, Sekretärin 4 Stunden pro Woche 13 Klassen 1/2: 23 bis 25, Klassen 3/4: 22 bis 23, Klassen 5/6 je 18, Klasse 7 bis 9: 20 bis 25 Schülerinnen und Schüler (Zahl der Grundschulempfehlungen in Klammern) 2009: Hauptschule: 19 (14), Realschule: 28 (13), Gymnasium: 21 (37) 2008: Hauptschule: 16 (16), Realschule: 27 (18), Gymnasium: 14 (23) 2009: Klasse 9: 23 mit Abschluss, Klasse 10: 22 Abschlüsse 2 Schülerinnen und Schüler auf die Realschule (multilaterale Versetzung), 6 auf die Werkrealschule in Hüfingen, 22 auf weiterführende berufliche Schulen, 16 aus Klasse 10 in Berufskolleg, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaftliches Gymnasium keine keine Partnerschule: Sekundarschule Märstetten (CH), Turnund Sportverein Bräunlingen (Turnen, Tischtennis) 6
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Räumliche Gegebenheiten Schulhof und Schulgelände: Schulgebäude: Fach- und Klassenräume:
Nutzung weiterer Räumlichkeiten:
großer, asphaltierter Schulhof frisch renovierter Altbau von 1912, Neubau aus den 1960er Jahren, ausgebaut 1999 mit der Verwaltung Physik/Chemieraum, Computerraum, TW-Raum, 2 Technikräume, Schülerküche, 24 Klassenzimmer, z. T. mit Sondernutzung wie Mathewerkstatt, Teamzimmer, Filmraum Mensa, Besprechungszimmer, Computerraum für Grundschule, 2 Lernwerkstätten für Grundschule und Hauptschule, 2 Lehrerzimmer, die auch als Arbeitsräume genutzt werden, Aula, Turnhalle, teilbar in 3 Gymnastikräume, zusätzliche Turnhalle in der Hauptschule
Besonderheiten Hospitationsschule, jahrgangsübergreifender Unterricht für die gesamte Grundschule und die Orientierungsstufe, Deutscher Schulpreis Zwischenrunde, Hauptschulpreis Zwischenrunde
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III
Gesamteindruck der Evaluation
Das Kapitel „Gesamteindruck“ beschreibt Aspekte und Bereiche, die aus der Sicht des Evaluationsteams kennzeichnend für die schulische Arbeit der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Bräunlingen sind. Die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (GHWRS) Bräunlingen liegt unweit des alten Kerns der Zähringerstadt im Naturpark Südschwarzwald, etwa 5 km von Donaueschingen. Sie besteht aus mehreren Gebäuden, wovon besonders der Neubau und der Altbau von 1912 bemerkenswert sind. Dazwischen befindet sich ein großer, asphaltierter Schulhof, der bei gutem Wetter um eine Fußballwiese erweitert wird. Der große Altbau, der die Hauptschule beherbergt, wurde gerade aufwendig renoviert und ist das Schmuckstück der Schule. Über den Klassenräumen sind die original Beschriftungen wie „Handarbeits Saal“, „Lehrer-Z“ oder am Physik- und Chemiesaal „Museum“ angebracht. Die Flure in beiden Gebäuden sind mit Bildern aus dem Kunstunterricht oder Plakaten aus dem Projektunterricht gestaltet. Insgesamt ist das Raumangebot, nicht zuletzt durch gesunkene Schülerzahlen, sehr großzügig. Neben den beiden großen Schulgebäuden stehen unter anderem zwei Sporthallen, zwei Computerräume, eine Schuldruckerei mit Setzkästen sowie eine neue Schulküche zur Verfügung. Immer wieder können Gruppen- oder Projektarbeiten in Nebenräumen oder an Lernstationen auf den breiten Fluren durchgeführt werden. Ein nicht genutzter Klassenraum wurde zum Zeitpunkt der Fremdevaluation zur Mathewerkstatt ausgebaut. Auffallend sind der gute bauliche Zustand und die Sauberkeit in allen Räumen. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich sehr wohl und gut aufgehoben. Von allen Interviewpartnern wird die Schule als sehr menschlich, klein und übersichtlich bezeichnet. Das Kind stehe im Mittelpunkt. Die Bemühungen, soziale und personale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern, zeichnen die Schule besonders aus. Dies wird von allen am Schulleben Beteiligten empfunden. Das Schulmotto „stark – stärker – miteinander“ treffe in jeder Beziehung zu. Während des Besuchs des Evaluationsteams herrschte im Schulhaus eine freundliche und gelassene Atmosphäre. Auffallend waren die konzentrierte Arbeitsatmosphäre während der Unterrichtsstunden, die relative Ruhe während der Pausen ebenso wie die Integration von Grund- und Hauptschulkindern und der Außenklasse des „Förderzentrums Hören und Sprechen Heiligenbronn“. Die Eltern lobten im Interview die gute Atmosphäre an der Schule. Jedes Kind werde individuell gefördert, und die Lehrkräfte würden sich sehr engagieren. Bekannt sei das „Erzieherforum“, das Eltern und Schule zusammenbringt. Auch sei der Elternbeirat zu pädagogischen Tagen eingeladen worden. Die Einführung von jahrgangsgemischten Klassen in der Grundschule und der Orientierungsstufe trägt nach Auffassung aller zum guten Miteinander bei. Lehrkräfte und Schulleitung bezeichnen ihre Einrichtung als „Schule aus einem Guss“.
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IV
Bewertungen im Detail
Qualitätsbereich I Unterricht
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Organisation) Eine zielgerichtete Nutzung der Lernzeit und die klare Strukturierung der Lernangebote sind bedeutsam für das erfolgreiche Lernen der Schülerinnen und Schüler. Eine Unterrichtssituation, in der eine klare Struktur erkennbar ist und die vorhandene Zeit für das Lernen genutzt wird, verspricht bessere Ergebnisse. Merkmal: Nutzung der Lernzeit
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Im Unterricht wird die verfügbare Zeit wenig zum Lernen genutzt.
Gute Praxis Im Unterricht wird die verfügbare Zeit überwiegend zum Lernen genutzt.
Ausgezeichnete Praxis Im Unterricht wird die verfügbare Zeit durchgängig zum Lernen genutzt.
X An der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (GHWRS) Bräunlingen wird im Unterricht viel Wert auf gute Vorbereitung und Einhaltung von Rahmenbedingungen wie den pünktlichen Beginn der Unterrichtstunden sowie auf die Vermeidung bzw. Klärung von Schülerstreitigkeiten außerhalb der Unterrichtszeit gelegt. In den Klassenzimmern hingen Klassenregeln aus und wurden bei Bedarf eingefordert. Der Umgang war sehr höflich und wertschätzend. Während des Unterrichts kam es zu sehr wenigen unbedeutenden Störungen, auf die die Lehrkräfte angemessen reagierten. In allen Interviews wurden Rituale zu Gesprächsformen wie Klassenrat und Morgenkreis erwähnt. Besonders ausgeprägt war die Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler bereits in den unteren Grundschulklassen. Die Kinder fanden es in den Interviews in Ordnung und empfinden es als Hilfe, wenn sie ausnahmsweise „nachsitzen“, falls sie den Wochenplan nicht in der angemessenen Zeit erfüllt haben. Nahezu in allen Unterrichtsstunden standen Arbeitsmaterialien und Medien sowie Hilfsmittel rechtzeitig zur Verfügung, alle Materialien wie Scheren oder Klebstoff waren übersichtlich sortiert. Der Wechsel zwischen den einzelnen Unterrichtsaktivitäten verlief überall zügig. Auch in der Sportstunde, an der die Kinder der Außenklasse aus Heiligenbronn teilnahmen, nutzten die Schülerinnen und Schüler die Lernzeit intensiv. In Wochenplanstunden erledigten die Kinder nach den Pflichtaufgaben Zusatz- oder so genannte „Forscheraufgaben“.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Organisation) Merkmal: Strukturierung der Lernangebote
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Im Unterricht sind die Lernangebote wenig klar strukturiert.
Gute Praxis Im Unterricht sind die Lernangebote überwiegend klar strukturiert.
Ausgezeichnete Praxis Im Unterricht sind die Lernangebote durchgängig klar strukturiert.
X
Eine Strukturierung der Lernangebote war in den Unterrichtsbeobachtungen durchgängig erkennbar und wurde in den Interviews als praktizierte Vorgehensweise bestätigt. Zu Beginn der Stunden wurden meist Ziele und Themen benannt, an der Tafel oder im Heft festgehalten oder verbal erklärt. Durch optische Impulse oder Zusammenfassungen von Erlerntem durch Schülerinnen und Schüler oder Lehrkräfte wurden einzelne Unterrichtsaktivitäten von einander abgegrenzt. Der Wochenplan gab den Schülerinnen und Schülern Zielklarheit und Orientierung zur Selbstorganisation ihrer Lernschritte. In allen Klassen war ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Routine deutlich erkennbar. Im Interview bestätigten die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit, sich je nach Tagesform und eigener Planung die Arbeiten im gegebenen Rahmen selbst einzuteilen. Reflexionen am Ende einzelner Stunden wie der Sportstunde oder einer Gruppenarbeit beleuchteten die Strategien der Zusammenarbeit.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Angebote) Um auf die individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler einzugehen, ist es notwendig, unterschiedliche Differenzierungsangebote im Unterricht bereit zu stellen. Für den Erwerb fachlicher und überfachlicher Kompetenzen sind Lernarrangements hilfreich, die den Schülerinnen und Schülern selbstgesteuertes Arbeiten ermöglichen. Die dafür benötigten methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen und Lernstrategien werden im Unterricht in Verbindung mit fachspezifischen Inhalten erlernt und eingeübt. Merkmal: Differenzierungsangebote
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Im Unterricht gibt es selten Differenzierungsangebote.
Gute Praxis Im Unterricht gibt es immer wieder Differenzierungsangebote.
Ausgezeichnete Praxis Im Unterricht gibt es regelmäßig Differenzierungsangebote.
X
Mehrfach wurde in den Interviews erwähnt, dass die Schülerinnen und Schüler an der GHWRS Bräunlingen im Mittelpunkt stehen, und es wurde auf die Maxime „Was nutzt dem Kind“ hingewiesen. Wichtige Aspekte der Differenzierung sind für die befragten Gruppen der jahrgangsübergreifende Unterricht, der Wochenplan, die pädagogische Assistentin, die Integration der hörgeschädigten Kinder der Außenklasse, der Türkischunterricht und auch die „Leseoma“. Die zahlreichen Werkstätten waren gut durchgeplant und wurden schon von den Schulanfängern in den Kombinationsklassen 1/2 routiniert bearbeitet. In allen Unterrichtsstunden stand reichhaltiges Differenzierungsmaterial zur Verfügung, es wurden Lernboxen genutzt. Während des Unterrichts konnte mehrfach beobachtet werden, dass die Lehrkräfte sich um einzelne Kinder oder Gruppen kümmerten. Die Schülerinnen und Schüler hatten oft Freiraum in der Wahl zwischen verschiedenen Aufgaben oder der Wahl des Ortes beziehungsweise der Möglichkeit der Selbstorganisation bzw. Einteilung ihrer Arbeitszeit. Zum Beispiel konnten die Kinder im Fach Geschichte über Interviews mit der Großelterngeneration oder in MNK (Mensch-Natur-Kultur) durch eigene Lösungsstrategien persönliche Zugänge zu den Themen finden. Unter anderem würden die Kinder auf vielerlei Weise wie mit der FRESCH-Methode (Freiburger Rechtschreibschule), mit der Unterstützung durch eine Ergotherapeutin, die pädagogische Assistentin oder während Teamstunden individuell gefördert. Intensive Diagnostik findet bereits bei der Einschulung statt. Laut Aussage im Schulleitungsinterview gibt es dadurch so gut wie keine Wiederholungen. Ab und zu würden auch Klassen übersprungen. Die Übergangsquote auf Realschulen und Gymnasien hat sich deutlich erhöht.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Angebote) Merkmal: Aktivierung der Schülerinnen und Schüler
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Die Schülerinnen und Schüler erhalten selten Möglichkeiten zum selbstgesteuerten Arbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten immer wieder Möglichkeiten zum selbstgesteuerten Arbeiten.
Ausgezeichnete Praxis Die Schülerinnen und Schüler erhalten regelmäßig Möglichkeiten zum selbstgesteuerten Arbeiten.
X
In der überwiegenden Anzahl der beobachteten Unterrichtssituationen waren Schülerinnen und Schüler aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligt, zum Beispiel in der Wochenplan- und Werkstattarbeit oder in Phasen der Partner- oder Gruppenarbeit. Nach eigener Aussage nutzen sie dabei oft Gestaltungsspielräume in Bezug auf die Thematik, die Reihenfolge der Aufgaben, den Schwierigkeitsgrad oder die Wahl des Raumes, in dem sie die Aufgaben bearbeiten. Nach Erfüllung der Pflichtaufgaben können die Schülerinnen und Schüler Zusatzaufgaben selbst auswählen. In den Interviews mit den Lehrkräften wurde betont, dass durch „Forscheraufgaben“ zu selbst gewählten Themen wie Eisenbahn („vom TGV bis zur Sauschwänzlebahn“), Brauchtum oder Wikinger dem Ziel des eigenständigen Lernens und der Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler Rechnung getragen würde. Informationen für Forscheraufgaben besorgten sich die Kinder selbst. Oft finde Lernen im sozialen Kontext statt, z. B. im Haiti-Projekt oder bei der Kooperation mit dem Seniorenheim. Viele Gruppenaufgaben werden in Nebenräumen oder an Lerninseln in den Fluren bearbeitet. In den Interviews genannt und besonders im jahrgangsübergreifenden Unterricht beobachtet wurden der selbstverständliche Einsatz von Helfersystemen und die Wissensweitergabe unter den Schülerinnen und Schülern. So gibt es in einzelnen Fächern „Experten“ oder „Chefs“, die sie wählen und an die sie sich wenden können, wenn sie Hilfe brauchen. Die Schülerinnen und Schüler brachten im Interview zum Ausdruck, wie wichtig es ihnen sei, anderen zu helfen. Besonders würden sich die jüngeren Kinder in den jahrgangsübergreifenden Klassen freuen, wenn sie auch Älteren etwas zu erklären könnten. Weil jeder Stärken und Schwächen habe, würden sich die Kinder immer wieder wechselseitig helfen.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Angebote) Merkmal: Förderung von methodischen Kompetenzen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Allgemeine und fachspezifische methodische Fertigkeiten werden in den Fächern/ Fächerverbünden wenig gezielt gefördert.
Gute Praxis Allgemeine und fachspezifische methodische Fertigkeiten werden in den Fächern/ Fächerverbünden überwiegend gezielt gefördert.
Ausgezeichnete Praxis Allgemeine und fachspezifische methodische Fertigkeiten werden in den Fächern/ Fächerverbünden durchgängig gezielt gefördert.
X
In allen Interviews und den beobachteten Unterrichtssituationen während der Wochenplanarbeit, bei der jahrgangsübergreifenden Klassenführung und während des Kooperativen Lernens gab es viele Hinweise auf methodische Kompetenzen. Die Schülerinnen und Schüler üben fachliche und fächerübergreifende Methoden ein mit dem Ziel, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen. Lehrkräfte und Schulleitung bezeichneten in den Interviews Methoden wie „Kugellager“, „Vokabelfußball“, Lernbox, „Lesen durch Schreiben“ mit der Anlauttabelle oder „Placemat“ als selbstverständlich. In den Interviews gab es übereinstimmende Hinweise darauf, dass ein Vorgehen bei der Lese- und Schreibkompetenz mit entsprechenden Ausarbeitungen zur Freiburger Rechtschreibschulung (FRESCH) unter den Beteiligten abgestimmt wurde. Gruppen- und Werkstattarbeit würden die Kinder schon in der ersten Klasse beherrschen. Die Schule hat vor einigen Jahren ein Methodencurriculum mit Bausteinen für jede Klassenstufe entwickelt, das sich nach Aussage von Schulleitung und Lehrkräften inzwischen selbst überholt hat. Laut Schulleitungsinterview würden Methoden wie Mindmap oder Placemat nicht mehr diskutiert. Schon Drittklässler machten das „automatisch“. Eine Lehrkraft, die eine 5. Klasse übernehme, merke sofort, was die Kinder können. Die Schülerinnen und Schüler berichteten, dass Lernplakate z. B. zu Wortfeldern oder Grammatikproblemen beim Lernen helfen würden. Die Oberklassen nannten die fünf Schritte zum Textverständnis. Methoden zum Erwerb fachübergreifender Kompetenzen wie das Präsentieren und das Anfertigen von Plakaten sind bekannt. Die Eltern lobten, dass die Kinder zu Hause selbstständig arbeiten und sich etwa bei Vorbereitungen auf Präsentationen oder Tests selbst organisieren. Stoffsammlungen erstellten die Kinder schon seit der Grundschulzeit. Für den Wochenplan werde zu Hause viel geübt. Der Zeitpunkt der Einführung der jeweiligen Methoden war den Eltern im Interview nicht bekannt, und es wurde der Wunsch nach mehr Transparenz und Kommunikation geäußert. Sie
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wünschten sich auch, dass die Schülerinnen und Schüler „bewusst ein Kapital an Methoden bilden“ würden. Ein verbindliches Vorgehen bei der Einführung von Methoden ist nicht dokumentiert Die Lehrkräfte berichteten von individuellem Vorgehen etwa mit Schüler-Methodenheften oder dem Eintrag des Einführungszeitpunkts im Klassenbuch. Die jeweilige Einführung finde im Rahmen des alltäglichen Unterrichts statt. Auch gibt es an der Schule keine ausgewiesenen Methodentage Im Schulleitungsinterview wurden „zu viele Baustellen“ als Grund für die mangelnde Dokumentation genannt. Es laufe zuviel und sei oft zu selbstverständlich, als dass alles schriftlich festgehalten werden könne.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Angebote) Merkmal: Förderung von sozialen und personalen Kompetenzen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Soziale und personale Kompetenzen werden wenig gezielt gefördert.
Gute Praxis Soziale und personale Kompetenzen werden überwiegend gezielt gefördert.
Ausgezeichnete Praxis Soziale und personale Kompetenzen werden durchgängig gezielt gefördert.
X
Die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler der GHWRS Bräunlingen bezeichneten die Eltern als „super“. Wie im gemeinsam entwickelten Leitsatz der Schule „stark-stärkermiteinander“ postuliert, ist es ein zentrales Anliegen der Schule, die sozialen und personalen Kompetenzen zu fördern. In allen Datenquellen wurde deutlich, dass u. a. mit der Einführung des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens eine Basis für das Schul-Ethos gelegt wurde. Regelmäßig wechselnde Zusammensetzungen zwischen einzelnen Lernendengruppen, auch über den Klassenrahmen hinaus, haben laut Schulleitungs- und Lehrerinterview durchgängige Effekte auf das ganze System. Hinzu kommen Rituale wie Morgenkreis und Klassenrat, systematisches Kommunikations- und Anti-Mobbing-Training, die „Giraffen- und Wolfsprache“ zum Erlernen gewaltfreier Kommunikation, die Ausbildung und der selbstverständliche Einsatz von Streitschlichtern und deren hohe Akzeptanz. In den Klassenratsstunden ist Raum für die Besprechung von Schwierigkeiten und Problemen, die während der Woche in einem „Kummerkasten“ gesammelt werden. Nach Aussage der Lehrkräfte lösen die Schülerinnen und Schüler mit zunehmender Übung viele Probleme selbstständig und kommen gleichzeitig vom „Petzen“ ab. Die Schülerinnen und Schüler bemerkten im Interview, dass sie das seit der Grundschule so machten. Im Unterricht und auch außerhalb helfe man sich untereinander. In Gruppen würden sie zu Hause Projekte bearbeiten und Projektpräsentationen vorbereiten. Nach Aussage der Eltern werden Sozialdienste wie Klassen-, Müll- und Ordnungsdienst verteilt. In manchen Klassen gebe es einen so genannten „Tschüss-Dienst“, der die Kinder am Mittag verabschiedet. Im gemeinsamen Unterricht mit Schülerinnen und Schülern der Außenklasse Heiligenbronn können die Kinder von- und miteinander lernen. So schilderte eine Mutter beispielsweise, wie ihr Kind die Gebärdensprache „mit nach Hause brachte“. Durchgängig waren an der Schule eine charakteristische, positive Lernhaltung und gute Umgangsformen erkennbar. Hierzu gehört auch die augenfällige Ruhe in den Schulgebäuden sowie Schülerinnen und Schüler, die freundlich grüßen. In den beobachteten Unterrichtssituationen halfen sich die Kinder ungefragt gegenseitig.
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Zum Kompetenzerwerb unternimmt die Schule konkrete Maßnahmen wie ein systematisches Kommunikationstraining oder „Anti-Mobbing-Stunden“. Weiter gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die dem sozialen und personalen Kompetenzerwerb zugeordnet werden können, wie etwa ein wöchentliches Klassenfrühstück oder das gemeinsame Mittagessen der Ganztagsschülerinnen und -schüler.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Lernförderliches Klima) Neben einer auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler ausgerichteten Organisation des Unterrichts kommt der Gestaltung der Lernatmosphäre eine große Bedeutung zu. Ein lernförderliches Klima zeigt sich auch am Kommunikationsstil im Unterricht. Dies umfasst sowohl die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern als auch der Schülerinnen und Schüler untereinander. Zusätzlich fördert eine bedarfsgerechte Ausstattung und eine bewusste Gestaltung der Lernumgebung das Lernen der Schülerinnen und Schüler. Merkmal: Kommunikationsstil im Unterricht
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern sowie zwischen den Schülerinnen und Schülern untereinander lassen gegenseitige Wertschätzung wenig erkennen.
Gute Praxis Die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern sowie zwischen den Schülerinnen und Schülern untereinander lassen gegenseitige Wertschätzung überwiegend erkennen.
Ausgezeichnete Praxis Die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern sowie zwischen den Schülerinnen und Schülern untereinander lassen gegenseitige Wertschätzung durchgängig erkennen.
X
Der Umgang miteinander findet an der Grund- und Hauptschule Bräunlingen, eingebettet in die organisatorischen und pädagogischen Prinzipien des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens, des Kooperativen Lernens und der Wochenplanarbeit, statt. Entsprechend werden Rituale, die explizit der Kommunikation dienen, wie etwa der Morgenkreis, regelmäßig in allen Klassen durchgeführt. Begrüßungsrituale oder ein Lied markierten den Beginn von Stunden. In den Unterrichtssituationen konnte stets ein ermutigender Umgang mit den Schülerinnen und Schülern beobachtet werden, bis hin zu gerahmten Merksätzen wie „Mach einmal ein Lob“. Die Kommunikationskompetenz der Schülerinnen und Schüler wird systematisch eingeübt und zeigt sich nach Aussage von Schulleitung und Lehrkräften unter anderem in IchBotschaften im Klassenrat und im alltäglichen Unterricht. Immer wieder konnten Rituale im Unterricht beobachtet werden, und nach Aussage von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern werden z. B. vereinbarte Flüster- oder Stillezeiten in der Regel eingehalten. Die auf den Fluren arbeitenden Schülerinnen und Schüler verhielten sich leise. Es gilt die Regel: Wer laut ist, muss ins Klassenzimmer. In den Interviews begegneten sich die Schülerinnen und Schüler mit gegenseitiger Achtung, im beobachteten Unterricht hörten sie einander zu oder halfen sich gegenseitig bei ihren Wochenplan-Aufgaben.
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Schulleitung und Lehrkräfte brachten in den Interviews immer wieder zum Ausdruck, sich entsprechend ihrem Leitbild an den Stärken der Schülerinnen und Schüler und an einem angstfreien und vertrauensvollen Umgang zu orientieren. Ein Schüler meinte im Interview entsprechend, Fehler Machen sei auch nicht schlimm. Die Haltung der Lehrkräfte gegenüber den Schülerinnen und Schülern wird von allen Beteiligten als zugewandt, freundlich bis liebevoll charakterisiert. Entsprechend lobten die Schülerinnen und Schüler einhellig den Umgang der Lehrkräfte mit ihnen. Diese seien an einem persönlichen Kontakt mit ihren Schülerinnen und Schülern interessiert. So nehme der Schulleiter beispielsweise einmal wöchentlich am gemeinsamen Mittagessen teil. Wie wichtig die Klassenlehrkraft für die Atmosphäre in der Klasse ist, betonen die Eltern. So wurden Beispiele genannt, wie nachteilig sich Krankheitsausfälle auswirken können. Die Lehrkräfte unterstützen Verhalten und Mitarbeit mit verschiedenen Anreizen wie Mitarbeitsjokern oder gesammelten „Sternchen“, die bei entsprechender Anzahl mit einem Kinooder Schwimmbadbesuch belohnt werden.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 2 – Gestaltung der Lehr-Lernprozesse (Lernförderliches Klima) Merkmal: Gestaltung der Klassenzimmer, Fachräume
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Räumlichkeiten (Klassenzimmer, Fachräume etc.) sind für das Lernen wenig funktional gestaltet.
Die Räumlichkeiten (Klassenzimmer, Fachräume etc.) sind für das Lernen überwiegend funktional gestaltet.
Die Räumlichkeiten (Klassenzimmer, Fachräume etc.) sind für das Lernen durchgängig funktional gestaltet.
X
Unter anderem durch zurückgehende Schülerzahlen verfügt die Schule zurzeit nach Angaben der Schulleitung über „Platz ohne Ende“. Frei gewordene Klassenzimmer dienen als Ausweich- oder Differenzierungsräume oder werden etwa als Mathe-Werkstatt eingerichtet. Ebenso zählen die breiten Flure, die Zwischengeschosse oder die Aula zu Räumen, die von den Schülerinnen und Schülern wie selbstverständlich zum Lernen aufgesucht und genutzt werden. Entsprechend sind viele Türen während des Unterrichts geöffnet, und die Klassenzimmer lassen sich als Lern- und Lebensräume charakterisieren, in denen Sofas, Pflanzen oder ein Aquarium ebenso zum Inventar gehören wie Klassenbüchereien, Differenzierungsund Fördermaterialien, Materialschränke oder Schülerfächer. Die Räumlichkeiten sind sauber und gepflegt, und im Schulgebäude tragen alle Schülerinnen und Schüler Hausschuhe. Dem Alter und der Körpergröße der Kinder angemessen ist in allen Unterrichtsräumen die Möblierung. Tische und Stühle sind für verschiedene Sozialformen leicht umzustellen. In jedem Klassenzimmer befinden sich ein oder zwei PC, außerdem gibt es sowohl in der Grundschule wie in der Hauptschule je einen separaten PC-Raum. An vielen Wänden hängen Lernplakate, Schülerarbeiten, Geburtstagskalender und Projektergebnisse, Mittagessenund Dienstpläne und Klassenregeln. Die Wände nahezu aller Flure sind mit Pinnwänden zum Aufhängen von Schülerarbeiten, etwa aus dem Bereich Kunst, und von Projektergebnissen wie zum jüngsten Erdbeben in Haiti ausgestattet. Die Schülerinnen und Schüler waren im Interview stolz darauf, dass „alles da ist, was man braucht“. Man dekoriere oft, manches Klassenzimmer sei „eigentlich schon vollgestellt“, aber „einfach gemütlich“. Übereinstimmend gaben die Schülerinnen und Schüler an, sich in ihren Klassenzimmern wohlzufühlen: „Wir können gut lernen“. Das Klassenzimmer der Außenklasse befindet sich im Neubau und verfügt über spezifische bauliche Besonderheiten wie beispielsweise einem schalldämpfenden Teppichboden. Als besonders gelungen wird von allen Interviewten die Renovierung des alten Hauptschulgebäudes von 1912 empfunden.
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Die Schule verfügt über eine helle Aula, deren angrenzender Klassenraum durch Trennwände bei Versammlungen oder als Bühne für Vorführungen dienen kann. Für gut ausgestattet halten Schulleitung und Lehrkräfte auch die Fachräume, die angrenzende Sporthalle, den Küchen- bzw. Mensa-Ausbau im zur Schule gehörenden „Vereinshaus“.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 3 – Praxis der Leistungsbeurteilung und Leistungsrückmeldung Die Leistungsbeurteilung ist mehr als ein reiner Leistungs- und Berechtigungsnachweis. Sie stellt für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern eine wichtige Orientierungshilfe für die Einordnung des Lernstandes und Lernfortschrittes dar. Die Schülerinnen und Schüler werden systematisch dahin geführt, ihre eigenen Leistungen einzuschätzen. Dies trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Die Abstimmung der Kriterien zur Leistungsbeurteilung erfolgt weitgehend kooperativ im Teilkollegium beziehungsweise in Fachschaften. Merkmal: Leistungsrückmeldung als Orientierungshilfe
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Leistungsrückmeldungen sind für die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern wenig Orientierungshilfe für das weitere Lernen.
Leistungsrückmeldungen sind für die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern überwiegend Orientierungshilfe für das weitere Lernen.
Leistungsrückmeldungen sind für die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern durchgängig Orientierungshilfe für das weitere Lernen.
X
In den Interviews zeichnete sich kein homogenes Bild der Leistungsrückmeldung als Orientierungshilfe ab. Laut Schulleitungsinterview seien vor allem zur Leistungsmessung im Fach Deutsch und zwischen den Lehrkräften der Parallelklassen Absprachen getroffen worden. Gemeinsam seien auch der Jahresplan, die Themen sowie Zeitpunkte und Reihenfolge von Leistungsüberprüfungen festgelegt worden. Nach Meinung der Eltern und der Schülerinnen und Schüler sind Leistungsrückmeldungen durch die Lehrkräfte eher individuelle Praxis. Schülerinnen und Schüler könnten bei vielen Lehrkräften aus Rückmeldungen in den Heften oder unter Klassenarbeiten Lernimpulse entnehmen. Bei manchen Lehrkräften würden die Wochenpläne über die Ferien eingesammelt und später benotet zurückgegeben. Für gute Arbeit bzw. Mitarbeit würden einige Lehrkräfte Stempel, Sticker, Sterne oder „Mitarbeitsjoker“ verteilen. Die Eltern lobten das Gesprächsangebot der Lehrkräfte am Dienstagnachmittag, das sie bei Bedarf annehmen könnten. In der zweiten Klassenstufe werden mit den Eltern Halbjahresgespräche durchgeführt. Diese im Schulportfolio dokumentierte Praxis ersetzt den Schulbericht. Die Eltern bestätigten und begrüßten dies. Einige Eltern wünschten gleichwohl mehr Information über die Entwicklung ihrer Kinder, ohne von sich aus nachfragen zu müssen. Besonders im ersten Schuljahr fühle man sich nicht ausreichend und spät informiert. Nach Auskunft der Lehrkräfte ist die Reflexion der Lernprozesse und der Lernergebnisse immer wieder Bestandteil des Unterrichts. Schülerinnen und Schüler erhielten beispielsweise in Projekten und bei der Arbeit im Wochenplan gezielt individuelle Rückmeldung durch die
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Lehrkräfte und die pädagogische Assistentin sowie Angebote zur Selbsteinschätzung ihrer Leistung. Die Lehrkräfte verwiesen auch auf den Elternsprechtag.
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Qualitätsbereich I – Unterricht Kriterium I 3 – Praxis der Leistungsbeurteilung und Leistungsrückmeldung Merkmal: Abgestimmtheit der Kriterien
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Kriterien zur Leistungsbeurteilung sind im Kollegium wenig abgestimmt.
Gute Praxis Die Kriterien zur Leistungsbeurteilung sind im Kollegium überwiegend abgestimmt.
Ausgezeichnete Praxis Die Kriterien zur Leistungsbeurteilung sind im Kollegium durchgängig abgestimmt.
X
An der GHWRS Bräunlingen gibt es nicht für alle Fächer und Klassenstufen festgelegte und verbindliche inhaltliche Vereinbarungen zur Leistungsbeurteilung. Nach Aussage des Schulleiters sei es wichtiger, dass das Schulethos gelebt wird und nicht ein festgelegtes Korsett ist, an das sich keiner hält. Das Kollegium ist sich einig, dass zu detaillierte und verbindliche Festlegungen und die Dokumentation der Notengebung dem Prinzip „Was nutzt dem Kind?“ widersprechen. Jedes Kind sei individuell zu betrachten und zu fördern. Gleichzeitig finden nach Auskunft der Lehrkräfte und der Schulleitung jeden Dienstag am „jour fixe“ gewissenhafte Absprachen mit dem Ziel statt, jedem Kind gerecht zu werden. Das Kollegium orientiere sich am Motto „Was kann das Kind“ und nicht an seinen Defiziten. Geregelt sind laut Lehrerinterview gemeinsame Bewertungskriterien in Deutsch, inhaltliche Kriterien für Literaturarbeiten Klasse 8 bis 10 sowie die Gewichtung der Noten, die Notenzusammensetzung in den Fächerverbünden wie MNK (Mensch, Natur, Kultur) Klasse 3/4, MNT (Materie, Natur, Technik) und von Projekten in Klasse 9. Die Curriculumplanung und Tests würden gemeinsam für das ganze Jahr im Voraus erstellt, die Planungen hängen in den Lehrerzimmern. Ordner mit Tests für alle Fächer liegen im Lehrerzimmer für alle zugänglich aus. Daraus resultiere eine intensive und individualisierte Förderung. Unter anderem würden die Kinder auf vielerlei Weise wie mit der FRESCH-Methode, mit der Unterstützung durch eine Logopädin, die pädagogische Assistentin oder während Teamstunden individuell gefördert.
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Qualitätsbereich II Professionalität der Lehrkräfte
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Qualitätsbereich II – Professionalität der Lehrkräfte Kriterium II 1 – Kooperation Schulische Aufgaben werden durch eine verstärkte Zusammenarbeit aller Beteiligten leichter bewältigt. Regelmäßige und projektbezogene Zusammenarbeit im Kollegium beziehungsweise Teilkollegium oder mit dem nicht lehrenden Personal eröffnet außerdem weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die Schule und für den Unterricht. Wesentlich ist dabei die Verlässlichkeit der Kooperation. Merkmal: Nutzen der kollegialen Zusammenarbeit
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Zusammenarbeit auf den verschiedenen Ebenen ist so angelegt, dass die fachliche und pädagogische Arbeit an der Schule wenig gefördert wird.
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Zusammenarbeit auf den verschiedenen Ebenen ist so angelegt, dass die fachliche und pädagogische Arbeit an der Schule überwiegend gefördert wird.
Die Zusammenarbeit auf den verschiedenen Ebenen ist so angelegt, dass die fachliche und pädagogische Arbeit an der Schule durchgängig gefördert wird.
X
Übereinstimmend berichten Schulleitung und Kollegium, dass die kollegiale Zusammenarbeit an der Schule einen sehr hohen Stellenwert hat. Bereits in den Sommerferien würden gemeinsam die Deputate abgestimmt. Eine Vielzahl an Innovationen der vergangenen Jahre wie jahrgangsübergreifender Unterricht, Wochenplan, Ganztagsschule oder neue Lehrpläne seien ohne intensive Zusammenarbeit des Kollegiums nicht denkbar. In der schulischen Arbeit entlaste man sich gegenseitig. Nach Aussage von Lehrkräften und Schulleitung versuchen sie, Störungen bei Krankheitsfällen möglichst gering zu halten und übernehmen auch schon einmal freiwillig Vertretungsunterricht oder eine befristete Klassenleitung. Schulleiter und Lehrkräfte betonten, dass der Austausch im Kollegium sehr gut sei und regelmäßig auf unterschiedlichen Ebenen stattfinde. Alle Betroffenen würden in Entscheidungsprozesse einbezogen, und es gebe institutionalisierte und verlässliche Arbeits- und Kommunikationsformen. Herausragend in seiner Bedeutung ist nach Meinung aller die wöchentliche Kooperationszeit, der „Jour fixe“. Dieser findet dienstags statt und ist für das Kollegium, auch für Lehrkräfte mit Teildeputat, nicht mehr wegzudenken. Er werde zentral und ausgiebig für die Unterrichtsentwicklung und Pädagogik genutzt. Auch müsse „jeder alles wissen“. Die Lehrkräfte nutzen die Kooperationszeit für Absprachen auf Stufen- und Fachebene, u. a. zur Erstellung von Schulcurricula, Stoffverteilungsplänen der einzelnen Klassenstufen und für Notenvereinbarungen. Aus den Interviews geht hervor, dass sich das Kollegium der Schule immer wieder bei der Gestaltung des Unterrichts abstimmt. Durch den jährlichen Wechsel von etwa der Hälfte der Kinder der jahrgangsgemischten Klassen in eine andere Gruppe sei die Zusammenarbeit © Landesinstitut für Schulentwicklung
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sehr eng. Beispielsweise werden die Wochenpläne einzelner Klassenstufen, etwa in der Grundschule und den Klassen 5/6, gemeinsam von den unterrichtenden Lehrkräften erarbeitet und vorbereitet. Die Klassen 5/6 „Huskies und Jaguare“ werden von Lehrerteams unterrichtet. Unterrichtsmaterialien werden weitergegeben und ausgetauscht sowie die Jahresplanung und Materialsammlungen zu bestimmten Unterrichtsthemen erstellt. Abgesprochen werden auch zahlreiche außerunterrichtliche Aktivitäten wie Schullandheimaufenthalte, Schulfeste und gemeinsam geplante jährliche Projektwochen. In den Interviews wurde berichtet, das Kollegium praktiziere kooperative Arbeitsformen u. a. in Form der kollegialen Unterrichtshospitation in Team- oder Randstunden, es würden aber auch „kreative Lösungen mit Parallelunterricht“ gesucht. neue Kolleginnen und Kollegen, Referendarinnen oder die Pädagogische Assistentin bezeichneten den „Jour fixe“ als große Hilfe für das Ankommen in der Schule. Sie lobten die „Begegnung auf Augenhöhe“ und die Hilfsbereitschaft im Kollegium. Auch Kolleginnen und Kollegen, die die Abteilung wechseln, werden von allen intensiv betreut.
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Qualitätsbereich II – Professionalität der Lehrkräfte Kriterium II 3 – Umgang mit beruflichen Anforderungen Die Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern sind Voraussetzung für gute Schule und die Unterrichtsqualität. Arbeitsbedingungen werden verbessert und Belastungen vermindert, indem vorhandene interne und gegebenenfalls externe Ressourcen genutzt werden. Merkmal: Verbesserung von innerschulischen Arbeitsbedingungen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die vorhandenen Möglichkeiten zur Verbesserung der innerschulischen Arbeitsbedingungen werden von der Schule wenig genutzt.
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die vorhandenen Möglichkeiten zur Verbesserung der innerschulischen Arbeitsbedingungen werden von der Schule überwiegend genutzt.
Die vorhandenen Möglichkeiten zur Verbesserung der innerschulischen Arbeitsbedingungen werden von der Schule durchgängig genutzt.
X
Die Lehrkräfte der Grund- und Hauptschule Bräunlingen fühlen sich in der Schule wohl und betonen das hohe gegenseitige Vertrauen. Durchgängig bestätigten sie in den Interviews, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert und als Entlastung bei der Bewältigung schulischer und pädagogischer Aufgaben empfunden wird. Auch lasse ihnen die Schulleitung bei der Gestaltung des Unterrichts viel Freiheit. Bei der Entwicklung und Umsetzung pädagogischer Konzepte wie der Ganztagsschule oder dem jahrgangsübergreifenden Unterrichten werde das Kollegium von der Schulleitung umfassend unterstützt. Für die Lehrkräfte tragen die entspannte Atmosphäre in der Schule und der gute Umgang miteinander dazu bei, dass sie „morgens gern in die Schule gehen“. Etatwünsche werden nach Aussage der Lehrkräfte in der Regel erfüllt. Für Material gibt es für jede Klasse pro Schuljahr einen festen Etat, der anschließend abgerechnet werde. Die Schulleitung sieht wesentliche Gründe für die Zufriedenheit der Lehrkräfte in der gezielten, transparenten Vergabe der Lehraufträge. Die Deputatsverteilung geschieht nach Aussage von Lehrkräften und Schulleitung gemeinsam zu Beginn der Sommerferien, wobei die familiäre Situation beispielsweise von Lehrkräften mit Teildeputat berücksichtigt würde. Gelobt wurde die Fürsorge der Schulleitung. Sie habe immer ein offenes Ohr, unterstütze die Lehrkräfte in schwierigen Situationen und achte darauf, dass die Leistung der Lehrerinnen und Lehrer gewürdigt und Anerkennung ausgesprochen werde. Das Schulleitungsteam sehe zu, dass es allen an der Schule Tätigen gut gehe. Das reiche von der Einrichtung einer neuen Teeküche und Arbeitsplätzen im Lehrerzimmer bis zur Essenseinladung oder zur Versorgung mit „Berlinern und Kaffee“. Um die Integration neuer Kolleginnen und Kollegen bemühe man sich gemeinsam, ein Patensystem sei nicht notwendig. Das Kollegium unterstütze sich auch dadurch gegenseitig, © Landesinstitut für Schulentwicklung
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dass bei Disziplinproblemen Schülerinnen und Schüler zur pädagogischen Auszeit in andere Klassen geschickt werden könnten. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen trügen auch externe Ressourcen wie die pädagogische Assistentin, die „Leseoma“ oder Material für den Kunstunterricht von einem lokalen Sponsor bei. Sehr unterstützend seien auch die Sekretärin und der Hausmeister. Die Schule erreichte in den vergangenen Jahren kontinuierlich Verbesserungen im Bereich der baulichen Ausstattung. Sie verfügt heute nach Aussagen der Befragten über sehr gute äußere Arbeitsbedingungen hinsichtlich des Raumangebotes für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sowie der Einrichtung und der Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln.
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Qualitätsbereich III Schulführung und Schulmanagement
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Qualitätsbereich III – Schulführung und Schulmanagement Kriterium III 1 – Führung Eine zentrale Aufgabe der Schulleitung beziehungsweise der erweiterten Schulleitung besteht darin, Perspektiven und Ziele für Schule und Unterricht zu entwickeln, sie im Dialog zu reflektieren und mit dem Kollegium umzusetzen. Dazu bedarf es der Einbindung und Information aller am Schulleben Beteiligten. Durch Offenheit und konstruktive Rückmeldungen fördert die Schulleitung eine gute Kommunikationskultur. Im Hinblick auf den Umgang mit Konflikten und Problemen sorgt sie für Konzepte und Vorgehensweisen. Im Bereich der Personalentwicklung gibt sie Impulse für die individuelle berufliche Weiterentwicklung und die Weiterentwicklung der Schule. Merkmal: Entwicklung von Unterricht und Schule
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Schulleitung gibt vereinzelt Impulse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Die Schulleitung gibt immer wieder Impulse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Die Schulleitung gibt kontinuierlich Impulse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung.
X
Die Lehrkräfte der Grund- und Hauptschule Bräunlingen bezeichnen ihren Schulleiter als Motor der Schulentwicklung. Ihm sei die Umsetzung der Vision einer „Schule aus einem Guss“ zu verdanken. Er sei immer da, wenn man ihn brauche. Das sei auch für neue Lehrer sofort spürbar. Der Schulleiter stehe voll hinter dem Kollegium, wenn es etwas entwickelt. Immer wieder entstünden Neuerungen wie zurzeit die Umgestaltung eines frei gewordenen Klassenraums zur Mathe-Werkstatt im Kollegium. Vom Schulleiter seien viele Anstöße gekommen wie die Einführung des jahrgangsübergreifenden Unterrichts, die nicht gebundene Ganztagsschule, die Rhythmisierung des Schulalltags, bilingualer Unterricht, die Orientierung an Reformpädagogen und die Arbeit mit Wochenplänen und an Projekten, das Konzept „Lesen durch Schreiben“, die Einrichtung des Klassenrats und die kollegiale Unterrichtshospitation. Sowohl der Schulleiter als auch die Konrektorin bilden als Referenten auf regionalen und schulinternen Fortbildungen im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung immer wieder Lehrkräfte fort. Auch würden Kolleginnen und Kollegen zu Fortbildungen namhafter Pädagogen zu Schulentwicklungsthemen geschickt. Außerdem hole die Schulleitung Referenten wie den Konstanzer Schulpsychologen Hermann Brezing, den Schweizer Schulentwickler Elmar Osswald oder den Pädagogen Gustav Keller an die Schule. Nach einer Fortbildung zum Thema „Corporate Identity“ mit Gerhard Regenthal entwickelte das Kollegium mit Eltern sowie Schülerinnen und Schülern gemeinsam das Leitbild „stark, stärker, gemeinsam“. Zu Beginn des Schuljahres 2009/10 zog eine Außenklasse des „Förderzentrums Hören und Sprechen Heiligenbronn“ an die Schule. Die Kinder nehmen am Sportunterricht sowie an © Landesinstitut für Schulentwicklung
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Projekten und Schulfeiern teil, verbringen gemeinsam mit den anderen die Pausen und sind inzwischen gut integriert.
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Qualitätsbereich III – Schulführung und Schulmanagement Kriterium III 1 – Führung Merkmal: Umgang mit Konflikten und Problemen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Vorgehensweise der Schulleitung wirkt beim Umgang mit Konflikten und Problemen wenig unterstützend.
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Vorgehensweise der Schulleitung wirkt beim Umgang mit Konflikten und Problemen überwiegend unterstützend.
Die Vorgehensweise der Schulleitung wirkt beim Umgang mit Konflikten und Problemen durchgängig unterstützend.
X
Obwohl es nach den Aussagen in allen Interviews an der Schule sehr wenige Konflikte gibt, wird bewusste Prävention betrieben. Als sehr wirkungsvoll haben sich die Streitschlichter, der Klassenrat, Projekte der Konrektorin zur Kommunikation und gegen Mobbing sowie das durch den jahrgangsübergreifenden Unterricht verstärkte Zusammengehörigkeitsgefühl erwiesen. Die Schulleitung müsse nur selten eingreifen, der Schulleiter habe aber, wenn es darauf ankomme, immer Zeit – auch wenn er eigentlich keine habe. Die Lehrkräfte bekräftigten, dass die Schulleitung sehr sensibel sei und sehe, wenn jemand Hilfe brauche. Niemand würde an der Schule „weggucken“. Es gebe nur wenige Regeln z. B., dass Schülerinnen und Schüler das Gebäude nicht vor der Lehrkraft betreten. Alle würden darauf achten, dass diese Regeln eingehalten werden. Früher habe es ein Strafregister gegeben, jetzt könne man flexibler reagieren und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Hierzu passt die Aussage im Lehrerinterview: „Wir sind anders, und die Kinder sind anders.“ Im Extremfall würde angemessenes Reagieren bedeuten, dass unter Umständen, wie in einem Fall, die Polizei gerufen werde. Die Eltern loben die Streitschlichter. Kleinere suchten Rat bei Größeren, es gehe harmonisch zu.
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Qualitätsbereich III – Schulführung und Schulmanagement Kriterium III 1 – Führung Merkmal: Möglichkeiten der Personalentwicklung
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Schulleitung nutzt vorhandene Möglichkeiten zur Personalentwicklung wenig.
Die Schulleitung nutzt vorhandene Möglichkeiten zur Personalentwicklung weitgehend.
Die Schulleitung nutzt vorhandene Möglichkeiten zur Personalentwicklung durchgängig.
X
Im Interview berichteten die Lehrkräfte, die Schulleitung rege Aktivitäten der professionellen Weiterbildung an und erwartete, dass sich die Lehrkräfte wenigstens einmal pro Schuljahr fortbilden. Informationen über Fortbildungsangebote wie Sprachkurse, Sport- oder Computer-Fortbildungen fänden sie in ihren Fächern oder sie würden darauf persönlich angesprochen. Gelegentlich würden sie „sogar geschickt, während Kollegen an anderen Schulen für ihre Fortbildungen kämpfen“ müssten. Die vielfältigen Fortbildungen der Lehrkräfte beziehen sich regelmäßig explizit auf die Zusammenarbeit, beispielsweise zu Themen des Kooperativen Lernens oder der Corporate Identity. Fortbildungen finden immer wieder und zum Teil in den Ferien schulintern im gesamten Kollegium statt, wobei die Kompetenzen der Lehrkräfte und der Schulleitung genutzt werden. Genannt wurde etwa in jüngerer Vergangenheit eine Fortbildung zum Thema „Rückmeldung geben bei kollegialen Unterrichtshospitationen“. Darüber hinaus hätten für die Lehrkräfte u. a. Fortbildungen bei Reinhold Miller, Norm Green und Heinz Klippert stattgefunden. Der Jour fixe wird nach Auskunft der Lehrkräfte oft für schulinterne Fortbildungen genutzt. Auch fänden gegenseitige Schulhospitationen wie mit einer Schule in der Schweiz statt. Seit 2006 gibt es an der Schule regelmäßige Mitarbeitergespräche, die der Schulleiter am Ende des Schuljahres mit jeder Lehrkraft führt. Die Lehrkräfte berichteten, sie erführen große Unterstützung in ihrer Arbeit, Ermutigung und viel Lob. Dieses Gespräch habe einen hohen Stellenwert, beziehe sich auf das Gespräch vom Vorjahr und sei sehr wertschätzend. Der Schulleiter nutze auch die Möglichkeit schulbezogener Ausschreibungen und von Leistungsstufen für das Kollegium. Er weise einzelne Lehrkräfte auf interessante Stellenausschreibungen außerhalb der eigenen Schule hin, die für sie eine berufliche Weiterentwicklung bedeuten könnten.
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Qualitätsbereich III – Schulführung und Schulmanagement Kriterium III 2 – Verwaltung und Organisation Die zielorientierte Gestaltung von organisatorischen und administrativen Abläufen ist eine wichtige Leitungstätigkeit. Dazu gehören Aufgaben wie Planen, Informieren, Organisieren und Delegieren. Die systematische Nutzung und Gestaltung vorhandener zeitlicher, personeller, finanzieller und sächlicher Ressourcen trägt wesentlich zur Erfüllung der schulischen Ziele bei. Merkmal: Funktionale Arbeitsabläufe
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Schule verfügt über wenig funktionale Arbeitsabläufe in Verwaltung und Organisation.
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Schule verfügt über weitgehend funktionale Arbeitsabläufe in Verwaltung und Organisation.
Die Schule verfügt über durchgängig funktionale Arbeitsabläufe in Verwaltung und Organisation.
X
Die Lehrkräfte der GHWRS Bräunlingen bescheinigen ihrer Verwaltung eine sehr gute Strukturierung und Organisation. Aufgaben und Zuständigkeiten seien allen transparent, die Informationsweitergabe erfolge strukturiert und barrierefrei. Hier bewähre sich wieder der Jour fixe, bei dem man umfassend informiert würde. Konferenzen seien durch das Leitungsteam mit Tagesordnung vorbereitet, gut gegliedert und sehr effektiv. Einzelne Tagesordnungspunkte seien durch Arbeitsgruppen oder das Leitungsteam vorbereitet. Der vorgesehene Zeitrahmen werde eingehalten. Vertretungen werden sehr schnell und unbürokratisch organisiert. Ausdrücklich gelobt wird die „superfitte“ Sekretärin. Die Schülerinnen und Schüler schätzen den guten Informationsfluss an der Schule. Sie nannten als Beispiele dafür Briefe, Mitteilungen im Mitteilungsheft, Durchsagen, die SMV, die Schulversammlung, die Schulwebseite und Aushänge am Schwarzen Brett. Zuständigkeiten und Funktionen der Streitschlichter, der Vertrauenslehrkräfte, der Schulsprecher, der Sekretärin und des Hausmeisters sind ihnen bekannt.
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Qualitätsbereich III – Schulführung und Schulmanagement Kriterium III 2 – Verwaltung und Organisation Merkmal: Einsatz von Ressourcen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Ressourcenverwendung orientiert sich wenig an den Zielen der Schule.
Die Ressourcenverwendung orientiert sich überwiegend an den Zielen der Schule.
Die Ressourcenverwendung orientiert sich durchgängig an den Zielen der Schule.
X
Der Einsatz der vorhandenen Ressourcen richtet sich durchgängig an den Zielen der GHWRS Bräunlingen aus. So geschieht zum Beispiel die Verteilung der Deputate nach Aussage aller Interviewten gerecht und transparent und unter Beteiligung des Kollegiums. Das Leitungsteam wird selbst bei Neueinstellungen von Lehrkräften beteiligt. Im Schulportfolio sind Zuständigkeiten und Aufgaben der pädagogischen Assistentin dokumentiert. Der 2004 gegründete Förderverein wird im Schulportfolio und auf der Webseite der Schule genannt. Er verwaltet Spenden wie die von der Bürgerstiftung oder dem Lions Club und Schulfest-Einnahmen. In den Lehrerinterviews wurde er nicht erwähnt. Alle Interviewten betonten die gute finanzielle Ausstattung der Schule und die Transparenz der Verteilung. Die Fachschaften erhielten in angemessenem Umfang Mittel zur Beschaffung der benötigten Lehr- und Lernmittel.
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Qualitätsbereich IV Schul- und Klassenklima
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Qualitätsbereich IV – Schul- und Klassenklima Kriterium IV 1 – Schulleben Das Schulleben wird wesentlich durch die Klassen- und Schulatmosphäre geprägt. Eine positive Atmosphäre zeigt sich in einem bewusst gelebten Miteinander und an Räumlichkeiten, deren Gestaltung sich an den Bedürfnissen aller am Schulleben Beteiligten orientiert. Das Schulleben zeichnet sich durch zusätzliche Angebote aus, die von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden. Merkmal: Gestaltung des Umgangs miteinander
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Maßnahmen zur Gestaltung des Schullebens tragen wenig zu einem positiven Umgang miteinander bei.
Maßnahmen zur Gestaltung des Schullebens tragen überwiegend zu einem positiven Umgang miteinander bei.
Maßnahmen zur Gestaltung des Schullebens tragen durchgängig zu einem positiven Umgang miteinander bei.
X
Wer das Schulhaus betritt, steht vor einer bunten Tafel, auf der die Geburtstagskinder des Tages genannt sind. Die hohe Anziehungskraft dieser Tafel konnte beobachtet werden. In den Schülerinterviews, den Unterrichtsbeobachtungen und beim Schulhausrundgang war festzustellen, dass die Umgangsformen aller am Schulleben Beteiligten von gegenseitiger Achtung geprägt sind. Mehrfach konnte die Hilfsbereitschaft von Schülerinnen und Schülern untereinander beobachtet werden. Im Schulleitungsinterview wurde Wertschätzung als „Non plus ultra“ bezeichnet. Vertrauen sei an der Schule Kultur. Genannt wurde auch, dass Schülerinnen und Schüler aus der Orientierungsstufe wöchentlich im Kindergarten vorlesen würden. Die gegenseitige Wertschätzung und den guten Umgang miteinander bestätigten auch die Eltern. Für sie habe im „Erzieherforum“ an der Schule ein Kommunikationstraining stattgefunden. Auch für Kinder würden durch die Konrektorin, die gleichzeitig Beratungslehrerin ist, Kommunikationskurse und „Anti-Mobbing-Stunden“ angeboten. Die Eltern nannten Regeln für den Unterricht und auf dem Schulhof und begrüßten die Ausbildung von Streitschlichtern. Die Schülerinnen und Schüler betonten im Interview, dass „gutes Benehmen wichtig für alle“ ist und nannten als wichtige Einrichtung an der Schule den Klassenrat und das Vorhandensein und die Ausbildung von Streitschlichtern. Für gutes Verhalten können an der GHWRS Bräunlingen „Klassen-Punkte“ gesammelt werden, mit denen sich so langfristig Belohnungen wie Kino, Schwimmbad oder einen Ausflug in den Europa Park „verdienen“ lassen. Im Interview zeigten sich die Schülerinnen und Schüler überzeugt, dass Kinder, die sich nicht an die Regeln halten, Konsequenzen spüren müssen. „Damit die das lernen, kriegt man halt Strafarbeiten“ oder „notfalls eine Standpauke“ beim Schulleiter. © Landesinstitut für Schulentwicklung
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Qualitätsbereich IV – Schul- und Klassenklima Kriterium IV 1 – Schulleben Merkmal: Zusätzliche Angebote für Schülerinnen und Schüler
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Schule berücksichtigt unterschiedliche Gesichtspunkte bei der Auswahl und Gestaltung der zusätzlichen Angebote in geringem Maß.
Gute Praxis Die Schule berücksichtigt unterschiedliche Gesichtspunkte bei der Auswahl und Gestaltung der zusätzlichen Angebote weitgehend.
Ausgezeichnete Praxis Die Schule berücksichtigt unterschiedliche Gesichtspunkte bei der Auswahl und Gestaltung der zusätzlichen Angebote in hohem Maß.
X
Zum Schuljahr 2009/10 bietet die Schule für die Orientierungsstufe ein Ganztagsangebot, das stufenweise ausgebaut werden soll. Zurzeit gibt es für die Schülerinnen und Schüler an vier Tagen in der Woche ein Mittagessen in der neuen Cafeteria und ein umfassendes Angebot an Aktivitäten wie Schach, eine Homepage-AG, Töpfern, Schlagzeug, eine Lern-AG und einen Chor. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an einer Französisch-AG teilzunehmen. Außerdem unternimmt die Schule Schullandheimaufenthalte, Ausflüge und Theaterbesuche. Es gibt einen Museumstag und die jährliche Projektwoche. Für türkische Kinder findet an der Schule Türkischunterricht statt, mit der Außenklasse besteht eine enge Kooperation. Mädchen- und Jungenprojekte gibt es zurzeit nicht, was von den Lehrkräften bedauert wird. Feiern und Feste wie der „Schmutzige Dunschtig“, Sportfeste, Klassenpartys, das Grillfest am Schuljahresende sowie Übernachtungen in der Schule werden in den Interviews als Bereicherung des Schullebens und im Schulportfolio genannt.
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Qualitätsbereich Q Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung
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Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 1 – Pädagogische Grundsätze Pädagogische Grundsätze beschreiben Ziele und Werte, die gemeinsam an der Schule entwickelt und gelebt werden. Sie orientieren sich an den schulspezifischen Voraussetzungen und Bedingungen und an dem gesellschaftlichen Auftrag der Schule, der dadurch gekennzeichnet ist, dass alle Schülerinnen und Schüler darauf vorbereitet werden, umfassend und aktiv an der Gesellschaft teilnehmen zu können. Je nach schulischer Situation sind die pädagogischen Grundsätze in einem Leitbild, in Leitsätzen beziehungsweise Leitzielen dokumentiert. Merkmal: Handlungsleitende pädagogische Grundsätze
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die pädagogischen Grundsätze sind wenig handlungsleitend für den Unterricht und die schulische Arbeit im Gesamten.
Gute Praxis Die pädagogischen Grundsätze sind überwiegend handlungsleitend für den Unterricht und die schulische Arbeit im Gesamten.
Ausgezeichnete Praxis Die pädagogischen Grundsätze sind durchgängig handlungsleitend für den Unterricht und die schulische Arbeit im Gesamten.
X Mit allen am Schulleben Beteiligten ist das Leitbild „stark – stärker – miteinander“ entwickelt worden. Für Schulleitung und Kollegium ist dieses Schulmotto handlungsleitender Grundsatz. Das Leitbild werde gelebt. Aktuelle schulspezifische Maßnahmen wie der jahrgangsübergreifende Unterricht, die Einführung des Ganztagsbetriebs, die Teamarbeit im Kollegium und der Klassenrat entsprächen den pädagogischen Vorstellungen der Schule. Das Kollegium habe deshalb viele Schritte eingeleitet, biete Fördermaßnahmen und Kommunikationstraining an, bilde Streitschlichter aus und führe in unregelmäßigen Abständen Gesundheitsprojekte durch. Im Interview betonten die Lehrkräfte, dass besonders Hauptschüler Hilfe für die Stärkung ihres Selbstbewusstseins bräuchten. Eine schlechte Note bringe kein Kind weiter, wiederholen helfe auch nicht dabei, stärker zu werden. Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern war das Schulmotto nicht gegenwärtig. Bei der Entwicklung des Leitbilds seien sie noch nicht an der Schule gewesen. Die Eltern betonten jedoch im Interview, die Schule lebe das Leitbild, es werde miteinander gelernt, man helfe sich gegenseitig, gegenseitiger Respekt sei spürbar, den Kindern werde zugehört.
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Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 2 – Strukturen der schulischen Qualitätsentwicklung Systematische Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung setzt gemeinsam entwickelte Ziele, geeignete Strukturen und geregelte Verantwortlichkeiten voraus. Auf der Basis der Handreichung zum Schulportfolio dokumentiert die Schule in einer für sie angemessenen Form ihre Qualitätsentwicklung und unterstützt somit die Transparenz und Verbindlichkeit der Vorgehensweise. Merkmal: Funktionalität der Strukturen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Strukturen zur Steuerung der Qualitätsentwicklung sind wenig funktional für die Schule.
Gute Praxis Die Strukturen zur Steuerung der Qualitätsentwicklung sind überwiegend funktional für die Schule.
Ausgezeichnete Praxis Die Strukturen zur Steuerung der Qualitätsentwicklung sind durchgängig funktional für die Schule.
X
Bewusste Schulentwicklung gibt es an der GHWRS Bräunlingen laut dem Schulportfolio seit dem Schuljahr 1999/2000, als auch der Jour fixe eingeführt wurde. Im Jahr 2002 wurde ein Schulentwicklungsteam gegründet, dem die Bildung einer Steuergruppe folgte. 2003 wurde im Rahmen eines pädagogischen Tages mit Eltern und Schülerinnen und Schülern das Schulkonzept erarbeitet. 2006 startete die kollegiale Unterrichtshospitation. Im selben Jahr wurde an der Schule eine Überblicksevaluation mit SEIS durchgeführt. Heute arbeitet die Qualitätsgruppe („EVA-Team“), die von der Schulleitung unterstützt wird, nach Angaben der Lehrkräfte dort, wo sie feststellt, „dass etwas nicht funktioniert“ wie im Englischunterricht der Klasse 3/4. Auch für das EVA-Team stehe der Schüler im Mittelpunkt. Hier finde ständige Qualitätsentwicklung statt. Nach Aussage der Eltern ist ihnen von Qualitätsentwicklung an der Schule wenig bekannt. Sie hätten jedoch erfahren, wie die FRESCH-Methode funktioniert, und es habe einen Informationsabend über „Cyber-Mobbing“ gegeben.
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Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 2 – Strukturen der schulischen Qualitätsentwicklung Merkmal: Nutzen der Dokumentation
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Dokumentation (Schulportfolio / Qualitätshandbuch) ist für die Qualitätsentwicklung der Schule von geringem Nutzen.
Gute Praxis Die Dokumentation (Schulportfolio / Qualitätshandbuch) ist für die Qualitätsentwicklung der Schule überwiegend von Nutzen.
Ausgezeichnete Praxis Die Dokumentation (Schulportfolio / Qualitätshandbuch) ist für die Qualitätsentwicklung der Schule durchgängig von Nutzen.
X
Das Schulportfolio der Grund- und Hauptschule Bräunlingen wurde zum Ende des Schuljahres 2008/09 vorläufig fertig gestellt. Nach Aussagen in den Interviews mit Lehrkräften und Schulleitung gebe es eine lange Tradition in Form von Dokumenten und Protokollen, die seit 1999 gesammelt würden. Anfangs habe es überhaupt keine Bedeutung gehabt. Es sei umfangreich und enthalte die für die Schule zentralen Festlegungen. Der Aufwand, der zu seiner Erstellung notwendig war, wurde von den befragten Lehrkräften als hoch angesehen, und man könne noch nicht sehen, ob man es brauchen wird. Die innerschulische Transparenz werde vielmehr über Gespräche, den Jour fixe und Materialaustausch (z. B. Wochenpläne, Planungen oder Tests) hergestellt. In den Interviews bestätigten Schulleitung und Kollegium, die Sammlung der Dokumente habe gezeigt, was an der Schule geleistet wird. Es habe gut getan, das zu sehen.
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Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 3 – Durchführung der Selbstevaluation Selbstevaluation ist von Nutzen, wenn die Schule relevante Fragestellungen in den Fokus nimmt. Selbstevaluation orientiert sich an einer systematischen Abfolge von einzelnen Schritten und beachtet ethische Grundsätze. Eine adressatenbezogene Rückmeldung der Ergebnisse bildet die Basis für Veränderungsmaßnahmen. Selbstevaluation leistet somit einen Beitrag zum professionellen Handeln der Schule. Merkmal: Orientierung an den schulischen Zielen und Ressourcen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Schule führt Selbstevaluationen durch, die wenig an den schulischen Zielen und Ressourcen orientiert sind.
Die Schule führt Selbstevaluationen durch, die überwiegend an den schulischen Zielen und Ressourcen orientiert sind.
Die Schule führt Selbstevaluationen durch, die durchgängig an den schulischen Zielen und Ressourcen orientiert sind.
X
Im Schulportfolio der Grund- und Hauptschule Bräunlingen ist eine Reihe von Evaluationen z. B. zu Schulabbrechern, Versetzungen auf Probe oder zu den Grundschulempfehlungen aufgelistet. Darunter ist auch eine Überblicksevaluation aus dem Jahr 2006 mit dem Instrument SEIS. Jedoch gibt es keine weiteren Informationen darüber. Die SEIS-Umfrage war laut Schulleitungs- und Lehrerinterview nicht aussagekräftig für die Schule, da die Ergebnisse zu gut waren. Die Eltern sowie Schülerinnen und Schüler konnten sich in den Interviews vage an eine Umfrage zum jahrgangsübergreifenden Unterricht erinnern. Sonst war keine Umfrage bekannt.
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Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 3 – Durchführung der Selbstevaluation Merkmal: Systematisches Vorgehen unter Beachtung von Evaluationsgrundsätzen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Die Selbstevaluationen berücksichtigen ethische und formelle Standards in geringem Maß.
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Die Selbstevaluationen berücksichtigen überwiegend ethische und formelle Standards.
Die Selbstevaluationen berücksichtigen durchgängig ethische und formelle Standards.
X
An der Schule haben mehrere interne Befragungen oder Auswertungen von Übergängen oder zu pädagogischen Fragen und zum Unterricht stattgefunden. Regelmäßig werden am Jour fixe schulische Themen reflektiert. Hinweise darauf, dass hier z. B. nach dem Evaluationszyklus vorgegangen wurde, ergaben sich nicht.
Hinweis Systematisches Vorgehen unter Beachtung von Evaluationsgrundsätzen, insbesondere von ethischen und formellen Standards, bedeutet, dass die Schule schrittweise nach dem Evaluationskreislauf vorgeht und dabei die von der DeGEval − Deutschen Gesellschaft für Evaluation e. V. formulierten Grundsätze beachtet. Die Grundsätze beinhalten Aspekte wie Nützlichkeit, Durchführbarkeit, Fairness und Genauigkeit. Für Details siehe www.degeval.de.
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Bericht zur Fremdevaluation Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Bräunlingen
Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 3 – Durchführung der Selbstevaluation Merkmal: Konsequenzen ziehen
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Aus den Ergebnissen der Selbstevaluationen (z. B. Diagnose- und Vergleichsarbeiten, Fokus- und Überblicksevaluationen) und anderen Ergebnissen (z. B. Abschlussprüfungen, Übertrittsquoten, Lernstandsdokumentationen) werden selten Konsequenzen gezogen.
Aus den Ergebnissen der Selbstevaluationen (z. B. Diagnose- und Vergleichsarbeiten, Fokus- und Überblicksevaluationen) und anderen Ergebnissen (z. B. Abschlussprüfungen, Übertrittsquoten, Lernstandsdokumentationen) werden überwiegend Konsequenzen gezogen.
Aus den Ergebnissen der Selbstevaluationen (z. B. Diagnose- und Vergleichsarbeiten, Fokus- und Überblicksevaluationen) und anderen Ergebnissen (z. B. Abschlussprüfungen, Übertrittsquoten, Lernstandsdokumentationen) werden immer Konsequenzen gezogen.
X
Aufgrund der Erfahrungen mit dem Gewaltpräventionsprogramm wird laut Schulportfolio derzeit daran zusammen mit Eltern weitergearbeitet. Die Lehrkräfte berichteten im Interview, Ergebnis einer Evaluationsrunde sei gewesen, dass die Schule ihre Anstrengungen im Bereich Kooperatives Lernen verstärken müsse. Auch sei festgestellt worden, dass Fortbildungsbedarf im Bereich MNT und Physik bestehe. Dieser sei mit interner Fortbildung abgedeckt worden. Weiterhin wurde ein Bedarf an Kommunikationstraining ausgemacht. Auch dieser sei mit der Durchführung des entsprechenden Trainings für Eltern und Schülerinnen und Schüler gedeckt worden. Aus der SEIS-Umfrage seien keine Konsequenzen abgeleitet worden, da die Ergebnisse für die Schule nicht verwertbar gewesen seien. Die Auswertung der Übergangsquoten und Rückmeldungen von den weiterführenden Schulen seien positiv.
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Bericht zur Fremdevaluation Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Bräunlingen
Qualitätsbereich Q – Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung Kriterium Q 4 – Individualfeedback Beim Individualfeedback holt eine einzelne Person Rückmeldungen von anderen Personen, einer oder mehreren Gruppen ein. So wird beispielsweise eine gezielte Unterrichtsentwicklung durch regelmäßig eingeholte Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern sowie gegebenenfalls von deren Eltern unterstützt. Kollegiale Rückmeldungen zum Unterricht, die systematisch durchgeführt werden, tragen zur beruflichen Weiterentwicklung bei und dienen der Qualitätsentwicklung des Unterrichts und der Schule im Gesamten. Merkmal: Vorbereitung und Durchführung von Individualfeedback
Entwicklungsstufe Noch zu entwickelnde Praxis Vorbereitung und Durchführung des Individualfeedbacks erfolgen wenig planvoll.
Gute Praxis
Ausgezeichnete Praxis
Vorbereitung und Durchführung des Individualfeedbacks erfolgen überwiegend planvoll.
Vorbereitung und Durchführung des Individualfeedbacks erfolgen durchgängig planvoll.
X
Laut Schulleitungsinterview haben die Kolleginnen und Kollegen der GHWRS Bräunlingen ihre Fähigkeiten zum Feedback mit Hilfe einer Fortbildung verbessert. Es gebe einzelne Lehrkräfte, die Schülerfeedback z. B. über die 5-Finger-Abfrage einholten. Nach der kollegialen Unterrichtshospitation, deren Schwerpunkt laut Schulportfolio die Methodenkompetenz ist, tauschen sich die Lehrkräfte aus. In den Interviews mit den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern gab es keine Hinweise auf systematisches Individualfeedback im Unterricht.
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Bericht zur Fremdevaluation Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Bräunlingen
V
Empfehlungen
Das Evaluationsteam empfiehlt,
aufgrund der Fluktuation v. a. in der Elternschaft die handlungsleitenden Grundsätze in regelmäßigen Abständen mit den am Schulleben Beteiligten zu reflektieren mit dem Ziel, dass sie allen am Schulleben Beteiligten präsent sind.
das Schulportfolio weiter zu entwickeln, um es als Instrument für die Schulentwicklung nutzbar zu machen sowie um Prozesse und Vereinbarungen für das individuelle und kollektive Handeln der einzelnen Lehrkräfte zu dokumentieren. Dabei sollte auf den Dokumenten jeweils der aktuelle Stand erkennbar sein.
die Arbeit im Rahmen der Selbstevaluation fortzusetzen und mit allen am Schulleben Beteiligten für die Ziele der Schule geeignete Themen, z. B. den neu eingerichteten Ganztagsbereich, auszuwählen. Hierbei sollte der Blick auf den Evaluationszyklus und dabei verstärkt auf die Formulierung von Zielvorgaben, die Ableitung von Maßnahmen und die Überprüfung auf deren Wirksamkeit hin gerichtet werden. Bei der Durchführung von Selbstevaluationen sollten die Eltern- und Schülerperspektive berücksichtigt und den Beteiligten die Ergebnisse zeitnah zurückgemeldet werden.
auf der Grundlage des an der Schule bestehenden Vertrauensverhältnisses zwischen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie auf der Grundlage des bestehenden kollegialen Miteinanders verbindliche Vereinbarungen zur Durchführung von Individualfeedback an der Schule zu treffen. Systematisch durchgeführte Rückmeldungen zum Unterricht – auch von Schülerseite – können zusätzliche Blickwinkel eröffnen und für die Optimierung der Lehr- und Lernprozesse genutzt werden.
inhaltliche Kriterien der Notengebung zu definieren, die über die formalen Festlegungen hinausgehen und auf dieser Basis Leistungen so zu bewerten und rückzumelden, dass die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern konkrete Hinweise erhalten, wie Leistungen verbessert und Lernstrategien genutzt werden können.
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