aktuell EUREKA 25 Jahre EUREKA PRO-FACTOR

Die vierteljährliche Information von EUREKA EKA Österreich EUREKA HEFT 01.2010 aktuell 25 Jahre EUREKA • Mit internationalen Partnern zum wirtscha...
Author: Erwin Braun
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Die vierteljährliche Information von EUREKA EKA Österreich

EUREKA

HEFT 01.2010

aktuell

25 Jahre EUREKA • Mit internationalen Partnern zum wirtschaftlichen Erfolg • Wie EUREKA-Projekte den Alltag bequemer und sicherer machen

: e b a g s u A r e s ie Aktuell in d n o v z it s r o V r e hisch ic e r r e t s ö e r h a > Zwei J Y t r ü PRO-FACTOR p s e g f u a z t e assern w k in r T im s k c > Le kt ir w a k e r u E ie :W > I am EUREKA ier-Sortierung ltpap > Innovative A Unterstützt von der Republik Österreich und der Wirtschaftskammer Österreich

Eurostars: Rekordbilanz

Editorial Die industrielle Produktion unterliegt gegenwärtig einem grundlegenden Wandel. Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet spielen eine zunehmend wichtige Rolle, damit europäische Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Der EUREKA-Schirm PRO-FACTORY etablierte sich hier als gut funktionierende Plattform für Kooperationen. Erfreulich dazu ist die Bilanz der neu initiierten ExpertInnen- und Partnersuch-Datenbank von PROFACTORY. Im Rahmen eines Interviews mit einem erfolgreichen Eurostars-Teilnehmer erhalten Sie Informationen über ein Überwachungssystem für Wasserleitungen, das EUREKA-Projekt OIDIPUS stellt die Entwicklung eines Sortiersystems basierend auf der „Short-Wave Infrarot“-Technologie vor. „25 Jahre EUREKA“ wird ein wiederkehrendes Thema in allen Ausgaben unseres Newsletters im Jubiläumsjahr 2010 sein. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen DR. SABINE HERLITSCHKA Bereichsleiterin Europäische und Internationale Programme

EUREKA-Büro der FFG [email protected] www.ffg.at/eureka Karin Kurzweil, Programmassistenz Philippe Loward, NPC Reingard Neto, Referatsleitung Tugba Seker, Programmassistenz

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Insgesamt wurden 38 von mehr als 300 internationalen Forschungsprojektanträgen mit österreichischer Beteiligung bis 25. Februar zur Förderung eingereicht. Das Gesamtbudget von Projektanträgen mit österreichischer Beteiligung beläuft sich auf rund 17 Mio. Euro. Besonders erfreulich ist, dass 14 Projekte von österreichischen TeilnehmerInnen koordiniert werden und dass Einreichungen aus allen Bundesländern eingelangt sind. In diesen Zahlen zeigt sich, dass sich das Programm Eurostars gut etabliert hat und von der österreichischen Forschungscommunity mit wachsendem Interesse wahrgenommen wird. Zurzeit werden die Projektanträge einem internationalen Auswahlverfahren unterzogen, die Liste der zur Förderung vorgeschlagenen Projekte wird Mitte Juni bekannt gegeben. Die nächste Einreichfrist für Projektanträge ist am 30. September 2010. Das

EUREKA -Büro in der FFG bietet Information und Unterstützung im Vorfeld der Antragstellung an. _____________________________ WEITERE INFORMATIONEN im EUREKA-Büro der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und unter www.ffg.at/eurostars

Neue Initiative für Partnersuchen

Inhalt Eurostars-Rekordbilanz Neue Initiative für Partnersuchen Leckagensuche in Trinkwassernetzen EUREKA feiert 25-Jahr-Jubiläum PRO-FACTORY: Erfolgreiche Bilanz Partnersuche Mülltrennung mit InfrarotTechnologie

Mit einer österreichischen Rekordbeteiligung endete Ende Februar die Einreichfrist für das vierte „Cut-offDate“ von Eurostars.

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Auf Initiative des österreichischen EUREKA-Büros wurde im Herbst 2009 eine internationale ExpertInnen- und Partnersuch-Datenbank für Manufacturing, Produktions- und verwandte Technologien ins Leben gerufen. Bis Jänner 2010 haben bereits mehr als 80 ExpertInnen aus 21 europäischen Staaten ihre Profile online gestellt. Der Anstoß für die Erstellung der Datenbank wurde im EUREKA-Schirm PROFACTORY gegeben, dem EUREKA-Netzwerk für Forschung und Entwicklung im Bereich industrielle Fertigung und Mechatronik. Schwerpunkte des Schirms sind neue Technologien, stabile und gleichzeitig flexible Produktionssysteme, umweltfreundliche Produkte und Produktionsabläufe, produktionsnahe Dienstleistungen, die Anwendung von Informationstechnologien, verbesserte Produktentwicklung oder Unternehmensprozesse. PRO-FACTORY bietet österreichischen Unternehmen und ihren Partnern ein Forum zur gemeinsamen Durchführung von internationalen Projekten und Herstellung von internationalen Kontakten. Die Datenbank soll Unternehmen, For-

schungsinstitutionen und Universitäten dabei helfen, • ihre Präsenz zu erhöhen, indem sie ihre Expertise, ihr Know-how und ihr Anforderungsprofil optimal präsentieren und sich so als attraktive Partner für Kooperationsprojekte vorstellen • geeignete Partner für Kooperationsprojekte zu finden • Projektideen für Kooperationen anzubieten und sich an passenden Projektideen zu beteiligen Eine Registrierung bei dieser Datenbank erleichtert es Organisationen, geeignete Partner für Kooperationsvorhaben zu finden, da sie mit ExpertInnen-Plattformen wie zum Beispiel PRO-FACTORY (Automatisierung, Materialwirtschaft, Mechatronik und Produktionstechnologien), e-SURF (Oberflächenbehandlung), EULASNET II (Lasertechnologie für Schneiden, Schweißen, Behandeln) oder MANUFUTURE und MINAM eng zusammenarbeitet. _____________________________ WEITERE INFORMATIONEN www.b2match.com/profactory

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Leckagensuche in Trinkwassernetzen Foto: beigestellt

Weltweit erreichen die Wasserverlustraten in Leitungsrohren teilweise dramatische Ausmaße. Die Kärntner MTA-Messtechnik entwickelt gemeinsam mit der deutschen Firma F.A.S.T. ein neuartiges Verfahren, um Leckagen in Trinkwassernetzen zu orten. Mit dem Kooperationsvorhaben AZ-RADIO soll ein netzartig aufgebautes Überwachungssystem entwickelt werden, das es Wasserversorgungsunternehmen ermöglicht, Leckagen im Leitungsnetz umgehend und automatisch zu erkennen und mit geringem Personalaufwand zu lokalisieren. Wie ist die Projektidee zu AZ-RADIO entstanden und was ist das Ziel des Projekts? Akustische Funkdatenlogger, die bidirektional oder monodirektional mittels Funk 433/866 MHz gespeicherte Daten an einen Receiver übertragen, existieren bereits. Für die Lecksuche ist es allerdings erforderlich, das gesamte Netz abzufahren. Armaturen, die für die punktgenaue Einmessung mittels Korrelator benötigt werden, sind aber oft durch geparkte Fahrzeuge oder Ähnlichem nicht zugänglich. Somit sind vorhandene Verfahren zeitaufwändig, zum Teil nicht anwendbar und daher nicht wirtschaftlich. Das Messprinzip des F.A.S.T. - MTA Leckerkennungssystems beruht darauf, dass jede Leckage ein Ausströmgeräusch verursacht, das sich über die Leitung ausbreitet. An Armarturen wie z. B. Schiebern, Hydranten und Wasseruhren kann dieses Geräusch wahrgenommen werden. Je näher man sich an der Geräuschquelle befindet, umso intensiver ist das Geräusch. Der F.A.S.T. – MTA Funkdatenlogger führt in den verbrauchsarmen Nachtstunden Geräuschmessungen durch, analysiert die Daten und speichert diese ab. Ist das minimale Nachtgeräusch angestiegen und die Messqualität gut, besteht ein Leckageverdacht. Die Aufgabe unseres Überwachungssystems besteht darin, diese Information schnell an die zuständige Abteilung bzw. Person der Wasserversorgung weiterzugeben. Um Kosten zu sparen, sollen mehrere Logger „peer-to-peer“ die Daten über sogenannte Transreceiver bis zu einer Kollektor-Station übertragen, die mit einem GSM -Modul versehen ist. Die Kollektor-Station meldet umgehend den Leckstatus an die zuständige Stelle. Als nächstes werden die Logger, die sich in der Nähe des Loggers mit Leckstatus befinden, zeitlich synchronisiert und eine Korrelation durchgeführt.

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Projektleiter Marco Taferner, MTA Messtechnik, im Interview Wie verläuft die Zusammenarbeit mit Ihrem Projektpartner? Da wir unseren Projektpartner bereits seit mehreren Jahren kennen, wussten wir bereits im Vorfeld, dass sich die Zusammenarbeit relativ problemlos darstellt. Die Firma F.A.S.T. entwickelt seit 25 Jahren Produkte zur Erkennung und Ortung von Leckagen in Trinkwassernetzen und kann somit auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen. Wie gestaltete sich die Projektabwicklung? Die Anfangsphase des Projekts stellte sich schwieriger dar als erwartet. Der Projektbeginn erfolgte, da national geregelt, für die MTA im November 2008, für den deutschen Partner jedoch erst im Februar 2010. Während der Projektlaufzeit ergaben sich personelle Veränderungen, die nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen waren. Jetzt ist von diesen Anfangsproblemen nichts mehr zu spüren. Wie sieht der Zeitplan für das Projekt aus? Es werden mehrere Komponenten entwickelt, welche später zu einem System zusammengesetzt werden. Die Module, die wir bisher in der Praxis getestet haben, entsprechen voll und ganz unseren Erwartungen. Der Weg bis zum fertigen System erstreckt sich über drei Jahre, zum jetzigen Zeitpunkt liegen wir voll im Zeitplan. Ob und in welchem Umfang Probleme in den kommenden zwei Jahren auftreten, kann nicht beantwortet werden.

Warum haben Sie für Ihr Projekt das Programm Eurostars gewählt? Eurostars fördert Verbundprojekte auf europäischer Ebene. Neben den finanziellen Mitteln, die für die Entwicklung nötig sind, erwarten wir, dass durch Eurostars/EUREKA als das Markenzeichen für Innovation eine schnellere internationale Markteinführung ermöglicht wird. Welchen wirtschaftlichen Nutzen erwarten Sie durch das Projekt AZ-RADIO? Weltweit liegt der Investitionsbedarf im Wasserver- und -entsorgungsbereich bei rund 180 Mrd. Euro. Wir gehen davon aus, dass das AZ-RADIO Überwachungssystem nicht nur in Österreich zur Anwendung kommt, sondern weltweit vertrieben werden kann und somit der MTA hervorragende Zukunftsperspektiven liefert.

E!4226_AZ-RADIO Development of a drinking water pipeline network monitoring system – detecting, pre-locating and locating leakages Projektleitung F.A.S.T. Ingenieurgesellschaft für angewandte Sensortechnik mbH (DE) Projektpartner MTA-Messtechnik GmbH (AT) Projektvolumen 1.360.000 Euro

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EUREKA feiert 25 Jahre Seit einem Vierteljahrhundert unterstützt EUREKA europäische Unternehmen und ihre Kooperationspartner bei grenzüberschreitenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. EUREKA, die europaweite Plattform für internationale, marktnahe Technologiekooperation feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Bisher waren österreichische Organisationen an 347 Projekten beteiligt, aktuell laufen 57 EUREKA-Projekte mit österreichischer Beteiligung. Das Programm zum Jubiläum EUREKA feiert sein Jubiläum durch eine Reihe von Veranstaltungen. Die Sujets der laufenden Werbekampagne veranschaulichen, dass Innovation und Fortschritt nicht nur die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sicherstellen, und zeigen den praktischen Nutzen der Projektergebnisse im täglichen Leben auf. Ob es sich dabei um etwas Alltägliches wie die Sicherheit von Kreditkarten, etwas Unterhaltsames wie spektakuläre Special Effects in einem neuen Kinofilm oder um etwas Bahn-

brechendes handelt wie ein Gerät, das Menschen nach einer Kehlkopf-Operation das Sprechen wieder ermöglicht – viele von uns profitieren in irgendeiner Form von Errungenschaften, die aus EUREKAProjekten hervorgegangen sind, ohne sich dessen bewusst zu sein. Aus aktuellem Anlass werden im heurigen Jahr einige dieser Projekte in EUREKA aktuell näher vorgestellt.

Im Unterschied zu anderen internationalen Programmen ist die EUREKA-Initiative durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Erstens können Projekte zu allen Themen eingereicht werden, ohne inhaltliche Vorgaben („bottom-up“-Ansatz), und zweitens erfolgt die Förderung der Beteiligung heimischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen jeweils durch nationale Mittel.

EUREKA: effektiv und effizient Die EUREKA-Initiative wurde 1985 ins Leben gerufen, um technologisch orientierte Unternehmen zu vernetzen und deren Potenzial in marktfähige Produkte und Verfahren umzusetzen. Mitglieder der EUREKA-Initiative sind heute 38 Länder und die Europäische Kommission. Österreich ist von Beginn an aktiv dabei, und kann auf viele erfolgreiche Projekte verweisen. Im zweiten Halbjahr 1988 hatte Österreich den EUREKA-Vorsitz inne.

Vielfalt in den Themen und Strukturen EUREKA-Projekte können laufend als klassische Einzelprojekte in allen technologischen Bereichen oder als thematisch orientierte Projekte in EUREKA Clustern und Schirmen eingereicht werden. Mit Eurostars steht Forschung und Entwicklung treibenden Klein- und Mittelbetrieben (KMU) seit 2007 ein maßgeschneidertes Förderprogramm von EUREKA und dem 7. EU-Rahmenprogramm zur Verfügung. Cluster sind langfristige, von der

EUREKA ®

And the Oscar goes to...

Projekt E! 1683

FILM SPECIAL EFFECTS

Der Os De Oscarr fü für Spezialeffekte te w war die ultimati mative Auszeichnungg fü für den Film 'Th 'The Golden Compass pass', und damit mit au auch für die EUREK UREKA Projektpartn artner, die die Softwa ftware für diese e re realistischen Spezia ezialeffekte entw entwickelten.

www.iameur ureka.eu The Gold Golden en Compa Compa ompass ss image image magess courte courte urtesy sy of of Frames Frames amestore tore / Warne Warne arnerr Bros. Bros.

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Das Eu Europ Europäische ropäische äische Netzwerk fü für marktorientierte rte industrielle in industri Forsch For schung ung, Entwicklung und Innovation

EUREKA aktuell

EUREKA kurzgefasst

Industrie vorangetriebene Initiativen, die für Europa wichtige Technologien weiterentwickeln sollen. Umbrella sind thematische Netzwerke, die auf einen speziellen Technologiebereich oder einen Wirtschaftssektor abzielen. EUREKA bietet Wirtschaft und Wissenschaft einen Rahmen für grenzüberschreitende Kooperationsprojekte. Die Zuerkennung des EUREKA-Status für ein Projekt erfolgt nach Prüfung der EUREKA-Kriterien durch die viermal jährlich stattfindende EUREKA-Konferenz auf Basis der Vorschläge nationaler ProjektkoordinatorInnen. Die FFG bietet österreichischen AntragstellerInnen ein zweifaches Service: Sowohl das EUREKA-Büro im Bereich Europäische und Internationale Programme, das als Drehscheibe zu den anderen EUREKA-Mitgliedern fungiert, als auch die entsprechenden Förderprogramme zur Finanzierung von EUREKA-Projekten sind in der FFG vereint.

EUREKA ist eine internationale Initiative für marktorientierte Forschung und Entwicklung. Ziel von EUREKA ist die Unterstützung europäischer Unternehmen und ihrer Kooperationspartner zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Das EUREKA-Büro in der FFG begleitet Projekte kontinuierlich und systematisch während der gesamten Projektlaufzeit, vermittelt dafür geeignete Förderungen, findet passende Partner für geplante Projekte und bietet Marketing- und PR-Aktivitäten auch über das Projektende hinaus. Damit ein Projekt den EUREKA-Status erlangt, muss es folgende Kriterien erfüllen: • Hoher Innovationsgrad • Marktorientierung • Wirtschaftlichkeit • Zivilzweck • Internationalität (mind. 2 Partner aus verschiedenen EUREKA-Mitgliedsländern, davon mindestens 1 Unternehmen) • Umweltfreundlichkeit • Realisierbarkeit

Im EUREKA-Antrag sind die wesentlichen Informationen über das geplante Projekt darzustellen. Anträge können laufend eingereicht werden. Das Formular für den Projektantrag ist unter http://www.eureka.be/inaction/projectFormDownload.doc zu finden. Das wichtigste Merkmal eines EUREKAProjektes ist sein „bottom-up“-Charakter; das bedeutet, die ProjektteilnehmerInnen wählen den Zeitpunkt ihrer Einreichung selbst und entscheiden über Projektinhalt, -umfang und -dauer. Mit dem Antrag wird nicht automatisch eine öffentliche Förderung vergeben. Wird eine Förderung gewünscht, muss sie von jedem Partner im jeweiligen Land gesondert beantragt werden. Wir beraten Sie gerne dabei, die am besten geeignete Förderschiene für Ihr Projekt zu finden! _____________________________ WEITERE INFORMATIONEN www.eureka.be www.ffg.at/eureka

EUREKA Ihre Identität ist sicher

Projekt MEDEA+ A302 EsP@ss-IS

Auf Basis von EUREKA-Projekten wurden so genannte “Smartcards” sicherer gemacht, kabellose Computerverbindungen und ein kontrollierter Zugang zu Ausweisen und Bankkarten ermöglicht.

www.iameureka.eu Das Europäische Netzwerk für marktorientierte industrielle Forschung, Entwicklung und Innovation

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PRO-FACTORY: Erfolgreiche Bilanz Ein EUREKA-Schirm ist ein thematisches Netzwerk mit der Aufgabe, europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu einem spezifischen Thema mit klar definierten Zielen zu unterstützen. PROFACTORY ist das EUREKA-Netzwerk für Forschung und Entwicklung im Bereich industrielle Fertigung und Mechatronik. Es initiiert und koordiniert anwendungs- und bottom-up orientierte Forschungsprojekte im Themenfeld Produktion, Fertigung und Robotik. Der technologische Fokus von PRO-FACTORY zielt dabei insbesondere auf Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) ab. Auch größeren Unternehmen bietet PRO-FACTORY bei Veranstaltungen die Möglichkeit, mit KMU und anderen Partnern zusammen zu treffen. Von 2007 bis Ende 2009 hatte Österreich sowohl das Sekretariat als auch den Vorsitz beim EUREKA-Schirm PRO-FACTORY inne. Mit der Abwicklung war PROFACTOR Research and Solutions GmbH, Mitglied der PROFACTOR© Gruppe, beauftragt. Die Arbeit des Chairs und des Sekretariats umfasst neben organisatorischen Aufgaben auch die aktive Beratung von österreichischen Unternehmen und die Initiierung gemeinsamer Projekte österreichischer Firmen mit internationalen Partnern. In periodischen Abständen werden internationale Brokerage Events veranstaltet, bei denen Projektideen und -anträge sowie Partnertreffen vorbereitet oder auch fixiert werden. Schnelle und effiziente Umsetzung Für PROFACTOR als dem führenden österreichischen Unternehmen in der angewandten Produktionsforschung war die Möglichkeit der weiteren Internationalisierung durch das Engagement in EUREKA sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Geschäftsführer DI Friedrich Mader sieht „EUREKA PRO-FACTORY als hervorragende Möglichkeit, gerade angewandte Forschung in Richtung Produktüberleitung mit österreichischen und europäischen Partnern effizient durchzuführen“. Viele österreichische Betriebe, vor allem KMU, haben wenig Ressourcen für die Vorbereitung von Forschungsprojekten. Durch die internationale Verflechtung von PRO-FACTORY mit dem 7. Rahmenprogramm der EU, mit produktionsrelevanten Technologieplattformen in Europa wie z. B.

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Foto: iStockphoto

Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken, ist das Ziel des EUREKA-Schirms PRO-FACTORY. Von 2007 bis Ende 2009 hatte Österreich sowohl das Sekretariat als auch den Vorsitz inne. Vorsitzender Christian Wögerer zieht Bilanz:

PRO-FACTORY FACTS: • 21 beteiligte europäische Länder • 34 initiierte Projekte mit einer Gesamtsumme von ca. 46,5 Mio. Euro (Stand 31.12.2009) • Zehn internationale Projekte in Anbahnung bzw. in Evaluierung • 21 aktive Beratungen österreichischer Betriebe, vorwiegend KMUs zum Thema EUREKA • Ca. 15 Veröffentlichungen und Vorträge • Partnersuchdatenbank und Projektdatenbank (www.b2match.com/profactory/) Der technologische Fokus von PRO-FACTORY ist auf strategische Themen für die produzierende Industrie gerichtet und beinhaltet: • Neue, verbesserte Produktionssysteme • Flexible und robuste Produktionssysteme • Umweltfreundliche Produkte und Produktionsprozesse • Integrierte Services für Produkte und Produktion • Anwendung von hoch entwickelten Informations- und Kommunikationstechnologien in der Produktion • Verbesserung des Produktentwicklungsprozesses • Verbesserung der Geschäftsprozesse

„Manufuture“, und auch den nationalen Fördereinrichtungen der Teilnehmerländer kann schnell und effizient das richtige Konsortium sowie das geeignete Programm gefunden werden. Mit Eurostars, dem neuen gemeinsamen Förderprogramm von EUREKA und dem 7. EURahmenprogramm, gibt es ebenfalls ein ideales Förderprogramm. „EUREKA ist ein internationales „bottom-up“-Programm, in dem Firmenkonsortien ihre Ideen ohne thematische Schwerpunkte und ohne Ausschreibungen schnell und effizient umsetzen können. Diese Stärke macht EUREKA zu einer echten Alternative in der europäischen Forschungslandschaft“, so Wögerer weiter. Als Highlight der zweijährigen Tätigkeit nennt Christian Wögerer dieTeilnahme an

den „Innovation Days“, die im Juni 2009 in Lissabon stattfanden, wo auch zahlreiche österreichische EUREKA-Projekte präsentiert wurden, die Auftaktveranstaltung des deutschen EUREKA-Vorsitzes in Dresden mit einem eigenen Workshop zur Produktionstechnik sowie die rund 40 im PRO–FACTORY Umfeld initiierten Projekte. Die Arbeit wird unter deutschem Vorsitz weitergeführt werden, Österreich stellt weiterhin den technischen Experten sowie den Kontakt-NPC (National Project Coordinator). _____________________________ KONTAKT www.profactory.eu Dipl. Ing. Christian Wögerer, MSc [email protected]

EUREKA aktuell

Partnersuche Für das nachfolgend beschriebene EUREKA-Projekt werden noch Forschungspartner gesucht. Eine Teilnahme österreichischer Partner kann durch die FFG gefördert werden. RoadTEX is a Cypriote SME which focuses on providing high-quality innovative solutions and services in areas related to road traffic and safety. Project Idea: Design, development and evaluation of an early warning system that alerts drivers to the various road signs, environmental conditions and potential hazards that lie ahead on their route. The prototype will constitute the system framework within which subsequent research can take place for the development of complete commercial products and applications. The proposed project will combine data of the vehicle obtained from existing GPS technology related to the coordinates and speed as well as fixed and transient

environmental data stored in database of the vehicle in order to inform the driver about environmental conditions and potential hazards in the vicinity of the vehicle’s specific co-ordinates. In detail, the project will design and develop an in-car system capable of evaluating the accident risks in real time using computational intelligence on the aforementioned data sources. Partners sought after are IT companies and research institutes specialized in the development of road applications (e.g. safety, traffic and fleet management) and organisations that have expertise with technologies such as GPS, GPRS and sensors. Public authorities/bodies related to the communications and public

work, traffic management and road safety are also suitable partners as well as organisations that can assist in the evaluation of the end-system in terms of providing the vehicle and the drivers with adequate equipment and can assist in the collection of data and the evaluation of the drivers’ analysis as it will be described in the proposal. ____________________ WOLLEN SIE MEHR ÜBER DIESE PARTNERSUCHE ERFAHREN? Senden Sie Ihre Kontaktdaten und Kurzinformation zu Ihrer Expertise an das EUREKA-Büro, [email protected] oder [email protected].

Veranstaltungen

Vergabesitzungen

Ausschreibungen

EUREKA Termine 1. Februar – 18. März 2010

CATRENE – Cluster for Application & Technology Research in Europe on Nanoelectronics 3. Ausschreibung. www.catrene.org

8. März 14. Mai 2010

CELTIC – Cluster for ICT Application and Technology fully dedicated to end-to-end Telecommunication Solutions - 8. Ausschreibung. www.celtic-initiative.org

1. Februar 26. März 2010

ITEA2 – Cluster für software-intensive Systeme, 5. Ausschreibung www.itea2.org

17. März 2010

Beiratssitzung der FFG-Basisprogramme (inkl. Vergabesitzung: Headquarter)

13. – 16. April 2010

EUREKA-Label Vergabesitzung

5. Mai 2010

Beiratssitzung der FFG-Basisprogramme

22. – 24. Juni 2010

EUREKA-Label Vergabesitzung

24. Juni 2010

Beiratssitzung der FFG-Basisprogramme (inkl. Vergabesitzung: Headquarter, 11. BRIDGEAusschreibung)

23. – 24. März 2010

SSI 2010 –Smart Systems Integration, Como (IT) www.mesago-online.de/en/SSI/main.htm

12. – 13. April 2010

Celtic Symposium: Towards a Smart Connected World, Valencia (ES) Programm und Anmeldung: www.celtic-initiative.org

18. – 21. April 2010

i-SUP2010 – Innovation for Sustainable Production, Brügge (BE) www.i-sup2010.org

19.-23. April 2010

Hannover Messe 2010. www.hannovermesse.de

11. Mai 2010

KMU-Roadshow Österreich mit Eurostars-Beteiligung, Graz

19. – 21. Mai 2010

ERTSS2 2010 Embedded Real Time Software and Systems, Toulouse (FR). www.erts2010.org

25. Mai – 1. Juni 2010

European SME Week 2010, Brüssel (BE) ec.europa.eu/enterprise/policies/entrepreneurship/sme-week/

27. Mai 2010

KMU-Roadshow Österreich mit Eurostars-Beteiligung, Wien

1. – 2. Juni 2010

EuroMedTech 2010 – Medical Technology Conference, Leipzig (DE). www.ebdgroup.com/emt

8. – 10. Juni 2010

SMT/HYBRID/PACKAGING 2010, Systemintegration in der Mikroelektronik, Nürnberg (DE)

30. Juni – 1. Juli 2010

European Business Summit 2010, Brüssel (BE). www.ebsummit.org

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Mülltrennung mit Infrarot-Technologie Bildverarbeitung auf Basis kurzwelliger Infrarot-Systeme (Short-Wave Infra-Red, SWIR) birgt ein enormes wirtschaftliches Potenzial für verschiedenste Anwendungen in der Industrie. Ein internationales Konsortium mit sieben Partnern aus vier europäischen Ländern - vom Halbleitermaterialhersteller, Elektronikhersteller, Kamerahersteller über ExpertInnen der optischen Instrumente bis hin zu Entwicklern von industriellen Systemen - arbeitete zwei Jahre lang an der Verbesserung der Leistungsfähigkeit dieser SWIR-Sensoren, -Instrumente und -Systeme. Eine Möglichkeit der industriellen Anwendung von SWIR-Systemen ist die Abfallsortierung. Österreich liegt bei der Mülltrennung weltweit im Spitzenfeld. Die Abnehmer dieser Altstoffe fordern aber vermehrt sortenreine Fraktionen für den nachfolgenden Recyclingprozess. Eine automatisierte Sortiereinrichtung ist daher notwendig, um diese Aufteilung der Fraktionen zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten durchführen zu können. Das Ziel des österreichischen Partners, ARC Seibersdorf research GmbH, innerhalb dieses Projektes war folglich die Entwicklung eines industrietauglichen Sensorsystems auf Basis der Spectral Imaging Technologien zur Inlinesortierung von Papier, Karton und Kunststoffen in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Um eine gute Papierqualität mit geringem Chemikalieneinsatz produzieren zu können, ist es notwendig, den überwiegenden Anteil der Kartonagen im Vorfeld auszusortieren. Heute erfolgt dieser Sortierprozess manuell oder durch den Einsatz von Farbbildverarbeitungssystemen. Spektroskopische Methoden im nahen Infrarotbereich ermöglichen eine zerstörungsfreie Materialanalyse und Klassifikation. Die Spektren der diffus reflektierten oder der in Transmission

Foto: beigestellt

Forschungsziel des EUREKA-Projekts OIDIPUS war die Verbesserung von kurzwelligen Infrarot-Sensoren und -systemen. Als eines der vielen Anwendungsgebiete stand dabei die Altpapier-Sortierung im Zentrum des Interesses.

Schematische Darstellung des industriellen Einsatzes kurzwelliger Infrarot-Technologie bei der Sortierung von Altpapier gemessenen SWIR-Strahlung zeigen molekülspezifische Absorptionsbanden und lassen so einen Rückschluss auf das Material zu. Werden nun die zu kontrollierenden Objekte unter der Kamera vorbeibewegt – zum Beispiel auf einem Förderband – lassen sich die spektralen Eigenschaften der ganzen Oberfläche bestimmen. Erste Versuchsreihen wurden an definierten Testobjekten unterschiedlicher Materialien wie Papier, Karton und TetraPak und verschiedener Kunststoffe durchgeführt. Die Trennschärfe soll nun noch weiter verbessert werden. Technologisch deckten die Partner des Projektkonsortiums von der Komponentenentwicklung (Sensor, Kamera, Spektrograph) bis zur industriellen Nutzung der entwickelten Komponenten und zum Prüfsystem die gesamte Wertschöpfungskette ab. Der österreichische Teilnehmer erhielt eine Förderung der Basisprogramme der FFG.

EM80_OIDIPUS Projekttitel: Optimized InGaAs Detectors for Imaging Applications and Industrial Spectroscopy Projektpartner: Xenics (BE) (Koordinator), ARC Seibersdorf research (AT), Specim Spectral Imaging (FI), CIT Centre for Industrial Technology Engineering (BE), Vector International (BE), Comdicast (SE), Northlight Optronics (SE) Projektvolumen: 4 Mio. Euro Projektlaufzeit: 24 Monate Kontakt: Ing. Petra Thanner, MSc., MBA, PROFACTOR GmbH [email protected] www.profactor.at Zum Zeitpunkt des Projektes waren die MitarbeiterInnen des österreichischen Projektpartners Angestellte der ARC Seibersdorf research, dem heutigen AIT Austrian Institute of Technology

Pbb. Verlagspostamt 1090 Wien 07Z037391M

Impressum Medieninhaber, Herausgeber, Verleger, Redaktion: FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH, 1090 Wien, Sensengasse 1 Tel. (0)5 7755 – 0 www.ffg.at, e-mail: [email protected] Firmenbuch-Nr: FN 252263a HG Wien Herstellung: Druckerei Robitschek, 1050 Wien Verlags- und Herstellungsort: Wien

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