AG Gesundheitspolitik (Standing Committee on Health Policy)

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Author: Teresa Lang
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AG Gesundheitspolitik (Standing Committee on Health Policy)

Ständige Arbeitsgruppe der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (BVMD) Bundeskoordinatorin (National Officer): Maike Wilk Kontakt: [email protected]

Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (BVMD) Zusammenschluß von Fachtagung Medizin e.V. und Deutschem Famulantenaustausch (DFA) legitimierte Vertretung 35 medizinischer Fakultäten in Deutschland Bundesweite Treffen 4 x/ Jahr Ständige Arbeitsgruppen Kontakt: www.BVMD.de

Wie wünscht Ihr Euch Eure Arbeitsbedingungen im Krankenhaus ? Eine Umfrage der AG Gesundheitspolitik der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.

Hintergrund Die derzeitigen Arbeitsbedingungen für Assistenzärzte im Krankenhaus sind schlecht! Der Ärztemangel in Deutschland nimmt zu!

Hintergrund • Assistenzärzte arbeiten viel länger als in ihren Verträgen vorgesehen ist (meist ohne Bezahlung der Überstunden). • 60 bis 80 Wochenstunden sind keine Seltenheit. • Ärztemangel durch Abwanderung junger Ärzte ins Ausland und in nicht kurative Tätigkeiten • Derzeit sind gut 4.800 Arztstellen in Deutschland vakant und auch ausländische Kliniken werben intensiv um deutsche Ärzte. • Über 12 000 deutsche Mediziner arbeiten im Ausland, Tendenz steigend. • Am beliebtesten sind die USA, Großbritannien und die Schweiz, gefragt sind auch die skandinavischen Länder. • Demgegenüber arbeiten in Deutschland rund 18 000 ausländische Ärzte.

Idee der Umfrage

Was kann getan werden, damit junge Ärzte bereit sind, in Deutschland im Krankenhaus zu arbeiten? Wie wünschen sich Medizinstudierende ihre Arbeitsbedingungen im Krankenhaus?

Umfrage • Onlinefragebogen • Zielgruppe: Alle Medizinstudierenden in Deutschland • Fragestellung: „Wie wünscht Ihr Euch Eure Arbeitsbedingungen im Krankenhaus ?“ • Hintergrund: Warum werden so viele Mediziner nicht mehr Arzt oder gehen ins Ausland?



Beteiligung: über 3600 Teilnehmer aus ganz Deutschland !

• Aufschlußreicher Kommentarteil !

Semesterverteilung

Vorklinik

Klinik

Altersverteilung

mehr Studentinnen !

Arbeitsziel

Kinderwunsch

Frauen UND Männer wollen Kinder ! Kreuztabelle

83,2% 82,1% 80,9%

Geschlecht Geschlecht m

Werte

75,0%

Geschlecht w Gesamt

50,0%

25,0%

9,3% 12,8% 10,7% 4,3% 3,7% 2,5%

3,3% 3,7% 3,5%

0,0%

Ich weiß noch nicht. Ich habe schon Kinder. Ich möchte später gerne Kinder. Ich möchte keine Kinder.

Kinder ?

Kinderwunsch ! 86 % der Studierenden wollen Kinder. Die Mehrheit der Studierenden möchte 2 oder 3 Kinder haben. Beim Kinderwunsch gibt es nur geringe Geschlechtsunterschiede.

Familie und Beruf ??

Besonders schwierig für Frauen ! Kreuztabelle

50,0%

48,2% 46,8% 47,5%

Geschlecht Geschlecht m

40,0%

Geschlecht w Gesamt

36,3% 30,9%

Werte

30,0%

23,0%

23,9%

20,0%

18,3%

36 % der Frauen und 23 % der Männer halten die Vereinbarkeit von Kindern und Familie für sehr schwierig,

14,6%

10,0%

4,2% 2,8% 1,9%

sehr schwierig schwierig

gut mittel

0,4% 0,7% 0,5%

sehr gut

Vereinbarkeit Kinder und Beruf

47 % der Frauen und 48 % der Männer für schwierig.

Kinder unmöglich ??? 86 % wünschen sich Kinder, aber 79 % halten die Vereinbarkeit von Kindern mit ihrem Beruf für schwierig oder sehr schwierig !

Wird der Wunsch Wirklichkeit ???

Kriterien bei der Arbeitsplatzsuche… Angenommen, Du würdest Dich um eine Anstellung im Krankenhaus bewerben. Welchen Stellenwert bei der Wahl Deines Arbeitsplatzes hätte(n) für Dich…

60 % der weiblichen, 45 % der männlichen Studierenden

Kreuztabelle

60,4%

Geschlecht

60,0%

54,4%

Geschlecht m Geschlecht w Gesamt

45,3% 40,0%

Werte

31,0% 29,3% 28,1%

20,0%

16,2% 11,8% 8,9% 6,3%

3,9%

2,4% 0,0%

sehr wichtig

wichtig

0,6% 1,2% 0,2%

weniger wichtig unwichtig mittel wichtig

Geregelte Arbeitszeiten

57 % der weiblichen, 15 % der männlichen Studierenden

Kreuztabelle

57,4%

Geschlecht Geschlecht m Geschlecht w

50,0%

Gesamt 40,5%

Werte

40,0%

28,4%

30,0%

25,8%

23,6% 22,4%

20,0%

17,2% 14,9%

15,9%

16,0% 13,9% 10,7%

10,0%

4,5%

7,2% 1,6%

sehr wichtig

wichtig

weniger wichtig unwichtig mittel wichtig

Teilzeitarbeitsmöglichkeit

41 % der weiblichen, 14 % der männlichen Studierenden

Kreuztabelle

41,3%

Geschlecht

40,0%

Geschlecht m Geschlecht w Gesamt 30,3%

30,0%

29,6%

29,7%

Werte

26,7% 22,2%

23,1% 22,5% 18,8%

20,0%

13,9%

13,1%

10,0%

7,0%

11,6% 6,7% 3,4%

sehr wichtig

wichtig

weniger wichtig unwichtig mittel wichtig

Kinderbetreuung

Kreuztabelle

59,1% 60,0%

Geschlecht Geschlecht m Geschlecht w

46,8%

Gesamt

39,0%

40,0%

Werte

33,1% 28,4%

29,0%

21,3% 20,0%

13,2% 7,9% 7,4% 4,1% 2,8% 3,9% 2,1% 1,9% 0,0%

sehr wichtig

wichtig

weniger wichtig unwichtig mittel wichtig

Flexible Lösungen z.B. bei Erkrankung meines Kindes

Stellenwert bei der Wahl eines Arbeitsplatzes im Krankenhaus Sehr wichtig: • Gutes Betriebsklima • Partnerschaftliches Verhältnis zu den Vorgesetzten • Entlastung bei Verwaltungsaufgaben • Geregelte Arbeitszeiten • Gute Fortbildungsmöglichkeiten Sehr wichtig/ Wichtig: Wichtig: • Unbefristetes Arbeitsverhältnis • Möglichkeit zur Teilzeitarbeit • Persönlichkeit des Chefarztes

• Kinderbetreuung • Technische Ausstattung • Ruf des Krankenhauses

Stellenwert bei der Wahl eines Arbeitsplatzes im Krankenhaus Mittel wichtig: • Renommee des Chefarztes

Weniger wichtig bis unwichtig: • Möglichkeiten zur Forschung • Hoher Anteil von Privatpatienten • Nähe zum Heimatort

Gewünschte Arbeitszeit Medizinstudierende sind bereit zu überdurchschnittlich langer Arbeitszeit ! Aber kaum zur 60hWoche !

Überstundenbereitschaft

Bezahlung von Überstunden ! Unbezahlte Überstunden würden: 58 % unter Umständen leisten 40 % auf keinen Fall leisten Teilweise bezahlte Überstunden würden: 72 % unter Umständen leisten 20 % auf jeden Fall leisten Bezahlte Überstunden würden: 80 % auf jeden Fall leisten 20 % unter Umständen leisten

Die Bereitschaft zu Überstunden ist also sehr von der Bezahlung abhängig !

Einstellung zu bezahlten Überstunden Keine Abneigung gegen Überstunden, wenn diese bezahlt sind !

Begründung Ohne Zusatzdienste ist das Einkommen zu niedrig !

Überstundenvergütung wie ? Geld ist aber nicht alles – Freizeit hat einen hohen Stellenwert

Was beeinträchtigt am meisten ? Häufige Schichtwechsel > Nachtdienst > Wochenenddienst > Rufbereitschaft

Beeinträchtigung durch… Häufige Schichtwechsel 27,5 % sehr; 40,4 % ziemlich; 26,2 % etwas; 5,9 % nicht Nachtdienst 11,2 % sehr; 24,3 % ziemlich; 41,6 % etwas; 22,9 % nicht Wochenenddienst 8,2 % sehr; 22,3 % ziemlich; 45,9 % etwas; 23,6 % nicht Rufbereitschaft 5,9 % sehr; 18,4 % ziemlich; 50,1 % etwas; 25,7 % nicht

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Wie wichtig ist Geld ?

Zitate aus dem Kommentarteil: Ein Arzt ist keine Maschine! „Ich würde gerne in Deutschland als Arzt arbeiten, aber wenn die Arbeitsbedingungen weiterhin so bleiben, ist es wahrscheinlich, daß ich ins Ausland gehe, wo man für weniger Stunden pro Woche noch mehr Geld bekommt.“ Dass der Arztberuf zeit- und arbeitsintensiv ist, ist bekannt und auch akzeptiert (auch von mir).; Die Belastung muss aber in sofern in einem vernünftigen Rahmen bleiben, dass die Gesundheit des Arztes und seiner Patienten nicht beeinträchtigt oder gar gefährdet wird. (burnout, Fehler); Also eine klare Absage an geregelte Arbeitszeiten und 35h Woche aber ebenso an Marathon Bereitschaftszeiten und Schlafmangel bei Ärzten, auch zum Wohl der Patienten!! Mein Wunsch, Ärztin zu werden hängt nicht von den Verdienstmöglicheiten ab, dennoch halte ich es für einen Skandal, dass Krankenhausärzte z.T. 24h-Schichten und zahlreiche Überstunden leisten müssen und dafür noch nicht einmal angemessen entlohnt werden. Ich möchte wirklich gern hier in Deutschland bleiben, aber wenn das Angebot woanders besser ist, dann hätte ich auch keine Probleme mit dem Arbeiten im Ausland.

ich überlege in die usa zu ziehen. was mich daran hindern könnte: kindergärten in den krankenhäusern - und damit die vereinbarkeit von familie und beruf. deutschland braucht sich nicht wundern warum frauen keine kinder bekommen. Bezahlte Überstunden ist ein ABSOLUTES MUSS für die Zukunft. Man kann seinen beruf gerne machen, aber das heißt nicht, dass man dafür sein eigenes Privatleben aufgibt. Und wenn die Politiker verhindern wollen, dass immer mehr ins Ausland gehen, dann ist dringend was zu tun!!! (…) Ich werde ins Ausland gehen, wenn es hier in Deutschland nicht besser wird und viele aus meinem Semester werden das ebenfalls tun, haben sie mir gesagt. Aufgrund des Ärztemangels, sollte man den Job des Arztes attraktiver machen, sonst gibt es bald große Probleme...man braucht nämlich Ärzte! Versteht das keiner?? Ist eigentlich ziemlich einfach. Krankenhaustätigkeit und Familie zu vereinbaren scheint Ärzten heute noch nahezu unmöglich, wenn man beidem gerecht werden will

Es wäre dringend notwendig für Frauen bessere Bedingungen zu schaffe, um Familie und Beruf vereinbaren zu können.; Ein weiterer Punkt, der dringend irgendwie gelöst werden muss ist die Überlastung der Ärzte in bestimmten Bereichen, Überstunden, Schlafmangel.... das alles wirkt sich am negativsten auf die Patienten aus ...und wenn sich da nicht bald was ändert, dann ändert sich auch nix an der jetzigen Situation der Abwanderung junger Ärzte Es sollte den Verantwortlichen zu denken geben, wenn man im 3. Semester schon einen Norwegisch-Kurs besucht Gerade die momentanen Zustände im Krankenhaus sind nicht nur gesetzlich nicht zulässig, sondern auch menschenverachtend. müde Ärzte sind gefährliche Ärzte Alle auf die Strasse und streiken...der \"Sklave in Weiss\" muss der Vergangenheit angehören. Kein Wunder, dass die Besten Ärzte ins Ausland abwandern!!!

Unter den aktuell gegebenen Umständen käme es für mich nicht in Betracht, einer Tätigkeit in einer deutschen Klinik nachzugehen. Ich hoffe dennoch, daß sich bis zum Ende meines Studiums etwas ändern wird. Vor allem hoffe ich auf Verbesserungen in den Bereichen Bezahlung und Arbeitszeit. Die Bezahlung der Ärzte ist eine der schlechtesten in Europa, die Arbeitsbelastung hoch (nicht zuletzt durch unnötige Bürokratie). Wie kann es sein, daß man in wenigen Tagen in Großbritannien soviel verdient wie in Deutschland in einem ganzen Monat? Wer einen der längsten und schwierigsten Studiengänge abgeschlossen hat - und somit lange Zeit auf ein Einkommen verzichtet hat - sollte seiner Qualifikation entsprechend bezahlt werden. Dies ist in Deutschland aktuell nicht gegeben. Ich wäre bereit, in nicht-klinischen Bereichen oder im Ausland zu arbeiten - wohl wissend, daß ich dem deutschen Gesundheitssystem damit keinen Gefallen tue. Deutschland bildet seine eigenen Mediziner aus, tut jedoch nichts dafür sie nach dem Studium hier zu halten. Stattdessen werden Ärzte aus Osteuropa angeheuert und die deutschen Ärzte gehen ihr Geld ins Ausland verdienen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss in Zukunft auch in Deutschland besser möglich seinin anderen Ländern funktioniert das schließlich auch! je länger ein Arzt ohne Unterbrechung arbeitet, desto größer wird die Gefahr, dass ihm auf Grund von Übermüdung oder mangelnder Konzentration Fehler unterlaufen. Dies sollte vor allem im Sinne der Patienten bedacht werden!!!

(…) will ich nicht operiert werden von einem Arzt, der bereits 24h Bereitschaft leistet. alles mögliche bitte zu unternehmen, so dass es möglich sein wird, Familie zu haben und arbeiten zu können, ohne dass man dabei zugrunde geht. dass EU- Vorschriften zu den Arbeitszeiten nichts nützen, wenn sie nicht durchgesetzt und kontrolliert werden. Man sollte den Politikern mal klar machen, dass eine gute Behandlung nur möglich ist, wenn der Arzt auch wach ist. - macht was gegen Abwanderung der jungen, motivierten Ärzte; - helft jungen Müttern/Studentinnen und Studenten mit Kinderwunsch, Beruf und Privates gut zu managen; bewahrt die Ärzte vor ungerechten Arbeitszeit-Lohn-Relationen so wie es heute im krankenhaus aussieht, gibt es für mich keinen grund arzt zu werden, zumindest nicht in deutschland. da ich mich hier aber wohlfühle, muss ich wohl oder übel (um angemessen bezahlt zu werden) in die industrie ... gehen

Es kann nicht sein dass man als Arzt kein Leben außerhalb des Krankenhauses haben kann! ; Außerdem finde ich die sehr stark ausgeprägten Hierarchien sowohl unangenehm als auch kontraproduktiv. Ich denke die meisten Menschen die Ärzte werden, wollen anderen Menschen helfen und haben eine sehr positive Einstellung gegenüber ihrer Tätigkeit, die aber durch all die Rahmenbedingungen nach und nach in Frust gewandelt wird. Sehr schade! die Arbeitsbedingungen für junge Mediziner sind skandalös und sind der Grund, warum ich auf keinen Fall als Arzt im Krankenhaus arbeiten werde wenn sich in deutschland nicht ganz bald was ändert, bleibt nur der weg ins ausland. -> schweden Sollte sich die derzeitige Arbeitssituation für Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern nicht entscheidend verbessern sehe ich meine berufliche Zukunft im Ausland. Es muss sich unbedingt etwas beim Deutschen Gesundheitssystem ändern!!!; Die aktuellen Regelungen gehen auf v.a. auf Kosten der Assistenzärzte und somit auch auf Kosten der Patienten!; ...das Ausland ist da eine echte Alternative: ; In Ländern wie Schweden sind nicht nur die Arbeitsverhältnisse für Assistenzärzte um Welten besser! Auch die Bezahlung ist dort angemessen.

Welcher LKW-Fahrer sitzt 24 Stunden am Steuer? Der Chirurg soll danach noch operieren... Derzeit verdienen Ärzte in Deutschland dafür, dass sie ein sechsjähriges, knallhartes Studium meist inklusive Doktorarbeit hinter sich haben lächerlich wenig und das noch zu außerordentlich schlechten Arbeitsbedingungen.; Da sollte man sich nicht wundern wenn so viele ins Ausland abwandern und Ärzte aus dem Osten nachrücken.; Der Arzt stellt meines Erachtens nach den wichtigsten Teil des Gesundheitssystems dar und an der wichtigsten Stelle sollte man nicht sparen! ; Welcher Akademiker ist denn sonst bereit bei einem derartig niedrigen Lohn über 60 Stunden in der Woche inklusive Wochenend- und Nachtdienst zu arbeiten? Genau, niemand!; Wenn dies in anderen Ländern besser funktioniert, warum dann nicht auch hier? Wenn unbezahlte Überstunden nicht eben mal passieren, sondern eingeplant werden, weil die Kapazitäten sonst nicht ausreichen, liegt das System sehr im argen. ich bin Arzt und kein Verwalter/Sekretär, ich möchte heilen und nicht einen Großteil meiner Arbeit mit Akten oder Formularen verbringen

Schön, dass Ihr solche Umfragen macht. vielleicht schaut ja auch mal jemand drauf, der solche Dinge wie Arbeitszeit und Bezahlung der Ärzte entscheidet. Und vielleicht tut sich ja auch mal was in der öffentlichen Meinung. Wir sind ja alle bereit zu arbeiten und uns einzusetzen, aber auch Ärzte sind keine heiligen Samariter und müssen für ihre Arbeit entlohnt werden. iCH EMPFINDE DIE SITUATION DER ÄRTZTE IM KRANKENHAUS ALS UNGERCHT; DA MEINER MEINUNG NACH KEIN BERUFSSTAND SOVIEL VERANTWORTUNG TRÄGT UND UNTER SOLCH SCHLECHTEN BEDINGUNGEN ARBEITEN MUSS. ICH WERDE MICH SICHER ERSTMAL IM AUSLAND UMSEHEN. Wenn man die enorme Verantwortung bedenkt, die auf einem Arzt lastet, ist er eindeutig unterbezahlt und hat zuwenig Erholung um immer voll konzentriert an die Arbeit zu gehen. Ziemlich unverantwortlich! Ärzte sind auch nur Menschen!!! Für mich ist es äußerst wichtig, eine Stelle zu finden, an der ich Familie und Arbeit gut vereinbaren kann, zur Not im Ausland.

Ich bin der Meinung, in Deutschland muss man sich schon früh für Kinder oder Karriere entscheiden, weil beides kaum/nicht zu vereinbaren ist. Wenn sich das und die Arbeitsbedingungen nicht ändern, werde ich sicherlich auch erst einmal ins Ausland gehen. Für mich überaus wichtig, wäre eine klinikinterne Kinderbetreuung, so wie sie in anderen Ländern Gang und Gäbe ist (z.B. Frankreich). Dabei denke Ich an Kinderbetreuung auch im Vor-Kindergartenalter. Bei einem Frauenanteil in der Medizin von 60% und der derzeitigen Entwicklung der Bevölkerung durch Kinderlosigkeit unter Akademikern sowieso ein längst überfälliges Thema. Ich denke, die Wahl meines Arbeitsplatzes werde ich auch unter diesem Gesichtspunkt treffen (müssen). Es würde mich durchaus freuen mein Wissen der deutschen Patientenschaft zugute kommen zu lassen, allerdings nicht für DEN Lohn und die katastrophalen Arbeitszeiten. Ich finde es unmöglich, wenn Ärzte nach einem 24h-Dienst noch stundenlang völlig unkonzentriert auf Menschen losgelassen werden. Außerdem finde ich es Hohn, dass Mediziner so ein ungesundes Leben führen...

Wenn sich das Gesundheitssystem in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändert (weniger Bürokratie im Arztberuf, gilt auch und gerade für niedergelassene Ärzte!!) und sich an der Vergütung nicht auch etwas ändert (siehe Budgetierung usw.) wird der Ärztemangel/ abwanderung in Deutschland sicher eher noch zunehmen.; In meinem Umkreis überlegen schon jetzt nicht wenige, später ins Ausland zu gehen, auch ich spiele in letzter Zeit häufiger mit diesem Gedanken, da meiner Meinung nach der Arztberuf in Dtl. immer mehr zum unterbezahlten, ausgebeuteten und überbürokratisierten Job verkommt.; Dafür möchte ich nicht so lange studiert haben!! ; Es wäre wünschenswert, dass in der Öffentlichkeit/ Politik diese Themen mal intensiver diskutiert und vielleicht auch überhaupt mal das \"warum\" erkannt werden! bei günstigen Arbeitszeiten (\"familientauglichen\" Zeiten) und einem guten Arbeitsklima ist die Bezahlung durchaus zweitrangig als Student macht man sich schon ziemlich Sorgen, wie man später mal seinen Traumberuf und Familie mit Kindern vereinbaren soll. Ich hoffe sehr, dass in Richtung Kinderbetreuung und einigermaßen zuverlässigen und geregelten Arbeitszeiten in Deutschland in Zukunft einiges getan wird!! Ich fände es wichtig, die festgesetzten hierarchischen Strukturen in den Kliniken zu lockern und junge Ärzte mehr zu fördern anstatt sie bis zum Letzten auszunutzen.; Wenn unsere Leistungen nicht anerkannt und entsprechend entlohnt werden, werden immer mehr von uns Deutschland den Beruf Arzt verlassen.; Mein Leben darf nicht nur aus meinem Beruf bestehen! Freizeit um eine Leben neben dem Job zu haben sind mir sehr wichtig!!!

es wird Zeit, dass das Arbeiten im Krankenhaus für Ärzte wieder attraktiver wird, damit nicht alle fähigen Leute besser bezahlte Angebote im Ausland annehmen Ich moechte langfristig in Deutschland arbeiten aber ich lerne seit 2 Jahren norwegisch und halte mir diesen weg offen. Wenn sich die Bedinungen in Deutschland nicht verbessern werde ich es doch im Ausland probieren.; Toll waere es wenn man Schichtarbeiten einfuehren wuerde also dass die Aerzte wirklich ihre 8StundenSchichten haben und mehr nicht! Wenn sich in Deutschland nicht bald etwas ändert ist bald keiner mehr bereit hier zu arbeiten. Ich möchte ein geregeltes Leben führen, Kinder haben und als Frau die Möglichkeit haben, eine Halbtagsstelle zu bekommen, auch wenn ich dadurch weniger verdienen würde. Ich finde es unmöglich, dass man immer bei den Medizinern davon ausgeht, dass unbezahlte Überstunden selbstverständlich sind und dass man angeblich selbstverständlich auf seine wohlverdiente Freizeit verzichtet. Der Verdienst ist ja auch nicht mehr der, der er mal war. flache Hierarchien, gute Betreuung von Anfängern und eine gute Kommunikation (wo auch über Frustrationen gesprochen werden kann) zwischen den Kollegen finde ich das A & O.; Überforderung gerade von jungen Ärzten sehr abschreckend.

Nun ja, es heißt zwar immer Ärztemangel und so. Aber was sollen wir denn auch bei den jetzigen Bedingungen anderes machen, - außer ins Ausland gehen, wo der Job sicher, auf acht Stunden Basis und angemessen bezahlt ist. Besonders hier in M/V gibt es sehr schlechte Bedingungen für Jungärzte. So gerne ich in meiner Heimat bleiben würde... aber was bringt es, wenn man wie z.B. zur Zeit nur Ein-Monats- Verträge bekommt. Schade, wenn das so weiter geht man kann von keinem Arzt mehr kompetente Entscheidungen verlangen nach einer 36 StundenSchicht!! Ich denke, dass es nur fair ist von Ärzten nicht zu erwarten, dass sie sich aufopfern und von vorn herein ihr Leben dem der Patienten chronisch unterordnen. Selbstverständlich darf man von ihnen ein höheres Maß sozialer Kompetenz und Verantwortung erwarten, dennoch wehre ich mich gegen die Versklavung und Ausbeutung vor allem der jungen Ärzteschaft. Im europäischen Vergleich erscheint die finanzielle Vergütung beispielsweise als mangelhaft. Genauso unzumutbar die Arbeitszeiten. Es wäre sicher wünschenswert und eine enorme Erleichterung die Bürokratie im Gesundheitswesen zu vereinfachen.

- adäquate Personalschlüssel für die klinische Arbeit und den Verwaltungsaufwand; Teamgedanke auf Station fördern und nicht hierarchische Strukturen erhalten (s. England oder USA) weniger Bürokratie; Überstundenausgleich = ein Muß, egal in welcher Form; Anpassung an Gehälter im Ausland (=Erhöhung) aufgrund der zu tragenden Verantwortung!!!!! Vereinbarkeit von Kindern und Beruf stellt ein großes Problem dar, die Möglichkeit, auch halbtags/Teilzeit zu arbeiten wäre dann sehr wichtig! (…) Entlastung von Verwaltungs-/Dokumentations-/Bürokratieaufgaben ist am WICHTIGSTEN!!!!! Zur Frage Überstunden: Bezahlung-Freizeitausgleich:; ; Flexible Modelle, wie zum Beispiel in Schweden, wo man jeden Monat angeben kann, welchen Anteil der Überstunden man vergütet haben will, und welchen Anteil man über Freizeitausgleich ausgleichen möchte, wären optimal. Ich will endlich bezahlt werden wie in anderen Ländern und Familie und Krankenhausarbeit vereinigen können. Ich möchte nicht unbedingt in alternative Berufszweige aber die Lage zwingt mich! Sorry!

Durch Gespräche mit vielen Krankenhausärzten bin ich zu dem Schluß gekommen, dass die schlechte Vergütung in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen steht. Meiner Meinung nach ist dies der Hauptgrund für die Ärztemisere die sich in den nächsten Jahren noch verstärken wird... Durch Wegfall des \"Dienstesystems\" wird die finanzielle Not der Ärzte noch verschärft. Gerne wären viele meiner Bekannten und auch ich selbst bereit Überstunden und Nachtdienste bei einer angemessenen Vergütung abzuleisten. Überspitzt könnte man die jetzige Situation so beschreiben: Arbeiten zu einer Vergütung auf Harz4 - Niveau in Deutschland, oder als Alternative, der Weg ins Ausland.... Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass; - die Arbeit in der Arbeitszeit auch zu schaffen ist; - dass dennoch anfallende Überstunden ausgeglichen werden (mind. durch Bezahlung, besser; durch Freizeit), so dass ein Familienleben auch möglich ist und; - dass (auch inoffiziell durchgeführte) \"Dienste am Stück\" (also 24 h usw.) abgeschafft werden, da; dies der Qualität der medizin. Arbeit (und damit dem Patienten) und der Gesundheit des Arztes; schadet. Es herrscht bereits jetzt Ärztemangel in Deutschland! Es sollte dringend etwas getan werden, damit der Arztberuf in Deutschland wieder attraktiver wird, vor allem in Hinsicht auf Kinderbetreuung (für Frauen sehr wichtig!) und Arbeitszeiten. Denn schließlich haben wir einen verantwortungsvollen Job; es muss etwas getan werden, damit die jungen Ärzte in Deutschland bleiben, sonst versteht der Patient seinen Arzt bald nicht mehr, da es nur noch ausländische Ärzte gibt!

(…) Sollte ich keinen Arbeitgeber finden, der mir in Hinblick auf Bezahlung und Teilzeitarbeit (wenn Kinder da sind) entgegenkommt, werde ich einen Sprachkurs besuchen und nach Skandinavien gehen. Die Skandinavier sind nämlich kinderfreundlicher als die Deutschen. Ich will nämlich die ersten Jahre unbedingt in einem Krankenhaus arbeiten und das ist in Deutschland für eine Ärztin mit kleinen Kindern fast unmöglich. wir wissen alle was später im Beruf auf uns zukommt..... deshalb sollten wir nicht von Arbeitszeiten von 8.00-16.30 träumen, aber wir müssen versuchen bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und entsprechend entlohnt zu werden es sollten endlich mal 8-h-tage konzipiert und so strukturiert werden dass man sie auch einhalten kann/soll! ; die haltung von schwestern, patienten, vor allem vorgesetzten sollte sich in dem punkt ändern dass der arzt immer anwesend zu sein hat.; find das %system (bsp.: 30%stellen, 50%stellen, 80%stellen) in der schweiz gut, vor allem für mütter die assistenzärzte sind.

So wie sich unser Gesundheitssystem momentan entwickelt, sehe ich eher schwarz für die Zukunft: Die Ärzte treibt es durch chronische Überlastung wegen Personalmangels durch Einsparungen in den Wahnsinn, und man sollte es kaum glauben, auch Ärzte sind nur Menschen, deshalb wären ein paar menschen- und v.a. auch Familienplanungsfreundliche Ansätze durchaus angebracht; sieht es doch auch so aus, dass doch der Patient am Ende der Leidtragende ist, da unzufriedene, durch die Arbeitsbedingungen frustrierte Ärzte, denen noch dazu bei der Patientenversorgung in finanzieller Hinsicht die Hände gebunden sind, wohl kaum eine optimale Behandlung garantieren können; Es wird für soviel Mist Geld rausgeschmissen, aber ist denn nicht die Gesundheit das höchste Gut???? und dazu braucht man auch junge motivierte ÄrztInnen, aber leider ist die Arbeitssituation für uns momentan nicht besonders attraktiv! Es muss sich dringend was ändern!!!!!!!!!!!! insgesamt ist es mir wichtiger Beruf und Familie vereinbaren zu können als sehr viel Geld zu verdienen. andererseits möchte ich auch gerne entsprechend bezahlt werden, wenn ich pro Woche z.B. 50% mehr arbeite als eine \"normale \" Person in einer 40Std. Woche Es ist derzeit kaum möglich sich richtig auf Pat. einzulassen, da ca. 50% der Arbeitszeit für Bürokratie draufgehen. Das muss geändert werden.; Zu viele Überstunden mindern deutlich die Leistungsfähigkeit und den Gesundheitszustand der Ärzte.

die Bezahlung eines Arztes ist bei der Arbeitsbelastung und Verantwortung, die er hat, einfach nicht angemessen! ich mache zur Zeit Famulatur auf der Gynäkologie. Letzte Woche hat der dortige Chefarzt 80 von 120 Stunden (120 St. = Mo-Frei) im Krankenhaus verbracht. Er geht jetzt bald in Pension, sein gesamtes Berufsleben hat so oder ähnlich ausgesehen, was man ihm auch deutlich ansieht. ; Falls es ein \"Helfergen\" gibt, so ist meines überdurchschnittlich gut ausgebildet, ich bin aber dennoch nicht bereit, mich für meinen Beruf krank zu machen bzw. mich mit einen Leben im Krankenhaus gegen mein eigenes zu entscheiden (s. Familie etc.).; Deshalb werde ich alles tun, um dem Krankenhaus in Deutschland aus dem Weg zu gehen, v.a., wenn man das Unverständnis der Bevölkerung bedenkt, was die derzeitigen Forderungen der Ärzte betrifft. \"Der Arzt als Lebensretter\" hat eben genau deshalb auch das Recht, geregelte Arbeitszeiten bei angemessener Bezahlung zu haben. Es ist nicht verantwortungslos, als Arzt zu streiken, sondern es ist verantwortungslos, den Berufsethos der Ärzte auszunutzen und sie übermüdet und unterbezahlt über Menschenleben entscheiden zu lassen.

Eine halbwegs geregelte Arbeitszeit, wie es z.B. in Skandinavien schon der Fall ist, wäre sehr erstrebenswert! Ich verdiene lieber weniger, habe dafür aber mehr Freizeit. Wichtig ist für mich ebenfalls ein gutes Arbeitsklima, nicht nur unter den Ärzten. Mir ist v.a. auch daran gelegen mit den Schwestern und Pflegern gut zusammenzuarbeiten! ; Das hilft gegen Frustration am Arbeitsplatz, und man geht einfach gern zur Arbeit! es ärgert mich unermesslich, dass die \"nicht-medizinische-Gesellschaft\" immer noch fest davon überzeugt ist, dass Ärzte sehr viel Geld verdienen. IHR würdet für das selbe Geld nicht diese Zeit und Verantwortung tragen wollen!; Und Sprüche wie \"das hast du dir selbst ausgesucht, hast du doch gewusst\" sind unangebracht!!! Wir sollten uns endlich wehren und nicht hinnehmen, dass es selbstverständlich ist unbezahlte Überstunden und Dienste zu machen ohne Freizeitausgleich. Schließlich geht das nicht nur auf Kosten unserer Gesundheit und Lebensgestaltung sondern es ist auch eine Frage der Verantwortung gegenüber den Patienten.

Es sollte endlich ins Bewußtsein aller dringen, daß Ärzte letztendlich auch nur einen Beruf ausüben. Kein Mensch, der in der freien Wirtschaft arbeitet, würde sich dermaßen ausbeuten lassen. Von Medizinern wird Übermenschliches verlangt - wer nach dieser langen Ausbildung ohne jegliche Vergütung in solcher Verantwortung arbeitet, sollte auch entsprechend entlohnt werden. Das Berufsbild Arzt betreffend wird Helfen und Heilen mit Aufopferung verwechselt. Falls keine neuen Möglichkeiten für Frauen hinsichtlich Kinderbetreuung, Teilzeitarbeit und besserer Vergütung geschaffen werden, werde auch ich mich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Ich bin nicht bereit, mich für diesen -zugegeben schönen- Beruf physisch und psychisch zu deformieren. In einer Statistik las ich kürzlich, dass ein Assistenzarzt in Deutschland jährlich max. 46.000 Euro brutto bekommen, dafür aber bis zu 80 Std pro Woche arbeiten. In den Niederlanden liegt das Maximum bei 148.000 Euro brutto. Eine Differenz von 100.000 Euro bei geregelteren Arbeitszeiten! Und die Niederlande führen die Charts noch nicht einmal an...; Würde gern in Deutschland arbeiten, sehe mich bei den derzeitigen Verhältnissen aber eher im Ausland. Schade. ich möchte, dass meine Tätigkeit als Ärztin als anspruchs- und verantwortungsvoll respektiert und auch dementsprechend vergütet wird. Es sollte bessere Möglichkeiten geben, Beruf und Familie zu vereinbaren. Der ohnehin großen psychischen Belastung des Berufs sollte Rechnung getragen werden, in dem das Personal nicht noch zusätzlich durch Ausbeutung, Überstunden, ständige Dienste und Schichtwechsel verheizt und ausgebrannt wird. Es muss Zeit sein, sich zu regenerieren und seine Ressourcen neu zu füllen.

Frauen mit Kindern oder auch junge Frauen , die noch keine Kinder haben , aber in den Augen des Chefarztes bald schwanger werden könnten, sind eindeutig im Nachteil und haben es schwieriger einen Job zu bekommen. Wäre gut wenn sich in dieser Richtung , auch zB mit Kindertagesplätzen in der Klinik, etwas tun würde. Mache gerade Praktikum in Norwegen. Es ist sehr beeindruckend mit welcher Ruhe man die Arbeit erledigen kann ohne Ueberstunden zu machen oder nur maximal 1 pro Tag. Es ist viel Zeit fuer die Patienten da, so dass die Visiten zwar lange dauern, aber dafuer alle Fragen geklaert werden koennen. Die Studenten werden sehr gut in den Alltag eingebunden und uebernehmen frueh richtige Aufgaben im Stationsalltag. Das waere in Deutschland auch sehr wuenschenswert waehrend meines Studiums gewesen. Ich hoffe, dass sich in Zukunft sowohl Bezahlung als auch Arbeitsbedingungen für die Ärzte in unserem Land drastisch ändern werden, da ich mich (und da spreche ich auch für viele meiner Kommilitonen) sonst gezwungen sehe im Ausland zu arbeiten, oder in alternative Berufsfelder zu wechseln.

Die ärztliche Tätigkeit steht in keiner Relation mit der Bezahlung. Es beginnt mit dem Studium: 12 Semester anspruchsvolles Studieren, in dem nicht immer Zeit zum Geld verdienen bleibt, also Abhängigkeit vom BaföG. Dann noch die Studiengebühren einführen, aber noch nicht einmal eine ernstzunehmende Gegenfinanzierung entworfen, nein- ganz im Gegenteil sogar die Abschaffung vom BaföG ist im Gespräch. Am Ende des Studiums somit erstmal Schulden. Wenn dann wenigstens die Bezahlung als Arzt entsprechend wäre, aber auch hier Fehlanzeige. Am Ende des Monats 200 Stunden malocht und nur 1700 netto in der Tasche. Das macht 8,50 die Stunde, da kann ich auch Zeitungen austragen. Und wenn ich Zeitung austragen würde, hätte ich auch noch geregelte Arbeitszeiten, weniger Stress, eine geringere Verantwortung, müsste mich nicht ständig fortbilden, mich über bürokratischen Irrsinn ärgern und hätte noch nicht mal Schulden aus dem Studium. Und wenn es nicht noch so viele Idioten wie mich gäbe, die aus reinem Idealismus oder Blödheit (weil sie noch immer denken, als Arzt könne man gut Geld verdienen) trotzdem Medizin studieren, gäbe es bereits jetzt eine absolute ärztliche Mangelvorsorge; aber das kommt ja noch. Vielleicht versteht Deutschland dann endlich, dass etwas Wichtigeres gibt, als den Steinkohleabbau zu subventionieren oder ähnlicher Schwachsinn. Es ist Zeit, sich über ein neues Gesundheitssystem Gedanken zu machen. Und damit meine ich nicht irgend so ein Rumgeplänkel wie die letzten 50 Jahre, sondern eine grundlegende Änderung!!!

Eine gute und sinnvolle Kinderbetreuung, unter Umständen sogar im KH selber, und die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, ist für mich eine der wichtigsten Voraussetzungen, Kinder zu haben. Unter den derzeitigen, sehr miesen Bedingungen für Eltern kann ich verstehen, dass gerade Ärzte ins Ausland abwandern. So sichert man den Standort Deutschland sicherlich nicht!!! Medizin war früher kein Beruf sondern eine Berufung. Heute haben wir es schon so weit geschafft, dass in Deutschland es noch nicht mal ein Beruf ist. Nicht die Menschen, die anderen helfen, sollte weniger verdienen sondern diejenigen, die nur verwalten (z.B. Krankenkassen, Kammern etc.). Eine Sekretären der Krankenkasse verdient mehr als ein Assistenzarzt. Und sie hat nur 10 Jahr Schule und 3 Jahr Ausbildung (bezahlte) gemacht. Ist das noch mit gesundem Menschenverstand zu verstehen???? ES MUSS! eine bessere Möglichkeit geben, den Arztberuf mit einer Familie zu verbinden (Teilzeitarbeit etc.), denn immer mehr FRAUEN werden ÄRZTE: Wenn die Regierung also in Zukunft weniger schlaue Kinder will, dann ändert sie nichts: wenn sie motivierte Ärztinnen gewinnen will, und weniger Abbrecher, und mehr Familien, dann sollte sie schleunigst die Weichen stellen (das sagt ein Mann!) Zur Zeit bin ich Österreich und hier ist wirklich alles besser. Arbeitszeiten, Arbeitmentalität, Bezahlung etc.. (…)

(…) Ich werde auf jeden Fall Deutschland verlassen, wenn nicht bald eine entscheidende Wende kommt - ich habe sogar schon die Amerikanischen Staatsexamen geschrieben, um gleich nach meiner Ausbildung in Deutschland in die USA wechseln zu können. (…) Es ist dringend nötig, dass es Ärzten und ~innen ermöglich wird, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Dafür sind meines achtens einerseits Vernünftige Arbeitszeiten nötig, aber auch Kindergartenplätze sowie Hortbetreuung, die Öffnungszeiten haben, die man als Arzt auch irgendwie bewerkstelligen kann!!! Ansonsten wird der Nachwuchs weiterhin auf der Strecke bleiben und die Demographie sich in keiner Weise ändern, bzw. alle Ärzte, die Kinder haben wollen sich ein Umfeld suchen (mit Sicherheit im Ausland), dass ihnen das natürliche Bedürfnis, eine Familie zu haben ermöglicht. festgelegte max. Wochenstunden und Bezahlung notwendiger Überstunden sollten normal sein und Frauen mit Kindern der Aufstieg nicht verwährt bleiben. Gute Kinderbetreuung vor Ort oder nah wäre ein kleiner Traum, mit Öffnungszeiten für Ärzte. Wichtiger als die Bezahlung halte ich bei der Arbeit im Krankenhaus eine flache Hierarchie, vernünftige Arbeitszeiten, ein gutes Klima unter allen Beteiligten (Ärzte, Pfleger/innen, MTA\'s etc.), Möglichkeiten zur Kinderbetreuung und Flexibilität --> also alles, was in Dt. im Moment leider noch nicht so funktioniert

Beruf und Kinder, in Deutschland schwer möglich. Warum schauen wir nicht nach Skandinavien. Dort ist es selbstverständlich. Die Finanzlage des Gesundheitssystems ist zweifellos angespannt. Aber es ist hochproblematisch, wie Assistenzärzte ausgebeutet werden. Wichtiger als mehr Geld ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Weniger Papierkrieg (z.B. durch spezielles Personal), keine überlangen Dienste mehr (unmenschlich UND Gefährdung der Patienten!), bessere Vereinbarkeit mit Familie und Kindern. Derzeit ist es kein Wunder, daß so viele ins Ausland gehen. Der Arztberuf ist keiner wie jeder andere, und der Umgang mit leidenden Menschen macht z.B. vollkommene Planbarkeit/ perfekt geregelte Arbeitszeiten unmöglich. Aber diese hohe Beanspruchung und Verantwortung sollte doch auch besser honoriert werden. Es ist klar, dass man als Arzt u.U. mehr arbeiten muss, als in anderen Berufen. Auch klar ist, dass man dann eben nicht um punkt 16:00 Uhr sagen kann, \"ich gehe jetzt, meine Arbeitszeit ist vorbei.\" Man soll aber für seine Arbeit entsprechend entlohnt werden und Überstunden dürfen nicht einfach als selbstverständlich gelten und unter den Tisch fallen. Äußerst wichtig ist mir auf jeden Fall ein kollegialer Umgang und ein gutes Betriebsklima. Ein Krankenhaus, in dem jeder Angst vor dem Chefarzt hat, ist für mich ein Horror.

Wenn die Arbeitsbedingungen für Ärzte und die Bezahlung auf diesem Stand bleiben, mache ich mir ernsthafte Sorgen um eine adäquate medizinische Flächenversorgung, vor allem auch im Bezug auf niedergelassene Ärzte! Das allergrösste Problem ist meiner Meinung nach allerdings der Papierkram bzw. das verwaltungstechnische Drumherum. Es kann nicht sein, dass ein Arzt mehr als 50% seiner Zeit während der Arbeit mit ausfüllen von Formularen, diktieren oder Verschlüsselungen beschäftigt ist! Soweit ich das bis jetzt sehe, werde ich auf jeden Fall nach meinem Abschluss im Ausland arbeiten gehen (habe auch schon eine Famulatur in der Schweiz gemacht). Die Arbeitsbedingungen hier in Deutschland sind mir zu miserabel! Es kann nicht so weiter gehen, dass der normale Stationsarzt mit DRG- Verschlüsseln und anderen administrativen Tätigkeiten weiterhin in dem Ausmaß belästigt wird, dass die normale Arbeit auf Station mit dem Patienten auf wenige Minuten pro Patienten zusammen schmilzt. ; Ein Schichtdienst mit Früh-/Spät-/Nachtschicht wie bei den Schwestern ist ein wichtiger Schritt, die Arbeit in der Klinik wieder attraktiv zu machen. Einen normalen Arbeitstag von 12 h bin ich nicht bereit hinzunehmen. Sollte das zu meinem Start ins Arbeitsleben noch immer so sein, werde ich ins Ausland gehen (Norwegen). Ich bin durchaus leistungsmotiviert, wenn das aber ausgenutzt wird (unbezahlte Überstunden) ist ganz schnell Schluß mit lustig und ich bin weg.

Resumee (aus Fragen und Kommentaren):

Die Hauptprobleme aus Sicht von Medizinstudierenden sind: •

Unbezahlte Überstunden



Zu lange Arbeitszeiten



Mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf



Schlechte Bezahlung



Gefährdung des Patienten durch übermüdete Ärzte



Zu viel Bürokratieaufwand

Was muß sich verbessern: •

Bezahlung von Überstunden



Beschränkung der Arbeitszeiten



Kinderbetreuungsmöglichkeiten



Angemessenes Grundgehalt



Entlastung bei Verwaltungsaufgaben

Umsetzung der Urteile des Europäischen Gerichtshofes !

Was passiert sonst:

Weitere und verstärkte Abwanderung von jungen Ärzten in alternative Berufe und ins Ausland Verstärkter Ärztemangel in Deutschland!

„Der Arzt im Krankenhaus muß als Mensch anerkannt werden – nicht nur als Kostenfaktor.“ (Tagesspiegel Online 6.8.05)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

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