ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN Nr. 24, 119. Jahrgang

Sonntag, 6. Dezember 2009

3779. Folge.

Advent – und die Kunst des ER-Wartens »Wenn die Kinder artig sind, kommt zu ihnen das Christkind.« So stellt sich Weihnachten im »Struwelpeter« dar. Hier ist Weihnachten an eine Bedingung geknüpft. Das ist unbiblisch, trotzdem tut es alle Jahre wieder seine Wirkung. Wenigstens in der Adventszeit und zum Weihnachtsfest soll es anders zugehen: freundlicher als sonst, hilfsbereiter als gewöhnlich, mehr liebevolle Gesinnung und traute Gemeinschaft, mehr Ruhe und Besinnlichkeit im kleinen und großen Miteinander. Tatsächlich tun sich oft gegenteilige Erfahrungen auf: zerplatzte Träume, enttäuschte Hoffnungen, unerfüllte Wünsche, gescheiterte Vorsätze. Manchmal scheint es, dass gerade das Bemühen um Frieden, Freude und Harmonie dunkle Gegenbilder heraufbeschwört! Ob es auch mit dem Druck des Artig-Seins und der Forderung nach Harmonie als Bedingung für Weihnachten zusammenhängt: unter allen Umständen eine harmonische Familie, ein trautes Paar, ein ausgeglichener Mensch, ein herzlicher Mitmensch zu sein!?

Belohnung für Wohlverhalten? »Wenn die Kinder artig sind …« Ginge es auf diese Art und Weise, wäre Weihnachten eine schöne Vorstellung, aber nirgendwo Realität, eine Utopie. Denn so artig wird es bei und unter Menschen kaum jemals zugehen, dass es darüber wirklich Weihnachten werden würde. »Wenn – dann«, bedingte Weihnachtsfreude, Gottes Verheißung mit Bedingungen verknüpft, bedingte Freude, bedingte Liebe – das ist nicht die biblische Weihnachtsbotschaft. Aber wie steht es dann mit dem Advent und unserer Einstellung und Vorbereitung darauf, dass Gott etwas in uns, bei uns und um uns ausrichten und bewegen will? Worin liegt die Kunst des richtigen Wartens? »Wie soll ich dich empfangen und wie begegn’ ich dir …?« – fragte schon vor über 400 Jahren der Dichter Paul Gerhardt. Die Frage zielt darauf, dass Gott selbst beim Menschen und in aller Welt zum Zuge kommt und dass ihm ein Empfang bereitet wird, der seinem Kommen entspricht. Paul Gerhardt gibt eine Antwort, die das Augenmerk vom Erwartenden auf den Erwarteten richtet: »Ihr dürft euch nicht bemühen, noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes

Macht.« Sicher, alle Welt wartet auf Heil und Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Schwer zu fassen ist, dass der Herr zum Heil und Frieden erschienen ist und immer neu kommt und wirkt. ER selbst muss uns ein Licht aufgehen lassen, die Fackel beisetzen, wie es im Lied heißt, damit uns einleuchtet und in uns – und auch durch uns – zum Klingen kommt, dass ER zum Heil der Welt erschienen und seitdem immer noch und immer wieder im Kommen ist. So wurde und wird es Weihnachten.

Biblische Adventsgestalten Adventliches Warten hat für Paul Gerhardt zuallererst mit dem Bitten zu tun, dass Gott selbst handelt. Die Kunst des Wartens liegt somit vor allem darin, mit Gott zu rechnen und sich dafür zu öffnen, dass »mein Gott voll Rat, voll Tat, voll Gnad« selbst das Warten und Erwarten füllt – mit der Botschaft, die Freude entfacht und Licht macht. »Wenn die Kinder artig sind …«- dass es anders um die rechte Kunst des Wartens bestellt ist, davon kann man etwas an den biblischen Adventsgestalten ablesen. Von den Hirten zum Beispiel wird erzählt, dass sie ihrer alltäglichen Arbeit nachgingen. Da hinein wurde es bei ihnen Weihnachten, sodass sie eine ganz neue Erfahrung mit dem Wort »Gleichgültigkeit« machten und erlebten: Wir gelten etwas bei Gott! Von einem außergewöhnlichem Sein und Tun ist bei den Hirten nichts zu hören. Auch nicht von besonderer Stimmungsmache. Im gewöhnlichen Alltag, bei der Arbeit erreichte sie die Weihnachtsbotschaft. Und von den Weisen aus fernem Land ist zu lernen: Ihr Warten war davon geprägt, dass sie sich im Alltäglichen unterbrechen und in Bewegung bringen ließen. Am Ende des Weges wurden sie nicht enttäuscht; sie waren hoch erfreut und kehrten anders zurück, als sie gekommen waren. »Wenn die Kinder artig sind, kommt das Christkind ...« – Gott sei’s gedankt, dass er sich danach nicht gerichtet hat. Er hat sein Kommen nicht von der Bedingung abhängig gemacht, dass wir erst für Ordnung sorgen und Stimmung machen. Der »Heiland aller Welt« ist anders gekommen und darf darum auch anders erwartet werden, eben gerade auch in aller »Unartigkeit« der Welt und der Menschen. Lothar Heetderks, Nordhorn

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Das Uelsener Protokoll – ein reformierter Positionierungsversuch im Kirchenkampf Pastor Diddo Wiarda, Neuenhaus, sprach am 3. November 2009 im Ausschuss »Kirche und Israel« des Synodalverbandes Grafschaft Bentheim über die Bedeutung des »Uelsener Protokolls«.

Altreformierte am Geschehen interessiert Pastor Wiarda wies in seinen einleitenden Worten auf das große Interesse, das Altreformierte an der Haltung der Reformierten Kirche zum Kirchenkampf hatten. Viele Altreformierte zogen Parallelen zur eigenen Gründungsgeschichte. Auch damals ging es darum, am Bekenntnis zu Jesus Christus als oberster Priorität festhalten zu müssen.

Ziele der Bekenntnisbewegung in Deutschland Bevor Wiarda auf die Rolle der Evangelisch-reformierten Kirche zu Beginn der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten zu sprechen kam, erläuterte er die Gründe für den Kirchenkampf. Zum einen ging es um das Bekenntnis zu Jesus Christus als dem einen Herrn. Ziel der Deutschen Christen war eine Verschmelzung von nationalsozialistischer Bewegung und Kirche bzw. Christentum. Dem widersetzte sich die Bekenntnisbewegung. Der nationalsozialistische Staat zielte auf die Gleichschaltung der Kirchen. In den meisten Landeskirchen gelang das auch. Gewählte Kirchenleitungen wurden zum Rücktritt gezwungen. Dies geschah nicht in der Bayerischen, der Württembergischen und der Reformierten Kirche. Die Bekenntnisbewegung erkannte die Reichskirchenleitung in Berlin nicht an. Bereits 1933 kam es zu einem Boykott jüdischer Geschäfte. Dies betraf auch Emlichheim und Neuenhaus. Am 7. April 1933 trat dann der Arierparagraph in Kraft. Juden wurden aus allen öffentlichen Ämtern verwiesen. Vielerorts wurden Pastoren jüdischer Abstammung in den evangelischen Kirchen abgesetzt. Der von Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer im selben Jahr gegründete Pfarrernotbund widersetzte sich dem Arierparagraphen. Mit der Barmer Theologischen Erklärung vom Mai 1934 entstand auch die Bekennende Kirche, die Seite 180

eine eigene Leitung als Alternative zur Reichskirchenleitung wählte.

Die Reformierten und die Bekenntnisbewegung Auch die Spitze der Evangelisch-reformierten Kirche war 1934 nach Barmen eingeladen worden. Trotz herzlicher Bitte verweigerte sie sich der Einladung. Der wenig später tagende Landeskirchentag (heute Landessynode) billigte und begrüßte die Nichtteilnahme des damaligen Landessuperintendenten D. Dr. Hollweg und sprach sich für die offizielle Reichskirchenleitung aus. Eine Minderheit reformierter Pastoren sah dies anders. Am 29.–30. November 1934 gründete sich in Detmold unter dem Dach des Reformierten Bundes eine reformierte Bekenntnisgemeinschaft, die schon wenige Monate später eintausend Mitglieder zählte. Pastor P. Schumacher und andere kritisierten diese Gründung, da sie darin die Gefahr einer Spaltung innerhalb der Reformierten Kirche sahen. Sie zogen Parallelen zur Gründung der Altreformierten Kirche im 19. Jahrhundert. In den sogenannten »Arkeler Thesen« wurde darum positiv von der Bekennenden Kirche gesprochen, man distanzierte sich aber von einer Bekenntnisgemeinschaft innerhalb der Reformierten Kirche.

Das Uelsener Protokoll Im Pfarrhaus Schumachers trafen sich am 21. Dezember 1934 Prof. K. Barth, Landessuperintendent D. Dr. Hollweg sowie die Pastoren C. O. Voget und P. Schumacher zu einem Gespräch. In den Abendstunden verfasste Karl Barth als Resultat dieses Gespräches das »Uelsener Protokoll«, welches dann am folgenden Tag auch vom dazugerufenen Pastor Middendorff aus Schüttorf unterzeichnet wurde. Ähnlich wie in Barmen I und der Frage 1 des Heidelberger Katechismus wurde in der ersten These das Bekenntnis zu dem einen Herrn Jesus Christus betont. Die

zweite These bedeutete eine indirekte Abwendung vom Reichskirchlichen Regiment und eine Hinwendung zur Bekennenden Kirche. So jedenfalls wurde es von Karl Barth verstanden. Die Pastoren Hollweg und Voget schlossen sich aber auch weiterhin nicht der Bekennenden Kirche an. Die Landeskirchenleitung begrüßte zwar das Protokoll, behielt aber den »Status quo« bei. So hatte das Protokoll keine praktischen Folgen für die Reformierte Kirche. Anders als in der Barmer Erklärung finden sich im Uelsener Protokoll keine Verwerfungsthesen. Es wird nicht deutlich gesagt, wogegen man sich ausspricht. So blieb das Protokoll zu undeutlich. Karl Barth brachte in einem Brief an Thurneysen seine Enttäuschung zum Ausdruck und sah sich im Nachhinein von Dr. Hollweg und Schumacher »über den Tisch gezogen«.

Fazit Eine starke Minderheit innerhalb der Reformierten Kirche, darunter viele Kirchenälteste, sprachen sich für die Bekennende Kirche aus. Die damalige Leitung wollte sich allerdings nicht eindeutig festlegen. Der Ausschuss dankte Pastor Wiarda für seine interessanten und kenntnisreichen Ausführungen und wird sich in seiner Sitzung am 19. Januar 2010 mit dem Kirchenkampf in der Reformierten Kirche und insbesondere mit der Person von Pastor Dr. Heinrich Bernds beschäftigen. Dieter Bouws, Uelsen

Freiheit Unsere Freiheit wurde durch den Tod des Sohnes Gottes teuer erkauft. Niemand kann uns in neue Fesseln schlagen, denn Gottes Sohn ist auferstanden. Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: »Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt.« Gustav Heinemann (1899–1976), u.a. Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bundespräsident

Jesus Christus (Isa Almasih) nach dem Neuen Testament im Vergleich zu den Aussagen im Koran (3) Wir beschlossen den vorigen Beitrag mit der Erinnerung an die wörtliche Bedeutung des Begriffes »Evangelium«. Es ist ein griechisches Wort, das im Neuen Testament vielfältig gebraucht wird, aber seine Wurzeln im Alten Testament hat. In Jesaja 52, 7 heißt es: »Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten.« Und in Jesaja 40, 9 werden Zion und Jerusalem Freudenbotin genannt. Sie sollen die frohe Botschaft laut ausrufen, dass sie weit durch die Täler erklingt. Das Wort war zu Mohammeds Zeit auch in Arabien schon bekannt. Übrigens gebrauchen auch die Christen in Indonesien genau wie die in den arabischen Ländern für Evangelium das Wort Injil: Botschaft, die uns froh macht. Darum heißen auch die Bücher, in denen über Jesu Leben, Sterben und Auferstehung erzählt wird, Evangelium. Alles, was wir über Jesus lesen, macht unser Herz froh. So der Schlusssatz in dem vorigen Beitrag. Dieses müssen wir gerade im Gespräch mit Muslimen näher erläutern. Eine frohe Botschaft gibt es nämlich nur, weil Gott Sündern gnädig ist und uns mit sich selbst versöhnt. Auch hier möchte ich noch einmal daran erinnern, dass dies schon im Alten Testament (auf arabisch taurat) angekündigt wird. Da wird gesprochen von einem Knecht Gottes (auf arabisch: Abdullah). Von ihm heißt es: »Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre, aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn. Da er gequält wurde, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer. ... Der Herr selbst hat ihn zerschlagen, und er hat sein Leben zum Schuldopfer gegeben.«

Reiche, trostvolle Botschaft Das war eine unglaublich reiche und trostvolle Botschaft, und sie ist in Jesu Tod und Auferstehung in Erfüllung gegangen. Als Jesus seinem Tod entgegenging, hat er drei-, viermal zu seinen Jüngern darüber gesprochen und gesagt, dass dieses der Wille des Vaters sei. Weil Gott uns Vergebung der Sünden schenken wollte, ging Jesus den Weg, unsere Sünde und Strafe zu übernehmen. Er hat es einmal so gesagt: Ich bin nicht gekommen, dass die Menschen mir dienen; sondern ich bin gekommen, um zu dienen und mein Leben hinzugeben als Lösegeld oder als Versöhnung für viele (vgl. Markus 10, 45). Das haben die Jünger Jesu

auch nicht verstanden; sie haben es nicht verstehen können, aber sie haben es auch nicht verstehen wollen. Erst als Jesus von den Toten auferstanden war, haben sie es begriffen. Und dann haben sie sich von dem auferstandenen Jesus senden lassen: »Gehet hin in alle Welt und verkündigt dieses Evangelium (dieses Injil, diese frohe Botschaft) allen Völkern.« Und darauf folgt dann der letzte Satz des Evangeliums: »Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.«

Der Richter, der alle Verurteilung von mir genommen hat Aber damit nicht genug. Er hat auch gesagt: Ich komme am Ende der Tage wieder, und dann trete ich im Namen meines Vaters auf als Richter über die Lebenden und Toten. Ist er ein strenger Richter oder ein barmherziger Richter? Dazwischen können wir nicht wählen, denn das gehört in der Bibel zusammen. In der Bibel und im Koran wird gelehrt, dass Gott zum letzten Gericht kommt und dass alle Menschen vor ihm erscheinen müssen. Aber wir müssen immer wieder darüber nachdenken, was das heißt, dass Gott diese Welt richtet, indem er seinem Sohn Jesus Christus das Gericht überträgt. Wir können den Sohn und den Vater auch im letzten Gericht nicht voneinander trennen. Im Heidelberger Katechismus wird gefragt, was das denn heißt, dass Jesus wiederkommt, um zu richten die Lebenden und die Toten. Auf diese Frage wird eine sehr schöne Antwort gegeben: »Dass wir ... eben den Richter erwarten, der sich zuvor für mich dem Gericht Gottes gestellt ... hat.«

Wenn im Neuen Testament über Jesus berichtet wird, heißt es am Ende immer: »Glaube an Jesus Christus, so wirst du selig werden.«

Gegenseitige Hochachtung und Toleranz Es ist mir bekannt, dass es im Koran heißt: »Wahrlich, die Gläubigen und die Juden und die Christen und die Sabäer (= Volk im Südwesten der arabischen Halbinsel, HB) – wer immer unter diesen wahrhaft an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und gute Werke tut –, sie sollen ihren Lohn empfangen von ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern.« (Sure 2, 63) Das kann als Grundlage der gegenseitigen Hochachtung und Toleranz dienen und bildet eine beachtenswerte Aussage, auf die wir uns berufen können, wenn es darum geht, Mitbürgern anderen Glaubens die Freiheit zukommen zu lassen, die man für sich selbst beansprucht. Es ist unser Anliegen als Christen, dass wir mit allen anderen Menschen freimütig über unseren Glauben sprechen; voller Hochachtung für andere und ohne jemanden zu bedrohen. Dasselbe erwarten, fordern und erbitten wir auch von ihnen.

Von der Erfahrung der Liebe geprägt Wenn ich hier versucht habe, in kurzen Zügen deutlich zu machen, wie die Bibel über Jesus Christus/Isa Almasih spricht, dann kann das nur in diesem Sinne geschehen: In ihm haben wir die Liebe und Barmherzigkeit Gottes in unserem Leben erfahren. Auch der Koran spricht darüber, dass Allah barmherzig und gnädig ist. Es gibt nichts Schöneres im Leben und im Sterben, als auf Gottes Barmherzigkeit, Vergebung und Versöhnung zu hoffen. Das Kreuz ist in früheren Jahrhunderten durch Christen wiederholt missbraucht worden, sodass andere, auch Muslime, davor Angst haben mussten. Ich brauche nur an die Kreuzzüge zu erinnern. Damit haben Christen schwer gegen Gott gesündigt und gegen das Gebot Jesu Christi verstoßen. Vor dem Kreuz soll niemand Angst haben, denn es spricht nur von Liebe, nur von Barmherzigkeit, nur von Versöhnung. Es spricht von dem Heil, nach dem Menschen in aller Welt sich tief in ihren Herzen sehnen. Das Wort vom Kreuz ist Evangelium, ist Injil. Heinrich Baarlink, Nordhorn Seite 181

Bibel und Theologie Der Gott, der Lasten auf uns legt?! Martin Luther übersetzte Psalm 68, 20 mit den uns allgemein geläufigen Worten: »Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch, sie zu tragen.« Daraus dichtete Matthias Jorissen im Jahr 1793 die seitdem eifrig gesungenen Zeilen: »… dem Gott, der Lasten auf uns legt, doch uns mit unsren Lasten trägt …« Mit diesem Psalm haben wir ein seelsorgerliches Juwel, zumindest was den zweiten Gedanken betrifft. In unzählbaren Krisen wird uns zugesagt – und vielen dann auch zur Lebensund Glaubenserfahrung: Gott hilft, Lasten zu tragen. Und dann wünschen wir es auch anderen, dass sie dieses Vertrauen mit uns teilen können: Du musst den Weg, der dir zu schwer zu werden droht, nicht alleine gehen. Ob in Krankheiten oder in Trauer, in vielen Sackgassen des Lebens, in denen wir nicht weiterwissen: Wenn Gott an unseren Lasten mitzutragen verspricht, dann wird alles erträglicher.

Urheber der Krise? Aber wie ist es mit dem anderen Gedanken: Gott legt uns eine Last auf?! Ist Gott der Urheber meiner Lebenskrise? Oder mit dem Heidelberger Katechismus, Frage 27: Zur Vorsehung Gottes gehört, dass er nicht allein Gesundheit und Ernte schickt, sondern auch Krankheit und Dürre »aus seiner väterlichen Hand« kommt? Ich denke an Unfälle, an das zu frühe Sterben, nachdem Ärzte Kranken nicht haben helfen können, an gescheiterte Ehen und an Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten sind. Wer von uns hätte den Mut – vielleicht muss ich auch sagen: die Frechheit und Unverfrorenheit –, den Betroffenen in ihrem Leid ins Gesicht zu sagen: Gott legt euch eine Last auf? Wer nimmt sich das Recht, so über Gott zu reden? Zu oft wurde dieser Satz aus Psalm 68 zitiert und entpuppte sich zu einer seelsorgerlichen Katastrophe. Denn was ist das für ein Gott, der solche Lebenskrisen inszeniert? Zu dem soll ich Vertrauen haben, bei ihm soll ich Geborgenheit finden? Auf ihn soll ich alle meine Hoffnungen richten? Seite 182

Übersetzungsfehler Leider vertrauen wir in solchen Fällen zu sehr der Übersetzung unserer Lutherbibel. Mag Luthers Übersetzung im Allgemeinen gelungen sein, hier führt sie in die Irre. Denn im hebräischen Text steht etwas anderes: »Gepriesen sei der Herr Tag für Tag, der uns trägt, der Gott, der unsere Hilfe ist.« So passt der 20. Vers auch besser zum ganzen

Beliebte Strophe aus Psalm 68 folgt einer falschen Übersetzung

Psalm. Darin wird in den Versen vorher Gottes Fürsorge besungen. Der 68. Psalm blickt zurück auf die Geschichte Israels, die Befreiung aus Ägypten. Er besingt Gottes Zuwendung und fordert dazu auf, diesen Gott zu loben; denn wo Menschen ihn loben, da wohnt Gott. Wenn Menschen mit ihm rechnen, ist er nicht fern. Wo immer wir ihn bitten, Lasten tragen zu helfen, hat er schon längst die Ärmel aufgekrempelt und in die Hände gespuckt. Also ist alles nur ein Übersetzungsfehler, legt Gott keine Lasten auf, mutet er mir keine Belastungen zu? Nein und ja. Nein, weil es schwierig und höchst fragwürdig ist, bei allen möglichen Schicksalsschlägen Gott als die Ursache ins Spiel zu bringen.

Lasten tragen können Doch mutet Gott es uns zu, dass wir es mal schwer haben können im Le-

ben. Wir leben in dieser Welt voller Gefahren und Risiken, Krankheiten und Krisen. Jeden können Unfälle und Verbrechen, Naturkatastrophen und Sackgassen treffen. Mag Gott nicht notwendigerweise der Urheber meiner Krankheit oder Ehekrise sein, mag er nicht den Amokschützen zu seiner Wahnsinnstat getrieben oder das Flugzeug zum Absturz gebracht haben, doch setzt er uns den Gegebenheiten dieser Welt aus. Und wenn du es schwer hast, wenn eine Last dich erdrückt, wenn die Krise kommt und die Sorgen und Ängste, die Enttäuschungen und Traurigkeiten alle Lebensfreude und Lebensgeister ersticken – dann erinnere dich an das Loblied der Gemeinde, das an den Gott erinnert, der sich denen zur Seite stellt, die jetzt Unterstützung und Hilfe benötigen. Gott zieht seine Hand nicht ab, wenn du es schwer hast. Nur so kann ich auch die Katechismus-Frage von der Vorsehung verstehen: Gottes Hand bleibt auch dort ausgestreckt, wo du es schwer hast. »Einer wacht und trägt allein ihre Müh und Plag, er lässt keinen einsam sein, weder Nacht noch Tag« (EG 487); einer hilft dir, deine Lasten anzunehmen und zu tragen. Gott geht deine Wege mit: der Gott, der sich selbst belastet, um am Kreuz von Golgatha die Last von Schuld und Sünde und allem denkbaren Leid bis hin zum Tod zu tragen, die uns zu schwer ist. Der Gott, der Lasten auf uns legt, doch uns mit unsren Lasten trägt – diese Zeile kann ich singen im Sinn von: Der Gott, der dir zutraut, deine Lebenskrisen durchzustehen, wird dir helfen, diese Last zu tragen. Somit wäre diese Strophe im Reimpsalm eigentlich umzudichten: »… dem Gott, der deine Lasten hebt und dich mit deinen Lasten trägt …«. Fritz Baarlink, Veldhausen

Rettung Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her. Jochen Klepper (1903–1942), Kirchenliederdichter und Schriftsteller

DIAKONIE Verantwortung für die eine Welt Am 26. September trafen sich die Diakone und Diakoninnen der Evangelisch-altreformierten Kirche und alle Interessierten zur Diakonischen Tagung im Ihrhover Gemeindehaus. Zu Gast waren Ulrich H. Gundert, Leiter der Abteilung Projekte und Programme bei »Brot für die Welt«, sowie Klaus Pritzkuleit, Geschäftsführer der diakonischen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen. Die Themen der beiden Referenten lauteten »50 Jahre Brot für die Welt und neue Herausforderungen« und »Strukturveränderungen im Diakonischen Werk und ihre Bedeutung für die Freikirchen«.

Jesus: Wenn DU dran bist, dann tu’ was! »Lasst uns immer wieder neu Nächster werden!« Mit dieser Aufforderung schloss Pastor Heinrich Lüchtenborg, der Vorsitzende des Diakonieausschusses, seine einführende Andacht. Er hatte das bekannte Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25–37) ausgelegt und auf unsere heutige Situation übertragen. Bekanntlich gehen ja zwei angesehene Persönlichkeiten an dem Verletzten vorbei und lassen ihn liegen. Erst ein Samariter erbarmt sich. Mit einem solchen, so Lüchtenborg, hatte ein aufrechter Jude nichts gemein. Und ausgerechnet dieser gibt die nötige Hilfe. Es kostet ihn einiges. Jesus lässt uns hiermit wissen: »Wenn DU dran bist, dann tu’ was! Schieb’ es nicht auf die anderen …« Der Vorsitzende führte weiter aus, was dies für uns heute bedeuten kann, und benannte auch Probleme und Überforderungen, die entstehen können. Beispielsweise dann, wenn die Pflege von dementen Eltern über die Kräfte einzelner Pflegender hi-

Ulrich H. Gundert Foto: Dagmar Bouws

politik, die zu viele Eigeninteressen vertreten habe. Die Schuldenspirale drehte sich für die armen Länder unentrinnbar weiter. Gundert verwies auf den in den achtziger Jahren begonnenen konziliaren Prozess, der sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzt. Klar

nausgeht. Vor allem auch Johann Hinrich Wichern habe die diakonische Verantwortung des Einzelnen betont. Immer wieder neu schauen, wo ganz konkret unser Nächster ist, so lautete Lüchtenborgs Einladung seiner anregenden Andacht.

»Brot für die Welt«: von Entwicklungshilfe zur Zusammenarbeit Ulrich H. Gundert startete mit der beeindruckenden Information, dass »Brot für die Welt« in 50 Jahren 20 000 Projekte mit einem Volumen von 1,8 Mrd. Euro gefördert habe. Hier zeige sich ein Ausdruck echter Solidarität mit den Armen dieser Welt. Der Referent gab einen aufschlussreichen Einblick in die fünfzigjährige Geschichte der Organisation. Im Laufe der Jahre änderte sich die Blickrich-

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Freikirchen – Dritte Diakonische Konferenz in Ihrhove tung: Man entdeckte verstärkt die ökumenische Verantwortung, sah in den Bedürftigen mehr und mehr Partner, die Hilfe zur Selbsthilfe benötigten und keine »Almosen«. Der Begriff der Entwicklungshilfe wandelte sich in den der Entwicklungszusammenarbeit. Man interpretierte vermehrt Entwicklung als Befreiung und unterstützte die Partnerorganisationen vor Ort. Immer klarer trat die Ungleichverteilung der Güter auf dieser Welt zutage. Ein Prozess der Bewusstmachung begann, dass Hilfe keinen dauerhaften Nutzen zeigt, wenn die Strukturen ungerecht bleiben. »Brot für die Welt« ging vielfach auf Distanz zur staatlichen Entwicklungs-

Klaus Pritzkuleit

Foto: Dagmar Bouws

positionierte sich der Referent, was unser aller Engagement für die eine Welt betrifft: »Wir Industriegesellschaften tragen eine große Verantwortung. Die einen können nur so arm sein, weil die anderen so reich sind.«

Der Klimawandel betrifft uns alle – jetzt handeln Finanzkrise, Globalisierung und Klimawandel seien die Herausforderungen, die alle beträfen und die man niemals isoliert nur für sein eigenes Land betrachten könne. Der Klimawandel habe für unser Land zunächst einmal vor allem positive Auswirkungen (bei weiterem Fortschreiten wird es auch hier kritisch), für die Länder des Südens sind die Folgen allerdings jetzt schon negativ und existenzbedrohend. Der Meeresspiegel- und Salzwasseranstieg bedroht den landwirtschaftlichen Anbau und den Lebensraum vieler Menschen, sodass mit dem Anstieg der Millionen von Klimaflüchtlingen zu rechnen ist. Ulrich Gundert zeigte nun am Beispiel des Landes Bangladesch mit seinen langen Küsten und den vielen Flächentiefen, wie der Klimawandel dort das Leben der Menschen schon bedroht. »Brot für die Welt« unterstützt das Sozialund Entwicklungsprogramm der »Church of Bangladesh«. Gunderts Seite 183

Vertretung weiterhin wahrzunehmen und zu stärken.

Verschiedenes

Teilnehmerinnen und Teilnehmer …

Appell am Schluss des Vortrages lautete: Für eine langfristige Entschärfung der Gesamtsituation ist die Mobilisierung des Nordens entscheidend. Dem Süden steht das Wasser schon bis zum Hals. Die Wirkung unseres gesamten Tuns ist entscheidend – nicht zuletzt die Veränderung unseres Konsumverhaltens. Denn die CO2-Emissionen müssen ab sofort sinken, bis 2050 um 90 Prozent. Der globale Temperaturanstieg muss auf zwei Grad begrenzt werden – bei 0,8 Grad sind wir jetzt schon.

Die Freikirchen und das Diakonische Werk der EKD Während die Glieder der Landeskirchen durchschnittlich einen Euro für »Brot für die Welt« spenden, sind es bei den freikirchlichen Gliedern 2,7 bis 3,2 Euro – so berichtete der Geschäftsführer der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft, Klaus Pritzkuleit. Er betonte, dass Diakonie Lebensund Wesensäußerung der Kirche sei und gab im Folgenden einen kurzen geschichtlichen Einblick in die Entstehung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW EKD – mit dieser Bezeichnung seit 1976). Hervorgegangen war es aus der Inneren Mission (gegründet 1876) und dem 1945 auch unter freikirchlicher Beteiligung gegründeten Hilfswerk der Ev. Kirche. Daneben entstand der Kirchliche Entwicklungsdienst – nicht in erster Linie unter dem Dach der Diakonie.

Foto: Hermann Teunis

Deutschland – der ev. Bundesverband / »Brot für die Welt« – der ev. Entwicklungsdienst. Das »Parlament« dieses neuen Zusammenschlusses wird die Konferenz für Entwicklung und Diakonie mit 140 Teilnehmenden sein (bisher: »Diakonische Konferenz«, hier entsendet die Altreformierte Kirche H. Lüchtenborg und als Stellvertreterin D. Bouws). Wesentliche Arbeit geschieht in zwei Fachausschüssen (Entwicklung und Diakonie), aus diesen Fachgruppen bildet sich der Aufsichtsrat. Pritzkuleit informierte weiter über die Rolle der Freikirchen: Sie sind Mitträger des DW EKD und auch des kirchlichen Entwicklungsdienstes. Der Fusion des DW EKD mit dem Entwicklungsdienst haben sie einstimmig zugestimmt. In der Diakonischen Konferenz haben neun Freikirchen zehn Plätze von insgesamt 140, d.h. sie halten 7,2 Prozent der Sitze. Damit sind sie gut präsentiert und werden auch im kommenden Aufsichtsrat vertreten sein. Ihre Stimme findet in jedem Fall Gehör – und so sei es wichtig, diese

Die Referenten mussten ihre Züge für die weite Heimreise erreichen und wurden mit großem Dank verabschiedet. 200 000 bis 250 000 Euro (circa 30 Euro pro Gemeindeglied) spenden die Altreformierten jährlich für »Brot für die Welt« – eine beachtliche, ja beinahe »Rekordsumme«. Viel Gutes und Nachhaltiges ist durch dieses Geld bewirkt worden. Es wurde die Idee auf den Weg gebracht, »Brot für die Welt« für ein noch zu beschreibendes Projekt unserer Partnerkirche auf Sumba zu gewinnen. Hierzu sind noch vielfältige Klärungen notwendig. Mit den Teilnehmenden verabredete man nun als nächsten Termin für die Diakonische Tagung 2010 den 28. August in Bad Bentheim. Als Jahresprojekt wurde die Unterstützung eines Heims für ledige Mütter in der Ukraine angeregt, was der Synode so zur Beschlussfassung vorgelegt ist, ebenso wie die Entnahme von 5000 Euro aus dem Kollektenaufkommen »Ref. Kirchen Osteuropa« für dieses Projekt. Von der Behindertenwerkstatt in Sf. Gheorghe berichtete G.J. Vette, dass der Betrieb gut angelaufen sei. Man betreibe neben der Grünanlagenpflege das Gießen von Kerzen, auch gebe es Fahrradreparaturen und als neues Projekt das Wickeln von Elementen für Photovoltaikanlagen. Am 20./21. Februar 2010 startet in Nordhorn die 17. Aktion »Hoffnung für Osteuropa«. Dort wird auch die Arbeit der Behindertenwerkstatt in Sf. Gheorghe vorgestellt. Der »Arbeitskreis Rumänien« besteht dann 20 Jahre. Hierzu soll eine kleine Aktion vorbereitet werden. Mit Sendung und Segen schloss die Tagung. Dagmar Bouws, Uelsen

Zukünftige Zusammenlegung Ab 2012/13 nun werden beide Bereiche fusionieren, unter Wahrung der Eigenständigkeit, aber in enger Verbindung. Und zwar als: Diakonie Seite 184

… der Diakonischen Tagung

Foto: Hermann Teunis

21.07.08 Wilsum

»Brot für die Welt« Spendeneingänge im Jahre 2008 I. Allgemeine Spenden: Datum

Gemeinde

Spende

02.01.08 02.01.08 02.01.08 03.01.08 07.01.08

Emden Ihrhove Wilsum Emden Veldhausen

Kollekte 661,43 Kollekte 1.900,00 Weihnachtskollekte 4.182,55 Kollekte 173,21 Kollekte z.G. »Brot statt 1.373,85 Euro Böller« + Spenden 270,00 Euro 1.643,85 Spende 20,00 Kollekte »Brot statt Böller« 676,46 Kollekte 3.352,85 Weihnachtskollekte 10.249,86 Kollekte 786,62 Weihnachtskollekte 16.143,48 Kollekte 4.298,91 Gabe: »Brot statt Böller« 141,00 Nachtrag z.G.: Projekt = 410,00 Burkina Faso Brot f.d. Welt = 250,00 Euro Brot statt Böller = 653,84 Euro 903,84 Spende 200,00 Weihnachtsbaumaktion 3.892,35 Spende 215,00 Weihnachtskollekte 22.451,56 Spende 50,00 Kollektennachtrag 180,00 Gabe 50,00 Kollekte 1.005,83 Kollekte 1.527,03 Kollekte 940,67 Spende 200,00 Kollekte 1.464,55 Kollekte 308,01 Kollekte (+ Einzelspende 500,00 Euro) 1.400,28 Kollekte anl. Schw. J. K. 432,12 Kollekte 1.017,89 Rest = Kollekte 125,00 Getränkeverkauf anl. EM-Spiele 130,75 Spende 10,00 Sammlung 57,30 Kollekte 951,49 Kollekte 1.031,67 Samml. »Kasten am Ausgang« 101,80 ½ Erntedankkollekte z.G. Projekt AGO 0606-0002 262,86 Gabe anl. Erntedank 150,00 Gabe anl. Erntedank 1.000,00 Gaben anl. Erntedank 1.282,52 Samml. anl. Beerdigung v.H.K. 440,35 Kollekte 2.029,82 Sondergaben 75,00 Kollekte anl. Goldene Hochzeit v.D.W 483,11 Kollekte 1.360,65 Kollekte 940,35 Sammelbüchse 6,30 Kollekte 199,70 Kollekte 314,30

08.01.08 08.01.08 08.01.08 08.01.08 09.01.08 14.01.08 15.01.08 17.01.08 17.01.08

Laar Uelsen Uelsen Nordhorn Veldhausen Bentheim Hoogstede Bunde Bunde

18.01.08 Wilsum 22.01.08 23.01.08 29.01.08 30.01.08 05.02.08 08.02.08 26.02.08 11.03.08 11.03.08 08.04.08 16.04.08 18.04.08 16.05.08 19.05.08

Uelsen Bentheim Neermoor Emlichheim Emden Nordhorn Nordhorn Veldhausen Wuppertal Veldhausen Wuppertal Wuppertal Hoogstede Veldhausen

22.05.08 05.06.08 02.07.08 04.07.08

Bentheim Veldhausen Bunde Veldhausen

30.07.08 05.08.08 05.08.08 16.09.08 15.10.08 22.10.08

Bentheim Veldhausen Veldhausen Veldhausen Emden Neermoor

24.10.08 03.11.08 03.11.08 06.11.08 06.11.08 21.11.08 24.11.08

Bunde Nordhorn Nordhorn Nordhorn Veldhausen Bunde Uelsen

04.12.08 29.12.08 30.12.08 30.12.08 30.12.08

Veldhausen Nordhorn Emden Emden Emden

Betrag (Euro)

30.12.08 Neermoor 30.12.08 Uelsen 30.12.08 Laar

Kollekte Kollekte Kollekte Zwischensumme I

567,21 3.287,49 5.530,60 101.217,62

II. Sondergaben und Katastrophenhilfen Datum

Gemeinde

Spende

Betrag (Euro)

02.01.08 Ihrhove

Kollekte z.G.: Projekt 1.900,00 in Indien Nr. 0606-0015 08.01.08 Nordhorn Kollekte z.G.: Katastrophenhilfe Bangladesch 2.118,75 14.01.08 Bentheim Klingelbeutelgelder IV/2007 z.G. Hungerhilfe in Afrika 3.495,98 05.05.08 Bunde Samml. z.G. Projekt: Bewegung, Rettung, Kindheit 541,66 Gabe f. Zyklonopfer in Birma 50,00 19.05.08 Bunde Gabe für Sturmopfer in Birma, 20.05.08 Bentheim von G.+ G. Sch. 50,00 23.05.08 Nordhorn Kollekte für Katastrophenhilfe China + Birma 1.195,00 02.06.08 Emlichheim Gabe für Sturmopfer Birma, von P.E., Ringe 30,00 02.06.08 Bunde Gabe für Sturmopfer Birma, 50,00 von S. B., Bunderhee 02.06.08 Ihrhove Kollekte für Katastrophenopfer in Birma und China 1.100,00 02.06.08 Nordhorn Kollekte für Katastrophenhilfe 2.214,82 in Birma + China Kollekte für Katastrophenhilfe 03.06.08 Laar in Birma + China 2.585,85 Gabe für Weltdiakonie-Kata04.06.08 Uelsen strophenhilfe von H.+H. V. 100,00 05.06.08 Nordhorn Gabe für Katastrophenhilfe in Birma + China 400,00 13.06.08 Laar Spende für Katastrophenhilfe 57,11 in Birma + China 13.06.08 Bentheim Kollekte für Zyklonopfer in Birma 3.521,69 16.06.08 Nordhorn Gabe für Katastrophenhilfe 250,00 in Birma + China Kollekte für Katastrophenhilfe 17.06.08 Bunde 915,32 in Birma 24.06.08 Neermoor Kollekte für Katastrophenhilfe in China + Birma 262,90 24.06.08 Emlichheim Sonderkollekte für dito 13.664,21 24.06.08 Emlichheim Samml. anl. Beerdigung H.K. für Hilfe in Birma 827,07 26.06.08 Nordhorn Gabe für Katastrophenhilfe in Birma + China 200,00 27.06.08 Wilsum Kollekte für Katastrophenhilfe 976,48 in Birma Kollekte für Katastrophenhilfe 27.06.08 Wilsum 976,48 in China 27.06.08 Wilsum Spende für Katastrophenhilfe 5.000,00 in Birma 08.07.08 Uelsen Kollekte für Katastrophenhilfe in Birma 1.659,54 10.07.08 Nordhorn Spende für Katastrophenhilfe in Birma + China 50,00

Spende für Katastrophenhilfe 250,00 in Birma + China 06.08.08 Emlichheim Spende für Katastrophenhilfe in Birma + China 175,00 06.08.08 Veldhausen Kollekte und Spende für Kata1.497,09 strophenhilfe in Birma Kollekte f. NES AMMIN Israel 594,49 25.08.08 Bentheim 08.10.08 Wuppertal Katastrophenhilfe f. Diakoniewerk in Birma–Irrawaddy-Delta 737,62 23.10.08 Ihrhove ½ Erntedankkollekte z.G. 700,00 Projekt: Angola Erntedankkollekte z.G. 31.10.08 Wilsum 1.945,28 Krisengebiet Georgien 05.11.08 Bunde Gabe z.G. Hungerhilfe Afrika 400,00 Spende für Not in Pakistan 50,00 24.11.08 Uelsen 24.11.08 Wuppertal Spende für Diakonie 500,00 Katastrophenhilfe 15.12.08 Bunde Kollekte für Katastrophenhilfe 669,61 Kongo Kollekte für Flüchtlingshilfe 22.12.08 Bentheim 827,70 Ostkongo 30.12.08 Bunde Kollekte z.G. Projekt Angola 4.328,42 Zwischensumme II

56.868,07

Gesamtsumme o. a. Spenden I und II

158.085,69

Das Gesamtaufkommen zugunsten der Aktion »Brot für die Welt« aller angeschlossenen Kirchen betrug für das Spendenjahr 2008 insgesamt 51 443 872 Euro (Vorjahr: 52 801 784 Euro). Daran waren unsere Gemeinden mit dem oben aufgeführten Anteil in Höhe von 158 085,69 Euro (Vorjahr: 153 236,44 Euro) beteiligt. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für das gute Gesamtergebnis. Da unsere finanziellen Hilfen auch weiterhin dringend benötigt werden, bitten wir für die diesjährige laufende Spendenaktion der notleidenden Menschen in der Dritten Welt zu gedenken. Bunde, den 16.11.09

i. A. Diedrich Kolthoff

Bankverbindung: Konto-Nr.: 2 050 573 bei der Sparkasse Leer-Wittmund, Leer BLZ.: 285 500 00

Den Armen Gerechtigkeit – 50 Jahre »Brot für die Welt« Gemeinsame Erklärung der Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche und der Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen Die Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche und die Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche stellen in einer gleichlautenden Erklärung dankbar fest, dass »Brot für die Welt« in beiden Kirchen tief verwurzelt ist. Sie rufen die Gemeindeglieder, Gruppen und Einrichtungen auf, die Arbeit von »Brot für die Welt« auch in Zukunft zu unterstützen und ihr Engagement für die Menschen in den armen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas weiter zu verstärken. Die von der evangelisch-reformierten Gesamtsynode am 12. November und von der evangelisch-altreformierten Synode am 25. November verabschiedete Erklärung im Wortlaut: Aus der Erfahrung der Menschen in Deutschland von Hunger und Entbehrung, aber auch von erfahrener Hilfe in den Nachkriegsjahren, wollten die evangelischen Kirchen 1959 einen Beitrag leisten zur Bekämpfung des Hungers in der Welt. »Menschen hungern nach Brot!« hieß es im Aufruf zur ersten Sammlung »Brot für die Welt«. Was zunächst als einmalige Aktion gedacht war, besteht nun 50 Jahre und ist längst zu einer anerkannten

Organisation der Entwicklungszusammenarbeit geworden, gemeinsam getragen von evangelischen Landesund Freikirchen, von tausenden Kirchengemeinden und ungezählten Spenderinnen und Spendern. Millionen Menschen wurden durch die Arbeit von »Brot für die Welt« und deren Partnerorganisationen in die Lage versetzt, für sich selbst und ihre Familien eine menschenwürdige Zukunft zu gestalten.

Mit zahlreichen Aktionen wurde in diesem Jahr in unseren Kirchen an die 50-jährige Arbeit von »Brot für die Welt« erinnert. Die Synoden unserer beiden Kirchen stellen dankbar fest, dass »Brot für die Welt« in der Evangelisch-reformierten Kirche und in der Evangelisch-altreformierten Kirche tief verwurzelt ist. Aus dem Bereich der beiden Kirchen dürften in den 50 Jahren Arbeit von »Brot für die Welt« über 22 Millionen Euro zugeflossen sein. Seite 185

Die Synoden bitten die Kirchengemeinden in der Evangelisch-reformierten Kirche und in der Evangelisch-altreformierten Kirche, die Gemeindeglieder, die Gruppen und Einrichtungen ihr Engagement für die Menschen in den armen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas weiter zu verstärken.

Kleine Chronik Nordhorn. Nachdem in drei Gemeindeversammlungen der Jahre 2007–2009 die Frage nach der Zulassung von Kindern zum Abendmahl thematisiert wurde, hat der Kirchenrat der ev.-altreformierten Gemeinde Nordhorn beschlossen, den Kindern die Teilnahme am Abendmahl zu ermöglichen und dabei auf eine Altersbegrenzung zu verzichten. Im Nordhorner Gemeindebrief heißt es: »Die Teilnahme am Abendmahl steht allen getauften Gläubigen offen, die dieses Mahl von einem Sättigungsmahl unterscheiden können und sich seine Bedeutung zu eigen machen.« Emlichheim. In der Gemeinde Emlichheim steht bei den Hausbesuchen in diesem Winterhalbjahr das Thema »Die Abendmahlsfeier in der Gemeinde« an zentraler Stelle. Dazu heißt es im Gemeindebrief: »Wie erfahre ich die Abendmahlsfeier persönlich und welche Bedeutung hat das Heilige Abendmahl für mich?« Auch Fragen nach der Form der Abendmahlsfeier und nach der Teilnahme von Kindern am Abendmahl können bei den Hausbesuchen zur Sprache kommen. Emlichheim. Zur Unterstützung der Jugendarbeit hat der Kirchenrat der ev.-altreformierten Gemeinde Emlichheim Christina Bouws und Zwanette Scheffels als Jugendreferenten gewinnen können. Die Einstellung erfolgte auf der so genannten »400-Euro-Basis«, wobei die erforderlichen Mittel einem vorhandenen Fonds entnommen werden können. Emlichheim. In einer Gemeindeversammlung wurden die beabsichtigten Baumaßnahmen am Gemeindehaus erläutert. Neben einer gründlichen Renovierung wird auch die Erstellung eines zusätzlichen (Jugend-)Raumes erwogen. Uelsen. In »ökumenischer Verbundenheit mit den Kirchen vor Ort« Seite 186

Etwa 1 Milliarde Menschen auf dieser Erde haben nicht genug zu essen. Ebenso viele haben keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten und noch mehr Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Satz »Menschen hungern...« gilt leider noch immer. Durch die weltweite Wirtschaftskrise wird sich die Situa-

tion gerade für die Ärmsten weiter verschlechtern. In dieser Situation machen sich die Synoden unserer beider Kirchen das Motto der 50. Aktion »Es ist genug für alle da« zu eigen und rufen dazu auf, die Arbeit von »Brot für die Welt« weiter nach Kräften zu unterstützen.

wird unter Leitung von Pastor Dieter Bouws in Uelsen der Glaubenskurs »Christ werden – Christ bleiben« stattfinden. Der Kurs startet am 14. Januar 2010 und erstreckt sich über fast drei Monate, jeweils am Donnerstagabend im wöchentlichen Rhythmus. Der Kurs soll Menschen helfen, »den eigenen Glauben zu vertiefen oder die lebendige Hoffnung in Jesus Christus (neu) zu entdecken«. Veldhausen. Ein Projektchor aus Mönchengladbach führte in der ev.altreformierten Kirche Veldhausen das deutschsprachige Davidmusical »Touch the sky« von Udo Zimmermann auf. Das Musical erzählt schonungslos, aber liebevoll die Stärken und Schwächen des Menschen David. Dabei wird ein Bogen gespannt vom Aufstieg des Hirtenjungen zum König über Israel bis zur ergreifenden Amtsübergabe an seinen Sohn Salomo. Helga Büchsenschütz, geb. Harger, ein ehemaliges Veldhauser Gemeindeglied, gehört dem Ensemble an. So ist dann auch wohl zu erklären, dass die Mönchengladbacher den Weg nach Veldhausen fanden ... Veldhausen. Im vergangenen Monat konnten in der Veldhauser Gemeinde 43 Gäste aus der ungarischen Partnergemeinde Gyermely begrüßt werden. Gegenseitige Besuche zwischen den beiden Gemeinden sind mittlerweile eine gute Tradition geworden. Auch dieses Treffen diente der Vertiefung von Freundschaften und ließ neue Freundschaften entstehen. Ein umfangreiches Programm führte die Gäste u.a. nach Bremen ins »Universum«. Berlin/Stuttgart. Das evangelische Hilfswerk »Brot für die Welt« hat beim Wettbewerb um den Transparenzpreis 2009 der renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) den mit 5 000 Euro dotierten dritten Platz belegt. Seit vier Jahren ist »Brot für die Welt« re-

gelmäßig unter den ersten zehn. Die »Deutsche Welthungerhilfe e.V.« ging mit der besten Bewertung aus dem Wettbewerb hervor. Die Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. nahm unter den insgesamt 60 teilnehmenden Organisationen einen beachtlichen neunten Platz ein. Wilsum/Emlichheim. In den »Wilsumer Mitteilungen« wird auf ein Angebot des Seniorenservicebüros Emlichheim hingewiesen: Es richtet sich an Menschen, die gerne einmal ihr Haus verlassen möchten, dies aber alleine nicht können. Sogenannte »Seniorenbegleiter« stehen bei einer Aufwandsentschädigung von 5 Euro pro Stunde zur Verfügung, um Senioren bei Verrichtungen des alltäglichen Lebens wie Einkäufen oder Arztterminen zu begleiten. Dieses Angebot gilt auch für pflegende Angehörige, die stundenweise entlastet werden möchten, um selbst für die weitere Pflege neue Kraft schöpfen zu können. Die Seniorenbegleiter sind »Experten« mit einer qualifizierten Ausbildung. Kontakt zum Servicebüro: Telefon: 0 59 43 / 91 43 22 oder per E-Mail: [email protected] Heinrich Lüchtenborg, Wuppertal

Der Grenzbote Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen. Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen Redaktion: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen Schriftleitung: November und Dezember 2009: P. Jan Alberts, Westerwaldstraße 19, 48527 Nordhorn, Telefon: 0 59 21 / 47 82, Fax: 0 59 21 / 72 21 26, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Druck und Verlag: A. Hellendoorn KG, Stettiner Straße 1, 48455 Bad Bentheim Bestellmöglichkeiten: Bei den Kirchenräten für den Bezug über die Kirchengemeinde; für den Postbezug bei Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: [email protected] Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über Kirchengemeinden, EURO 40,– bei Postzustellung Anzeigen: EURO 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite