ABU-TV-Tipps im November 2016 Eine Dienstleistung der PH Zürich, zusammengestellt von Manfred Pfiffner (Angaben ohne Gewähr)

Das Attentat – Sarajevo 1914

3sat

Regie: Andreas Prochaska Sarajevo, 28. Juni 1914: Viele Schaulustige stehen auf der Straße in Erwartung des Konvois des österreichischen Thronfolgers, doch plötzlich fallen Schüsse. Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie werden Opfer eines Attentats – mit schweren politischen Folgen. Untersuchungsrichter Leo Pfeffer soll die verdächtigen serbischen Revolutionäre vernehmen und die Anklage vorbereiten. Entschlossenes Handeln ist gefordert, denn Kaiser Franz Joseph will einen raschen Bericht. Doch Leo stößt auf Widersprüche. Irgendetwas stimmt nicht an der offiziellen Polizei-Version des Attentats. Das rasche Geständnis eines Täters wurde unter Folter erzwungen, Beweise verschwinden und Zeugen verstummen. Mitten in den bereits anlaufenden Kriegsvorbereitungen kämpft der junge, engagierte Ermittler gegen zunehmenden Widerstand, Hintergründe herauszufinden. Dabei nimmt er Warnungen seines Freundes Dr. Sattler nicht ernst und bringt damit sich sowie seine Geliebte, die Serbin Marija Jeftanovic, in große Gefahr. Ohne Kitsch oder k.-u.-k.-Nostalgie erzählt der Fernsehfilm «Das Attentat – Sarajevo 1914» die historischen Ereignisse. Modern und dennoch authentisch werden die Schicksale der Mächtigen und Handlanger, der Bürger und Beamten vorgestellt, die durch dieses Ereignis mit einem Schlag ins Rampenlicht der Weltpolitik gezerrt wurden.

Dienstag, 01.11.2016 23.30–01.10 Uhr (Österreich/Deutschland 2014)

Digital, flexibel, überflüssig – Wer hat morgen Arbeit?

3sat

Film von Constanze Grießler und Franziska Mayr-Keber Die digitale Revolution bringt enorme gesellschaftliche Umbrüche. Erwerbsarbeit wird immer mehr durch Automatisierung und Robotisierung ersetzt. Wie reagieren wir auf die «Industrie 4.0»? Die Digitalisierung erfasst ganze Industriezweige und verändert die Art und Weise, wie und wie viel wir in Zukunft arbeiten. Der Film verhandelt die tiefgreifenden Auswirkungen der Industrie 4.0 auf uns und unsere Jobs. Wer wird davon profitieren – und wer verlieren?

ABU-TV-Tipps im November 2016

Mittwoch, 02.11.2016 20.15–21.05 Uhr (Erstausstrahlung)

«9 to 5» war gestern. Genauso, wie sich auf Lebenszeit einer Firma zu verschreiben. Flexibilität und Mobilität sind heute Grundvoraussetzungen, die Grenzen zwischen Beruf, Berufung und Freizeit verschmelzen zusehends. Gearbeitet wird immer öfter auf der Couch, im Kaffeehaus oder auf einem der neuen, flexiblen Arbeitsplätze. Expertinnen und Experten sprechen von einer Entgrenzung der Arbeit, die einerseits mehr Freiheit und Autonomie bringt, andererseits mehr Selbstkontrolle und Organisationstalent erfordert und den klassischen Angestellten zum Unternehmer im Unternehmen macht. Das steigert den Druck auf die Einzelnen. Gleichzeitig tun sich mit der Digitalisierung neue Geschäftsfelder und Verdienstmöglichkeiten für jeden auf: Via Online-Plattformen lassen sich zwischendurch das Schlafzimmer vermieten oder mit digitalen Minijobs durch «Clickworking» ein paar Cent dazuverdienen. Faktum ist, 50% der heutigen Arbeitsplätze werden in den nächsten 20 Jahren automatisiert. Die Arbeit wird weniger. Diskutiert werden immer öfter Themen wie das «Grundeinkommen», oder die «Maschinensteuer». Davon betroffen sind längst nicht mehr Beschäftigte mit monotonen, rein körperlichen Aufgaben, sondern zunehmend klassische Wissensarbeiter, wie Ärzte, Universitätsprofessorinnen oder Journalistinnen. Doch das ist erst der Anfang, geforscht wird längst an der Automatisierung in der Altenpflege, der Automatisierung von Gesprächen durch sogenannte «Chat-Bots», um so theoretisch auch Beziehungen an Roboter auslagern zu können. Die Industrie befindet sich in einem rasanten Wandel: schnell, flexibel und optimierte Produktionsabläufe. Das sind die Ansprüche, die es zu bewerkstelligen gilt. Wie reagiert unsere Gesellschaft auf die vielbeschworene «Industrie 4.0»? Und wer hat in Zukunft noch Arbeit?

Umzug oder Entlassung

3sat

Film von Béatrice Bakhti und Béatrice Mohr Mit der Wirtschaftskrise kommt es immer häufiger zu Standortverlagerungen und Schließungen von Firmen. Der Druck auf die Arbeitnehmer steigt. Wer seinen Job behalten will, muss flexibel sein. Wer von einem Firmenumzug betroffen ist und seinen Job behalten will, muss sein Zuhause, die Freunde und manchmal auch den Partner und die Kinder zurück zu lassen. Wer die Verlagerung nicht mitmacht, muss in Kauf nehmen seine Stelle zu verlieren und arbeitslos zu werden. Der globalisierte Arbeitsmarkt verlangt mehr und mehr Mobilität von Arbeitnehmern. So auch die deutsche Firma Merck-Serono, tätig im Chemie- und Pharmaziebereich, die ihren Standort in Genf 2013 geschlossen hat. Was ist mit den 1250 Angestellten nach der Schließung des Betriebs geschehen? Einige blieben bei der Firma und machten den Umzug mit, andere wurden arbeitslos. Ehemalige Angestellte des Betriebs erzählen von den Auswirkungen, die die Betriebsschließung auf ihr persönliches Leben hatte. Jemand hat eine neue Stelle in Deutschland angenommen, konnte sich dort bis heute aber außerhalb der Arbeit schlecht integrieren. Eine andere Person hat einen Umzug abgelehnt und ist mehr als zwei Jahre später immer noch arbeitslos. Jemand Dritter ist mit seiner ganzen Familie nach Deutschland gezogen, was die Ehefrau ihre Karriere gekostet hat. Merck-

Mittwoch, 02.11.2016 22.00–22.45 Uhr (Erstsendung 31.03.2016)

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Serono ist nur ein Beispiel. Der Arbeitsmarkt diktiert heute, wohin es einen verschlägt.

Der Coaching-Wahn

3sat

Film von Daniela Hoyer und Franca Leyendecker Die Arbeitsleistung steigern, Führungskompetenz entwickeln, neue Fähigkeiten einüben: Um berufliche Ziele zu erreichen, gilt Coaching als probates Mittel. Doch die Maßnahmen sind teuer. Den Erfolg von Coaches wissenschaftlich zu beurteilen, ist schwierig. Die Dokumentation fragt unter anderem nach, wie Anbieter und Verbände dazu stehen, dass es keine unabhängige Qualitätskontrolle für dieses Berufsfeld gibt. In Deutschland arbeiten derzeit etwa 8000 Coaches. Damit stehen wir nach den USA und Großbritannien weltweit auf Rang drei. Der Branchenumsatz liegt in Deutschland pro Jahr bei 450 Millionen Euro. Zunehmend beauftragen auch kleine und mittelständische Unternehmen, öffentliche Behörden, Bildungsträger oder Krankenhäuser Coaches. Coaching ist derzeit der Megatrend der Weiterbildung: Weltweit werden mit den Fortbildungen jährlich 1,9 Milliarden Dollar umgesetzt. Eine richtige Kosten-Nutzen-Analyse der Coachings gibt es kaum, nur vereinzelte Bachelor- oder Diplomarbeiten untersuchen die Wirksamkeit der Fortbildungen empirisch. Befragte Teilnehmer sagen zwar oft: «Das hat mir sehr geholfen!» Dies könnte aber darauf zurückzuführen sein, dass sie den Coach als Vertrauensperson ansehen und für das Coaching viel Geld bezahlt haben. Über die Wirksamkeit der angewandten Methoden gibt es keinen Nachweis. Manche Anbieter setzen auf «systemische Beratung», andere auf das «Neurolinguistische Programmieren», wieder andere erfinden ihre eigenen Methoden mit teils esoterischen Ansätzen. Die Berufsbezeichnung «Coach» ist nicht geschützt, prinzipiell kann jeder als Berater tätig werden und deshalb gibt es in der Branche auch viele schwarze Schafe. Die Ausbildung gilt lediglich als Weiterbildung, sie ist nicht staatlich anerkannt. An den circa 300 deutschen Ausbildungsinstituten variieren Inhalte, Dauer, Preis und Qualität der Kurse sehr. Zwischen einem Monat und zwei Jahren dauert die Ausbildung – die Kosten liegen zwischen 300 und 17 000 Euro.

Donnerstag, 03.11.2016 20.15–21.00 Uhr (Erstsendung 01.10.2015)

Redaktionshinweis: In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen unter anderem über gesellschaftliche und ethisch-moralische Aspekte des Themas.

scobel – Unsere neue Arbeitswelt Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen über soziale und ökonomische Umbrüche im Berufsleben: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus und wie können wir sie mitgestalten? Es werden sowohl vorbildliche Unternehmenskulturen als auch Schattenseiten von Ökonomie und Globalisierung behandelt. ABU-TV-Tipps im November 2016

3sat Donnerstag, 03.11.2016 21.00–22.00 Uhr (Erstsendung 01.10.2015)

In Zeiten flexibler Beschäftigungsverhältnisse werden Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Arbeitsschutzes immer wichtiger. Mit dem Anstieg von Minijobs und Zeitverträgen sowie wachsender globaler Konkurrenz wachsen bei den Arbeitnehmern auch Ängste und Sorgen. Nichts Geringeres als die Existenz steht auf dem Spiel. Arbeitsplätze finden und erhalten ist daher ein zentrales Anliegen jeder Gesellschaft und nicht nur das Ziel von Arbeitslosen und prekär Beschäftigten. Ist die Arbeitswelt vertraglich abgesichert, wünschen sich Arbeitnehmer schnell mehr Freiräume, flache Hierarchien und größere Eigenverantwortung. Doch wie lassen sich diese Wünsche mit Blick auf Betriebsklima und Arbeitszufriedenheit, aber auch hinsichtlich Rentabilität, Gewinn und Kostenreduktion verwirklichen? Stellen Wünsche und Realität nicht Widersprüche dar? Hinzu kommt die Frage, wie sich unterschiedliche Interessen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in einer zukünftigen Arbeitswelt regeln lassen. Welche Organisationsmöglichkeiten bieten die neuen Technologien – und welche neuen Gefahren rufen sie hervor? Das visionäre Zauberwort lautet zurzeit «Industrie 4.0». Ziel dieses Projekts der deutschen Regierung und der Industrie ist die Vernetzung von digitalen Produktionsprozessen in «intelligenten» Fabriken. Dabei soll nicht nur die Automatisierung in Produktionsstätten voranschreiten, sondern es sollen auch flexiblere Produktionsweisen entstehen. Während die einen für Arbeitnehmer neue Entlassungswellen prophezeien, reden die anderen von neuen Erwerbsmöglichkeiten und Berufsbildern. Unter Experten sind die Folgen der bestehenden, aber auch der kommenden technologischen Entwicklung umstritten. Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist einer der stärksten Einflussfaktoren auf Arbeit, Identität und Konsumverhalten der Menschen weltweit – mit der Folge, dass unmenschliche Arbeitsbedingungen in anderen Ländern zum «normalen Geschäft» gehören. Doch muss dies so sein? Lassen sich die Entwicklungen überhaupt einschätzen? Nach welchen Kriterien lassen sie sich beurteilen?

makro: Globalisierung – Wer profitiert? Wirtschaft in 3sat Moderation: Marcus Niehaves Länder, Unternehmen und Menschen vereint im freien, unbehinderten Warenaustausch: Das sollte der Garant für ein reichhaltiges Warenangebot sein, verbunden mit Wohlstand. Aber die Globalisierung schafft Gewinner und Verlierer. Zu den Profiteuren der «neuen» Wirtschaftsweltordnung gehören große, multinationale Konzerne. Sie nutzen Standortvorteile in verschiedenen Länder – niedrige Steuern hier, billige Arbeitsplätze da. Die Verlagerung ganzer Produktionszweige lässt auf der anderen Seite Arbeitslose zurück und schafft soziale Unsicherheit. Auch die sogenannten «Schwellenländer» konnten sich das Zusammenrücken der Märkte weltweit zunutze machen. Ihre Wirtschaftskraft ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Viele Unternehmen aus den Industrienationen haben ihre Produktion dorthin verlegt. In China gibt es seit Jahrhunderten

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3sat Freitag, 04.11.2016 21.00–21.30 Uhr (Erstausstrahlung)

erstmals keinen Hunger. Hier wächst eine ökonomisch potente Mittelschicht. Alles gut also? So wie es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. In den Industrienationen fühlen sich viele Menschen von den globalisierten Verhältnissen bedroht. Sie fürchten den Verlust von Arbeitsplätzen, den sozialen Abstieg. Umgekehrt ist es für Menschen in Bangladesch zum Beispiel nicht unbedingt ein Gewinn, als billigste Arbeitskraft ohne Sozialstandards in 14-Stunden-Schichten Textilien für westliche Modemarken herzustellen. Genauso wenig profitieren etwa afrikanische Staaten dadurch, dass sie über Freihandelsabkommen gezwungen werden, ihre Märkte für billige Produkte aus den Industrienationen zu öffnen. Zumindest wenn das dann die Entstehung einer einheimischen Industrie im Keim erstickt. Wer also profitiert, wer nicht? Und: Kann es nur dann Gewinner der Globalisierung geben, wenn es auch Verlierer gibt?

Tele-Akademie

3sat

Dr. Christiane Kohler-Weiß: Reformationsjubiläum 2017 Eine Herausforderung für die Ökumene?

Sonntag, 06.11.2016 06.45–07.30 Uhr (Erstsendung 30.10.2016)

2017 ist das Jubiläumsjahr der Reformation, der Abspaltung der evangelischen Kirche vor 500 Jahren. Christiane KohlerWeiß begründet, warum dieses Fest gemeinsam gefeiert werden muss. Die Reformation war ein vielschichtiges und kulturprägendes Geschehen. Ihr Ursprung lag im Interesse am Evangelium von Jesus Christus. Damit war anfänglich keine konfessionelle Abgrenzung, sondern eine inhaltliche Konzentration gemeint. Dennoch waren die Jahrhundertfeiern zum Reformationstag in der Vergangenheit von konfessioneller Polemik geprägt. Das große Jubiläum 2017 soll nun aber im ökumenischen Geist als «Christusfest» begangen werden. Dr. Christiane Kohler-Weiß war bis 2014 Pfarrerin in Meckenbeuern. Seit 2014 ist sie die Beauftragte für das Reformationsjubiläum in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sie ist außerdem Mitglied in der Kammer für Öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland.

100(0) Meisterwerke

3sat

Amadeo de Souza-Cardoso: A Entrada

Sonntag, 06.11.2016 09.05–09.15 Uhr

Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei. In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

Der Mauerschütze

3sat

Dr. Stefan Kirtmann: Benno Fürmann Silke Strehlow: Annika Kuhl Sunny Strehlow: Lotte Flack Paul Schrader: Max Hegewald Dr. Maria Kranz: Sandra Borgmann Dr. Richard Breitfeld: Jochen Striebeck Knut Sander: Konstantin Graudus Dr. Pankow: Ralph Herforth Buch: Scarlett Kleint, Herrmann Kirchmann, Alfred

Dienstag, 08.11.2016 20.15–21.45 Uhr (Fernsehfilm, Deutschland 2010)

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Roesler-Klein Regie: Jan Ruzicka Die DDR wirft ihre Schatten bis in die Gegenwart: Stefan Kortmann, anerkannter Mediziner in Hannover, trägt schwer an einem dunklen Geheimnis. Niemand weiß, dass er ein Mauerschütze war. Er erschoss den Ehemann einer jungen, schwangeren Frau bei ihrem gemeinsamen Fluchtversuch an der deutschdeutschen Grenze. Trotz aller Erfolge in seinem Leben findet Stefan auch 20 Jahre später keine Ruhe. Er will sich der Flüchtigen von damals erklären. Die Schuldgefühle treiben den 38-Jährigen an die ostdeutsche Küste. Auf der Ostseeinsel Usedom sucht er nach der Fischerin Silke Strelow, der Witwe des Getöteten. Die alleinerziehende Mutter einer Tochter besitzt dort einen Fischkutter und eine kleine Pension, in der Stefan und sein junger, todkranker Patient Paul unterkommen. Silke ahnt nicht, dass ihr mit Stefan der Mörder ihres Mannes gegenübersteht. Als die beiden sich auf Usedom näherkommen, spüren sie, dass sie etwas füreinander empfinden. Doch so sehr die Zuneigung zwischen Silke und Stefan wächst, so sehr wachsen auch die Hinweise auf ihre gemeinsame, tragische Vergangenheit. Als wäre das allein nicht tragisch genug, taucht Stefans langjährige Freundin und Kollegin Maria auf, und Silkes Tochter Sunny und Paul verlieben sich ineinander – frei von der Vergangenheit.

wissen aktuell: Essen der Zukunft Wie ernähren wir uns morgen? Fleisch, Insekten, vegan? Täglich gibt es neue Trends, Food-Designer haben Konjunktur. Und dann auch noch die Frage: wie bekommen wir in Zukunft alle satt? Massentierhaltung und der massive Einsatz von Pestiziden werden mehr und mehr zur Sackgasse. Helfen uns Gentechnik und – weil uns langsam der Platz ausgeht – neue Anbaumethoden in der Stadt aus der Krise? Der Film sucht dringend benötigte Antworten. Es gibt ein großes Problem bei der Ernährung der Massen: unser Fleischkonsum, der enorm viele Ressourcen verbraucht, vor allem zu viel Fläche. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche 60 Kilogramm pro Jahr. Im Laufe eines Lebens macht das vier Rinder, vier Schafe, 46 Schweine und jede Menge Geflügel – insgesamt rund 1000 Tiere. Obendrein überschwemmen Turbokühe den Markt mit Milch. Die Landwirtschaft ist am Rande des Zusammenbruchs. Neue Strategien sind gefragt, auch weil Essen bei uns immer mehr zur Nebensache verkommt.

3sat Donnerstag, 10.11.2016 20.15–22.00 Uhr (Erstausstrahlung)

Ewig jung durch Hormone?

3sat

Ein Rezept mit Risiko

Freitag, 11.11.2016 20.15–21.00 Uhr (Erstsendung 04.11.2015)

Film von Lothar Zimmermann Es klingt so einfach: Den Alterungsprozess des Körpers durch Zuführung von Hormonen verlangsamen. Jetzt auch für Männer. Doch kann man so wirklich das Altern austricksen? Die Sendung begleitet Männer, die Hormone einnehmen und fragt nach, ob Hormone als Therapie bisher für den Mann unterschätzt worden sind. Werden gesunde Männer zu

ABU-TV-Tipps im November 2016

Patienten gemacht? Weil ihnen eingeredet wird, es gäbe die Wechseljahre des Mannes? Die Umsätze mit dem männlichen Geschlechtshormon sind in den letzten Jahren weiter gestiegen. Männer versprechen sich eine verlängerte Jugend auf Rezept. Aber: Macht es Sinn, mit einer Spritze oder Gel sich zu verjüngen? Können Männer damit ihre Fitness und Potenz erhalten, oder ist es ein Lifestyle-Trend mit Risiko? Wie sieht es heute bei den Frauen aus? Vor mehr als 15 Jahren wurden Frauen in der Menopause bereitwillig Östrogene verordnet. Doch dann das große Entsetzen: Brustkrebs trat häufiger auf. Heute geben Frauenärzte wieder Hormone, allerdings in deutlich niedrigeren Dosierungen und unter starker Kontrolle. Wann macht es Sinn, als Frau in den Wechseljahren Hormone einzunehmen? Und wie ist die Gefahr für Krebswachstum aus heutiger Sicht einzuschätzen. Die Dokumentation fragt nach.

makro: Kubas zäher Wandel

3sat

Wirtschaft in 3sat

Freitag, 11.11.2016 21.00–21.30 Uhr (Erstausstrahlung)

Moderation: Eva Schmidt Die Wirtschaft in Kuba kriselt. Nachdem das befreundete Venezuela seine Öllieferungen gekürzt hat, wird Benzin auf der Karibikinsel knapp. Stromausfälle und Ernteausfälle verschärfen die Lage. Das politische Tauwetter zwischen Kuba und den USA hilft der Wirtschaft nicht auf die Beine. Denn das US-Handelsembargo besteht nach wie vor. Diese Strafmaßnahmen aus der Zeit des Kalten Kriegs müsste der amerikanische Kongress beenden. Doch für diesen Schritt zeichnet sich auch nach der USPräsidentenwahl keine Mehrheit ab. Immerhin sind die Direktflüge zwischen den USA und Kuba wieder aufgenommen worden. Mehr als 50 Jahre war das nicht möglich. Bis zu 300 Flüge wöchentlich soll es geben. Davon wird der Tourismus auf Kuba profitieren. Die Lebensverhältnisse der allermeisten der 11 Millionen Kubaner verbessern sich dadurch aber nicht. Den enormen wirtschaftlichen und technologischen Rückstand kann Kuba nur aufholen, wenn sich das kommunistische Regime viel mehr für ausländische Investitionen öffnet. Solange das nicht passiert, bleibt der Wohnungsmangel enorm, die Infrastruktur desolat und die Arbeitslosigkeit hoch. Die Ausreisewelle von Kuba in die USA wird dieses Jahr einen neuen Höhepunkt erreichen. Erstmals könnte die Marke von 60.000 überschritten werden. Seit 1966 erhalten Kubaner automatisch Asyl, wenn sie amerikanischen Boden betreten. Allein das Gerücht, dass diese Regelung mit der diplomatischen Annäherung demnächst aufgehoben wird, hat in Kuba zu einer Art Torschlusspanik geführt.

makro: Kubas zäher Wandel

3sat

Wirtschaft in 3sat

Sonntag, 13.11.2016 06.15–06.45 Uhr (Erstsendung 11.11.2016)

Moderation: Eva Schmidt Kubas Wirtschaft kriselt. Nachdem das befreundete Venezuela seine Öllieferungen gekürzt hat, wird Benzin auf der Karibikinsel knapp. Stromausfälle und Ernteausfälle verschärfen die Lage. Das politische Tauwetter zwischen Kuba und den USA hilft der Wirtschaft nicht auf die Beine. Denn das US-Handelsembargo besteht nach wie vor. Diese Strafmaßnahmen aus der Zeit des ABU-TV-Tipps im November 2016

Kalten Krieges müsste der amerikanische Kongress beenden. Doch für diesen Schritt zeichnet sich auch nach der USPräsidentenwahl keine Mehrheit ab. Immerhin sind die Direktflüge zwischen den USA und Kuba wieder aufgenommen worden. Mehr als 50 Jahre war das nicht möglich. Bis zu 300 Flüge wöchentlich soll es geben. Davon wird der Tourismus auf Kuba profitieren. Die Lebensverhältnisse der allermeisten der 11 Millionen Kubaner verbessern sich dadurch aber nicht. Den enormen wirtschaftlichen und technologischen Rückstand kann Kuba nur aufholen, wenn sich das kommunistische Regime viel mehr für ausländische Investitionen öffnet. Solange das nicht passiert, bleibt der Wohnungsmangel enorm, die Infrastruktur desolat und die Arbeitslosigkeit hoch. Die Ausreisewelle von Kuba in die USA wird dieses Jahr einen neuen Höhepunkt erreichen. Erstmals könnte die Marke von 60 000 überschritten werden. Seit 1966 erhalten Kubaner automatisch Asyl, wenn sie amerikanischen Boden betreten. Allein das Gerücht, dass diese Regelung mit der diplomatischen Annäherung demnächst aufgehoben wird, hat in Kuba zu einer Art Torschlusspanik geführt.

Tele-Akademie

3sat

Prof. Dr. Wolfgang Huber, Bischof i.R.:

Sonntag, 13.11.2016 06.45–07.30 Uhr (Erstsendung 06.11.2016)

Reformation und Demokratie – Ein spannendes Verhältnis Das Reformationsjubiläum steht vor der Tür. Wolfgang Huber fragt in diesem Vortrag nach dem Kern der Reformation und dem Verhältnis von Reformation und Demokratie. Was bedeutet dieser Kern für das Zusammenleben in Familie und Kirche, in Wirtschaft, Gesellschaft und Staat? Wie hat die Reformation unsere Kultur geprägt? Und welchen Aufgaben und Herausforderungen muss sich die Evangelische Kirche heute stellen? Professor Dr. Wolfgang Huber war bis 2009 Bischof der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg und Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Neben zahlreichen Ehrenämtern widmet er sich nun vor allem der Wertevermittlung in Wirtschaft und Gesellschaft.

100(0) Meisterwerke

3sat

Paula Rego: Manifest für eine verlorene Sache

Sonntag, 13.11.2016 09.05–09.15 Uhr

Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei. In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

Vom Alphorn zur Viehschau: Schweizer Volksbräuche Film von Annette Frei Berthoud (aus der Reihe «NZZ Format») Die historischen Milizen im Bleniotal erinnern an die Schlacht an der Beresina, wo in Napeolons Armee auch Tessiner Soldaten um ihr Leben kämpften. Am Marché Concours in Saignelégier im Jura werden Pferderennen veranstaltet und die besten Freiberger Pferde

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3sat Sonntag, 13.11.2016 19.10–19.40 Uhr (Erstsendung 29.10.2015)

prämiert. Fahnenschwingen und Alphornklänge sind nur zwei der Volksbräuche, die heute wieder mehr gepflegt werden. Die Musiker und Alphornbauer Tobias Bärtschi und Anton von Gunten haben die Herstellung des Alphorns revolutioniert. Die Aarauerinnen und Aarauer putzten im Mittelalter gemeinsam den Stadtbach. Heute ziehen am Aarauer «Bachfischet» die Schulkinder mit einem nächtlichen Laternenumzug durch die Stadt. Im Herbst bringen die Appenzeller Bauern in reich verzierter Tracht ihre schönsten Kühe zu den Viehschauen. Alle Jahre wieder: Winzerfest im Blauburgunderland, einer Hochburg des Schweizer Weins.

Ein sauberes Geschäft

3sat

Mit WC-Unternehmerin Jessica Altenburger im Slum

Montag, 14.11.2016 05.40–06.05 Uhr (Erstsendung 20.3.2016)

Reportage von Patrick Schellenberg (aus der SRF-Reihe «Reporter») Jessica Altenburger verfolgt ein außergewöhnliches Geschäftsmodell. Die 33-jährige Zürcherin vermietet Trockentoiletten an die Slum-Bewohner von Lima. Patrick Schellenberg begleitet die Schweizerin dorthin und erlebt, wie eine einfache Toilette das Leben verändern kann, denn zweieinhalb Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Sanitäranlagen, wie man sie hierzulande kennt. Die Menschen in Slums verrichten ihr Geschäft in Latrinen, die sie in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnhütten graben. Fäkalien versickern unkontrolliert im Boden. Gefährliche Krankheitserreger verbreiten sich. Ein Leben in Würde lässt sich so nicht realisieren. Das will Jessica Altenburger ändern. Die Trockentoiletten, die ihre Firma vermietet, kommen ohne Chemikalien, Wasser und Strom aus. Das ist entscheidend, denn in den Slums gibt es keine funktionierende Infrastruktur. Weil eine Kanalisation fehlt, sammelt Jessica Altenburgers Firma die Exkremente der Kundschaft jede Woche ein und verarbeitet sie zu Kompost. Reporter Patrick Schellenberg begleitet Jessica Altenburger zu einer neuen Kundin. Während der Monteur in der Stube das Abluftrohr an die Trockentoilette anschließt, erzählt Nelly Palomino Gomez, die zwölf Dollar Monatsmiete für die Toilette seien viel Geld für sie. Aber sie habe die stinkende Latrine in ihrem Hinterhof einfach nicht mehr ertragen. Als der Monteur fertig ist mit seiner Arbeit, posiert sie stolz neben dem ersten WC, das sie in ihrem Leben besitzt.

Hilfe aus dem Osten

3sat

Pflege-Migrantinnen in der Schweiz

Mittwoch, 16.11.2016 11.45–12.35 Uhr (Erstsendung 20.06.2013)

Film von Béla Batthyany Sie kommen aus Polen oder Ungarn und sorgen dafür, dass alte und pflegebedürftige Menschen in der Schweiz in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Geschätzte 30 000 Privatpflegerinnen aus Mittel- und Osteuropa arbeiten in der Schweiz. Sie putzen und kochen, waschen Haare oder verbinden ein Bein. Und nachts sind sie nicht nur im Notfall erreichbar, sondern schlafen im Zimmer nebenan – immer einsatzbereit. Für die eigene Privatsphäre bleibt da kaum Platz. Spricht man hierzulande von den Betreuerinnen aus Mittel- und Osteuropa, tauchen Schlagwörter wie Schwarzarbeit und Hungerlohn auf, ist von skrupellosen Agenturen sowie moderner Sklaverei die

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Rede. Andere wiederum unterstreichen das «Win win»Verhältnis, denn schließlich werden die Angehörigen entlastet, und die Betreuerinnen verdienen weit mehr, als sie in ihrem Heimatland verdienen könnten. Doch was sagen die Betreuerinnen selbst, wie sieht ihr Alltag in der 24-Stundenpflege aus, und wie ist er geregelt? Welchen Schwierigkeiten begegnen sie im Kontakt mit den Senioren? Sind sie der oft schwierigen Aufgabe im Umgang mit Demenzkranken überhaupt gewachsen, und wer sorgt sich um die alten Menschen in Polen und Ungarn, wenn ein immer größerer Anteil an Pflegepersonal ins Ausland abwandert? In seiner Dokumentation «Hilfe aus dem Osten» begleitet Béla Batthyany drei Frauen im Spannungsfeld zwischen den Senioren und ihren Angehörigen sowie den im Heimatland zurückgebliebenen Familien.

Techno sapiens – Die Zukunft der Spezies Mensch Film von Peppo Wagner Die Technisierung unserer Gesellschaft schreitet voran. Bis vor Kurzem konnten wir nur die Welt um uns herum im großen Stil verändern. Nun ist der Mensch selbst an der Reihe. Informationstechnik, Gen- und Nanotechnologie schreiben sich direkt in den Menschen ein. Die Grenzen zwischen Natur und Technik, Mensch und Maschine verschwimmen und könnten bald zur Gänze verschwinden. Körperliche Defekte, die noch vor kurzer Zeit als irreparabel galten, werden mittels Einsatz von Technik kompensiert. Komplexe Prothesen ersetzen fehlende Gliedmaßen. Der Wandel von regenerativen Methoden hin zu einer Verbesserung des Menschen kündigt sich an. Sind wir dem uralten Traum vom ewigen Leben wirklich auf der Spur? Jedenfalls zählen mehrere Tausend Personen aus der ganzen Welt zum Kundenkreis der drei bestehenden Kryonik-Institute. Etwa 400 von ihnen haben ihren Körper bereits einer Kältebestattung unterzogen und warten in flüssigem Stickstoff auf die Zeit, in der ihre Todesursache behoben werden kann. Doch nicht immer sind es medizinische Ursachen, die zum Einsatz von Technologie am Menschen führen. Implantate wie Magnete oder miniaturisierte Computerchips sollen die Wahrnehmungssinne erweitern und eine effiziente Schnittstelle zur umgebenden Technik realisieren. Supercomputer gepaart mit dem Erfindungsgeist unzähliger Forscherteams sorgen weltweit dafür, dass künstliche Intelligenzen immer intelligenter werden. Der Roboter von heute hat humanoide Gestalt angenommen und ist oft auf den ersten Blick nicht mehr von seinem menschlichen Pendant zu unterscheiden. Nachdem Roboter fester Bestandteil unserer Arbeitswelt geworden sind, könnten sie nach den Vorstellungen der Transhumanisten bald mit menschlichen Denk- und Lernfähigkeiten ausgestattet werden und so eine posthumane Ära einläuten. Doch wie sinnvoll ist der Fortschritt um jeden Preis? Und muss jede Möglichkeit unbedingt zur Wirklichkeit werden? Dieser Film wirft einen Blick in die Zukunft der Spezies Mensch und bittet Philosophen, Psychologen, Informatiker, Humangenetiker und Transhumanisten um Einschätzungen und Antworten.

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3sat Mittwoch, 16.11.2016 20.15–21.05 Uhr (Erstausstrahlung)

Digitale Nebenwirkungen: Wenn Computer für uns denken Film von Peppo Wagner Digitale Medien sind in Form von Computern, Smartphones und Tablets fester Bestandteil unseres Lebens geworden. Gibt es neben Wirkungen auch unerwünschte Nebenwirkungen? Kritische Stimmen werden laut: «Krankheitsbild Online-Sucht», «Google macht dumm», «Der Gebrauch des Internets verändert unser Gehirn». Digitale Medien sollen sogar einen krankhaften geistigen Abstieg im Alter begünstigen können. Zu Wort kommen Internetkritiker und renommierte Experten aus Bereichen wie Hirnforschung, Verhaltenssüchte und dementielle Erkrankungen. Nicholas Carr, US-amerikanischer Buchautor und Wirtschaftsjournalist, erwarb sich mit seinem wegweisenden Artikel «Is Google Making Us Stupid?» den Ruf als einer der provokantesten Denker zum gesellschaftlichen Wandel in der Ära des Internets. Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und sorgte mit seinem Buch über «Digitale Demenz» weltweit für höchst kontroverse Diskussionen. Der bekannte Hirnforscher sieht vor allem im Bereich der Hirnentwicklung und bei Bildungsprozessen akute Nachteile als Folge des digitalen Lifestyles. Überzeugt von den negativen Auswirkungen der Digitalen Medien auf unsere Gehirne ist auch Professor Dr. Kim Dai-Jin von der Catholic University of Korea. Er ist Autor beziehungsweise Mitautor zahlreicher bildgebender Studien zur Thematik der Dokumentation und arbeitet als Experte für Substanz- und Verhaltenssüchte im St-Mary's Hospital in Seoul, der Hauptstadt eines Landes, das die 100 Prozent Marke in der mobilen Breitbandpenetration längst überschritten hat. Die Forschungsschwerpunkte von Professor Dr. Martin Korte aus Braunschweig sind die zellulären Grundlagen von Gedächtnis und Lernen. Er lehnt eine Pauschalkritik an der digitalen Welt strikt ab, ortet aber sehr wohl Gefahren für den Frontallappen im Gehirn, wenn jemand permanent online ist. Dr. Victoria Dunckley betreibt eine Ordination für Integrative Psychiatrie in Los Angeles. Sie zählt seit 2012 zum Kreis der «America's Top Psychiatrists». Immer wieder stellt sie im Praxisleben fest, dass eine Reduktion der Bildschirmzeiten bei zahlreichen kognitiven und verhaltensbezogenen Störungen Abhilfe schaffen kann. Dr. Christian Korbel, Primarius am Landesklinikum Mauer und Niederösterreichischer Suchtbeauftragter, und Dr. Tagrid Leménager, Leiterin der Arbeitsgruppe für Internet- und Medienabhängigkeit am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim, beleuchten die medizinische Seite der Suchtaspekte. Aufgrund ihrer Forschungstätigkeit im Bereich der sekundären Prävention von Demenzen sieht Prof. Stefanie Auer von der Donauuniversität in Krems den Begriff der Digitalen Demenz kritisch. Sie denkt nicht, dass die aktuelle Datenlage eine solche Begrifflichkeit aus medizinischer Sicht rechtfertige. Sehr wohl sei mittlerweile aber bekannt, dass durch inadäquate Lebensführung bereits in frühester Kindheit die Weichen für dementielle Erkrankungen gestellt werden können. ABU-TV-Tipps im November 2016

3sat Mittwoch, 16.11.2016 21.05–22.00 Uhr (Erstsendung 16.11.2015)

Die deutsche Ausgabe der amerikanischen «Nonnenstudie» wurde von Dr. Horst Bickel im Angerkloster in München durchgeführt. Die zentrale Frage, ob das Risiko für eine Alzheimer Demenz auch vom Bildungsgrad beeinflusst wird, konnte Dr. Bickel mittels Untersuchungen an Nonnen des Ordens der Armen Schulschwestern klar mit «Ja» beantworten.

scobel – Das rätselhafte Leben in uns Revolution Mikrobiomforschung Erst langsam beginnen Mediziner, Mikrobiologen, Psychologen und Neurologen zu erkennen, wie einschneidend die Symbiose von Mensch und Mikroben die Gesundheit von Körper und Psyche mitbestimmt. Die Ergebnisse der bisherigen Forschung, die sich 2007 zum «Human Microbiome Project» zusammengeschlossen hat, um die Erkenntnisse weltweit zu bündeln, haben zu einer regelrechten Revolution in der Medizin geführt. Eines der Hauptergebnisse lautet: Wir leben nicht allein! Jeder Mensch trägt 40 bis 100 Billionen von Mikroorganismen in und auf sich. Haut, Schleimhäute und insbesondere der Darm sind mit einer komplexen Lebensform besiedelt, die «Mikrobiom» genannt wird. Die Wurzeln dieser Symbiose zwischen Mensch und Mikroorganismen reichen tief in die gemeinsame Evolutionsgeschichte zurück. Insbesondere Vergleiche der bakteriellen Flora von Menschenaffen und Menschen sind aufschlussreich. Aber auch die Betrachtung der sich im Laufe der Jahrtausende verändernden Lebensweise der Menschen führte zu überraschenden Ergebnissen. Eine wichtige Frage ist dabei, wie sich das Mikrobiom von Jägern und Sammlern unterscheidet und welche Darmbakterien sich bei sesshaften Ackerbaugemeinschaften ausbildeten. Wie greifen die moderne Krankenhaushygiene, industrielle Nahrung, Arzneimittel und Umweltgifte massiv in die gesunde Vielfalt der Mikroorganismen ein? Das «Human Microbiome Project» hat nicht nur dazu beigetragen, die sogenannte Verstoffwechslung der Nahrung, sondern auch die Vielzahl von unübersichtlichen hormonellen und mikrobiologischen Prozessen im gesamten Körper besser zu verstehen. Was passiert beispielsweise, wenn ein Teil des bakteriellen Ökosystems im Darm aus der Balance gerät? Übergewicht, Alzheimer, Diabetes und Depressionen, Autismus, Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten: Inzwischen sehen Forscher immer mehr Zusammenhänge einer Vielzahl von Krankheiten mit bakteriellen Dysbalancen im Darm. Sie erkennen im Mikrobiom die Schaltzentrale des Immunsystems und erforschen neuerdings auch den Zusammenhang der Darmflora mit neurologischen Prozessen im Gehirn. Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über die revolutionären Erkenntnisse der Mikrobiom-Forschung. Was ist eine gesunde Darmflora? Welche Mikroben machen schlank und schlau? Warum fördern Haustiere und Gartenarbeit die Gesundheit, übertriebene Hygiene jedoch nicht? Wie funktioniert eine Fäkaltransplantation? Und welche Risiken bergen Antibiotika?

ABU-TV-Tipps im November 2016

3sat Donnerstag, 17.11.2016 21.00–22.00 Uhr (Erstausstrahlung)

Weniger ist mehr – Vom Trend, mit Nichts glücklich zu sein Film von Constanze Griessler und Franziska Mayr-Keber Das schicke Auto, die gut bestückte Bibliothek, ein voller Kleiderschrank: Statussymbole von gestern. Heute boomen (Lebens-)Projekte wie «CarSharing» und die Wohnungstauschbörse «airbnb». Der neue Minimalismus schwappt langsam aus den Staaten nach Europa. Ein Trend gegen den Kapitalismus? «Sharing economy» beziehungsweise Ko-Konsum heißt das neue Zauberwort. So sollen Ressourcenverschwendung, Überproduktion und Umweltbelastung abgeschafft werden. Kritiker orten in dieser Bewegung allerdings nur einen weiteren Lifestyle-Trend, der dem Mittelstand vorbehalten bleibt. Der Konsum verschiebt sich auf eine erlebnisorientierte Bedürfnisbefriedigung und darüber hinaus gilt: Wer nichts hat, der kann auch nicht tauschen. Optimisten glauben aber an einen Wandel mit dem Potential, den Kapitalismus in seine Schranken zu weisen und sehen die Vorboten eines sozialeren Miteinanders sowie einer umweltschonenden Lebensweise. In der Dokumentation «Weniger ist mehr – Vom Trend, mit Nichts glücklich zu sein» diskutieren der Philosoph Robert Pfaller und der Soziologe Harald Welzer über die neue Lust an der Reduktion und das «gute Leben». Der Kabarettist Roland Düringer schwärmt vom Entsagen von Besitz in der ÜberflussGesellschaft. Dana Giesecke von der Zukunftsagentur «futur 2» präsentiert Projekte, die mit kreativen Ideen die Umwelt schützen und gleichzeitig die Gesellschaft sozialer machen. Minimalismus-BloggerInnen tauschen sich über das Glück an der Mäßigung aus. Und Minimalismus-Coach Joachim Klöckner, der nur 50 ausgewählte Gegenstände besitzt, gibt einen Einblick in seinen Alltag.

3sat Freitag, 18.11.2016 04.35–05.20 Uhr (Erstsendung 08.09.2014)

Die erschöpfte Gesellschaft

3sat

Film von Constanze Griessler und Franziska Mayr-Keber Tempowahn, allzeit verfügbar sein, Zeitgewinn durch Zeitverlust: Willkommen in der erschöpften Gesellschaft! Die knappe Zeit ist ein wertvolles Gut, Beschleunigung regiert die Welt. Die Debatte um Entschleunigung, die Klagen über Zeitnot und Stress, die daraus resultierenden Krankheiten wie Burnout und Depressionen haben längst alle Gesellschaftsschichten erreicht. Betroffen sind nicht nur Manager, sondern auch Straßenkehrer und Hausfrauen. Auch die ständige Suche nach Entspannung, nach erfüllter Freizeit mit Freunden und Familie, kann neuen Stress erzeugen.

Freitag, 18.11.2016 05.20–06.05 Uhr (Erstsendung 23.09.2015)

makro: Ruhe sanft – und günstig

3sat

Das Bestattungsgeschäft im Umbruch Film von Ralf Bonsels Das Bestattungsgeschäft ist krisenfest, so hieß es lange. Gestorben werde schließlich immer. Doch längst mangelt es

ABU-TV-Tipps im November 2016

Sonntag, 20.11.2016 06.15–06.45 Uhr (Erstsendung 18.11.2016)

Bestattern, Steinmetzen, Sargbauern und sogar Friedhöfen an Aufträgen. Die Menschen werden immer älter, und gesellschaftliche Umbrüche verändern die Bestattungskultur radikal: Seit dem Mittelalter waren christliche Totenbräuche und Beerdigungsrituale in Europa selbstverständlich. Das hat sich gründlich geändert. Heute haben Discount-Bestatter regen Zulauf. Sie bedienen eine Nachfrage, die meist durch familiäre Zerwürfnisse und schwindende religiöse Bindung entsteht. Die Abschaffung des obligatorischen Sterbegelds hat die Entwicklung noch befeuert. Zugleich gibt es immer häufiger den Wunsch, nicht im Reihengrab auf dem klassischen Friedhof die letzte Ruhe zu finden. Bestattungen im Wald, im heimischen Garten oder gar im Weltall sind gefragt. Auf dem traditionellen Gottesacker entstehen hingegen immer mehr Leerstellen zwischen den Gräbern, die für manche Friedhöfe längst existenzbedrohlich geworden sind. «makro» zeigt den Überlebenskampf einer jahrhundertealten Branche.

Tele-Akademie

3sat

Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf: Das protestantische Christentum

Sonntag, 20.11.2016 06.45–07.30 Uhr (Erstsendung 13.11.2016)

Friedrich Wilhelm Graf beschreibt in diesem Vortrag protestantische Lebenswelten als institutionenkritische, modernitätsoffene Formen des Christentums. Der Protestantismus entstand aus dem Protest eines einzelnen Theologieprofessors gegen eine Kirche, die in seinen Augen das Christentum pervertiert hatte und die Frommen in repressiver Abhängigkeit hielt. Martin Luther betonte die «Freiheit eines Christenmenschen» und sah im «weltlichen Beruf», in der alltäglichen sorgfältigen Erfüllung der jeweiligen Pflichten, den eigentlichen, wahren Gottesdienst des Christen. Professor Dr. Friedrich Wilhelm Graf war bis zu seiner Emeritierung 2014 Ordinarius für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München. Er wurde als erster Theologe mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.

Endstation Aarwangen (1/2)

3sat

Alltag im Durchgangszentrum

Dienstag, 22.11.2016 00.45–01.10 Uhr (Erstsendung 04.09.2016)

Reportage von Simon Christen In Aarwangen im Kanton Bern steht ein «Durchgangszentrum», das vorübergehende Zuhause von 200 Menschen aus über 20 Nationen. Für gut 30 von ihnen ist der Traum vom Leben in der Schweiz vorbei. Reporter Simon Christen berichtet über Menschen, die in Aarwangen keine Perspektive haben, aber offenbar auch nirgendwo anders. Weil sich diese Menschen illegal in der Schweiz aufhalten, gewährt ihnen der Kanton Bern nur noch Nothilfe. Das heißt: Sie bekommen acht Franken pro Tag und ein Dach über dem Kopf. «Hier habe ich nicht viel, aber es ist immer noch besser als in meinem Land», sagt Ibrahim aus Marokko. Er will bleiben – solange wie möglich. Redaktionshinweis: Den zweiten Teil von «Endstation ABU-TV-Tipps im November 2016

Aarwangen» zeigt 3sat am Dienstag, 29. November, um 0.05 Uhr.

Der gekaufte Patient?

3sat

Wie Pharmakonzerne Verbände benutzen

Dienstag, 22.11.2016 20.15–21.00 Uhr (Erstsendung 09.05.2016)

Film von Klaus Balzer Pharmakonzerne spenden Milliarden an Patientenverbände, vor allem vor und während der Einführung neuer Medikamente. Welche Ziele verfolgen sie damit? In der Dokumentation sucht Autor Klaus Balzer nach Verbindungen und Einflüssen, spricht mit Patienten, Ärzten und Experten aus dem Gesundheitswesen. Was ist der richtige Weg? Können und sollen Patienten mit Pharmaunternehmen zusammenarbeiten? 2013 bringt der Pharmakonzern Sanofi ein neues Medikament gegen Multiple Sklerose auf den Markt. Das Medikament Lemtrada ist extrem teuer: Zwölf Milligramm kosten mehr als 10 000 Euro. Gleichzeitig schnellen die Spenden des Konzerns an den Patientenverband Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft in den Jahren 2013 und 2014 in die Höhe. Ein Zusammenhang? Klaus Koch vom Institut für Qualitätssicherung und Management im Gesundheitswesen bejaht das. Spenden gehörten zur Marketingstrategie von Pharmaunternehmen. Mehr als fünf Millionen Euro spendeten Pharmaunternehmen in den vergangenen Jahren an Patientenverbände pro Jahr. Es ist schwer einen direkten Zusammenhang zur Einführung neuer Medikamente nachzuweisen. Aber die Pharmaunternehmen verfolgen noch andere Ziele. «Es geht um die Gewinnung von Teilnehmern an Medikamentenstudien der Industrie», sagt Hilde Schulte, Ehrenvorsitzende der «Frauenselbsthilfe nach Krebs». Diese Selbsthilfe-Initiative hat schon vor Jahren die Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie eingestellt, weil, so Hilde Schulte, Profitstreben und Patientengesundheit nicht zusammen passten. Dagegen setzt der Verband «Mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs» auf die Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen. «Wir wollen unsere Bedürfnisse in die Konzerne hineintragen», sagt Petra Stieber, Vorsitzende des Vereins, der immerhin mehr als 70 000 Euro jährlich von verschiedenen Pharmaunternehmen bekommt. Immerhin investiert die Industrie mittlerweile auch auf Europäischer Ebene Millionenbeträge in den Versuch, Einfluss auf Patientenverbände zu bekommen, indem sie die sogenannte «Europäische Patienten Akademie» (Eupati) gründete.

makro: Billige Lebensmittel

3sat

Wirtschaft in 3sat

Dienstag, 22.11.2016 20.15–21.00 Uhr (Erstausstrahlung)

Moderation: Eva Schmidt Essen ist bei uns so billig wie sonst kaum in der EU. Vier Lebensmittel-Discounter beherrschen den Markt und drücken die Preise. Die deutsche Agrarindustrie ist die günstigste Europas. Der Preisdruck durch die Supermarktketten führt zu Massenproduktion in immer größeren Agrar-Fabriken. Deutsche Lebensmittel waren deshalb bislang auch international konkurrenzfähig. Der Export rettete die Bauern – trotz Mini-Margen. Nun brechen die Märkte weg. ABU-TV-Tipps im November 2016

Weltweit sinken die Agrar-Preise; sie liegen zurzeit weit niedriger als die deutschen Produktionskosten. Der Druck auf die deutschen Produzenten steigt. Der Ruf nach neuen Subventionen wird lauter. Die nachhaltige Lebensmittelproduktion scheint vor diesem Hintergrund nicht mehr leistbar. Auch die Verbesserung des Tierschutzes stagniert – aus Kostengründen. Der enorme Konkurrenzdruck sorgt auch dafür, dass die Hersteller immer ausgefeiltere Tricks anwenden, um minderwertige Produkte schmackhaft zu machen. Lebensmittel werden mit Zusatzstoffen und DesignerAromen versetzt. Auf dem Teller landet ein billiges IndustrieProdukt. Die deutschen Kunden kümmert das wenig – sie finden Geiz im Kühlschrank mehrheitlich immer noch geil. Auch deshalb fristet nachhaltige Bio-Produktion trotz Förderung noch immer ein Nischen-Dasein. Ein Umdenken hat gerade erst begonnen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin «makro» beleuchtet die Praktiken der deutschen Lebensmittel-Industrie und die Folgen des Preiskampfes für Mensch und Tier.

makro: Billige Lebensmittel

3sat

Wirtschaft in 3sat

Sonntag, 27.11.2016 06.15–06.45 Uhr (Erstsendung 25.11.2016)

Moderation: Eva Schmidt Essen ist bei uns so billig wie sonst kaum in der EU. Vier Lebensmittel-Discounter beherrschen den Markt und drücken die Preise. Die deutsche Agrarindustrie ist die günstigste Europas. Der Preisdruck durch die Supermarktketten führt zu Massenproduktion in immer größeren Agrar-Fabriken. Deutsche Lebensmittel waren deshalb bislang auch international konkurrenzfähig. Der Export rettete die Bauern – trotz Mini-Margen. Nun brechen die Märkte weg. Weltweit sinken die Agrar-Preise; sie liegen zurzeit weit niedriger als die deutschen Produktionskosten. Der Druck auf die deutschen Produzenten steigt. Der Ruf nach neuen Subventionen wird lauter. Die nachhaltige Lebensmittelproduktion scheint vor diesem Hintergrund nicht mehr leistbar. Auch die Verbesserung des Tierschutzes stagniert – aus Kostengründen. Der enorme Konkurrenzdruck sorgt auch dafür, dass die Hersteller immer ausgefeiltere Tricks anwenden, um minderwertige Produkte schmackhaft zu machen. Lebensmittel werden mit Zusatzstoffen und DesignerAromen versetzt. Auf dem Teller landet ein billiges IndustrieProdukt. Die deutschen Kunden kümmert das wenig – sie finden Geiz im Kühlschrank mehrheitlich immer noch geil. Auch deshalb fristet nachhaltige Bio-Produktion trotz Förderung noch immer ein Nischen-Dasein. Ein Umdenken hat gerade erst begonnen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin «makro» beleuchtet die Praktiken der deutschen Lebensmittel-Industrie und die Folgen des Preiskampfes für Mensch und Tier.

Tele-Akademie

3sat

Prof. Dr. Rolf Schieder: Die Zukunft der Religion

Sonntag, 27.11.2016 06.45–07.30 Uhr (Erstsendung 26.05.2013)

Obwohl in den 1970-Jahren das baldige Ende der Religion vorhergesagt wurde, sind die Menschen noch immer gläubig. Professor Dr. Rolf Schieder diskutiert die Zukunft der Religion. Unter Mitgliederverlusten haben vor allem die Religionsgemeinschaften zu leiden, die den wachsenden ABU-TV-Tipps im November 2016

Bedürfnissen nach der Pflege eines eigenen, selbst gewählten Glaubens nicht mehr gerecht werden. Die Gemeinden, die Inklusion aller leben und fördern, wachsen. Die Kirchen in Europa, die von geerbter Kirchenzugehörigkeit leben, stehen vor schmerzhaften Anpassungsprozessen. Rolf Schieder lehrte bis 2002 Religionspädagogik an der Universität Koblenz-Landau. Seit 2002 ist er Professor für Praktische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Herausgeber der Berliner Reden zur Religionspolitik.

100(0) Meisterwerke

3sat

José Sobral de Almada-Negreiros: Selbstporträt mit Gruppe

Sonntag, 27.11.2016 09.05–09.15 Uhr

Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei. In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert. Dokumentarfilmzeit

Zu Ende Leben Dokumentarfilm von Rebecca Panian Tom ist Anfang 50, hat einen Gehirntumor und beschlossen, trotz oder gerade wegen dieser Diagnose das Leben bis zuletzt auszukosten. Der angekündigte Tod zieht Tom nicht hinunter, sondern bringt frischen Wind in sein Leben und lässt ihn aufblühen. Die Verwirklichung seiner Träume kann nicht mehr aufgeschoben werden. Hier und jetzt wird gelebt. Es ist leicht, das Leben zu verplanen – um den Tod zu verdrängen. Während Konsum und Rastlosigkeit in der Gesellschaft überhandnehmen, wird die Auseinandersetzung mit Verlust und Trauer zunehmend gemieden. Die Regisseurin und Autorin Rebecca Panian hat Tom und die Menschen in seinem Umfeld über mehrere Monate begleitet. Zudem hat sie Schweizer Persönlichkeiten aus verschiedenen Generationen für Statements zum Thema Tod vor die Kamera gebeten. Entstanden ist ein überraschend optimistisches Werk, das aufzeigt, wie eine Krankheit zu Energiequelle werden kann.

3sat Montag, 28.11.2016 22.25–00.00 Uhr (Schweiz 2015)

Die EU von innen

3sat

Warum Frau Grässle und Herr Pieper trotzdem an die EU glauben

Dienstag, 29.11.2016 22.25–23.15 Uhr (Erstsendung 13.04.2016)

Film von Hansjürg Zumstein Aus dem Alltag der beiden Parlamentarierer Inge Grässle und Markus Pieper: Kritisch überprüfen sie die Ausgaben der EUKommission, der EU-Regierung. Sie legen die Finger auf die Wunden. Oft mit Erfolg: So zwangen sie Frankreich, über zwei Milliarden missbräuchlich einkassierte Agrarsubventionen zurückzubezahlen. Gerade wegen dieser Erfolge sind die beiden von der EU überzeugt. Trotz allen Nachteilen bringe sie enorme Vorteile: offene Märkte, gemeinsame Gesetze – kurz: bessere Marktchancen auch für kleinere Unternehmen, sagen sie. «DOK»-Filmer Hansjürg Zumstein begleitet Inge Grässle und Markus Pieper auch auf ihrem Wahlkampf in ihren ABU-TV-Tipps im November 2016

Heimatgemeinden, fängt die Einwände der Wählerinnen und Wähler auf und dokumentiert, wie Unternehmer ihren Optimismus nicht immer teilen. Ein frischer Blick auf die tägliche Arbeit zweier kritischer, aber trotzdem überzeugter EU-Befürworter.

Auf der Suche nach Menschlichkeit Kathrin Winzenried über die Geschichte des Schweizerischen Roten Kreuzes Film von Elvira Stadelmann Das Schweizerische Rote Kreuz feiert seinen 150. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr sind die Flüchtlingsströme die größte Herausforderung der ältesten humanitären Organisation der Schweiz. Das Symbol des Schweizerischen Roten Kreuzes ist einzigartig und steht seit jeher für Hilfe bei Krankheit, Katastrophen und Krieg. 1866 wurde das SRK gegründet, mit dem Ziel, die Not von Verwundeten und deren Familien zu lindern. Den Verletzlichsten beizustehen, das war fortan der Grundsatz der Organisation. So organisierte das SRK während und nach dem Zweiten Weltkrieg Erholungsurlaube für 180 000 Kinder aus kriegsversehrten Ländern. Der achtjährige Anton Partl war eines von ihnen. Bis heute bleibt der Wiener seiner Gastfamilie aus Speicher verbunden und ist überzeugt, dass sie ihm das Leben gerettet hat. Dass diese humanitäre Aktion nicht zweckfrei war und das ramponierte Image der abgeschotteten Schweiz aufpolieren sollte, wurde erst später klar. Die Instrumentalisierung durch Regierung und Militär führte zu einem Tiefpunkt in der Geschichte des Roten Kreuzes. Gegenüber den Verbrechen des Holocaust zeigte sich die offizielle Organisation untätig und übernahm die Haltung des «vollen Bootes» der Schweizer Regierung. Freiwilligen Helfern und Helferinnen des SRK ist es zu verdanken, dass die humanitären Grundsätze des Roten Kreuzes nicht gänzlich verloren gingen: So rettete die Krankenschwester Friedel Bohny-Reiter trotz Verbot zahlreichen Jüdinnen und Juden das Leben. Eine von ihnen ist Margot Wicki-Schwarzschild. Eindringlich erinnert sie an die humanitäre Verpflichtung, den Schwachen und Verfolgten auch heute beizustehen. Flüchtlinge sind auch aktuell wieder die größte Herausforderung der Organisation. In der Politik lassen sie Werte wie Menschlichkeit und Unparteilichkeit erodieren. Kurt Strehler ist täglich mit den Folgen der internationalen Asylpolitik konfrontiert. In seiner Arbeit als Leiter des Asylzentrums Altdorf setzt er sich unermüdlich ein, um die Grundsätze des SRK zu leben. Dieses Asylzentrum ist mittlerweile die einzige, das von der Geschäftsstelle des SRK noch betrieben wird. Dabei geht er auch unkonventionelle Wege.

ABU-TV-Tipps im November 2016

3sat Dienstag, 29.11.2016 23.15–00.05 Uhr (Erstsendung 26.05.2016)

Werktags von 09.00–10.00 Uhr auf SRF 1 01.11.2016

09.45

Così fan tutte Der Opernführer, Folge 2 Musik für Sek I, Sek II

02.11.2016

09.45

La Bohème Der Opernführer, Folge 3 Musik für Sek I, Sek II

03.11.2016

09.20

Der Tag ist noch fern Medienbildung/ICT und Medien, Gemeinschaft für Sek I, Sek II

07.11.2016

09.30

Sexting Medienbildung/ICT und Medien, Lebenskunde, Recht für Sek I, Sek II

08.11.2016

09.00

Jung und überschuldet Wirtschaft, Gesellschaft, Lebenskunde für Sek I, Sek II

09.15

Marken – Sind sie's wert? Wirtschaft, Gesellschaft, Lebenskunde für Sek I ,Sek II

09.30

Mein Lohn, dein Lohn – Wieviel ist gerecht? Wirtschaft, Gesellschaft, Lebenskunde für Sek I, Sek II

11.11.2016

09.00

Staatsschulden – System ausser Kontrolle? Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, ABU für Sek II

14.11.2016

09:00

Eine bewegte Geschichte China, Folge 1 Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II

09.30

Ökologie und Wirtschaft China, Folge 2 Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II

15.11.2016

09.00

Literatur und Film China, Folge 3 Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II

09.30

Eine neue Generation China, Folge 4 Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II

16.11.2016

09.00

Arm und Reich China, Folge 5 Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II

09.30

Volk und Staat China, Folge 6

ABU-TV-Tipps im November 2016

Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II 17.11.2016

09.00

Die Supermacht China, Folge 7 Geografie, Geschichte, Gesellschaft für Sek I, Sek II

09.30

Japan – Land der Roboter Geografie, Gemeinschaft, Wirtschaft, ABU, Ethik für Sek I, Sek II

18.11.2016

09.00

Welcome to Fukushima Lebenskunde, Geografie, Gesellschaft für Sek I, Sek II, LP

ABU-TV-Tipps im November 2016