Block Lebensmitte III/Abdomen Dauer:

1. bis 4. Woche des Wintersemesters 2008/09 Montag, 13.10.2008 bis Freitag, 07.11.2008

Einführung:

Montag, 13.10.08, 12:15 – 13:00 Uhr Seminarraum 5; TÄF, CCM (gemeinsam für Block LM3/Abdomen und LM3/Extremitäten)

Abschlussgespräch:

Montag, 10.11.08, 11:45 – 12:45 Uhr Seminarraum 5, TÄF, CCM (im Anschluss an Fallvorstellungen)

Mit Foto!

Verantwortlich von der Fakultät: Dr. Torsten Slowinski, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie, CCM Tel. 450-514 002 (Sekretariat), Email: [email protected] Verantwortlich von der AG Reformstudiengang Medizin: Andrea Antolić Tel. 450-576 185, Fax: -576 952, E-Mail: [email protected] Studentische Mitarbeiterin: Kristina Bolten E-Mail: [email protected]

Homepage des Reformstudiengang Medizin: Blackboard:

http://www.reformstudiengang-medizin.de http://lms.charite.de

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Block LM 3 Abdomen, 9. Semester, WiSe 08/ 09

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Einführung Liebe Studierende/Lernende, die Lernspirale dreht sich weiter und am Ende des Blocks werden Sie wahrscheinlich sagen: „Sie dreht sich schneller“. Vor Ihnen liegt eine 4-wöchige Unterrichtseinheit, in der aufbauend auf die vorangegangenen Blöcke das große Thema „Erkrankungen des Abdomens“ abgerundet werden soll. Die Unterrichtseinheit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr haben wir Schwerpunkte gesetzt. Zuvor schon abgehandelte/gestreifte Erkrankungen werden vertieft und neue, hier insbesondere abdominale Tumoren, die in Ihrem späteren klinischen Arbeiten eine große Rolle einnehmen werden, neu eingeführt. Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass die Inhalte der POL-Fälle und Seminare aufeinander abgestimmt sind. Darüber hinaus sind viele Seminare so angelegt, Ihnen möglichst PRAXISNAH das differentialdiagnostische und differentialtherapeutische Vorgehen bei abdominellen Erkrankungen nahe zu bringen. Querschnittsveranstaltungen sind die großen Praktika, in denen Ihnen jeweils die Pathologie, Radiologie, Labormedizin und Endoskopie organ- und krankheitsübergreifend Einblicke in Untersuchungsabläufe und Diagnosefindungen geben werden. Aufgrund der vielfachen Wünsche der Studierenden in der Evaluation haben wir in diesem Semester folgende Neuerungen eingebracht: Ein komplett neuer POL-Fall wurde erstellt (Wie üblich sind bereits genutzten POL-Fälle anhand der Kommentare überarbeitet und aktualisiert worden.). Ein neues Seminar wurde konzipiert. Bei dem Praktikum „Bildgebende Verfahren“ nehmen jetzt neben den Radiologen auch die Gastroenterologen teil. Für alle Interessierten haben wir an das Ende des Blocks eine Fallvorstellung mit anschließendem Termin zum Gruppenfoto gelegt.

Viel Spaß und viel Erfolg! Torsten Slowinski

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Seminare „Klinisch-theoretische Grundlagen“ I und II

Seminar 1:

Differentialdiagnose der Dysphagie

A: Zunächst werden die Klinik und die Differentialdiagnostik der Dysphagie dargestellt. Daraus werden die Erkrankungen der Speiseröhre abgeleitet, die mit Dysphagie assoziiert sind. Eingegangen wird auf die häufigsten benignen Erkrankungen der Speiseröhre (Ösophagitis mir den verschiedenen Entstehungsmechanismen, Achalasie) und die bösartigen Erkrankungen der Speiseröhre. B: Anschließend wird die Kaskade der Diagnostik bei Patienten mit Dysphagie, sowie der Genauigkeit der Aussagekraft dieser Diagnostik hinsichtlich der gestellten Fragestellung erarbeitet. Die Bedeutung der Dysphagie für die Lebensqualität und Prognose wird erläutert. Für das Ösophaguskarzinom wird das TNM System in seiner Bedeutung hinsichtlich multimodaler Therapieverfahren und der Prognose erklärt. C: Zum Schluss werden die verschiedenen konservativen und operativen Möglichkeiten der mit Dysphagie assoziierten Erkrankungen erklärt. Beim Ösophaguskarzinom werden kurative und palliative Therapiekonzepte in der entsprechenden Wertigkeit erklärt. Seminar 2:

Tumoren des kleinen Beckens

A: Zunächst werden die Ätiologie, Inzidenzen, Risikofaktoren, mögliche Vorsorgemaßnahmen, das Screening der Tumoren im kleinen Becken (gynäkologische Tumoren, urologische Tumoren, Rektumkarzinom, Sarkome) vermittelt. B: Im zweiten Teil wird die Spezifität und Sensitivität der entsprechenden Diagnostik von Tumoren im kleinen Becken in Abhängigkeit vom jeweiligen Tumorstadium demonstriert (Typische Leitsymptome, DD, initiale und sinnvolle weiterführende Diagnostik im klinischen Alltag). C: Im dritten Abschnitt wird dann die stadiengerechte, multimodale Therapie der häufigen Tumoren (z.B. Prostatakarzinom, Blasenkarzinom, Rektumkarzinom) unter palliativen bzw. kurativen Gesichtspunkten erläutert. Begleiterscheinungen (Ureterstenosen, Abszesse und Fistelbildungen etc.) die als Folge von Tumorprogress, Entzündungen und Behandlungsfolgen (z.B. Strahlenschäden) auftreten können finden ebenso kursorisch erwähnt, wie seltene Tumoridentitäten (z.B. Sarkome). Seminar 4:

Sepsis/SIRS

Ziel des Seminars ist es, den Studierenden Grundzüge der epidemiologischen Bedeutung, der Diagnose und Differentialdiagnose, sowie die Pathophysiologie der Sepsis und des Multiorganversagens zu vermitteln und bewährte therapeutische Strategien sowie neuere Therapieansätze aufzuzeigen. Es soll auf klinische und laborchemische Frühzeichen der Sepsis im Kontext pathophysiologischer Veränderungen (z.B. Gerinnungsaktivierung, Lungenödem, Kreislaufversagen) eingegangen werden. Therapeutische Schwerpunkte sind die Volumen- und Kathecholamin-Therapie, Antibiotikatherapie, kausale therapeutische Maßnahmen, sowie neueste Therapieansätze, die das Immunsystem und das Gerinnungssystem beeinflussen. Hierfür sind Grundkenntnisse immunologischer Zusammenhänge erforderlich, die im Seminar vermittelt werden.

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Seminar 5:

Differentialdiagnose/Differentialtherapie gastrointestinaler Infektionen

Das Seminar wird interaktiv ablaufen: 1. Kurze Vorstellung von Patienten – die Studierenden stellen ihre Vermutungen über die zugrunde liegende Erkrankung auf und erläutern, was sie in welchem Material suchen würden. 2. Demonstration von Bildern des entsprechenden Materials – die Studierenden verbalisieren, was sie sehen und begründen, ob ihre Verdachtsdiagnose bestätigt ist und wie sie weiter vorgehen würden (Therapievorschläge und antiepidemische Maßnahmen) Es werden zunächst die typischen Fälle für die in den Lernzielen spezifizierten Erkrankungen dargestellt und am Ende ein zusammenfassendes diagnostisches Quiz durchgeführt. Seminar 6:

Neu: Blut im Stuhl – und nun?

In diesem neuen Seminar geht es um das differentialdiagnostische Vorgehen aus gastroenterologischer sowie aus chirurgischer Sicht, welches bei Blutbeimengung im Stuhl angebracht ist: spezifische Anamnese, differentialdiagnostische Überlegungen und Auswahl diagnostischer Methoden einschließlich Falldiskussionen. Seminar 7: 1. 2. 3.

Differentialdiagnose/Differentialtherapie des akuten und des chronischen Nierenversagens

Gewünschtes Vorwissen: Anatomie und Physiologie der Nieren und der ableitenden Harnwege. Geplante Themen: Darstellung der Systematik und der wichtigsten Ursachen des akuten und chronischen Nierenversagens anhand typischer Beispielfälle. Diskussion der grundsätzlichen Therapie-Möglichkeiten verschiedener Formen von Nierenversagen. Interaktion im Rahmen der Falldemonstrationen möglich.

Seminar 8:

Einführung in die Transplantationsmedizin

Es sollen exemplarisch bei einem Patienten mit transplantiertem Organ die Anamnese und der körperliche Untersuchungsbefund in der Gruppe erhoben werden. Im Anschluss soll anhand des Patienten ein allgemeiner Überblick über die Transplantationsmedizin gegeben und diskutiert werden. Hierbei sollen grundlegende Prinzipien von Empfängerauswahl, Abstoßungsreaktionen, Therapiekonzepten, Mechanismen und Nebenwirkungen verschiedener Immunsuppressiva hergeleitet und erläutert werden. Seminar 9:

Toxikologische Schäden im Bereich des Abdomens und deren Behandlungsmöglichkeiten

In diesem Seminar erfolgt eine Einführung in die Toxikologie. Insbesondere werden Vergiftungen mit Fremdstoffen vorgestellt, die zu einer akuten oder chronischen Schädigung der Leber, Niere oder des Magen-Darmtrakts führen. Unter anderem wird auf akute Vergiftungen mit Paracetamol, organischen Lösungsmitteln, Pilzen und Metallen eingegangen. Dazu wird auch der Giftnotruf vorgestellt. Neben dem klinischen Verlauf dieser Vergiftungen werden die allgemeine Richtlinien zur Therapie dieser Vergiftungen (Verhinderung der Giftresorption, Beschleunigung der Elimination von Giften, Entgiftung, Gabe von Antidoten, intensivmedizinische Maßnahmen) besprochen.

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Übungen zu Diagnostik und Therapie Übung 1:

Strahlentherapie Nach dem Einführungsvortrag zur Strahlentherapie im Bereich abdomineller Erkrankungen (Präsentation wird danach in Blackboard eingestellt) werden mit der Dozentin in Kleingruppen verschiedene Arbeitsplätze der Strahlentherapie besucht und die angewandten Verfahren demonstriert bzw. besprochen werden. Bitte Kittel mitbringen!

Übung 2:

Sonographie Abdomen Nach kurzer theoretischer Einführung in die technischen Grundlagen, Indikationen, Alternativverfahren und diagnostische Aussagekraft soll die routinemäßige Abdomensonographie in gegenseitiger praktischer Untersuchung von den Studenten selbständig unter fachkundiger Anleitung in Kleingruppen durchgeführt werden.

Übung 3:

Übung 4:

Urologische Endoskopie 1.

Einführung in urologisch-endoskopische Technik mit kurzem historischen Exkurs und Demonstration urologischer Endoskope evtl. mit Demonstration kurzer Lehrfilme (TUR-B, TUR-P, URS, PNL)

2.

Praktische Übungen an den Zystoskopiephantomen beginnend mit einem Normalbefund und anschließender Demonstration pathologischer Befunde und Einsatz unterschiedlicher Optiken zur Übung der räumlichen Zuordnung

3.

Zusammenfassung und Wiederholung auch anhand von Bildern normaler und pathologischer Befund

GI - Funktionsdiagnostik Prinzip und Indikationen für folgende Untersuchungen sollten bekannt sein: -

Funktionstests des Ösophagus: Ösophagusmanometrie und pH-Metrie Funktionstest des Magens: C13-Atemtest: Helicobacter und Magenentleerung Funktionstest des Dünndarms: H2-Atemtest: Laktose/Fruktose/Glukose evt. auch Laktulose Funktionstests des Kolons/Anorektums: Transitzeitmessung, anorektale Manometrie

Für jedes Verfahren erfolgt die Darstellung des Prinzips der Messung, ggf. mit praktischen Übungen, Darstellung von technischen Problemen wie z.B. Eichung und Artefakten, Aussagekraft der Mess-Ergebnisse. CCM: Sauerbruchweg 3 (genaueres folgt noch), Kittel bitte mitbringen! CVK: Mittelallee 11, Ebene 03, Gastroenterologische Funktionsdiagnostik CBF: Zentrale Endoskopie des CBF, 2.OG, Anmeldung. Kittel nicht nötig! Hier gilt: Wer mit weniger als 2 Tassen Tee/Kaffee im Magen kommt, kann einen Atemtest an sich selber durchführen lassen - bei postprandialen Mägen ist die Funktionsdiagnostik leider nicht durchführ- sondern nur besprechbar.

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Übung 5:

Endoskopie-Simulator Die Übung findet jeweils mittwochs von 14.15 Uhr bis 15.45 Uhr nach Einschreibung in der ersten Semesterwoche statt. Listen werden im TÄF, Ebene 4 aushängen! Praktika

Praktikum 1: Bildgebende Verfahren Die Studierenden lernen Indikationen und Kontraindikationen, diagnostische Wertigkeit und Risiken der bildgebenden Verfahren im Bereich des Abdomens anhand typischen Bildmaterials. Die Studierenden sollen das vorhandene Bildmaterial selbstständig in Kooperation untereinander und mit dem Dozenten analysieren. Auf Wunsch ist eine Einblicknahme in den Routinebetrieb an den entsprechenden Arbeitsplätzen möglich. Neu in diesem Jahr ist, dass das Praktikum zusätzlich zu den Radiologen auch unter Beteiligung der Gastroenterologen stattfindet, so dass für das Abdomen spezifische Verfahren wie z.B. ERCP kennen gelernt werden können. Praktikum 2: Pathologie abdominaler Erkrankungen Allgemeiner Teil • Begriffsbestimmung Tumor, Neoplasie, Hyperplasie, Hypertrophie, biologisches Verhalten, histogenetische Systematik, Initiierung. Latenz und Tumormanifestation etc. • Kriterien der Malignität Makroskopisch/mikroskopisch/zytologisch, zelluläre Kriterien der Malignität, Metastasierungstypen, Praktischer Teil mit Mikroskopie • Benigne Tumoren • Maligne Tumoren Beispiele demonstrierter Erkrankungen: • Magen: akute Gastritis, chronische (atrophe) Gastritis mit/ohne intestinaler Metaplasie, Ulcus ventriculi und Erosion der Magenschleimhaut, Magenkarzinom • Ösophagus: Refluxösophagitis (GERD), Barret-Ösophagus ohne und mit Epitheldysplasien low and high grade, Probleme in der histologischen Diagnostik, Barrett-Karzinom • Appendix: Akute Appendizitis • Intestinum: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: histologische Differentialdiagnose von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Praktikum 3: Labordiagnostik bei ausgewählten Fällen Das Labor-Praktikum Abdomen wird als Seminar durchgeführt werden, dabei werden die Falldiskussionen innerhalb der eingeteilten Gruppen von je einem Laborarzt und einem Klinikfachvertreter geleitet. Die Praktikumskomponente besteht in der Auswahl aktueller Fälle und der Besprechung der konkreten Laborwerte inklusive differentialdiagnostischen Überlegungen. An ausgewählten Fällen aus dem Bereich Abdomen werden die einzelnen Laborparameter (Transaminasen, NH3, Kreatinin, Urinproteine, Lipase usw.) und ihre Interpretation in Zusammenhang mit den klinischen Fällen besprochen. Voraussichtlich werden u. a. chronische Niereninsuffizienz, akute Pankreatitis und akute Hepatitis besprochen.

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Lernziele Lebensmitte 3/Abdomen Lernziele sind hilfreich, um Lernprozesse näher beschreiben und überprüfen zu können. Sie haben im Reformstudiengang die Funktion, das Studium inhaltlich sinnvoll und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu gestalten. Sie sind die Grundlage für die Inhalte sowie die Methoden der jeweiligen Semesterabschlussprüfungen.

Kognitive Lernziele (Reihenfolge keinerlei Gewichtung) Die Studierenden sollen 1. 2.

3.

4.

5.

6.

7. 8. 9. 10.

11. 12.

13. 14.

die Topographie, den makroskopischen und mikroskopischen Aufbau des Magen-Darm-Trakts, der Leber, der Galle, des Pankreas, der Harnblase und der ableitenden Harnwege beschreiben können. die Grundlagen der allgemeinen Tumorpathologie am Beispiel abdomineller Tumoren (Ösophaguscarcinom, Magencarcinom, Pancreascarcinom, Coloncarcinom, Tumoren des kleinen Beckens) kennen. makroskopische und mikroskopische Morphologie typischer Tumoren des Abdomens (Adenocarcinom, Plattenepithelcarcinom, Nierenzellcarcinom, Prostatacarcinom) und ihrer Präcancerosen beschreiben und erkennen können. Indikationsstellung, diagnostische und therapeutische Möglichkeiten sowie mögliche Komplikationen des Einsatzes endoskopischer Techniken (ÖGD, Coloskopie, Urethroskopie, Zystoskopie, Ureteroskopie, Nephroskopie) beschreiben können. Funktionstests des Ösophagus, Dünndarms, Colon/Anorektums (Ösophagusmanometrie und - pHMetrie, Atemtests, Kolontransitzeitmessung und anorektale Manometrie), ihre Indikationen und Bedeutung bei Refluxerkrankung, nicht-kardialem Thoraxschmerz, Dysphagie, Laktoseintoleranz, bakterieller Überwucherung, pathologischem Dünndarmtransit, Obstipation und Stuhlinkontinenz kennen. anhand der akuten komplikationslosen Pankreatitis, akuten Hepatitis, chronischen Hepatitis, Leberzirrhose, des akuten und chronischen Nierenversagens begründen können, welche Materialien (Blut, Plasma, Urin, Abstrich etc.) zur Diagnostik herangezogen werden, welche Laborparameter zu bestimmen und wie resultierende Befunde hinsichtlich der Arbeitsdiagnose zu interpretieren sind. das differentialdiagnostische Vorgehen1 bei Schluckstörungen kennen. Ätiologie, Leitsymptome, differentialdiagnostisches Vorgehen sowie Therapiemöglichkeiten bei Ösophagitis kennen. Prävalenz, Inzidenz sowie Risikofaktoren von abdominellen Tumoren (Ösophaguscarcinom, Pancreascarcinom, Coloncarcinom, Tumoren des kleinen Beckens) kennen. Leitsymptome, differentialdiagnostisches Vorgehen sowie stadienabhängige Therapiemöglichkeiten beim Ösophaguscarcinom, Magencarcinom, Coloncarcinom, Pancreascarcinom sowie Tumoren des kleinen Beckens kennen. die TNM-Klassifikation und stadienabhängige Prognose abdomineller Tumoren (Ösophaguscarcinom, Pancreascarcinom, Coloncarcinom, Tumoren des kleinen Beckens) kennen. einen Überblick über strahlentherapeutische Therapiemöglichkeiten (am Beispiel des Ösophaguscarcinoms und Coloncarcinoms) geben können und deren Indikationen, Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Erfolgsmöglichkeiten darstellen können. typische Symptome, klinische und apparative Befunde bei akuter und chronischer Pankreatitis kennen und Grundzüge der Diagnostik und Therapie beschreiben können. organische von funktionellen Krankheitsbildern abgrenzen können (funktionelle Ober/Unterbauchbeschwerden, Passagestörungen).

1

Das differentialdiagnostische Vorgehen beinhaltet folgendes Konzept: gezielte Informationen (Anamnese und körperliche Untersuchung, Laborbefunde, bildgebende Verfahren, nicht-invasive und invasive diagnostische Maßnahmen) stufenweise zu generieren, um Verdachtsdiagnosen abzusichern oder auszuschließen bzw. wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher zu machen. © 2008, Reformstudiengang Medizin, Charité Universitätsmedizin Berlin

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15. die Begriffe Infektion, Systemic Inflammatory Response Syndrome (SIRS), Sepsis und Multiorganversagen (MODS) definieren können. 16. die Pathophysiologie und systemischen Auswirkungen der Sepsis beschreiben (Herzkreislauf, Atmung, Nervensystem, Immunsystem, Gerinnungssystem). 17. die Grundzüge der Therapie einer Sepsis beschreiben können und einer symptomatischen (vasoaktive Pharmaka, Volumentherapie, Transfusionstherapie, Hämofiltration) und kausalen Therapie (Antibiotika, chirurgische Sanierung, immunmodulatorische Ansätze) zuordnen können. 18. klinische Symptome des Nierenversagens (Urämie, gestörter Wasserhaushalt, gestörter Elektrolythaushalt, Azidose, gestörte endokrine Funktionen der Nieren) erkennen und differentialdiagnostisch bewerten können. 19. die häufigsten Ursachen des akuten und chronischen Nierenversagens kennen und differenzieren können. 20. Therapie-Prinzipien und Prognose des akuten und chronischen Nierenversagens kennen und die Hauptindikationen zur Initiierung einer Nierenersatztherapie nennen können. 21. allgemeine Prinzipien der Transplantationsmedizin am Beispiel der Nieren- und Lebertransplantation (Empfängerauswahl, Abstoßungsmechanismen, Therapiekonzepte, Wirkung und Nebenwirkung verschiedener Immunsuppressiva) nennen können. 22. die Wirkungen verschiedener Fremdstoffe (α-Amanitin, Tetrachlorkohlenstoff, Alkohol) und Arzneimittel (Paracetamol, Johanniskraut, Azol-Antimykotika, Sulfonamide, Felbamat, Tetracycline) auf die Leberfunktion (leberzellschädigende Wirkung, Enzyminduktion) definieren können. 23. Symptome, klinischen Verlauf und Laborparameter einer akuten toxischen Leberschädigung beschreiben können. 24. allgemeine Richtlinien zur Therapie von akuten Vergiftungen (Verhinderung der Giftresorption, Beschleunigung der Elimination von Giften, Entgiftung, Gabe von Antidoten) beschreiben können. 25. die pharmakologischen Therapiemöglichkeiten bei akutem toxischem Leberversagen (wie NAcetylcystein, Silimarin, Penicillin) erläutern können. 26. chirurgische und extrakorporale Ersatzverfahren zur Behandlung des Leberversagens benennen können 27. Beispiele für parasitäre Erreger von gastrointestinalen Infektionen, ihre Übertragungswege und ihre Lokalisation im menschlichen Körper kennen. (Neben den Protozoen vergl. Block Verdauung – Amöben, Giardien, Cryptosporidien, Cyclospora geht es insbesondere auch um intestinale Nematoden wie Spulwürmer, Peitschenwürmer, Hakenwürmer und Zwergfadenwürmer sowie intestinale Trematoden wie große und kleine Leberegel und Darmegel.) 28. klinische Bilder der durch intestinale Parasiten hervorgerufen Erkrankungen beschreiben, die verschiedenen Pathogenesemechanismen erklären können – Erkrankungen durch Leberegel eingeschlossen - und therapeutische Möglichkeiten erläutern können.

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Anwendungsbezogene Lernziele (Reihenfolge keinerlei Wichtung) Die Studierenden sollen: 1.

2. 3. 4. 5.

6.

7. 8. 9.

die Anatomie der abdominellen Weichteilstrukturen (Zwerchfell, Leber, Milz, Pankreas, Colon, Dünndarm, Gefäßsystem (arteriell/ portalvenös/ venös), Nieren, Nebennieren, Blase, Uterus, Prostata, Lymphabflussbahnen, Muskulatur und Bauchdecke) und wichtige pathologische Befunde im anatomischen Präparat und im Schnittbild beschreiben können. eine symptombezogene Anamnese und Untersuchung bei Patienten mit Verdacht auf ein akutes bzw. chronisches Nierenversagen durchführen können. anhand von Anamnese, Untersuchung, Laborbefunden und Nieren-Sonographie ein Nierenversagen differentialdiagnostisch in akut bzw. chronisch unterteilen können. die Anamnese und körperliche Untersuchung bei einem Patienten mit transplantierter Niere oder Leber durchführen und bewerten können. häufige pathologische Befunde endoskopischer Untersuchungen im Bildmaterial erkennen und beschreiben können (Ösophaguscarcinom, Ulcus ventriculi DD Magencarcinom, Kolonpolypen DD Kolonadenome DD Kolorektales Carcinom, Urothelcarzinom, benigne Prostatahyperplasie). im Präparat wichtigste Wurmeier (Ascaris, Trichuris, Ancylostoma/Necator, kleine Leberegel, großer Darmegel) sowie der Trophozoiten und Zysten von Amöben, Giardien und Cryptosporidien unterscheiden können. eine 24–h-pH-Metrie des Ösophagus und einen Laktose-Toleranztest durchführen und interpretieren können. anhand von anatomischen Präparaten und radiologischem Bildmaterial Metastasierungswege aufzeigen können. Symptome, Anamnese, körperliche Untersuchung und bei gastrointestinalen Erkrankungen kennen bzw. durchführen sowie einen Therapieplan erstellen können.

Emotionale Lernziele (Reihenfolge keinerlei Wichtung) Die Studierenden sollen: 1.

sich kritisch mit den spezifischen Problemen bei der palliativen und symptomatischen Behandlung tumorkranker Patientinnen und Patienten auseinandersetzen.

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die individuelle und gesellschaftliche Problematik einer Lebendorganspende beschreiben können.

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