ABB-Wissenschaftspreis

ABB-Wissenschaftspreis Das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim schreibt 1996 zum dritten Mal den mit DM 30.000.-- dotierten ABB-Wissenscha...
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ABB-Wissenschaftspreis Das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim schreibt 1996 zum dritten Mal den mit DM 30.000.-- dotierten ABB-Wissenschaftspreis zur Technik-, Sozialund Wirtschaftsgeschichte Südwestdeutschlands aus. Die Arbeiten müssen zwischen dem 1.4.1994 und dem 31.3.1996 abgeschlossen worden sein. Bewerbungsschluß ist am 15. Mai 1996 beim Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, Museumsstraße 1, 68165 Mannheim, Tel. (0621) 4298750.

Otto-und-Johanna-Beltzner-Fond Für deutsche Studierende, die an der Åbo-Akademi, der schwedischsprachigen Universität Finnlands, studieren wollen, stehen Stipendien aus dem Otto-undJohanna-Beltzner-Fond zur Verfügung. Aus der Bewerbung sollen Fächerkombination, Studienzeit und Studienleistungen hervorgehen. Auch ist ein Nachweis von Kenntnissen in schwedischer Sprache erforderlich. Bewerbungsschluß ist am 1. Mai 1996 bei Åbo-Akademi, Domkyrkotorget 3, FIN20500 Åbo, Finnland.

UB-Gesamtbestand im Online-Katalog Neu ist auch der Fernleihschein Seit April 1995 ist der Gesamtbestand der Universitätsbibliothek (UB) Ulm in einem Online-Katalog nachgewiesen. Alle Monographien sowie alle Zeitschriftentitel (derzeit insgesamt ca. 335.000 Titel) sind über die verschiedenen Netze der Datenfernübertragung (Telefonnetz, Internet) recherchierbar. In den meisten Bereichsbibliotheken stehen Recherchenterminals zur Verfügung. Das UB-UlmInfoheft »Benutzung des Online-Kataloges« mit ausführlichen Hinweisen kann bei der Zentralen Auskunft der UB (Tel. 502-5810) angefordert werden. Seit 1. Februar 1996 besteht für alle Benutzer der UB die Möglichkeit, bei einer erfolglosen Recherche im Online-Katalog den Fernleihvorgang lediglich mit der Abgabe des neuen roten Fernleihscheins in Gang zu setzen. Auf den blauen Ortsleihschein, der bisher zusätzlich ausgefüllt werden mußte, kann in diesen Fällen verzichtet werden. Alle bekannten bibliographischen Angaben sind mit Schreibmaschine auf den Fernleihschein zu übertragen. Bei der Verwendung von Computerausdrucken ist zu beachten, daß diese sowohl auf den Originalschein als auch auf die beiden Durchschläge aufgeklebt werden müssen. Die alten Fernleihscheine sind mit der Einführung des neuen Leihscheins nicht mehr gültig. Erfolgt vorab keine Recherche im Online-Katalog, ist wie bisher zunächst der blaue Ortsleihschein abzugeben, der dann von der Bibliothek bearbeitet wird. Ist der gewünschte Titel in der UB nicht vorhanden, wird der rote Fernleihschein angefordert, falls Fernleihe erwünscht ist. Es wird auch die gleichzeitige Abgabe von Orts- und Fernleihschein akzeptiert, wenn vermutet wird, daß das Werk in Ulm nicht vorhanden ist. Eine Recherche im Online-Katalog spart also Schreibarbeit und beschleunigt den Fernleihvorgang. Die neuen Fernleihscheine liegen in den Bereichsbibliotheken aus. Sie können außerdem in der Leihstelle Wiblingen (Tel. 502-5813) angefordert werden.

Bilunterschriften (kursiv) Am 31. Januar ist Baudirektor Karl Foos (links; rechts der Bauamtschef, Ltd. Baudirektor Joachim Semmler) 63jährig in den Ruhestand gegangen. Als »1968er« gehört er zu den Ulmer Universitätsbauleuten der ersten Stunden. Er hat damit - zuletzt (seit 1992) stellvertretender Leiter des Staatlichen Hoch- und Universitätsbauamtes Ulm - maßgeblichen Anteil am Entstehen der Bauten auf dem Oberen Eselsberg, die heute die Universität ausmachen. Ihm als verantwortlichem Architekten war aber auch die Instandsetzung des Grünen Hofs 5c, danach Sitzes der Ulmer Universitätsverwaltung, sowie jener Trakte des ehemaligen Klosters Wiblingen übertragen, die seither von der Universität genutzt werden. Rektor Prof. Dr. Hans Wolff, der an der offiziellen Verabschiedung teilnahm, würdigte den Ideenreichtum, den Karl Foos mit großem Erfolg in den Dienst der Universität gestellt habe, ebenso wie seine Fähigkeit, Kompetenz, Konzilianz und konstruktive Gesinnung zu einem soliden Fundament auch und gerade der Zusammenarbeit mit den Nutzern, den Gliedeinrichtungen der Universität, zu verbinden. (Foto: Marcellus Kaiser, nach SchwZ vom 2.2.1996) Prof. Dr. Jürgen Möller Prof Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Schmidt im Hermelin des Ehrenpromovenden der Sorbonne Mit dem - medizintechnischen - Fortschritt geht auch die Abteilung Röntgendiagnostik: der seit 1990 genutzte Kernspintomograph wurde durch ein modernes Gerät (hier bei der Anlieferung) ersetzt, das den neuesten Stand der Technik repräsentiert. Die interdisziplinäre medizinische Forschung, die theoretische und klinische Fächer in gemeinsamen Projekten miteinander verbindet, erhält ein neues Gebäude auf dem Oberen Eselsberg in der südlichen Nachbarschaft des ZSW. Ein wenig virtuell mutet sie in der Tat an, die Logo-Lok des Model Railroad Server Teams. Mit ihrer Modelleisenbahn im Internet präsentierte sich die Abteilung Verteilte Systeme der Universität Ulm auf der Hobby- und Elektronikmesse Stuttgart im November 1995. Weltweit siebenstellig ist inzwischen die Zahl derer, die von ihrem Computer aus die Züge der Ulmer WWW-zugänglichen Modellbahn in Bewegung gesetzt haben.

Die Zentrale Universitätsverwaltung Ulm hat expandiert und dabei, die Neue Straße überschreitend, eine Dependance in der Grünhofgasse 1 gebildet. Fettzellen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien: Präadipozyten oder auch Fettvorläuferzellen genannt (oben) und ausgereifte Fettzellen (unten) Die Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheba, Israel, Kooperationspartner der Universität Ulm; Foto: Eyrich Große Bedeutung als Zentrum medizinischer Maximalversorgung im südlichen Israel hat die Klinik der Ben-Gurion-Universität, das Soroka Medical Centre (im Bildmittelgrund die Frauenklinik; vorn die Universitätsbibliothek). Foto: Eyrich Von dem medizinischen Versorgungsangebot des Soroka Medical Centres (hier: Innere und Neurologie) profitieren auch die Beduinen des Negev. Foto: Eyrich Forschungsmittel in Höhe von DM 40 Mio., verteilt über acht Jahre, hat das BMBF dem Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung der Universität Ulm zugesagt. Anläßlich seines Besuches in Ulm am 11. September 1995 stellte Minister Dr. Jürgen Rüttgers der Wissenschaftsstadt generell weitere Förderung in Aussicht. (Foto: comm/ab) Alles unter Kontrolle: der Aktivierungsprozeß wird bis ins Detail vom Rechner überwacht; über die Strahlungsaktivität im Teilchenbeschleuniger und in den Aktivierungskammern informiert laufend der Monitor. Nukleares Paradoxon: der Standort des Teilchenbeschleunigers im Keller der Medizinischen Klinik ist im Ruhezustand des Zyklotrons praktisch strahlensicher. Nach dreijähriger Vorbereitungs- und Bauzeit - unser Bild zeigt die Anlieferung des Zyklotrons - nahm im September 1995 das PET-Zentrum Ulm seine Arbeit auf. Jede der - fernsteuerbaren - Syntheseapparaturen ist auf eine bestimmte Markierungsreaktion ausgerichtet. Die Entwicklung schneller, dabei hochpräziser Analyseverfahren gehört zu den Forschungsschwerpunkten der Radiochemiker. Diagnostisches Inventar: Das Zyklotron der Ulmer Abteilung Nuklearmedizin bei der Landung.

Verleihung des Landeslehrpreises 1995 am 13. Februar in der Universität Ulm: Die Mehrheit der Studenten, stellte Minister Klaus von Trotha fest, erwarte unter den zeitgenössischen Bedingungen der wissensbasierten Gesellschaft in der Universität nicht mehr nur eine spezifische wissenschaftliche Ausbildung, sondern Bildung schlechthin. Wenn an der Einheit von Forschung und Lehre als dem Essentiale der Universität festzuhalten sei, müsse man von den Hochschullehrern Professionalität auf beiden Gebieten fordern; in der Forschung sei dies selbstverständlich, in der Lehre noch lange nicht (Minister von Trotha mit den Preisträgern Prof. Dr.-Ing. Martin Bossert sowie Axel Fetzer, Dr. Jürgen Gatter und Dr. Markus Gulich). Quod non est in Internet, non est in mundo - Home Pages der Universität Ulm Seit 1995 ist auch der Gesamtbestand der Universitätsbibliothek Ulm in einem Online-Katalog nachgewiesen.

Sprache und Praxis in China Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) legt ein Programm mit dem Thema »Sprache und Praxis in China« auf. Deutsche Hochschulabsolventen der Naturwissenschaften, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Architektur können ab Herbst 1996 zwei Jahre lang die Sprache, Kultur und die Wissenschaft in China studieren. Ziel des Programms ist es, jungen Graduierten eine China-bezogene Zusatzausbildung zu geben und das Angebot von China-Experten auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu erhöhen. Bewerbungsschluß ist am 20. März 1996 beim DAAD, Referat 423, Kennedyallee 50, 53175 Bonn.

PJ in einem »trockenen und dürren Lande...« Die Universität in Beer Sheva - medizinisches Zentrum im südlichen Israel Vielleicht hat der Psalmist mit dem »trockenen und dürren Lande, da kein Wasser ist« (Psalm 63, 2b) die Landschaft rund um die israelische Wüstenstadt Beer Sheva beschrieben. Beer Sheva gilt als Hauptstadt der Wüste Negev, die sich südlich der Stadt bis nach Eilat am Roten Meer erstreckt und somit das ganze südliche Drittel Israels umfaßt. Die Urbarmachung dieser unwirtlichen Gegend war ein ehrgeiziges Ziel der Gründerväter des Staates Israel, und zu genau diesem Zweck wurde vor 25 Jahren die Ben-Gurion-University of the Negev in Beer Sheva gegründet. Im Vordergrund stand damals die Entwicklung von Landwirtschafts- und Bewässerungstechniken im trocken-heißen Klima der Wüste. In diesem Forschungsbereich hat sich die Universität in ihrer kurzen Geschichte bereits Weltruhm erworben. Ein weiterer, wichtiger Aufgabenbereich der Universität ist die Gesundheitsversorgung der im südlichen Israel lebenden Bevölkerung. Daher werden an der Universitätsklinik in Beer Sheva neben jüdischen und palästinensischen Israelis auch sehr viele Beduinen aus dem Negev medizinisch betreut. Für sie stellt das Soroka Medical Center (Universitätsklinik) in Beer Sheva die wichtigste Anlaufstelle bei ernsteren gesundheitlichen Problemen dar. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Frauen- und Kinderklinik, mit über 10.000 Geburten pro Jahr die größte geburtshilfliche Einrichtung im Land. An der Kinderklinik verbrachte ich 1995 einen Abschnitt meines Praktischen Jahres. Angesichts der hohen Geburtenrate war für mich natürlich die neonatologische Abteilung besonders attraktiv. Dort konnte ich an der Erstversorgung von Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt ebenso teilnehmen wie an der Betreuung von Frühgeborenen auf den Stationen. Besonders interessant dabei war auch das gehäufte Vorkommen genetischer Erkrankungen, das seinen Ursprung in den speziellen Familienstrukturen und Verwandtschaftsbeziehungen der Beduinen hat. Neben der Neonatologie gibt es auch noch eine Tagesklinik zur ambulanten Behandlung älterer Kinder, eine eigene pädiatrische Aufnahmestation sowie zwei große pädiatrische Normalstationen. Außer diesen klinischen Einrichtungen unterhält die Universität in den umliegenden Dörfern und Siedlungen mehrere Gesundheitsstationen, die von den Ärzten der Klinik mitbetreut werden. Als Student konnte ich in all diesen Einrichtungen nach eigenen Vorstellungen mitarbeiten, was eine gute Ergänzung zur Neonatologie darstellte. Ich bekam so einen Einblick in die dortige allgemeine Pädiatrie mit den vorherrschenden Problemen wie Durchfallserkrankungen, Infektionen usw. Die Verständigung mit dem Pflegepersonal und den Ärzten lief zum größten Teil auf Englisch. Erste Landessprache ist jedoch das Iwrit (Neuhebräisch), so daß zumindest Grundkenntnisse dieser Sprache zu empfehlen, für die spätere Anerkennung einer Famulatur oder eines PJ-Tertiales durch das Landesprüfungsamt Baden-Württemberg sogar Vorraussetzung sind. Die BenGurion-Universität bietet allerdings für ausländische Studenten mehrmals im Jahr Sprachkurse in allen Schwierigkeitsgraden an.

Von der Lage her eignet sich Beer Sheva hervorragend als Ausgangspunkt für Touren in alle möglichen Richtungen. Die Universität organisiert sogar gelegentlich Fahrten ans Tote Meer, nach Massada, Jerusalem oder Tel Aviv. Richtung Süden warten der Sinai, Ägypten und Jordanien darauf, bereist zu werden. Von Beer Sheva direkt aus können Wanderungen und Ausflüge in die faszinierende Landschaft des Negev gemacht werden. Beer Sheva bietet also vieles, was man sich von einem guten Auslandspraktikum verspricht. Da die schon seit längerem bestehenden guten Beziehungen zwischen den Universitäten von Beer Sheva und Ulm nun auch auf studentischer Ebene ausgebaut werden sollen, kann ich aufgrund meiner Erfahrungen ein Praktikum an der Ben-Gurion-Universität nur empfehlen. Neben Famulaturen können auch Diplomarbeiten oder andere Praktika dort absolviert werden. Beer Sheva bietet die Möglichkeit, das Land Israel und seine Bevölkerung mit eigenen Augen kennenzulernen und das Spannungsfeld des ganzen Nahen Ostens einmal hautnah zu erleben. Interessenten sollten sich an das Akademische Auslandsamt der Universität Ulm oder an Prof. Dr. Walter Teller, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinderheilkunde I der Universität Ulm, wenden. Matthias Eyrich

Dialog mit der Praxis Informationstag in der Fakultät für Informatik Einen Informationsnachmittag hat kürzlich die Fakultät für Informatik für die Datenverarbeitungsleiter wichtiger Industrieunternehmen der Ulmer Hochschulregion durchgeführt. Die Vertreter von DASA, Gardena, Märklin, Voith, Wieland u.a. konnten sich sowohl über die Studienbedingungen in der Fakultät als auch über wissenschaftliche Spezialitäten der einzelnen Informatik-Abteilungen unterrichten. In Zukunft sollen die Kontakte intensiviert werden und einen festen Rhythmus erhalten. Besondere Bedeutung haben sie nicht zuletzt für die Studenten, die durch sie frühe Beziehungen zu potentiellen Arbeitgebern herstellen, Programmierpraxis unter konkreten Aufgabenstellungen gewinnen und praxisbezogene Themen für ihre Diplomarbeiten finden können.

Gäste Ferdinando Alessandri, Universität Perugia, in der Abteilung Mikrowellentechnik Prof. Dr. Sergei N. Artemenko, Institut für Radiotechnik und Elektronik der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau, in der Abteilung Mathematische Physik Dr. Vivian Barak, Hadassah Universität, Jerusalem, in der Abteilung Psychosomatik Prof. Dr. Ricardo Bernardi, Medical Psychology Department, University of Uruguay, Montevideo, in der Abteilung Psychotherapie Prof. Dr. Natalia Bolsokhoeva, Russische Akademie der Wissenschaften, Ulan-Ude, in der Abteilung Neurologie Prof. Dr. Atara Kaplan De Nour, Hadassah-Universität, Jerusalem, in der Abt. Psychosomatik Prof. Dr. Tamara Peretz, Hadassah Universität, Jerusalem, in der Abteilung Psychosomatik Prof. Dr. Thomasz Rolski, Universität Wroclaw, in der Abteilung Stochastik Dr. Vladimir Savichev, Nuclear Physics Institute, St. Petersburg, in der Abteilung Quantenphysik Dr. Vladimir Sidorenko, Academy of Science, Moskau, in der Abteilung Informationstechnik Prof. Dr. Valery Yakovlev, Moscow Engineering Physics Institute, Moskau, in der Abteilung Quantenphysik

Grüne Gasse zum Grünen Hof Zum Grünen Hof als Sitz der - mit der Universität gewachsenen - Ulmer Universitätsverwaltung (ZUV) ist nun auch noch die namensgleiche Straße, vielmehr Gasse, also die Grünhofgasse gekommen, und zwar in Gestalt ihres Hauses Nr. 1. Das landeseigene Gebäude, aus Sicht des Grünen Hofes jenseits der Neuen Straße gelegen, wahrt dennoch einen engen lokalen Kontext mit dem Verwaltungshauptsitz. Vor seiner Übernahme durch die ZUV diente es dem Wasserwirtschaftsamt. Bereits im September 1995 konnten Erd- und 1. Obergeschoß übernommen werden. Kurz vor Jahresende folgte das 2. Obergeschoß. Damit stehen in dem Gebäude in summa 426 qm Hauptnutzfläche zur Verfügung. Genutzt wird die Fläche von der Abteilung 2 (Wirtschafts- und Datenverarbeitungsangelegenheiten) sowie der Abteilung 4 (Drittmittelangelegenheiten und Körperschaftsvermögen) des Dezernats IV. Die Telefonanschlüsse der aus dem Hauptgebäude ausgelagerten Verwaltungsteile sind unverändert geblieben.

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Die Blase am rechten Fleck Fünftes Operationsseminar der Urologischen Universitätsklinik Ulm Vesica urinaria nennt der Mediziner das pampelmusengroße, eiförmige, dehnbare Säckchen im kleinen Becken, das dem Laien unter dem Begriff der »Harnblase« vertraut ist. Bei der Frau mit der vorderen Scheidewand und teilweise mit der Gebärmutter fest verbunden, beim Mann durch Prostata, Samenblasen und -leiter vom Beckenboden getrennt, bildet die Vesica urinaria einen wesentlichen Abschnitt der ableitenden Harnwege. »Radikale Zystektomie« nennt der Tumorchirurg die komplette operative Entfernung der Vesica urinaria und spricht damit von der Standardtherapie des invasiven Blasenkarzinoms. Tumoren der Harnblase gelten als besonders heimtückisch: sie neigen dazu, bereits in frühen Stadien das umgebende Muskelgewebe zu infiltrieren. Bei etwa 20% aller Betroffenen werden bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose Metastasen entdeckt. Die frühzeitige Entfernung der krebsbefallenen Harnblase en bloc hat sich als zweckmäßigstes Vorgehen erwiesen, zumal dieser Eingriff, kunstgerecht durchgeführt, mit vergleichsweise geringen Risiken behaftet ist. So können heute, je nach Tumorstadium, 65 bis 80% der Betroffenen geheilt werden. Technik und Theorie »Radikale Tumorchirurgie der Harnblase und das Problem der Harnableitung sind zwangsläufig eng miteinander verbunden«, erinnerten Prof. Dr. Richard Hautmann, Ärztlicher Direktor, und PD Dr. Klaus Kleinschmidt, Geschäftsführender Oberarzt der Ulmer Urologischen Klinik, als sie am 25. November 1995 einluden zum Operationsseminar »Radikale Tumorchirurgie im kleinen Becken«, an dessen Organisation sich auch der Arbeitskreis »Operative Techniken« der Deutschen Gesellschaft für Urologie beteiligt hatte. 170 operativ tätige Chirurgen, mehrheitlich Oberärzte, Chefärzte und Ordinarien, waren der Einladung zu den Live-Demonstrationen aus dem OP gefolgt. Zwei radikale Zystektomien, bei einem Mann und bei einer Frau, konnten im Hörsaal miterlebt werden, wobei unmittelbarer Sprechkontakt mit den Operateuren bestand. Aus der Sicht des Tumorchirurgen sekundär, wird für den Patienten die Kontinenz- oft zur Schicksalsfrage nach dem großen operativen Eingriff. Vor zehn Jahren noch war der Weg der künstlichen Harnableitung verschlungen: Beim Ileum-Conduit (conduit = frz. Röhre) werden die Harnleiter in eine aus dem Krummdarm (Ileum) isolierte Darmschlinge eingepflanzt. Die Entleerung des so gebildeten Harnableitungssystems, das höher im Bauchraum liegt als die natürliche Harnblase, kann der Patient nicht willentlich steuern. Der kontinente orthotope Darmblasenersatz hingegen, eine Errungenschaft der jüngsten Vergangenheit, entspricht, wie sein Name besagt, nicht nur der anatomischen Lage nach, sondern auch funktionell weitgehend seinem

natürlichen Vorbild und hat das Ileum-Conduit als Standardharnableitung nach radikaler Zystektomie mittlerweile abgelöst. Die Anlage eines kontinenten orthotopen Harnblasenersatzes setzt die perfekte Beherrschung der operativen Technik ebenso voraus wie fundierte theoretische Kenntnisse. Auf dem Programm des Ulmer Operationsseminars standen deshalb neben den Live-Demonstrationen aus dem Operationssaal auch Vorträge und Diskussionen über anatomische Grundlagen, Konstruktionsprinzipien und klinischen Stellenwert des Verfahrens. Ein intensiv diskutiertes Novum war der Einsatz der in Ulm entwickelten Darmersatzblase (Ileum-Neoblase) bei weiblichen Patienten, nachdem sich diese Form des Blasenersatzes nach radikaler Zystektomie beim Mann bereits als Standardverfahren etabliert und die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend verbessert hat.

Das Internet an sich und an der Universität Ulm Ein Streifzug durch das Netz der Netze

Die Universität Ulm stellt seit einiger Zeit einen der umfassendsten Internetzugänge an deutschen Hochschulen bereit. Sämtliche Dienste des weltumspannenden Datennetzes stehen den Wissenschaftlern, Angestellten und Studenten zur Verfügung. Neben dem Voranschreiten der internen Vernetzung, die bis zur Einbindung von handelsüblichen Einzelplatz-Computern reicht, ist durch die Einführung von SLIP/PPP-Protokollen der externe Zugriff über die Telefonleitung ermöglicht worden. Zu Jahresbeginn 1996 erfolgte sogar eine Verdoppelung der Modemzugänge von 14 auf 28 und eine Erhöhung der Baudraten, so daß ein reibungsloser Datenfluß auch außerhalb des Büros oder Labors gewährleistet ist. Diese technischen Neuerungen kommen dem gesamten Forschungsbetrieb zugute, da nun ohne zeitraubende Umwege Millionen von Einzelinformationen des Internets eingesehen werden können. Auf welch vielfältige Weise dies möglich ist, soll hier in einem kurzen Streifzug durch das »Netz der Netze« erläutert werden. Die Anfänge des Internets lagen zwar Ende der 60er Jahre im Bereich der amerikanischen militärischen Forschung (damals Arpanet). Doch spätestens seit der Ausgliederung dieses Zweiges zu Beginn der 80er Jahre hat es sich zu einem Datennetz entwickelt, das vornehmlich dem weltweiten akademischen Austausch fast aller Disziplinen dient. Unter dem Oberbegriff »Internet« sind inzwischen sehr unterschiedliche Datendienste zusammengefaßt.

World Wide Web Seine heutige Popularität verdankt das Internet ohne Zweifel dem World Wide Web (WWW), das erst 1992 von Cern-Mitarbeitern (des europäischen Zentrums für Nuklearforschung) ins Leben gerufen wurde. Die sogenannten Web-Seiten beschränken sich nicht mehr nur auf reine Texte, sondern es werden zugleich beliebige Bildinformationen - z. B. Grafiken oder technische Skizzen - angezeigt bzw. Filmausschnitte oder Töne übertragen. So können Medizinstudenten die einzelnen Phasen der Sektion eines Frosches abrufen oder Volkswirtschaftler sich aktuelle Datendiagramme aus unterschiedlichen Ländern anzeigen lassen. Da Web-Seiten in Sekundenschnelle aktualisiert werden können, wird über anstehende Tagungen informiert (so z. B. der Forschungsverbund »Public Health«) oder über neue Fördermittel (so z. B. die Europäische Union). Das Besondere sind die »Hyper-Links« einer Seite. Ein Mausklick auf das hervorgehobene Stichwort ruft weiterführende Informationen ab, die aber auf einem völlig anderen Server in einer ganz anderen Region abgelegt sein können. Nur so ist ein »Rundgang« durch die Museen von New York über Paris bis nach Tokio möglich. Der Anwender selbst merkt von diesem ständigen Wechsel nichts, wenn er nicht gerade auf Grund von Leitungsüberlastungen längere Zeiten für den Bildschirmaufbau in Kauf nehmen muß. Das WWW erfaßt aber auch eine Vielzahl von Informationen aus dem lokalen Bereich der Hochschulen. So sind nicht nur Forschungsschwerpunkte schnell ablesbar, auch Telefon- und Faxnummern von Kollegen oder Vorlesungsverzeichnisse lassen sich oftmals rasch am Bildschirm anzeigen. Wer die Web-Seiten der Universität Ulm ansteuert, kann hier - außer den Informationen einzelner Fakultäten - z. B. eine E-mail-Datenbank, verschiedene Lageskizzen oder den Mensaplan entdecken.

WAIS, Gopher und Veronica

Obwohl das World Wide Web inzwischen Millionen von Seiten verzeichnet, ist dies doch nur ein kleiner Teil des im Internet abgelegten Wissens. Ausführlichere Informationen, z. B. wissenschaftliche Aufsätze, werden oft separat erfaßt und sind über Datenbanken zugänglich. Anfragen wie »Publikationen der letzten 12 Monate zum Thema DNA« können gezielt an Ressourcen für biologische Themen innerhalb des »Wide Area Information Server (WAIS)« gerichtet werden. Von den Servern der NASA über Informationen der Ureinwohner Australiens bis zur Software für Genlabors ist hier alles zu finden. Wichtig ist, daß gefundene Informationen nicht nur am Bildschirm eingesehen, sondern auch auf dem eigenen Computer abgespeichert werden können. So stehen sie der Weiterbearbeitung z. B. in einem Textprogramm sofort zur Verfügung. Ein wesentliches Problem im Internet bildet die Informationsflut. An der Universität von Minnesota wurde daher Anfang der 90er Jahre ein Suchinstrument namens »Gopher« entwickelt. Ein Gopher-Programm »durchwühlt« die Texte nach beliebigen Stichworten und leitet direkt zu den Fundstellen. Der Anwender muß keine komplizierte Abfragesprache beherrschen. So führt z. B. die Eingabe des Begriffes »Herrmann« über den Gopher-Service der Universität Köln u. a. zu einem Artikel von »uni ulm intern« über den Ulmer Pädagogikprofessor dieses Namens. Selbst eine Gophersuche kann zeitraubend sein und zu tiefen Verschachtelungen führen. An der Universität von Nevada in Reno entstand mit »Veronica« eine Art »Suche in der Suche«, die die Nachforschungen beschleunigt.

Telnet, FTP und Archie Das Telnet-Protokoll ermöglicht die Verwendung von Programmen, die auf entfernten Servern installiert sind. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet ist die Benutzung von Bibliothekskatalogen. Auch die bibliographischen Einzelheiten der rund 335.000 Objekte der Ulmer Universitätsbibliothek oder die der ca. 9 Millionen Literaturverweise des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds können auf diese Weise abgerufen werden. Einzelheiten zu Urheberrechten oder zur Bundesgesetzgebung bei der Bibliothek des US-Kongresses sind genauso per Telnet erhältlich wie die Publikationen des »Science and Technology Information System (STIS)« bei der National Science Foundation. Nicht nur Texte wandern durch die Leitungen des Internet. Ebenso können Softwareprogramme empfangen und, entsprechend den Lizenzbedingungen, verwendet werden. Alle Programme für die Durchführung der Internet-Dienste, wie etwa der WWWBrowser »Netscape«, sind so verfügbar. Ferner lassen sich Lernsoftware oder Makros für die Textverarbeitung von sogenannten FTP-Servern empfangen. Umgekehrt können Wissenschaftler, die z. B. ein praktisches Abfragewerkzeug programmiert haben, dieses der ganzen Internet-Gemeinde zur Verfügung stellen. Wiederum steht ein Suchinstrument bereit, das diesmal das Finden geeigneter Software erleichtern soll und ähnlich leicht wie »Gopher« oder »Veronica« zu bedienen ist: »Archie«.

Usenet Unter dem Usenet kann man eine Art öffentliches Diskussionsforum zu sehr unterschiedlichen Themen verstehen. Weltweit existieren ca. 10.000 solcher »Newsgroups«, von denen fast 4.600 über den News-Server der Universität Ulm abrufbar sind. Neben

Bereichen wie Medizin, Biologie, Chemie, Wirtschaft, Mathematik, Informatik, Soziologie und Pädagogik entdeckt man auch Diskussionsgegenstände wie »Senioren«, »Erdbeben« oder »Singles«. Innerhalb eines Forums kann jeder Internet-Teilnehmer einen »Artikel« schreiben, Fragen stellen, auf andere Beiträge antworten usw. Diese Texte können und sollen von allen gelesen werden, die sich ebenfalls für das Thema interessieren, ähnlich wie ein Aushang am Schwarzen Brett. Manchmal stellt man dadurch sogar fest, daß jemand an ähnlichen Fragestellungen Tausende von Kilometern entfernt arbeitet. Der Soziologe Krappmann am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung berichtete bereits Anfang der 90er Jahre von diesbezüglichen Erfahrungen. Einige »Bretter« sind übrigens speziell zur Information der Ulmer Universitätsangehörigen gedacht (z. B. »ulm.uni.www« oder »ulm.uni.general«).

Email und Mailing-Listen Eines der wichtigsten Elemente des Internet ist die »elektronische Post«, kurz Email genannt. Jeder eingetragene Internet-Teilnehmer erhält ein Adreßkürzel, unter dem er Post empfangen und versenden kann. An der Universität Ulm besteht dieses Kürzel aus Vor- und Nachnamen, der Abteilung und dem Domain-Zusatz, also z. B. »[email protected]«. Seit kurzer Zeit bietet im übrigen die Universität Ulm im World Wide Web einen besonderen Verzeichnisdienst für die internen Email-Adressen an, der komfortabel per Eingabemaske zu bedienen ist. In vielen Fällen ist Email der Briefpost und sogar dem Telefonat oder Faxversand überlegen. Besondere Pluspunkte sind: - die am Computer eingegebene und per Tastendruck versandte Nachricht ist meist schon nach wenigen Sekunden oder Minuten beim Empfänger angelangt, selbst wenn dessen Arbeitsstätte in Frankreich oder den USA liegen sollte; - einer Email können Dateien beliebigen Inhaltes »angehängt« werden: Bilder, Skizzen, Datenbankinformationen, Dokumente aus Textverarbeitungen. Insbesondere der letztere Punkt macht das Email-Verfahren für die Forschung interessant. Hier ist man oft darauf angewiesen, daß Ergebnisse möglichst rasch zur Veröffentlichung gelangen. Die Mitglieder eines Projektes oder Redaktionsteams, die häufig in ganz unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten, können auf diese Weise direkt an der Textdatei Korrekturen und Ergänzungen vornehmen; zeitraubende Zwischenschritte (Ausdruck, Fax, handschriftliche Korrekturen usw.) entfallen. Weiterhin kann man sich in »Mailing-Listen« eintragen lassen, die wiederum zu Hunderten von Themen existieren. Die in einer solchen Liste aufgenommenen Personen erhalten dann »automatisch« Emails mit Neuigkeiten zur betreffenden Fragestellung oder können per »Rundbrief« Fragen an andere Abonnenten der Liste stellen. Bekannt sind die Mailing-Listen zu den Bereichen Chemie und Anthropologie, und es existiert sogar eine zum Leben und zur Forschung von Albert Einstein ([email protected]). Mit diesem Verfahren verteilt übrigens auch das Rektoramt der Universität Ulm wöchentlich seine Hinweise zu wissenschaftlichen Veranstaltungen oder Fördergeldern. Dieser »Streifzug« konnte nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten aufzeigen, die das Internet für die wissenschaftliche Forschung bietet. Es kann nur empfohlen werden, sich selbst einmal auf eine solche Entdeckungsreise zu begeben. Herbert Hertramph

Mittel für interdisziplinäre klinische Forschung bewilligt Die Universität liegt an der Spitze der erfolgreichen IZKF-Bewerber Die Universität Ulm gehört zu den acht medizinführenden deutschen Hochschulen, die ein vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) gefördertes Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) gründen können. Nach einer längeren Antrags- und Begutachtungsphase fiel die definitive Entscheidung vor wenigen Tagen. Sprecher des Ulmer IZKF ist Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Leiter der Abteilung Angewandte Physiologie, sein Stellvertreter Prof. Dr. Guido Adler, Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin I und Dekan der Medizinischen Fakultät. In einer 1993 ausgeschriebenen Anschubfinanzierung forderte das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT, jetzt BMBF) alle Medizinischen Fakultäten in den alten und neuen Bundesländern zur Bildung von interdisziplinären Zentren für klinische Forschung (IZKF) in Hochschulkliniken auf. Anliegen der Ausschreibung war es, die Kooperation von theoretischmedizinischen und klinischen Forschern zu fördern, die Verwendung von klinischen Forschungsgeldern transparenter zu gestalten und die Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses durch temporäre Freistellungen zu verbessern. Flexible Strukturen Trotz des finanziellen Anreizes von 40 Mio. DM, verteilt über acht Jahre mit jährlicher Degression, reichten nur 27 der 36 Medizinischen Fakultäten einen Antrag auf Förderung ein, was wohl damit zu erklären ist, daß die nötigen Strukturänderungen nicht überall auf Gegenliebe trafen oder in bestimmten Universitätskliniken nicht, jedenfalls nicht kurzfristig, realisierbar schienen. Zu danken ist der Erfolg des Ulmer Antrags nicht zuletzt den modernen und flexiblen Strukturen am Klinikum der Universität Ulm. So fließt zum Beispiel ein Teil der Forschungsmittel in einen Pool, aus dem intern und extern begutachtete und als förderungswürdig befundene Forschungsprojekte finanziert werden. Ergänzt wird dieses Konzept durch effektive Modelle der Nachwuchsförderung und Bereitstellung projektgebundener Laborflächen. Zweifellos war auch die kurz vorher erfolgte Zusammenlegung der Fakultäten für Theoretische Medizin und Klinische Medizin zu einer einheitlichen Medizinischen Fakultät von großer Bedeutung. Sie setzte ein Signal im Sinne stärkerer Integration und verhieß damit eine bessere Basis für die beim Modell IZKF ja besonders angestrebte Zusammenarbeit zwischen theoretisch und klinisch orientierten Abteilungen. So befand sich Ulm im Ergebnis der ersten Begutachtungsphase unter den acht erfolgreichen Bewerbern. Sehr positiv wurde die Konzentration auf drei Forschungsschwerpunkte beurteilt, mit der die Medizinische Fakultät der Universität Ulm auf der Basis bewährter und erfolgreicher Gruppierungen das Forschungsprofil der kommenden Jahre festgelegt hat. Die einzelnen Forschungsprojekte, die eine Förderung unter dem Dach des IZKF anstrebten, mußten zu einem der Schwerpunkte passen. Durch die damit vollzogene, hausinterne thematische Vorauswahl wurden ein Sammelsurium von untereinander beziehungslosen Projekten vermieden und die Zahl der Projekte auf ein überschaubares Maß reduziert.

Schwerpunkte Schwerpunkt 1 »Entzündung/Immunität« konstituiert sich aus drei Projekten, die der Bedeutung immunologischer, chemischer und bakterieller Einflüsse bei chronischen Entzündungen im Bereich der Darmschleimhaut (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), der Lunge (interstitielle Lungenentzündung) und der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis) nachgehen. Projektleiter sind die Professoren Stefan Kaufmann, Hans Günter Beger (Koordinator) und Reinhard Marre. Schwerpunkt 2 »Bewegungsapparat/degenerative Erkrankungen« wird von vier Projekten gebildet, die sich mit Ursachen, Entstehung und Therapie von Krankheiten des Bewegungsapparates (Störungen der Skelettmuskeln, der Knochen und der Knorpel) befassen. Projektleiter sind die Professoren Frank Lehmann-Horn, Reinhardt Rüdel (Koordinator), Walther Vogel und Lutz Claes. Schwerpunkt 3 »Hämatologie/Onkologie« vereinigt fünf Projekte unter seinem thematischen Dach. Beforscht wird hier - mit molekulargenetischen Methoden, funktioneller Bildgebung und Lasertechnologie - die Entdeckbarkeit von Tumorzellen, deren exzessives Wachstum genetisch bedingt ist. Der Schwerpunkt wird ferner nach neuen Therapiemöglichkeiten suchen, insbesondere nach einer Gentherapie für Tumoren und angeborene Immundefekte. Projektleiter sind die Professoren Peter Gierschik, Sven Reske (Koordinator), Rudolf Steiner sowie die Doktoren Roland Schmid und Klaus Schwarz. Im Zuge der zweiten Begutachtungsphase informierte sich am 18. und 19. Januar 1996 eine große Zahl von Experten vor Ort über die Ulmer Projekte. Die Gruppe bestand aus zwölf vom Bundesforschungsministerium beauftragten Wissenschaftlern, mehreren Vertretern der Deutschen Forschunganstalt für Luftund Raumfahrt (DLR), die die gesamte Organisation für das BMBF abwickelt, sowie dieses Ministeriums selbst, ferner aus Delegierten des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung (MWF). Das IZKF der Universität Ulm hatte dazu in der Medizinischen Klinik eine Posterdemonstration vorbereitet. Auch einzelne Labors wurden von den Gutachtern besichtigt. Der Ulmer Antrag war nicht nur schlechthin erfolgreich, sondern erfuhr zudem die Genugtuung, hinsichtlich seiner Strukturen und Konzepte im abschließenden Votum als vorbildlich bezeichnet zu werden. Inzwischen hat der Projektträger die genauen Zahlen übermittelt. Danach wird die Förderung im 1. Jahr etwa 90 % der beantragten Summe ausmachen, womit Ulm mit an der Spitze der bisher sieben begutachteten Zentren liegt. Die Gesamtförderung des Bundes beträgt bis zu 40 Mio. DM in acht Jahren. Forschungsgebäude Mit der Förderungszusage für das IZKF koinzidiert der Baubeginn eines Forschungsgebäudes für die interdisziplinäre klinische Forschung an der Universität Ulm in der Nachbarschaft des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstofforschung (ZSW). Vorrangig zur Deckung des zusätzlichen Raumbedarfs, der durch die Etablierung des IZKF entsteht, gedacht, wird es

sämtlichen teilnehmenden Projekten Unterkunft gewähren. Vorgesehen sind neben Auxiliarbereich, Seminar- und Besprechungsräumen 25 Laboratorien, davon 21 S2-Labors, 3 C-Labors sowie 1 S3-Labor für hochanspruchsvolle gentechnologische Forschung. Bereits 1991 hat das Staatliche Hochbau- und Universitätsbauamt Ulm (Leitung: Ltd. Regierungsbaudirektor Joachim Semmler) mit den Vorarbeiten begonnen. In deren Ergebnis entstand unter Federführung von Oberbaurat Willibald Winkler und Dipl-Ing. (FH) Karl Heinz Miczka ein Gebäudeentwurf, der, im wesentlichen dreigeschossig, in einen Labortrakt und einen Block mit zentralen Einrichtungen gegliedert ist. Das Gebäude, das sich als erste Baustufe versteht, kann um einen zweiten Labortrakt erweitert werden. Der Bruttogrundrißfläche von 3530 qm entspricht eine Nutzfläche von 1765 qm und ein umbauter Raum von 13.394 cbm. Die Baukosten sind mit DM 16,7 Mio. veranschlagt. 1,5 Mio. DM soll die Ersteinrichtung kosten. Am 1. März 1996 findet der feierliche erste Spatenstich statt. Mit der Fertigstellung des Gebäudes wird für Ende 1997 gerechnet.

Ein Kernspintomograph der jüngsten Generation Bessere Bildgebung, Ausweitung des Indikationsspektrums Am 23.1.1996 hat die Abteilung Röntgendiagnostik (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Hans-Jürgen Brambs) der Universität Ulm ein neues MRT-Gerät (MRT = Magnetresonanz-Tomographie, synonym: Kernspintomographie) erhalten. Dieser Kernspintomograph der jüngsten Generation, erläutert die für die MRT-Diagnostik verantwortliche Oberärztin Dr. Andrea Rieber, ist seinem Vorgänger, der 1990 in der Medizinischen Klinik der Universität Ulm installiert wurde, in den Leistungsparametern deutlich überlegen. Und so liegt dem Austausch des Gerätes auch nicht Verschleiß zugrunde, sondern der medizintechnische Fortschritt, der den Patienten des Ulmer Universitätsklinikums zugute kommen soll. Das Kernspintomographie genannte diagnostische Verfahren arbeitet ohne Röntgenstrahlen und strahlende Substanzen. Die Organe bzw. die in ihnen ablaufenden Prozesse werden auf der Basis der Signale abgebildet, die von ihren Atomkernen ausgehen. Alle Materie setzt sich aus Atomen zusammen, und alle Atome rotieren. Durch externe Magnetfelder können diese Rotationen beeinflußt werden. Dies macht sich die Kernspintomographie zunutze. Durch das Anlegen eines äußeren magnetischen Wechselfeldes verändern die Atomkerne im untersuchten Organismus ihre Orientierung, um dann, wenn das Magnetfeld abgeschaltet wird, wieder ihre ursprüngliche Position einzunehmen. Aus der bei diesen Vorgängen freiwerdenden Energie lassen sich durch angeschlossene computergetragene Rechenprozesse Bilder der untersuchten Materie gewinnen. Die Vorzüge des neuen Kernspintomographen bestehen insbesondere in einer schnelleren Bildgebung. Dadurch verbessert sich die Bildauflösung, und es lassen sich kleinere Areale und physiologische Vorgänge erfassen sowie auch Funktionsabläufe (dynamische Prozesse) beobachten, die bisher wegen des länger dauernden Bildaufbaus nur mit Unschärfen darstellbar waren. Wegen dieser sogenannten Bewegungsartefakte bildeten vorrangig stationäre Ereignisse die Domäne der Kernspintomographie. Aus den technischen Verbesserungen der MRT erwachsen mehrere Vorteile: Das Indikationsspektrum der Kernspintomographie wird größer, das heißt die Zahl der möglichen Untersuchungsgegenstände erhöht sich. Daraus folgt unmittelbar auch eine Verbesserung der Strahlenhygiene insofern, als Diagnostiken, die bisher der (strahlenabhängigen) Computertomographie (CT) vorbehalten waren, nun der strahlenfreien Kernspintomographie übertragen werden können. Mit der schon erwähnten Verkleinerung der abbildbaren Prozesse erschließt sich das Verfahren überdies zunehmend der pädiatrischen Diagnostik. Zugleich ist mit der schnelleren Bildgebung auch eine Verkürzung des Diagnoseprozesses verbunden, was die Patienten entlastet und zu einer Kapazitätserhöhung führt. Über diese diagnostikrelevanten Neuerungen hinaus haben sich weitere technische Veränderungen ergeben. Das Gerät, dessen supraleitender, mit flüssigem Helium auf 4,2 Kelvin (= -268o C) gekühlter Magnet eine Leistung von 1,5 Tesla entwickelt, wiegt als Gesamtanlage nur noch 11 Tonnen. Sein Vorgänger brachte es noch auf 40 Tonnen. Die Ursache dieses großen Gewichtsunterschiedes liegt darin, daß der bisherige Kernspintomograph zur

Abschirmung seines Magnetfeldes nach außen eines Eisenmantels bedurfte. Beim Nachfolger wird diese Abschirmung nicht mehr durch eine kompakte Eisenmasse, sondern durch einen elektrotechnischen Kunstgriff, eine gegensinnige elektrotechnische Wicklung, im Magneten selbst bewirkt. Der neue Kernspintomograph soll Anfang März klinisch betriebsbereit sein. Für den 19. April 1996 ist die offzielle Einweihung vorgesehen. Die Zeit bis März wird mit einem von der Lieferfirma (Siemens) zur Verfügung gestellten Interimsgerät überbrückt, das eine bruchlose Fortführung der NMR-Diagnostik am Ulmer Universitätsklinikum ermöglicht.

Didaktisch wertvoll Verleihung der Landeslehrpreise 1995 Daß besondere Leistungen in der universitären Lehre durch Preise honoriert werden, ist eine ursprünglich amerikanische Praxis, die hierzulande von den »Empfehlungen zur Stärkung der Lehre« des Landes Baden-Württemberg von 1991 aufgegriffen wurde. Diese Empfehlungen wiederum bilden das theoretische Fundament der badenwürttembergischen Landeslehrpreise, 1995 zum dritten Mal vergeben. Insgesamt 25.000 Mark stehen jeder Hochschule zur Verfügung, die an Einzelpersonen und Teams vergeben werden können. Die Wahl der Universität Ulm fiel diesmal auf Prof. Dr.-Ing. Martin Bossert (Abteilung Informationstechnik) sowie Axel Fetzer, Dr. Jürgen Gatter (Abteilung Innere Medizin III) und Dr. Markus Gulich (Abteilung Allgemeinmedizin) als Repräsentanten der Projektgruppe Medizindidaktik. Verzahnung von Theorie und Klinik Die Projektgruppe Medizindidaktik (PGM) der Universität Ulm wurde 1992 von Mitarbeitern didaktischer Projekte in der Abteilung Innere Medizin III unter Leitung von Prof. Dr. Hermann Heimpel (damals Leiter der Abteilung Innere Medizin III, jetzt emeritiert) gegründet. Die Preisträger gehören zu den Gründungsmitgliedern; zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind auch Mitarbeiter aus der Abteilung Anästhesiologie und aus dem Institut für Mikrobiologie an den Projekten beteiligt. Außerdem pflegt die PGM den Kontakt zu medizindidaktisch engagierten Studierenden. Ein besonderes Anliegen der nicht institutionalisierten Gruppe ist es, die medizinische Ausbildung durch die Umsetzung von innovativen Projekten in der Unterrichtsbegleitforschung und durch eine enge Verzahnung von klinischer Praxis und theoretischer Lehre zu verbessern. Dabei beraten die Mitarbeiter sich gegenseitig, bringen eigene Erfahrungen in andere Projekte ein und können einander in ihren Projekten sogar weitgehend vertreten. Daß die Projektgruppe auf Vorschläge aus der Studentenschaft hin für den Landeslehrpreis nominiert wurde, spricht für den Erfolg ihrer Arbeit. Zu den aktuellen Initiativen der PGM gehören eine bundesweite Erhebung zum Klinischen Untersuchungskurs sowie die Projekte »Lernen und Lehre« (Habilitandenfortbildung), »Bugs 'n' Drugs« (interaktiver interdisziplinärer Kleingruppenunterricht), eine objektive, strukturierte klinische Prüfung im Bereich Notfallmedizin und ein Praktikum der Allgemeinmedizin. Anschaulich und aktuell Klarer Vortragsstil und anschauliche Darstellung auch komplizierter Zusammenhänge sind wichtige, wiewohl nicht die einzigen Qualitäten, die Prof. Dr. Martin Bossert als Dozenten auszeichnen. Ständig bemüht, seine Lehre weiter zu verbessern, sucht er regelmäßig das Gespräch mit seinen Hörern oder ermittelt per Fragebogen die Resonanz

seiner Vorlesungen. In einem Falle bewogen ihn die Ergebnisse einer solchen Umfrage bereits zu einer grundlegenden organisatorischen Änderung seiner Vorlesung. Zu jeder seiner - zumeist überdurchschnittlich gut besuchten - Lehrveranstaltungen stellt Bossert ein begleitendes Skript zur Verfügung, das er im Falle der für das Fach Elektrotechnik sehr wichtigen Grundlagenvorlesung »Lineare Passive Systeme« noch um zwanzig Hilfsblätter ergänzte, auf denen die wichtigsten Definitionen und Formeln zusammengefaßt wurden. Auch versteht er es, aktuelle Entwicklungen in seine Lehre zu integrieren. So hat er die Vorlesung »Kanalcodierung« mit Fachvorträgen von Gastwissenschaftlern in Englisch angereichert und in der Vorlesung »Digitale Netze« eine Exkursion zur Deutschen Telekom organisiert, bei der die Studenten eingehend mit Fachleuten aus der Praxis diskutieren konnten. Für die Fakultät für Ingenieurwissenschaften ein Novum war die Gestaltung der Vorlesung »Kommunikationssysteme« als (komplett in Englisch durchgeführtes) Seminar - ein von den Studenten positiv aufgenommenes Angebot. Der Landeslehrpreis 1995 wurde durch den Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Baden-Württemberg, Klaus von Trotha, am 13. Februar 1996 verliehen. Im Rahmen dieser Veranstaltung hielt Prof. Dr. Bernd Haller, Leiter der Abteilung Zahnerhaltungskunde, Kinderzahnheilkunde und Parodontologie der Universität Ulm, seine Antrittsvorlesung über das Thema »Zukunftsstrategien der Zahnerhaltung«.

Leserbrief zu »Schonung für das kalte Herz«, uui 202, Januar 1996, S. 4 ff. Bezeichnenderweise

Die Tierschutzbeauftragten der Universität Ulm distanzieren sich auf das entschiedenste von Darstellung und Inhalt des auf S. 7 der uui 202, Januar 1996, abgedruckten Photos einer mit einem Gewicht beschwerten in PFC untergetauchten Maus. Der Abdruck dieses Bildes in einem offiziellen Organ der Universität suggeriert, das Photo sei hier entstanden. Tatsache aber ist, daß ein derartiger Versuch in den Räumen der Zentralen Tierversuchsanlage der Universität Ulm nie stattgefunden hat. Bezeichnenderweise fehlt die Quellenangabe zu dem Bild. Mit dieser geschmacklosen und makabren Darstellung wird viel vom Bemühen der Tierschutzbeauftragten zunichte gemacht, die Notwendigkeit von Tierversuchen in der Öffentlichkeit korrekt und verständlich darzustellen. Dr. Sabine Ott, für die Tierschutzbeauftragten der Universität Ulm Anmerkung der Redaktion: Die Konsistenz der Argumentation des vorstehenden Leserbriefs erweist dem fraglos ehrbaren Anliegen keinen guten Dienst. Tierschutz ereignet sich nicht dadurch, daß man über Tierversuche nicht spricht und notwendige Versuche für unnötig erklärt. Diese »Taktik« macht nur den gedanklichen Ansatz unglaubwürdig. Tierschutzmanifeste mögen den Zeitgeist auf ihrer Seite haben. Doch ist kein Zweifel ernsthaft daran geboten, daß die Manifestanten , ginge es um Leben oder Tod, ja selbst nur um Gesundheit oder Krankheit, als Patienten eine Hilfe versprechende Therapie nicht deshalb ablehnen würden, weil für ihre Entwicklung Tiere leiden mußten . Die Dichotomie der Denkungsart steht hier gegen Rationalität und ist insofern einer Universität als Stätte der Generation neuen Wissens inadäquat.

Ludwig-Erhard-Stiftungslehrstuhl Der in der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften der Universität Ulm zu errichtende Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftspolitik ist gesichert. Unter Federführung der Ulmer Universitätsgesellschaft und ihres Vorsitzenden, des Ulmer Altoberbürgermeisters und Senators h.c. Ernst Ludwig, sind Stiftungsmittel in Höhe von DM 2,6 Mio. eingeworben worden. Damit kann die Stiftungsprofessur zehn Jahre finanziert werden. Die Universität stellt die Infrastruktur einschließlich der für den Lehrstuhl erforderlichen Betriebsmittel bereit. Nach Ablauf der Stiftungsphase wird der Stiftungslehrstuhl in den regulären Landeshaushalt übergeführt. Maßgeblichen Anteil am Gelingen des Projekts hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen. Die Stiftungsmittel kommen rund je zur Hälfte aus dem regionalen Umfeld der Universität Ulm und Baden-Württemberg einerseits sowie den Stiftungen und Fonds des Stifterverbandes andererseits. Insgesamt 25 Spender sind der im April 1995 erstmals ergangenen Einladung, sich an dem Vorhaben zu beteiligen, gefolgt. Wie Ernst Ludwig in einer Pressekonferenz am 30.1.1996 mitteilte, hat der Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Baden-Württemberg, Klaus von Trotha, aufgrund des abschließenden Erfolgsberichtes vom 19.1.1996 eine Kabinettsvorlage eingebracht, die am 29.1.1996 positiv beschieden worden ist. Danach kann das Berufungsverfahren sofort in Gang gesetzt werden. Mit der Lehrstuhlbesetzung ist für Anfang 1997 zu rechnen, in zeitlicher Koinzidenz mit dem 100. Geburtstag des Namenspatrons Ludwig Erhard und zugleich dem 30jährigen Bestehen der Universität Ulm.

In vollem Gange: die Internationalisierung der Hochschulen Die Universität Ulm vor der ERASMUS/ SOKRATES-Antragstellung Anstrengend sei es, berichtet Andreas aus Edinburgh, wo er seit September 1995 in Computer Science eingeschrieben ist. Schließlich ist so gut wie alles anders dort; nicht nur in der Fremdsprache, sondern auch im beinahe völlig anderen Studiensystem gilt es sich zu bewähren. Außer der positiv zu bewertenden Erfahrung, sich in einer anderen Lebenssituation durchzusetzen, gibt es eine Reihe motivierender Highlights, die die Mühen des Studierens im Ausland kompensieren: Vorlesungen in Bereichen, die an der Heimatuniversität nicht vertreten sind, andere theoretische und didaktische Ansätze, Seminare in Kleingruppen, ein persönlicher Zugang zum Professor, Anregungen aus einem anderen kulturellen Umfeld, jede Menge neue persönliche Kontakte und vieles mehr. Seit 1987 hat die Europäische Gemeinschaft den Studentenaustausch in Europa angestoßen und mit dem Begriff ERASMUS für ein Qualitätsprodukt gesorgt. Dieses Label steht für ein europaweit gleiches, verläßliches Prozedere, von dem vor allem die Studierenden, aber auch alle teilnehmenden Institute profitieren. Vergessen sind die Zeiten, da Einzelkämpfer mit einem Pack beglaubigter Übersetzungen sich zunächst einmal eine Zulassung an einer ausländischen Universität besorgen mußten und dann noch wenig über die Studienumstände und eine eventuelle Betreuung wußten. Heute werden ERASMUS-Kandidaten von ihren Professoren ausgewählt und ihre Namen den Fachkollegen an der Partneruniversität mitgeteilt, wo man auf die Studenten wartet, um sie dort zu betreuen und ihnen ohne Zeitverlust ein angemessenes Fachstudium auf Zeit zu ermöglichen. Wen wundert´s, daß die Studenten mit dieser Betreuungssituation zufrieden sind, zufrieden wohl auch mit der Anerkennung äquivalenter Studienleistungen, zunehmend weniger zufrieden dagegen mit dem Teilstipendium, das zum Taschengeld abgesunken ist. Im Jahr 1995/96 nehmen Abteilungen der Universität Ulm an 13 fachbezogenen Austauschprogrammen, die in Netzwerken organisiert sind, teil und werden etwa 45 Ulmer Studierende zum Auslandsstudium antreten. Im gleichen Zeitraum sind es 130.000 Studierende innerhalb der Europäischen Union insgesamt. Damit ist zwar das ursprünglich angepeilte Volumen noch nicht erreicht, aber der Austausch hat eine Eigendynamik entwickelt. Immer mehr Studienbewerber machen ihren Studienortentscheid auch von internationalen Angeboten der Universität abhängig. Die Internationalisierung der Hochschulen ist in vollem Gang. Die Vorbereitung ihrer Studierenden auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes im Binnenmarkt ist inzwischen als Aufgabe an jeder Alma mater angelaufen; sie ist Teil des universitären Leistungsprofils und wird Einfluß auf den Konkurrenzkampf der Einrichtungen um gute Studierende haben. Der Austausch von Studierenden unter ERASMUS wird von Brüssel zumindest bis zum Jahr 2000 weiterhin finanziell gefördert werden, jedoch unter geändertem organisatorischem Rahmen und einbezogen in ein übergeordnetes Bildungsprogramm mit Namen SOKRATES. Universitäten, die weiterhin teilnehmen wollen, müssen sich auf ein beträchtlich

geändertes Organisationsschema einstellen. Was ist neu? Antragsteller sind nicht mehr die Koordinatoren der Netzwerke. Die Hochschulleitungen müssen alle angestrebten Austausche in einen einzigen Antrag einfließen lassen und einen »Hochschulvertrag« mit Brüssel anstreben. Dies bedeutet, daß an einer zentralen Stelle der Universität jeder geplante Studentenaustausch in jedweder Abteilung zusammengeführt werden muß. Es versteht sich von selbst, daß die bereits bestehenden Austauschbeziehungen, soweit sie sich bewährt haben, weitergeführt werden sollen. Gleichzeitig eröffnet sich unserer Universität die einzigartige Möglichkeit, die bestehenden Beziehungen zu starken Partnern für einen bilateralen Studentenaustausch (Netzwerke brauchen nicht mehr berücksichtigt zu werden) zu nutzen. Der Rektor bittet alle Lehrenden, die sich engagieren wollen, für dieses Programm Angebote einzureichen; dazu reicht es zunächst, sich telefonisch mit dem Akademischen Auslandsamt in Verbindung zu setzen (Dr. Reinhold Lücker, Tel: 2013). Was später für die Antragszwecke gebraucht wird, ist ein Briefwechsel mit dem Partnerinstitut. Es geht also recht unbürokratisch zu. Der Vorgang der Antragstellung, der ja alle Fächer betrifft, soll möglichst in Abstimmung mit allen Gremien erfolgen. Deshalb wurde das Vorgehen mit den Studiendekanen und sämtlichen Fakultäten besprochen. Liegen die Austauschvorschläge dem Akademischen Auslandsamt vor, erfolgt noch einmal eine Rückmeldung an alle Fakultäten. Damit der Senat jederzeit über den Stand informiert wird und Einfluß auf das Verfahren nehmen kann, wurde ein beratender SOKRATES-Ausschuß berufen. Dieser soll auch für den wichtigen ersten Teil der Antragstellung gute Dienste leisten, wenn die Universität ihr hochschulpolitisches Entwicklungskonzept zur Internationalisierung und Integration in einen europäischen Bildungsraum darlegen muß. Von der Kohärenz der dargestellten Maßnahmen und ihrer Deckung mit Brüsseler Leitzielen wird abhängen, in welchem Maß die Universität Mittel zur Verwaltung des Studentenaustauschs zur Verfügung gestellt bekommt. Neben dem Studentenaustausch im engeren Sinne sind auch der kurzfristige Dozentenaustausch (z.B. zum Besuch der im Ausland weilenden Studierenden) oder die Weiterentwicklung von Curricula gemeinsam mit den Partnern antragsfähig. Die Internationalisierung der Universitäten wird voranschreiten. Mittelfristig müssen sich alle Institutionen bewegen, wenn es um die flexible Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen oder Diplomen geht oder gemeinsame Studienabschlüsse mit Partnern entwickelt werden. Langfristig darf es kein Tabu sein, über die Einrichtung von zusätzlichen Abschlüssen wie Bachelor oder Magister zu reden oder über englischsprachige Teilstudiengänge. An der Qualität des SOKRATESAntrags am 1.7.96 wird sich die Universität Ulm messen lassen müssen. Dr. Reinhold Lücker

Innovative Fluorverbindungen »3M Student Award« für Ulmer Nachwuchsforscher Die Minnesota Mining and Manufacturing Company (USA), kurz »3 M«, hat sich die Förderung von Innovationen im Bereich der Chemie und Pharmazie auf ihre Fahnen geschrieben. Mit dieser Zielsetzung vergibt sie jährlich im internationalen Rahmen an drei vielversprechende Nachwuchsforscher bzw. Forschergruppen den mit jeweils 1000 US$ dotierten »3M Student Award«. Auf der Suche nach preiswürdigen Kandidaten war die »3 M« bereits 1991, 1993 und 1994 in Ulm fündig geworden, genauer gesagt: in der von Prof. Dr. Hasso Meinert geleiteten Arbeitsgruppe »Chemie biokompatibler Verbindungen« der Universität Ulm. 1995 standen gleich zwei Mitglieder dieser Arbeitsgruppe auf der 3M-Preisträgerliste: Dipl.-Chem. Monika Jefferson (»Untersuchung semifluorierter Alkane in Mischungen mit Perfluorcarbonen«) und Dipl.-Chem. Michael Wagner (»Synthese und physikalische Charakterisierung semifluorierter Kohlenwasserstoffe«) wurden mit jeweils der Hälfte der Dotationssumme honoriert.

Merckle-Forschungspreis 1996 Der von der Firma Merckle GmbH & Co., Blaubeuren, im Jahre 1981 gestiftete Wissenschaftspreis zur Förderung der Forschung an der Universität Ulm wird 1996 zum 15. Mal verliehen. In seine DM 30.000.-- betragende Dotationssumme teilen sich drei Preisträger. Preisfähig sind herausragende, über längere Zeit erbrachte und nachgewiesene wissenschaftliche Leistungen. Diese Leistungen sollen geeignet sein, neue Arbeitsrichtungen zu erschließen oder die Grundlage für weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu bilden. Als Preisträger kommen Einzelpersonen oder Arbeitsgruppen in Betracht. Vorschlagsberechtigt sind alle Professoren aus der Fakultät für Naturwissenschaften und der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Darüber hinaus ist auch eine selbständige Bewerbung von Einzelpersonen oder Arbeitsgruppen der genannten Fakultäten möglich. Die Fakultäten setzen je eine Kommission ein, die die eingereichten Vorschläge sichtet und die preiswürdigen Leistungen in einer Reihung dem Stiftungsrat zur Entscheidung vorlegt. Dem Stiftungsrat gehören der Rektor der Universität Ulm, die Dekane der genannten Fakultäten sowie ein Mitglied der Stifterfirma (mit beratender Stimme) an. Vorschläge bzw. Bewerbungen sind bei den Dekanaten einzureichen. Bewerbungsschluß für den Merckle-Forschungspreis 1996 ist der 15. Mai 1996.

Herrn Wolf wie besprochen mit der Bitte um Durchsicht und gegebenenfalls Ergänzung und/oder Korrektur.

Prozesse überwachen und fernsteuern mit dem Computer Die Modelleisenbahn als Modell für Teleoperating Modellbahn, da sind wir sicher, kann nicht Sünde sein. Was Modellbahn aber in der Tat sein kann, und zwar über die elementare Funktion als gediegenes Spielvergügen hinaus, wissen wir erst seit jüngerer Zeit. Genauer: wir wissen dies, seit Dipl.-Phys. Heiner Wolf, Dr. Konrad Froitzheim und Michael Hirsch, sämtlich wissenschaftliche Mitarbeiter in der von Prof. Dr. Peter Schulthess geleiteten Abteilung Verteilte Systeme der Universität Ulm, der Modellbahn einen weiteren Modellcharakter verliehen haben, den Charakter eines Modells für Prozesse, die über Computer und Internet von jedem beliebigen Platz der Erde aus ferngesteuert und dabei beobachtet werden können. Das Internet ist als weltumspannendes Datennetz zu einer Art Symbol unserer Zeit geworden, jedenfalls wenn wir Globalität, Verfügbarkeit, Verknüpfbarkeit und Überfülle von Informationen als deren charakteristische Merkmale ansehen wollen. Unter den mannigfachen Datendiensten des Internets, die kaum noch ein Wissensoder Interessengebiet auslassen, hat das World Wide Web (WWW) in den wenigen Jahren seines Bestehens - mit seiner »Knüpfung« wurde erst 1992 begonnen besondere Bedeutung erlangt. Es ist seinerseits sozusagen zum Symbol für das Internet geworden, hat das Netz in aller Bewußtsein gerückt und einen wahr- und dauerhaften Nutzungsrausch ausgelöst. Die Web-Seiten bieten nicht nur Texte, sondern darüber hinaus auch Bild- und akustische Informationen sowie Filmausschnitte in Standbildern und seit neuestem auch kontinuierliche Filme. Und damit sind wir wieder bei den »Modelleisenbahnern« der Ulmer Fakultät für Informatik. Vom Stand- zum Bewegtbild Froitzheim, Hirsch und Wolf wollten - ganz im Sinne der Integrierbarkeit »verteilter Systeme«, die ihrer Abteilung den Namen gegeben haben - zeigen, daß und wie es möglich ist, mit Hilfe des WWW-Dienstes nicht nur Informationen zu gewinnen und zu verbreiten, sondern vom PC aus über beliebige Entfernungen hinweg, das heißt rund um den Globus, und von beliebigen Plätzen aus auch industrielle Prozesse zu steuern, Meßplätze zu bedienen, Laborarbeiten zu überwachen, technische Anlagen zu steuern usw. Und sie kamen auf die Idee, als Modell für dieses »Teleoperating« eine Modelleisenbahn zu verwenden. Seither hat diese Anlage weltweit Furore gemacht und eine - sich inzwischen siebenstellig beziffernde - Fülle von netzvermittelten Gästen animiert, die Züge dieser Anlage von ihrem heimischen Computer aus in Bewegung zu setzen. Im Unterschied zu anderen über das Internet fernsteuerbaren Anlagen wie zum Beispiel das Teleskop der University of Bradford, England, oder den Roboter der University of Southern California, Los Angeles, wollten die Ulmer aber ein Weiteres

tun: die Ergebnisse der netzvermittelten Befehle kontinuierlich sichtbar machen. Deshalb werden von der Modellbahn, parallel zur Bedienungsmöglichkeit, nicht nur Standbilder, sondern Videoaufnahmen mitgeliefert, die es dem virtuellen Gast an der Anlage ermöglichen, die von ihm selbst oder anderen Teilnehmern intendierten Zugbewegungen zu verfolgen. Die für den Computerbetrieb der Modellbahnanlage entwickelte Software ist mit der überwiegenden Mehrzahl der Programme, die eine WWW-Nutzung ermöglichen (WWW-Klienten), kompatibel. Netscape und das Filmformat Von der allgemeinen internationalen Aufmerksamkeit abgesehen, die die Ulmer netzvermittelte Modelleisenbahn auf sich ziehen konnte, hat die Versuchsanordnung bereits erste konkrete und nachhaltige Konsequenzen für die große weltweite Population der Netznutzer mit sich gebracht. In WWW-Seiten integrierte Bilder gibt es, solange der Datendienst World Wide Web angeboten wird. Doch hatten die Bilder statuarischen Charakter. Bildfolgen bzw. zusammenhängende Filme ließen sich nicht darstellen. Zwar fehlte es, wie Dipl.Phys. Heiner Wolf erläutert, nicht an der prinzipiellen Möglichkeit, Bildsequenzen zu kodieren und damit den Nutzern des Internet zugänglich zu machen; doch hatte Netscape, Marktführer unter den Anbietern von Programmen, die den Zugang zu WWW ermöglichen, es schlichthin unterlassen, diese Möglichkeit in sein Programm zu implementieren. Angeboten hätte sich dafür beispielsweise GIF (für Graphics Interchange Formate) als Programmiergrundlage. Die Bildkodierungsstandards von GIF erlaubten die Kodierung von Bildsequenzen, und anders als Netscape machten die Ulmer Informatiker davon Gebrauch, um ihre Modellbahnanlage nicht nur als Stand-, sondern als Bewegtbild ins Netz zu fahren. Ein Mangel blieb dabei allerdings die nicht immer ausreichend zur Verfügung stehende Leitungskapazität, infolge deren die Übermittlung der Videobilder ins Stocken geraten und virtuelle Zugstillstände bzw. sprunghafte Positionsveränderungen der Züge verursachen konnte. Mit dieser Problematik haben sich Wolf und seine Projektpartner erfolgreich auseinandergesetzt. Sie suchten und fanden einen Weg, die Bildwiederholrate um den Faktor 10 zu erhöhen, indem sie konsekutiv nur jene Bildbereiche übertragen, in denen sich eine Änderung gegenüber dem jeweils vorherigen Stand ergeben hat. Nun aber zu der oben angedeuteten Konsequenz für die WWW-Nutzer: Im Verlaufe wiederholter Kontakte, die Wolf mit Netscape hatte, festigte sich bei der Firma die Überzeugung, daß es nicht nur ohne großen Aufwand möglich, sondern auch sinnvoll und im Interesse der Anwender sei, die Software, die einen Zugang zu WWW eröffnet und mit der Netscape den gigantischen Marktanteil von 85 % hält, um die Möglichkeit der Darstellung von Grafikanimationen und Komplettfilmen zu erweitern. Mit MPEG und GSM Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang ein Kodierungsformat (= eine Programmieranleitung) erlangt, die unter dem Kürzel MPEG für Motion Pictures

Experts Group bekannt ist. Mit MPEG können Videofilme kodiert werden, und deshalb arbeitet das digitale Fernsehen mit diesem Format. Zwar war es auch bisher schon möglich, MPEG-Filme im WWW zu empfangen. Doch bedurfte es dazu eines besonderen Programms, so daß die Filme immer erst komplett geladen werden mußten, ehe sie beim Empfänger abgespielt werden konnten. Nachdem vor wenigen Wochen die neueste Version des WWW-Browsers von Netscape auf den Markt gekommen ist, gehört dieses Verfahren der Vergangenheit an. Künftig lassen sich die Filme in Echtzeit über Internet verbreiten. In der Abteilung Verteilte Systeme wird MPEG schon seit einiger Zeit als Kodierungssystem eingesetzt. Wenn beim Marktführer der WWW-Browser, Netscape, auf dem Sektor der VideoÜbertragung im Internet nicht zuletzt durch die Kontakte mit der InformatikerGruppe um Heiner Wolf softwarewirksame Entwicklungen in Gang gekommen sind, zeigt sich auch hinsichtlich der Tonübertragung eine signifikante Übereinstimmung in den programmatischen Ansätzen der Ulmer Informatiker einerseits und der Netscaper andererseits. In Ulm wird an der Entwicklung eines Programms gearbeitet, mit dessen Hilfe es möglich sein wird, vom PC aus über das Internet zu telefonieren. Als Grundlage dafür dient das vom Mobiltelefon her bekannte Global System for Mobile Communications, GSM. Netscape hat sich bei seinen einschlägigen Vorhaben für dieselbe Kodierungsmethode entschieden.

Anerkannter Pathologe Pathologie ist nicht gleich Pathologie. So kann jemand beispielsweise ein guter Allgemeiner Pathologe sein oder ein erfahrener Hämopathologe oder ein anerkannter Pathologischer Anatom. Prof. Dr. Peter Heinrich Jürgen Möller (43) ist alles gleichzeitig und zudem seit 1. Dezember 1995 Nachfolger von Prof. Dr. Otto Haferkamp als Leiter der Abteilung Pathologie der Universität Ulm. 1971 hatte sich der Sohn einer Heidelberger Arztfamilie an der Universität seiner Heimatstadt für das Fach Humanmedizin immatrikuliert, war nach dem 1. Staatsexamen als DAAD-Stipendiat 1974/75 an der Neurologischen Klinik der Université Claude-Bernard in Lyon, später als Famulant im Isiolo-District (Kenia), und am Hospital Andino in Coina (Peru) und promovierte 1977/78 magna cum laude mit einer Studie »Zur Ausscheidung und intrarenalen Verteilung von 125I-Albumin beim syrischen Hamster im Vergleich zur Ratte«. Zum Wahlfach für sein Praktisches Jahr am Diakoniekrankenhaus in Schwäbisch Hall wählte er die Kinderheilkunde; als er aber Mitte 1978 am Pathologischen Institut der Universität Heidelberg einen Arbeitsplatz erhielt, waren die Weichen für seinen weiteren wissenschaftlichen Werdegang gestellt. Von November 1982 bis März 1983 forschte Möller am Lymphknotenregister der Deutschen Gesellschaft für Pathologie an der Universität Kiel, habilitierte sich zum Jahresende in Heidelberg für das Fach Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie. Im November 1986, kurze Zeit nach seiner Anerkennung als Facharzt für Pathologie, wurde ihm für seine Arbeiten über das primär mediastenale B-Zell-Lymphom, eine bösartige Erkrankung des Thymus, der K.-H.-Bauer-Preis des Vereins zur Förderung der Krebsforschung in Deutschland verliehen. Fünf Jahre lang, von 1990 bis zu seiner Berufung nach Ulm, wirkte Möller als Koordinator des Forschungsschwerpunkts »Immunologische und molekularbiologische Ansätze für die Tumordiagnostik« am Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim. Er hat immunologische Arbeitstagungen in Wien und Boston mitorganisiert, stand auf den Berufungslisten für C4-Professuren in Kiel, Lübeck und Wien und ist Mitglied nationaler und internationaler Fachgesellschaften.

Radionuklide per Rohrpost PET-Zentrum Ulm in Betrieb Der Ort mit der möglicherweise geringsten radioaktiven Belastung von ganz Ulm befindet sich auf dem Oberen Eselsberg: der Standort des Zyklotrons, des Teilchenbeschleunigers der Abteilung Nuklearmedizin unter Prof. Dr. SvenNorbert Reske. Der dreieinhalb Meter dicke Mantel aus Barytbeton, der das neue Großgerät der Universitätsklinik umgibt, verhindert nämlich nicht nur das Austreten von radioaktiver Strahlung bei einem etwaigen Störfall, sondern schirmt auch den Raum innerhalb des Zyklotrons fast vollständig von der allgegenwärtigen radioaktiven Grundstrahlung aus dem Erdinneren ab. Dieses nukleare Paradoxon macht die hohen Sicherheitsanforderungen sinnfällig, denen Reskes diagnostisches Inventar genügen muß. Drei Jahre Vorbereitungs- und Bauzeit waren notwendig, ehe im September 1995 das PET-Zentrum Ulm in Betrieb gehen konnte, das, neben dem medizinischen Zyklotron zur Herstellung Positronen-emittierender Radionuklide, chemische und radiopharmazeutische Labors zur Markierung und Qualitätskontrolle der radioaktiven Arzneimittel sowie zwei Positronen-Emissions-Tomographen (PET-Scanner) umfaßt. Mit dieser Ausstattung steht den Ulmer Nuklearmedizinern nunmehr das gesamte Spektrum moderner Funktions- und Stoffwechseldiagnostik, das die Positronen-Emissions-Tomographie bietet, zur Verfügung. Das Anwendungsgebiet der PET reicht von der Vitalitäts- und Stoffwechseldiagnostik des Herzmuskels über die Lokalisation von Epilepsieherden im Gehirn bis zur subtilen Untersuchung aberranter Stoffwechselprozesse oder der Akkumulation von Zytostatika in malignen Tumoren. Mit einem Fachsymposium unter dem Titel »Positronen-EmissionsTomographie: molekularbiologische Grundlagen - Radiopharmazeutik klinische Anwendung« beging die Abteilung Nuklearmedizin die Einweihung ihres PET-Zentrums. Rund 250 Fachbesucher aus Europa und den USA ließen sich vom 28. bis 30. September 1995 durch international renommierte Referenten über »eine der aufregendsten Neuentwicklungen der diagnostischen Medizin« (Reske) unterrichten. Nuklide im Nu Der Weg vom Stoffwechselbaustein zum Radiopharmakon maß sich in Ulm bis zum 4. April 1995 nach Kilometern: Als Eigner eines Positronen-EmissionsTomographen, aber ohne eigenes Zyklotron, mußten die Nuklearmediziner auf dem Oberen Eselsberg ihre Radionuklide drei Jahre lang importieren - anfangs aus der Kernforschungsanlage Jülich, später vom Kernforschungszentrum Karlsruhe. Heute geht Dr. Kurt Grillenberger, Reskes Radio-Apotheker, zum Teilchenbeschleunigen in den Keller. Hier steht nicht nur, hinter Stahltüren abgeschottet, das zweieinhalb Meter große bzw. kleine Ulmer Zyklotrönchen, hier operieren auch in der Kontrollstation die Rechner, die den Aktivierungsprozeß steuern, die Strahlungsaktivität im Teilchenbeschleuniger und in den Aktivierungskammern (»Hot Cells«) registrieren und sämtliche

Meßwerte auf einem Dutzend kleiner Monitore graphisch wiedergeben, ihrerseits überwacht von Grillenbergers wissenschaftlichen Kollegen. Der Kugelschreiber, der aus ihrer Brusttasche ragt, ist übrigens kein Kugelschreiber, sondern ein Dosimeter. Die kleinen Meßgeräte würden die Mitarbeiter im Falle einer übermäßigen Strahlenbelastung am eigenen Körper warnen, wodurch auch verhindert wird, daß kontaminierte Nuklearmediziner Strahlung in die Oberwelt verschleppen. Kontrolle im Zerfall Knapp 60 Minuten dauert die Herstellung eines radioaktiven Arzneimittels. Grillenberger wirft das Zyklotron an und befüllt in der fernsteuerbaren Syntheseapparatur die Glasbehältnisse mit den Ausgangssubstanzen des späteren Radiopharmakons. Jede dieser Apparaturen ist genau auf eine bestimmte Markierungsreaktion ausgerichtet - auf den Einbau von Kohlenstoff (C-11), z.B. zur Messung des Aminosäurestoffwechsels, von Fluor (F-18) zur Messung des Glukosestoffwechsels, von Stickstoff (N-13) zur Markierung bestimmter Zytostatika oder von Sauerstoff (O-15) zur bildlichen Darstellung des Blutflusses. Währenddessen rotieren im Zyklotron, rechnerkontrolliert, die Teilchen. Haben sie die kritische Geschwindigkeit erreicht, wird die wirbelnde Wolke auf ein sogenanntes »Target« geschossen, in dem die radioaktiven Positronen erzeugt werden. Im Kontrollraum steigen die Meßsäulen auf dem diesem Target zugeordneten Bildschirm. Ist die gewünschte Aktivitätsmenge erreicht, dreht Grillmeier den Hahn zu und stoppt damit den Aktivierungsprozeß. Nach Entriegeln des doppelten Sicherheitsschlosses kann der Pharmazeut nun das produzierte Radiopharmakon in einer dicken Bleiabschirmung entnehmen aber noch lange nicht weiterreichen. »Selbstverständlich«, erklärt er, »verwenden wir nur Ausgangssubstanzen von höchster Qualität, aber Verunreinigungen sind prinzipiell nie auszuschließen.« Deshalb folgt eine penible Qualitätskontrolle, die allerdings so rasch wie möglich abgewickelt werden muß, denn die medizinischen Radionuklide zerfallen außerordentlich schnell. So liegt die Halbwertszeit von F-18 bei 110 Minuten; O-15, das kurzlebigste Isotop, hat seine Strahlung binnen zwei Minuten zur Hälfte abgegeben. Zu den wichtigsten Forschungsaufgaben der Radiochemiker gehört deswegen die Entwicklung extrem schneller, zugleich hochpräziser Analyseverfahren. Sie werden an einfachen, zum Teil selbstgebauten Versuchsapparaturen erprobt, bevor im Zykolotron der radioaktive Ernstfall gestartet wird. Das geprüfte, deklarierte Endprodukt in einem schmalen Glasbehälter, dieser seinerseits verpackt in einem Bleimantel, verläßt schließlich über Rohrpost das Labor und landet im Untersuchungsraum, wo die radioaktive Substanz dem Patienten injiziert wird. Unmittelbar danach entsteht in etwa 60 Minuten die PET-Aufnahme, an deren Ende Reske eine farbige Bildsequenz in den Händen hält: Live-Mitschnitt eines physiologischen Prozesses, den man nie zuvor abbilden konnte und mit keinem anderen Verfahren abbilden kann.

Venia legendi für das Fachgebiet Unfallchirurgie: Dr. med. Wilhelm Siegfried FLEISCHMANN, Abteilung Unfall-, Extremitäten-, plastische und Wiederherstellungschirurgie für das Fachgebiet Innere Medizin: Dr. med. Bernd HERTENSTEIN, Abt. Innere Medizin III Habilitationen für das Fachgebiet Unfallchirurgie: Dr. med. Wilhelm Siegfried FLEISCHMANN: »Einfluß der vorderen Kreuzbandinstabilität auf die Druckentwicklung in den Menisken« für das Fachgebiet Innere Medizin: Dr. med. Bernd HERTENSTEIN: »Allogene Knochenmarktransplantation bei hämatologischen Neoplasien - Untersuchungen zur Inzidenz, Diagnostik und Therapie von therapieassoziierten Komplikationen und Rezidiven« Promotionen zum Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Wolfgang AICHMANN »Pinning und Paarbrechung bei Ladungsdichtewellen« Dipl.-Wirtsch.-Math. Andreas BECK »Matrix-Summationsverfahren und Multisummierbarkeit« Dipl.-Chem. Andrea DAKKOURI »Untersuchungen zur Rekonstruktion und Adsorption organischer Moleküle auf Au(100)- und Au(111)-Elektroden mit Hilfe der In-situ-Rastertunnelmikroskopie« Dipl.-Biol. Jürgen DRISSNER »Faunistisch-ökologische Untersuchungen an Dipteren- und LepidopterenGesellschaften verschiedener Streuobstwiesen« Dipl.-Chem. Rolf GAUPP »Ortsaufgelöste Photostrommessungen an metallbedeckten Halbleiterelektroden In-situ-Untersuchungen zur Metallabscheidung auf strukturierten Halbleiterelektroden mit der PECLI-Methode« Dipl.-Phys. Sebastian GÜNTHER »Mikroskopische Aspekte beim Wachstum dünner Metallfilme« Dipl.-Biol. Ariane HAGENAUER »Mikrobiell bedingte Korrosion an AA-7075, einer Aluminiumlegierung aus dem Flugzeugbau« Dipl.-Phys. Udo HEIDER »Ionen- und Elektrotransport in Oxidkeramiken am Beispiel dotierter und undotierter Oxide mit Pyrochlor- und ähnlicher Struktur« Dipl.-Chem. Markus HÖLZLE »Zweidimensionale Phasenübergänge in adsorbierten Monoschichten« Dipl.-Biol. Jürgen HOLSTEIN »Die Spinnen- und Käferzönose zweier Streuobstwiesen in Oberschwaben« Dipl.-Phys. Thomas KNÖLL »Puls-Echo-Experimente mit Schallstrahlen bei 35 GHz« Dipl.-Chem. Jörg KUTTER »Kapillarelektrophoretische Trenntechniken für die Spurenanalytik von Explosivstoffen« Dipl.-Phys. Werner MAJER

»Der Rotations-Zeemann-Effekt im mm-Wellengebiet« Dipl.-Phys. Ulrich MANTZ »Fourier-Spektroskopie an pseudomorphen Si/SiGe-Heterostrukturen« Dipl.-Phys. Werner E. MEHR »Entwicklung und Anwendung einer Schwingungssonde zur Messung der komplexen Scherkomplianz auch unter Vorlast und mit großen Amplituden im Frequenzbereich 10-3 Hz bis 102 Hz sowie mechanisch-dynamische Untersuchungen an ausgesuchten Netzwerksystemen» Dipl.-Phys. Nikolaus NESTLE »Räumlich und zeitlich aufgelöste NMR-Messungen zur Kinetik von Ionenaustauschprozessen am Beispiel von alginathaltigen Biosorbentien« Dipl.-Chem. Matthias SCHILLING »Neue Synthesestrategien von Nylon-6-Oligomeren am polymeren Träger« Dipl.-Phys. Frank STUBHAN »Keimbildung und Wachstum heteroepitaktischer Diamantschichten im HeißdrahtCVD-Verfahren« Dipl.-Math. Ulrike VORHAUER »Restgliedabschätzungen bei Riesz-Mitteln von Dirichlet-Reihen mit Funktionalgleichung« Dipl.-Phys. Klaus WEISHAUPT »Brillouin-Spektroskopie an polymeren Gläsern unter hohem Druck« Dipl.-Chem. Thomas WIEDMANN »Analytische Untersuchungen zur Bildung von polychlorierten Arenen und Heteroarenen in Verbrennungsprozessen« zum Dr. med. Peter ANGELE (summa cum laude) »Hämopoetische Stammzelldefizienz nach Knochenmarktransplantation durch virologische und nichtvirologische Einflüsse auf das murine Knochenmarkstroma« Frank BAIER »Evaluierung der notfallmedizinischen Erstversorgung von kardiozirkulatorischen Notfallpatienten im Notarztdienst Ulm/Donau« Andreas BRAUN »Ergebnisse der operativen Medianverlagerung von einseitigen Stimmlippenparesen mit Teflon - Befragung von 39 Patienten und spektrographisch ausgewertete Stimm- und Sprachanalyse einer prä- und postoperativen Stimmaufnahme« Stephanie BRAUN »Optimierung der Blutzuckereinstellung von Typ-II-Diabetikern durch ein psychologisch fundiertes Motivationstraining - Evaluation eines neuen Behandlungskonzeptes« Anke ESCH »Eine neue Art der Ruderergometrie für die Oberkörperbelastung von Patienten im Vergleich mit der Fahrradergometrie« Rosa FIGL »Chirurgische Therapie des Verschlußikterus unter besonderer Berücksichtigung der perkutanen transhepatischen Drainage (PTD)« Wolfgang FINKLER »Postoperative Komplikationen der Cholezystektomie« Thomas FUCHS »Verlaufsergebnisse nach perkutaner transluminaler Rotationsatherektomie zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit« Barbara GÖSSWEIN

»Sicherheit und Wirksamkeit der 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-AReduktase-Inhibitoren - eine Verlaufsbeobachtung von bis zu 48 Monaten« Christian HUBER »Der Einfluß der Süßstoffe Acesulfam-K und Steviosid auf die Sekretion gastrointestinaler Hormone beim Menschen« Rainer HUBER »Auswirkungen des hämorrhagischen Schocks auf verschiedene Organe der Ratte unter besonderer Berücksichtigung des Intestinums - Untersuchungen zur medikamentösen Beeinflußbarkeit« Karin JURKAT-ROTT (summa cum laude) »Molekularbiologische Grundlage der hypokaliämischen periodischen Paralyse« Monika KERKHOFF »Die Wertigkeit der transkraniellen dopplersonographischen Untersuchung einschließlich Messung der CO2-Reaktivität für die Migränediagnostik« Oliver KIRSTEIN »Zementfreie Knieendoprothetik - Nachuntersuchung« Axel KÖHLER »Verlauf viraler Encephalitiden Erwachsener unter Therapie mit Aciclovir und Interferon-Beta - eine retrospektive Studie« Michael KRAMER »Über die Wertigkeit der elektromyographischen Untersuchung der paravertebralen Muskulatur bei Patienten mit definiertem Muskelschaden« Beate LAIB »Das chirurgische Risiko der akuten Cholezystitis« Christian MAIERHÖFER »Der Nachweis von Nikotin in prähistorischen Skelettresten aus Südchina« Matthias MÜLLER »Isokinetische Kraftmessungen am Schultergelenk bei einem schultergesunden Normalkollektiv« Christian NEHMER »Einfluß von Fenofibrat auf Blutfließeigenschaften. Untersuchungen bei Patienten mit und ohne angiographisch gesicherter koronarer Herzerkrankung« Karin NÜSSLE »Chlamydia pneumoniae: Seroepidemiologie und Analyse diagnostisch relevanter Chlamydien-Antigene mittels Immunoblot« Antje OBERACKER »Kardiovaskuläre Soforteffekte durch Tieffluglärm« Hans-Jörg RÖHM »Effekt von Angiotensin II auf den myokardialen Blutfluß und Säure-Basen-Status in einem Schweinemodell bei kardiopulmonaler Reanimation« Albrecht SCHERER »Spätergebnisse nach Talusverletzungen - Untersuchung zur Abhängigkeit der Prognose vom Operationszeitpunkt« Martin SCHINDERA »Die operative Therapie des Rotatorenschadens - ein Beitrag zur Beurteilung der Ergebnisse« Jörg SCHLAMBERGER »Therapie des nichtresektablen Pankreaskarzinoms mit dem SomatostatinAnalogon Octreotide: Ergebnisse einer prospektiven klinischen Phase-IIMulticenter-Studie« Thomas SCHMAUSER »Untersuchung zur möglichen Beeinflussung der Pharmakokinetik bei leberinsuffizienten Patienten nach Gabe einer oralen Einzeldosis von Amitriptylinoxid im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen« Michael SCHNEIDER

»Radiologisch-anatomische Analyse der Arteria axillaris und ihrer Äste unter besonderer Berücksichtigung der Planung myocutaner Pectoralislappen« Martin SCHOCK »Der Zusammenhang zwischen Growth-Associated-Protein-43(GAP 43)Immunreaktivität und dem Schmerzsyndrom bei Patienten mit chronischer Pankreatitis« Uwe-Johannes SCHOLZ »Radfahrunfälle in Ulm und im Alb-Donau-Kreis in den Jahren 1986 bis 1991« Hans-Jürgen SCHRAG »Differenzierung der sekretorischen Phospholipase-A2-Typen bei akuter Pankreatitis unter besonderer Berücksichtigung der prognostischen Relevanz und therapeutischen Beeinflußbarkeit durch einen neuen niedermolekularen Phospholipase-A2-Inhibitor an zwei tierexperimentellen Modellen« Dr. Gerlinde SPONHOLZ »Die Säuglingssterblichkeit in zwei ländlichen Gemeinden im18. und 19. Jahrhundert. Konfessionell bedingte Werthaltungen als Risikofaktoren?« Harald STÄUBLI »Untersuchung zur Toxizität von Benzolmetaboliten mit Hilfe von Zellkulturen der Hamsterzell-Linie V79 und Schwesterchromatidaustausch-Raten« Michael STEIN »Octreotide (SMS 201-995) zur Prophylaxe postoperativer Komplikationen nach elektiven chirurgischen Eingriffen am Pankreas bei Patienten mit chronischer Pankreatitis - eine prospektiv-randomisierte multizentrische kontrollierte Studie« Christian TIMM »Das isoliert perfundierte Jejunum der Ratte: Sekretionsdynamik von Motilin« Stefan UHLICH »Vergleich von Spermien nach Präparation mit Glaswollfiltration oder PercollDichtegradienten-Zentrifugation - eine elektronenmikroskopische Untersuchung« Rüdiger WEIHE »Expression thrombozytärer Oberflächenmembran-Glykoproteine bei Patienten mit akuter Leukämie und während Lagerung von Thrombozyten in unterschiedlichen Medien« Jochen WILHELM »Kokain- und Methadonbestimmung in der Synovialflüssigkeit als Nachweis für einen zurückliegenden Drogenkonsum« zum Dr. med. dent. Christoph DORSCH »Mikrokardiographische Untersuchungen zur Dentinentwicklung neonatal desensitiverter Ratten« Tanya ENGLER »Tierexperimentelle Studie über Einheilungsvorgänge bei Polyurethan-Prothesen als Gefäßersatz - elektronenmikroskopische Untersuchungen« Andreas MINDÉ »Entwicklung einer individuellen Maske zur nächtlichen nasalen Beatmung und ihr Einsatz bei Patienten mit chronischer respiratorischer Insuffizienz« Gunnar SCHARF »Einheilung von Kunststoffprothesen mit erhöhter Mikroporosität in Venen« Bärbel STAIGER »Die analgetische Wirkung einer Kombination aus Propyphenazon und Koffein im Vergleich zu Propyphenazon und Plazebo bei Schmerzen nach der Extraktion eines Molaren« Ralph-Peter WILKE

»In-vitro-Untersuchungen zum Randspaltverhalten von Kompositen im Schmelz nach Laserbearbeitung mit dem Erbium-YAG-Laser« zum Dr. rer. pol. Dipl.-Kfm. Michael FUCHS »Neutrale Standardsoftware-AUswahl durch Geschäftsprozeßorientierten LEistungsvergleich von Unternehmens- und Standardsoftware-Modellen - Das Verfahren NUGLEUS -« Ruf erhalten auf eine C3-Professur in der Abteilung Datenbanken und Informationssysteme der Universität Ulm: Dr. Wolfgang KLAS, Darmstadt Ruf angenommen auf eine C3-Professur für Angewandte Molekularbiologie in der Abteilung Innere Medizin III der Universität Ulm: Prof. Dr. Marion-Andrea BRACH, Berlin auf die C4-Professur für Energiewandlung und -speicherung der Universität Ulm: Dr. Herbert KABZA, München auf die C4-Professur in der Abteilung Gesundheitsökonomie der Universität Ulm: Prof. Dr. Reiner LEIDL, Maastricht Ruf abgelehnt auf die C4-Professur für Höchstfrequenztechnik, verbunden mit der Leitung des Ferdinand-Braun-Instituts für Höchstfrequenztechnik, der Technischen Universität Berlin: Prof. Dr. Karl Joachim EBELING, Abt. Optoelektronik auf eine C4-Professur für Kinderheilkunde, verbunden mit der Leitung der Abteilung Kinderheilkunde II der Universität Ulm: Prof. Dr. Karl WELTE, Hannover Bestellungen, Ernennungen, Verleihungen zum apl.Professor PD Dr. Harald HEMPFLING, Murnau zum Wissenschaftlichen Assistenten Dr. Cordian BEYER, Abt. Anatomie und Zellbiologie Dr. Ulrike GERISCHER, Abteilung Angewandte Mikrobiologie und Mykologie Dr. Til STÜRMER, Abteilung Epidemiologie in den wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Informatik-Akademie: Prof. Dr. Peter DADAM, Abt. datenbanken und Informationssysteme

Gestorben Dr. Tobias MEHL, Universitätsklinik für Anästhesiologie

Mikrostruktur nach Maß Weiterförderung für den Sonderforschungsbereich 239 Der Sonderforschungsbereich (SFB) 239 »Molekulare und kolloidale Organisation von Oligomeren und Polymeren«, einer der großen und aktiven Forschungsschwerpunkte der Universität Ulm, in dem Spitzenforschung auf internationalem Niveau betrieben wird, ist am 29. und 30. Juni 1995 begutachtet und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Weiterförderung empfohlen worden. Ende Dezember hat die Universität Ulm die Entscheidung des Bewilligungsausschusses der DFG erhalten: der Sonderforschungsbereich wird von 1996 bis 1998, also während der nächsten drei Jahre, weitergefördert und erhält von der DFG in diesem Zeitraum zur Finanzierung seiner Arbeit insgesamt 6,4 Millionen DM. Im Sonderforschungsbereich 239, nach Gutachtereinschätzung einem »Center of Excellence«, arbeiten organische Chemiker und Physiker verschiedener fachlicher Ausrichtung zusammen und untersuchen die Ausbildung und Eigenschaften komplexer neuartiger Strukturen aus hochmolekularen Bausteinen, zu denen auch Oligomere und Polymere gehören. Solche Bausteine bilden die Grundelemente verschiedenster Kunststoffe. Preisgünstig und ökologisch sinnvoll Dienten Kunststoffe früher lange Zeit vor allem als preiswerter Ersatz für Naturstoffe und keramische sowie metallische Verbindungen, so haben sie sich in den letzten Jahren zu Hochtechnologieprodukten entwickelt, deren Anwendungsspektrum und Qualität die anderer Werkstoffe weit übersteigt. So wäre der heutige Stand im Hausbau (z.B. Wärmeisolation, Installation, Bodenbelag, Wandverkleidung), in Kraftfahrzeugen (Antikorrosionsmaßnahmen, Leichtbau), bei Sportgeräten (z.B. moderne Skiausrüstungen), in der Audio- und Videotechnik (Magnetbänder, CompactDiscs), bei Computern (Platinen, Chipherstellung), aber auch in der modernen Medizintechnik und vielen anderen Bereichen der Hochtechnologie ohne die Errungenschaften der Kunststofftechnologie nicht zu erreichen gewesen. Dabei werden nicht nur ständig verbesserte Anwendungseigenschaften und auch neue Nutzungen, sondern vor allem preisgünstige und energieeffiziente und damit auch ökologisch sinnvolle Verfahren entwickelt. (Mit einem Faß Erdöl kann man von Ulm nach Flensburg fahren oder z.B. 15 Fahrradreifen oder 100 Wäschegarnituren herstellen.) Schlüssel für die zukünftige Entwicklung von Kunststoffen ist, daß es gelingt, in immer besserem Maße die Mikrostruktur dieser Materialien zu kontrollieren und maßzuschneidern. Dies betrifft die chemischen Reaktionen, mit denen die Verbindungen aufgebaut werden, die physikalischen Methoden zu ihrer Untersuchung, aber auch die Prozesse, in denen sie verarbeitet werden. Prüfung mit dem Nanohammer In einer Reihe von SFB-Projekten werden die Eigenschaften dieser Materialien bei thermischer und mechanischer Belastung untersucht beziehungsweise die

Eigenschaften neuer Materialien beschrieben, die entstehen, wenn zwei bekannte Kunststoffe gemischt werden. Für die Festigkeit von Materialien spielen auch Verbundwerkstoffe eine wichtige Rolle. Hier werden Kunststoffe durch die Einbettung anderer Materialien, z.B. Glas- oder Karbonfasern, verstärkt oder, wie im Falle der Reifen, durch die Einbettung von Ruß fester (und zugleich preiswerter) gemacht. Eine wichtige Frage ist hier, wie belastbar der Verbund der beiden Materialien ist - es geht also um die Untersuchung von Eigenschaften der Grenzfläche zwischen den Verbundpartnern unter statischer und dynamischer Belastung. Diese Grenzflächen können extrem dünn sein, etwa im Bereich von einem Mikrometer bis einen Nanometer (das ist der tausendste bzw. millionste Teil eines Millimeters). Die Untersuchung, das Verständnis und die systematische Modifikation dieser Grenzflächen ermöglichen letztlich eine gezielte Verbesserung der Materialeigenschaften. Eine Intention der chemisch orientierten Projekte im Sonderforschungsbereich ist das »chemical engineering«, das heißt die geplante Herstellung von Materialien mit gewünschten Eigenschaften, hier von nanostrukturierten Materialien. Dazu müssen neue präparative Verfahren entwickelt werden, aber auch neue Methoden, um solche winzigen Strukturen zu untersuchen. Ein neuartiges Mikroskop, das Rasterkraftmikroskop, mit einer extrem kleinen, an einer elastischen Halterung befestigten Spitze, erlaubt das Abtasten und die gezielte Manipulation solcher Nanostrukturen. Es geht aber noch raffinierter: Man kann die Spitze über die elastische Halterung antreiben und einen winzigen Hammer, einen »Nanohammer«, erzeugen, mit dem auch dynamische Eigenschaften der Nanostruktur geprüft werden können. Außer Zweifel steht, daß diese Ideen auch auf andere Gebiete ausstrahlen werden die Realisierung einer neuen Technologie, der Nanotechnologie, rückt in den Bereich des Möglichen. Modellcharakter für Membranen Grenzflächen spielen auch eine Rolle in mikroporösen Materialien. Hier interessiert beispielsweise die Benetzung dieser Mikroporen durch Flüssigkeiten oder der Flüssigkeitstransport durch sie hindurch Fragestellungen, die auch bei der Filterung oder der Extraktion von Erdöl aus fast erschöpften Lagerstätten eine Rolle spielen. Die Brücke zur Biophysik wird geschlagen bei der Herstellung und Untersuchung von monomolekularen Filmen auf Flüssigkeiten, da diese Systeme auch Modellcharakter für biologische Membranen haben. Bei all diesen Untersuchungen treten theoretische Grundsatzfragen auf. So interessiert die Einstellung des Gleichgewichtszustandes, wenn Poylmerschmelzen oder -mischungen dynamisch beeinflußt werden. Oder man möchte wissen, ob sich Moleküle im Inneren einer Polymerschmelze anders bewegen als in der Nähe einer Grenzfläche, oder wie aus einer Mischung unterschiedlich großer Moleküle eine bestimmte Sorte an einer Grenzfläche adsorbiert wird. Zur Untersuchung solcher theoretischer Fragestellungen werden analytische und numerische Methoden eingesetzt, die in den theoretischen Forschungsprojekten des SFB neu oder weiterentwickelt werden.

Für Forschung, Lehre und einen neuen SFB Die bewilligte Weiterförderung des Sonderforschungsbereichs erweitert nicht allein die Forschungsmöglichkeiten seiner etwa 70 Mitglieder (Professoren, Dozenten, wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoranden) erheblich; sie trägt gleichzeitig in beträchtlichem Umfang zur Ausbildung von Studierenden bei: in der abgelaufenen Bewilligungsperiode wurden in den Forschungsprojekten des SFB über 30 Doktorarbeiten und mehr als 70 Diplomarbeiten angefertigt. Einen vergleichbaren Beitrag zur Ausbildung kann man auch für den Bewilligungszeitraum 1996-1998 erwarten: in den 19 über die gesamte Laufzeit bewilligten Forschungsprojekten sind von 29 Personalstellen 26 für Doktoranden vorgesehen. Weiter stehen während der dreijährigen Laufzeit über 600.000 DM für Geräteinvestitionen in den Forschungsprojekten zur Verfügung. Die Bewilligung von Mitteln zur Finanzierung der Aufenthalte von Gastwissenschaftlern an der Universität Ulm ermöglichte zahlreiche internationale Kooperationen: in der vergangenen Bewilligungsperiode waren mehr als 70 Gastwissenschaftler aus 12 Ländern zu Aufenthalten mit einer Dauer von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen in Ulm. Hinzu kamen über 120 Vorträge auswärtiger Gastredner. Die Bewilligung für den Zeitraum '96-'98 erlaubt eine vergleichbare Zahl an Einladungen. Im Gegenzug ermöglichen Reisemittel Mitarbeitern des Sonderforschungsbereichs den Besuch von Partnerinstituten zur Durchführung von Forschungsarbeiten oder die Teilnahme an Tagungen in Deutschland und im europäischen Ausland. Schließlich sind noch 614.000 DM als Sachmittel zur Bestreitung der laufenden Kosten der Forschungsprojekte vorgesehen. Der SFB 239 besteht seit dem 1. Januar 1988. Seine Fundamente wurden unter den ersten beiden Sprechern, Prof. Dr. Hanns Georg Kilian, inzwischen emeritierter Leiter der Abteilung Experimentelle Physik, und Prof. Dr. Wolfgang Pechhold, Leiter der Abteilung Angewandte Physik und bis vor kurzem Rektor der Universität Ulm, gelegt. Im Anschluß an ihren Besuch im Sommer des vergangenen Jahres bescheinigten die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft dem SFB 239 eine sehr positive Entwicklung während seiner Laufzeit, und dies wird jetzt auch vom Bewilligungsausschuß der DFG bestätigt. Diese Entwicklung sei zum einen auf die gute Kooperation zwischen Chemikern und Physikern zurückzuführen, zum anderen eine Folge der geglückten Berufungspolitik der Fakultät für Naturwissenschaften und der Universitätsleitung. Nach Ansicht des Bewilligungsausschusses sollte diese positive Ausgangslage genutzt werden, um statt eines noch einmal möglichen Verlängerungsantrages die schon berufenen und neu zu berufenden Kollegen in die Konzeption eines Neuantrages für einen nachfolgenden Sonderforschungsbereich einzubinden, der dann, beginnend 1999, wieder eine Laufzeit von 12 bis 15 Jahren haben kann. Prof. Dr. Peter Reineker

Prof. Schmidt Dr. h.c. der Sorbonne Der Mathematiker Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Schmidt, University of Colorado, Boulder, USA, ist kürzlich mit dem Grad eines Dr. h.c. der Sorbonne (Université Pierre et Marie Curie, Paris VI) ausgezeichnet worden. Diese Ehrung ist umso höher einzuschätzen, als an der Sorbonne im Rhythmus von zwei Jahren nicht mehr als vier Ehrenpromotionen vergeben werden. Schmidt hat bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der Zahlentheorie, insbesondere der diophantischen Approximationen, geschrieben und fundamentale Erkenntnisse über diophantische Gleichungen gewonnen. Seine mehr als 150 Publikationen zeichnen sich durch einzigartige Originalität aus. Schmidt, gebürtiger Österreicher, gilt neben Schrödinger als der bedeutendste österreichische Vertreter des 20. Jahrhunderts in den exakten Wissenschaften. Bereits 1981 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der damaligen Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik der Universität Ulm verliehen.

Studentenstatistik der Universität Ulm im Wintersemester 1995/96 Die offizielle Studentenstatistik der Universität Ulm im Wintersemester 1995/96 weist eine Gesamtzahl von 5587 Studierenden aus. Darin sind auch die Aufbaustudenten im Fach Gesundheitswissenschaften, 110 Doktoranden, 24 Stipendiaten bzw. Teilstudenten und 41 ordentliche Studierende mit Teilzulassung eingeschlossen. Die Zahl der Erstsemester beträgt 634, die der übrigen Neuimmatrikulierten 168. Der Ausländeranteil beläuft sich auf 5,7 % (= 321 Studierende). Die einzelnen Fächer sind an der Gesamtzahl der Studenten wie folgt beteiligt: Biologie 456 Chemie 317 Physik 435 Informatik 623 Mathematik 268 Wirtschaftsmathematik 566 Elektrotechnik 502 Gesundheitswissenschaften 12 Medizin (Vorklinik) 717 Medizin (Klinik) 1339 Zahnmedizin (Vorklinik) 105 Zahnmedizin (Klinik) 113.

Veranstaltungskalender Freitag, 23.2.1996 10.00 Uhr Festakt zur Übergabe des Neubaus der Strahlentherapie, Robert-Koch-Straße 6, Halle der Strahlentherapie Montag, 26.2.1996 13.30 Uhr PD Dr. Wolfgang Friesdorf, Univ.Ulm: »Datenmanagement in der Intensivmedizin Möglichkeiten und Grenzen«, Safranberg, Hörsaal 2 (Kolloquium der Sektion Anästhesiologische Technologie und Verfahrensentwicklung) Montag, 26.2.1996 16.30 Uhr Prof. Dr. Bernhard Widder, Univ.Ulm: »Neurologische Diagnostik und spezielle Therapie bei Intensivpatienten«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.Klinik für Anästhesiologie) Mittwoch, 28.2.1996 11.00 Uhr Dr. Inez Gitzinger, Univ.Ulm: »Abwehrstruktur und Krankheitsschweregrad. Beschreibung einer Meßmethode und erste Ergebnisse«, Am Hochsträß 8, Raum 214 (Psychosoziales Kolloquium) Mittwoch, 28.2.1996 14.30 Uhr Prof. Dr. Berno Heymer, Univ.Ulm: »Klinisch-pathologische Konferenz«, Hörsaal Michelsberg (Fortbildung der Univ.-Kinderklinik) Mittwoch, 28.2.1996 18.30 Uhr Dr. Karl-Heinz Brisch, Univ.Ulm: »Gedanken zum psychologischen Verständnis der Schwangerschaft und der Entwicklung des Kindes im ersten Lebensjahr«, Hörsaal Michelsberg (Informations- und Diskussionsabend der Univ.-Frauen- und Kinderklinik) Mittwoch, 28.2.1996 19.00 Uhr Prof. Dr. G. K. Krieglstein, Köln: »Perspektiven der chirurgischen und medikamentösen Glaukomtherapie«, Hörsaal Michelsberg (Fortbildung der Univ.Augenklinik) Freitag, 1.3.1996 10.30 Uhr 1. Spatenstich für den Neubau des Klinischen Forschungsgebäudes, Helmholtzstraße 8/1 (südlich des ZSW) Montag, 4.3.1996 11.00 Uhr Dr. Vikraman Arvind, Madras: »The complexity of NP problems over finite groups«, OE, O 27, Raum 531 (Veranstaltung der Fakultät für Informatik) Montag, 4.3.1996 16.30 Uhr Dr. Matthias Trautmann, Univ.Ulm: »Der infektiöse Patient in der Anästhesie«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.-Klinik für Anästhesiologie)

Mittwoch, 6.3.1996 11.00 Uhr Dr. Vikraman Arvind, Madras: »Solvable black-box group problems are low for PP«, OE, O 27, Raum 531 (Veranstaltung der Fakultät für Informatik) Mittwoch, 6.3.1996 14.30 Uhr Dr. Hans-J. Sontheimer, Heidelberg: »Prognostische Bedeutung von komplexen Bewegungsmustern in den ersten vier Lebensmonaten«, Hörsaal Michelsberg (Fortbildung der Univ.-Kinderklinik) Freitag, 8.3.1996 11.00 Uhr Dr. Vikraman Arvind, Madras: »Constructivizing membership proofs in complexity classes«, OE, O 27, Raum 531 (Veranstaltung der Fakultät für Informatik) Montag, 11.3.1996 16.30 Uhr Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Univ.Ulm: »Genetik und Pathogenese der malignen Hyperthermie«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.-Klinik für Anästhesiologie) Dienstag, 12.3., und Mittwoch, 13.3.1996 4. Kurs für HNO-spezifische Diagnostik und Therapie der Rhonchopathien, Hörsaal Michelsberg (Veranstaltung der HNO-Klinik) Mittwoch, 13.3.1996 11.00 Uhr Dr. Gert Möhlenkamp, Berlin: »GIM - Guided Imagery and Music. Vorstellung und Diskussion einer Psychotherapie-Methode«, Am Hochsträß 8, Raum 214 (Psychosoziales Kolloquium) Mittwoch, 13.3., bis Samstag, 16.3.1996 22. Fortbildungskurs in funktionell-ästhetischer Nasenchirurgie, Hörsaal Michelsberg (Veranstaltung der HNO-Klinik) Montag, 18.3.1996 16.30 Uhr Prof. Dr. A. Wendel, Konstanz: »Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor zur Prophylaxe und Therapie der Sepsis«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.-Klinik für Anästhesiologie) Mittwoch, 20.3.1996 14.30 Uhr »Klinische Demonstration«, Univ.-Kinderklinik, Station III (Fortbildung der Univ.Kinderklinik) Donnerstag, 21.3., bis Samstag, 23.3.1996 Weiterbildungsseminar zum Fachapotheker für Klinische Pharmazie (Anmeldung erforderlich): »Clinical Pharmacy Practice in Pediatrics and Nutrition«, OE, N 24, Raum 131 (Veranstaltung der Klinikumsapotheke) Montag, 25.3.1996 16.30 Uhr Dr. F. Rua Martins, Porto: »Non-invasive Ventilation«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.-Klinik für Anästhesiologie)

Mittwoch, 27.3.1996 11.00 Uhr Dr. Fritz Ostendorf, Bielefeld: »Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit«, Am Hochsträß 8, Raum 214 (Psychosoziales Kolloquium) Mittwoch, 27.3.1996 14.30 Uhr Prof. Dr. Gerhard Rettinger, Univ.Ulm: »Plastische HNO-Chirurgie im Kindesalter«, Hörsaal Michelsberg (Fortbildung der Univ.-Kinderklinik) Freitag, 29.3., bis Sonntag, 31.3.1996 Seminar »Projektmanagement«, Kloster Heiligkreuztal (Veranstaltung des Vereins »Studium und Praxis« e.V., Ulm) Montag, 15.4.1996 16.30 Uhr Prof. Dr. H.-J. Hannich, Greifswald: »Personelle Interaktionen im Operationssaal und auf der Intensivstation«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.-Klinik für Anästhesiologie) Donnerstag, 18.4.1996 17.00 Uhr Prof. Dr. M. Jansen, Bonn: »Ein erster Schritt zur Syntheseplanung in der Festkörperchemie - Vorhersage existenzfähiger Festkörper und ihrer Kristallstrukturen«, OE, Hörsaal 1 (GDCH-Vortrag) Freitag, 19.4.1996 14.00 Uhr Festveranstaltung zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Albrecht K. Kleinschmidt, OE, Hörsaal Klinikum Montag, 22.4.1996 16.30 Uhr Dr. J. Kemnitz, Düsseldorf: »Schrittmachertherapie in der Anästhesie«, Safranberg, Hörsaal 2 (Fortbildung der Univ.-Klinik für Anästhesiologie) Freitag, 26.4., bis Sonntag, 28.4.1996 »Freedom and Coercion. Forensic Psychotherapy under Scrutiny«, Am Hochsträß 8 (Veranstaltung der Internationalen Vereinigung für Forensische Psychotherapie) Dienstag, 30.4.1996 9.00 Uhr PD Dr. Dr. Max G. Bachem, Univ.Ulm: »Pathobiochemie der Leberschädigung durch Alkohol«, OE, Hörsaal Klinikum

Zum Titelbild Von der elektrischen Modelleisenbahn, jenem gehobenen Traditionsspielzeug und -hobby, mochte man unterhaltende Beschäftigung und gewiß auch die Einführung in elementare elektrotechnische und elektromechanische Zusammenhänge erwarten, kaum jedoch einen Bezug zu inforrmatischen Innovationen. Genau solche aber verbinden sich seit einiger Zeit für die Angehörigen der netznutzenden Internationale mit der guten alten Modellbahn: seit diese nämlich von einer Arbeitsgruppe der Ulmer Abteilung Verteilte Systeme als Modell eingeführt worden ist für die Internet-vermittelte Prozeßfernsteuerung mit Hilfe des heimischen Computers. Was es mit diesem zusätzlichen Modellcharakter eines Modells auf sich hat und welche Zielstellungen sich damit verbinden, lesen Sie auf. S. ***

Unfallversicherung für Studenten Die Universitätsverwaltung weist darauf hin, daß für Studierende ein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz besteht, und zwar nach folgenden Grundsätzen: Während des Hochschulbetriebs und auf direktem Weg von und zur Universität besteht ein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz nach § 539 Abs. 1 Ziff. 14 der Reichsversicherungsordnung (RVO). Versicherungsträger ist der Württembergische Gemeindeunfallversicherungsverband. Diese Unfälle sind unverzüglich dem Dezernat II Studium und Lehre zu melden (Frau Lindner, Tel. 502-2055, oder Frau Steck, Tel. 502-2056). Ein zusätzlicher Versicherungsschutz besteht für Unfälle, die sich außerhalb der Hochschule in der Freizeit ereignen. Die Versicherung wird über den Studentenwerksbeitrag finanziert (nähere Auskünfte bei Frau Luderer, Studentenwerk Ulm, Tel. 502-3826).

Fettgeschichten Adipositas-Preis für Dr. Martin Wabitsch Fettzellen hat der Mensch nicht einfach - sie werden gebildet. Gebildet werden sie aus fibroblastenähnlichen Vorläuferzellen, den Prä-Adipozyten, und zwar bevorzugt während bestimmter Lebensphasen und unter bestimmten biochemischen Bedingungen. Wie die Adipogenese, die Fettzellenneubildung, vom Körper gesteuert wird, ist ein zentrales Thema der aktuellen Adipositasforschung - und das Hauptarbeitsgebiet von Dr. Martin Wabitsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Kinderheilkunde I der Universität Ulm. Für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Adipositasforschung, insbesondere seine »Untersuchungen zur Differenzierung humaner Präadipozyten sowie Therapie der Adipositas im Kindesalter«, wurde Dr. Wabitsch im Dezember 1995 der mit 10.000 Mark dotierte, jährlich vergebene Forschungspreis der Deutschen Adipositas-Gesellschaft verliehen. Phasen der Fülle Zwischen der 14. und 24. Schwangerschaftwoche zeigen sich beim menschlichen Fötus erste primitive Fettläppchen mit hohem Gehalt an Triglyceriden (dreiwertigen Fettsäuren), Vorboten des späteren Fettgewebes. Die ersten erkennbaren Strukturen in einem solchen Läppchen sind Kapillaren - ein Hinweis darauf, daß die Entwicklung der Fettzellen und die der Blutgefäße eng miteinander zusammenhängen. Zu Beginn des letzten Drittels der Schwangerschaft ist das Unterhautfettgewebe des Fötus fast vollständig ausgebildet, und zum Zeitpunkt der Geburt liegt der Fettanteil an der Körpermasse bereits bei 12,5%, um bis zum Ende des ersten Lebensjahres auf etwa 28% anzusteigen. Dieser für Säuglinge typische »Babyspeck«, die sogenannte »erste Fülle«, bildet sich ab dem 2. Lebensjahr teilweise zurück, obwohl das Körperwachstum in dieser Entwicklungsphase nicht beschleunigt ist. Im Verlauf der frühen Pubertät wiederholt sich dieser biphasische Vorgang in ähnlicher Weise: zwischen dem 8. und 11. Lebensjahr vergrößert sich zunächst der Körperfettanteil. Während dann bei Knaben eine »zweite Streckung« in der Phase des pubertären Wachstumsschubs eintritt, bleibt bei den Mädchen die vergrößerte Fettmasse häufig erhalten oder nimmt bis ins Erwachsenenalter noch zu. Fettneubildung in vitro Für Forscher, die sich mit der Pathogenese der Fettsucht bei Kindern und Jugendlichen beschäftigen, sind diese kritischen Perioden der Fettneubildung von besonderem Interesse. So konnte bereits in den achtziger Jahren nachgewiesen werden, daß eine Adipositas im Jugendalter dann entsteht, wenn der physiologische »Adipositas-Rebound«, der zweite Fettschub vor der

Pubertät, zu früh einsetzt. Eine weitere Frage der Wissenschaftler war, ob das Anwachsen des Fettgewebes überwiegend auf eine Vergrößerung des Fettzellvolumens oder auf einen Anstieg der Fettzellenzahl zurückzuführen ist. Hier zeigte sich, daß sich das durchschnittliche Volumen der Fettzellen langsam bis zum Erwachsenenalter vergrößert; ihre Anzahl hingegen steigt vor allem während der ersten und zweiten Fülle. Damit schien lange Zeit das Wesentliche zur Fettneubildung gesagt: Offenbar wurde die Gesamtzahl der Fettzellen eines Individuums während der beiden sensiblen Phasen der Adipogenese fixiert, um sich im Erwachsenenalter nicht mehr zu ändern. Ob im Körper neue Fettgewebsvorläuferzellen entstehen, läßt sich indirekt durch Zellzählung in Fettgewebsproben oder durch Messung der Aktivität der Thymidinkinase im Fettgewebe erkennen. Solche Messungen im kindlichen Fettgewebe hatten erwartungsgemäß ergeben, daß die Neubildung von Fettvorläuferzellen zeitlich mit den Phasen der ersten und zweiten Fülle zusammenfällt. Dank verbesserter Zellkulturmethoden gelang es Wabitsch nun erstmals, Präadipozyten aus dem Fettgewebe von Kindern zu isolieren und deren Proliferation und Differenzierung in vitro zu beobachten. Die gewonnenen Resultate erklären nicht nur die Befunde bisheriger klinischer Studien, sie haben die aktuelle Diskussion auch um einige neue Aspekte bereichert. Fett reift auch in reifen Jahren Was veranlaßt eine Fettvorläuferzelle, sich zu differenzieren? Im Kulturmedium sich selbst überlassen, machten die von Wabitsch isolierten Präadipozyten keinerlei Anstalten auszureifen. Setzte man dem Kulturmedium aber physiologische Konzentrationen der Hormone Insulin und Trijodthyronin zu, so kam die adipogene Differenzierung in Gang: die Präadipozyten nahmen Glukosemoleküle in rauhen Mengen auf, synthetisierten diese zu Fettsäuren, lagerten Triglyceride ein und rundeten sich zu satten, reifen Fettzellen. Zusätzliche Kortisolgabe steigerte die Differenzierungsrate, ebenso wie eine Zugabe von IGF-I (eines insulinähnlichen Wachstumsfaktors) oder eine supraphysiologische Erhöhung der Insulinkonzentration. Erstaunlicherweise klappt dieser Versuch aber nicht nur bei kindlichen Fettvorläuferzellen: unter optimalen Kulturbedingungen lassen sich sogar zwei von drei Präadipozyten eines Erwachsenen zur Reife bringen. Dies jedoch bedeutet, daß entgegen der ursprünglichen Annahme der Mensch auch jenseits der Kindheit noch zur Fettneubildung fähig ist. Dickmacher im Blut? Nun wollte Wabitsch herausfinden, welche Bestandteile unseres Blutes den Reifungsprozeß der Fettvorläuferzellen im Organismus steuern. Dazu behandelte er Präadipozyten aus klonalen Zellinien und in Laborkultur gezüchtete Präadipozyten aus dem Fettgewebe von Säugern mit Serumproben

von Versuchspersonen verschiedener Altersstufen. Die adipogene Aktivität im Serum von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen erwies sich in diesen Versuchen deutlich höher als die im Serum von Erwachsenen und korrelierte deutlich mit den Serumkonzentrationen von IGF-I und seines wichtigsten Bindungsproteins (IGFBP-3). Durch Zugabe eines Antikörpers gegen humanes IGF-I läßt sich die adipogene Serumaktivität deutlich verringern, und während einer Reduktionsdiät sinkt die Konzentration von IFG-I und IGFBP-3 im Blut drastisch. Wenn es möglich ist, Wabitschs In-vitro-Modell auf den menschlichen Organismus zu übertragen, bedeutet dies, daß sich die Fettneubildung durch die Ernährung wahrscheinlich über eine Beeinflussung der IGF-I- und IGFBP-3Konzentration regeln läßt. Keine Unterschiede fanden Wabitsch und sein Team beim Vergleich der adipogenen Serumaktivitäten von normalgewichtigen und übergewichtigen Jugendlichen - Blut allein macht offenbar nicht dick. Nutritiv geregelt Eine ambivalente Rolle bei der Entstehung und Differenzierung sowie im Stoffwechsel menschlicher Fettzellen spielt das Wachstumshormon. Einerseits stimuliert es die Proliferation von Fettgewebsvorläuferzellen, indem es die Zelle zur IFG-I-Produktion anregt, andererseits bremst es die Ausreifung dieser Vorläuferzellen und stimuliert den Fettabbau (Lipolyse), was sich in einer Verringerung der Fettzellgröße bemerkbar macht. In künftigen Forschungsarbeiten wird es Wabitsch vor allem darum gehen, die Rolle des IGF-I und seiner Bindungsproteine für Entwicklung und Stoffwechsel der menschlichen Fettzellen genauer kennenzulernen. Da die Produktion dieser Faktoren teilweise nutritiven Einflüssen unterliegt, könnten IGF-I und seine Bindungsproteine, so Wabitsch, »wichtige Bindeglieder zwischen der Ernährung und der Regulation des Fettgewebswachstums und -stoffwechsels darstellen«. Seit der Entdeckung des »Fettsuchtsgens« (ob-Gen) beim Menschen vor gut einem Jahr liegt ein neuer Forschungsschwerpunkt des Labors von Wabitsch in Untersuchungen zur Regulation der ob-Gen-Expression in humanen Adipozyten. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang ist, ob das von den Fettzellen produzierte Eiweißhormon Leptin, das Genprodukt des ob-Gens, eine Rolle bei der Hunger-Sättigungs-Regulation spielt. Von sozialen und Fettschichten Zum Adipösen wird man nicht nur geboren, sondern - auch und vor allem erzogen. Das Eßverhalten des Kindes wird wahrscheinlich bereits in der Säuglingszeit durch das Still- und Fütterungsverhalten der Mutter geprägt. Epidemiologische Studien belegen einen engen Zusammenhang zwischen Familiengröße sowie Schichtzugehörigkeit und dem Auftreten von Übergewicht. Daten der Nationalen Gesundheitsbehörde der USA zeigen, daß bei Kindern das Ausmaß des Übergewichts deutlich mit der Zeit korreliert, die sie vor dem Fernseher verbringen. Deswegen haben die Diätassistentinnen,

Psychologen und behandelnden Ärzte der Ulmer Adipositas-Sprechstunde, zu denen auch Wabitsch gehört, in ihren Behandlungsansatz auch die Angehörigen des Patienten einbezogen. Ein Jahr dauert die von ihnen konzipierte, mit einer Reduktionsdiät gekoppelte ambulante Verhaltenstherapie. In den therapeutischen Sitzungen, zu denen man sich alle vier bis acht Wochen trifft, hat in der Regel nicht nur der junge Patient zu lernen: das Einüben eines gesundheitsbewußten Eß- und Bewegungsverhaltens erfordert häufig eine tiefgreifende Änderung des Tagesablaufs bei allen Familienmitgliedern. Auf dem Programm der ergänzenden sechswöchigen Rehabilitationsphase in der Fachklinik Hochried in Murnau am Staffelsee stehen Reduktionskost (1000 kcal/Tag) und intensive sportliche Betätigung unter gleichaltrigen Leidensgenossen. Der Schulunterricht kann in der klinikeigenen Schule weitergeführt werden. Im eigens kreierten Zusatzfach »Indikationsbezogene Gesundheitserziehung« werden altersgerechte Anleitungen zur gesundheitsbewußten Lebensführung gegeben. Eine Abschlußuntersuchung und nachfolgende jährliche Kontrollen dienen der Dokumentation und langfristigen Stabilisierung des Behandlungserfolgs. Eine Studie der Ulmer Adipositas-Spezialisten über Verlauf und Langzeitergebnisse einer verhaltenstherapeutisch orientierten Adipositastherapie unter Einbezug der gesamten Familie hat den Wert dieser Behandlungsform bestätigt: drei Viertel aller teilnehmenden Familien blieben bis zuletzt bei der Stange. Dabei lag die durchschnittliche Gewichtsreduktion während der ambulanten Phase zwischen 5 und 15%. Je jünger die Patienten und je motivierter ihre Eltern waren, desto bessere Ergebnisse wurden in der Regel erzielt. Untersuchungsdaten aus den USA zeigen außerdem, daß bei den so behandelten Kindern noch 10 Jahre nach Abschluß der Therapie eine bleibende und zufriedenstellende Gewichtsreduktion nachzuweisen war; 42% von ihnen erreichten ihr Normalgewicht.

Studienbeginn für Mathematiker und Wirtschaftsmathematiker auch im Sommersemester Die Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften der Universität Ulm hat in der Sitzung ihres erweiterten Fakultätsrats am 6. Februar 1996 beschlossen, den Studienbeginn in den Fächern Mathematik (Diplom) und Wirtschaftsmathematik auch im Sommersemester zu ermöglichen. Bisher fiel der Studienbeginn (1. Semester) grundsätzlich mit dem Wintersemester zusammen. Voraussetzung dafür, daß sich die Studenten nun sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester für das 1. Semester einschreiben können ist, daß die Anfängervorlesungen zweimal im Jahr gehalten werden. Die von der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftwissenschaften hier geschaffene Möglichkeit kommt insbesondere denjenigen potentiellen Studenten zugute, die nach Ableistung des Wehr- bzw. des Zivildienstes und Entlassung im Frühjahr nun ohne Zeitverlust ihr Studium antreten können.