Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
OT Wünsdorf | Wünsdorfer Platz 4–5 15806 Zossen Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Christof Krauskopf / Sabine Vogel Tel.: 033702 211-1321
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Erfassen – Erforschen – Erhalten – Erzählen Abteilung Archäologische Denkmalpflege Jahrestagung 2017 2. und 3. März , Technische Hochschule Brandenburg a.d. Havel
Die alljährliche Forschungs- und Berichtskonferenz der Abteilung Bodendenkmalpflege des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums zog eine Bilanz des Grabungsjahres 2016. In über 40 Vorträgen berichteten die im Land tätigen Archäologinnen und Archäologen über ihre Tätigkeit und neue, spannende Entdeckungen. Von Notgrabungen bei Bauvorhaben bis zu universitären Lehrgrabungen und mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschungsvorhaben bieten neue Ausgrabungen Ergebnisse zur Landesgeschichte seit der frühesten Zeit.
Fotos ausgewählter Vorträge sowie Impressionen der Tagung werden wieder in höherer Auflösung zur Verfügung gestellt. Sie können die Daten mit folgendem Link herunterladen: https://www.dropbox.com/sh/sovktoutvutkzby/AACeIjZtYUXgaId4uXK7moEsa?dl=0 Die komprimierte Datei mit allen Bildern hat ca. 105 MB. Beachten Sie zum download einzelner Meldungen auch die Angaben auf den letzten Seiten! Die Fotos dürfen nur für Presseveröffentlichungen verwendet werden. Davon abweichende Nutzungen bedürfen der Genehmigung durch die Bildautoren bzw. das BLDAM. Die Rechte verbleiben bei den angegebenen Bildautoren bzw. beim BLDAM. Bitte geben Sie bei Verwendung die Bildautoren bzw. Rechteinhaber an!
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Jahrestagung 2017 – Impressionen und Stimmen Die Jahrestagung – wie in den letzten Jahren auch – im großen Hörsaal der Technischen Hochschule Brandenburg statt. Bereits am Tag zuvor hatte die Brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Martina Münch, in der Pressemeldung des Ministeriums betont: „Die Archäologie hat große Bedeutung für das historische und kulturelle Erbe unseres Landes. Sie macht den Brandenburgerinnen und Brandenburgern das Wissen über die Vergangenheit ihrer Region zugänglich und entfaltet so identitätsstiftende Wirkung“. Bei der Eröffnung der Veranstaltung würdigte die Oberbürermeisterin von Brandenburg an der Havel, Dr. Dietlind Tiemann die exzellente Darstellung der archäologischen Forschung im Rahmen des Archäologischen Landesmuseums: „Das Miteinander von archäologischer Forschung und Präsentation wird, auvh zwei Ausgrabungsprder Ergebnisse für die breite Öffentlichkeit hat eine besondere Bedeutung.“
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Die Präsidentin der Technischen Hochschule Brandenburg, Prof. Dr. B. Wienecke-Toutaoui, bei ihrem Grußwort
Die Referatsleiterin für Museen, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Erinnerungskultur des MWFK, Karin Melzer, bei ihrem Grußwort
Karin Melzer, Referatsleiterin im MWFK, erklärte: „Ich freue mich, dass es durch die Erhöhung der Denkmalhilfe möglich wird, auch zwei Grabungsprojekte seitens des Landes zu fördern.“ Prof. Schopper zeigte sich erfreut, dass trotz der Veränderungen im Rahmen der Verwaltungs- und Funktionalreform die Forschung eine essentielle Aufgabe des BLDAM bleibt. Hinsichtlich der Personalentwicklung ergänzte er: „Es geht uns so wie etlichen anderen Behörden im Land Brandenburg: Wir sind überspart.“
Prof. Dr. Franz Schopper bei seiner Einführung BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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Die Brandenburgische Archäologische Denkmalpflege im Jahr 2016 Die Aufgaben der Landesarchäologie werden vom Fachamt selber ja gerne populär und einprägsam mit dem Motto „Erfassen - Erforschen - Erhalten - Erzählen“ zusammenfasst. ERFASSEN Archäologische Denkmalpflege funktioniert im Alltag meist in Form von Rettungsgrabungen, die wegen Bodeneingriffen beim Baugeschehen nicht zu vermeiden sind. Dennoch ist es ja gerade unser Anliegen, diese Ausgrabungen – und damit Zerstörungen! – zu vermeiden, dafür muss man aber erst mal die Lage der Denkmale im Gelände kennen. Das Gedächtnis des Amtes in dieser Hinsicht ist das Archäologische Dokumentations- und Informations-Zentrum, das immer dann nach seinen Informationen befragt wird, wenn dem Fachamt im großen oder kleinen Maßstab mit Erdeingriffen verbundene Planungen bekannt werden. So lässt sich im Falle der großmaßstäbigen EUGAL – Gasleitung, die von Nord nach Süd durchs ganze Land parallel zur OPAL verlaufen wird, auf die Vielzahl der damals gewonnenen archäologischen Fundstellen-Informationen zurückgreifen. Im Falle der Fortsetzung der A14 im Nordwesten sind die vielfältigen seit Jahrzehnten gesammelten und archivierten Fundmeldungen Anlass für zahlreiche Prospektionen und Voruntersuchungen entlang der Trasse. Bei der notorischen personellen Unterbesetzung des Fachamtes ist auch das Thema „Partizipation“ wichtig, das für uns Ausbildung und Betreuung ehrenamtlicher Mitarbeiter bedeutet, die auch 2016 wieder viele Funde und Fundplätze meldeten. Auch wurden sie bei zahlreichen planmäßigen Detektorprospektionen auf metallzeitlichen Fundplätzen in Zusammenarbeit mit der Uni Göttingen eingesetzt. Dabei kamen so viele eindrucksvolle Metallfunde aller Perioden aus dem Oberboden zutage, dass in Zukunft bei allen großflächigen Ausgrabungen vor dem Abtrag des Humus dieser untersucht werden muss. Ein weiterer Ansatz ist es, Alt-Fundplätze von (z.T. heute gar nicht mehr erhaltenen) Münzschatzfunden zu lokalisieren und gezielt aufzusuchen, um noch nicht geborgene Funde sicherzustellen. Da alle archäologischen Funde mit dem Zeitpunkt der Entdeckung Landeseigentum werden, verfolgen diese Aktionen das Ziel der „prophylaktischen Sicherstellung von Landeseigentum“ – ehe es andere, Unberechtigte tun und ehe die metallischen Materialien z.B. durch den Einsatz von Düngemitteln unwiederbringlich zerstört werden.
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Alexanderhof, Schatzfund Foto: A. Kassube
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In den Zusammenhang mit schädlichen Auswirkungen der Landwirtschaft gehört auch das im Jahre 2016 erstmalig greifende Denkmal-Förderprogramm des Landes, das eine ansonsten verursacher-basierte Archäologie sinnvoll flankiert, um Schäden an archäologischen Denkmalen „ohne Verursacherhaftung“ abmildern zu helfen – so im Rahmen von universitären Bestandsaufnahmen der Denkmalsubstanz z.B. in Gortz am Beetzsee. ERFORSCHEN Nach dem Ende der Ausgrabung im Felde schlägt die Stunde der akribischen Untersuchung und Auswertung der Funde, die manchmal länger dauert als die Grabung selber! Gerade die materiellen Überreste von Lebendigem - wie Menschen, Tiere, Pflanzen - selber sind es, die erst dann genauer in Augenschein genommen werden können. Dies betrifft zum Beispiel das „älteste Säuglingsgrab Deutschland“ aus Groß Fredenwalde, UM, das viele Schlagzeilen machte oder auch die zahllosen Knochen und Leichenbrandreste der Toten aus den jungsteinzeitlichen und eisenzeitlichen Gräbern von Schmölln, das in 2015 für kontroverse Diskussionen sorgte. Diese sind längst verstummt, an Ort und Stelle gibt es – wie von der Bevölkerung vehement gefordert - originale Steinsetzungen zu besichtigen, doch die geduldige Auswertung durch die Wissenschaftler dauert an. Auch die Tierknochen und die Pflanzenreste der vor einigen Jahren „neuen“ bandkeramischen Siedlung unter dem Dorf Lietzow im Havelland sind jetzt wissenschaftlich erforscht; umso wichtiger als ja Tier- und Pflanzenzucht die neuen technologischen Errungenschaften der Jungsteinzeit waren. Auch die Archäologie der Zeitgeschichte bringt überraschende Objekte, deren Charakter über den archäologischer Funde weit hinausgeht, weil es sich um personengebundene Datenträger handelt. Sogenannte ADREMA-Tafeln (aus dem Munitionswerk Treuenbrietzen) verzeichnen Namen und Daten von Zwangsarbeitern und unterliegen damit auch einer Meldepflicht an die entsprechenden InteressenvertretungsOrganisationen der Herkunftsländer und dem ITS (International Tracing Service). Auch die Namen deutscher Mitarbeiter BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
Gortz, dichte Fundstreuung Foto: Thomas Schenk
ADREMA-Tafel Foto: Th. Kersting, BLDAM
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und ihre Funktionen in Werk und Lager sind von historischem Interesse und eine wichtige Quelle zur Zusammensetzung der Belegschaft einer Firma unter Bedingungen der Kriegsproduktion und einer Terrorherrschaft. Einige italienischen Militär-Internierten zuzuordnende Tafeln sind seit letztem Jahr in der Dauerausstellung zu diesem erst jetzt aktuell in den Blick kommenden Thema im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide zu sehen. ERHALTEN Bodeneingriffe zu vermeiden, um den Schutz der Archäologischen Denkmale an Ort und Stelle zu ermöglichen, ist die eigentliche Aufgabe des Fachamtes. Hier ist zwar das gesetzliche Ziel des Denkmalschutzes erreicht, doch zu einer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit bedarf es weiterer Schritte, wie z. B. einer Offenhaltung, Sichtbarmachung, Visualisierung des Bodendenkmals, um auch hier schließlich zum gesellschaftlich angestrebten Ziel zu gelangen, einer Identifikation der Öffentlichkeit mit der eigenen (ferneren) Vergangenheit. Dies scheint im Gebiet um den Grabhügel Seddin („Königsgrab“) in der Prignitz nun immer besser zu gelingen. Nach der sukzessiven Entwicklung eines regelrechten archäologischen Parks an Ort und Stelle, eingebettet in das regional sehr erfolgreiche Projekt „Zentrale archäologische Orte“ (s.u.) gelang es in langjähriger, z.T. mühsamer Arbeit erstmals in Brandenburg (und weit darüber hinaus) das vom Denkmalschutzgesetz vorgesehene Rechts-Instrument „Grabungsschutzgebiet“ zu installieren. Damit wird einerseits dem europäischen Rang des Grabhügels und seiner darum herum organisierten Kult-Landschaft Rechnung getragen, andererseits aber auch noch ein besserer Schutz der originalen Reste erreicht. Dass dies mit Unterstützung der lokalen und regionalen Behörden und Bevölkerung geschah, zeigt, dass Identifikationsstiftung durch Archäologie vor allem in der Region besonders gut funktioniert.
Der Grabhügel von Seddin und sein Umfeld Foto: J. Wacker, BLDAM
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ERZÄHLEN BREITENWIRKUNG Neben der erwähnten kontinuierlichen Arbeit mit den Ehrenamtlichen sind es Termine wie der „12. Brandenburgische Tag der Orts- und Landesgeschichte“ am 23.10.2016 im HBPG Potsdam, die es uns ermöglichen, neue Multiplikatoren zu erreichen. Über 100 Ortschronisten aus dem ganzen Land wurden von Wissenschaftlern des BLDAM über die Funktionen, Zuständigkeiten, Strategien, aber auch Probleme der Archäologischen Denkmalpflege aufgeklärt, und nehmen ihr Wissen mit in die Region, um in Zukunft als gut informierte Ansprechpartner auch für Fragen jenseits historischer Quellen wirken zu können. PUBLIKATION Nach der bilanzierenden internationalen Konferenz „Archäologie und Gedächtnis - NS-Lagerstandorte erforschen, bewahren und vermitteln“ (gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft EVZ) konnte im letzten Jahr, nur 15 Monate danach, die umfangreiche Publikation mit den Tagungsbeiträgen vorgelegt werden, die lt. Stiftung EVZ künftig „ein Referenzwerk zu diesem bislang vernachlässigten Thema sein wird“. AUSSTELLUNG 70 Jahre nach Kriegsende fanden sich militärgeschichtliche Funde aus der Zeit des „Kampfes um Berlin“ in den brandenburgischen Wäldern, u.a. Reste von Blockhäusern, sog. „semljanka“ (Erdhütte, Unterstand), nach Dienstvorschrift errichtet. In diesen Waldlagern fand der Alltag der Rotarmisten statt, hier liegen zahlreiche Funde von mit Sowjetstern verzierten deutschen Koppelschlössern bis hin zum Tafelsilber. Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Zwischen Krieg und Frieden – Waldlager der Roten Armee 1945“ zeigte von April bis Juni 2016 im Landesmuseum im Paulikloster, ab Oktober 2016 dann im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst (bis diesen Monat) die Funde. Weitere Stationen in diesem und dem nächsten Jahr stehen schon auf dem Programm (Jüterbog ab April 2017, in der 2. Jahreshälfte im Museum Festung Küstrin erstmals außerhalb der Landesgrenzen in Polen, in 2018 in der Gedenkstätte Seelower Höhen).
Tagungsband „Archäologie und Gedächtnis“
TV-SENDUNGEN Im letzten Jahr gelang es, überdies in zwei größeren Filmreportagen des RBBFernsehens unter Mitarbeit von Wissenschaftlern des BLDAM, Ergebnisse über Belange der Archäologischen Denkmalpflege zu vermitteln:
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Ein Film zu den mittelalterlichen Brandenburger Burgen zeigt eindrucksvoll – ausgehend von der Luftbild-Entdeckung bis zur Sondage-Untersuchung einer Burg – dass Brandenburg entgegen dem ersten Augenschein eine dichte Burgenlandschaft war, mit allen Belegen einer herrschaftlichen Elitenkultur. Der Film „Schatzsucher“ vermittelte einen lebensnahen Eindruck von der hoch aktiven Szene der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Landesarchäologie. Hier sind wahre Amateure – also „Liebhaber“ – nach Absolvierung eines zweijährigen Lehrganges im intensiven Einsatz auf den Äckern unterwegs, um die Spuren der Vergangenheit zu sichern. Heute rückt diese Art bürgerlichen Engagements wieder mehr in den Focus von Öffentlichkeit und Politik: citizen scientists arbeiten Seite an Seite mit den „echten“ Wissenschaftlern, und das mit viel Erfolg. Dies ist ein Effekt der vom Fachamt ernst genommenen gesellschaftlichen Forderung nach Partizipation durch interessierte Bürger. Mehrere kleinere Berichte des RBB-Fernsehens „Brandenburger Fundstücke“ zeigten „zwischen den Jahren“ in der letzten Forschungskonferenz 2016 vorgestellte herausragende Funde und Befunde noch einmal der breiten Öffentlichkeit.
Nechlin, Funde von Ehrenamtlichen Foto: A. Kassube
TOURISMUS Das seit Jahren sich weiter entwickelnde erfolgreiche Tourismus-Format der „ZAO“ - der Zentralen Archäologischen Orte - in der Prignitz hat eine neue Stufe erreicht, indem anlässlich der Bereisung durch eine Gruppe einschlägig tätiger Reise-Journalisten eine handliche, populäre, aber wissenschaftlich gehaltvolle Broschüre für den Einsatz in der Region produziert wurde. Bundesweite Wirkung konnte durch die im letzten Jahr von Brandenburg in der Prignitz (in Wittenberge) ausgerichtete Jahrestagung des Verbandes der Landesarchäologen Deutschlands erreicht werden, deren Teilnehmern auf der Exkursion drei „ZAO“ (Königsgrab Seddin, Stadtwüstung Freyenstein, Schlachtfeld 1636 Wittstock/Dosse) päsentiert wurden, und die sich gebührend beeindruckt zeigten – und diese Eindrücke mit nach Hause nehmen.
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Exkursion im Rahmen der Jahrestagung des Verbandes der Landesarchäologen Deutschlands, Königsgrab von Seddin Foto: Th. Kersting, BLDAM
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Bodendenkmale im Land Brandenburg Im Jahr 2016 erfuhr die Liste der Bodendenkmale im Land Brandenburg eine Erweiterung um 189. Drei Denkmale wurden aus der Liste gestrichen. Damit erhöht sich der Gesamtbestand der seit dem Jahr 2004 eingetragenen Bodendenkmale auf 10.654. Jedes Bodendenkmal kann jedoch mehrere Fundplätze umfassen. Stand 31. Dezember 2016 Bodendenkmale
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
eingetragen gelöscht Summierung Summe total
756 -6 750 9504
276 -2 274 9778
319 -11 308 10086
119 -3 116 10202
134 -14 120 10322
149 -3 146 10468
189 -3 186 10654
Zuwachs 2016 nach Kreisen geordnet Kreis
Barnim Brandenburg Cottbus Dahme-Spreewald Elbe-Elster Frankfurt (Oder) Havelland Märkisch Oderland Oberhavel Oberspreewald-Lausitz Oder-Spree Ostprignitz-Ruppin Potsdam Potsdam-Mittelmark Prignitz Spree-Neiße Teltow-Fläming Uckermark Gesamt
gesamt bis Ende 2015
806 178 44 643 371 128 804 934 539 203 886 278 194 897 976 385 1334 868 10468
neu eingetragen 2016
gelöscht 2016
107 45 6
2
gesamt bis Ende 2016 8
4 2
806 178 151 686 377 127 804 935 540 205 886 278 194 903 976 391 1348 869
118
10654
2 2
1 33 4 7 1 1 3 51
6 6 14 1
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10654
Ergänzungen, Korrekturen 2016 (ohne Einfluss auf die Gesamtzahl)
1 1 2
189
Gesamtbestand (inclusive Listenkorrektur)
3
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Das Landesmuseum – Schaufenster der Landesarchäologie Der Museumsrundgang im Brandenburgischen Archäologischen Landesmuseum erstreckt sich über acht Räume; eine Auswahl von 8000 Fundstücken – aus über 100 Millionen im Magazin – zeigen repräsentativ die Geschichte von Land und Leuten von der Altsteinzeit bis in die jüngere Vergangenheit. Botanische und zoologische Funde bilden in jeder Epoche einen Schwerpunkt: „Umwelt und Mensch“. Brandenburgisches Archäologisches Landesmuseum Neustädtische Heidestraße 28 Brandenburg an der Havel Öffnungszeiten: Di bis So 10–17 Uhr
Sonderausstellungen 2017 GEBRANNTE ERDE – Neun Jahrhunderte Backstein in Brandenburg und Berlin bis 5. März Fotoausstellung denkmal aktiv 10.5. - 30.6.2017 Vergessene Schätze – Grabkeramik der Lausitzer Kultur aus Privatbesitz bis 18.6. 2017 Verfolgung, Flucht, Ankommen - Willkommen? geplant - NN Brandenburgische Ziegeleigeschichte des 19. Jahrhunderts 17.10.2017 - 21.01.2018 Fotoausstellung zur Archäomediale, Dietmar Rathert und Fritz Fabert 09.- 16.10.2017 Weitere Informationen: www.landesmuseum-brandenburg.de BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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Vortragsreihe „Archäologie im Land Brandenburg“ Um der Öffentlichkeit einen Einblick in die aktuelle archäologische Landesforschung und eine Vorstellung der überaus interessanten prähistorischen Hinterlassenschaften im Land Brandenburg zu geben, bietet das Archäologische Landesmuseum Brandenburg eine Vortragsreihe an, bei der Experten aus Archäologie, Geschichtswissenschaft und verwandten Fachgebieten jeweils immer am 1. Mittwoch des Monats, um 18.30 Uhr neues von ihren Forschungsprojekten berichten. Eintritt frei! 01.02.2017 Karl-Heinz Graffenberger Ziegeleien in der Mark Brandenburg im 19. Jahrhundert Seit Gründung der Mark Brandenburg bestimmen Ziegelbauten deren Bild. Es entstanden beeindruckende Bauwerke wie Klöster, Stadtkirchen und Rathäuser aus einheimischen Ziegeln. Im 19. Jahrhundert erreichte das Ziegeleiwesen in Brandenburg eine Hochkonjunktur. Durch Karl Friedrich Schinkel wurde das Sichtziegelmauerwerk wiederbelebt. Die Erfindung des Ringofens durch Friedrich Hoffmann ermöglichte die Bereitstellung der benötigten Ziegel. Nahezu 1.000 Ziegeleien bestimmten jetzt mit ihren hohen Essen vielerorts die Silhouette der märkischen Landschaft. Der Abbau des benötigten Lehms und Tons hinterließ vielgestaltige Seenlandschaften. Märkische Ziegel waren die Grundlage für das gewaltige Wachsen der Hauptstadt Berlin in der Gründerzeit. Noch heute können uns die Ziegel und die auf ihnen befindlichen Spuren viel über die Zeit vor über 100 Jahren erzählen. 01.03.2017 Dirk Schumann „Innovative Bautechniken u. Zierformen im Backsteinbau der Mark Brandenburg“ mit Besichtigung der Sonderausstellung Die märkische Backsteintechnik und der dazugehörige Dekor erreichten beim Bau der Klöster Lehnin und Chorin erste Höhepunkte. Nach dem Aussterben der askanischen Markgrafen 1320 wanderten die hiesigen Bauleute auch nach Nordosten und fanden im dortigen Deutschen Orden neue Auftraggeber. Der Backsteinbau erfährt hier technologische und gestalterische Weiterentwicklungen. Von dort kommen schließlich die Anregungen, die nach der Mitte des 14. Jhd. im Stettiner Raum von einigen Bauleuten um Hinrich Brunsberg Baumeistern aufgegriffen wurden. Diese vermögen schließlich an verschiedenen Orten und gleichzeitig Backsteinbauten von hoher Qualität, reichem Zierrat und in kurzer Bauzeit zum Abschluss bringen und bedienen sich dabei neben dem hohen technischen Stand der Backsteintechnik im Ordensland auch den gestalterischen Anregungen der Architektur der Parler. Der Vortrag versucht Bezüge zwischen ehem. askanischen Bauleuten, der Backsteinarchitektur im Ordensstaat, den Baumeistern um Hinrich Brunsberg und möglichen Nachfolgern in der Mark Brandenburg nachzuspüren. BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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05.04.2017 Dr. Thomas Kersting Flüchtlinge im Gefangenenlager? Die Moscheegrabung von Wünsdorf Das Erstaunen war groß, als sich herausstellte, dass das Areal der Moschee im Kriegsgefangenenlager des 1. Weltkriegs am Militärstandort Zossen auf dem das BLDAM und die FU Berlin eine Lehr- und Forschungsgrabung durchführten, derselbe Ort ist, an dem das Land Brandenburg ein Erstaufnahmelager für Asylsuchende plante. Bei den Ausgrabungen wurden Reste der Leichtbau-Holzkonstruktion der Moschee identifiziert und lokalisiert. Die meisten Funde stammen aus der Lagerzeit 1915-18, relativ wenige dagegen aus der NS- und wieder deutlich mehr aus der Sowjetzeit. Sie belegen eine dreifache Geschichte dieses Militär-Ortes, von dem aus der Dschihad im Namen des Kaiserreiches beginnen sollte: hierfür hatte man eigens die gefangenen Truppen islamischen Glaubens der gegnerischen Kolonialreiche konzentriert, um sie gegen ihre „Herren“ und für Deutschland zu instrumentalisieren, und ihnen aus Propaganda-Gründen eine Moschee hingestellt. Dass nun – in der vierten Phase seiner Geschichte – am selben Ort diejenigen, die vor der heutigen Ausprägung des Dschihad fliehen, vorübergehend angesiedelt werden, birgt einen welthistorischen Zirkelschluss, dessen Bedeutung noch nicht abzusehen ist. 03.05.2017 Dr. Uwe Michas Tod im Zweikampf – Deutung eines Grabbefundes an der Petrikirche in Berlin In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Ausgrabungen das Wissen über die Frühgeschichte der Doppelstadt Berlin-Cölln erheblich erweitert. Dabei kommt der Ausgrabung in den Jahren 2007–2009 an der ehemaligen Petrikirche, dem Zentrum der mittelalterlichen Stadt Cölln, eine besondere Bedeutung zu. Seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert bis in das Jahr 1717 wurden im Umfeld dieser Kirche die Verstorbenen der Stadt beigesetzt. Neben Resten der Kirche und den Fundamenten der benachbarten Lateinschule wurden insgesamt 3126 Gräber ausgegraben, darunter eine Dreifachbestattung, die sich unmittelbar am südlichen Chor befand. In einer großen Grabgrube wurden drei Individuen ausgegraben, die eng zusammen in aufrecht hockender Stellung bestattet worden waren. Nicht nur die Bestattungsweise, auch die Umstände, die zum Tod dieser drei Männer geführt haben, weist ihnen einen besonderen Status unter den Bestattungen an der Petrikirche zu. Die schweren Verletzungen, die zum Tod der drei Männer führten, sind auf Waffeneinwirkung zurückzuführen. Die Vermutungen gingen zunächst von im Kampf gefallenen Kriegern aus. Doch die genaue Analyse der Ursachen der Verletzungen weist in eine andere Richtung und führt zu einem Beispiel früher Rechtsgeschichte in der Mark Brandenburg.
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07.06.2017 Dr. BettinaJungklaus Leben und Tod in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) war eine der dunkelsten Zeiten in der deutschen Geschichte. Soldatenheere zogen durch die Mark Brandenburg, Seuchen und Hunger rafften die Bewohner dahin. Vielfach wurden keine regulären Begräbnisse mehr angelegt, davon zeugen zahlreiche Sonderbestattungen und Massengräber. Die Ergebnisse anthropologischer Untersuchungen ermöglichen vertiefte Einblicke in das Leben und Leiden der Menschen, dabei der Soldaten wie auch der Zivilisten. Die Anthropologin Dr. Bettina Jungklaus (Berlin) beschäftigt sich seit Jahren mit dieser schwierigen Zeit und stellt im Vortrag ihre Forschungen zu den Lebensbedingungen im 17. Jahrhundert vor. 01.11. 2017 Dr. Sabine Karg „Textil- und Flechtpflanzen im Wandel der Zeit“ 06.12.2017 Dr. Hans-Joachim Behnke, Lukas Goldmann, Torsten Helmerking, Karl Isekeit, Prof. Dr. Elke Kaiser, Dr. Christof Krauskopf Der Einbaum von Ziesar
15./16. Juli 2017 – Archäovent
Wie jedes Jahr stehen wieder Familien mit ihren Kindern im Mittelpunkt unter dem Motto „anschauen – anfassen – mitmachen“! Speziell auf die Kleinen abgestimmt, kann mit Fachleuten altes Handwerk kennengelernt und ausprobiert werden wie z. B. das Töpfern, das Stempeln von römischen Pressblechen zu Anhängern, Bogen bauen und Werkzeuge schnitzen. Neu dabei sind dieses Jahr das Ringel stechen, die Glasperlenherstellung und Seife sieden. Bei einer Kindergrabung wird die archäologische Grabungstätigkeit spielerisch vermittelt, auch das Zeichnen von Funden kann erprobt werden. Führungen, speziell für die Jüngsten, ergänzen das Programm. Aber auch die Erwachsenen kommen auf ihre Kosten, im Bogen schießen und Seife sieden können sich nicht nur die Kleinsten üben. Musik und Geschichten begeistern die ganze Familie!
19./20. August 2017 – Archäotechnica
Slawen und Deutsche im Mittelalter Keine Zeit beschäftigt die Menschen mehr als das Mittelalter. Das Archäologische Landesmuseum möchte weitergehen als die allseits bekannten historischen Romane und Dokumentationen und die spannungsvolle, wechselseitige Beziehung dieser beiden Volksstämme betrachten, die den nordeuropäischen Raum im Mittelalter prägten. Dabei geht es um eine möglichst umfassende Darstellung der Lebenswirklichkeit der Menschen zu dieser Zeit. Fachleute, Archäologen und geschulte Laiendarsteller erklären und demonstrieren Kultur, Lebensweise, Architektur Handwerkstechniken und Kampfkunst. BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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Eine Vielzahl von aufgebauten Ständen im Klostergarten lässt die Besucher ins Mittelalter eintauchen und zeigt wie die Menschen gelebt und gearbeitet haben.
16./17. September 2017 – Regionalmarkt Brandenburg
Der „Regionalmarkt Brandenburg“ fasst guten Geschmack, hohe Qualität und bewusste Ernährung zusammen. Er ist nicht ausschließlich auf Biokost und ökologischen Anbau ausgerichtet, sondern hat einen weitergehenden kulturellen Ansatz. Es geht auch um den Erhalt der biologischen Vielfalt, um alte Sorten und Rezepte sowie darum, kulinarische Kultur zu fördern. Dazu gehören Zucht, Haltung und Anbau ebenso wie alle Verwertungs- bzw. Veredelungsprozesse in der Küche. Die Besucher können vor Ort traditionelle Tierhaltung, bäuerliche Kleinbetriebe und regional gefertigte Produkte entdecken. Beim Regionalmarkt kommen bis zu 5000 Besucher und bis zu 70 Händler aus der Umgebung miteinander in Kontakt. Natürlich wird auch gekocht: die Besucher auf dem Regionalmarkt können kosten, essen sowie trinken und finden zahlreiche Spezialitäten aus der näheren und weiteren Umgebung. Das Begleitprogramm lädt dazu ein, die Vielfalt der kulinarischen Kultur unserer Region zu entdecken und auszuprobieren, Interessierte können sich informieren über Verbände, Marken, Projekte und Vereine.
11./15. Oktober 2017 – Archäomediale & Cinarchea – Internationales Archäologie-FilmMedien-Festival
Im Paulikloster präsentiert die Archäomediale & Cinarchea vom 11. bis 15. Oktober 2017 zum dritten Mal an fünf aufeinanderfolgenden Tagen nationale und internationale Produktionen. Die Bandbreite der Themen reicht dabei von DNA-Untersuchungen geborgener Knochen über neu entdeckte spektakuläre Funde bis hin zu experimentellen Ansätzen. Das Festival deckt mit seinem Wettbewerb die ganze Vielfalt filmischer Genres ab. So finden sich neben Dokumentar- auch Animations- und Spielfilme im Programm. Darüber hinaus öffnet sich das Festival auch in diesem Jahr wieder außerfilmischen Formaten. Neben der seit 2015 etablierten Sparte 'museale Apps' kommen in diesem Jahr gerenderte Welten und 3D Animationen als neuer Themenbereich hinzu. Abgerundet wird die Archäomediale & Cinarchea durch stattfindende wissenschaftliche Vorträge zum Thema Film/Medien und Wissenschaft, einem Werkstattgespräch sowie einer parallel im Kreuzgang stattfindenden Fotoausstellung.
Weitere Informationen: www.landesmuseum-brandenburg.de
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Erfassen – Erforschen – Erhalten – Erzählen Tagungsprogramm Jahreskonferenz der Landesarchäologie für 2017 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Abteilung Archäologische Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
02. und 03. März 2017
Audimax / Technische Hochschule Brandenburg Magdeburger Straße 50 14770 Brandenburg an der Havel
Tagungstelefon 01575 79 11 953
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Donnerstag, 2. März 2017 9.00 – Begrüßung und Grußworte Prof. Dr.-Ing. B. Wieneke-Toutaoui, Präsidentin der TH Brandenburg K. Melzer, Referatsleiterin in der Kulturabteilung des MWFK Dr. D. Tiemann, Oberbürgermeisterin Brandenburg a. d. Havel Prof. Dr. F. Schopper, Direktor BLDAM und Landesarchäologe Film zur Landesarchäologie 2016 Allgemeines 10.00 – F. Schopper, Das Archäologische Landesmuseum im Paulikloster 10.20 – Th. Kersting, Entwicklungen in der Archäologischen Denkmalpflege der letzten Jahre 10.30 – F. Biermann, Neue Detektorprospektionen auf vorgeschichtlichen und mittelalterlichen Fundplätzen in Brandenburg 10.50 – 11.15 Kaffeepause Steinzeit – Einführung / Moderation R. Kossian 11.20 – W. Schier, M. Ismael-Weber, Oberflächenprospektion in Platkow, MOL 11.35 – M. J. Beran, Trichterbecher, Schönfeld, Oderschnurkeramik, Glockenbecher, Aunjetitz in Potsdam-Nedlitz und Neu-Fahrland 11.50 – B. Wittkopp, Neolithisches Totenhaus in Eichwerder, MOL Bronzezeit – Einführung / Moderation E. Bönisch 12.10 – I. Beilke-Voigt, Steinpackungsgräber der jüngeren Bronzezeit am Jungfernsee, Potsdam 12.25 – J. May, Bodendenkmalschutz und archäologische Forschungen am Königsgrab von Seddin, PR, im Jahr 2016 Anschließende Diskussion des Vormittags 13.00 – 14.00 Mittagspause 14.00 – M. Schneider, Siedlung Groß Gastrose in der Neißeaue, SPN 14.15 – V. Hoffmann, Straßentrassen und Hügelgräberfeld bei Groß Gastrose, SPN Eisenzeit – Einführung / Moderation H. Rösler 14.35 – M. Brumlich, Neue Ergebnisse des Topoi-Projektes A5-1 „Eisenverhüttung auf dem Teltow“ 14.50 – D. Schulz, Ein Billendorfer Brunnen auf der Grießener Hochfläche? Kaiserzeit – Einführung / Moderation J. Brather 15.10 – T. Geue, Siedlung der frühen Kaiserzeit bei Pritzwalk im Windpark Sarnow, PR 15.25 – J. Beran, Nordschwaben am Jungfernsee – Endphase der elbgermanischen Siedlung von Potsdam-Nedlitz 15.45 – 16.15 Kaffeepause
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Slawenzeit – Einführung / Moderation Th. Kersting 16.15 – J. Reichel, Th. Schenk, Grabungen der HTW Berlin am Beetzsee bei Gortz, PM 16.30 – Th. Schenk, Prospektionen der HTW Berlin auf dem „Burgwall“ von Dabergotz, OPR 16.45 – M.S. Bielicke, K. Isekeit, Experimentelle Archäologie: Das „Einbaumprojekt Ziesar“, PM Mittelalter – Moderation C. Krauskopf / J. Wacker 17.00 – Einführung 17.10 – F. Biermann, C. Krauskopf, N. Posselt, Forschungsgrabungen an mittelalterlichen Burgen in Brandenburg: Hoppenrade, OHV, Landin, HVL, und Sternhagen, UM 17.40 – S. Tegge, Zweispurig: mittelalterlicher Bohlenweg in Dahme, TF 17.45 – A. Hahn-Weishaupt, Prähistorische und historische Siedlungsbefunde in Germen dorf, OHV und Beiersdorf, MOL Anschließende Diskussion des Nachmittags ab 19.00 Tagesausklang in der Theaterklause, Grabenstraße 14
Freitag, 3. März 2017 ArchäoBiologie – Einführung / Moderation S. Jahns/S. Hanik 9.30 – B. Jungklaus, Eine mesolithische Kinderbestattung aus Groß Fredenwalde, UM 9.45 – R. N. Benecke, S. Hanik, Tierknochen der Linearbandkeramik-Siedlung Lietzow, HVL 10.00 – R. Bartels, S. Storch, Neolithische Körper- und eisenzeitliche Brandbestattungen in Schmölln, UM 10.30 – B. Jungklaus, Übergangszeit: Anthropologie an Skeletten des 19. Jh. aus Strausberg, MOL 10.45 – H. Effenberger, Pflanzliche Nahrungswirtschaft der Lausitzer Kultur 11.05 – 11.30 Kaffeepause Mittelalter – Moderation C. Krauskopf 11.30 – J. Lipsdorf, Kanäle und älteste Bebauung in der Vorstadt von Lübbenau, OSL 11.45 – A. Dittrich, K. Gessner, Fahrspuren, Bohlenweg, Wasserleitung in Kyritz, OPR 12.00 – K. Müller, Mittelalter- und neuzeitliche Bebauungsstrukturen in Neuruppin, OPR 12.15 – F. Wilke, Untersuchung am Kapitelhaus in Fürstenwalde, LOS 12.30 – T. Dressler, M. Pytlik, Münzschatz von Altlandsberg, MOL Anschließende Diskussion des Vormittags 13.00 – 14.00 Mittagspause Neuzeit – Einführung / Moderation M. Petzel 14.00 – U. Kersting, Reformationskacheln in Brandenburg 14.15 – M. Meißner, Neuzeitliche Rainversteinung auf der Grießener Hochfläche, SPN 14.30 – A. Grothe, Moderne Zeiten auf dem Friedhof Am Anger in Strausberg, MOL BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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14.45 – N. Hensel, Ridigast der Semnone: Gaststättenarchäologie in Potsdam-Neu Fahrland 15.00 – T. Dressler, Gefangenenlager des Ersten Weltkriegs in Wünsdorf, TF 15.15 – Th. Kersting, Zwangsarbeiterkartei aus Treuenbrietzen, PM Anschließende Diskussion des Nachmittags Schlusswort des Direktors und Landesarchäologen Prof. Dr. F. Schopper Prämierung des DIAPOSITIV 2016
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Neue Detektorprospektionen auf brandenburgischen Fundplätzen: Reichtum und „Globalisierung“ Große Schätze mit Tausenden von Silbermünzen aus der Slawenzeit und dem weiteren Mittelalter sind nur ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Metalldetektorgängern, Landesarchäologie und universitärer Forschung der letzten Jahre. Diese erfolgreiche Kooperation führt vielmehr auch bei Forschungsprojekten zum vorgeschichtlichen und mittelalterlichen Siedlungswesen zu wichtigen Resultaten. So wurden die eindrucksvollen Burgwälle der Lausitzer Kultur aus der späten Bronze- und frühen Eisenzeit im Süden Brandenburgs im Rahmen eines Forschungsprojektes planmäßig prospektiert, wobei bemerkenswerte Funde zu diesen Wirtschafts- und Herrschaftszentren ihrer Epoche (darunter Schmuck, Waffen und Handwerksgeräte), aber auch zu ihrer slawischen Wiederverwendung gewonnen wurden. Auf frühmittelalterlichen Siedlungen wurden orientalische Silbermünzen, Wikingerschmuck aus dem Norden oder Schmuckstücke des asiatischen Reitervolkes der Awaren geborgen, die unerwartet intensive Fernbeziehungen der Slawen im heutigen Brandenburg, eine frühe „Globalisierung“ erkennen lassen. Ansehnliche bronzene Gürtelschnallen, Reitersporen und Silberschmuck aus Dörfern des späten Mittelalters lassen erahnen, wie stark sich wohlhabende Bauern an der Lebenskultur des städtischen Bürgertums und des Adels orientierten. Kontakt PD Dr. Felix Biermann
[email protected]
Slawische Schläfenringe aus Drense Foto: F. Biermann
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Bronzeobjekte vom Burgwall in Malitschkendorf, Lkr. Elbe-Elster Foto: F. Biermann
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Königsgrab im Schutzgebiet Die Bemühungen um den Schutz, die Erhaltung und die Erforschung des Königsgrabes wurden im Jahr 2016 fortgesetzt. Am 12. Juli 2016 hat die Landesregierung die Verordnung über das Grabungsschutzgebiet „Siedlungs- und Ritualraum Königsgrab Seddin“ erlassen. Damit genießen bereits bekannte und noch unentdeckte Bodendenkmale auf einer Fläche von ca. 5660 Hektar einen besseren Schutz. Geplante Nutzungsänderungen bedürfen nun einer denkmalrechtlichen Erlaubnis, auch wenn im konkreten Fall noch kein Bodendenkmal bekannt ist. Geschützt sind neuerdings auch die Sichtbezüge zwischen den Standorten von Grabhügeln. Das Seddiner Grabungsschutzgebiet ist das erste seiner Art in den fünf ostdeutschen Ländern und eines der größten archäologischen Schutzgebiete in der Bundesrepublik Deutschland. Auch die archäologischen Forschungen am Königsgrab und in seinem Umfeld wurden in 2016 an insgesamt vier Grabungsstellen fortgesetzt. Im Wickboldschen Wäldchen erfolgte die Nachuntersuchung eines Grabhügels, in dem bereits 1888 ein Grab mit bronzenen Schwert entdeckt wurde. Dort trat völlig unerwartet ein doppelter Steinring mit Steinpflaster auf. Ergebnislos verlief dagegen die Suche nach dem ursprünglichen Standort des schon vor etwa 150 Jahren abgetragenen „Wickboldschen Berges“, aus dem ein goldener Armring stammen soll. Durch die Universität Göttingen wurden die Untersuchungen auf der bronzezeitlichen Siedlungsfläche zwischen dem Wickboldschen Wäldchen und dem Königsgrab fortgesetzt. Am Königsgrab konnte in einem langen Schnitt an der nordwestlichen Seite des Grabhügels erstmalig ein gut erhaltenes mehrlagiges Steinpflaster freigelegt werden. Der gesamte Grabhügel besteht aus wechselnden Lagen von Sand und Steinpflastern, jedoch ist er an vielen Stellen durch die Steingewinnungsarbeiten des 19. Jh. stark gestört. Der Schnitt durch den Grabhügel von Seddin zeigt das gut erhaltene Steinpflaster Foto: Jens May, BLDAM
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Das Königsgrab von Seddin gilt als die bedeutendste Grabanlage des 9. Jh. v. Chr. im nördlichen Mitteleuropa. Der gewaltige Grabhügel besitzt einen Durchmesser von ca. 62 m und war ursprünglich etwa 9 m hoch. Die bereits 1899 entdeckte Grabkammer enthielt mehr als 40 Gegenstände, darunter eine bronzene Amphore und ein Schwert. In der Grabkammer wurden ein Mann und vermutlich zwei Frauen bestattet. Die Grabkammer kann noch heute besichtigt werden. Kontakt Jens May
[email protected]
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Ofentyp „Glienick“: Brandenburgisches Dorf Namenspate für eisenzeitliche Technologie Niemand würde wohl ohne weiteres auf den Gedanken kommen, dass sich in der südlich von Berlin gelegenen Grundmoränenlandschaft des Teltow eines der frühesten Eisenverhüttungsreviere Mitteleuropas befunden hat. Zahlreiche Fundstellen mit Eisenschlacken zeugen davon, dass hier schon vor über 2000 Jahren aus dem heimischen Raseneisenerz tonnenweise Eisen erzeugt wurde, das die ansässigen Schmiede zu Werkzeugen, Waffen oder Schmuckgegenständen weiterverarbeiteten. Seit nunmehr vier Jahren beschäftigt sich ein Forschungsprojekt des Exzellenzclusters TOPOI der Freien Universität Berlin mit diesem Phänomen. Nachdem in der Nähe des Dorfes Glienick in einer Siedlung der vorrömischen Eisenzeit (6.–1. Jahrhundert v. Chr.) mehrere Rennöfen eines sehr speziellen Typs ausgegraben worden waren, der nach seinem ersten Fundort die Bezeichnung Ofentyp „Glienick“ erhielt, stellte sich die Frage, ob ebensolche Rennöfen auch in anderen Siedlungen des Teltow Verwendung fanden. Ersten entsprechenden Hinweisen wurde im Frühjahr des Jahres 2016 bei Mittenwalde und im weiteren Umfeld von Glienick mit gezielten Sondagegrabungen auf den Grund gegangen. Zuvor sind die sechs ausgewählten Fundstellen geophysikalisch vermessen worden, so dass die Grabungen genau dort angesetzt werden konnten, wo im Boden aufgrund magnetischer Anomalien Rennöfen oder Deponierungen von Eisenverhüttungsabfällen anzunehmen waren. In einer eisenzeitlichen Siedlung nördlich von Mittenwalde konnte folgerichtig ein bestens erhaltener Rennofen des Typs „Glienick“ aus dem 4.–3. Jahrhundert v. Chr. freigelegt werden. Die anderen Ausgrabungen erbrachten zwar keine Rennöfen, aber dafür Eisenschlacken, die anhand bestimmter Merkmale eben diesem Ofentyp zugeordnet werden können. Wenn es um die Erzeugung von Eisen ging, stellFreigelegter Rennfeuerofen te dieser Rennofentyp im Teltow über einen Foto: M. Brumlich BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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Zeitraum von nahezu einem halben Jahrtausend offenbar den Standard dar. Wie Funde von Schmiedeabfällen zeigen, erfolgte die Verarbeitung des Eisens unmittelbar in den Siedlungen, in denen es auch erzeugt wurde. Kontakt: Markolf Brumlich M.A.
[email protected]
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Das Einbaumprojekt: Experimentelle Archäologie in Brandenburg Ziel des Projekts war es, den über acht Meter langen Einbaum zu rekonstruieren, der 1935 im „Alten See“ bei Ziesar gefunden worden war. Der Rekonstruktion in Originalgröße nahm sich ein Bauteam aus Mitarbeitern des ATZ Welzow, Studenten der Prähistorischen Archäologie der Freien Universität Berlin sowie freiberuflichen Archäotechnikern an, dem sich während der dritten Arbeitswoche außerdem ein kurdischer Flüchtling aus Syrien – ein ausgebildeter Tischler – anschloss. Die Fertigung des Einbaums fand von Juni bis Juli 2016 auf dem Hof des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg im Paulikloster statt. Schon bei Anlieferung des Baumes wurden mehrere Mängel am Holz festgestellt, die die Arbeit deutlich erschwerten. Trotz dieser Umstände konnte durch die harte Arbeit mit Axt, Beil, und Dechsel ein zum größten Teil in Handarbeit gefertigtes Wasserfahrzeug entstehen. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Replik von der Olympiasiegerin Birgit Fischer im Zuge der Archäotechnica von der Regattastrecke zum Paulikloster gefahren und dort feierlich an das Landesmuseum Brandenburg übergeben. Das Projekt der Archäologischen Gesellschaft in Berlin und Brandenburg erfuhr durch Kulturland Brandenburg 2016 unter dem Thema „Handwerk zwischen gestern und übermorgen“ großzügige Förderung sowie Unterstützung durch die Stadt Ziesar. Die Einbaumreplik kann im Burghof der Burg Ziesar besichtigt werden.
Das Dollbord wird abgearbeitet. Die Innenfläche des Einbaums ist bereits ausgebrannt. Foto: Marie-Sophie Bielicke
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Der Einbaum bei der Erprobung. Im Boot Janine Schuster, Dr. Johanna Brabandt-Behnke und Birgit Fischer Foto: Sebastian Nößler
Kontakt: Karl Isekeit
[email protected] Dr. Hans Joachim Behnke
[email protected]
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Forschungsgrabungen an mittelalterlichen Burgen in Brandenburg Hoppenrade, Oberhavel, Landin, Havelland, und Sternhagen, Uckermark Trotz seiner großen Markgrafengeschichte gilt Brandenburg nicht als klassisches Burgenland, denn die meisten der ehemals vielen hundert spätmittelalterlichen Befestigungen sind heute abgetragen. Sie künden nicht mehr mit hoch aufragenden Mauern und Türmen von alter Ritterherrlichkeit, sondern stellen eher unscheinbare, wall- und grabenumgebene Hügel dar. Dass diese so genannten „Motten“ oder Burghügel spannende Einblicke ins Mittelalter ermöglichen, zeigen Ausgrabungen des letzten Jahres – auf dem „Teufelsberg“ von Landin im Havelland wurde eine ganz aus Holz errichtete Höhenburg aus der Zeit der ersten askanischen Markgrafen erforscht, in Sternhagen in der Uckermark mit zahlreichen Armbrustbolzen ein großer Angriff auf die Burganlage nachgewiesen und die kleine Motte von Hoppenrade verbarg im Inneren den mächtigen Feldsteinturm eines Ritters, dessen wappengeschmücktes, im Burggraben gefundenes Siegel uns seinen Namen verrät. Burgengrabungen erweisen sich als wichtiger Zugang zum Verständnis der mittelalterlichen Geschichte Brandenburgs, wie der reich bebilderte Vortrag verdeutlichen wird. Die Ausgrabungen der Universität Göttingen fanden in Landin und Hoppenrade unter Leitung von PD Dr. Felix Biermann und Normen Posselt M.A. statt. In Sternhagen kooperierten Biermann und Posselt – wie bereits in vergangenen Jahren bei vielen Aktivitäten – mit dem BLDAM.
Grabungsschnitt durch den Turmhügel von Hoppenrade Foto: F. Biermann
Mauerreste des Wohnturms im Turmhügel von Hoppenrade Foto: F. Biermann
Kontakt PD Dr. Felix Biermann
[email protected] BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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Das Dorf unter der Feuerwehr
Mittelalterliche und frühneuzeitliche Siedlungsstrukturen in Germendorf, Lkr. Oberhavel Die Ausgrabung in Germendorf, nördlich von Berlin, erbrachte faszinierende und großflächig gut erhaltene mittelalterliche und frühneuzeitliche Spuren dörflicher Parzellenbebauung und –bewirtschaftung – in Dörfer eher eine Seltenheit. Das ursprünglich aus drei Parzellen bestehende Grundstück war durchgängig seit der Ortsgründung genutzt. Zum Teil nur 0,2m unter der heutigen Oberfläche traten archäologisch relevante Befunde wie frühneuzeitliche Feldsteinfundamente, Brunnen und Keller zutage. Außerdem war das gesamte Gelände nahezu flächendeckend mit Brandschuttplanierungen überzogen, die teilweise gut erhaltene mehrphasige Fußböden überdeckten und die ein beachtenswertes Fundspektrum beinhalteten. Unter einem der verbrannten Fußböden war ein kleiner Münzschatz des frühen 16. Jahrhunderts versteckt. Die jüngere Brandschicht kann über Funde mit dem Großbrand von 1738 korreliert werden. Unter den neuzeitlichen Bauresten konnten mittelalterliche Nutzungsschichten festgestellt werden, die Hausreste sowie mehrere technische Anlagen bargen und unter denen ein sehr früher mittelalterlicher Brunnen vom Beginn des 13. Jahrhunderts freigelegt werden konnte. Auf dem gesamten Gelände zeichneten sich Gräben und Pfostenstrukturen ab, die wohl mit den historischen Parzelleneinteilungen zusammenhängen. Bemerkenswert ist das frühe Dendrodatum (1203) eines Bohlenwegs nördlich der Kirche. Über das ganze Gelände verstreut konnten insgesamt 72 mittelalterliche bis frühneuzeitliche Kadavergruben dokumentiert werden, die insgesamt 132 verendete Haustiere, vor allem Rinder, Schweine, Schafe und Pferde enthielten. Zudem waren Siedlungsspuren der neolithischen Trichterbecherkultur erhalten, auch diese sind mit 3092 dendrochronologisch datiert. BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
Die Ausgrabungsfläche in Germendorf Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
Münzen des frühen 16. Jahrhunderts aus Germendorf Foto: S. Brather, BLDAM
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Wohl schon um 1200 entstanden, findet Germendorf seine erste Erwähnung 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. als zu Bötzow gehörend. Das Grundstück für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit Jugendclub liegt etwa 50m östlich der Kirche am nördlichen Dorfanger. Wegen der unerwartet hohen Befunddichte wurden sowohl die Baugrube für das Gebäude als auch die Außen- und Verkehrsanlagen bauvorbereitend ausgegraben. An 146 Tagen wurden 825 Einzelbefunde auf etwa 3500m2 archäologisch untersucht.
Tierskelett von einer der Parzellen in Germendorf Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
Kontakt: Andrea Hahn-Weishaupt
[email protected]
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Beiersdorf, Lkr. MOL – Steinzeitgrab und gescheiterte Stadtplanung? Überragender Befund der Straßensanierung in Beiersdorf, zwischen Bernau und Bad Freienwalde gelegen, war eine beigabenlose Nord-Süd-orientierte Hockerbestattung eines erwachsenen Mannes – in nur 0,6m Tiefe. Der Mann war höchstwahrscheinlich in der späten Jungsteinzeit bestattet worden, das Grab deutet auf die „Glockenbecherkultur“ hin. Das kreuzförmige Dorf auf der Hochfläche am Westrand des Oberen Barnim mit bebautem Anger erscheint 1275 erstmals in den Schriftquellen. Zwischen 1284 und 1300 wird Beiersdorf „Städtchen“ – Oppidum – genannt. Die Siedlungsstruktur weist noch heute auf die geplante und offensichtlich nicht vollständig durchgeführte Anlage einer Stadt hin. Die dichte Fundstreuung harter Grauware auf dem Taschenberg könnte auf ehemalige mittelalterliche Bebauung hinweisen. Dieser Bereich liegt außerhalb des heutigen Dorfes, scheint aber nach Ausweis der Flurkarten zum Gebiet des mittelalterlichen Städtchens gehört zu haben. Die Topographie ist durch eine ehemals feuchte Senke um den zentralen Dorfteich geprägt. In den umliegenden ehemals trockenen Bereichen zeigten sich neben wenigen frühneuzeitlichen zahlreiche mittelalterliche, slawische und vorgeschichtliche Einzelbefunde. Stellenweise waren vorgeschichtliche und mittelalterliche Lauf- und Straßenhorizonte erhalten, letzterer begleitet durch einen Graben. Steinzeitliche, möglicherweise mesolithische Besiedlung konnte über Streufunde nachgewiesen werden.
Die Hockerbestattung wird freigelegt Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
Jungsteinzeitliche Hockerbestattung aus Beiersdorf Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
Konatkt Andrea Hahn-Weishaupt M.A.
[email protected]
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Eine mesolithische Kinderbestattung aus Groß Fredenwalde, Lkr. UM Gräber aus dem Mesolithikum sind in Brandenburg sehr selten. Bislang wurden lediglich fünf Fundplätze entdeckt und Kinderbestattungen sind nach aktuellem Kenntnisstand nur vom Bestattungsplatz Groß Fredenwalde bekannt. Derzeit liegen von dort fünf Kinder und vier erwachsene Individuen vor, der Kinderanteil beträgt also über 50%. Die im Sommer 2014 auf dem Weinberg von Groß Fredenwalde entdeckte und im Herbst desselben Jahres im Block geborgene Baby-Bestattung ist das jüngste Individuum der Skelettserie und repräsentiert mit seiner Datierung um 6.400 v.Chr. die älteste Bestattung des Landes Brandenburg überhaupt. Das Kind wurde nur knapp ein Jahr alt, wie Wachstumsmerkmale am Schädel zeigen. Das Geschlecht konnte bisher nicht festgestellt werden. Der δ15N-Wert von 12,3 ‰ erscheint im Verhältnis zu den Werten der übrigen Individuen nicht – wie für gestillte Kinder zu erwarten – deutlich erhöht und dies könnte ein Hinweis sein, dass das Kind nicht ausreichend gestillt wurde und deshalb so früh verstarb. Kontakt Dr. Bettina Jungklaus
[email protected]
Das Kindergrab aus Groß-Fredenwalde Foto: B. Jungklaus
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„Human remains“: Neolithische Körper- und eisenzeitliche Brandbestattungen in Schmölln, Lkr. UM Mit dem Fundplatz „Schmölln 46“ erfassen wir ein Bestattungsplatz, der über mehrere Zeit- und Kulturepochen genutzt wurde. Er weist sowohl Körperbestattungen aus dem Neolithikum (Trichterbecherzeit und Schnurkeramik) als auch Brandbestattungen aus der späten Bronze- bis frühen Eisenzeit auf. Lag bei der letzten Jahresberichtskonferenz der Fokus auf den archäologischen Ergebnissen, werden dieses Mal die anthropologischen Ergebnisse vorgestellt, denn „human remains“ stellen als biologisches Archiv in der heutigen Zeit einen unverzichtbaren Bestandteil der archäologischen Forschung dar.
Schmölln 1 Knochengrube beim Großsteingrab Foto: F. Müller
Zu den trichterbecherzeitlichen Körperbestattungen zählen fünf Individuen aus vier Einzelgräbern sowie mindestens 14 Individuen aus einer Knochenansammlung. Diese befand sich in unmittelbarer Nähe zu dem gut erhaltenen schnurkeramischen Grab eines 20- bis 29-jährigen Mannes, das aber rund 1000 Jahre jünger ist, als die Knochengrube. Neben diesen für Brandenburg einmaligen Befunden konnten noch zwei endneolithische Steinkisten mit mehreren, zum Teil verlagerten Individuen und eine weitere Knochenansammlung geSchmölln 2 borgen werden, so dass von dem Fundplatz „Schmölln Linke Oberarmknochen aus den Grabbefunden, 46“ mindestens 43 Individuen unterschiedlichen Gesortiert für die Bestimmung der Mindestindividuenschlechts und Alters aus dem Neolithikum bekannt sind anzahl – eine bis dato einmalige Anzahl in Brandenburg. Hervor- Foto: S. Storch zuheben ist, dass sich die Menschen durch eine geringe Krankheitsbelastung auszeichnen. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den neolithischen Bestattungen und Knochenansammlungen befanden sich die Brandbestattungen der späten Bronze- bis frühen Eisenzeit. Bemerkenswert sind die teilweise bis zu acht Meter großen, runden Steinpflaster, die in der Regel eine Urne bedeckten. Insgesamt wurden 45 Urnenbzw. Brandbestattungen mit 47 Individuen geborgen. Sie spiegeln ein relativ ausgeBLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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wogenes Geschlechterverhältnis wider. Auffällig ist der geringe Anteil an Individuen, die vor Erreichen des Erwachsenenalters verstorben sind (21%). Mehr als die Hälfte der Männer und Frauen verstarben bereits vor ihrem 40igsten Lebensjahr. Neben den anthropologischen Basisdaten gelang es ebenfalls Aussagen zu rituellen Handlungsvorgängen zu treffen, die die bisher bekannten Bestattungssitten dieser Zeit ergänzen.
Schmölln 3 Detailansicht des schnurkeramischen Hockers (Befund 177) mit Ahle oder Pfriem in der rechten Hand Foto: S. Storch
Kontakt Susanne Storch
[email protected]
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Das Kapitelhaus des Bistums Lebus in Fürstenwalde in der Spree, Lkr. LOS Bei den Erdarbeiten für die Umfeldgestaltung des Doms in Fürstenwalde wurde der komplette Grundriss (13 mal 23 Meter) des ehemaligen Kapitelhauses auf der Nordseite freigelegt. Das mittelalterliche Mauerwerk ist bis an die Erdoberfläche erhalten. Die mittelalterlichen Tonnengewölbe wurden nach 1945 während der Trümmerbeseitigung durchbrochen und alle Keller mit Schutt verfüllt. Man hatte den Abrissschutt aus den Kellern nach wieder verwendbarem Baumaterial durchsucht und das brauchbare Material sichergestellt. Die Fundamente der Außenmauer haben eine Wandstärke von einem Meter und mehr. Die Keller sind in ihrer Struktur gut erkennbar und die verschiedenen Bauphasen konnten nun dokumentiert werden. Das Kapitelhaus war seit seiner Errichtung mehrmals umgebaut worden. Die letzte große Umgestaltung im Inneren und im Äußeren ergab sich, als der Komplex zu einer modernen Brauerei hergerichtet wurde. Wahrscheinlich war auch noch ein beträchtlicher Teil des aufgehenden mittelalterlichen Mauerwerks bis zu seiner Zerstörung 1945 erhalten. Das Alter des Ursprungsbaues kann bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Auf der Fläche des Kapitelhauses standen offensichtlich schon bald nach der Stadtgründung bis zum 14. Jahrhundert bedeutende Gebäude. Goltz hat 1837 in seiner Geschichte der Stadt Fürstenwalde Spree noch von einem Komturhaus des Deutschen Ordens berichtet; diese Bezeichnung war offensichtlich auch früher für das gleiche Gebäude – also für das Kapitelhaus – verwendet worden. Die freigelegte Kelleranlage ist neben dem ehemaligen Dom, der Stadtmauer, dem Rathaus und der ehemaligen Burg ein Zeugnis mittelalterlicher Baukunst mit bedeutendem historischem Hintergrund. Hier ist ein Backsteinbau des Bistums Lebus in einer einzigartigen Art und Weise überliefert. Bauliche Reste von einem Kapitelhaus des Bistums Lebus sind sonst nicht mehr erhalten und begründen das Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Fürstenwalde. Kontakt Florian Wilke
[email protected] Martin Petzel
[email protected]
Grundriss des Kapitelhauses Foto: F. Wilke
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Luther und die Kreuzigung Christi Reformationszeitliche Kacheln in Brandenburg Im Reformationsjubiläums-Jahr werden fast unübersehbar viele Themen im Zusammenhang mit der Reformation des frühen 16. Jahrhunderts behandelt. Welche materiellen Hinterlassenschaften können uns eindeutig von einem protestantischen Haushalt im 16. Jahrhundert erzählen und gibt dazu archäologische Funde im Land Brandenburg? Diese Frage beschäftigt auch das BLDAM und so werden die Bestände gezielt nach verzierten Ofenkacheln mit eindeutig reformatorischem Bildgehalt durchsucht. Die Sammlung des BLDAM bietet auch zu dieser Frage wahre Schätze. Aus vielen Städten liegen solche Stücke vor. Sind das Abbild und der Namenszug von Martin Luther auf einer Kachel noch ganz einfach mit dem neuen Glauben der Ofenbesitzer zu verbinden, so steigen wir mit einer Kreuzigungsszene auf einer Kachel schon in die Lehre Martin Luthers und der Reformation ein. Die Bilderwelt auf den Ofenkacheln ist heute für uns schwer zu entziffern, den überwiegend nicht schreib- und lesekundigen Menschen des 16. Jahrhunderts fiel das sicher leichter. Kachelofen und Stube spielen auch im 16. Jahrhundert für die Repräsentation des Haushalts eine große Rolle. Die Dekoration der Heizquelle gibt dem Besitzer die Möglichkeit, seine Bildung, seinen Rang und seine Konfession zu präsentieren. Im Rahmen des Projektes entsteht eine erste Verbreitungskarte zu Ofenkachelfunden des 16. Jahrhunderts in Brandenburg. Kontakt Dr. Ulrike Kersting
[email protected]
Reformationszeitliche Ofenkachel mit Kreuzigungsdarstellung aus Rathenow Foto: J. Gralak BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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Die Brandenburgische Landesarchäologie im Film Im Jahr 2016 entstanden zwei Filme des Rundfunks Berlin-Brandenburg, die Aspekte der Landesarchäologie präsentieren. Der Film „Burgen in der Mark“ zeigt die Geschichte und Entwicklung der mittelalterlichen Burgen im Land Brandenburg. Die Reise durch die mittelalterliche Geschichte und Architektur rankt sich um die Ausgrabungen auf dem „Wallberg“ bei Sternhagen in der Uckermark, wo sich im 13. und im 14. Jahrhundert eine Burg erhob. Die Ausgrabungen brachten die Erkenntnis, dass die – mit etwa 60 m Durchmesser gar nicht so kleine – Burg einer Eroberung zum Opfer gefallen sein muss und in der Folge obertägig völlig verschwand. Der Film wurde erstmals am 18.12.2016 ausgestrahlt. Burgen in der Mark Ein Film von Iduna Wünschmann und Werner Peter rbb-Fernsehen
Das Filmteam des rbb bei den Grabungsarbeiten Foto: C. Krauskopf
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Am „Grüttpott“ in Stolpe wird für den Film eine mittelalterliche Kanone abgefeuert Foto: C. Krauskopf
„Die Schatzsucher“ zeigt die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der brandenburgischen Landesarchäologie in Aktion. Mit oder ohne Metalldetektor begehen sie im Auftrag des BLDAM Flächen im Land Brandenburg und finden häufig außergewöhnliche und für die Landesgeschichte enorm wichtige Dinge: mittelalterliche Waffen, vorgeschichtliche Trachtbestandteile, Münzen, aber auch die Spuren der so genannten russischen Waldlager vom Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Film zeigt, dass die Suche mit dem Metalldetektor nach archäologischen Funden – für die man immer eine Genehmigung braucht – nicht illegal geschehen muss - in Zusammenarbeit mit dem BLDAM und unter bestimmten Bedingungen. Der Film wurde erstmals am 7.1.2017 ausgestrahlt Die Schatzsucher Ein Film von Frank Eggers rbb Die Repporter
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Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger bei der Arbeit in Niederjesar Foto: T. Kersting, BLDAM
Beide Filme sind in der rbb Mediathek noch zu sehen: Burgen in der Mark http://www.rbb-online.de/wissen/themen/mensch/burgen-in-der-mark/burgen-inder-mark.html (Wissensseite zu Burgen in der Mark) http://mediathek.rbb-online.de/tv/rbb-wissen/Burgen-in-der-Mark-Entdeckungen-mit-Fl/rbb-Fernsehen/Video?documentId=39480102&topRessort=tv&bcast Id=37500804 (Film)
Die Schatzsucher http://mediathek.rbb-online.de/tv/Die-rbb-Reporter/Die-Schatzsucher/rbb-Fernsehen/Video?documentId=39831882&topRessort=tv&bcastId=16269336
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Terminvorankündigungen
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Terminvorankündigungen 2017
02./03.03.
in der Technischen Hochschule in Brandenburg/Havel
28.04.
25. Brandenburgischer Denkmaltag
09.05.
Eröffnung der Ausstellung „denkmal aktiv“
Ortsgespräche
Jahreskonferenz der Landesarchäologie
zum Thema „Zeugnisse der Reformation – erforscht und erhalten“
Fotos von Schülern zum Thema „Gottes Häuser“ im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg
26.04. 14.06. 12.07. 11.10.
Potsdam, Neues Palais, Grottensaal Kloster Zinna, Ausmalung Altdöbern, Schloss Luckenwalde, Heinrich-Stift
20.05.
Frankfurter Archäologentag
15./16.07.
im Rathaus in Frankfurt (Oder)
ArchäoVent 2017 – Das Museumssommerfest
10:00–17:00 Uhr im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg
19./20.08. ArchäoTechnica 2017 – Slawen, Deutsche, Wikinger
10:00–17:00 Uhr im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg
10.09.
Tag des offenen Denkmals
zum Thema „Macht und Pracht“
18.–20.09. ANTIKON 2017 11./15. 10.
Archäomediale & Cinarchea – Internationales Archäologie-Film-Medien-Festival
im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg
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26./27.10.
Terminvorankündigungen
Gemeinsame Tagung mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Gleichzeitig das Facharbeitsgespräch der Abt. BKD
Arbeitstitel: Kommunismus unter Denkmalschutz?
17.11. 11. Konservierungswissenschaftliches Kolloquium zur ma Wandmalerei in Norddeutschland
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01 Jahrestagung 2017
Fotos 01-04: Eindrücke von der Jahrestagung 2017
Der gut gefüllte große Hörsaal der TH Brandenburg Jahrestagung 2017-1 Die Präsidentin der Technischen Hochschule Brandenburg, Prof. Dr. B. Wienecke-Toutaoui, bei ihrem Grußwort Jahrestagung 2017-2 Die Referatsleiterin für Museen, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Erinnerungskultur des MWFK, Karin Melzer, bei ihrem Grußwort Jahrestagung 2017-3 Prof. Dr. Franz Schopper bei seiner Einführung Jahrestagung 2017-4
Fotos: C. Krauskopf, BLDAM
link: https://www.dropbox.com/s/6ignoio1dvwwgpe/Jahrestagung-BLDAM.zip?dl=0
02 Die Brandenburgische Archäologische Denkmalpflege 2016
Alexanderhof, Schatzfund, Foto: A. Kassube Gortz, dichte Fundstreuung, Foto: Thomas Schenk ADREMA-Tafel, Foto: Th. Kersting, BLDAM Der Grabhügel von Seddin und sein Umfeld, Foto: J. Wacker, BLDAM Tagungsband „Archäologie und Gedächtnis Nechlin, Funde von Ehrenamtlichen, Foto: A. Kassube (2 Fotos)
03 Landesmuseum
Blick in den Friedgarten des Pauliklosters
Foto: Christof Krauskopf, BLDAM
link: https://www.dropbox.com/sh/7q4s5rgcf9j0tka/AABbyBp2XH1kroYyZo3F2IAWa?dl=0
04 Neue Detektorprospektionen auf brandenburgischen Fundplätzen: Reichtum und „Globalisierung“
Bronzeobjekte vom Burgwall in Malitschkendorf, Lkr. Elbe-Elster
Foto F. Biermann
Slawische Schläfenringe aus Drense
Foto F. Biermann
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BLDAM | Archäologische Denkmalpflege | Jahrestagung 2017
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05 Königsgrab im Schutzbegiet
Der Schnitt durch den Grabhügel von Seddin zeigt das gut erhaltene Steinpflaster
Foto: J. May, BLDAM
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06 Ofentyp „Glienick“: Brandenburgisches Dorf Namenspate für eisenzeitliche Technologie
Freigelegter Rennfeuerofen
Foto: M. Brumlich
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07 Das Einbaumprojekt: Experimentelle Archäologie in Brandenburg
Das Dollbord wird abgearbeitet. Die Innenfläche des Einbaums ist bereits ausgebrannt.
Foto: Marie-Sopie Bielicke
Der Einbaum bei der Erprobung. Im Boot Janine Schuster, Dr. Johanna Branbandt-Behnke und Birgit Fischer
Foto: S. Nößler
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08 Forschungsgrabungen an mittelalterlichen Burgen in Brandenburg: Hoppenrade, OHV, Landin, HVL, und Sternhagen, UM
Grabungsschnitt durch den Turmhügel von Hoppenrade
Foto: F. Biermann
Mauerreste des Wohnturms im Turmhügel von Hoppenrade
Foto: F. Biermann
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09 Das Dorf unter der Feuerwehr - Mittelalterliche und frühneuzeitliche Siedlungsstrukturen in Germendorf, OHV
Die Ausgrabungsfläche in Germendorf
Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
Münzen des frühen 16. Jahrhunderts aus Germendorf
Foto: S. Brather, BLDAM
Tierskelett von einer der Parzellen in Germendorf
Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
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10 Beiersdorf, Lkr. MOL – Steinzeitgrab und gescheiterte Stadtplanung?
Die Hockerbestattung wird freigelegt
Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
Jungsteinzeitliche Hockerbestattung aus Beiersdorf
Foto: A. Hahn-Weishaupt, whp Archäologie
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11 Eine mesolithische Kinderbestattung aus Groß Fredenwalde
Das Kindergrab aus Groß-Fredenwalde
Foto: B. Jungklaus link: https://www.dropbox.com/sh/8yglfm3qk0y27ey/AADWBO2bvJKxTp9uI1Zj1PMva?dl=0
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12 „Human remains“: Neolithische Körper- und eisenzeitliche Brandbestattungen in Schmölln, UM
Schmölln 1, Knochengrube beim Großsteingrab
Foto: F. Müller
Schmölln 2, Linke Oberarmknochen aus den Grabbefunden, sortiert für die Bestimmung der Mindestindividuenanzahl
Foto: S. Storch
Schmölln 3, Detailansicht des schnurkeramischen Hockers (Befund 177) mit Ahle oder Pfriem in der rechten Hand
Foto: S. Storch link: https://www.dropbox.com/sh/ldqb7wnerert297/AAD6aXaBpv1M98FhWIuyivQla?dl=0
13 Das Kapitelhaus des Bistums Lebus in Fürstenwalde an der Spree
Grundriss des Kapitelhauses
Foto: F. Wilke link: https://www.dropbox.com/sh/p6xwnyhu44yqc16/AABk_ocIsqaMQ60eG8FuOf0Va?dl=0
14 Luther und die Kreuzigung Christi - Reformationszeitliche Kacheln in Brandenburg
Reformationszeitliche Ofenkachel mit Kreuzigungsdarstellung aus Rathenow
Foto: J. Gralak link: https://www.dropbox.com/sh/rbb0p6sh46jlyl8/AABPJQEogl2YY1rDczN7OCmTa?dl=0
15 Die Brandenburgische Landesarchäologie im Film
Das Filmteam des rbb bei den Grabungsarbeiten
Foto: C. Krauskopf, BLDAM
Am „Grüttpott“ in Stolpe wird für den Film eine mittelalterliche Kanone abgefeuert
Foto: C. Krauskopf, BLDAM
Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger bei der Arbeit in Niederjesar
Foto: T. Kersting, BLDAM link: https://www.dropbox.com/sh/j34own6l99lmb0i/AAC-Dn5r1q2hisRfmhd1b4e0a?dl=0
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