7 KRONENZUSTAND 2011 ANHANG

7 ANHANG KRONENZUSTAND 2011 aa Der Kronenzustand der Waldbäume hat sich in diesem Jahr gegenüber 2010 insgesamt leicht verbessert. Der mittlere Nadel...
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ANHANG KRONENZUSTAND 2011 aa Der Kronenzustand der Waldbäume hat sich in diesem Jahr gegenüber 2010 insgesamt leicht verbessert. Der mittlere Nadel- und Blattverlust sank um 0,3 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. aa Damit setzt sich der Trend der Verbesserung des Kronenzustands nach dem extremen Trockenjahr 2003 weiter fort. aa Der mittlere Blattverlust der Eiche sank gegenüber dem Vorjahr um über vier Prozentpunkte, da insgesamt weniger Fraßschäden durch Insekten auftraten. aa Bei den Buchen war 2011 eine außergewöhnlich starke Fruchtbildung zu verzeichnen, die den Bäumen viel Energie gekostet hat. Dadurch stieg der mittlere Blattverlust der Buche geringfügig an. aa An 60 Prozent der untersuchten Eschen werden inzwischen Symptome des Eschentriebsterbens festgestellt.

Bayerische Forstverwaltung  a  Waldbericht 2011  a  Seite 58 – 59

KRONENZUSTAND 2011 IN BAYERN Gegenüber 2010 hat sich der Kronenzustand der Waldbäume insgesamt leicht verbessert. Der mittlere Nadel- und Blattverlust sank um 0,3 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. Bei den Nadelbaumarten haben vermutlich die kühle und feuchte Witterung und die damit verbundenen guten Wachstumsbedingungen dazu beigetragen. Der mittlere Blattverlust der Laubbäume insgesamt zeigt sich kaum verändert. Alle Hauptbaumarten, insbesondere die Buche und die Kiefer, wiesen 2011 eine überdurchschnittlich starke Fruktifikation auf. Bei den Eschen musste in den letzten vier Jahren eine deutliche Ausbreitung einer Pilzerkrankung festgestellt werden, die zum Eschentriebsterben führt. Abbildung 23). Der mittlere Nadel- und Blattverlust verringerte sich um 0,3  Prozentpunkte auf 19,8  Prozent. Damit setzt sich der Trend der Verbesserung des Kronenzustands der letzten Jahre fort, der seit dem starken Anstieg im Jahr 2004 infolge des extremen Trockenjahrs 2003 zu verzeichnen war. Der Kronenzustand bewegt sich damit insgesamt wieder auf einem Niveau, das den niedrigen Werten um die Jahrtausendwende entspricht. Der Anteil von Bäumen ohne erkennbare Schäden (Nadelund Blattverlust 0 bis 10  Prozent) ist gegenüber 2010 um vier Prozentpunkte angewachsen und liegt nun bei 37,9 Prozent. Entsprechend sind 2011 die Anteile der geringen bzw. deutlichen Schäden gesunken. Geringe Schäden (Warnstufe 1) wurden bei 35,1 Prozent (2010: 38,7 Prozent) und deutliche Schäden (Schadstufen 2 bis 4) bei 27  Prozent (2010: 27,4 Prozent) der Bäume festgestellt.

AUFNAHMEVERFAHREN

Im Jahr 2011 wurde der Kronenzustand der Waldbäume anhand eines verdichteten Rasters von 8x8 km erhoben. Die Mitarbeiter der Forstverwaltung untersuchten an den 371 Inventurpunkten von Mitte Juli bis Mitte August 8 904 Bäume hinsichtlich ihres Kronenzustands (siehe Abbildung 24). In der Gruppe der Nadelbäume wurden 3 618 Fichten, 1 774 Kiefern, 210 Tannen und 227 Lärchen erfasst. Innerhalb der Gruppe der Laubbäume wurden 1 244 Buchen, 522 Eichen, 232 Bergahorne, 225 Eschen und 201 Birken begutachtet. Alle anderen Baumarten waren mit deutlich geringeren Anzahlen vertreten. KRONENZUSTAND ALLER BAUMARTEN

Der Kronenzustand aller erfassten Waldbäume hat sich 2011 gegenüber dem Vorjahr bayernweit leicht verbessert (siehe

ALLE BAUMARTEN

Flächenanteil (%)

Änderung des Stichprobennetzes

100 90 80 70 60 50 Schadstufen

40

a 0 (ohne Schäden)

30

a 1 (Warnstufe)

20

a 2 (26–60 % Blattverlust)

10

a 3+4 (> 61 % Blattverlust) 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

03

20

02

20

01

20

00

20

99

20

98

19

97

19

96

19

95

19

94

19

93

19

92

19

19

19

91

0

aa Abbildung 23: Entwicklung der Anteile der Schadstufen bei allen Baumarten seit 1991.

Jahr

DURCHSCHNITTLICHER NADEL-/BLATTVERLUST AN DEN AUFNAHMEFLÄCHEN

a   bis 10 % a   >10 % bis 25 % a   >25 % bis 40 % a   > 40 % bis 60 % a   über 60 %

aa Abbildung 24: Ergebnisse der Kronenzustandserhebung 2011 für alle Baumarten.

LAUB- UND NADELBÄUME

WITTERUNG

Innerhalb der Gruppen der Laub- bzw. Nadelbäume sind 2011 unterschiedliche Entwicklungen erkennbar. Nach einer deutlichen Verbesserung im Jahr 2010 blieb der mittlere Blattverlust der Laubbäume dieses Jahr mit 22,3 Prozent (2010: 22,4 Prozent) weitgehend unverändert. Die Nadelbäume weisen mit durchschnittlich 18,4  Prozent Nadelverlust gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um 0,5 Prozentpunkte auf. Nach der deutlichen Abnahme im Jahr 2010 beträgt dieses Jahr der Anteil aller Laubbäume mit deutlicher Kronenverlichtung (Schadstufen 2 bis 4) nahezu unverändert 36,3 Prozent. Der Anteil von Laubbäumen ohne Schadmerkmale (Schadstufe 0) stieg aber um 1,4 Prozentpunkte auf nunmehr 32,9 Prozent an. Bei den Nadelbäumen liegt der Anteil an Bäumen mit deutlichen Kronenverlichtungen mit 21,5 Prozent um 0,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau und damit deutlich unter dem Durchschnitt der Laubbäume. Der Anteil der Nadelbäume ohne erkennbare Schäden stieg 2011 um 5,6  Prozentpunkte auf 40,8 Prozent an.

Die Witterung war 2011 durch ein warm-trockenes Frühjahr geprägt, das für einen zeitigen Beginn der Vegetationsperiode sorgte. Anfang Mai kam es in vielen Teilen Bayerns zu einem auffälligen Spätfrostereignis mit Tiefsttemperaturen bis zu –7,0 °C. Dabei wurden besonders Bäume geschädigt, die durch die warme Frühjahrswitterung früher als gewöhnlich ausgetrieben hatten und sich deswegen im kritischen Stadium des Blattaustriebs befanden. Bei den Aufnahmen im Sommer waren aber direkte Spätfrostschäden nur noch vereinzelt zu erkennen. Pünktlich zum Sommerbeginn endete die Frühjahrstrockenheit. Im weiteren Verlauf des Sommers sorgten in ganz Bayern genügend Niederschläge für ein reichliches Wasserangebot im Boden. Über 90  Prozent der Waldstandorte hatten zwischen Mai und Juli kein oder nur ein schwaches Wasserdefizit.

Bayerische Forstverwaltung  a  Waldbericht 2011  a  Seite 60 – 61

ALPENRAUM

Im Wuchsgebiet „Bayerische Alpen“ wurden 2011 insgesamt 41 Inventurpunkte aufgenommen. Im bayerischen Alpenraum weisen die Bäume durchschnittlich 25,6 Prozent Nadelund Blattverlust auf und liegen damit um über sechs  Prozentpunkte über dem Mittelgebirgs- und Flachlandwert von 19  Prozent. Dieses Ergebnis wird vor allem durch die Unterschiede bei den Nadelbaumarten bedingt: Im Alpenraum liegt die Kronenverlichtung bei der Fichte bei durchschnittlich 25,5 Prozent Nadelverlust (Mittelgebirge und Flachland: 15  Prozent), bei der Tanne bei 32,7  Prozent (Mittelgebirge und Flachland: 21,7 Prozent). Bei der Buche ist dagegen kaum ein Unterschied zwischen den Bayerischen Alpen (Mittlerer Blattverlust: 25,8 Prozent) und dem Mittelgebirge und Flachland (Mittlerer Blattverlust: 27,7  Prozent) festzustellen. Eine Ursache für die stärkere Kronenverlichtung der N ­ adelbäume im Alpenraum dürfte neben den extremeren Lebensraumbedingungen vor allem im höheren Durchschnittalter der Bäume liegen: Nach den Ergebnissen der zweiten Bundewaldinventur aus dem Jahr 2002 sind die N ­ adelbäume im Hochgebirge durchschnittlich 102 Jahre alt, im Flachland nur 77 Jahre. Erfahrungswerte zeigen, dass ältere Bäume regelmäßig lichtere Kronen aufweisen. FRUKTIFIKATION

Im Jahr 2011 zeigen alle Hauptbaumarten eine deutlich stärkere Fruchtbildung als im Vorjahr. Bei Buchen und Kiefern wurde sogar die stärkste Fruktifikation seit Beginn der Erhebung beobachtet. Aber auch Eichen, Fichten und Tannen weisen in diesem Jahr wieder eine überdurchschnittliche

Fruchtbildung auf. Vor allem bei den Buchen kommt es seit dem Jahr 2000 zu einer regelmäßigen und zunehmend stärkeren Fruktifikation (siehe Abbildung 25). Für die Ausbildung und Reife der Früchte müssen die Bäume viel Energie bereitstellen, was auch die Belaubung beeinflusst. VERGILBUNG UND VORZEITIGE HERBSTFÄRBUNG

Vergilbungen an Nadeln oder Blättern wurden 2011 etwas häufiger beobachtet als im Vorjahr. Während die untersuchten Nadelbäume nur geringe Vergilbungen aufwiesen, lagen bei Buche und Eiche die Anteile von Bäumen mit vergilbten Blättern bei jeweils rund fünf  Prozent. In einigen Gebieten Bayerns, vor allem im Spessart, konnte bei der Buche dieses Jahr ein sehr frühes Einsetzen der Herbstfärbung beobachtet werden. ESCHENTRIEBSTERBEN

Bei der Kronenzustandserhebung 2011 wurde wieder besonderes Augenmerk auf das Vorkommen des Eschentriebsterbens gelegt. Von den bei der Kronenzustandserhebung begutachteten 225 Eschen wiesen 136 Bäume (60 Prozent) Anzeichen dieser Erkrankung auf. Regionale Schwerpunkte waren dabei nicht erkennbar. Schon im Jahr 2008 wurden an ­einigen Bäumen Symptome festgestellt, die auf einen Befall hindeuteten. Im Jahr 2009 wiesen bereits 11  Prozent der durch die Stichprobe erfassten Eschen Anzeichen der Erkrankung auf, bei der Erhebung 2010 waren es 14  Prozent. Damit ist der Anteil von Bäumen, die Symptome des Eschentriebsterbens aufweisen, in den letzten vier Jahren deutlich angestiegen.

Anteil (%)

FRUKTIFIKATION BEI BUCHE

40 35 30 25 20 15 10

a stark

5

a mittel

94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

19

19

93

0 Jahr

aa Abbildung 25: Entwicklung der Fruktifikation bei Buchen (Ergebnisse der Kronenzustandserhebungen in Bayern).

FICHTE

Die Fichten weisen 2011 einen mittleren Nadelverlust von 17,9 Prozent auf. Von allen Hauptbaumarten ist dies der geringste Verlust von Nadel- bzw. Blattmasse. Die Fichte ist mit knapp 45 Prozent Flächenanteil die häufigste Baumart in Bayern. Der mittlere Nadelverlust der Fichten hat sich gegenüber 2010 geringfügig um einen  Prozentpunkt verschlechtert und liegt aktuell bei 17,9  Prozent. Im Vergleich zu den anderen Nadelbaumarten weist die Fichte aber weiterhin den geringsten Verlust an Nadelmasse auf.

Trotz des Anstiegs des durchschnittlichen Nadelverlusts hat der Anteil der Fichten mit deutlichen Kronenverlichtungen (Schadstufe 2 bis 4) um 0,9 Prozentpunkte auf 20 Prozent abgenommen. Der Anteil der Fichten ohne erkennbare Schäden stieg um 1,6  Prozentpunkte und liegt 2011 bei 46  Prozent. Damit fällt fast jede zweite Fichte in die Schadstufe „0“.

FICHTE

Flächenanteil (%)

Änderung des Stichprobennetzes

100 90 80 70 60 50 Schadstufen

40

a 0 (ohne Schäden)

30

a 1 (Warnstufe)

20

a 2 (26–60 % Blattverlust)

10

a 3+4 (> 61 % Blattverlust) 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

03

20

02

20

01

20

00

20

99

20

98

19

97

19

96

19

95

19

94

19

93

19

92

19

19

19

91

0

aa Abbildung 26: Entwicklung der Anteile der Schadstufen bei Fichte in den Jahren 1991 bis 2011.

Jahr

Bayerische Forstverwaltung  a  Waldbericht 2011  a  Seite 62 – 63

KIEFER

Die Kiefern weisen 2011 einen mittleren Nadelverlust von 19,8 Prozent auf. Der Anteil der Bäume ohne erkennbare Schäden hat sich gegenüber 2010 mehr als verdoppelt. schwach geschädigten Bäume (Schadstufe 1) hat entsprechend um 15,8  Prozentpunkte auf 45,2  Prozent abgenommen. Der Anteil deutlicher Kronenverlichtungen (Schadstufen 2 bis 4) liegt mit 22,3 Prozent um 1,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Biotische Schäden durch Pilze oder Insekten wurden nur in Einzelfällen beobachtet.

Die Kiefer ist mit einem Flächenanteil von 19  Prozent die zweithäufigste Baumart in Bayern. Ihr mittlerer Nadelverlust sank 2011 trotz der starken Fruktifikation um zwei  Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. Der Anteil der Bäume ohne erkennbare Schäden (Schadstufe 0) ist um 17,2  Prozentpunkte auf nunmehr 32,5  Prozent angewachsen. Die Gruppe der

KIEFER

Flächenanteil (%)

Änderung des Stichprobennetzes

100 90 80 70 60 50 Schadstufen

40

a 0 (ohne Schäden)

30

a 1 (Warnstufe)

20

a 2 (26–60 % Blattverlust)

10

a 3+4 (> 61 % Blattverlust) 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

03

20

02

20

01

20

00

20

99

20

98

19

97

19

96

19

95

19

94

19

93

19

92

19

19

19

91

0

aa Abbildung 27: Entwicklung der Anteile der Schadstufen bei Kiefer in den Jahren 1991 bis 2011.

Jahr

TANNE

Die Tannen weisen 2011 einen mittleren Nadelverlust von 24,8 Prozent auf. Der Kronenzustand der Tannen hat sich seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1983 deutlich verbessert. Die Tanne hat in Bayern einen Flächenanteil von zwei  Prozent. Größere Verbreitung findet sie im Alpenraum und dem ostbayerischen Grenzgebirge. Der durchschnittliche Nadelverlust der Tannen nahm um einen  Prozentpunkt auf nun 24,8  Prozent zu. Sowohl der Anteil von Bäumen mit deutli-

cher Kronenverlichtung (Schadstufen 2 bis 4) als auch der Anteil schwach geschädigter Bäume (Schadstufe 1) sind angestiegen. Dennoch ist der Kronenzustand der Tanne deutlich besser als in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

TANNE

Flächenanteil (%)

Änderung des Stichprobennetzes

100 90 80 70 60 50 Schadstufen

40

a 0 (ohne Schäden)

30

a 1 (Warnstufe)

20

a 2 (26–60 % Blattverlust)

10

a 3+4 (> 61 % Blattverlust) 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

03

20

02

20

01

20

00

20

99

20

98

19

97

19

96

19

95

19

94

19

93

19

92

19

19

19

91

0

aa Abbildung 28: Entwicklung der Anteile der Schadstufen bei Tanne in den Jahren 1991 bis 2011.

Jahr

Bayerische Forstverwaltung  a  Waldbericht 2011  a  Seite 64 – 65

BUCHE

Die Buchen weisen 2011 einen mittleren Blattverlust von 26,6 Prozent auf. In diesem Jahr wurde bei der Buche die stärkste Fruktifikation seit Beginn der Erhebung beobachtet. Mit 12  Prozent Flächenanteil ist die Buche die wichtigste Laubbaumart in Bayern. Nach einer Erholung im Jahr 2010 stieg die Kronenverlichtung dieses Jahr wieder an. Der mittlere Blattverlust nahm um zwei Prozentpunkte auf 26,6  Prozent zu. Insbesondere der Anteil stärkerer Kronenverlichtungen (Schadstufen 2 bis 4) ist gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozentpunkte angestiegen und liegt nun bei 45,5  Prozent. Entsprechend ist bei den schwach geschädigten Buchen (Schadstufe 1) eine Abnahme zu verzeichnen. Der An-

teil gesunder Buchen (Schadstufe 0) liegt nahezu unverändert bei 19 Prozent. Beim Blick auf die langjährige Beobachtungsreihe bestätigt sich, dass sich bei der Buche ausgeprägte Phasen stärkerer Verlichtung und Erholung abwech­ seln und die Buche bislang plastisch auf äußere Einflüsse reagiert. 2011 wurde bei der Buche die stärkste Fruktifikation seit Beginn der Erhebung beobachtet. Wie schon im Jahr 2009 hat die energieintensive Fruchtbildung eine deutliche Erhöhung des Blattverlustes zur Folge.

BUCHE

Flächenanteil (%)

Änderung des Stichprobennetzes

100 90 80 70 60 50 Schadstufen

40

a 0 (ohne Schäden)

30

a 1 (Warnstufe)

20

a 2 (26–60 % Blattverlust)

10

a 3+4 (> 61 % Blattverlust) 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

03

20

02

20

01

20

00

20

99

20

98

19

97

19

96

19

95

19

94

19

93

19

92

19

19

19

91

0

aa Abbildung 29: Entwicklung der Anteile der Schadstufen bei Buche in den Jahren 1991 bis 2011.

Jahr

EICHE

Die Eichen weisen 2011 einen mittleren Blattverlust von 29,8 Prozent auf. Damit haben sich die Eichen wieder etwas ­erholt und das Niveau von 2009 erreicht. Der Eichenanteil beträgt in Bayern sechs  Prozent. Nach einem starken Blattverlust im Jahr 2010 konnte bei der Eiche eine deutliche Entspannung beobachtet werden. Der mitt­ lere Blattverlust bei der Eiche sank 2011 um 4,2 Prozentpunkte auf 29,8  Prozent und liegt damit wieder auf dem Niveau des Jahres 2009. Dennoch weist die Eiche auch dieses Jahr wieder den stärksten Blattverlust aller Hauptbaumarten auf.

Der Anteil der deutlichen Schäden (Schadstufe 2 bis 4) ist um 15,4 Prozentpunkte auf nunmehr 55,5 Prozent zurückgegangen. Der Anteil an Bäumen mit geringen Kronenverlichtungen (Schadstufe 1) stieg entsprechend um 6,6  Prozentpunkte an. Deutlich erhöht hat sich der Anteil von Eichen ohne Schadensmerkmale (Schadstufe 0). Waren es im Jahr 2010 nur 12,3  Prozent, liegt der Anteil nun bei 21,1  Prozent.

EICHE

Flächenanteil (%)

Änderung des Stichprobennetzes

100 90 80 70 60 50 Schadstufen

40

a 0 (ohne Schäden)

30

a 1 (Warnstufe)

20

a 2 (26–60 % Blattverlust)

10

a 3+4 (> 61 % Blattverlust) 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11

03

20

02

20

01

20

00

20

99

20

98

19

97

19

96

19

95

19

94

19

93

19

92

19

19

19

91

0

aa Abbildung 30: Entwicklung der Anteile der Schadstufen bei Eiche in den Jahren 1991 bis 2011.

Jahr

Bayerische Forstverwaltung  a  Waldbericht 2011  a  Seite 66 – 67

Die Verbesserung ist vor allem auf einen Rückgang von ­Insektenschäden zurückzuführen. Es waren deutlich weniger Schäden durch Eichenwickler, Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner zu verzeichnen. Dennoch war regional der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in gefährdeten ­Beständen erforderlich (vgl. Kap. 2.5). Der Eichenmehltau, der in den vergangenen Jahren zu den häufigsten Schädlingen an dieser Baumart gehörte, spielte 2011 keine große Rolle.

EICHENPROJEKT IN UNTER- UND MITTELFRANKEN

In den vergangenen Jahren wurde wiederholt von einem lokal bzw. regional gehäuften Absterben von Eichen in den Mittelwäldern Frankens, vor allem auf schwierigen Standorten, berichtet. Zur Klärung dieser Frage wurden im Jahr 2011 in diesen Gebieten zusätzliche Inventurpunkte im 4x4 kmRaster aufgenommen. Die Daten aus dieser Zusatzerhebung gingen nicht in den aktuellen Bericht ein, sondern werden in einem gesonderten Bericht ausgewertet und dargestellt.

aa Die Eiche bleibt – trotz Erholung gegenüber dem Vorjahr – die Baumart mit den höchsten Blattverlusten.

ERGEBNISSE DER KRONENZUSTANDSERHEBUNGEN 2006 BIS 2011 Schadstufe

Baumart Fichte

Kiefer

Tanne

Mittleres Nadel-/ Blattverlustprozent

Jahr

0 ohne Schadmerkmale

1 schwach geschädigt (Warnstufe)

2 mittelstark geschädigt

3 stark geschädigt

4 abge­s torben

2 bis 4 Summe deutliche Schäden

2011

17,9

46,0

34,0

19,0

0,7

0,3

20,0

2010

16,9

44,4

34,7

19,5

1,0

0,4

20,9

2009

17,2

37,6

42,7

18,6

0,7

0,4

19,7

2008

20,4

33,8

37,3

27,3

1,4

0,2

28,9

2007

21,5

30,3

39,9

27,8

1,9

0,1

29,8

2006

20,8

32,3

38,3

28,0

1,2

0,2

29,4

2011

19,8

32,5

45,2

20,6

1,2

0,5

22,3

2010

21,8

15,3

61,0

23,2

0,3

0,2

23,7

2009

21,9

13,6

63,6

22,4

0,2

0,2

22,8

2008

23,1

12,8

58,4

28,1

0,4

0,3

28,8

2007

22,8

13,1

52,1

33,5

1,1

0,3

34,9

2006

24,3

13,1

52,1

33,5

1,1

0,3

34,4 42,1

2011*

24,8

30,6

27,3

37,3

4,8

0,0

2010*

23,9

39,0

23,9

31,7

5,4

0,0

37,1

2009*

21,4

31,6

38,4

26,6

3,4

0,0

30,0

2008

25,5

27,9

31,3

35,6

5,3

0,0

40,9

2007

24,1

29,5

33,3

32,9

4,3

0,0

37,2

2006

25,0

28,7

28,7

37,3

4,8

0,5

42,6

Summe

2011

18,4

40,8

37,7

19,9

1,3

0,3

21,5

Nadelbäume

2010

18,9

35,2

42,5

20,7

1,3

0,3

22,3

2009

19,2

29,7

48,3

20,7

1,0

0,3

22,0

2008

21,7

26,6

43,4

28,5

1,2

0,3

30,0

2007

22,0

24,9

45,9

27,4

1,6

0,2

29,2

2006

22,1

25,9

42,6

30,0

1,3

0,2

31,5

2011

26,6

19,0

35,5

41,0

4,5

0,0

45,5 40,1

Buche

Eiche

Summe Laubbäume

2010

24,6

19,2

40,7

37,9

2,2

0,0

2009

27,0

15,7

32,9

50,6

0,5

0,3

51,4

2008

19,7

30,8

46,7

21,5

1,0

0,0

22,5

2007

21,8

24,6

46,9

27,3

1,2

0,0

28,5

2006

26,4

19,8

33,3

45,1

1,7

0,1

46,9 55,5

2011*

29,8

21,1

23,4

51,9

3,3

0,3

2010*

34,0

12,3

16,8

67,8

3,1

0,0

70,9

2009*

29,4

14,8

26,9

55,9

2,1

0,3

58,3

2008

26,0

16,0

38,3

43,7

1,5

0,4

45,6

2007

24,9

17,7

41,9

38,2

1,8

0,4

40,4

2006

24,0

20,5

42,8

35,9

0,8

0,0

36,7

2011

22,3

32,9

30,8

33,1

3,1

0,1

36,3 36,5

2010

22,4

31,5

32,0

34,6

1,8

0,1

2009

23,7

26,8

31,6

40,6

0,8

0,2

41,6

2008

18,8

36,4

39,7

22,7

1,1

0,1

23,9

2007

21,0

29,0

43,5

25,9

1,3

0,3

27,5

2006

24,2

23,8

38,1

36,3

1,7

0,1

39,4

Bayern

2011

19,8

37,9

35,1

24,7

2,0

0,3

27,0

alle Baum-

2010

20,1

33,9

38,7

25,6

1,5

0,3

27,4

arten

2009

20,8

28,7

42,3

27,9

0,9

0,2

29,0

2008

20,7

29,8

42,2

26,6

1,2

0,2

28,0

2007

21,7

26,2

45,2

26,9

1,5

0,2

28,6

2006

22,7

25,1

40,9

32,2

1,5

0,3

34,0

(Abweichungen in der Summenbildung sind rundungsbedingt.) *Ergebnisse aus dem 16x16 km-Raster und Verdichtungspunkten.