Wachstum
3. Technischer Fortschritt, endogenes Wachstum und Empirie
3.1. Technischer Fortschritt im Solow-Modell
I Bisher: ohne TF kein Wachstum des pro-Kopf Outputs. I Allgemeines Modell: Eektive Arbeitsmenge ist Eektivität,
N:
k≡
mit
A:
Arbeitsmenge:
Y Y y= AN mit
AN
= F (K, AN ) K = F , 1 = f (k) AN
(1) (2)
K AN Kapital pro eektiver Einheit Arbeit.
I Wachstumsrate von
A
sei
gA ,
von
N : gN .
1
Wachstum
I
k
wächst mit
k˙ = =
AN K˙ − K(N A˙ + AN˙ ) (AN )2 ! K˙ K A˙ N˙ − + AN AN A N
(3)
(4)
sF (K, AN ) − δK − (gN + gA )k AN = sf (k) − (gN + gA + δ)k =
(5) (6)
Break-even Investition pro Einheit eektiver Arbeit muss Abschreibungen, Wachstum der Eektivität der Arbeit und der Erwerbsbevölkerung ausgleichen.
I Im steady state ist wiederum
k˙ = 0:
sf (k ∗ ) = (gN + gA + δ)k
(7)
2
Wachstum
I Kapitalstock
K = AN k .
Da
k˙ = 0
im steady state, wächst
Kapitalstock mit Rate
gK = gN + gA I Eektive Arbeit (AN ) und Output (F (K, AN )) wachsen mit gleicher Rate:
g(AN )
=
gA + gN
(8)
Y
=
AN f (k)
(9)
⇒ gY = gA + gN + gy |{z}
(10)
=0
wegen
k˙ = 0.
3
Wachstum
I Output pro Kopf wächst mit Rate
gA :
yˆ = Ay
(11)
gyˆ = gA
(12)
I Mit TF gibt es langfristiges Outputwachstum entsprechend der Rate des technischen Fortschritts.
I Aber: wo kommt Fortschritt her?
4
Wachstum
3.2. Endogenes Wachstum
I Solow-Modell: TF ist exogen, Wachstum wird angenommen statt es zu erklären.
I Endogenes Wachstum: I
I
Produktionsfunktion mit zunehmenden Skalenerträgen (AK Modell): Wachstum auch ohne TF Modelle mit endogenem technischen Fortschritt: Wie wird TF erzeugt?
5
Wachstum 3.2.1. AK Modell
I Produktion im AK Modell hat konstante Grenzerträge für Kapital: Verdoppelung des Kapitaleinsatzes führt zu Verdoppelung der Produktion:
Y = AK mit
A:
technisches Wissen
I oder in pro-Kopf Gröÿen:
y≡
Y = Ak, N
mit
k≡
K N
(13)
I Interpretation: Kapital breit deniert (inklusive Humankapital)
→
konstantes Grenzprodukt, wenn physisches und
Humankapital erhöht werden.
6
Wachstum Dynamik
I Entwicklung des Kapitals wie im Solow Modell. Änderung des Kapitalstocks
=
Brutto-Investitionen minus Abschreibungen.
Für konstante Bevölkerung:
K˙ = sY − δK
(14)
k˙ = sy − δk = sAk − δk
(15)
I Damit folgt für die Wachstumsrate der Kapitalintensität
k˙ sy = −δ k k gk = sA − δ
I Wachstum der Kapitalintensität
(16)
wird nicht null, auÿer für
sA = δ . 7
Wachstum
I Aus
y = Ak
folgt
gy = gA + gk I Für
gA = 0
wächst pro-Kopf Output
y
ebenfalls mit Rate
gy = gk = sA − δ I Kapitalstock und Output pro Kopf
permanent, wenn
wachsen auch ohne TF
sA > δ
8
Wachstum
sA gk > 0 für alle k δ
k
Abbildung:
AK Modell 9
Wachstum
I Ergebnis: Langfristiges Wachstum ist auch ohne TF möglich, anders als im Solow-Modell.
I Intuition: weil Grenzertrag des Kapitals konstant ist, führen Investitionen anders als bei Solow nicht zu immer geringerem Output. Daher wächst Kapitalstock konstant an, wenn mehr als die Abschreibungen investiert wird.
I Höhere Sparquote führt zu permanent höherem Wachstum. I Ebenso höheres
Niveau technischen Wissens (A).
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Wachstum
I Keine Konvergenz: Länder mit identischem
A, s, δ
wachsen mit
gleicher Rate, egal wie hoch das Ausgangsniveau von
y.
I Länder mit niedrigerem pro-Kopf Output können Lücke nicht schlieÿen, es sei denn sie haben höhere Sparquoten oder gröÿeres technisches Wissen.
I Widerspricht den empirischen Befunden.
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Wachstum 3.2.2. Technischer Fortschritt
I Im Solow Modell ist technisches Wissen und damit die Quelle des Wachstums exogen gegeben.
I Frage: was beeinusst die Rate des technischen Fortschritts und damit das Wachstum von Volkswirtschaften?
I Grundsätzliche Überlegungen: Technischer Fortschritt ist ein
öentliches Gut.
I Nichtrivalität: Von einer Entdeckung kann im Prinzip die ganze Welt protieren.
12
Wachstum
I Produktion: Es macht Sinn, anzunehmen, dass konstante Skalenerträge für akkumulierbare Faktoren vorliegen (Arbeit und Kapital), aber zunehmende Skalenerträge für alle Faktoren inklusive technischem Wissen.
I Betrachten wir die Produktionsfunktion
Y = (AN )1−a K a , 0 < a < 1 I Verdoppelung von Verdoppelung von
K und N für gegebenes A verdoppelt Y . K, N und A vervierfacht Y !
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Wachstum
I Wir betrachten im Folgenden einfaches Beispiel ohne Kapital:
Y = ANY NY :
(17)
Zahl der Arbeiter in der Produktion von Output.
I Produktion von Wissen: Neue Ideen entstehen durch den Prozess
A˙ = NA Aφ Hierbei ist
φ
NA
(18)
die Zahl der Arbeiter im Forschungssektor und
die Produktivität vorhandenen Wissens. Mehr Forscher
erhöhen den Stand des Wissens.
I
φ>0
heiÿt, dass vorhandenes Wissen Fortschritt erleichtert
(standing on the shoulders of giants).
φ