28. September – Berliner Freiwilligentag

Foto: Gisela Schuster

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, der ausklingende Sommer begleitet uns in eine Zeit mit vielen Aktionen und Events zum Ehrenamt. Unter dem Motto: Packen Sie mit an! Für sich und andere! ruft unser Verband auf zum Freiwilligentag am 28. September. Koordiniert wird dieser Tag von Freiwillig-inDeutschland.de, der bundesweit größten Informationsund Kommunikationsplattform für ehrenamtliches Engagement. Weitere Partner dieses Tages sind www. Gute-Tat.de, der Verband für sozial-kulturelle Arbeit und das Sternenfischer Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick. Die Sternenfischer haben eine Checkliste erstellt, die interessierten Organisationen helfen soll, ihre Mitmach-Aktion zu planen. Online können Aktionen zum Berliner Freiwilligentag noch bis zum 28. September angemeldet werden unter Barbara John ist Vorsitwww.freiwilligentag2012.de zende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Wer noch dabei sein will, ist Berlin willkommen. Grenzen sind nicht gesetzt. Die Bandbreite ist groß: von der Auf– räum- oder Renovierungsaktion, über die Begleitung bei Tagesausflügen bis zu Mal- und Lese-Aktionen mit Kindern ist alles möglich. Stöbern Sie einfach durch den Aktionskalender und lassen Sie sich inspirieren. Der Tag soll die Vielfalt ehrenamtlichen Engagements in Berlin sichtbar und erlebbar machen. Es ist ein Tag, an dem Bürgerinnen und Bürgern ihren Mitbürgern viele Möglichkeiten zeigen, sich aktiv für das Gemeinwesen ihrer Stadt einzusetzen. Wer sich engagiert, soll auch feiern: Am Abend findet im Berliner Rathaus eine Danke-Feier statt mit Getränken, Snacks, Musik und zwei ganz besonderen Auftritten – Tango und Hip Hop. Hier sind alle willkommen, die aktiv am Berliner Freiwilligentag 2012 mitgewirkt haben – seien es Mitarbeiter der Organisationen oder freiwillige Helfer. Das Fest beginnt um 18 Uhr. Der Berliner Freiwilligentag am 28. September ist in die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements und die Berliner Engagement-Woche eingebettet, die zwischen dem 14. September und 3. Oktober stattfinden.

Katja Hintze vom Landesverband der schulischen Fördervereine Berlin-Brandenburg sowie Walter Hinze von der Volkssolidarität Berlin. Wir gratulieren herzlich! Unter den nominierten Projekten sind Aufbruch Neukölln – Woche des Lesens und der Sprache, biffy Berlin – Big Friends for Youngsters e.V. und das Mentorenprojekt Die Hürdenspringer vom Unionhilfswerk. Auch ihnen Glückwünsche! Und drücken wir die Daumen, dass unter den von der Jury ausgewählten zehn Finalisten für den Publikumspreis auch jemand von ihnen dabei sein möge! Wer beim anschließenden Online-Voting im Oktober unter deutscher-engagementpreis.de die meisten Stimmen erhält, gewinnt. Liebe Mitglieder, 2005 hat der Verband eine wissenschaftliche Untersuchung über Freiwilligenengagement unter Paritätischem Dach durchgeführt. Ein Ergebnis: Es wurden mit Förderung des Verbandes viele Freiwilligenmanager ausgebildet. Inzwischen sind sieben Jahre vergangen. Mit Förderung der Aktion Mensch bereiten wir zurzeit zusammen mit den Landesverbänden Thüringen und NRW und dem Gesamtverband eine neue Untersuchung vor: „Engagementpotenziale der Freien Wohlfahrtspflege“. Ihre Mitwirkung ist hier gefragt. Bitte füllen Sie, wenn es soweit ist, die Fragebögen aus und unterstützen Sie die Forscher der Martin-Luther-Universität aus Halle-Wittenberg und der Carl-von-OssietzkyUniversität aus Oldenburg mit Interviewpartnern und Dokumenten zum Ehrenamt. Möglichst alle Mitglieds– organisationen sollten sich beteiligen, damit wir zum Beispiel genau wissen, wie viele Freiwillige sich bei uns engagieren. Ehrenamtliches Engagement zu fördern und zu würdigen ist für unseren Verband ein entscheidendes Anliegen. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass auch in diesem Jahr wieder im Sylter Hof der Dankeschön-Brunch für 100 Freiwillige stattfinden wird, am 20. Oktober Die Einladungen sind unterwegs. Ihre

Auch die Öffentlichkeit ist aufmerksam geworden auf den hohen ehrenamtlichen Einsatz im Paritätischen: Für den Deutschen Engagementpreis wurden aus den Reihen Paritätischer Mitglieder unseres Verbandes Einzelpersonen und Projekte nominiert: als Einzelpersonen Dagmar Gail vom Amputierten-Initiative e.V. und

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Inhalt 4-9

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Landesgeschäftsstelle ● Stiftungsmittel: Abgabetermine ● KinderZukunft – Paritätische Hilfe für Kinder und Jugendliche ● Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow ● Vertragsunterzeichnung mit Marzahn ● Margret Pelkhofer-Stamm und Stefan Holtz im Unruhestand Gesamtverband ● Paritätischer warnt vor wachsender Gesundheitskluft ● Paritätischer zieht Bilanz anlässlich zehn Jahren Hartz Im Gespräch ● Interview mit Kathrin Kummerow, engagiert-in-deutschland.de, zum Freiwilligentag Bürgerengagement ● Unternehmen bevorzugen lokales Engagement ● FSJ: Startschuss für geballtes freiwilliges Engagement Pressespiegel Report ● WZB-Studie zu Gemeinnützigen: Mit knappen Mitteln die guten Ziele im Blick Aktuell ● „Freiraum Berlin“ hat Umzugsmanagement eingestellt ● 25 Jahre NUSZ: Am Anfang war das Dojo ● Obdachlose von Wohnungslosigkeit bedroht ● Offener Brief: „Unsere Freizeitstätten müssen bleiben!“ Wettbewerbe, Förderpreise ● Wer macht mit? Ein Denkmal, das andersartig ist ● Berliner Medienpreis „MediaMax“ 2012 Ältere Bürger ● Forderung nach Monitoring-System zur Gewaltprävention

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Frauen, Mädchen ● Netzwerk gegen sexuelle und sexualisierte Gewalt Gesundheit ● Pünktlich zum 120. Geburtstag: Die Kneipp-Gesundheitstage Kinder- und Jugendhilfe ● Fit für den ersten Schritt - in die eigene Wohnung Kindertagesstätten ● Trägermesse: Erzieher dringend gesucht! Kultur ● 25 Jahre Theater Strahl ● Eine Inklusion ohne kulturelle Teilhabe wäre verfehlt Menschen mit Behinderung Pflege ● Pflegedemo in Berlin gegen unverantwortliche Preispolitik der AOK Nordost Queer ● Maneo begrüßt neue Ansprechpartnerin bei der Staatsanwaltschaft ● Pflegekinder bringen Leben in die vielfältigen Familie Straffälligen- und Opferhilfe ● Mehr Professionalität in der Zeugenbegleitung Suchthilfe ● Einladung zur Jahrestagung der Drogenbeauftragten ● Berlin läuft clean Service, Aus- und Fortbildung, Pinnwand ● Aktuelle Übersicht zur Arbeitsförderung – Azav: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Die Titelfotos im August / September

Coverfoto links oben: Grenzkultur gGmbH, Ausbildung zum Zirkuspädagogen Foto: Philip Striegler Mitte: Die Feuerhütte wird selbst gebaut, ein Beispiel aus der Otto Wels-Grundschule in Kooperation mit dem Pestalozzi-FröbelHaus Foto: Michael Janda Unten: Einsatz in Berlins Mitte; Arbeit fürs Gemeinwohl, eine Kooperation von sbh e.V. und der Freien Hilfe Berlin Foto: Eckardt Witting Coverfoto rechts oben: Das Kabarett Weisetreter, Auftritt im Stadtteilzentrum Lichtenberg Nord Foto: Michael Janda Großes Foto: Schule bei TÄKS e.V., ein Schultag ohne Mauern _Foto: Katrin Wegner

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Impressum

So gesehen...

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Foto: Petra Engel

och bis zum 31. Oktober werden in den Räumen der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Berlin, Brandenburgische Straße 80, Werke der Malgruppe der ZIK gGmbH ausgestellt. Midissage wird dort am 20. September um 17 Uhr sein. Die Malgruppe hat sich als ein wichtiger Bestandteil des täglichen Beschäftigungsangebotes etabliert. Unter ergotherapeutischer Anleitung bietet sich in der Gruppe die Möglichkeit, der eigenen Kreativität Ausdruck zu verleihen und sich im künstlerischen Prozess mit biographischen Ereignissen und Erfahrungen und den damit verbundenen Emotionen auseinander zu setzen. Entstanden sind phantasievolle und kreative Arbeiten, die den Akteuren viel Talent und Leidenschaft für die Kunst bescheinigen.

Bitte geben Sie den Rundbrief auch an Ihren Vorstand und Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter.

Impressum

Herausgeber: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin www.paritaet-berlin.de Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Tel. (030) 8 60 01-0, Fax (030) 8 60 01-110 E-Mail [email protected] Geschäftsführung: Oswald Menninger Elke Krüger (Stv.) Redaktion: Uli Schulte Döinghaus Tel.: (030) 85 40 70 84 Computerfax 032223712420 [email protected] Paritätische Pressestelle, Elfi Witten Tel. (030) 8 60 01-181 Fax (030) 8 60 01-140 Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich (Doppelausgaben im Januar/Februar und August/

September). Der Rundbrief hat eine Auflage von 1250 Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitgliedsorganisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Redaktionsschluss ist jeweils der 20. des Vormonats. Pressemitteilungen und Beiträge bitte möglichst per E-Mail an die Redaktion senden. Private Kleinanzeigen (Stellengesuche) bitte an die Redaktion schicken und den Anzeigentext mailen an [email protected]. Die Anzeigen sind maximal vier Monate im Internet sichtbar. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Der Rundbrief wird unter www.paritaet-berlin.de im Internet veröffentlicht. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht die weibliche Form jeweils ein.

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Landesgeschäftsstelle Stiftungsmittel

Abgabetermine für Direktanträge beim Landesverband Der Paritätische Berlin e. V., Bereich Stiftungsmittel, informiert seine Mitglieder über aktuelle Abgabetermine von Direktanträgen im laufenden Jahr. Um bei Stiftungen wie der Aktion Mensch, Deutsches Hilfswerk/Deutsche Fernsehlotterie, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Revolvingfonds und Stiftung Deutsche Jugendmarke Anträge für innovative Projekte über den Landesverband einzureichen, wird um Beachtung folgender Abgabetermine gebeten. Die Einhaltung dieser Termine ist notwendig, da bis zur Bewilligung der Anträge im Kuratorium dieser Stiftungen umfangreiche Arbeitsabläufe wie z. B. Prüfung der allgemeinen Pflichtanlagen zur Rechtsform (Satzung, Freistellung, Vereinsregister), Datenschutz für Arbeitsverträge etc. erfolgen.

Aktuelle Termine ►Aktion Mensch Kinder- und Jugendhilfe - Projekte (quartalsweise) 2. Oktober 2012 ►Deutsches Hilfswerk / Deutsche Fernsehlotterie (halbjährlich) 15. September 2012; 1. Mai 2013 ►Kuratorium Deutsche Altershilfe für das 1. Quartal: 15. Oktober des Vorjahres für das 2. Quartal: 15. Januar des Jahres für das 3. Quartal: 15. April des Jahres und für das 4. Quartal: 15. Juli des Jahres ►Revolvingfonds 5 Monate vor Maßnahmebeginn Margita Bodrow; Christiane Helbig Tel.: 030 / 86 00 11 45; Fax: 030 / 86 00 12 10 [email protected]

Paritätischer Landesverband

KinderZukunft – Paritätische Hilfe für Kinder und Jugendliche Das Programm „KinderZukunft“ hat das Ziel, benachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 16 Jahren - besonders im Bereich Bildung - zu fördern. Seit 2006 werden hierfür jährlich rund 50 000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit der Einführung des Bildungs- und Teilhabepaketes des Bundes verändert sich die Förderung durch KinderZukunft. Die Mittel aus dem Förderprogramm KinderZukunft werden 2012 nachrangig und ergänzend eingesetzt. Dies bedeutet: Die von der Bundesregierung durch das Bildungs- und Teilhabepaket (BUT) zur Verfügung gestellten 10 Euro monatlich sind von den Bedürftigen / Berechtigten vorrangig zu beantragen. Die Mittel aus KinderZukunft ergänzen diese nur wenn eine Ablehnung vorliegt bzw. der monatliche Beitrag bei der Teilhabe an sportlich, musische, kreative usw. Angeboten die vom Staat geförderten 10 Euro übersteigt. Ein Beispiel: Ein Kurs Streetdance kosten monatlich 33 Euro. Nachdem BUT beantragt und bewilligt wurde, somit dem Kind monatlich 10 Euro zukommen, ergänzt das Programm KinderZukunft die Unterstützung mit 23 Euro (max. 270 Euro im Jahr). Abgesehen von dieser Neuerung hat sich in der Herangehensweise und der Handhabung des Förderprogrammes nichts geändert. Je Kind/Jugendlichem kann einmal im Kalenderjahr eine Förderung bewilligt werden: • bis zu 50 Euro für kleinere Anschaffungen, z.B.: Bücher, Instrumente, Spielzeug, Schulsachen, ausnahmsweise auch Kleinstmöbel, Kleidung … • bis zu 300 Euro (ausgezahlt werden max. 270 Euro, da 10 Prozent Eigenbeteiligung erforderlich sind) für die Teilnahme an verschiedenen Kursen/Programmen wie z.B.: Bildungs- und Sportangebote, mathematisch-technische, musische, kreativ-gestalterische Angebote… Förderungen erfolgen über Gutscheine (Kopiervorlage am Ende dieses Rundbriefes). Wer kann Gutscheine vergeben? Alle Mitgliedsorganisationen des Paritätischen können

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Landesgeschäftsstelle Gutscheine für benachteiligte Kinder und Jugendliche vergeben, die von ihnen betreut werden. Um eine bessere Verteilung der Fördersumme zu gewährleisten, sollten allerdings je Mitgliedsorganisation (incl. Unterprojekten usw.) insgesamt höchstens 20-25 Anträge/Gutscheine im Jahr vergeben werden. Wie werden Gutscheine erstellt? Die Mitgliedsorganisation selbst muss den Bedarf eines Kindes, eines Jugendlichen erkennen und eine Förderung befürworten. Außerdem muss sich die Mitgliedsorganisation die Ablehnung von BUT zeigen lassen. Dann fragt die Mitgliedsorganisation beim zuständigen Stadtteilzentrum (im Folgenden: STZ) nach, ob Mittel verfügbar sind. (Liste der STZ im nebenstehenden Kasten). Ist dies der Fall, füllt die Mitgliedsorganisation entsprechend des Bedarfes einen Gutschein aus und übergibt diesen an die/den Erziehungsberechtigte/n. Wo werden Gutscheine eingereicht und ausgezahlt? Die/der Erziehungsberechtigte reicht den Gutschein beim zuständigen STZ ein. Bei Anschaffungen bis zu 50 Euro zahlt das STZ den Betrag in bar aus. Der Empfang des Geldes muss schriftlich von der/dem Erziehungsberechtigten bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis ist nicht notwendig. Für die Teilnahme an Kursen/Programmen muss der/ die Erziehungsberechtigte die Anmeldung bzw. Rechnung über die Kursteilnahme beim STZ vorlegen. Das STZ zahlt die Fördersumme (max. 270 Euro) in bar aus oder überweist die Fördersumme direkt an den Kursanbieter. Der Empfang muss auch hier schriftlich von der/dem Erziehungsberechtigten bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis ist nicht notwendig. Beginn und Ende der Umsetzung 2012? Ab sofort können in Absprache mit dem zuständigen STZ Förderungen über Gutscheine erfolgen. Das Förderjahr endet am 31.12.2012. Wer beantwortet Fragen zum Förderprogramm? Bitte wenden Sie sich zuerst an Ihren Ansprechpartner beim zuständigen STZ. Dort können Sie sich auch über geeignete Kurse und Programme beraten lassen. Bei allgemeinen Nachfragen zum Förderprogramm wenden Sie sich beim Paritätischen Wohlfahrtsverband bitte an: • •

Chris Wachholz, Tel: 86 001 273, Fax: 86 001 240, Email: [email protected] Sabine vom Böckel, Tel: 86 001 121, Fax: 86 001 240, Email: [email protected]

Stadtteilzentren und Ansprechpartner für das Programm „KinderZukunft – Paritätische Hilfe für Kinder und Jugendliche“ Charlottenburg-Wilmersdorf Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V. Herbartstr. 25, 14057 Berlin Fr. Vollmayr – Tel: 30 30 65 12 Friedrichshain-Kreuzberg Nachbarschaftshaus Urbanstr. e.V. Urbanstr. 21, 10961 Berlin Fr. Retzlaff – Tel: 80 61 13 95 /69 04 97 19 Lichtenberg-Hohenschönhausen Kiezspinne FAS; Schulze-Boysen-Str. 38, 10365 Berlin; Fr. Kleiner – Tel: 55 48 96 35 Marzahn – Hellersdorf Kiek in e.V.; Rosenbecker Str. 25-27, 12689 Berlin Fr. Geißler, Frau Bernier – Tel: 933 94 86 Mitte Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes Stadtteilzentrum „Club Spittelkolonnaden“ Leipziger Str. 47, 10117 Berlin Carola Kalender – Tel: 204 45 41 Neukölln AspE Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e.V.; Brusendorfer Str. 20, 12055 Berlin Martin Stratmann – Tel: 624 33 69 Pankow Stiftung Pfefferwerk Im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz Fehrbelliner Str. 92, 10119 Berlin Margitta Härtel – Tel: 673 054 54 Reinickendorf Albatros e.V.; Stadtteilladen Tegel-Süd Bernauer Str. 130 a, 13507 Berlin Herr Palm, Frau Altmüller – Tel: 93 95 24 44 Spandau Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. Obstallee 22 d, 13493 Berlin Viola Scholz-Thies – Tel: 363 41 12 Steglitz – Zehlendorf Nachbarschaftsheim Mittelhof e.V. Königstr. 42/43, 14163 Berlin Fr. Schmoger – Tel: 80 19 75 11 Tempelhof-Schöneberg Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. Holsteinische Str. 30, 12161 Berlin Fr. Höhne – Tel: 85 99 51 77, Fr. Bohme – Tel: 859 951 42 Treptow-Köpenick Offensiv '91 e.V.; Villa Offensiv Hasselwerder Str. 38-40, 12439 Berlin Fr. Rohde – Tel: 63 90 26 10

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Landesgeschäftsstelle Vertrag feierlich unterzeichnet

Wieder Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow vereinbart Die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Pankow, den Mitgliedsorganisationen der Stadtteilzentren im Bezirk und dem Paritätischen Landesverband Berlin wurde erneut in einer Kooperationsvereinbarung bekräftigt. Von Dr. Gabriele Schlimper Am 29. August 2012 haben die Kooperationspartner erneut ein Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der generationsübergreifenden Arbeit im Bezirk Pankow unterzeichnet. Die Vereinbarung gilt bis Ende 2015. Die Unterzeichnung fand feierlich und öffentlich im Rahmen der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung im Bezirksamt Pankow statt. Mit dieser Vereinbarung wird die bereits im Jahr 2009 aufgenommene konstruktive Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen Jugend und Soziales des Bezirkes, der im Bezirk tätigen Stadtteilzentren in der Mitgliedschaft des Paritätischen Landesverband Berlin e.V. jetzt neu bekräftigt wurde. Die beteiligten Mitgliedsorganisationen mit Stadtteilzentren sind • Albatros gGmbH mit dem „Stadtteilzentrum im Turm“ und dem „Beratungshaus Buch“, • Bürgerhaus e.V. mit dem „Amtshaus Buch“ und dem „Stadtteilzentrum Pankow“, • Frei-Zeit-Haus e.V. mit dem „Nachbarschaftshaus“ und • Pfefferwerk Stadtkultur GmbH mit dem „Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz“. Der Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin und Brandenburg e.V. vernetzt und unterstützt mit fachlichen Kompetenzen den Ausbau der Selbsthilfe im gesamten Bezirk Pankow. Mit der Kooperationsvereinbarung verpflichten sich die beteiligten Partner zur gemeinsamen stadtteilübergreifenden Zusammenarbeit und Unterstützung – mit dem Ziel, im Bezirk Pankow die generationsübergreifende Arbeit in Stadtteilzentren und Nachbarschaftseinrichtungen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Dazu zählt die gezielte Nutzung sozialräumlicher Ressourcen, die Vernetzung und Abstimmung der Angebote der Träger untereinander, sowie die Förderung der Teilhabe und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Nachbarschaftsarbeit vor Ort. Sozialdienste, Begegnungsstätten und weitere zuwendungsgeförderten

Projekte sollen in dem Entwicklungsprozess eingebunden werden. Ein besonderes Anliegen der Kooperationspartner besteht in der Abstimmung der Angebote der Stadteilzentren sowie der Sozial- und Jugendhilfeplanung mit anderen Angeboten und mit Bedarfslagen der Bereiche Soziales und Jugend im Bezirk. Zur besonderen Herausforderung der Vereinbarung gehört die gemeinsame Entwicklung eines Regionalbudgets. Ziel ist, Pankow in vier Regionen einzuteilen. In jeder Region soll dann jeweils ein Stadteilzentrum in Kooperation mit weiteren öffentlichen und freien Trägern generationsübergreifende Angebote entwickeln und fördern. Einmalig und nachahmenswert

Vertragsunterzeichnung mit Marzahn im Schloss Biesdorf Am 3. September 2012 wurde der Vertrag „Soziale Stadtteilzentren zur Sicherung von Nachbarschafts- und Gemeinwesenarbeit“ im Bezirk Marzahn für die Jahre 2012/2013 unterzeichnet. Von Renate Schilling, Stadteilzentrum Marzahn-Mitte (Träger: Volkssolidarität Berlin e.V.) Damit wird die Zusammenarbeit der Wohlfahrtsverbände vor Ort mit dem Bezirksamt im Bezirk zum dritten Mal bekräftigt. Vertragspartner sind der Bereich Soziales und Jugend des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf, der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin e.V., die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Spree-Wuhle e.V. und der Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. Die feierliche Vertragsunterzeichnung fand im Schloss Biesdorf statt. Anwesend waren neben den Vertragsunterzeichnern auch Vertreter der zuständigen Senatsverwaltung, die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Kathrin Bernikas, die Vorsitzenden der Linksfraktion in der BVV Klaus-Jürgen Dahlen und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Bernadette Kern sowie Geschäftsführer und Mitarbeiter aus Vereinen und Mitgliedsorganisationen von Stadtteilzentren. Mit dem Vertrag wird die Arbeit der gegenwärtig acht Stadtteilzentren im Bezirk bis Ende 2013 auf eine vertraglich und finanziell stabile Grundlage gestellt. Weiterhin wird die konstruktive Arbeit der Stadtteilzentren gemeinsam an die aktuellen Situationen in den jeweiligen Sozialräumen angepasst und weiterentwickelt. Sozialstadträtin Dagmar Pohle, die mit Jugendstadträtin Julia Witt für das Bezirksamt unterzeichnete, würdigte in

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Landesgeschäftsstelle

ihrer Ansprache die Zusammenarbeit mit den beteiligten Wohlfahrtsverbänden und sozialen Organisationen vor Ort und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit einer gemeinsamen Weiterentwicklung Stadtteilarbeit im Bezirk. Sie verwies auch darauf, dass der Bezirk nunmehr seit zehn Jahren mit einem solchen Vertragswerk wichtige Aufgaben der Nachbarschafts- und Gemeinwesenarbeit ermöglicht. Der Bezirk strebt an, auch für Kaulsdorf, wo es dergleichen noch nicht gibt, ein Stadtteilzentrum zu ermöglichen. Dr. Gabriele Schlimper vom Paritätischen Wohlfahrtsverband hob hervor, dass diese Art der vertraglich geregelten Zusammenarbeit zwischen Wohlfahrtsverbänden, deren Mitgliedsorganisationen und dem Bezirksamt für Berlin einmalig ist und Schule machen sollte. Frank Petratschek vom Caritasverband fand es wichtig, dass auch der bezirkliche Migrationssozialdienst als wichtige Querschnittsaufgabe in das Vertragswerk einbezogen ist. Die Vertragsunterzeichner freuen sich auf die weitere gute Zusammenarbeit.

Wer bietet Sport und Fitness an? Unter dem Dach des Paritätischen gibt es zahlreiche Mitgliedsorganisationen mit Bewegungsund Sportangeboten. Die Pressestelle des Paritätischen Berlin würde gern mehr darüber erfahren, um diese Arbeit mit unseren Medien zu unterstützen. Bitte teilen Sie uns mit, • welche Angebote Sie für welche Zielgruppen vorhalten • um welche Art von Prävention es sich dabei handelt (Primär- bzw. Sekundärprävention) und • ob Sie interessiert sind, in Reportagen, Berichten, Interviews darüber in unseren Verbandsmedien mitzuwirken. Es wäre schön, von Ihnen bis zum 25. September Rückmeldung zu erhalten. Bitte senden Sie die Mails an die Adresse von Rita Schmid: [email protected]; Tel. 030 - 86001-183

Am 5. April 2012 wurde die „Verordnung über die Voraussetzungen und das Verfahren zur Akkreditierung von fachkundigen Stellen und zur Zulassung von Trägern und Maßnahmen der Arbeitsförderung nach dem SGB III“ (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung – Azav) im Bundesgesetzblatt Jahrgang 2012 Teil I Nr. 15 veröffentlicht. Damit kommt eine Reihe von neuen Anforderungen auf die Organisationen zu. Der Paritätische Gesamtverband hat dazu eine Übersicht über die aktuell häufig gestellten Fragen zusammengestellt, die wir auf den Seiten 40-43 dieses Rundbriefs abdrucken. Mit Unterstützung des Paritätischen Berlin findet am 23. November in Berlin die 17. Fachtagung des Legasthenie-Zentrums Berlin e.V. im AVZ Logenhaus, Emser Straße, statt. Sie trägt den Titel „Bildungsperspektiven für Kinder mit Lernschwierigkeiten“. Tel. (030) 45 02 22 33 Ansprechpartner: Uwe Spindler [email protected] Das Klinikportal Qualitätskliniken.de enthält ab sofort die Qualitätsdaten des Jahres 2011 von Krankenhäusern. „Damit bieten wir Menschen, die auf der Suche nach der passenden Klinik für ihre Behandlung sind, eine hochaktuelle Datenbasis“, erklärt Christian Lautner, Geschäftsführer von Qualitätskliniken.de. An diesem Internetportal können sich grundsätzlich alle Kliniken der Bundesrepublik Deutschland unabhängig von ihrer Größe und Trägerstruktur beteiligen. Zu den Mitgliedern des Klinikportals gehören auch SanaKliniken, die mit dem Paritätischen Berlin in strategischer Partnerschaft verbunden sind. www.qualitaetskliniken.de www.sana-bb.de. Schülerhelfer/innen dringend gesucht! Das „Netzwerk Schülerhilfe Rollberg“ unterstützt zur Zeit 100 Kinder und Jugendliche aus dem Rollberg mit ca. 76 Ehrenamtlichen. Im Moment warten rund 30 Kinder auf einen der begehrten Plätze. Für das neue Schuljahr suchen das Netzwerk noch Verstärkung von Bürgern, die sich für die Bildung, die Verbesserung der Sprachkenntnisse und die Zukunft der Kinder und Jugendlichen einsetzen möchten. Tel. 030/68 08 61 10

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Landesgeschäftsstelle Stefan Holtz und Margret Pelkhofer-Stamm

Neue Namen, neue Adressen

Aktuelle Stellenangebote und -gesuche finden Sie im Internet stets hier:

http://www.paritaet-berlin.de/jobs/ stellenangebote.html

Im August 2012 verabschiedeten sich zwei langjährige Mitarbeiter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin in den Ruhestand. Mit einer fröhlichen Sommerparty im Garten des Hauses der Parität in der Kollwitzstraße verabschiedete sich Stefan Holtz von Kollegen, Mitgliedern und Partnern aus Politik und Verwaltung. Stefan Holtz war stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle Bezirke. Als Bezirksbeauftragter kümmerte er sich um die Belange der Mitglieder und ihr Engagement zur sozialen Versorgung der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg-Hohenschönhausen, Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Zusätzlich oblag ihm die Unterstützung der Betreuungsvereine unter Paritätischem Dach. Stefan Holtz kam nach der Wende Ende 1991 zum Verband und engagierte sich maßgeblich beim Aufbau der Regionalen Geschäftsstellen und bei der Pluralisierung der Trägerstruktur sozialer Versorgung im Ostteil der Stadt. Margret Pelkhofer-Stamm war 23 Jahre Paritätische Fachreferentin für Migration. Sie sorgte dafür, dass die rund 60 Träger der Migrationssozialarbeit und die vielen Migrantenorganisationen unter dem Dach des Paritätischen Stimme und Gehör in Politik und Verwaltung fanden. Unter ihrer Ägide entstanden unter anderem die Paritätischen Grundsätze zur interkulturellen Öffnung. Noch in den letzten beiden Jahren ihres Wirkens entstanden auf ihre Initiative und von ihrer Fachkompetenz begleitet zwei Themenhefte, die die breite Palette der Aktivitäten und Angebote Paritätischer Mitglieder aus dem Migrationsbereich dokumentieren: „Hürden nehmen – Migrationsarbeit im Paritätischen Wohlfahrtsverband“ vom Mai 2011 und „Vielfalt im Alltag gestalten. Interkulturelle Öffnung unter Paritätischem Dach“ im August 2012. Margret Pelkhofer-Stamm verabschiedete sich in ihrer Fachgruppe von den Mitgliedern und in engerem Kreis von den Kolleginnen und Kollegen der Landes- und Bezirksgeschäftsstelle. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin dankt beiden Kollegen für ihr langjähriges hoch motiviertes Engagement und wünscht alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. EW

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Foto: Gisela Schuster

► Dong Heng Interkultureller Förder­verein für Hospizdienste e. V. neue Adresse: Brandenburgische Straße 10; 10713 Berlin Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. ► Integrative Migrantenarbeit e. V.; neuer MO-Name: Füreinander Miteinander e. V. Keithstraße 1-3; 10787 Berlin Telefon neu: 21919760; 0157/84676218; Fax neu: 23625606 E-Mail neu: [email protected] Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter der bekannten Homepage erreichbar. ► Bildungsmarkt Vulkan Gesellschaft mit beschränkter Haftung neue Adresse: Heinrich-Mann-Straße 31, 13156 Berlin. Der Unternehmenssitz ist weiterhin in der Vulkanstraße 13, 10367 Berlin. Die Mitgliedsorganisation ist unter den bekannten Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. ► Fixpunkt e. V. und Fixpunkt - gemeinnützige Gesellschaft für Gesundheitsförderung und sozialintegrierende Hilfen für Suchtmittelabhängige mbH neue Adresse: Reichenberger Straße 131; 10999 Berlin, Tel.: 616755881; Fax 6944111 ► Psychosoziale Beratung und Behandlung für Alkohol- und Medikamentenabhängige – Therapeutische Arbeitsgemeinschaft und Tageszentrum Tempelhof gGmbH neue Adresse: Kirchbachstraße 11, 10783 Berlin Telefon neu: 21912420; Fax neu: 21917158 Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten E-Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar.

Neu im Un-Ruhestand

Landesgeschäftsstelle / Gesamtverband Brief aus der Berliner Grünen-Fraktion

Mindestlohn in Aus- und Weiterbildung - aber ändert sich die Vergabepraxis? Seit dem 1. August gilt ein Mindestlohn für pädagogisches Personal in Höhe von 12,60 Euro in Berlin und den westlichen Bundesländern (11,25 Euro in den östlichen Bundesländern) für die Erbringung von Dienstleistungen der Aus- und Weiterbildung nach dem SGB II und SGB III. Die Festlegung eines Mindestlohns in der Ausund Weiterbildungsbranche ist grundsätzlich richtig, heißt es in einem Brief aus der Bündnis 90 / Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Er könne aber nur realisiert werden, wenn die Ursache des Lohndumpings in diesem Bereich beseitigt werde. Und dieses Lohndumping sei eine Folge der Vergabepraxis der letzten Jahre. Die Kostensätze in der Vergabe der Regionalen Einkaufszentren deckten mittlerweile nicht einmal die Personalkosten in Höhe des Mindestlohns für die Aus- und Weiterbildungsbranche ab. Damit ergebe sich ein offensichtlicher Widerspruch zwischen der Bezahlung der pädagogischen Fachkräfte und den Anforderungen der anspruchsvollen Arbeit mit den Zielgruppen bzw. zwischen der geforderten Qualifikation und Berufserfahrung und den erzielbaren Preisen. Zusätzlich negativ wirkten sich die massiven Kürzungen für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen – vor allem auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung aus. Solange sich diese Vergabepraxis nicht ändere und sich die Maßnahmekosten sowie die Teilnehmerstundensätze nicht an dem Mindestlohn orientieren, würden die Träger der Aus- und Weiterbildungsbranche vor nahezu unlösbare Aufgaben gestellt, heißt es in dem Grünen-Brief. Der Paritätische hat ein informatives Papier zu Rechtsfragen zum Mindestlohn in der Aus- und Weiterbildungsbranche nach dem Zweiten oder Dritten Buch Sozialgesetzbuch verfasst. Dieses Papier finden Sie hier: http://www.paritaet-mv.de/fileadmin/dokumente/Fachinformationen/Uebergreifend/ info_Mindestlohn_Aus_Weiterbildung200712. pdf

Brief an Gesundheitsminister Bahr (FDP)

Paritätischer warnt vor wachsender Gesundheitskluft Vor einer wachsenden Gesundheitskluft in Deutschland warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband und appelliert in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Bahr, ein Präventionsgesetz auf den Weg zu bringen, um für alle Menschen gleiche Chancen auf ein möglichst gesundes und möglichst langes Leben schaffen. Die Lebenserwartung dürfe in Deutschland nicht länger vom Geldbeutel abhängen. Ein entsprechendes Gesetz zur Gesundheitsförderung müsse alle relevanten Akteure in die Pflicht nehmen, Qualitätsstandards sichern und eine verlässliche Finanzierung garantieren. „Die gesundheitliche Chancenungleichheit in Deutschland ist skandalös. Die ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung sterben im Durchschnitt zehn Jahre früher als die reichsten 20 Prozent. Bei ihnen brechen chronische Erkrankungen früher aus und verlaufen deutlich schwerwiegender“, kritisiert Verbandsvorsitzender Prof. Dr. Rolf Rosenbrock. Schon im Kindergarten manifestierten sich die ungleichen Gesundheitschancen: „Kinder aus sozial benachteiligten Familien sind nachweislich häufiger von physischen oder psychosozialen Problemen betroffen, die ihr gesamtes weiteres Leben beeinträchtigen können. Dieser Zustand ist beschämend und in einem der reichsten Länder der Welt untragbar.“ Der Verband fordert die Einführung eines eigenen Bundesgesetzes für nicht-medizinische Primärprävention und Gesundheitsförderung, um bereits erprobte Ansätze flächendeckend umzusetzen. Erforderlich seien Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, Gesundheitsprogramme in Kindertageseinrichtungen, kultursensible Programme, die auch Migrantinnen und Migranten erreichen. Rolf Rosenbrock: „Die Projektitis in diesem Bereich muss ein Ende haben und endlich durch dauerhafte Strukturen ersetzt werden.“ Dies sei nicht zuletzt ein Gebot ökonomischer Vernunft. „Jeder Euro, den wir heute in wirkungsvolle Prävention investieren, zahlt sich auch finanziell langfristig aus durch eine Entlastung der Sozialsysteme. Jeder Tag, den wir weiter warten, ist volkswirtschaftlich betrachtet, vergeudetes Geld“, warnt Gesundheitsökonom Rosenbrock. Es gebe kein Erkenntnisproblem, sondern ein Handlungsdefizit. „Der Minister ist in der Bringschuld.“

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Gesamtverband / Interview „Tiefpunkt bundesdeutscher Sozialpolitik“

Im Gespräch

Paritätischer zieht Bilanz anlässlich zehn Jahren Hartz IV

„Anmeldungen sind bis zum Schluss am 28. September möglich“

Als absoluten „Tiefpunkt der bundesdeutschen Sozialpolitik“ bewertet der Paritätische Wohlfahrtsverband die so genannten Hartz-Reformen in einer Bilanz. Hartz IV habe zu einer „Amerikanisierung“ des deutschen Arbeitsmarktes und zur tiefen sozialen Spaltung der Gesellschaft beigetragen. Der Verband mahnt zu einer arbeitsmarktpolitische Kehrtwende und fordert unter anderem eine bedarfsgerechte Anpassung der Hartz-IV-Regelsätze, den Ausbau öffentlich geförderter Beschäftigung sowie die Einführung eines Mindestarbeitslosengeldes. „Hartz IV markiert den absoluten Tiefpunkt der bundesdeutschen Sozialpolitik. Mit Hartz IV wurde die soziale Spaltung dieser Gesellschaft politisch mutwillig forciert“, bilanziert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. „Insbesondere Hartz IV ist getragen von einem zutiefst negativem Menschenbild. Hartz IV ist geprägt von Misstrauen, Kontrolle und Drangsalierung.“ In der Praxis sei der Anspruch des „Förderns und Forderns“ nie erfüllt worden. Dreiviertel aller Betroffenen verbleibe langfristig in Hartz IV. „Hartz IV ist eine perspektivlose Sackgasse, kein Sprungbrett“, so Schneider. Der Verband warnt vor der Zementierung eines VierKlassen-Arbeitsmarktes und legt mit seiner Bilanz zugleich einen eigenen Forderungskatalog zur Arbeitsmarktpolitik vor. Neben einer bedarfsgerechten Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze seien der Ausbau öffentlich geförderter, dauerhafter und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsangebote sowie eine Reform des Arbeitslosengeldes notwendig. Das Bündnis „Umfairteilen - Reichtum besteuern!“, in dem sich der Paritätische Gesamtverband gemeinsam mit vielen Organisationen und Initiativen engagiert, fordert eine stärkere Besteuerung großer Vermögen zur Finanzierung des Sozialstaats und notwendiger Reformen. Am 29. September 2012 wird ein bundesweiter Aktionstag sein, an dem u.a. in Köln, Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main große Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden werden.

Interview mit Kathrin Kummerow (Foto) von engagiert-indeutschland.de, der Informations- und Kommunikationsplattform für bürgerschaftliches Engagement. engagiert-in-deutschland. de koordiniert gemeinsam mit dem Veranstalter, dem Paritätischen Berlin, den Berliner Freiwilligentag am Freitag, 28. September 2012. Eingebettet ist dieser Tag in die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements und die Berliner Engagement-Woche, die zwischen dem 14. September und 3. Oktober stattfinden. Die wichtigste Frage zuerst: Können gemeinnützige Organisationen, die sich am 28. September präsentieren wollen, noch mitmachen? Ja, klar. Interessierte Organisationen können sich und ihre Projekte noch bis zum 28. September ins Netz einstellen und ihr Programm, das sie für diesen Tag planen, online interessierten Bürgern anbieten. Das ist über www.freiwilligentag2012.de bis zum Schluss möglich. Wie ist der Zuspruch bisher? Gut. Anfang September waren auf der Internetseite knapp 40 Projekte eingestellt worden, die sich am 28. September neugierigen Berlinerinnen und Berlinern mit unterschiedlichsten Programmen und Aktionen vorstellen und zum Mitmachen, selbst Initiieren und weiter Kommunizieren ermuntern möchten. Nennen Sie uns ein paar Beispiele. Der Speiseraum in der Nordberliner Werkgemeinschaft wird frisch gestrichen, in einem Seniorenklub ist der Herbstputz fällig, begleitet von herbstlichen Basteleien mit den Bewohnern. In einer Einrichtung der Comes e.V. können Freiwillige mit anpacken, um das Parkdeck zu einem Garten zu begrünen, die Aids-Hilfe braucht viele Hände, die unterschiedlichste Post- und Büromaterialien mit ihrer neuen Schöneberger Adresse bekleben. Aktive, die schon ehrenamtlich tätig sind, werden

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Interview mit von der Partie sein und über ihr Ehrenamt in der Berliner Aids-Hilfe berichten. Dieser Tag ist auch eine Gelegenheit, um Anerkennung auszudrücken und zu finden, und deswegen kann man die Freiwilligen und die Bürger motivieren. Denn die Arbeit der Ehrenamtlichen zieht sich über das ganze Jahr und findet eben zum größten Teil nicht öffentlich statt. Während interessierte Neugierige mit anpacken, erfahren sie gleichzeitig etwas über die Freiwilligenarbeit von Einrichtungen, Organisationen und Initiativen in Berlin? Das ist sehr oft so – das Konzept Reinschnuppern, Mitmachen und dabei Neues erfahren hat sich während der Freiwilligentage in den vergangenen Jahren gut bewährt. Die allermeisten Initiativen haben Erfahrungen mit Freiwilligentagen und wie man sich dort mit seinen bürgerschaftlichen ehrenamtlichen Projekten präsentiert. Das war sehr erfolgreich, und an diesen Erfolg der vergangenen Jahre wollen diese Initiativen, Einrichtungen und Projekte in diesem Jahr anknüpfen. Sehr hilfreich sind besonders die Erfahrungen, die in der Paritätischen Bundesakademie von Prof. Wagner und seinen Mitarbeitern mit den bisherigen „Freiwilligentagen“ gemacht wurden. Was versprechen sich die teilnehmenden Organisationen, Einrichtungen und Initiativen von einer Teilnahme? Damit können neue Ehrenamtliche gewonnen werden oder vielleicht erweitert sich ihr Aufgabenfeld um neue, zusätzliche Projekte, die im Kiez unbedingt von Freiwilligen angepackt und organisiert werden müssen. Und die Ehrenamtlichen zeigen sich auch mit ihren vielfältigen Kompetenzen, die überall gebraucht werden Dergleichen muss finanziert werden ... … vielleicht finden sich am Freiwilligentag Sponsoren, Geldspender oder engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Sachmittel hergeben. Alles in allem ist dieser Tag eine großartige PR-Aktion für das bürgerschaftliche Engagement in Berlin. Das könnten sich auch sozial engagierte Firmen, Betriebe, Bürogemeinschaften etc. zu Nutze machen. Es gibt sicher auch einige dieser engagierten Mitarbeiter, die an diesem Tag von ihren Arbeitgebern freigestellt werden, um ihr Ehrenamt vorzustellen. Der deutsche Verein z.B. wird auch in diesem Jahr seine Mitarbeiter in das Kreativhaus Berlin schicken und mit helfenden Händen zur Verfügung stehen. Viel Kompetenz in Bezug auf Malen, Bauen und Neugestalten wird hier gefragt sein. Solche Freistellungen für soziale Zwecke sind

nicht selten, aber: Wir würden es uns ganz allgemein wünschen, wenn die so vielfältig engagierten Betriebe und Unternehmen explizit das Engagement ihrer „freigestellten“ Mitarbeiter auch auf diesen Tag konzentrieren, um ihren Vorbildcharakter öffentlich zu unterstreichen. Welches Angebot machen der Paritätische Berlin und engagiert-in-deutschland.de? Wir organisieren diesen Tag und stimmen die Berlinerinnen und Berliner darauf ein. Wir stellen zum Beispiel Flyer und Plakate zur Verfügung, die – auf Spezialthemen, Bezirke und Kieze zugeschnitten – ausgelegt und ausgehängt werden können. Wir werden auch die Presse informieren, dass sie im Vorfeld und im Nachgang darüber berichten können. Wo erfahren Bürgerinnen und Bürger, was, wann und wer sich am 28. September vorstellt? Wir haben eine Koordinierungsgruppe gebildet, in der der Paritätische Berlin sowie die Sternenfischer und gute-tat.de als jene Freiwilligenagenturen vertreten sind, die die Multiplikatoren in die Bezirke hinein sind. Viele Projekte werden von Ihnen initiiert oder begleitet. Eine besonders schöne Initiative von „Gute Tat.de ist „Heute ein Engel“. Das ist eine Plattform für kurzzeitige Freiwilligenengagements. Wir haben darüber zum Beispiel die „Aktion Rasende Ehrenamtsreporter“ geschaltet. Was ist von denen zu erwarten? Sie werden, mit Fotokamera oder Video, Block und Stift unterwegs in den Kiezen die tollen Aktionen der Ehrenamtlichen dokumentieren und an das Organisationsteam vom Berliner Freiwilligentag weitergeben. Abends, während einer Dankeschön-Party im Roten Rathaus, werden die Bilder der „Rasenden Ehrenamtsreporter“ topaktuell gezeigt und kommentiert. Wie erfahren die Bürgerinnen und Bürger vom 28. September, die nicht über die Netzwerke der Freiwilligenagenturen zu erreichen sind? Wir haben auch Stadtteilzentren, Stadtbibliotheken und Bürgerämter in den Verteilerkreis der Informationen zum Freiwilligentag mit einbezogen, und wir hoffen natürlich, dass wir über diese verschiedenen Wege viele gute Multiplikatoren gefunden haben. Und viele Menschen erreichen, die für das Thema Freiwilligenarbeit Interesse haben und vielleicht selbst mal ein Ehrenamt übernehmen möchten. Außerdem werden zurzeit alle Berliner Medien über den 28. September und die vielfältigen Programme informiert, die an diesem Tag rund um die Themen „Ehrenamt“, „Freiwilligenarbeit“, „Bürgergesellschaft“ und „Engagement“ aufgelegt werden. www.freiwilligentag2012.de

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Bürgerengagement Engagementbericht der Bundesregierung Das nebenstehende Plakat zum Freiwilligentag am 28. September (siehe Vorwort von Prof. John und Interview auf den vorherigen Seiten) kann auch als Word-Dokument mit einem individualisierten Infofeld eingerichtet werden. In dem anzuklickenden Feld können Interessenten die allgemeinen Informationen durch solche ersetzen, die nur ihre Aktion oder ihren Kiez betreffen und diese dann selbst ausdrucken. www.freiwilligentag2012.de Vom 21. bis 23. September führt das Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V. die bundesweiten Aktionstage „Bei der Zivilgesellschaft zuhause“ durch. Wohnprojekte wie auch Initiativgruppen wollen mit zahlreichen Veranstaltungen für die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens begeistern. Das Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V verbreitet und unterstützt gemeinschaftliche Wohnprojekte seit 20 Jahren und koordiniert nun diese ersten bundesweiten Aktionstage. www.fgw-ev.de Ein besonderes Klassikvergnügen verspricht das Benefizkonzert der Stiftung Gute Tat am 28. November um 20 Uhr in der Philharmonie. Die Sopranistin Simone Kermes, 2011 mit dem Echo-Klassik als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet, wird mit Arien aus ihrer neuen CD für frischen Wind auf der Konzertbühne sorgen. Der Bratschist Nils Mönkemeyer, der Pianist William Youn und der Klarinettist David Orlowsky werden mit Musik von Robert Schumann die deutsche Romantik erklingen lassen. Auch der israelische Pianist Amir Katz und der Staats- und Domchor Berlin, der die Gala traditionsmäßig eröffnet, werden den Abend zu einem Konzertereignis machen. Karten (20 – 45 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr) unter 01805 -969 0000 oder www.ticketmaster.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen www.gute-tat.de

Unternehmen bevorzugen lokales Engagement Das Bundeskabinett hat den Ersten Engagementbericht „Für eine Kultur der Mitverantwortung“ beschlossen. Der Engagementbericht widmet sich schwerpunktmäßig dem bürgerschaftlichen Engagement von Unternehmen. Er bietet eine ökonomische Analyse, stellt die Situation und Entwicklung des Engagements in Deutschland dar und will neue Impulse und wichtige Handlungsempfehlungen geben. Die wichtigsten Ergebnisse des Berichtes: Fast zwei Drittel aller deutschen Unternehmen (64 Prozent) engagieren sich bürgerschaftlich. Das Volumen des Unternehmensengagements entspricht einem finanziellen Gegenwert von jährlich mindestens elf Milliarden Euro. Bevorzugt werden Geldspenden (8,5 Milliarden Euro), doch auch mit Produkt- und Sachspenden (1,5 Milliarden Euro) oder mit unentgeltlicher Überlassung der Infrastruktur (900 Millionen Euro) unterstützen die Unternehmen Vereine, Verbände, soziale Einrichtungen oder Stiftungen. Schwerpunkt des Berichts: Das bürgerschaftliche Engagement deutscher Unternehmen Die Unternehmen konzentrieren sich dabei auf ihr direktes lokales und regionales Umfeld und fördern besonders den Bereich Erziehung, Kindergärten und Schulen (75 Prozent) sowie Freizeitaktivitäten und Sport (68 Prozent). Bürgerschaftliches Engagement hat in Deutschland insgesamt eine hohe Stabilität (Quote 36 Prozent). Die beliebtesten Engagementfelder bei den über 14-Jährigen sind Sport und Bewegung, Schule, Kindergarten und Kirche oder Religion. Sozial- und Bildungsstatus spielen beim Engagement eine entscheidende Rolle: Besonders beruflich und familiär stark eingebundene Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für die Gesellschaft. „Wir werden die Empfehlung der Kommission aufgreifen, die Unternehmen durch Anlaufstellen im Rahmen unserer strategischen Partnerschaften mit der Wirtschaft zu unterstützen“, erklärte Bundesministerin Kristina Schröder. Was die Bundesregierung tun will Die Bundesregierung legt in ihrer Stellungnahme die zentralen Schwerpunkte der Engagementpolitk im Rah-

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Bürgerengagement men der Nationalen Engagementstrategie dar: Strategische Partnerschaften und Kooperation mit der Wirtschaft: Zusammenarbeit mit der Unternehmensgruppe „Wie - Wirtschaft. Initiative. Engagement.“, einer Gruppe von neunzehn Wirtschaftsunternehmen, die sich für bürgerschaftliches Engagement einsetzen. Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von Unternehmen mittels eines Güte-Siegels: Gemeinsam mit Arbeitgeberverbänden, Ländern, Gewerkschaften, kommunalen Spitzenverbänden, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und dem Deutschen Olympischen Sportbund soll so die Vereinbarkeit von Beruf und Engagement verbessert werde. Stärkung von sozialunternehmerischem Engagement und von sozialen Innovationen: Sozialunternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Zu diesem Zweck startete die Bundesregierung am 1. Januar 2012 ein KfW-Programm zur Finanzierung von Sozialunternehmen. Bürger schaftliches Engagement als Teil des Bildungskonzepts: Das Bundesfamilienministerium fördert „Service-Learning - Lernen durch Engagement“ an Schulen und Hochschulen, um diese Institutionen stärker für freiwilliges Engagement zu öffnen. Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund: Mit der „Aktion zusammen wachsen“ bietet das Bundesfamilienministerium in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration eine bundesweite Vernetzungsstruktur für Projekte an, die mit ehrenamtlichen Bildungs- und Ausbildungspaten besonders Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien unterstützen. Anerkennung des Engagements: Um zu zeigen, dass viele Menschen sich auf unterschiedlichste Weise für unsere Gesellschaft einsetzen, wurde der Deutsche Engagementpreis ins Leben gerufen. Der Erste Engagementbericht der Bundesregierung wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages vom 19. März 2009 von einer eigens dafür berufenen Kommission aus neun Sachverständigen der Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erstellt. Weitere Engagementberichte sollen in jeder Legislaturperiode mit einem jeweils neuen Schwerpunktthema folgen. www.bmfsfj.de

2. Berliner Engagement-Woche: Vom 14. September bis zum 3. Ok­to­ber 2012 findet im Ein­klang mit der bundesweiten 8. Woche des bürgerschaftlichen En­ga­ge­ments die 2. berlinerengagement-woche statt. www.freiwillig.info Am 25. September lautet das Motto des bundesweiten Aktionstages Tu‘s Day: „Ich tu´s. Und du?“ Mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen wollen sich Schulen, Klassen, AGs, Kitas und andere Bildungseinrichtungen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen, selbst aktiv werden. Der Tu‘s Day ist Teil der Aktionstage der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vom 21. bis 30. September 2012. www.mehr-wissen-mehr-tun.de Im Herbst 2012 eröffnet der ASB Berlin eine Schuldnerberatung. Der Verband sucht ab sofort engagierte ehrenamtliche Beraterinnen und Berater., die ungefähr zwei Stunden Zeit in der Woche mitbringen sollten. Der ASB bietet eine gründliche Einarbeitung. www.asb-berlin.de In den vergangenen Jahren ist ein regelrechter Gründungsboom von Infrastruktureinrichtungen für bürgerschaftliches Engagement zu verzeichnen. Hierzu zählen Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros, Selbsthilfekontaktstellen und Bürgerstiftungen ebenso wie Stadtteilbüros, Mehrgenerationenhäuser oder Lokale Bündnisse für Familien. In der Veröffentlichung „Lokale Engagementförderung Zivilgesellschaft vor Ort - eine Bilanz“ wird untersucht, welche Vor- und Nachteile die Vielfalt der Einrichtungen auf lokaler Ebene mit sich bringt. Welche Anlaufstellen, Büros und Agenturen sind noch zeitgemäß? Wie ergänzen sich die Angebote, wo überschneiden sie sich und wo stehen sie in Konkurrenz zueinander? „Lokale Engagementförderung. Zivilgesellschaft vor Ort - eine Bilanz“, Vs-Verlag 2012, Preis 24,95 Euro. Aktueller Lesetipp: Stiftung Mitarbeit (Hrsg.): Wie Stiftungen fördern - Anregungen aus der Praxis für die Praxis. Arbeitshilfen für Selbsthilfeund Bürgerinitiativen Nr. 43, Bonn · 2012, 92 S. 10 Euro, ISBN 978-3-941143-12-8 www.mitarbeit.de

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Bürgerengagement

IJGD In vielen Engagementfeldern übernehmen Ehrenamtliche auch Führungsaufgaben: Sie leiten Projekte, engagieren sich als Trainer oder haben Vorstandsämter inne. Basierend auf Interviews mit Ehrenamtlichen werden in dieser Publikation verschiedene Aspekte von Führung im Ehrenamt erläutert: Motivation, persönliche Führungsqualitäten sowie Kernaufgaben und -kompetenzen von ehrenamtlicher Führung. Ergänzt wird das Thema durch ein Kapitel zur Förderung ehrenamtlichen Engagements durch Unternehmen. Mit Checklisten, Musterbeispielen und Leitfäden sollen konkrete Hilfen für die Praxis angeboten werden. Redmann, Britta: Erfolgreich führen im Ehrenamt. Ein Praxisleitfaden für freiwillig engagierte Menschen. Wiesbaden 2012, 226 S., 34,95 Euro. Der Weg zu einer Finanzierung führt häufig über einen Projektantrag, der sich an Stiftungen und andere fördernde Einrichtungen wendet. Viele Anträge auf Fördermittel werden abgelehnt, weil die Antragsteller/innen Fehler machen oder ihr Vorhaben nicht gut präsentieren. Das Buch bildet eine praxisorientierte Schreibschule mit vielen Beispielen und Formulierungsvorschlägen für die einzelnen Teile von Projektanträgen. Darüber hinaus beinhaltet „Erfolgreich Fördermittel einwerben“ zahlreiche Tipps für einen überzeugenden Schreibstil, die einfach umzusetzen sind. Pichert, Daniel: Erfolgreich Fördermittel einwerben. Tipps und Tricks für das Schreiben von Projektanträgen. Bonn 2011, 182 S., 10 Euro

Startschuss für geballtes freiwilliges Engagement Die ijgd begrüßen 190 Jugendliche (Foto oben) zu ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr Es ist inzwischen Tradition, dass die neuen Freiwilligen, die bei den internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (ijgd e.V.) ihr FSJ beginnen, ihren ersten Arbeitstag mit einem Festakt im Zelt des Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi in Kreuzberg verbringen. Die Sprecherin für Kinder, Jugendliche und Familie der Grünen, Marianne Burkert-Eulitz, begrüßte und beglückwünschte neben den ehemaligen Freiwilligen die neuen FSJler. Die Tribünen waren gut gefüllt. Inklusive der Mitarbeiter und freiwilligen Helfern von den ijgd waren über 200 Menschen im Zelt. Für die Freiwilligen begann am 3. September offiziell ihr FSJ in Kindergärten, Pflegeheimen, Krankenhäusern und Wohngemeinschaften. Vielen sah man die Aufregung an, dass hier und heute ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Jugendfreiwilligendienst und wird inzwischen seit fast 50 Jahren in Deutschland angeboten. Dabei verpflichten sich junge Menschen zwischen 16-27 Jahren sechs bis 18 Monate in einer sozialen Einrichtung, wie Kindergärten oder Krankenhäuser, den Fachkräften zur Hand zu gehen. Neben der Möglichkeit, sich zu engagieren, nutzen viele Jugendliche die Chance, um in ein Berufsfeld reinzuschnuppern in dem sie später auch gerne arbeiten möchten. Der ijgd - Landesverein Berlin e.V. führt das FSJ in Berlin im Auftrag des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin durch. Weitere Informationen unter www.ijgd.de oder telefonisch 030/612031310

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Bürgerengagement Aids-Stiftung

„Primärprävention ist ein Zukunftsmodell“ Anfang September feierte die Deutsche AidsStiftung ihr 25-jähriges Bestehen im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. 250 Gäste folgten der Einladung, darunter Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und die Ehrenvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung Prof. Dr. Rita Süssmuth. Neben Minister Bahr und der Ehrenvorsitzenden gehörte Stiftungsgründer Rainer Ehlers zu den Rednern im Vortragssaal des Museums: „Meine Motivation, die Deutsche Aids-Stiftung „Positiv leben“ zu gründen war, Infizierten die Möglichkeit zu geben, sich gegen Diskriminierung zu wehren und ihnen eine Lobby zu geben. Da Diskriminierung auch immer etwas mit Armut zu tun hat, war - und bleibt - die materielle Hilfe für Betroffene notwendig.“, so Ehlers. Rosenbrock: Beispielgebend in Bürgerrechten und Partizipation Professor Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes – Gesamtverband e.V., sprach über die deutsche Aids-Politik: „Im Umgang mit HIV und Aids wurde ein Richtung weisendes neues Modell der Primärprävention durchgesetzt, entwickelt und zum Erfolg geführt. Verbunden war dies mit einem Gewinn an Bürgerrechten und Partizipation. Für die Zukunft kann daraus noch viel gelernt werden.“ Rita Süssmuth spielte vor 25 Jahren als Bundesgesundheitsministerin eine Schlüsselrolle in der nationalen HIV/Aids-Politik. „Ich wünsche unserer Deutschen Aids-Stiftung auch für die nächsten 25 Jahre Geschick und Mut und vor allem Unterstützung. Ohne die Unterstützung von Zustiftern und Spendern wäre die Arbeit der Stiftung nicht möglich.“ Seit einem Vierteljahrhundert Einzelhilfen und Unterstützung von Projekten Die Deutsche Aids-Stiftung ist die größte Aids-HilfeOrganisation in Deutschland, die betroffenen Menschen materielle Unterstützung bietet. Die Stiftung hilft seit 25 Jahren bedürftigen Menschen mit HIV und Aids in Deutschland durch Einzelhilfen und die Unterstützung von Projekten wie beispielsweise Betreutes Wohnen. Darüber hinaus fördert die Stiftung, deren größter Regionalverband in Berlin ist, seit dem Jahr 2000 ausgewählte Hilfsprojekte, etwa für Aidswaisen, Jugendliche, Mütter und ihre Kinder, vor allem im südlichen Afrika. E-Mail: [email protected] www.Aids-stiftung.de

Berliner Menschenrechtstag: Das Deutsche Institut für Menschenrechte lädt zum Berliner Menschenrechtstag am 27. September 2012 von 14 bis 22 Uhr ein. Ziel dieses Tages ist die Debatte, wie das menschenrechtliche Prinzip Inklusion nicht nur für den Bereich Behinderung, sondern ebenso für Herausforderungen wie Armut, Migration, Bildung oder, sexuelle Orientierung wirksam werden kann. Das Deutsche Institut für Menschenrechte will mit diesem Tag die Diskussion um Inklusion voranbringen. Neben einem Vortrag von Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, bietet der Tag Interviews, Fachforen, einen „Markt der Menschenrechtskulturen“ sowie ein Abendessen mit Theater. www.institut-fuer-menschenrechte.de „Freiwillige gibt’s nicht umsonst“: So lautet der Titel des Seminars, das vom 22. bis zum 24. Oktober 2012 vom Bildungsinstitut inForm der Lebenshilfe Marburg in Kooperation mit der Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland angeboten wird. Im Rahmen des dreitägigen Basiskurses vermitteln Thomas Kegel, Leiter der Akademie für Ehrenamt Deutschland e.V., und Tanja Weisslein, Freiwilligenkoordinatorin der Lebenshilfe Berlin, Kompetenzen in den Bereichen: Entscheidung für die Entwicklung bzw. den Ausbau von Freiwilligenarbeit; Entwicklung von Engagementbereichen sowie Gewinnung und Begleitung von Freiwilligen. Die erfolgreiche Teilnahme wird mit einem Zertifikat dokumentiert. www.lebenshilfe.de Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken setzt bei ihrem gesellschaftlichen Engagement weiter auf langfristige Projekte. Dies zeigen die nun ausgewerteten Zahlen zum gesellschaftlichen Engagement. So stärkten die 1121 Institute im Jahr 2011 vor allem ihr Engagement in Stiftungen. Mit insgesamt 183 Millionen Euro waren die Kreditgenossenschaften dort engagiert. Analog zu den Vorjahren setzen die Institute weiterhin auf Regionalität (88,6 Prozent), Kundennähe (79,9 Prozent) und Nachhaltigkeit (70,5 Prozent) als zentrale Motive ihrer Engagements. Dabei erreicht das Engagement vorzugsweise Kinder und Jugendliche (89,8 Prozent). Hauptempfänger bleiben örtliche Vereine und Initiativen (90,2 Prozent). www.bvr.de

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Pressespiegel

Notiert, zitiert, gedruckt Paritätische Themen in den Berliner Tageszeitungen – die kompletten Beiträge sind über die zitierten Links im Internet abzurufen. Als „eines der letzten Angebote für offene Jugendarbeit im Berliner Bezirk Wedding“ lobte die taz am 13.8. den Schülerladen A 13 in der Amsterdamer Straße. „Ab Herbst, so Sabine Walther, Geschäftsführerin des bisherigen Trägers, des Deutschen Kinderschutzbunds Berlin (DKSB), soll es in den Räumen ein neues Betreuungsangebot geben – „bedarfsgerecht“ und in festen Gruppen.“ http://www.taz.de/!99565/ „In den Ostbezirken fehlen Kitaplätze“, schrieb die Berliner Zeitung am 7. Juli über einen Bericht zum Bedarfs– atlas des Senats für ganz Berlin. In diesem Jahr stehen vier Millionen Euro für den Ausbau der Kita-Plätze zur Verfügung. „Es wird nicht leicht, diese Mittel in der kurzen Zeit noch zu verbauen, sagt Kita-Referent Marcus Luttmer vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Zudem sei es schwierig, qualifizierte Erzieher auf dem Arbeitsmarkt zu finden.“ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/kinderbetreuung-in-berlin-in-den-ostbezirken-fehlen-kitaplaetze,10809148,16564744.html Dauerbrenner Kitaplätze In einem Bericht über angebliche illegale Geschäfte mit Kita-Plätzen (Autorin: Florentine Anders) zitierte die Berliner Morgenpost am 11. Juli auch Babette Sperle vom Vorstand des Dachverbandes der Kinder- und Schülerläden (Daks). Sperle über sogenannte Elterninitiativkitas: „Durch die basisdemokratische Struktur können die Eltern hier selbst mitbestimmen, für welche Zusatzleistungen sie in welcher Höhe zahlen wollen.“ http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108257278/Bezirk-reagiert-auf-illegales-Geschaeft-mit-Kita-Plaetzen.html „Berlin erhält in diesem Jahr 1000 neue Kita-Plätze“, so überschrieb die Berliner Morgenpost am 3. September einen Bericht über die Vorhaben der Jugendsenatorin Sandra Scheeres. Die Morgenpost zitierte darin den Geschäftsführer des Berliner Paritätischen: „Über das Ausbauprogramm freute sich Oswald Menninger, der Vorsitzende der Liga der Wohlfahrtsverbände Berlins. Auch der Bedarfsatlas sei ein richtiger Schritt. Wichtig sei allerdings, dass dieser ständig angepasst wird, weil

sich der Bedarf oft verschiebe.“ http://mobil.morgenpost.de/berlin-aktuell/ article108944917/Berlin-erhaelt-in-diesem-Jahr1000-neue-Kita-Plaetze.html?cid=berlin In einem Beitrag zum gleichen Thema Ausbauprogramm kommt in der Berliner Zeitung am gleichen Tag ein weiterer Experte aus dem Paritätischen Landesverband zu Wort: „Ich gehe davon aus, dass im nächsten Jahr noch einmal so viele Anträge hinzukommen“, sagte Martin Hoyer, Kita-Referent beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, einem der Kita-Betreiber.“ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berliner-bedarfsatlas-geld-fuer-kita-ausbau-wirdknapp,10809148,17045772.html Wieviele GEZ-Gelder sind fällig? „Ab Januar müssen auch Kitas G???EZ-Gebühren zahlen“, so fasste die Berliner Morgenpost am 31. August einen Bericht mit der hübschen Überschrift „Sie wollen doch nur spielen“ zusammen. Zu Wort kam auch ein paritätischer Experte. „Nur für weniger als die Hälfte der insgesamt rund 2000 Kitas im Land Berlin, schätzt der Kita-Referent des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Martin Hoyer, dürfte wegen ihrer geringeren Größe der reduzierte Beitrag anfallen. Aus etlichen Einrichtungen habe es bereits irritierte Anfragen gegeben.“ http://mobil.morgenpost.de/berlin/ar ticle108888568/Berliner-Kitas-wollen-sich-gegenGEZ-Gebuehr-wehren.html?cid=berlin „Nur zwei Jahre nach ihrer Gründung versorgt die Kulturloge Berlin rund 5 500 sozial Bedürftige mit dem freien Zugang zu Theatern und Konzerten“, so die Berliner Zeitung am 24. Juli. Anlass war eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kultur für alle“, die von der Kulturloge in Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert worden war. http://www.berliner-zeitung.de/berlin/kulturloge-berlin-nur-die-staatskultur-spielt-nichtmit,10809148,16693900.html „Studenten finden kaum noch Wohnungen in Berlin“, so überschrieb der Tagesspiegel am 30. Juli einen Bericht, in dem auch die Paritätische Mitgliedsorganisation Berliner Studentenwerk zitiert wurde: „Das Berliner Studentenwerk verwaltet 9500 Wohnheimplätze, verteilt über die ganze Stadt. Die Zahl der Plätze sei rückläufig, sagt Sprecher Jürgen Morgenstern, weil angemietete Plätze aufgegeben werden mussten. „Dabei bräuchten wir eigentlich 500 zusätzliche Plätze in Hochschulnähe.“ http://www.tagesspiegel.de/berlin/guenstiger-

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Pressespiegel platz-ist-knapp-studenten-finden-kaum-noch-wohnungen-in-berlin/6935896.html So gut wie jedes Berliner Print- oder Funkmedium nimmt sich in verdienstvoller Regelmäßigkeit des Themas Ehrenamt an – und derer, die es tagtäglich ausfüllen. Die Berliner Morgenpost tut dies u.a. über den von ihr initiierten Berliner helfen e.V., der auch Mitgliedsorganisation im Paritätischen Berlin ist. „Neue Freundschaften statt Einsamkeit im Alter. Berliner helfen e.V. finanziert den Fahrdienst für Ausflüge und Veranstaltungen des Vereins „Freunde alter Menschen“ - so überschrieb das Blatt einen Bericht von Petra Götze am 25. August – und porträtierte u.a. Mehran Fatehi als „eine der vielen Freiwilligen. Sie engagiert sich seit vierzehn Jahren bei den Freunden alter Menschen ehrenamtlich.“ http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108791700/Neue-Freundschaften-statt-Einsamkeit-im-Alter.html Mitgliedsorganisationen im Ehrenamt Ein knappes Dutzend Kurzporträts von Ehrenamtlichen, die in Berlin unter dem Dach Paritätischer Mitgliedsorganisationen arbeiten, sammelte die Berliner Morgenpost in den vergangenen Wochen im Rahmen der großartigen Artikelserie „Ich engagiere mich ...“. Hier die Namen und die Organisationen. Ich engagiere mich ... „ ... für behinderte Familienangehörige“ (Rufkie Cobien, Betreuungsverein Neukölln) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article107803566/fuer-behinderte-Familienangehoerige.html „...für die Betreuung von Familienangehörigen“(Hatice Uysal, Betreuungsverein Neukölln) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108375642/fuer-die-Betreuung-von-Familienangehoerigen.html „... für die Volkssolidarität“ (Sigrid Nordmann) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108922435/fuer-die-Volkssolidaritaet.html „...im Humanistischen Verband Deutschland“ (Thomas Poch) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108658724/im-Humanistischen-VerbandDeutschland.html „... als Familienbegleiterin der Björn-Schulz-Stiftung“ (Ramona Schiemenz) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108606006/als-Familienbegleiterin-der-Bjoern-Schulz-Stiftung.html

„... als Mentor beim Projekt „Hürdenspringer“ (Thomas Bock, Unionhilfswerk) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108393042/als-Mentor-beim-Projekt-Huerdenspringer.html „... für den Verein Freunde alter Menschen“ (Inge Fischer) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article107916722/fuer-den-Verein-Freunde-alterMenschen.html „...beim Berliner Seniorentelefon“ (Brigitte Kosel, Humanistischer Verband Deutschlands) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108809067/beim-Berliner-Seniorentelefon. html „...beim Verein MOB für Obdachlose“ (Samyr Boualagui) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108294260/beim-Verein-MOB-fuer-Obdachlose.html „...für das Kinderhospiz Berliner Herz“ (Bernd Schulz) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108501189/fuer-das-Kinderhospiz-BerlinerHerz.html „...für die Betreuung älterer Menschen“ (Regina Kupke, Betreuungsverein Reinickendorf) http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108889447/fuer-die-Betreuung-aelterer-Menschen.html „Ehrensache“ ist die Dachzeile über viele Berichte, die im Tagesspiegel über bürgerschaftliche engagierte Berlinerinnen und Berliner veröffentlicht. Am 30. August kam Katja Hintze, 41, aus Lichterfelde, Mitbegründerin des Landesverbands der Schul-Fördervereine zu Wort: „Wir wollen Bildung besser machen und unterstützen und beraten Fördervereine, wenn es um marode Schulen, veraltete Technik oder Schulprojekte geht. Wo bekommt man Lesepaten her? Wie gründet man eine Arbeitsgemeinschaft oder einen Förderverein? Bei solchen Fragen helfen wir.“ http://www.tagesspiegel.de/berlin/ehrensachewir-wollen-die-bildung-verbessern/7070774.html Paritätische MOs in den News Einen Veranstaltungshinweis „Berliner Kinderhospiz Sonnenhof lädt zu Sommerfest“ nutzte der RBB am 26. August zu einer Kurzvorstellung: „Der 2002 eröffnete Sonnenhof gehört zu den ersten Kinderhospizen Deutschlands. Die Einrichtung hat derzeit Platz für 12 unheilbar kranke Kinder und Jugendliche. Da das Hos-

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Pressespiegel piz nach Angaben der Stiftung seit drei Jahren stets voll belegt ist, wird es derzeit ausgebaut.“ http://www.rbb-online.de/nachrichten/vermischtes/2012_08/berliner_kinderhospiz.html des Bestattungshauses Otto Berg in Reinickendorf präsentiert. Das Bestattungshaus Otto Berg und die Björn-SchulzStiftung, die das Pankower Kinderhospiz betreibt, finanzieren ein Projekt „Wie man Kindern den Tod erklärt“, das am 24. August von Martin Klesmann in der Berliner Zeitung präsentiert wurde. „Es ist besser für Kinder, Schlimmes zu wissen, als Schlimmes nur zu ahnen“, sagt Sylvia Vogel, Koordinatorin der Stiftung. Wer gut über das Sterben informiert sei, habe weniger Angst vor dem Tod.“ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/paedagogisches-projekt-wie-man-kindern-den-tod-erklaert,10809148,16954676.html Die Volkssolidarität und der Seniorentreff Breiten Raum nahm in den vergangenen Wochen die Berichterstattung über die Besetzung des Seniorentreffs in der Pankower Stillen Straße ein. In allen Agenturund Pressemeldungen wurde darauf verwiesen, dass die Volkssolidarität Interesse angemeldet habe, den Seniorenklub zu übernehmen. „Aber wir können solche Kosten nicht alleine übernehmen. Der Bezirk hängt die Latte für freie Träger zu hoch“, sagt die Landesvorsitzende der Volkssolidarität, Heidi Knaacke-Werner (Die Linke), frühere Sozialsenatorin in Berlin, am 24. August gegenüber dem Tagesspiegel. http://www.tagesspiegel.de/berlin/besetzter-seniorentreff-in-pankow-rentner-demonstrieren-vorabgeordnetenhaus/7047612.html Ähnlich berichtet die Berliner Zeitung am 4. September. „Die Seniorenorganisation Volkssolidarität würde sich daran beteiligen, der Paritätische Wohlfahrtsverband präferiert die Idee einer Genossenschaft.“ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/rentnerprotest-in-pankow-bei-den-senioren-liegen-dienerven-blank,10809148,16787674.html Und die Berliner Morgenpost schreibt am 10. August: „Die Berliner Landesvorsitzende (der Volkssolidarität) und frühere Sozialsenatorin Heidi KnakeWerner kündigte an, dass es Gespräche mit dem Bezirksamt geben werde. Am 20. September will der Pankower Finanzausschuss die Interessenten anhören, die den Seniorentreff im Erbbaurecht übernehmen wollen.“ http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/

article108563412/Die-Senioren-duerfen-bleiben. html Eine gute Presseübersicht ist auf der Internetseite einer „Solidaritätserklärung der Pankower Kultur- und Bildungseinrichtungen“ zu finden. http://pankowsolidaritaet.wordpress.com/ Kazim Erdogan engagiert sich unter anderem im „Aufbruch Neukölln e.V.“ – zuletzt organisierte er mit dem Verein die „Woche der Sprache“, die vom 1. bis 9. September zahlreiche Aktionen rund um das Thema Sprache und Lesen bot. Am 1. September berichtete die Berliner Morgenpost: „Erstmals ist die einwöchige Großveranstaltung, die nach 2006 auch in den Jahren 2008 und 2010 die Schönheit der Sprache als Verständigungsmittel verdeutlichen sollte, nun auf ganz Berlin ausgeweitet worden.“ http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/ article108914283/Woche-der-Sprache-findet-erstmals-in-ganz-Berlin-statt.html Berlin und die Paralympics Mit Ehrhart Körting, dem neuen Präsidenten des Berliner Behindertensportverbands, sprach der Tagesspiegel am 6. September über die Paralympics, über Defizite bei der Gleichberechtigung und die Zusammenarbeit des Berliner Behindertensportverbands mit dem Landessportbund. Ex-Innensenator Körting: „Durch die Berichterstattung über die Paralympics wird für die Gesellschaft deutlicher, dass Menschen mit Behinderung in unsere Mitte gehören. Wir werden lernen müssen, es als selbstverständlich anzusehen, dass jemand mit einer Behinderung vielleicht nicht mit derselben Geschwindigkeit arbeitet, aber mit derselben Qualität.“ http://www.tagesspiegel.de/sport/paralympics/ ehrhart-koerting-im-interview-menschen-mit-behinderung-gehoeren-in-unsere-mitte/7099056.html Einsatz gegen Rassismus und Rechtsextremismus Anlässlich eines Integrationsfestes auf dem Dürerplatz und einer Kundgebung gegen Antisemitismus auf dem benachbarten Grazer Platz in Berlin-Friedenau stellte der RBB auch einige Mitarbeiter von Gangway vor. „Zu den Organisatoren gehört Gangway, ein Verein, der mit rund 70 Sozialarbeitern Straßensozialarbeit in Berlin macht. Hüseyin Yoldas, arbeitet für Gangway. „Im Gespräch mit Michael Castritius sagte Yoldas, er erlebe bei arabischen Jugendlichen keinen direkten Antisemitismus. Das Verhalten der Täter entspreche dem von

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Pressespiegel / Report Jugendlichen, die in sozialen Brennpunkten leben. Sie seien aggressiv, litten unter Langeweile und Perspektivlosigkeit.“ http://www.inforadio.de/programm/schema/ sendungen/int/201208/31/178366.html Auch die Berliner Morgenpost befragte am 31. August die Sachverständigen von Gangway zum schlimmen Anlass, dem Übergriff auf Rabbiner Alter: „Die Streetworker Cem Pancar (37) und Huseyin Yoldas (36) betreuen für den Verein „Gangway“ Jugendliche in Schöneberg und im Dürerkiez von Friedenau. „Als wir am Mittwoch von dem Überfall auf den Rabbiner erfahren haben, sind wir sofort zu Rundgängen hier aufgebrochen“, sagt Huseyin Yoldas, „wir haben alle Jugendlichen aufgesucht, die etwas hätten wissen oder sogar an der Tat beteiligt gewesen sein können.“ http://www.morgenpost.de/politik/inland/article108894384/Berlin-Friedenau-ein-Stadtteil-kaempft-gegen-den-Hass.html Über die aktuelle Stadtentwicklung Berlins debattierte Mitte Juli eine kenntnisreiche Runde im Guggenheim Lab – die Berliner Zeitung berichtete darüber am 15. Juli. Zitat: „Die Runde gewann ihr Profil vor allem durch die Anwesenheit von Ephraim Gothe, dem Berliner Staatssekretär für Stadtentwicklung. Aufmerksam und geduldig hört der Fachpolitiker den anderen Anwesenden zu, etwa Barbara John vom Paritätischen Wohlfahrtsverband“. http://www.berliner-zeitung.de/debatte/stadtentwicklung-gespraechsbedarf-im-guggenheimlab,10809196,16623326.html

WZB-Organisationsbefragung bei Gemeinnützigen

Mit knappen Mitteln die guten Ziele im Blick behalten Das renommierte Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) hat in den vergangenen Monaten gemeinnützige Vereine, Unternehmen, Genossenschaften und Stiftungen befragt – es ging um Geld, öffentliches Ansehen, Verhältnis zum Staat und den Wettbewerb untereinander. Der „Dritte Sektor“ ließ sich durchleuchten. Knapp 100 Milliarden Euro, etwa soviel wie in Deutschland auch für Bildung ausgegeben wird, setzen gemeinnützige Organisationen jährlich um, schätzen Experten, die sich mit der Ökonomie des „Dritten Sektors“ auskennen. Darunter werden in Deutschland Vereine, gGmbHs, gemeinnützige Unternehmergesellschaften, Genossenschaften und Stiftungen zusammengefasst, die gemeinnützige und wohltätige Zwecke verfolgen. Die meisten gemeinnützigen Organisationen müssen mit äußerst knappen Budgets zurechtkommen und sind auf Kante genäht – und das, obwohl ihre Aufgaben wachsen und der Ruf nach ihren Leistungen in der Zivilgesellschaft immer lauter wird. Beinahe jeder zweite Verein (46 Prozent) blieb im Jahr 2010 mit seinen Jahreseinnahmen unter 20 000 Euro, jede dritte (33 Prozent) gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) wirtschaftete mit Umsätzen unterhalb einer halben Million Euro, immerhin jede fünfte (21 Prozent) Genossenschaft setzte zuletzt mehr als drei Millionen Euro um: 41 Prozent der in Deutschland registrierten mildtätigen Stiftungen finanzieren sich mit weniger als 20 000 Euro. Fundierte Datengrundlage für aktuelle Entwicklungen und Problemlagen Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen „Organisationsbefragung“ des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) hervor. Titel: „Dritte-Sektor-Organisationen heute: Eigene Ansprüche und ökonomische Herausforderungen“. Die Autoren, allesamt WZB-Sozialwissenschaftler, gehen von einer recht zuverlässigen Basis aus. Von 3111 Vereinen, gGmbHs, Genossenschaften und Stiftungen, die sie anschrieben, füllten 26 Prozent die teilweise anspruchsvollen Befragungsbögen aus. Zentrale Zielstellung sei es gewesen, aktuelle Entwicklungen und Problemlagen innerhalb des Sektors anhand einer fundierten Datengrundlage zu untersuchen. Dass sich das Thema „Finanzierung“ als bedeutendste

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Report „Problemlage“ zeigte, liegt auf der Hand. Die Befragung ergab, dass 20 Prozent der gGmbHs, 11 Prozent der Vereine, 10 Prozent der Genossenschaften und 5 Prozent der Stiftungen ein negatives Jahresergebnis verbuchten. Bei den meisten Organisationen sei die jährliche Finanzbilanz entweder positiv oder ausgeglichen ausgefallen, so die Autoren der Befragung. Leistungsengelte sind zur wichtigsten Finanzierungsquelle geworden Leistungsentgelte (z. B. in Form von Pflegesätzen) machen heute die wichtigsten Einnahmequellen in Vereinen oder gGmbHs aus, für Genossenschaften oder Stiftungen spielen sie erwartungsgemäß keine große Rolle. Besonders gemeinnützige Gesellschaften finanzieren sich durch Leistungsentgelte. Bei ihnen beträgt der Anteil solcher Einnahmepositionen an den Gesamteinnahmen 55 Prozent. Zum Vergleich: Vereine – 38 Prozent, Genossenschaften – 17 Prozent, Stiftungen 9 Prozent. Auch öffentliche Zuwendungen oder Zuschüsse sind nach wie vor bedeutende Finanzierungsquellen. Vereine finanzieren sich zu 29 Prozent aus solchen Mitteln, gGmbHs zu 21 Prozent, Stiftungen zu 20 Prozent. „Offenbar gelingt es Stiftungen durch ihr Prestige in einem beachtlichen Maße, den Staat als Kofinanzier für eigene Vorhaben und Projekte zu gewinnen“, vermuten die Autoren der Studie. Stiftungen gelingt es besonders gut, über Mitgliedsbeiträge und Verkaufserlöse an das Geld zu kommen, das sie für ihre Gemeinnützigkeit brauchen. Derlei selbsterwirtschaftete Mittel machen 64 Prozent ihrer Gesamteinnahmen aus. Drei von vier gGmbHs beklagen eine deutliche Zunahme des Wettbewerbs Insgesamt nimmt der Anteil staatlicher Zuwendungen und Zuschüsse tendenziell ab, übrigens ebenso wie der Anteil , der den Organisationen aus Spenden und Sponsoring zufließt. Während sich die Einnahmearten in der Tendenz in Richtung Leistungsentgelte und selbsterwirtschaftete Mittel verändern – zu Lasten von Projektförderung und Staatszuschüssen, während sich also hier eine allmähliche Tendenzverschiebung ergibt, steigen die Personal- und Sachkosten stetig. Die Autoren konstatieren: „Ausgehend von den gestiegenen Ausgaben bei einem Großteil der Organisationen dürfte sich deren finanzielle Situation in den letzten Jahren durchaus verschärft haben. Dies könnte nicht zuletzt ein Auslöser für immer mehr Rationalisierungstendenzen sein.“ Die, teils verhängnisvollen, Finanzierungstrends haben im „Dritten Sektor“ zu einem beträchtlichen Ökonomisierungsdruck geführt und zu einem Wettbewerb, der mit dem Privatsektor durchaus zu vergleichen ist. Dies werde am deutlichsten durch die gGmbHs bestätigt,

von denen rund drei von vier eine Zunahme des Wettbewerbs vermerken, schreiben die WZB-Autoren. Besonders betroffen von dieser Wettbewerbstendenz seien Organisationen, die im Gesundheitswesen (72 Prozent), in Bildung, Erziehung und Kinderbetreuung (62 Prozent) sowie in Sozialen Dienste und Hilfen (60 Prozent) tätig sind. Die gGmbH stünden quasi „paradigmatisch für Ökonomisierung“, so heißt es in der Studie, für wirtschaftliche Aktivität und hohen Rationalisierungsdruck. Dies schlage sich sowohl in den strukturellen Veränderungen und der Arbeitsweise als auch in ihrer zunehmend wirtschaftlichen Ausrichtung nieder. Zwei von drei Beschäftigten sind Frauen Das führt dazu, dass der dritte Sektor zwar ein verlässlicher Arbeitgeber ist, der freilich im Personalmarkt flexibel verfahren muss, um in punkto Kosten über die Runden zu kommen. Der überwiegende Teil der befragten Organisationen beschäftige bezahlte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mehr als zwei Drittel sind Frauen. Flexible Beschäftigungsverhältnisse seien auf dem Vormarsch und gewönnen weiter an Bedeutung, heißt es in der Studie. Besonders die zeitlich begrenzte Finanzierung von Projekten und Stellen führe häufig zu befristeten Einstellungen – vor allem in Vereinen. Ökonomisierung und Wettbewerbsdruck verändern zwar nicht die Organisationszwecke Gemeinnützigkeit und Dienstleistungsorientierung, sie hinterlassen aber deutliche, strukturelle Spuren, erfuhren die WZBSozialwissenschaftler: „So führen Organisationen mit Wettbewerbszunahme deutlich häufiger rationalisierende Veränderungen ihrer Organisationsstrukturen durch. Darunter fallen beispielsweise Fusionen oder bei DritteSektor-Organisationen die Schließung ganzer Teilbereiche. Rund 42 Prozent der Organisationen mit Wettbewerbszunahme, aber nur 18 Prozent derjenigen ohne Zunahme des Wettbewerbs nahmen in den letzten fünf Jahren solche Veränderungen vor“. Wachsender Druck durch dauernde Mittelkürzung und immer strengere Vergabekriterien Konkurrenz und Finanzdruck belasten die Beziehungen der Akteure untereinander. Ein großer Teil (71 Prozent) der befragten Organisationen gibt an, Probleme mit dem Staat und mit der Abhängigkeit von staatlichen Mitteln zu haben. Klassische Antworten der befragten Organisationen auf die Frage nach den Konflikten sind: „Mittelkürzungen und finanzielle Planungsunsicherheit“ (60 Prozent) sowie „Druck durch strengere Vergabekriterien öffentlicher Mittel“ (47 Prozent), aber auch „Verringerung inhaltlicher Handlungsspielräume“ (45 Prozent), die „Vereinnahmung als Dienstleister“ (39 Prozent) sowie „zu starke Steuerung und Kontrolle“ (34 Prozent). Der Wettbewerb ums öffentliche Geld, aber

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Report / Aktuell auch um Spenden und Sponsoren untereinander weitet sich zunehmend auf ein Gerangel um die besten und engagiertesten Mitarbeiter und Mitglieder aus. Das wirke sich besonders in den Vereinen aus, glauben die Autoren der „Organisationsbefragung“. Mittlerweile werde auch um Mitglieder und Engagierte konkurriert. Viele Vereine sind für junge Mitglieder und für junge Engagierte nicht mehr sonderlich attraktiv, das gilt besonders für das Gesundheitswesen (Selbsthilfeorganisationen), für Gewerkschaften und politische Parteien. Mal Schwund, mal Boom: Vereine auf der Suche nach den Mitgliedern der Zukunft Andere, eher dienstleistungsorientierte, Vereine haben dagegen Zulauf – und das, obwohl die meisten Vereine und Stiftungen eher klassische Mitgliederakquisition betreiben, also Informationsveranstaltungen und persönlicher Kontakt. Vielen befragten Organisationen ist gemein, dass sie Probleme haben Engagierte zu finden, die in Leitungs- und Aufsichtsgremien arbeiten. „Eine Verschärfung des Spagats zwischen wirtschaftlichen Zwängen einerseits und sozialen Zielen andererseits ist offenbar vorprogrammiert und kann künftig zu einer Zerreißprobe für die Vereine werden.“ Nachhaltig angelegte Kooperationen untereinander seien daher ebenso wichtig wie der offensivere Umgang mit den politisch gesetzten Rahmenbedingungen. Oswald Menninger vom Paritätischen Berlin: „Das schiefe Bild von der zügellosen Hilfsindustrie ist widerlegt“ Der Geschäftsführer des Berliner Landesverbands hält die Organisationsbefragung für aufschlussreich: „Die WZB-Studie belegt eindeutig, dass trotz der zunehmenden Ökonomisierung der Sozialen Arbeit die Gemeinwohlorientierung in der Wohlfahrtspflege nicht verloren gegangen ist und die Lösung gesellschaftlicher Probleme vorrangige Organisationsziele geblieben sind. Damit wird das schiefe Bild einer „zügellosen Hilfsindustrie“, das einige in Politik und Medien pflegen, durch empirische Befunde zurechtgerückt. Die Studie zeigt aber auch Probleme an, wie z. B. Engagierte zu finden, die ehrenamtliche Leistungs- und Aufsichtsgremien bei gemeinnützigen Organisationen besetzen wollen. Mit diesem Problem müssen wir uns zukünftig beschäftigen.“ www.wzb.de

Ende Oktober dürfen Auszubildende der kiezküchen mit Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Johann Lafer kochen. Als Partner der Initiative „Future for Us“ der AOK beteiligen sich die kiezküchen an Projekten und Veranstaltungen zum Thema Gesundheit und Gesunderhaltung. Futurefor-us-Schirmherr Steinmeier und Promi-Koch Lafer werden die Auszubildenden in Mötzow bei Brandenburg an der Havel treffen. www.bildungsmarkt.de DLRG Berlin fuhr fast 300 Einsätze – an einem einzigen Wochenende Ende August Schönes Wetter und ein recht starker Wind haben die Berliner Wasserretter gefordert. Fast 300 mal mussten sie ausrücken, um gekenterten Segelbooten und deren Mannschaften zu helfen. Neben den vielen Bootskenterungen mussten die DLRG Rettungsschwimmer auch einige Male Erste Hilfe leisten. Ein älterer Herr mit Herzproblemen wurde bei Lindwerder von einer großen Motoryacht geholt und der Feuerwehr übergeben. Gegen Mittag waren zwei Segler nach einer Kenterung auf dem Müggelsee vermisst. Nach kurzer Suche durch die DLRG wurden sie wohlbehalten gefunden. www.berlin.DLRG.de In der neu eröffneten Wandelbar-Nähwerkstatt im Stadtschloss Moabit können Interessenten kostenlos ihre Bekleidung, Gardinen, Decken, Bettwäsche und Kissenbezüge reparieren, ändern oder auffrischen. Die Mitarbeiter des „Moabiter Ratschlags“ haben viele Ideen für kreative Gestaltung: z.B. Taschen aus Verpackungsmaterial herstellen. www.moabiter-ratschlag.de Zum Fachgespräch „Kinderhospiz-Arbeit in Berlin: Quo vadis?“ lädt am 26.11.2012 um 10 Uhr ein: „MenschenKind - Koordinierungsstelle rund um Familien mit schwerkranken und betreuungsintensiven Kindern“, eine Initiative des HVD. Ort: Paritätischer Wohlfahrtsverband, Brandenburgische Str. 80; 10713 Berlin. Es sollen die Berliner Ergebnisse der Studie „Bedarfsanalyse zu Kinderhospiz-Angeboten in drei Regionen: Ostwestfalen, Berlin und Stuttgart“ diskutiert und Entwicklungsperspektiven formuliert werden. Die Studie wird von AGP Sozialforschung an der Ev. Hochschule Freiburg bis Oktober 2012 im Auftrag des Bundesverbandes Kinderhospiz durchgeführt. www.menschenkind-berlin.de

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Aktuell VdK Hochkarätige nationale und internationale Künstler haben sich zur diesjährigen Benefizgala „Künstler gegen Aids“ der Berliner Aids-Hilfe e.V. am 22. Oktober angekündigt, darunter die Pop-Band Mia und Jazzsängerin Gitte Haenning. Tickets in den Kategorien 44 Euro, 68 Euro und 89 Euro zzgl. VVK können ab sofort unter der Kartenhotline 030.479 974 77, im Internet unter www. eventim.de oder direkt im Stage Theater des Westens erworben werden. Premiumkarten zum Preis von 150 Euro sind direkt bei der Berliner Aids-Hilfe e.V. erhältlich. www.kuenstlergegenaids.de Der Deutsch-Russische Austausch (DRA) hält es für notwendig, die erleichterte Erlangung von Mehrjahresvisa auch für NGO-Mitarbeiter und andere Beteiligte der Kultur-, Jugend- und zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit einzuführen. In einer Erklärung der Organisation heißt es, dass auf eine Erweiterung von Gebühren im Zusammenhang mit der Einführung von Visumannahmestellen verzichtet werden müsse. www.austausch.org Fachtagung „Nachbarschaft 2020“ am 23. Oktober, von 8.30 bis 18 Uhr im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz. Ab sofort können sich Interessenten für die dritte Fachtagung der „reha e.V.“ in der Reihe Unterstütztes Wohnen anmelden. Veranstalter sind, neben reha e.V., der Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. und der Paritätische Berlin. Thema: Soziales Kapital zwischen Bodenrichtwert und Fallmanagement. Es sollen Themen an den Schnittstellen von Gemeinwesenarbeit und Eingliederungshilfe diskutiert werden. http://www.diereha.de/fachtagung.html Anlässlich des 30. Geburtstags der WildwasserSelbsthilfe & Beratung wird vom 2.-4. November 2012 plant die Initiative eine Veranstaltung in der Werkstatt der Kulturen Berlin. Weitere Informationen werden in Kürze hier bekannt gegeben: politischeselbsthilfe-gegengewalt.de.tl/ Familien, die einen bunten Urlaub erleben wollen, finden in vielen Jugendherbergen Reiseangebote in den Ferienzeiten. So z.B. in der Jugendherberge Burg im Spreewald, in der vom 7. bis zum 13. Oktober das Motto „Erlebnis ist, was ihr draus macht“ regiert. Sechs Übernachtungen mit Vollpension kosten ab 198 Euro pro Person. www.djh-berlin-brandenburg.de

„Freiraum Berlin“ hat Umzugsmanagement eingestellt Von Georg Steinhoff Das VdK-Projekt „Freiraum Berlin“, das im September 2009 mit finanzieller Unterstützung der ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ und großem Engagement seine Tätigkeit aufgenommen hatte, musste seine erfolgreiche Arbeit wegen fehlender Anschlussfinanzierung zum 31. August 2012 einstellen. Ziel des Projektes war, erstmalig älteren und behinderten Menschen den Umzug in eine barrierefreie Wohnung durch komplette Unterstützungsleistung zu erleichtern, angefangen bei der Wohnungssuche über benötigte Umbaumaßnahmen bis hin zum Umzug selbst. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels einerseits und des geringen Bestandes an ausgewiesenen barrierefreien Wohnungen in Berlin andererseits, aber auch steigender Mieten, wächst der Bedarf älterer bzw. behinderter Menschen an praktischer Unterstützung bei der Suche nach bezahlbaren barrierearmen bzw. -freien Wohnungen stetig. Deshalb hatte der Sozialverband VdK ein Pilotprojekt initiiert, das die praxisnahe Hilfe hierbei zum Inhalt hatte. Es stellte sich schnell heraus, dass das Interesse potentieller Wohnungssuchender so riesig war, dass die anfallenden Nachfragen trotz zusätzlicher Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer gar nicht alle bedient werden konnten. Eine Dienstleistung, die das soziale Berlin eigentlich dringender denn je braucht Eine vollständige Begleitung und Unterstützung hilfebedürftiger Menschen bis zum Umzug braucht sehr viel Zeit. Dennoch gelang es, knapp 70 Klienten so zu einer geeigneten Unterkunft zu verhelfen. Ferner konnte durch Wohnraumanpassungsmaßnahmen erreicht werden, dass 58 ältere bzw. behinderte Menschen auf Dauer in ihren Wohnungen bleiben konnten. Noch wesentlich größer ist die Zahl derer, denen durch fachkundige Beratung und Verweise Anregungen und nützliche Tipps gegeben werden konnten. Diese Tätigkeiten werden der Berliner Versorgungslandschaft zukünftig fehlen, da sich kein öffentlicher Geldgeber bereit gefunden hat, die laufenden Kosten in Höhe von 30 000 Euro jährlich zu übernehmen, um das Projekt auch zukünftig arbeitsfähig zu erhalten –

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Aktuell ein vergleichsweise geringer Betrag, wenn man bedenkt, dass hier nicht nur ein äußerst nützliches Projekt, sondern ein neuer Arbeitsansatz wieder eingestellt wird, den das soziale Berlin dringend braucht. Denn das Problem wird bleiben – auf der einen Seite immer mehr zunehmend hilfebedürftige ältere Menschen, auf der anderen Seite viel zu wenig geeigneter Wohnraum. Am Ende wird für viele wieder nur das Heim bleiben – statt der allseits propagierten Inklusion all derer, die auch im Wettlauf um barrierefreien individuellen Wohnraum nicht mithalten können. www.movado.de 25 Jahre NUSZ in der Ufa-Fabrik

Am Anfang war das Dojo Von Sigrid Niemer Die ersten Babies, die mit ihren Müttern eine Krabbelgruppe besuchten, sind längst erwachsen und haben eigene Familien gegründet. Die Räume auf dem Gelände der ufafabrik erstrahlen in frischem Glanz, neu und wärmegedämmt, und die Kurse erfreuen sich reger Beliebtheit. Viele Besucher der ufafabrik wundern sich. Wie hängt das hier alles zusammen? Dazu ein kleiner Ausflug in die Geschichte: Die ufafabrik entwickelte sich aus einem freizeitlich organisierten Kommunikationszentrum, der „Fabrik für Kultur, Sport und Handwerk e.V.“ 1979 zog dieser Verein auf das verwaiste Gelände der ehemaligen UFA-Filmfabrik in die Viktoriastraße und erreichte mit dem mutigen Schritt der „friedlichen Wiederinbetriebnahme“ einen Mietvertrag. Die Mitglieder der „ufafabrik“ taten von da an vor allem eins: Kultur, Nachhaltigkeit und soziales Engagement vernetzen und leben. Durch das Prinzip der gemeinsamen Kasse der Lebensgemeinschaft und den Verzicht einer privaten Entlohnung für die geleistete Arbeit gelang es, die verschiedenen Bereiche aufzubauen: Theater und Veranstaltungsbetrieb, Café Olé, Kinderbauernhof, Circus und Circusschule, Wohnbereiche, Bio-Bäckerei und Laden, Gästehaus, Terra Brasilis und vieles mehr. Nach einigen Jahren des erfolgreichen Wachsens wurde eine strukturelle Veränderung notwendig. Die gemeinsame Kasse wurde aufgehoben, und es entstanden in der Folge verschiedene Vereine und Betriebe, die bis heute in der ufafabrik jeder für sich und doch alle miteinander vernetzt sind. Das Nachbarschafts- und Selbsthilfe Zentrum (NUSZ) entwickelte sich aus dem Zusammenhang verschiedener

Selbsthilfegruppen. Zunächst gab es eine Anlauf- und Beratungsstelle, zwei Gruppenräume, das Dojo für asiatische Sportarten und zwei Bewegungsstudios. Die ehrenamtlichen Angebote und Gruppen wuchsen, sodass die Gründung eines eigenen Vereins sinnvoll erschien. 1987 wurde der NUSZ e.V. feierlich aus der Taufe gehoben und übernahm ab da die Koordination und finanzielle Verantwortung für verschiedenste soziale Aktivitäten und den Kinderbauernhof. Bei allem Wachstum: Die einzelne Person mit ihren Fragen, Wünschen und Bedürfnissen bleibt im Mittelpunkt des Geschehens. Der (leicht gekürzte) Text ist dem Vorwort einer informativen Broschüre entnommen, die das Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums (NUSZ) in der Ufa-Fabrik zum 25. Geburtstag herausgegeben hat. www.nusz.de Wohnungslosentagesstätte des Unionhilfswerks

Obdachlose von Wohnungslosigkeit bedroht Mit der Kündigung der Räume der Wohnungslosentagesstätte (Wota) in der Schöneberger Hohenstaufenstraße gerät ein für die Berliner Wohnungslosen zentrales Projekt in Gefahr, wenn nicht bis zum Jahresende Ersatzräume gefunden werden. Seit 22 Jahren leistet die Wota mit ihren niedrigschwelligen Angeboten für obdachlose, wohnungslose und von Armut betroffene Menschen wichtige Sozialarbeit. Finanziert und auch politisch dringend gefordert durch den Bezirk Tempelhof-Schöneberg, betreibt das Unionhilfswerk Sozialeinrichtungen gGmbH die Woh-

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Aktuell nungslosentagesstätte seit 1990. Von der Grundversorgung durch die Essensausgabe über die Möglichkeiten zur Kleidungs- und Körperpflege bis hin zu Beratungs– angeboten und nicht zuletzt den sozialen Kontakten reicht das dortige Angebot. Erstmalig im vergangenen Winter öffnete sich die Wota aufgrund der extremen Kälte zudem als Notübernachtung für von der Kälte bedrohte Obdachlose. Im vergangenen Jahr besuchten an den 258 Öffnungstagen bis zu 80 Menschen täglich die Wota, um in geschützter Umgebung eine Mahlzeit, saubere Kleidung oder auch Hilfe in schwierigen Lebenssituationen anzunehmen. Obwohl dieses Angebot nicht zu den Pflichtaufgaben des Bezirks gehört, ist dessen Fortführung ein zentrales Anliegen des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg. Die zuständige Bezirkstadträtin, Dr. Sibyll Klotz: „Meine dringende Bitte geht an alle Menschen mit Herz und Verstand, die Räume in Tempelhof-Schöneberg zu vermieten haben. Gesucht werden rund 200 Quadratmeter Fläche, damit diese überaus wichtige Arbeit auch über das Jahr 2012 hinaus fortgeführt werden kann. Was die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Laufe der letzten 22 Jahre für die sich permanent ändernden Besucher der Wota – von den ehemaligen DDR-Bürgern über die Berliner, die als Hartz IV- Empfänger an ihren existenziellen Grenzen waren bis hin zu Menschen aus den östlichen Nachbarländern - aufgebaut haben, das soll nicht umsonst gewesen sein! Helfen Sie uns bei unseren Hilfeangeboten!“ www.unionhilfswerk.de

Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand

„Unsere Freizeitstätten müssen bleiben!“ Offener Brief von Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Seniorengruppen gegen die Schließung der Seniorenbegegnungsstätte Schulstraße 118 und anderer Senioreneinrichtungen im Bezirk Mitte von Berlin. Ein sich wiederholender Vorgang, nämlich der Versuch, bestehende Seniorenbegegnungsstätten im Bezirk Mitte offensichtlich schrittweise zu eliminieren, veranlasst uns, 30 Vertreter und Vertreterinnen von Seniorenfreizeitgruppen, die sich regelmäßig in der Begegnungsstätte Schulstraße 118 treffen, zu dieser Meinungsbekundung und Absichtserklärung. Vorausgeschickt ist der Sachverhalt, dass seitens des Bezirksstadtrates für Bürgerdienste und Soziales bereits

vor drei Jahren versucht wurde, mehrere Begegnungsstätten aus Kostengründen zu schließen, was nicht zuletzt durch umfangreiche Protestaktionen von Seniorinnen und Senioren verhindert werden konnte. Nicht offiziell, sondern durch die Presse, erfuhren wir, dass die stark frequentierte Begegnungsstätte in der Schulstraße 118 bereits zum Herbst dieses Jahres geschlossen werden soll. Begründet wird dies mit der Asbestbelastung. Auf Nachfrage wurde dieses von Bezirkstadtrat Herrn von Dassel bestätigt und als einzige Alternative eine Mitnutzung des Sprengelhauses angeboten. Festzustellen ist, dass entsprechende Untersuchungen der Raumluft ergeben haben, dass keine erhöhte Asbestfaserkonzentration besteht. Warum also die plötzliche Eile und kaum Bemühen, Transparenz und Bürgerbeteiligung zu gewährleisten? Geeignete Räumlichkeiten müssen bereitgestellt werden Wir bestehen nicht auf dem Erhalt des Objektes im jetzigen Zustand, da es insgesamt baufällig ist. Aber wir fordern die Bereitstellung vergleichbarer geeigneter Räumlichkeiten, die wir weiterhin in eigener Regie nutzen können. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, über die unsere derzeitigen Sozialpolitiker zwar in Altenplänen und Leitlinien gerne die interessantesten Thesen aufstellen, aber in der Praxis zu keinen adäquaten Handlungen bereit zu sein scheinen. Die Begegnungsstätte Schulstraße 118 wird monatlich von über 1000 Bürgern und Bürgerinnen für unterschiedlichste Veranstaltungen kultureller, sportlicher, geistiger und geselliger Art genutzt. Organisiert wird dies durch den Träger Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand e.V. sowie 30 unterschiedlich strukturierte Gruppierungen. Im Ergebnis eines langjährigen Prozesses ist es gelungen, diese ursprünglich nur das Objekt nutzenden Gruppen weiter zu vernetzen, persönliche Bindungen herzustellen und ehrenamtliches Engagement zu entwickeln. Als besonderer Erfolg ist dabei zu werten, dass es gelungen ist, 30 bis 40 Frauen mit Migrationshintergrund, alle aus dem Kiez und mehrheitlich Türkinnen, fest in Veranstaltungen der Begegnungsstätte zu integrieren. Darüber hinaus entwickelte der Verein Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand ein eigenes anspruchsvolles sozialkulturelles und sportliches Angebot, dass gruppenübergreifend sowie auch von anderen Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils Wedding und überregional gern genutzt wird. Durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Arbeitsfördermaßnahmen werden weiterhin hochbetagte Senioren betreut, die wenig oder keine anderen sozialen Bindungen mehr haben und in der Begeg­nungsstätte einen Ort der Geselligkeit und des Wohlbefindens gefunden haben. Dieses gewachsene soziale Netzwerk würde

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Aktuell / Wettbewerbe, Förderpreise durch die Schließung der Begegnungsstätte unwieder­ bringlich zerschlagen! Denn die von bezirklicher Seite angebotene dezentrale Ansiedlung in anderen sozialen Einrichtungen – quasi als Untermieter – würde von einer Reihe von Nutzergruppen nicht angenommen und der Rest wäre im Sinne von Netzwerken nicht koordinierbar. Wir bitten die Adressaten unseres offenen Briefes um Unterstützung bei der Lösung des Problems, angemessene Räumlichkeiten für die vollständige Fortführung unserer Aktivitäten in eigener Regie zu finden und bis dahin den Ort Schulstraße 118 als Begegnungsstätte zu erhalten. Widerstand gegen Schließung oder gegen nicht akzeptablen Ersatz angekündigt Von den verantwortlichen Bezirkspolitikern und -politikerinnen erwarten wir, dass sie in ergebnis­orientierte Gespräche mit uns eintreten und erklären schon jetzt, einer ersatzlosen Schließung der Begegnungsstätte Schulstraße bzw. nicht akzeptablen Ersatzangeboten Widerstand entgegen zu setzen. Als Anlage und Anregung zum produktiven Planen und Handeln der Verantwortlichen fügen wir eine Aufstellung unseres Raumbedarfes bei. Mit freundlichen Grüßen, Stellvertretend für alle Gruppen in der Schulstraße Vorstand Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand e.V. www.sh-vor-ruhestand.de

Studienreise aus Weißrussland: Im Rahmen des Förder­pro­gramms Belarus der deut­schen Bundes­ regie­r ung und des Inter­natio­nalen Bildungs- und Be­geg­nungs­werks be­such­ten die Ber­liner Volks­soli­ darität Ende Juli die­ses Jahres 20 Gäste des bela­ rus­sischen Sozial­minis­teriums, lokaler staat­licher sozialer Behörden und Ein­rich­tungen sowie NGOs (non-governmental organization). Hintergrund der Reise war, dass in Belarus zum 1. Januar 2013 ein neues Sozialversorgungsgesetz in Kraft treten wird, das erstmals vorsieht, das NGOs von staatlichen Behörden gegen Bezahlung aus Haushaltsmitteln mit der Durchführung sozialer Dienstleitungen beauftragt werden können. „Es bereitet uns große Freude, diese Entwicklung durch die Praxisbeispiele aus unseren ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen zu unterstützen“, so kommentierte Sylvia Svoboda, Pflegedirektorin der Sozialdienste der Volkssolidarität Berlin gGmbH, das Treffen. www.volkssolidaritaet-berlin.de

Arbeitsgemeinschaft gedenkort-T4.eu

Wer macht mit? Ein Denkmal, das andersartig ist Zahlreiche Schülergruppen der 9. bis 13. Klassen aller Schulformen in ganz Deutschland beschäftigen sich mit der Frage, wie ein Denkmal für die NS-“Euthanasie“-Opfer aus einem jugendlichen Blickwinkel aussehen kann? Wie will die Jugend heutzutage gedenken: Denk-mal-anders-artig gedacht? Noch bis zum 30. November können Denkmal-Entwürfe eingereicht werden. Eine Jury vergibt fünf Preise mit insgesamt 6500 Euro Preisgeld. Zudem werden für jeweils fünf Vertreter der ausgezeichneten Schülergruppen zur Preisverleihung am 26. Januar 2013 in Berlin eingeladen. Der NS-“Euthanasie“-Opfer, rund 300 000 Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen, die im Nationalsozialismus von 1939 bis 1945 systematisch ermordet wurden, wurde bisher in Deutschland nicht ausreichend gedacht. Seit Ende 2011 gibt es einen Beschluss des Bundestages, dass ein nationaler Gedenkort in der Berliner Tiergartenstraße 4 entstehen soll. Das Projekt „andersartig gedenken“ wird von der AG gedenkort-T4.eu des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin e.V. getragen und vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Beschluss des Deutschen Bundestages gefördert. Die Arbeitsgemeinschaft gedenkort-T4.eu ist Veranstalter des Wettbewerbs „andersartig gedenken“ und arbeitet mit dem Ziel, der Opfer der NS-“Euthanasie“ in Europa zu gedenken. www.gedenkort-T4.eu

Berliner Gesundheitspreis 2013 Der mit insgesamt 50 000 Euro dotierte Berliner Gesundheitspreis 2013 wird für theoretische und konkrete Ansätze zum Thema „Wissen und Wissenstransfer in der Patientenversorgung“ vergeben. Initiatoren des Berliner Gesundheitspreises sind AOK und Ärztekammer Berlin. Die Ausschreibung richtet sich an Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Fachgesellschaften, Patientenorganisationen, Selbsthilfegruppen, wissenschaftliche Einrichtungen und Initiativen von Studenten und Auszubildenden. Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 30.09.2012. www.berliner-gesundheitspreis.de.

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Wettbewerbe, Förderpreise jugendnetz-berlin

Mit dem Wettbewerb „Der ideale Ort“ sucht Das Örtliche noch bis 30. September 2012 Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Initiativen aus ganz Deutschland, die sich für wohltätige Zwecke einsetzen, sich freiwillig engagieren oder ehrenamtlich helfen, ihren Ort für sich und andere lebenswerter zu gestalten. Preise bis zu 5000 Euro winken. Der Wettbewerb „Der ideale Ort“ möchte Menschen und Projekte vorstellen und auszeichnen, die den eigenen Ort aus freien Stücken heraus „idealer“ machen. Eine Jury aus Experten der Bereiche Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und soziale Einrichtungen wählt aus allen Bewerbungen die besten Projekte aus. www.der-ideale-ort.de In diesem Jahr wird zum 21. Mal der Mete-EksiPreis zur Förderung eines friedlichen Zusammenlebens von Kindern und Jugendlichen in Berlin ausgeschrieben. Mit dem Preis werden Personen, Gruppen oder Einrichtungen ausgezeichnet, die sich in diesem Sinne verdient gemacht haben. Bewerbungsschluss ist am 19. Oktober 2012. Die Vergabe des mit 3000 Euro dotierten Preises wird am 24. November 2012 im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf erfolgen. Weitere Informationen www.gew-berlin.de und beim Türkischen Elternverein Berlin-Brandenburg e.V. www.tevbb.de/meteeksifond.html Der Carl-Link-Fachverlag lobt gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe e.V. „Carl Link Award 2013“ aus, und zwar für die praxisrelevantesten Abschlussarbeiten elementarpädagogischer Studiengänge aus dem Themenbereich Management und Pädagogik in der Kindertagesbetreuung. Bewerben können sich Absolventinnen und Absolventen, die ihre Arbeiten im Wintersemester 2011/12 oder Sommersemester 2012 erfolgreich abgeschlossen haben. Neben einem Preisgeld von 1000 Euro für den 1. Platz und jeweils 500 Euro für den 2. und 3. Platz werden die drei besten Arbeiten außerdem in einer Fachbroschüre veröffentlicht. Bewerben sind noch bis zum 1. Oktober 2012 hier möglich. Carl Link, Programmbereich Kitamanagement Frau Susanne Klein, Robert-Bosch-Str. 6 50354 Köln, Tel +49-22194373-7907 [email protected] www.carllink.de

Ausschreibung zum Berliner Medienpreis „MediaMax“ 2012 Gemeinsam mit klicksafe, der EU-Initiative für mehr Sicherheit im Internet, würdigt jugendnetzberlin in diesem Jahr Jugendmedienprojekte, die in beispielgebender Weise … • … Jugendliche dazu befähigen und ermuntern, sich gesellschaftlich zu engagieren und ihre Interessen zu artikulieren – z.B. zu Belangen der Freizeitgestaltung, im Rahmen einer Stadtteilinitiative, zu Umweltfragen, im Sportverein, allgemein politisch usw. • … Jugendliche sensibilisieren, Tendenzen und Erscheinungen mit menschenverachtenden und/oder demokratiefeindlichen Inhalten zu erkennen und sie darin stärken bzw. ihnen eine Plattform bieten, diesem couragiert entgegenzutreten. Gesucht werden Medienprojekte, die … • ... von Jugendlichen initiiert und gestaltet wurden bzw. an deren Planung, Entwicklung und Umsetzung sie im hohem Maß beteiligt sind; • ... aktuelle Themenstellungen aufgreifen und dabei Soziale Medien nutzen; • ... offen, nachhaltig und übertragbar sind. Der Berliner Medienpreis MediaMax ist mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von 5000 Euro dotiert. Teilnahmebedingungen, Bewerbung & Einsendeschluss Teilnehmen können aus Berlin: freie und öffentliche Träger der Jugendhilfe, medienpädagogische Projekte und Initiativen sowie Organisationen und Einrichtungen, die mit Jugendlichen arbeiten. Für fachliche und inhaltliche Fragen stehen die zwölf bezirklichen Medienkompetenzzentren des Landesprogramms ‚jugendnetz-berlin‘ gern zur Verfügung. Die Kontaktangaben gibt es auf www.jugendnetz-berlin.de, im Navigationsbereich „Adressbuch“ unter „Medienkompetenzzentren“. Die Mitglieder der Jury werden durch die Trägerinnen des Landesprogramms ‚jugendnetz-berlin‘ und die EUInitiative klicksafe berufen. Die feierliche Preisverleihung ist am 26. November 2012 im Roten Rathaus. Die Bewerbungen bitte mit dem dafür vorgesehenen Formular bis zum 28. September 2012 (Posteingang) per E-Mail senden an: [email protected]

26 August / September 2012

Ältere Bürger Foto: Petra Engel

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it fantasievollen und informativen Angeboten präsentierten sich zahlreiche Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin während der Seniorenwoche 2012, deren Höhepunkt der Infomarkt mit Bühnenprogramm auf dem Breitscheidplatz unter der Gedächtniskirche war. Auf Infomärkten der Freiwilligenarbeit, der Selbsthilfe und einem Forum für pflegende Angehörige kam unter anderem der SoVD mit Interessenten ins Gespräch, auch das Unionhilfswerk, das Kreativhauses e.V. und viele weitere Paritätische Mitgliedsorganisationen beteiligten sich mit Kreativität, Information, Kritik und Unterhaltungsangeboten. www.senioren-berlin.de

Monitoring in Long-Term-Care

Forderung nach Monitoring-System zur Gewaltprävention Wer aufgrund von Krankheit oder Hinfälligkeit pflegebedürftig wird, verliert häufig seine Eigenständigkeit und die Fähigkeit zur Selbstbestimmung. Viele dieser Menschen können ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr äußern. Sie sind plötzlich abhängig vom guten Willen und den Fähigkeiten der Pflegeperson. Die im sogenannten Milcea-Projektverbund entwickelten Rahmenempfehlungen formulieren klare Anforderungen an ein Monitoring-System zur Gewaltprävention. Diese Rahmenempfehlungen sind Ergebnis des Projekts „Monitoring in Long-Term-Care – Pilot Project on Elder Abuse“ (Milcea), das die Krankenkassen gemeinsam mit Partnern aus Luxemburg, Österreich, den Niederlanden und Spanien durchgeführt haben. Das Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Kommission gefördert. Bei Gefahr und Verdacht: Nationale Hotline Zu den Milcea-Rahmenempfehlungen gehört, dass Handlungsabläufe auf allen Ebenen verbindlich festgelegt werden, so dass Personen und Organisationen, die mit alten und pflegebedürftigen Menschen arbeiten (beruflich oder ehrenamtlich) wissen, an wen sie

sich im Verdachtsfall wenden können. Eine nationale Telefonhotline, bei der (Verdachts-) Fälle gemeldet werden können, soll die Zugangsschwelle für externe Hilfen senken. Ein erster Schritt ist es, Personen und Organisationen, die beruflich oder ehrenamtlich mit möglichen Opfern von Gewalt in der Pflege in Kontakt kommen, für das Thema zu sensibilisieren. Sie müssen das Vorkommen von Gewalt in ihrem Umfeld für möglich halten und entsprechende Anzeichen erkennen können. Daher sollte das Thema auch in den Aus- und Fortbildungen aller Gesundheits- und Sozialberufe sowie im Qualitätsmanagement der Pflegeorganisationen und bei den externen Prüfungen von Heimaufsicht und Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) verankert werden. „Gewalt gegen Ältere und Pflegebedürftige muss enttabuisiert werden“ Nicht zuletzt sollten auch die alten und pflegebedürftigen Menschen selbst einbezogen werden, wenn es um die Planung und Ausgestaltung ihres Schutzes und Wohles geht. „Ähnlich wie bei der Aids-Kampagne müssen wir endlich dafür sorgen, dass das Thema Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen enttabuisiert und ins Licht der öffentlichen Wahrnehmung gerückt wird“, fordert Projektleiter Uwe Brucker. Eine regelmäßige Erhebung und Auswertung der Daten zur Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen und darauf aufbauend eine nationale Berichterstattung, aus der Präventionspläne abgeleitet werden, können weitere Schritte zur Aufklärung über dieses Thema sein. www.milcea.eu

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Ältere Bürger / Frauen, Mädchen ASB-Hausnotruf und ehrenamtliches Seniorennetzwerk seit 1. September 2012 auch in Berlin: Für alle Menschen, die auch mit gesundheitlichen Einschränkungen selbstständig leben möchten, gibt es den Hausnotruf. Um den Hals wie eine Kette oder am Arm wie ein Armband tragen die Kunden den kleinen Sender immer bei sich. Der Hausnotruf ermöglicht, dass rund um die Uhr sofort die angemessene Hilfe an der Seite der Kunden ist, wann immer sie sie brauchen. Seit 1. September bietet auch der Arbeiter-Samariter -Bund Berlin den Hausnotruf an. Auch einige zusätzliche Leistungen sind möglich, die das ASBSeniorennetzwerk den Nutzern des Hausnotrufes kostenfrei ermöglicht, beispielsweise ein ehrenamtlicher Besuchs- und Begleitdienst. www.asb-berlin.de Bundeswettbewerb 2012 „Fit im Alter: Eigenverantwortung fördern, Angebote schaffen“: Über diesen Bundeswettbewerb, mit dem attraktive Geldpreise verbunden sind, sollen Multiplikatoren angeregt werden, Gruppen von älteren Menschen aktiv an die Themen „vollwertige Ernährung“, „sachgerechte Mund- und Zahnpflege“ und „personengerechte Bewegung“ heranzuführen sowie die Empfehlungen dazu kreativ umzusetzen. Ende der Bewerbungsfrist: 24. September 2012. www.bagso.de In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen mehr als verdoppelt, berichtet das Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB). Während sie im Jahr 1991 noch bei 20,8 Prozent lag, stieg sie bis zum Jahr 2010 auf 44,2 Prozent. Entscheidend dazu beigetragen hat die höhere Erwerbstätigkeit von Frauen. www.iab.de Das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e. V. (ISO) hat den Endbericht „Nationale Demenzstrategien - Vergleichende Analyse zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Deutschland“ im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fertiggestellt. Damit eine Demenzstrategie zu Verbesserungen für die Kranken und ihre Familien führen könne, heißt es, müssten Kompetenzen gebündelt werden. Dafür seien durch die „Allianz für Menschen mit Demenz“ in Deutschland gute Voraussetzungen geschaffen worden. www.bmfsfj.de

Berliner Netzwerk gegen Gewalt

Gemeinsam im Kampf gegen sexuelle und sexualisierte Gewalt Das Land Berlin wird als erstes Bundesland ein ressort- und institutionsübergreifendes Netzwerk gegen sexuelle Gewalt einrichten. Das hat die Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ beschlossen. In diesem Berliner Netzwerk sollen zur Verbesserung des Opferschutzes alle Kräfte gebündelt werden, die im Bereich der sexualisierten Gewalt tätig sind, wie z.B. freie Träger, Kirchgemeinden, Migrantenverbände, Betroffenenverbände, Polizei, Bezirks- und Senatsverwaltungen. Dem Netzwerk gehören u.a. diese Organisationen an: Big, Hilfe-für-Jungs, Kiz, Lara, Signal, Strohhalm; Tauwetter und Wildwasser. Im Netzwerk sollen über Ressortgrenzen hinweg die Probleme erfasst und an deren Schnittstellen gemeinsam gearbeitet werden, um Defizite im Hilfesystem schneller erkennen und beheben zu können. Hierbei kommt der Sicherstellung der gesundheitlichen und psychosozialen Versorgung der verschiedenen Opfergruppen eine zentrale Bedeutung zu. Den Opfern sexueller Gewalt soll künftig besser und unbürokratischer geholfen werden Dazu erklärte die Staatssekretärin für Gesundheit, Emine Demirbüken-Wegner: „Damit ist eine jahrelange Diskussion zu einem guten Ende gebracht und erstmals der Weg frei gemacht worden, die Situation der Opfer in der Gesamtheit ihrer Lebensumstände unabhängig von ihrem Alter und Geschlecht erfassen und bearbeiten zu können. Die Erfahrungen, die wir dabei sammeln werden, werden auch für andere Bundesländer interessant und anregend sein, die ebenfalls solche Netzwerke aufbauen werden. Darin sehen wir ein zusätzliches Stück Verantwortung und wollen daher mit unseren Konzeptionen und Maßnahmeplänen, die wir auf eine breite politische und fachliche Basis stellen werden, gute und nachahmenswerte Beispiele präsentieren.“ Vor diesem Hintergrund habe die Beratung mit den freien Trägern über Ziele, Zusammensetzung und Organisation des Netzwerkes gezeigt, dass ein aktives Zusammenwirken von allen gewollt und unterstützt werde. Damit sei jetzt endgültig der Weg frei für ein umfassendes Berliner Netzwerk, um den Opfern sexueller Gewalt zukünftig besser helfen und sie unbürokratisch unterstützen zu können.

28 August / September 2012

Gesundheit / Kinder- und Jugendhilfe Kneipp-Verein Berlin e.V.

Kurse zum Wohnführerschein

Pünktlich zum 120. Geburtstag: Die Kneipp-Gesundheitstage

Fit für den ersten Schritt – in die eigene Wohnung

Anlässlich seines 120-jährigen Bestehens im Jahr 2012 veranstaltete der Kneipp-Verein Berlin e. V. Mitte September die Kneipp-Gesundheitstage „Aktiv und gesund in jedem Alter“ in Berliner Einkaufscentern mit dem Ziel, über Gesundheit, Vorsorge- und Betreuung zu informieren und darüber hinaus für die Kneippsche Idee zu werben.

„Was ist denn das hier für ein Krach?“ „Hallo. Wir sind gerade neu eingezogen. Wir dürfen jetzt bohren, wir haben auf die Mittagsruhe geachtet.“ „Ach so ist das… na gut, dann….dann ist es ja in Ordnung.“

Diese Veranstaltungen fanden in Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik, Gesundheit, Sport, Wirtschaft und Kultur statt. Ziel: Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters und Menschen mit Behinderung die Sozial- und Betreuungsarbeit verschiedener sozialer Träger und Anbieter aus der Region und die Gesundheits-, Vorsorge- und Präventionsarbeit des KneippVereins Berlin e.V. vorzustellen und näherzubringen. Schwerpunkte: Soziale Beratung, Wellness, Kultur, Mobilität, Touristik und Reisen Zu den Informationsschwerpunkten auf den Kneipp-Gesundheitstagen gehörten: soziale Beratungs-, Gesundheits-, Service-, Wohn- und Dienstleistungsangebote für alle Generationen und Menschen mit Behinderung sowie Ausbildung, Wellness, Kultur, Mobilität, Touristik und Reisen. Getreu den fünf Elementen der Kneippschen Gesundheitslehre wurden die Kneipp-Gesundheitstage „Aktiv und gesund in jedem Alter“ ergänzt durch die Themenbereiche: Bewegung und Sport, gesunde Ernährung, Lebensordnung und innere Balance, Wasseranwendungen sowie Heilkräuter und Heilpflanzen. Die Kneipp-Gesundheitstage wurden zudem ergänzt durch ein unterhaltsames und informatives Rahmenprogramm, das den Besucherinnen und Besuchern täglich Auftritte von Künstlerinnen und Künstlern präsentierte sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich der Gesundheitsthematik verbunden fühlen. Der Kneipp- Verein Berlin e. V. wurde am 6. Oktober 1892 gegründet. Nur wenige Kneipp- Vereine können auf eine so lange Tradition zurückblicken. Gegründet wurde der Verein vom Rechtsanwalt Dr. Händly, 1. Vorsitzender war der Juwelier J. A. Groß, sein Stellvertreter Friedrich Meßmer. www.kneipp-verein-berlin.de

Mit diesen Ausschnitten aus einer typischen Alltagssituation stellten sich sieben Absolventen des neuen Wohnführerscheinkurses vor. Auch ein Mietergespräch in einem Wohnungsunternehmen wurde in den Räumen von JaKuS e.V., Träger der Jugendhilfe u.a. im Bereich der ambulanten Hilfen und des Betreuten Einzelwohnens, anschaulich nachgestellt. Anschließend überreichte Juliane Witt, Stadträtin für Jugend, Familie, Weiterbildung und Kultur in MarzahnHellersdorf, gemeinsam mit Frieder Moritz von JaKuS e.V. und Vertreterinnen der drei beteiligten Wohnungsunternehmen allod, degewo und WG Marzahner Tor, den sieben erfolgreichen „Prüflingen“ unter großem Applaus die Wohnführerscheine. Mit diesem Zertifikat wird den Jugendlichen bestätigt, dass sie praktisches Fachwissen über das Wohnen erworben haben. „Zulassung zur Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden“ „Dass sich die Wohnungsunternehmen gemeinsam engagieren, um Jugendlichen den ersten Schritt zur eigenen Wohnung zu erleichtern, ist ein Engagement erster Klasse. Sie erhalten durch den Wohnführerschein eine ernste – aber auch ermutigende „Zulassung“ zur Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden“, betonte Juliane Witt. Auch zwei Jugendliche aus Neukölln hatten diesen Kurs erfolgreich bestanden. Die 16- bis 18-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich jedoch alle einig, dass der Kurs auf jeden Fall viel fürs Leben gebracht und natürlich ebenso jede Menge Spaß gemacht hat, auch wenn nicht alle bestanden haben. Für die Gäste, darunter Wilma Glücklich von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Martin Büren von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und Andreas Schulz vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin e.V. sowie Jutta Graf vom Jugendamt Marzahn-Hellersdorf, war es interessant zu erfahren, dass Projekte, die auch mit Fördermitteln entwickelt wurden, inzwischen mit Unterstützung

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Kinder- und Jugendhilfe Juliane Witt, Stadträtin für Jugend, Familie, Weiterbildung und Kultur in Marzahn-Hellersdorf, überreichte gemeinsam mit Frieder Moritz von JaKuS e.V. und Vertreterinnen der drei beteiligten Wohnungsunternehmen allod, degewo und WG Marzahner Tor, den sieben erfolgreichen „Prüflingen“ unter großem Applaus die Wohnführerscheine. Anschließend posierte die Runde für ein fröhliches Foto bestandenen zum Wohnungsführerschein.

durch die Wohnungsunternehmen und mit engagierten Trägern vor Ort erfolgreich fortgesetzt werden. Der Impuls für den „Wohnführerschein“ kam 2009 vom Quartiersmanagement Mehrower Allee und den Wohnungsunternehmen allod, degewo und Marzahner Tor. Mit deren finanzieller Unterstützung und aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt“ war 2009 und 2010 zusammen mit Schülerinnen und Schülern der TagoreSchule das Konzept und ein modulares Lehrprogramm für den Wohnführerschein entwickelt worden. Jugendliche, die in der Jugendhilfe betreut werden, soll die Suche nach der ersten eigenen Wohnung erleichtert werden Mit dem neuen Kooperationspartner JaKuS e.V. wurde das Programm nun modifiziert, um Jugendlichen, die in der Jugendhilfe betreut werden, die Suche nach der ersten eigenen Wohnung zu erleichtern. Im Kurs eigneten sich die Jugendlichen Praxiswissen an. Sie erfuhren Wesentliches über einen Mietvertrag, erledigten mit Hammer, Schraubenzieher und Bohrmaschine kleinere Handwerksarbeiten, errechneten anhand von Zählerständen Kosten für Wasser und Strom, erlernten das „Putzeinmaleins“, testeten im Rollenspiel mit der Lärmpolizei ihre Konfliktfähigkeit und führten Vermietungsgespräche in den beteiligten Wohnungsunternehmen. Mit diesem erfolgreich durchgeführten Kurs geht das Lehrprogramm „Wohnführerschein“ nun in Serie und kann sowohl an jeder weiterführenden Schule als auch von jedem engagierten Träger je nach Zielgruppe angepasst und umgesetzt werden. Bei Interesse stehen Ihnen die Projektbeteiligten für weitere Informationen gern zur Verfügung. www.mehrower-allee.de

Ein verbessertes Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen können Wissenschaftler auf Grund einer WHO-Studie feststellen. Der Gebrauch von Alkohol, Tabak und Cannabis sank in den vergangenen zehn Jahren. www.who.int Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilte, wurden im Jahr 2011 in Berlin 24 714 erzieherische Hilfen für Kinder und Jugendliche begonnen. Gegenüber 2010 ist das eine Steigerung von 1,3 Prozent. www.statistik-berlin-brandenburg.de Am 23.11.2012 findet in Berlin die 17. Fachtagung des Legasthenie-Zentrums Berlin e.V. statt. Sie trägt den Titel „Bildungsperspektiven für Kinder mit Lernschwierigkeiten“. Information: Tel.: (030) 45 02 22 33 Ansprechpartner: Uwe Spindler [email protected] Dr. Katharina Eckstein von der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat untersucht, wie Jugendliche in ihre Rolle als „gute Staatsbürger“ hineinwachsen und ihre Einstellung zu politischem Engagement entwickeln. Fazit: Es gilt, Schülerinnen und Schüler mit niedrigeren Bildungschancen auch in Sachen politischer Teilhabe besonders zu unterstützen, damit sie den Anschluss nicht verpassen. http://idw-online.de/pages/de/news491470

30 August / September 2012

Foto: Michael Janda

Kindertagesstätten

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m Juli hatten die Kinder der Kita Sonneninsel, (Boot e.V.) ungewöhnliche Spielkameraden – Ramona Pop, Fraktionsvorsitzende und Marianne Burkert-Eulitz, Abgeordnete der „Grünen“ besuchten die Kita. Die Gäste interessierten sich nicht nur für die Schwerpunkte, die integrative Betreuung hochbegabter Kinder und die Naturwissenschaft in der kindlichen Welt. Sie hatten weit offene Ohren für viele Themen zwischen Kita, Kindern und Erwachsenen. http://www.bootkitas.de/sonneninsel/sonneninsel.html

Kita-Trägermesse im OSZ Sozialwesen

Erzieher dringend gesucht! Von Claudia Gaudszun Paritätische Kita-Träger informierten Studierende am 24. August über Praktika und Arbeitsplätze für Erzieher in Kindertagesstätten. Neben dem Dialog mit den Ausbildungsinstituten waren die beteiligten Träger besonders an der Akquisition zukünftiger Mitarbeiter interessiert. Dieser Aspekt wird in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger. Und so beteiligten sich 20 – überwiegend große – Kita-Träger

an der Messe, die das Paritätische Kita-Referat in Kooperation mit der Anna-Freud-OSZ für Sozialwesen in Charlottenburg-Nord organisiert hatte. Dies war die zweite große Kita-Messe des Paritätischen in Kooperation mit einer staatlichen Ausbildungsstätte für Erzieher und Erzieherinnen. Die Anregungen der ersten Messe wurden aufgenommen, und so haben die Träger teilweise auch ihre anderen Arbeitsfelder (Jugendhilfe, Behindertenhilfe…) vorgestellt. Für die Studierenden war es eine Gelegenheit, aktuelle Fragen zu stellen. „Welche Arbeitsbedingungen erwarten mich bei freien Trägern?“ „Nach welchen besonderen Konzepten wird in den vorgestellten Kitas gearbeitet (z.B. mit Kindern mit Behinderungen oder nach bilingualem Konzept)?“ „Wie kann ich Kontakt zu den Trägern aufnehmen?“ Ab 9 Uhr wurden die Trägerstände in der Aula des OSZ I von insgesamt 22 Klassen in 4 Durchläufen gestaffelt besucht. So war genügend Zeit, in vielen Einzelkontakten mit den Mitarbeitern an den Ständen ins Gespräch zu kommen. Dies freute die Träger, da auch mit einigen Vorurteilen aufgeräumt werden konnte („Freie Träger müssen ja nicht mit dem Berliner Bildungsprogramm arbeiten.“) Die Professionalität der Freien Träger beeindruckte viele Besucher Die Schwerpunkte der ausstellenden Träger wurden teilweise schon anhand der Gestaltungen der Stände deutlich. Auf bunten Tischen lag pädagogisches Material aus, es wurden Laptops zur Darstellung der Arbeit genutzt und Info-Material verteilt. Auch die Schulleitung und das Lehrpersonal zeigten sich beeindruckt von der Professionalität der anwesenden freien Träger. Diese Form des Kontaktaufbaus zum pädagogischen Nachwuchs scheint sich zu bewähren. Das erste Resümee der Kita-Träger unmittelbar nach der Messe fiel durchgängig positiv aus. Und auch aus dem Referat Kindertagesstätten des Paritätischen Berlin kommt ein positives Fazit: „Das Interesse der Studierenden und auch einiger Lehrer war groß. Die Träger haben die Gelegenheit zur Präsentation wiederum professionell genutzt und sich über die rege Resonanz gefreut. Wir hoffen, das dies ein weiterer Schritt zur Fachkräftegewinnung ist.“ Dies war die zweite große Kita-Messe des Paritätischen in Kooperation mit einer staatlichen Ausbildungsstätte für Erzieher und Erzieherinnen - auch die zweite Kita-Messe wurde ein ansehnlicher Erfolg.

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Kultur Ein Vierteljahrhundert Theaterpädagogik Täglich grüßt das Grün: Kinderkunst aus dem Klax-Kindergarten Sternschnuppenhaus Die Klax-Kinderkunstgalerie präsentiert noch bis 27. Oktober Arbeiten aus dem Klax-Kindergarten „Sternschnuppenhaus“ in Prenzlauer Berg in der Ausstellung „Täglich grüßt das Grün – Einblicke ins Kinderatelier“. Klax-Kinderkunstgalerie Schönhauser Allee 58A ▪ 10437 Berlin ▪ Telefon 030 / 34 74 53 46 ▪ Fax 030 / 34 74 53 47 ▪ [email protected] ▪ www.klax-galerie.de In Treptow kommt das Jugendensemble „You N Me“ im September mit einer neuen Inszenierung heraus. Es geht nun in eine zweite Runde mit „Kalle und Alle – Superheit plus“ (Foto unten) und zu einem Wiedersehen mit den etwas schrägen Eltern von Rotkäppchen. Dafür holten sich die jugendlichen Künstler kreative Unterstützung von vielen Schülerinnen und Schülern aus TreptowKöpenick und Neukölln.

Wo: Cabuwazi-Treptow, Bouchéstr. 74 Wann: 21. September 18.00 Uhr; 22. September 18.00 Uhr; 23. September 16.00 Uhr Eintritt: 5 Euro/3 Euro Vorbestellungen: 030-544 901 518 [email protected]

25 Jahre Theater Strahl: Aufbruchstimmung! Die 100 x 50 Zentimeter große Geburtstagstorte brachte es auf den Punkt: 25 Jahre Theater Strahl. Immer etwas eckig, ziemlich bunt, irgendwie auch süß, ein Stück besser als das andere und von (fast) allen gemocht. Mit 200 jugendlichen Gästen zur Geburtstagsvorstellung am Vormittag zum Masken-Beat-Box-Theater und 200 Gästen zur Party im Theatergarten der Weißen Rose am Nachmittag verbreitete Berlins einziges Theater für die Generation ab 12 nicht nur Feier-, sondern auch Aufbruchstimmung! In drei Zukunftswerkstätten erarbeiteten die StrahlTheaterpädagogen und Schauspieler mit Jugendlichen aus drei verschiedenen Schulen (5. bis 12. Jahrgang) Visionen von einem Theater der Zukunft. In einer performativen Installation, einer Rapshow und begleitet von akrobatischen Elementen mit einem überdimensionalen Stuhl, auf dem die Theaterleitung Platz nahm, präsentierten die Werkstätten vor dem Geburtstagspublikum ihre „utopischen“ Ergebnisse. Ein helles Licht im Jammertal Und so werden auch diese Impulse in die künftige Theaterarbeit und vielleicht in eine neue Spielstätte fließen, denn – so der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit in seinem Grußwort: „Seit 25 Jahren wird das jugendliche Publikum dort abgeholt, wo es sich hinbewegt … Das Leben als work in progress, auf der Bühne wie in der Realität des Publikums. Deshalb entwickelt Theater Strahl viele seiner Inszenierungen gemeinsam mit dem Publikum, live, improvisiert und ungeschnitten…“ Die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, hob hervor, dass das Theater Strahl in seiner 25jährigen Laufbahn von über einer halben Million Menschen in mehr als 2 500 Vorstellungen und 39 Premieren besucht wurde. Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Vorsitzender der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, betonte, dass Jugendliche als Publikum im Theater Strahl „Beginn und Bezugspunkt der Arbeit, Quelle der Inspiration, Korrektiv und Resonanzboden der eigenen Kunst“ seien. Oder wie es Grips-Vater Volker Ludwig als Vertreter der zahlreichen Kinder- und Jugendtheater der Stadt auf seine unnachahmlich gereimte Weise sagte: „Was für den Stier die dicken Eier – In dunkler Nacht the light of fire – Ein helles Licht im Jammertal – Ist für die Teens Theater Strahl!“ www.theater-strahl.de

32 August / September 2012

Kultur Paritätischer Berlin und Kulturloge

Eine Inklusion ohne kulturelle Teilhabe wäre verfehlt Der Begriff „Kulturelle Inklusion“ hat Hochkonjunktur. Gleiches Recht auf volle Teilhabe für alle wird - zu Recht - allerorts gefordert. Wird die Forderung nach kultureller Teilhabe für alle verwirklicht? Welche Maßnahmen zur Umsetzung gibt es für Menschen, die in sozialen Einrichtungen leben und zusätzlich über geringes Einkommen verfügen? Wo liegen die größten Barrieren, wo die stärksten Herausforderungen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Veranstaltungsreihe „Kultur für alle! - Kulturelle Inklusion“ die mit einer Pressekonferenz Ende Juli in der Neuköllner Oper eröffnet wurde. Mit der Reihe möchte die Kulturloge Berlin in Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin öffentliches Bewusstsein schaffen für die unterschiedlichen Barrieren, die Menschen in sozialen Einrichtungen – neben einem oft geringen Einkommen - von kultureller Teilhabe abhalten. Zwei Jahre nach ihrer Gründung versorgt die Kulturloge Berlin rund 5 500 sozial Bedürftige mit dem freien Zugang zu Theatern und Konzerten. Auch die Zahl die ehrenamtlichen Helfer, die sich als Mittler sehen und in persönlichen Gesprächen zur Teilhabe an kulturellen Angeboten animieren, ist mittlerweile auf knapp 70 gestiegen. Rund 150 zumeist private Veranstalter kooperieren mit der Kulturloge. Während der Pressekonferenz diskutierte Reinald Purmann, Behindertenreferent des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, in einer Podiumsrunde mit Gästen aus Kultur- und Sozialbereich unter dem Titel „Kulturelle Inklusion von Menschen in sozialen Einrichtungen“ über deren Erfahrungen mit der Umsetzung kultureller Teilhabemöglichkeiten. Kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung – wie steht‘s um die Umsetzung? Auf Grund der im Kulturbetrieb vorherrschenden Bedingungen sind Menschen mit Behinderung oft unsichtbar. Dies bestätigte auch Dr. Jürgen Schneider, Behindertenbeauftragter des Landes Berlin. Meist stünden physikalische Barrierefreiheit in öffentlichen Institutionen oder Barrierefreiheit in den Medien im Blickpunkt des Interesses. Barrieren anderer Art gelangten selten zu öffentlicher Aufmerksamkeit. Die physikalische Barrierefreiheit gebe es in einigen Kultureinrichtungen Ber-

lins, wie der Universität der Künste und dem Schloss Charlottenburg noch nicht vollständig. Die Vermittlung macht‘s – behinderte Menschen aus sozialen Einrichtungen gehen in Kultur! Nicola Pantelias, Geschäftsführerin der Behindertenwerkstatt Nordbahn gGmbH weiß, wie wichtig Vermittlungsarbeit gerade für Menschen mit Behinderung ist und organisiert Kulturbesuche für ihre Klienten innerhalb der Einrichtung. Damit behinderte Menschen in Kultur gehen können, so Pantelias, müsse bei den Einrichtungsleitern die Bereitschaft vorhanden sein, Begleitdienste einzurichten und zu finanzieren. Empathisches Einfühlen, Bewusstsein wecken, Ängste abbauen, motivieren, begleiten und nachbereiten seien nur einige der Anforderungen, die erfüllt sein müssen, um einen Kulturbesuch für behinderte Menschen in die Tat umzusetzen. Es braucht Zeit und Mühe – ein selbstbestimmtes Leben ist das Ziel! Kulturelle Teilhabe spielt auch für die Vereinigung für Jugendhilfe Berlin und deren Geschäftsführer Ralf Feuerbaum eine wichtige Rolle. Die VfJ kooperiert seit Februar 2012 mit der Kulturloge Berlin. Die notwendige Motivation der behinderten Menschen, so Ralf Feuerbaum, sei oft mühevoll und zeitintensiv, besonders wenn diese zuvor nie Kontakt mit kulturellen Orten hatten. Mitarbeiter sozialer Einrichtungen, so Feuerbaum, fungierten als Filter zwischen Kulturwelt und den Menschen in den Einrichtungen. Bringen Mitarbeiter Bewusstsein und Begeisterung für Kultur bereits mit, seien sie eher bereit, sich in der Kulturvermittlung zu engagieren. Die Leere füllen – kulturelle Teilhabe von Menschen mit Suchtproblematik Gerhard Schmidt-Burda, Geschäftsführer der ADV gGmbH legt großen Wert darauf, die Definition von Behinderung möglichst weit zu fassen. Gerade psychisch kranke Menschen haben oft schwerwiegende Barrieren, wenn es um die Umsetzung kultureller Teilhabe geht, gelten aber in der Regel nicht als behindert. Bei Menschen mit Suchtproblematik treten bedingt durch Drogen-, Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch sehr häufig psychische Erkrankungen als zusätzlich Belastung auf. Wenn die Drogen wegfallen, so berichtet Schmidt-Burda, entstehe oft eine Leere, die erst wieder mit Inhalt – auch in Form von Hobbies oder Freizeitangeboten – und neuen Strukturen gefüllt werden müsse. Im Therapiekonzept leiste deshalb auch die Zusammenarbeit mit der Kulturloge Berlin ihren Beitrag im Prozess der Reintegration, zumal viele Klienten über nur geringes Einkommen verfügen.

August / September 2012

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Kultur / Menschen mit Behinderung

Foto: Denis Apel (Stardado)

Barrierefreiheit und soziales Engagement für Geringverdiener bei der O-2-World Berlin Die 2008 eröffnete O-2-World im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist vorbildlich ausgestattet, was Barrierefreiheit speziell für Menschen mit Behinderung betrifft. Seit Sommer 2011 ist die O-2-World Kooperationspartner der Kulturloge Berlin. Der Weiterverkauf von Karten wird durch ein System von Gästelisten verhindert. Wir müssen umdenken! Die Neuköllner Oper setzt auf kulturelle Bildung Benjamin Stein von der Neuköllner Oper ist sich der Verantwortung kultureller Einrichtungen zur Ermöglichung kultureller Teilhabe bewusst. Um Ängste und Vorurteile abzubauen, bedürfe es Motivation und gerade bei Menschen, die Kulturangebote bislang nicht nutzten ein ermutigendes Heranführen an neue, bislang unbekannte Orte. Dies schließe den Prozess der kulturellen Bildung mit ein. Die Neuköllner Oper (Foto oben) widme sich seit 15 Jahren ihrem kulturellen Bildungsauftrag. Die Zusammenarbeit mit der Kulturloge Berlin ermögliche es der Neuköllner Oper, auch Menschen aus sozialen Einrichtungen ihr Haus zu eröffnen. Wir sitzen zwischen den Stühlen! Die Kulturloge Berlin als Brückenbauer Die Kulturloge geht mit dem Thema „Überwindung von Barrieren“ konstruktiv um und ist wie ein Brückenbauer. Mit der Veranstaltungsreihe „Kultur für alle! Kulturelle Inklusion“ leistet die Kulturloge gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und ihren kulturellen und sozialen Partnern Pionierarbeit. „Wir stehen ganz am Anfang eines Prozesses und haben noch einen weiten Weg vor uns“, betont Angela Meyenburg, Leiterin der Kulturloge Berlin. Denn kulturelle Inklusion habe über die Beseitigung physikalischer Hindernisse viele weitere Facetten, die zunächst erst einmal ins öffentliche Bewusstsein gelangen müssen. „Es reicht nicht, den Menschen Karten zu geben und für Barrierefreiheit zu sorgen“, brachte Reinald Purmann es auf den Punkt. Auch Benjamin Stein von der Neuköllner Oper zog am Ende der Diskussion ein klares Fazit: „Kultur ist kein Luxusgut, sondern Menschengut. Exklusion von kultureller Teilhabe ist Menschenrechtsverletzung!“ www.kulturloge-berlin.de

Sechs internationale Dokumentar- und Spielfilme, die sich mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen, sind beim Filmfestival „überall dabei“ der Aktion Mensch zu sehen, und zwar vom 20. bis 26. September in den Kinos Arsenal und Cinemaxx. „überall dabei“ ist das in Europa einzige und größte Festival seiner Art. Weitere Informationen über das Filmfestival finden Sie unter: www.aktion-mensch.de/filmfestival In diesem Sommer fanden die Specialolympics in München statt. Special Olympics ist die weltweit größte, vom IOC offiziell anerkannte, Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Auf ihrer Website schreibt die Paritätische Mitgliedsorganisation Aktion Weitblick: „Wir sind sehr stolz auf die Teilnehmer von aktion weitblick, die sogar mit Medaillen aufwarten können. Herzlichen Glückwunsch an: Marcus Benter aus dem Wohnbereich Charlottenburg. Er errang eine Goldmedaille bei einer Dressurprüfung. Angelika Hänsel, ebenfalls aus dem Wohnbereich Charlottenburg. Sie macht seit 10 Jahren Karate und ist Mitglied im Polizeisportverein. Sie hat an vielen internationalen Wettkämpfen teilgenommen und zahlreiche Pokale gewonnen. Robin Klare hat im Mai 2012 an den „Special Olympics“ in München im Judo teilgenommen und einen zweiten Platz im inklusiven Kata-Wettbewerb gewonnen. www2.aktion-weitblick.de Bundestagspräsident Norbert Lammert lädt Menschen mit Behinderungen zur Diskussion mit den Abgeordneten am 26. und 27. Oktober in den Deutschen Bundestag ein. Die ursprünglich für den 2./3. Dezember 2011 zum Welttag der Behinderten geplante Veranstaltung findet im Paul-Löbe-Haus statt, nur wenige Meter vom Reichstagsgebäude entfernt. Das berichtet die Nachrichtenagentur kobinet und erinnert an eine Peinlichkeit des vergangenen Jahres. Damals musste „Menschen mit Behinderung im Deutschen Bundestag“ abgesagt werden, weil unter den 300 eingeladenen Gästen der Parlamentarier mehr als 100 im Rollstuhl waren. Die peinliche Ausladung wurde als Realsatire im Web und im Fernsehen diskutiert. www.kobinet-nachrichten.org

34 August / September 2012

Pflege / Queer

Pflegedemo in Berlin gegen unverantwortliche Preispolitik der AOK Nordost Foto: Markus Pleyer

P

flegedienste demonstrierten Stärke und forderten von der AOK Nordost faire Angebote für Berlin und Brandenburg: 1000 Pflegende ambulanter Dienste und Sozialstationen vornehmlich aus Berlin und Brandenburg gingen am 3. September 2012 auf die Straße – gefolgt von einem Autocorso mit rund 100 Pflegedienstautos. Auf einer großen Kundgebung vor der AOK Nordost machten sie ihren Unmut deutlich über eine Preispolitik, die in die Billigpflege führt. Sie zogen durch die gesamte Innenstadt bis vor das Bundesgesundheitsministerium – eine Demonstration für faire Entlohnung, für Würdigung der Pflege und gegen Preisdumping. Pflegedienste in Berlin und Brandenburg sind von massiven Absenkungen in den Vergütungen bedroht. Das werden sie sich nicht gefallen lassen.

Maneo

Kampagne für Pflegeeltern

Ansprechpartnerin für Hasskriminalität gegen sexuelle Orientierung

Pflegekinder bringen Leben in die vielfältigen Familie

Die Paritätische Mitgliedsorganisation Maneo begrüßt die von Berlins Justizsenator Thomas Heilmann bekannt gegebene Benennung einer Ansprechpartnerin für Straftaten gegen die sexuelle Orientierung bei der Berliner Staatsanwaltschaft.

Die Familien für Kinder gGmbH und der Lesbenund Schwulenverband Berlin-Brandenburg haben in der Bundeshauptstadt eine Plakatkampagne gestartet, mit der Pflegeeltern gefunden werden sollen.

Die Berliner Justiz bejahe damit das öffentlichen Interesses bei Hasskriminalität gegen die sexuelle Orientierung. Berlin ist damit in Deutschland erneut Vorreiter und das erste Bundesland, dass nicht nur hauptamtlich bestellte Ansprechpartner bei der Polizei eingerichtet hat, sondern nun auch eine Ansprechpartnerin bei der Staatsanwaltschaft. www.maneo.de

„Pflegekinder bringen Lebendigkeit in die Familie“, mit diesem Slogan startete die Plakatkampagne. Sie wird u.a. vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, allen zwölf Berliner Bezirken und den freien Trägern der Pflegekinderhilfe unterstützt. Mit der Kampagne werden neben verheirateten Paaren auch Singles und unverheiratete Paare, Menschen bis 45 Jahre sowie lesbische und schwule Paare angesprochen. berlin.lsvd.de

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Straffälligen- und Opferhilfe Arbeitskreis der Opferhilfen in Deutschland

Mehr Professionalität in der Zeugenbegleitung Presseerklärung des Arbeitskreises der Opferhilfen (ado) zur Veröffentlichung der „Mindeststandards für die psychosoziale Begleitung (verletzter) Zeuginnen und Zeugen im Strafverfahren“: „Zu Recht nehmen Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte im Strafverfahren zunehmend auch auf die Opfer der Straftaten Rücksicht. Nach § 406h der Strafprozessordnung hat, wer durch eine Straftat verletzt wurde, ein Recht auf Unterstützung durch eine Opfer- Hilfseinrichtung. Ausdrücklich erwähnt die Strafprozessordnung dabei eine „psychosoziale Prozessbegleitung“. Damit ist Hilfe für diejenigen Opfer von Straftaten gemeint, die wegen des Erlittenen zu Gericht müssen – sei es als Zeugin oder Zeuge, sei es mit einer Nebenklage im Strafverfahren, sei es wegen Schadensersatz im Zivilprozess. Schon seit Jahren besteht bei vielen Gerichten eine Zeugenbetreuung. Sie ist örtlich ganz unterschiedlich organisiert. Bei manchen Gerichten liegt die Zeugenbetreuung in den professionellen Händen spezialisierter Kräfte. Bei anderen Gerichten wird sie von Rechtsreferendaren oder Gerichtswachtmeistern als Nebentätigkeit angeboten oder stützt sich auf Ehrenamtliche. Mindeststandards für die Zeugenbegleitung Der Arbeitskreis der Opferhilfen (ado), ein Zusammenschluss vielfältiger Einrichtungen, die bundesweit professionelle Opferhilfe leisten, veröffentlicht jetzt als Ergebnis einer bundesweit besetzten Arbeitsgruppe „Mindeststandards“ für die Zeugenbegleitung. Hier die Kernaussagen: Zeugenbegleitung muss in den Händen von ausgebildeten Sozialarbeitern liegen, die sich durch eine Spezialisierung mit den rechtlichen und psychologischen Aspekten gerichtlicher Verfahren auskennen. Zeugenbegleitung muss kontinuierlich erreichbar sein und über angemessene Räume im Gericht oder in Gerichtsnähe verfügen, um bedrohten Zeuginnen und Zeugen Schutz bieten zu können. Zeugenbegleitung muss zuverlässig zur Verfügung stehen und sie muss den Zeuginnen und Zeugen spätestens mit der Ladung zu Gericht deutlich bekannt gemacht werden. Dabei muss die Zeugenbegleitung auch strikte Neutralität gegenüber dem Verfahren wahren. Der Inhalt der Zeugenaussage ist Sache des Zeugen und wird nicht vorbesprochen. Eine juristische Beratung findet nicht statt. Zeugenbegleitung muss ferner die Zeuginnen und Zeugen, die während oder nach dem gerichtlichen Verfahren

weitergehende Hilfen benötigen, kompetent vermitteln können, etwa an einschlägig erfahrene Rechtsanwälte oder Psychotherapeuten. Gewaltopfer sowie Zeuginnen und Zeugen von Straftaten sind häufig großen Belastungen ausgesetzt. Sie müssen nicht nur das Geschehene verarbeiten, sondern sehen sich in der Folge mit einem Polizei- und Justizsystem konfrontiert, dessen Verfahrensweisen sie oftmals nicht verstehen. Unterschiedliche Institutionen setzen sich innerhalb und außerhalb der Justiz für ihre Belange ein – professionelle psychosoziale Begleitung von (verletzten) Zeuginnen und Zeugen im Strafverfahren ist ein wichtiger Teil der Unterstützung von Geschädigten.“ Arbeitskreis der Opferhilfen in Deutschland e.V., Perleberger Str. 27, 10559 Berlin Tel. 030 / 39 40 77 80 e-mail: [email protected] www.opferhilfen.de Bundesregierung

Jahrestagung der Drogenbeauftragten Am 9. Oktober 2012 lädt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, MdB, zu ihrer Jahrestagung „Wenn aus Spaß Ernst wird – Exzessive und pathologische Computerspiel- und Internetnutzung“ nach Berlin ein. In der Einladung heißt es: Das Internet ist mit seinen vielfältigen Möglichkeiten nicht mehr aus unserem beruflichen und privaten Leben wegzudenken. Auch wenn die meisten Menschen von den Vorzügen des Internets profitieren, zeigen manche ein exzessives Nutzungsverhalten, aus dem sie ohne fremde Hilfe nur schwer wieder herausfinden. In der Altersgruppe der 14 – 64-Jährigen gelten schätzungsweise 560 000 Menschen in Deutschland als internetabhängig. Deshalb möchte die Drogenbeauftragte ihre diesjährige Jahrestagung nutzen, um die aktuellen Entwicklungen und Erkenntnisse zur exzessiven und pathologischen Computerspiel- und Internetnutzung ausführlich vorzustellen. Das Tagungsprogramm umfasst die Themenbereiche Prävalenz, Symptomatik und Diagnostik, Prävention sowie Beratung und Behandlung. Gleichzeitig möchten wir auf die positiven Möglichkeiten hinweisen, die das Internet für die Präventions- und Beratungsarbeit bietet. Ein „Markt der Möglichkeiten“, auf dem Initiativen und Anbieter ihre erfolgreichen Ansätze aus Prävention, Beratung und Behandlung dem interessierten Fachpublikum vorstellen, wird das Programm abrunden. www.drogenbeauftragte.de

36 August / September 2012

Suchthilfe / Service Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V.

Berlin läuft clean Seit dem vergangenen Jahr ist der Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V. offizieller Kooperationspartner der TIB - Turngemeinde in Berlin 1848 e.V. und möchte durch seine Rolle als Mitveranstalter die Bedeutung von suchtmittelfreiem Sport und die besondere Rolle von sportlicher Betätigung in der Suchttherapie aufzeigen, unter anderem beim Integrationslauf Anfang Oktober. Der Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V. bietet schon seit vielen Jahre Laufen als integrativen Bestandteil seiner Therapie an und hat vor zwei Jahren zusätzlich ein Laufgruppenangebot für zum Beispiel auch Mitarbeiter ins Leben gerufen. Der jährliche Berliner Integrationslauf, der über verschiedene Distanzen geht und für Läufer und Läuferinnen aller Altersklassen einen schönen Rundkurs in der Neuköllner Hasenheide bietet, ist das einzige LaufEvent am 3. Oktober, dem jährlichen Tag der Deutschen Einheit. Voranmeldeschluss ist Mittwoch, 26. September 2012 22 Uhr. Startgeld Erwachsene: 12 Euro bzw. Jugendliche bis 18 Jahre: 5 Euro. Das Startgeld ist direkt beim Veranstalter und nicht an den Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V. zu entrichten. Nachmeldung Ab 12 Uhr bis 30 Minuten vor dem Start gegen eine Nachmeldegebühr von zwei Euro möglich. Start und Ziel: Vereinsgelände der TiB, Columbiadamm 111, 10965 Berlin. Startzeit 14 Uhr / 14.20 Uhr / 15 Uhr. Informationen und Anmeldung: www.tannenhof.de/integrationslauf Für alle, die sich auf den Integrationslauf einstimmen wollen, hat der Tannenhof zwei interessante Einladungen parat: 1. „I Want to Run“ - ein Film über das härteste Rennen der Welt. Es ist der längste Dauerlauf: 4 500 km von Süditalien bis zum Nordkap. Freitag, 28.09.2012, Zeit: 19 Uhr, Ort: Saal der Tannenhof-Einrichtung Die Pfalzburger; Pfalzburger Str. 35-38, 10717 Berlin. Anmeldung: [email protected]; Eintritt frei! 2. „Lauf zurück ins Leben“ - Lesung mit Erfolgsautor Hermann Wenning. Er steckte 7 Jahre im Drogensumpf, war im Gefängnis. Doch er schaffte es zurück. Erst abhängig, jetzt Marathonläufer – Hermann Wenning liest im Tannenhof! Dienstag, 02.10.2012; 19 Uhr. Ort: Turmzimmer des Zentrum I / Der Tannenhof; Mozartstraße 32-36, 12307 Berlin. Anmeldung: [email protected]; Eintritt frei!

Vom Fach Beim Paritätischen treffen sich Fachgruppen (FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften. Termine über www.paritaetalsopfleg.de und im passwortgeschützten Extranet www.pariextra.de. FG Ältere Menschen Forum Jugendhilfeausschüsse JHA FG Behindertenhilfe FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung AK Psychosoziale Versorgung/ BAPP FG Suchthilfe AK Gesundheit FG HIV, Aids, STI und Hepatitiden FG Krankenhäuser FG Sozialstationen AK Sozialarbeit in Sozialstationen FG Stationäre pfl. Versorgung AK Soziale Beratung AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung AK Qualität § 67 SGB XII FG Familie, Frauen, Mädchen FG Kita Integrations-AG FG Jugendberufshilfe FG Hilfen zur Erziehung FG Jugendarbeit FG Schulträger FG Betreuung Schulkinder FG u. AK Schulbez. Jugendhilfe AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich FG Migration Qualitätsgemeinschaft Migration AK Straffälligen- und Opferhilfe

Tel. 8 60 01-176 Tel. 8 60 01-165 Tel. 8 60 01-152 Tel. 31 59 19-26 Tel. 77 32 88 22 Tel. 31 59 19-28

Tel. 8 60 01-101 Tel. 31 59 19-30 Tel. 31 59 19-25 Tel. 8 60 01-171

Tel. 8 60 01-176 Tel. 8 60 01-179 Tel. 8 60 01-165

Tel.: 8 60 01- 161 Tel.: 8 60 01-166

Tel. 8 60 01-177

Tel. 86001-122

Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle

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Service Paritätische Bundesakademie

Von Betriebsteilen bis Vertiefungsseminar Veranstaltungsinformationen der Paritätischen Bundesakademie vom November 2012. Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer aus NichtMitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt. Informationen erhalten Sie bei: Paritätische Bundesakademie, Hackesche Höfe, Hof 1, Rosenthaler Str. 40 - 41, 10178 Berlin; Tel.: (030) 24 636 - 440; [email protected]; www. paritaetische-akademie.de November 2012 ► XIII. Master-Studiendurchgang Sozialmanagement Nr.: 011251; 12. & 19.11.2012 (Beginn) 7980 Euro / 7980 Euro ► Vertiefungsseminar PraktikantInnenanleitung Nr.: 051213; 02.11.2012; 105 Euro / 125 Euro ► Leichte Sprache in der Praxis; Nr.: 031241 05.11. – 06.11.2012; 260 Euro / 300 Euro ► Presse-Beziehungsmanagement; Nr.: 061225 05.11. – 06.11.2012; 250,50 Euro / 300,60 Euro ► Die Macht der Worte – Kommunikative Kompetenz in Gespräch und Rede; Nr.: 071230; 05.11. – 06.11.2012 415 Euro / 495 Euro ► Den Jahresabschluss prüffertig machen; Nr.: 021211 05.11. – 06.11.2012; 340 Euro / 408 Euro ► Den Jahresabschluss prüffertig machen; Nr.: 021211 05. – 06.11.2012; 340 Euro / 408 Euro ► Interaktive Improvisation in der Arbeit mit Gruppen und Teams „Die Geschichte muss erzählt werden“ Nr.: 051204; 07. – 09.11.2012; 215 Euro / 255 Euro ► Vom Verwalter zur Führungspersönlichkeit Charismatisches Führen \ Leadership Nr.: 061213; 08.11. – 09.11.2012; 440 Euro / 520 Euro ► Umgang mit Beschwerden und Kritik; Nr.: 051204 12.11. – 13.11.2012; 210 Euro / 250 Euro ►Zertifikatskurs: Betriebswirtschaft in sozialwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen Nr.: 021202; 14. – 16.11.2012 (Beginn) 1950 Euro / 2340 Euro ► Resilienz fördern - Stärken stärken - Potenziale leben Nr.: 051210; 19. – 20.11.2012; 215 Euro / 255 Euro ► Hygiene in der stationären Pflege; Nr.: 051204 20.11.2012; 110 Euro / 130 Euro ► Humorvoll agieren und reagieren im Führungsalltag Nr.: 091244; 20. – 21.11.2012; 298 Euro / 345 Euro

► Diplom-Lehrgang Geprüfte Finanzbuchhalterin / ► Geprüfter Finanzbuchhalter Sozialwirtschaft Nr.: 021201; 22. – 23.11.2012 (Beginn); 1560 Euro / 1872 Euro ►...und abends entspannt nach Hause – Selbstorganisation und Zeitmanagement für die Leitung; Nr.: 051209 22. – 23. 11.2012; 210 Euro / 250 Euro ► Ausgliederung von Betriebsteilen in eine gemeinnützige GmbH; Nr.: 021212; 26.11.2012; 170 Euro / 204 Euro ► Erweiterung der kulturellen Ressourcen; Nr.: 051229 26. – 27.11.2012; 210 Euro / 250 Euro ► So positionieren Sie Ihre Einrichtung erfolgreich am Markt; Nr.: 061236; 27.11.-30.11.2012 395 Euro / 475 Euro ► Kita-Leitungen in Evaluationen – Einführungsseminar; Nr.: 071261; 28.11.2012; 150 Euro / 165 Euro ► Systemische Beratung im psychosozialen Kontext Aufbauseminar; Nr.: 031214; 28. – 30.11.2012 390 Euro / 460 Euro ► Klientenzentrierte Gesprächsführung – Verändern durch Verstehen; Nr.: 031213, 29.11. – 30.11.2012

Paritätisches Bildungswerk LV Brandenburg e.V.

Von Biografiearbeit bis Zeichensprache Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Tel.: 0331/7481875; Fax: 0331/7481877; E-Mail: pbw@bildung-paritaet-brb. de; Internet: www.bildung-paritaet-brb.de. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt. Der in Klammern angegebene Preis gilt für Mitgliedsorganisationen des Paritätischen. Das Bildungsprogramm kann kostenlos im PBW unter 0331/7481875 oder auch per Mail [email protected] angefordert oder auch von der Homepage abgerufen werden. September 2012 ► Kräuter – ein Geschenk der Natur* 13.09.2012* Sem.-Nr. 12-504* 80 Euro (75 Euro) ► Datenschutz und berufliche Schweigepflicht in der sozialen Arbeit* 13.09. – 14.09.2012*; Sem.-Nr. 12-223* 165 Euro (155 Euro) ► Pflege schöpferisch gestalten* 14.09.2012* Sem.-Nr. 12-633* 75 Euro (70 Euro) ► Stärken stärken* 17.09. – 18.09.2012* * Sem.-Nr. 12-

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Service 118* 180 Euro (170 Euro) ► Kursstart: Psychotherapeutisches Verständnis in der Arbeit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen -Zertifikatskurs-* 19.09.2012* Kurs-Nr. 12-800* 950 Euro (900 Euro) ► Rechtsradikalismus und Demokratiefeindlichkeit* 19.09. und 28.09.2012* Sem.-Nr. 12-910*; 25 Euro (20 Euro) ► Die (Zeichen)Sprache der Macht – Wie sich Frauen durchsetzen* 20.09. – 21.09.2012* Sem.Nr. 12-123* 170 Euro (160 Euro) ► Führen in Veränderungsprozessen und schwierigen Situationen* 21.09. – 22.09.2012* Sem.- Nr. 12-119* 180 Euro (170 Euro) ► Aktuelle Entwicklungen im Arbeitsrecht* 24.09.2012* Sem.-Nr. 12-120* 95 Euro (90 Euro) ► Essstörungen ernährungstherapeutisch behandeln* 26.09.2012* Sem.-Nr. 12-505* 85 Euro (80 Euro) ► Motivationsarbeit mit Menschen mit Behinderungen* 27.09.2012* Sem.-Nr. 12-723* 75 Euro (70 Euro) ► Kein Abhängiger ohne Co-Abhängigen-Ist Sucht ansteckend?* 2809.2012* Sem.-Nr. 12-817*; 75 Euro (70 Euro) ► Themenorientierte Biografiearbeit* 27.09. – 29.09.2012* Sem.-Nr. 12-634* 225 Euro (210 Euro) ► Kursstart: Weiterbildung von Pflegefachkräften für leitende Funktionen gemäß SGB XI (PDL)-Zertifikatskurs-* 26.09.2012* Kurs-Nr. 12-600* 3590 Euro (3490 Euro) Oktober 2012 ► Suchtverlagerung* 04.10. – 05.10.2012* Sem.-Nr. 12818* 155 Euro (145 Euro) ► Sicht-. Unterhalts- und Grundreinigung, nicht nur sauber, sondern rein!* 08.10.2012* Sem.-Nr. 12-506* 95 Euro (90 Euro) ► Mit Begeisterung lernen – (k)ein Traum?* 11.10. – 12.10.2012* Sem.-Nr. 12-224* 150 Euro (140 Euro) ► Kursstart: Fachbetreuer/in für Autismus (Aufbaukurs)-Zertifikatskurs-* 15.10.2012* Kurs-Nr. 12-702* 1990 Euro (1890 Euro) ► Der Schatz liegt in mir - Ressourcenarbeit* 15.10. – 16.10.2012* Sem.-Nr. 12-225* 160 Euro; (150 Euro) ► Autismus –Eine Einführung* 17.10.2012* Sem.-Nr. 12-724* 80 Euro (75 Euro) ► Sexualaufklärung für Kinder und Jugendliche* 17.10.2012* Sem.-Nr. 12-911* 70 Euro (65 Euro) ► Sozialrechtliche Ansprüche und ihre Durchsetzung* 18.10.2012* Sem.-Nr. 12-709B* 80 Euro (70 Euro) ► Sterben, Tod und Trauer, als Bestandteil des menschlichen Lebens* 19.10. – 20.10.2012* Sem.-Nr. 12-635* 155 Euro (145 Euro) ► Bewegung für ältere Menschen* 22.10.2012* Sem.Nr. 12-636* 75 Euro (75 Euro)

► Gruppendynamik* 22.10. – 23.10.2012* Sem.-Nr. 12226* 160 Euro (150 Euro) ► Risikomanagement in der Altenhilfe* 24.10.2012* Sem.-Nr. 12-637* 85 Euro (80 Euro) ► Kre-aktiv, statt re-aktiv* 24.10. – 25.10.2012* Sem.Nr. 12-227* 150 Euro (140 Euro) ► Büroarbeit für „Jedermann“* 25.10.2012* Sem.-Nr. 12-232* 75 Euro (70 Euro) ► Leistungen der Behandlungspflege in der Behindertenhilfe* 26.10.2012* Sem.-Nr. 12-725*; 80 Euro (75 Euro) ► Leichte Sprache* 24.10.2012* Sem.-Nr. 12-710A* 75 Euro (70 Euro) ► Im Zwang der Zwänge* 17.10.2012* Sem.-Nr. 12816A* 80 Euro (75 Euro)

Aktuelle Stellenangebote und -gesuche finden Sie im Internet stets hier:

http://www.paritaet-berlin.de/jobs/ stellenangebote.html

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Service Aktuelle Übersicht zur Arbeitsförderung

Azav: Die wichtigsten Fragen und Antworten Am 5. April 2012 wurde die Verordnung über die Voraussetzungen und das Verfahren zur Akkreditierung von fachkundigen Stellen und zur Zulassung von Trägern und Maßnahmen der Arbeitsförderung nach dem SGB III (Akkreditierungs-und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung – Azav) im Bundesgesetzblatt Jahrgang 2012 Teil I Nr. 15 veröffentlicht. Damit kommt eine Reihe von neuen Anforderungen auf die Organisationen zu. Der Paritätische Gesamtverband hat dazu eine Übersicht über die aktuell häufig gestellten Fragen zusammengestellt, die wir hier abdrucken. Ebenso hat die Paritätische Gesellschaft für Qualität ein Fortbildungsprogramm zur Azav-Schulung aufgelegt. Die Umsetzung in Berlin läuft eher langsam an. Sobald aus den Jobcentern oder von Seiten der zuständigen Senatsverwaltung zur Umsetzung nähere belastbare Aussagen vorliegen, werden Sie über Pariextra Bereich Geschäftsstelle Bezirke informiert. Die Azav, deren Begründung sowie Informationen zum Schulungsprogramm sind in Pariextra der Geschäftsstelle Bezirke unter Beschäftigungsförderung / Azav zu finden. Für Rückfragen stehe ich Ihnen zur Verfügung. Dr. Gabriele Schlimper ([email protected])

Häufig gestellte Fragen zur neuen Träger- und Maßnahmenzulassung in der Arbeitsförderung 1. Welche neue Anforderungen ergeben sich aus dem Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt und der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (Azav) für die Träger? Grundsätzlich müssen alle Träger eine Trägerzulassung haben (gem. §§ 176 ff. SGB III und § 2 der Azav) Zusätzlich müssen sog. „Gutscheinmaßnahmen“ (Bildungs-, Aktivierungs- oder Vermittlungsgutscheine) zugelassen werden (=Maßnahmezulassung). Das Erfordernis, Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung zuzulassen, gilt weiter. Die Zulassung wird nach einer externen Begutachtung durch eine. Fachkundige Stelle (FKS) erteilt und zeitlich befristet. Im Mittelpunkt der Begutachtung steht ein System zur Sicherung der Qualität nach § 178 Nr. 4 SGB III. 2. Welche Träger im Paritätischen sind von den neuen Regelungen betroffen? Welche Fristen sind zu beachten?

Alle Träger, die Maßnahmen der Arbeitsförderung nach dem SGB III und II durchführen, bedürfen ab dem 01.01.2013 einer Trägerzulassung. Das schließt auch Träger, die allgemeine und besondere Leistungen zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben gem. §§ 112 ff. SGB III erbringen, wie z. B. die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, ein. Zu beachten ist außerdem, dass auch von den Trägern der Arbeitsförderung zur Kofinanzierung eingesetzte Instrumente der Arbeitsförderung (etwa in Kombination mit Landes- oder Bundesprogrammen) von der Träger- bzw. Maßnahmenzulassung erfasst sind. Bereits zum 01.04.2012 ist eine Maßnahmenzulassung für Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung (§§ 81 ff. SGB III) und für solche Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung (§45 SGB III), die mit einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein gefördert werden, erforderlich. Vergabemaßnahmen und die Unterstützung der Vermittlung in versicherungspflichtige Beschäftigung nach § 45 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB III sind von der Maßnahmezulassung nicht betroffen. Besonderes gilt für Träger, die über eine Zulassung gem. Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung – AZWV verfügen. Ihre Zulassung nach AZWV ist der Zulassung nach Azav gleichgestellt. Erst nach Ablauf des alten Zertifikates ist eine Zulassung nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung Azav neu zu beantragen. Nicht erforderlich ist die Trägerzulassung für spezielle Arbeitsförderinstrumente des SGB II: • die Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen (§ 16 c SGB II) • die Arbeitsgelegenheiten (§ 16 d SGB II) • die Förderung von Arbeitsverhältnissen (§ 16 e SGB II) und • die freie Förderung (§ 16 f SGB II). Von der Trägerzulassung ausgenommen sind weiterhin Arbeitgeber, die ausschließlich betriebliche Maßnahmen oder betriebliche Teile von Maßnahmen durchführen. Von den Anforderungen der Trägerzulassung ebenfalls nicht erfasst sind auch solche Maßnahmen der Arbeitsförderung, die nicht von Trägern erbracht werden, dazu zählen z. B. die Eingliederungszuschüsse an Arbeitgeber oder die Bezuschussung von Bewerbungskosten (etwa über das Vermittlungsbudget gem. § 44 SGB III). Weil die Empfehlungen des bisherigen Anerkennungsbeirats solange fortgelten, bis der neue Beirat gem. § 182 SGB III neue Empfehlungen herausgibt, hat folgende Empfehlung zunächst Bestand: Maßnahmen oder Maßnahmenteile in einem Umfang von bis zu 10 % können von Dritten (z. B. einem Kooperationspartner/ Unterauftraggeber) umgesetzt werden, ohne dass diese über die Trägerzulassung verfügen zu müssen. 3. Was müssen Träger bereits seit dem 01.04.2012

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Service geklärt haben, was hat etwas Zeit? Träger, die sich in der Fort- und Weiterbildung engagieren wollen oder Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung mit Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein anbieten wollen und nicht bereits über eine Zulassung nach der AZWV verfügen, benötigen ab sofort eine Zulassung nach der neuen Azav. Für alle anderen Maßnahmen der Arbeitsförderung, die von Trägern angeboten werden, ist eine Trägerzulassung zwar erst ab dem 01.01.2013 erforderlich, jedoch ist für das Zulassungsverfahren ein gewisser zeitlicher Vorlauf nötig. Der Träger hat für die Zulassung insbesondere nachzuweisen, dass er ein Qualitätssystem anwendet. Träger, die ein solches Qualitätssystem erst aufbauen und dokumentieren müssen, benötigen nach Erfahrung einen Zeitraum von ungefähr 6-9 Monaten. Träger, die bereits ein Qualitätssystem haben, das den Anforderungen gerecht wird, sollten ungefähr mit einen zeitlichen Vorlauf von drei Monaten rechnen. 4. Mein Jobcenter verlangt, dass ich schon jetzt eine Trägerzulassung vorlege. Was kann ich tun? Eine sofortige Trägerzulassung ist nach den gesetzlichen Bestimmungen nur dann erforderlich, wenn von Trägern Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen bzw. Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung mit einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein umgesetzt werden, siehe auch unter 2. Für Vergabemaßnahmen gelten Übergangsvorschriften (§443 SGB III), nach denen die Trägerzulassung erst ab dem 1.1.2013 notwendig ist. 5. Was muss für den neuen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein beachtet werden? Der Zugang zu den Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung kann grundsätzlich alternativ zur Zuweisung in eine Vergabemaßnahme auch in Form eines Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheins erfolgen. Bei der Ausgabe von Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheinen richten sich die Jobcenter, die als gemeinsame Einrichtungen geführt werden, nach den sog. „Fachlichen Hinweisen der BA zu den Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung gem. § 45 SGB III i.V.m. § 16 SGB II“. Die Ausgabe des Gutscheins soll laut gesetzlichen Vorschriften von den persönlichen Verhältnissen des Arbeitslosen und dem örtlichen Maßnahmenangebot abhängig gemacht werden. Mit den fachlichen Hinweisen wird jetzt die Empfehlung ausgesprochen, an Jugendliche mit schwerwiegenden Hemmnissen und an Leistungsberechtigte in komplexen Profillagen keinen Gutschein auszugeben, sondern das Vergabeverfahren zu nutzen. Im Hinblick auf Arbeitslose mit „komplexen Profillagen“ wird auf die Möglichkeit hingewiesen, diese Maßnahmen untereinander oder aber auch mit einer Arbeitsgelegenheit (§ 16 d SGB II) zu kombinieren. Die Kombination kann

so erfolgen, dass z. B. tageweise Bausteine (Ein Tag Arbeitsgelegenheit, ein anderer Tag Aktivierung) oder parallele Angebote (an einem Tag beide Elemente) absolviert werden. Bei der Kombination der Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung mit Arbeitsgelegenheiten müssen die Anforderungen des Vergaberechts und des Zulassungsverfahrens eingehalten werden (damit ist eine Kombination von AGH mit Gutscheinmaßnahmen gem. § 45 SGB III faktisch ausgeschlossen). 6. Wie läuft das Verfahren der Trägerzulassung ab? Die Zulassung erfolgt ortsbezogen (z. B. Berlin) und für bestimmte definierte Fachbereiche. Die Fachbereiche sind: • Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung • erfolgsbezogen vergütete Arbeitsvermittlung • Maßnahmen der Berufswahl und Berufsausbildung • Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung • Transferleistungen • Maßnahmen zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben Die Trägerzulassung erfolgt vor der Maßnahmenzulassung, ein paralleles Zulassungsverfahren ist derzeit nicht möglich. Üblicherweise ist von diesem Ablauf auszugehen: Der Träger wendet sich an Fachkundige Stellen (Achtung: Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat Rahmenverträge mit ausgewählten FKS geschlossen, wodurch Sonderkonditionen für die Mitgliedsorganisationen erhältlich sind; siehe unter Wie finde ich die richtige fachkundige Stelle?) und bittet um Zusendung eines Angebots. Dabei wird i.d.R. ein Fragebogen durch den Träger ausgefüllt (Achtung: Die Antworten haben einen Einfluss auf die Angebote und Preise. Bei Bedarf können Sie Hinweise diesbezüglich bei der PQ GmbH erhalten, Anfragen per Mail möglich unter [email protected]). Fachkundige Stellen und Träger schließen einen Vertrag. Der Träger reicht seine schriftlichen Antragsunterlagen nach den Vorgaben der Fachkundigen Stelle ein. Dabei wird eine Dokumentation vorgelegt, aus der hervorgeht, dass das System beim Träger angewendet wird. Die Fachkundige Stelle prüft die Unterlagen auf Vollständigkeit und Plausibilität. Es findet eine zweistufige Begutachtung (1. wird eine Dokumentenanalyse durchgeführt und 2. werden Vor-Ort-Gespräche mit den Leitungs- und Fachkräften durchgeführt.) vor Ort beim Träger statt (Audit). Der Auditor empfiehlt der fachkundigen Stelle die Trägerzulassung. Diese bewilligt die Zulassung. Der Träger erhält das Zulassungszertifikat. 7. Mit welchen Kosten muss ich für die Trägerzulassung rechnen? Einfluss auf die Kosten haben: die Zahl der direkt in der Arbeitsförderung tätigen Beschäftigten und indirekt

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Service Beschäftigten (z. B. Geschäftsführung, Verwaltung, QMBeauftragte); alles umgerechnet auf Vollzeitstellen • die Zahl der Standorte, einschließlich der unselbständigen Zweigestellen • die Zahl der einbezogenen Fachbereiche • das Vorhandensein eines zertifizierten QM-Systems mit der Folge, dass ggf. Preisabschläge möglich sind • sofern eine gleichzeitige Begutachtung des QM-Systems (z. B. nach ISO 9001) mit der Azav-Trägerzulassung stattfindet, können Kostenreduzierungen durch sog. Kombi-Audit erzielt werden Kostenbeispiel: Die Trägerzulassung für einen kleinen Träger mit bis zu 5 Vollzeitstellen und einem Standort in zwei Fachbereichen kostet circa 6-8 T Euro brutto für eine Azav Zulassung für 3 Jahre (ohne Gewähr). 8. Wie läuft das Verfahren ab? Für die Maßnahmenzulassung sind die gesetzlichen Bestimmungen der §§ 176, 179, 180 und 181 sowie §§ 3, 4 und 5 Azav einschlägig. Das Verfahren läuft in drei Stufen ab: • Erste Stufe: Voraussetzung für die Maßnahmenzulassung ist das Vorliegen einer Trägerzulassung. • In Stufe zwei werden Basisanforderungen an die Gutscheinmaßnahmen gestellt. Hier wird geprüft, ob das Maßnahmekonzept eine erfolgreiche Teilnahme erwarten lässt, zweckmäßig sowie wirtschaftlich und sparsam ist und angemessene Teilnahmebedingungen bietet. • Stufe drei ist nur notwendig für Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung. 9. Wann sind die Maßnahmenkosten im Rahmen der Zulassung angemessen? Für die Maßnahmenzulassung (sowohl in der Fort- und Weiterbildung als auch für die Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung) hat die fachkundige Stelle u.a. die Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit jeder Maßnahme zu prüfen. Dabei muss sie die Maßnahmenkonzeption und die Kalkulation prüfen. Für teurere Maßnahmen (deren Kosten über den veröffentlichten Bundesdurchschnittskostensätzen liegen) gelten folgende Sonderregelungen: Für die Zulassung einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung (§ 45 SGB III) ist eine wichtige Voraussetzung, dass die Kosten angemessen sind. Das zu prüfen, obliegt den fachkundigen Stellen. Die Angemessenheit der Kosten ist gegeben, wenn die Kosten bei genauer Prüfung der Maßnahmenkonzeption, der geplanten Durchführung der Maßnahme (z.B. Berücksichtigung von Praktika) und bei näherer Betrachtung der Maßnahmenkalkulation sachgerecht ermittelt worden sind. Außerdem dürfen die Kosten die von der Bundesagentur für Arbeit (BA) jährlich zu ermittelnden Durchschnittskosten nicht unverhältnismäßig überschrei-

ten. Die Azav gibt den fachkundigen Stellen vor, dass die Besonderheiten der Maßnahmen und ihre inhaltliche Qualität berücksichtigt werden müssen, wenn die Verhältnismäßigkeit der Kosten zu beurteilen ist. Die BA hat die Bundesdurchschnittskostensätze veröffentlicht und für die fachkundigen Stellen bereits zugänglich gemacht. Die BA muss Maßnahmenkosten der Fort- und Weiterbildung (§§ 81 ff. SGB III) die über dem Durchschnittskostensatz liegen, zustimmen, damit eine entsprechend teure Maßnahme von der fachkundigen Stelle zugelassen werden kann. Für diese Maßnahmen hat die BA auf ihrer Homepage die Bundesdurchschnittskostensätze veröffentlicht. Die BA hat für das Verfahren zur Ablehnung bzw. Zustimmung teurer Maßnahmen eine Projektgruppe bei der BA-Zentrale eingerichtet. Direkte Verhandlungen mit Trägern soll es nicht geben. Gemäß Azav muss für teure Maßnahmen ein arbeitsmarktpolitisches Interesse vorliegen (z. B. besonders gute Integrationsquoten, bei Maßnahmen für Beschäftigte soll ein Bezug zum Arbeitsmarktmonitor hergestellt werden mit der Frage, ob der regionale Fachkräftebedarf sich mit der Maßnahme deckt). 10. Welchen zeitlichen Vorlauf muss man einplanen, um eine Maßnahmenzulassung erhalten zu können? Unter der Voraussetzung dass eine Trägerzulassung schon vorhanden ist, muss mit einem Vorlauf von circa sechs Wochen gerechnet werden. 11. Mit welchen Kosten muss ich für die Maßnahmenzulassung rechnen? Für die Maßnahmeprüfung ist wie bei der Trägerprüfung ein Angebot von der fachkundigen Stelle einzuholen. Für eine Maßnahmeprüfung müssen ca. 550 Euro brutto kalkuliert werden (unverbindliches Angebot von der fachkundigen Stelle Welldone). Sind mehrere Zulassungen erforderlich, ist eine kostenreduzierende Referenzprüfung möglich. Dazu müssen die Maßnahmen max. in Höhe der Bundesdurchschnittskosten kalkuliert werden. Sollten eine oder mehrere Maßnahmen eines Maßnahmepaketes über den Bundesdurchschnittskostensätzen liegen, kann der Antrag zweigeteilt werden: Der Antrag wird geteilt in einen Antrag mit Einhaltung der Grenze Bundesdurchschnittskostensätze und einen Antrag mit Überschreitung der Bundesdurchschnittskostensätze. Damit reduziert sich der Prüfaufwand für diejenigen Maßnahmen, bei denen die Bundesdurchschnittskostensätze eingehalten werden. 12. Wie lange gelten die Träger- und die Maßnahmenzulassung? Die Trägerzulassung und die Maßnahmenzulassung werden längstens für die Dauer von fünf Jahren erteilt. Hat die fachkundige Stelle Erkenntnisse, dass vor Ablauf von fünf Jahren Änderungen eintreten, die Einfluss auf die Trägerzulassung haben könnten, kann die Trägerzulas-

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Service sung auch für einen kürzeren Zeitraum erfolgen. Für die Zulassung von Maßnahmen gilt zunächst, dass die Zulassung auf längstens drei Jahre befristet werden soll. Eine längere Zulassung auf längstens fünf Jahre kann aber in den Fällen erfolgen, in denen die Entwicklungen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Maßnahme haben. 13. Wie finde ich die richtige fachkundige Stelle? Die Bundesagentur für Arbeit hat auf ihrer Homepage eine Liste der fachkundigen Stellen veröffentlicht, siehe unter http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/ start?target=fks Die fachkundigen Stellen sind im Verhältnis zu den Trägern als Dienstleister tätig. Träger und fachkundige Stellen schließen einen privatrechtlichen Vertrag. Tipps für die Auswahl: • Bei anderen Trägern nach Erfahrungen fragen. • Bei fachkundigen Stellen nach Referenzen fragen. • Angebote von drei bis fünf fachkundigen Stellen einholen, v. a. um Preise zu erfragen (Komplettpreise inklusive Nebenkosten wie Reisekosten, Spesen, MwSt abfragen; darauf achten, ob Preise Zertifikate oder Duplikate beinhalten oder nicht, Erstzertifzierung + die Überwachungsaudits in je 12 Monaten sowie Rezertifizierung anfordern). • Ein kostenloses Erstgespräch mit dem Auditor vereinbaren. In diesem Erstgespräch können anhand entsprechender Fragen z. B. anhand einer Prüfcheckliste Einschätzungen zum Prüfverhalten eingeholt werden. • Achtung Sonderkonditionen! Für Paritätische Mitgliedsorganisationen gibt es bei einigen fachkundigen Stellen Sonderkonditionen. Mit Verweis auf die Rahmenverträge mit dem Paritätischen können diese eingeholt werden bei Certqua http://www.certqua.de/ Welldone http://www.well-done.org DQS https://de.dqs-ul.com/ (nur in Kombination mit der Zertifizierung eines QM-Systems) proCumCert http://www.procum-cert.de/ 14. Was ist mit dem geforderten „System zur Sicherung der Qualität“ gemeint? Die Träger sind verpflichtet, ein System zur Sicherung der Qualität anzuwenden, das durch zielgerichtete und systematische Verfahren und Maßnahmen die Qualität der Leistungen gewährleistet und kontinuierlich verbessert. Die einzelnen Anforderungen sind in § 2 Abs. 4 Azav geregelt. Sofern diese Anforderungen erfüllt sind, muss kein gesondertes QM-System, z. B. nach DIN EN ISO 9001, nachgewiesen werden. Liegt ein solches QM-System aber sowieso schon vor, kann die fachkundige Stelle das

berücksichtigen, damit Doppelprüfungen vermieden und Zulassungskosten gesenkt werden. 15. Mein Träger ist in unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit tätig, für die je spezifische Qualitätsanforderungen gelten? Was ist zu beachten, wenn jetzt noch zusätzlich die Anforderungen aus der Arbeitsförderung hinzukommen? Grundsätzlich gilt: Die Qualitätsanforderungen in der Arbeitsförderung machen die Qualitätsanforderungen, die sich auf anderer rechtlicher Grundlage, wie z. B. dem SGB VIII oder SGB IX, ergeben nicht obsolet, sondern sie kommen hinzu. Gemäß § 181 Abs. 4 S. 2 SGB III soll die fachkundige Stellen bei der Trägerzulassung Zertifikate und Anerkennungen unabhängiger Stellen, die in einem dem Zulassungsverfahren entsprechenden Verfahren erteilt worden sind, ganz oder teilweise berücksichtigen. In der Azav ist präzisiert worden, dass die fachkundigen Stellen Prüfergebnisse der Rehabilitationsträger nach dem SGB IX berücksichtigen können. Nach Auffassung des Paritätischen obliegt es dem Beirat gem. § 182 SGB III, dessen Aufgabe es ist Empfehlungen für die Zulassung von Trägern und Maßnahmen auszusprechen, entsprechende Hinweise auch an der Schnittstelle zu den Prüfergebnissen anderer Instanzen angrenzender Rechtsgebiete auszusprechen. 16. Wie kann ein Träger sich gegen Entscheidungen der fachkundigen Stellen im Rahmen der Trägerbzw. Maßnahmenzulassung wenden? Jede fachkundige Stelle verfügt über AGB, in denen auch in der Regel Einspruchsverfahren und Beschwerdemanagement beschrieben sind. Daher gilt, dies vor dem Vertragsabschluss zu lesen bzw. sich zu informieren. 17. Welche Unterstützung kann ich vom Paritätischen, meinem Spitzenverband erhalten? Informationen und Beratung gibt es zuallererst vom Landesverband. Die PQ GmbH – Paritätische Gesellschaft für Qualität und Management bietet Schulungen und Beratungen zur Umsetzung der Anforderungen der Azav an. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Schulung im Paritätischen Qualitätssystem PQ-Sys. Nähere Informationen unter www.pq-sys.de. 18. Wo gibt es von offizieller Seite Informationen? Die Bundesagentur für Arbeit hat auf ihrer Homepage allgemeine Informationen, Gesetzesmaterialien und Verordnungstexte zusammengestellt, siehe unter http://www.arbeitsagentur.de/nn_164936/Navigation/zentral/Institutionen/Traeger/Anerkennungund-Zulassung/Anerkennung-und-Zulassung-Nav. html

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Pinnwand

Stellengesuch

Stellengesuch

sucht für ca. 15 Stunden pro Woche in Berlin eine ergänzende Tätigkeit.

(männlich, 46, gut strukturiert und humorvoll) sucht neue Arbeitstelle (30 Stunden/Woche) in folgenden Arbeitsbereichen in Berlin:

Buchhalterin / Personalwesen / Verwaltung

Meine Qualifikationen: Bürokauffrau und Buchhalterin mit langjährigen Erfahrungen im Personalbereich. Meine Kenntnisse umfassen Personalwesen und Buchhaltung, Gehaltsabrechnung Rechnungswesen, Mitgliederverwaltung und Bürotätigkeiten, Verwaltung und Abrechnung von Zuwendungen der Senatsverwaltung, des Jobcenters und comovis, Drittmittel vom Paritätischen sowie PS-Sparen. Meine Berufserfahrungen: In den vergangenen 13 Jahren war ich als Buchhalterin und Personalsachbearbeiterin bei der SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender (SHIA) e.V. tätig. Ich arbeite verantwortungsbewusst, selbständig und termingerecht. Bin engagiert und sehr gut strukturiert. In der Zusammenarbeit mit Kolleginnen bin ich aufgeschlossen und teamorientiert. Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr. Auf Wunsch sende ich Ihnen gerne die komplette Bewerbungsmappe zu. Heike Hendel [email protected]

Der e. V. Psychosoziale Beratungsstelle für Krebskranke und Angehörige Selbsthilfe Krebs sucht für sein Projekt krebsberatung berlin voraussichtlich zum 01.11.2012

eine/n Dipl.-Psychologin/en • • • • •

Staatlich anerkannter Erzieher

1. Abenteuerspielplatz, Bauspielplatz, Kinderbauernhof 2. Schülerladen 3. Horthäuser und Schülerhäuser (außerhalb von Schulengebäuden) Seit 1990 Erzieher. Zwischendurch für 8 Jahre freiberuflich künstlerisch tätig. Wohnhaft in Treptow. Seit 11 Jahren Bauwagenbesitzer in Brandenburg. Wiedereinstieg in den päd. Bereich stark inspiriert durch die Reformpädagogik von M. Montessori und Rebecca Wild. Langjährige Erfahrung u.a. in Hort, Schülerladen und offener Kinder und Jugendarbeit ist vorhanden. Meine Schwerpunkte: • Kreatives Bauen und Basteln mit freier Materialwahl (auch Objekte und Skulpuren) • Abenteuer in der Natur und was davon in Berlin umsetzbar ist (auf Bäume klettern usw.) • AG „Kämpfen nach Regeln“ (nicht nur für Jungen!) • AG Inline Skaten drinnen und draußen • Jungenarbeit Was mir wichtig ist: Ein respektvoller Umgang mit klaren Ansagen und der Möglichkeit „Nein“ sagen zu dürfen. Ein humorvolles Miteinander wo „Beziehung vor Angebot“ geht. Den Einzelnen in seiner Individualität anerkennen, unterstützen und helfen wie er mit den Interessen der Gruppe im Einklang leben kann. Ich freue mich über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch und der Möglichkeit in Ihrer Einrichtung zu hospitieren. Tobias Kallauch; Telefon: 0179 / 234 09 44 [email protected]

mit psychoonkologischer Erfahrung, Erfahrung in der Beratung von Krebskranken Engagement, Teamgeist und Einsatzbereitschaft eigener Krebserkrankung (vor mehr als zwei Jahren) der Kenntnis anderer, z. B. gestalttherapeutischer Verfahren, die bei der psychosozialen Beratung Krebskranker hilfreich sind,

für eine halbe Stelle (19 Std. 15 Min.) in der Betroffenenberatung. Wir bieten Ihnen eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit, die wir Ihnen in Anlehnung an das Tarifrecht für den öffentlichen Dienst vergüten. Sie können mehr über uns erfahren unter www.krebsberatung-berlin.de Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: krebsberatung berlin, Psychosoziale Beratungsstelle für Krebskranke und Angehörige, z. Hd. Frau Hahne, Cranachstr. 59 in 12157 Berlin, oder per E-Mail an: [email protected]

Seminar- und Veranstaltungsraum zu vermieten Verein in der Rudolf-Schwarz-Str. 31, 10407 Berlin (Nähe S-Bahnhof Greifswalder Str.) bietet im EG einen Seminarraum (ca. 20 qm), einen Veranstaltungsraum für Kurse oder Gruppen (ca. 50 qm), eine Küche und 2 WCs an. Der Seminarraum ist mit Tischen und Stühlen sowie Flip-Chart ausgestattet. In allen Räumen liegt Laminat. Die Rudolf-Schwarz-Str. 31 ist eine ruhige Seitenstraße im Wohnviertel „grüne Stadt“. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt auf mit: SHIA e. V.; Geschäftsführerin Dr. Martina Krause Rudolf-Schwarz-Str.29; 10407 Berlin Telefon: 030 – 4 25 11 86 E-Mail: [email protected]

44 August / September 2012

Pinnwand Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin e.V. sucht eine(n)

Die Björn Schulz STIFTUNG erweitert ihr Angebot und sucht für das Tageshospiz in Frankfurt (Oder) eine

mit den Schwerpunkten Wohnungslosenhilfe, Straffälligenhilfe/Opferhilfe und Soziales/Allgemeine Sozialberatung zum 1.1.2013 im Rahmen einer Vollzeitstelle (nähere Infos: www.paritaet-berlin.de/pressemedien/geschaeftsberichte)

in Teilzeit (30 h/Woche) mit Perspektive auf Vollzeitbeschäftigung.

Referent/in für das Referat Soziales

Ihre Aufgaben sind u.a.: • Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung • Beratung der Mitglieder in fachlichen Fragen sowie Konzeptentwicklung • Begleitung von Finanzierungsverhandlungen (Zuwendungen/Entgelte) • Arbeit in verbandlichen, politischen und fachlichen Gremien Wir erwarten: • Hochschulabschluss/Fachhochschulabschluss oder vergleichbare Erfahrungen und Kenntnisse/mehrjährige Berufserfahrungen • Erfahrungen und Kenntnisse in der Verbandsarbeit und verbandlichen Interessenvertretung • Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit Strategien zu entwickeln • Eine teamfähige und selbstbewusste Persönlichkeit mit Eigenverantwortung und Flexibilität Wir bieten: • eine den Anforderungen und der Qualifikation entsprechende leistungsrechte Vergütung in Anlehnung an TV-L Berlin Entgeltgruppe 13 • eine interessante, anspruchs- und verantwortungsvolle und selbständige Tätigkeit mit einem großem Gestaltungsspielraum • ein positives Arbeitsklima • Fortbildungsmöglichkeiten Senden Sie ihre Bewerbung an uns mit frankiertem Rückumschlag bis zum 17. September 2012 zu Händen Frau Krüger, Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin e.V., Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin oder per Mail an [email protected]

Pflegedienstleitung (m/w)

Ihre Hauptaufgaben sind • Führung und Sicherung der palliativ-pflegerischen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im interdisziplinären Team • Sicherstellung der Pflegequalität unter Berücksichtigung des Pflegeprozesses • Personalführung • Optimierung der Arbeitsabläufe unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten • Familienarbeit • Mitarbeit an der Entwicklung der Konzeption Wir erwarten • hohe fachliche, soziale und kommunikative Kompetenz • Abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in • Qualifikation zur Pflegedienstleitung mit Leitungserfahrung • Pädiatrische Palliative Care Weiterbildung • Organisationstalent • fundierte EDV-Kenntnisse Wir bieten • einen verantwortungsvollen und vielseitigen Arbeitsplatz • individuelle Gestaltungsmöglichkeiten • umfassende Einarbeitung in unserem Kinderhospiz SONNENHOF in Berlin • leistungsgerechte Vergütung • betriebliche Altersvorsorge Sollten Sie noch Fragen haben, steht Ihnen unsere Pflegedienstleitung gern zur Verfügung. Pia Heinreich; Wilhelm-Wolff-Straße 38 13156 Berlin, Tel.: 030/39899821

Lesbenberatung Berlin e.V. sucht ab dem 17.09.2012 neue

Mitarbeiter_in im Leitungsbereich für 30 Std./w

Suche Vollzeitstelle als

Facherzieherin

infos: www.lesbenberatung-berlin.de Sollten Sie noch Fragen haben, so erreichen Sie uns per Mail [email protected] oder telefonisch unter 030- 217 27 53.

in Berlin Pankow und Umgebung in Schule / Kita Habe Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern, mit ausländischen kindern nichtdeutscher Herkunftssprache, mit besonderen kindern, Altersmischung, offene Arbeit, Situationsansatz. Mag künstlerisches- kulturelles Arbeiten, Psychomotorik, Yoga, Sport mit Kindern Bitte melden unter email: [email protected]

Wir suchen für unsere neuen Räumlichkeiten in Neukölln für insgesamt drei Unterrichtsräume Schultafeln, Tische und Stühle (guter Zustand), um auch dort Integrationskurse bald anbieten zu können. Seyran Disci, Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V. Tel.: 030-6189207; www.kkh-ev.de; [email protected]

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Pinnwand

STERNENFISCHER – das Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick ist die zentrale Service- und Beratungseinrichtung rund um das Thema freiwilliges, ehrenamtliches Engagement in Berlin-Südost. Das Freiwilligenzentrum wird finanziert durch das Sozialamt Treptow-Köpenick und befindet sich als Projekt in Trägerschaft der USE gGmbH. Mit dem Ziel der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements im Bezirk bietet das Freiwilligenzentrum unter anderem Beratung und Vermittlung von Freiwilligen und Beratung von gemeinnützigen Einrichtungen zur Optimierung der Rahmenbedingungen für Freiwillige an. Wir suchen zum 15.10.2012 (gerne auch früher)

eine/n Freiwilligenkoordinator/-in (30 Stunden) Ihre Aufgaben  Beratung und Vermittlung von Freiwilligen  Beratung von gemeinnützigen Einrichtungen zu möglichen Engagementfeldern und Rahmenbedingungen  Durchführung von zielgruppenspezifischen Gruppenangeboten (Gruppenberatung „Engagement im Ruhestand“, „Ehrenamt und Arbeitslosigkeit“, „Ehrenamt von Schülern“)  Betreuung und Pflege der Beratungsdatenbank und Zusammenarbeit mit der hier tätigen freiwilligen Mitarbeiterin  Organisation und Durchführung des STERNEN-Treffs (Begegnungsangebot für Freiwillige)  Durchführung des jährlichen FIXSTERN, dem Runden Tisch des Freiwilligenzentrums für alle kooperierenden Einrichtungen  Organisation und Betreuung der Standpräsenz bei Stadtteilfesten u. Ä.  Mitarbeit in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement, Projektentwicklung Wir erwarten  Abgeschlossenes Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik oder vergleichbarer Abschluss  Zusatzqualifikation in der Freiwilligenkoordination/ im Freiwilligenmanagement  Erfahrung und Freude an der Beratungsarbeit sowie am Themenfeld Ehrenamt/ freiwilliges Engagement  Kommunikationsfähigkeit, Serviceorientierung, Empathie und Interesse an der vernetzenden Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren aus Nonprofit-Organisationen, Verwaltung und Unternehmen  Hohes Maß an Eigenständigkeit und Eigeninitiative und Spaß an der Übernahme von Verantwortung für den Beratungsbetrieb der STERNENFISCHER sowie an der Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes in einem motivierten Team  Sehr gute EDV-Kenntnisse (MS-Office, Internet) Wir bieten  Eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Non-ProfitBereich  Eine intensive Einarbeitung „on the job“ in einem engagierten Team hauptamtlicher Kolleginnen und freiwilliger Mitarbeiter/innen  Eine Vergütung, orientiert an den üblichen Einstufungen entsprechend Ihrer Qualifikation Nähere Informationen zum Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick finden Sie auf www.sternenfischer.org. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Diese senden Sie bitte per E-Mail (Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf, Referenzen im PDF-Format) an [email protected]

Stellengesuch

Stellengesuch

Dipl.Pflegewirtin (FH)

Arbeit im sozialen Bereich/Verwaltung

Int.Auditorin + QM Auditorin (DEKRA) sucht neue berufliche Herausforderung ! Sind Sie ein familienfreundliches Unternehmen, dass eine engagierte Mitarbeiterin sucht?

Ich, weibl., 29 Jahre, mit Masterabschluss im Fach Regionalwissenschaften und Fremdsprachenkenntnissen in Russisch und Englisch, suche ab sofort eine Arbeit im sozialen Bereich/Verwaltung, gern in der Beratung, Assistenz und/ oder Betreuung von Menschen bzw. auch im Bereich Dolmetschen und Übersetzen. Habe drei Jahre praktische Erfahrungen in der Hauskrankenpflege gesammelt und arbeite sehr gern mit Menschen zusammen. Ein Arbeitsbeginn ist ab Oktober möglich.

Ich habe Erfahrung im QMB, Leitungserfahrung und freue mich auf Ihr Stellenangebot. Heike Pilzecker Stubnitzstr. 28 13189 Berlin Tel.: 030/477 577 86 [email protected]

Tatiana Khramkina [email protected]

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Pinnwand Das Betreute Einzelwohnen der ZIK gGmbH sucht für das Arbeits- und Beschäftigungsprojekt in der Lützowstraße zum 1. November 2012

einen Sozialarbeiter (m/w)

(Qualifikation: Sozialpädagogik (FH), Dipl.-Pädagogik, Psychologie, Erzieher o. Heilerziehungspfleger) Es handelt sich um eine 75%-Stelle (28,88 Wochenstunden plus Arbeitszeitkonto). Bei ZIK bieten wir ein spannendes Arbeitsfeld rund um die Themen HIV und Hepatitis C. Die gesundheitliche Versorgung und die Suchtproblematik stehen im Fokus der Betreuung. Viele Klient/-innen sind außerdem durch psychiatrische Erkrankungen belastet. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bewohner/-innen neue Lebensperspektiven zu erarbeiten und zu ihrer physischen und psychischen Stabilisierung beizutragen. Die Sozialarbeiter/-innen des Arbeits- und Beschäftigungsprojektes sind mit allen (Basis-)Themen befasst, die im Betreuten Wohnen eine Rolle spielen; sie unterstützen die Ergotherapeut/-innen aber auch als Vertretung im Zuverdienst und bei Gruppenaktivitäten. Regelmäßige Teamsitzungen zum kollegialen Austausch, Supervision und eine leistungsgerechte Vergütung sind selbstverständlich. Bewerbungen mit Anschreiben und Lebenslauf schicken Sie bitte z.H. Herrn Hilckmann an [email protected] Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

In der Integrationsarbeit mit Jugendlichen/Erwachsenen erfahrene

Sozialpädagogin / Berufswahlcoach / Berufseinstiegsbegleiterin in ungekündigter Stellung als Leiterin einer Integrationsmaßnahme für Arbeitslose (Hartz IV) sucht neuen Wirkungskreis (Teilzeitstelle, Westbezirke). Mail an: [email protected] Stellengesuch

Familienhelferin

Seit Beendigung meiner Ausbildung zur staatlich anerkannten Familienpflegerin im März 2004, (Anerkennungsjahr in einer Wohnstätte für behinderte Menschen) bin ich erfolgreich und motiviert für die FaRO GmbH in Duisburg, als ambulante Familienhelferin, tätig. Eigenverantwortlich, flexibel und mit hohem Einfühlungsvermögen unterstütze ich Familien in den verschiedensten Situationen und Lebenslagen. Ebenfalls ist mir die Arbeit und der Umgang mit Menschen mit Behinderungen, psychischen Erkrankungen, oder einer Drogen –und Suchtproblematik vertraut. Dabei waren mir oft auch meine Sprachkenntnisse(arab., franz., span. Grundkenntnisse) von Vorteil. Die Anleitung zur Strukturierung von Tagesabläufen, hauswirtschaftlichen Belangen, Freizeitgestalltung und der pädagogischen Erziehungsarbeit in den zu betreuenden Familien und Personen-

Fachkraft Mittelverwaltung/Finanzbuchhaltung in Teilzeit Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ein/e Kolleg/ in mit Erfahrung in der Mittelverwaltung und Finanzbuchhaltung im sozialen Bereich. Zunächst für 8 Stunden pro Woche. Ihre Aufgaben  Belegprüfung und vorbereitende Buchhaltungsarbeiten  Buchung von Geschäftsvorfällen mit der Syska EuroFibu  Ausgleich von Forderungen und Verbindlichkeiten  Erstellen von Einnahme-Überschuss-Rechnungen bzw. GuV und Bilanz  Finanzplanung in Zusammenarbeit mit der Projektleitung  Erstellung zahlenmäßiger Verwendungsnachweise  Vorbereitende Arbeiten zum Jahresbericht  Führung von Kassen und Konten Wir wünschen uns ein/e Kolleg/in mit kaufmännischer Ausbildung, Flexibilität und Teamgeist, idealerweise mit Erfahrung in der Verwaltung von Zuwendungen und Drittmitteln sowie mit Interesse an der Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften. Wenn Sie selbständiges Arbeiten gewohnt sind und Freude an der interdisziplinären Zusammenarbeit finden, freuen wir uns Sie kennen zu lernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung schriftlich oder digital an: Nachbarschaftshaus Urbanstraße Matthias Winter Urbanstraße 21; 10961 Berlin [email protected] Aktuelle Stellenangebote und -gesuche finden Sie im Internet stets hier:

http://www.paritaet-berlin.de/jobs/ stellenangebote.html kreisen, gehören zu meinen täglichen Aufgaben, ebenso der Umgang und die Kommunikation mit Institutionen, Ämtern und Behörden. Hierbei sind mir mein umfangreiches Wissen bezüglich des SGB 2, 8 und 10 von großem Nutzen. Durch mein pädagogisches und psychologisches Wissen und langjährige Berufserfahrung, gelingt es mir meist schnell, einen guten Kontakt zu den Familien aufzubauen und somit deren Bedürfnisse zu erkennen. Besonders in der Arbeit mit Jugendlichen, kommt mir meine Qualifizierung zum Sozialtrainer zu Gute. In den letzten 4 Jahren habe ich, zusätzlich zu meinen regulären Aufgaben, neue Mitarbeiterinnen als Mentorin begleitet und unterstützt. Da ich mit meiner Familie nach Berlin ziehen möchte, suche ich eine neue Herausforderung in Vollzeit und einen neuen Wirkungskreis und würde ihnen gerne meine Mitarbeit anbieten. Angela Köchel [email protected]

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Telefonverzeichnis I

Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin, Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin, Tel. (0 30) 8 60 01-0, Fax (0 30) 8 60 01-110 E-Mail: [email protected]; Internet: www.paritaet-berlin.de

Name

Bereich / Funktion

Telefon

Fax

E-Mail 1

John, Prof. Barbara

Vorstandsvorsitzende

-182

-260

john@..

Abend, Ronald

Catering

-105

-110

abend@..

Bodrow, Margita

Stiftungsmittel

-125

-210

bodrow@..

Böckel, Sabine vom

Drittmittel

-121

-240

boeckel@..

Bußler, Anett

MO-Datenbank

-154

-240

bussler@..

Deutschmann, Martina

Catering

-105

-110

deutschmann@.

Drusche, Angelika

Sekr. Geschäftsführung

-103

-260

drusche@..

Engel, Petra

Pressestelle

-107

-140

engel@..

Everién, Yvonne

Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam.

-163

-220

everien@..

Fischer, Ursula

Verwaltungsleiterin

-111

-240

fischer@..

Gatz, Karin

Praktikanten

-123

-240

gatz@..

Gaubert, Sigrid

Sekr. Behindertenh. & Werkst.

-152

-210

gaubert@..

Gaudszun, Claudia

Ref. Kinder und Kitas

-179

-220

gaudszun@..

Groos, Ursula

Ref. Straffälligen- und Opferhilfe

Hartan, Bärbel

Empfang

-122 -200

-210 -110

groos@.. hartan@..

Helbig, Christiane

Stiftungsmittel

-145

-210

helbig@..

Herchner, Claudia

Sekr. Geschäftsführung

-102

-260

herchner@ …

Herrmann, Maria-Ilona

Sekr. Altenhilfe, Soz., Stat. Pfl.

-172

-220

herrmann@..

Hoyer, Martin

Ref. Kinder und Kitas/ Schule

-161

-220

hoyer@..

Köppe, Brigitte

Empfang

-200

-110

info@..

Kramer-Jensen, Ute

Aufnahmekoordination.

-126

-240

kramer@..

Kriebel, Elvira

Ref. Schulbezogene Jugendhilfe

-166

-220

kriebel@..

Krüger, Elke

Stv. Geschäftsführerin

-101

-260

krueger@..

Lachenmayer, Rainer

Ref. Altenh., Soz., Stat. Pflege

-171

-220

lama@..

Luttmer, Marcus

Ref. Kinder und Kitas

-178

-220

luttmer@..

Menninger, Oswald

Geschäftsführer

-104

-260

menninger@..

Mohr, Sabina

Sekr. Jugendhilfe

-165

-220

mohr@..

Purmann, Reinald

Ref. Behindertenhilfe

-151

-210

purmann@..

Riesmeier, Yvonne

Finanzbuchhaltung

-113

-240

riesmeier@..

Schmid, Rita

Pressestelle

-183

-140

schmid@..

Schulz, Andreas

Ref. Jugendhilfe

-162

-220

schulz@..

Selinger, Evelyn

Ref. Familie, Frauen, Mädchen

-176

-220

selinger@..

Spöhr, Holger

Ref. Migration

-177

220

spoehr@..

Wachholz, Chris

Drittmittel

-273

-240

wachholz@..

Wanke, Hans-Jürgen

Personal / Organisationsberatung

-186

-260

wanke@..

Witten, Elfi

Pressesprecherin

-181

-140

witten@..

Personalbüro

Personalverw. (Sprecht. Mi)

-135

-240

personalbuero@..

Tagungsräume: E.04: -117 E.05: -118 / E.06: -119/1.14 -274 / 5.04: -115 / Keller: -198

1

Die E-Mail-Adresse setzt sich zusammen aus [angegebener Name]@paritaet-berlin.de

48 August / September 2012

Telefonverzeichnis II Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin Referate Ambulante Pflege und Hospize Psychiatrie/Queere Lebensweisen Suchthilfe/Gesundheitsförderung / Aids Name

Kalla, Karina Christian Reumschüssel-Wienert Drees, Heike Pleyer, Markus Lüderitz, Alke Zentgraff, Ute Zobel, Dr. Oliver

Bereich / Funktion

Telefon 315919-0 Sekr. Psychiatrie/Queere Lebenswei- -13 sen /Ambulante Pflege und Hospize Ref. Psychiatrie/Queere Lebenswei- -26 sen Ref. Suchthilfe / Gesundheitsförde- -28 rung/ Aids Qualitätsmanagement, ambulante -25 und stat.Pflege Sekr. Suchthilfe / Gesundheitsf./ -43 Aids Ref. Amb. Pflege und Hospize -34 Ref. Ambulante Pflege und Hospize -30

Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin Geschäftsstelle Bezirke Name

Kollwitzstraße 94–96; 10435 Berlin-Prenzlauer Berg Tel.: (030) 315 919-0 Fax (0 30) 315 919-29 E-Mail [email protected] E-Mail

[email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

Kollwitzstraße 94–96, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg. Telefon (0 30) 55 67 05-0, Fax (0 30) 55 324 45

Telefon 556705 -0 Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlen- -19 dorf/ Pankow/Spandau und MarzahnHellersdorf:

E-Mail

Kelp, Angelika

Bezirksbeauftragte für Charlottenburg- -17 Wilmersdorf/ Mitte/ Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg:

[email protected]

Schlimper, Dr. Gabriele

Leiterin der Geschäftsstelle, Bezirksbe- -18 auftragte für Treptow-Köpenick Bezirksbeauftragte für Lichtenberg-16 Hohenschönhausen/ Neukölln und Tempelhof-Schöneberg: Sekr. -10

[email protected]

Hilla - zur Horst, Renate

Schilling, Dagmar

Schoene, Erika

Bereich / Funktion

[email protected]

[email protected]

[email protected]

August / September 2012

49

„Kinder-Zukunft – Paritätische Hilfe für Kinder und Jugendliche“

Gutschein

Ausstellende Mitgliedsorganisation (Stempel)

(Datum)

(Vor- und Zuname)

(Alter)

Für

sollen

Euro (max 50 Euro) ausgezahlt werden für die An-

schafffung von ____________________________________________

sollen

Euro (max 270 Euro) ausgezahlt werden für die

Teilnahme am Kurs-Programm _______________________________

(Unterschrift Mitgliedsorganisation) Empfangsbestätigung

Ich habe einen Betrag in Höhe von

Euro erhalten.

Ich leiste einen Eigenbetrag in Höhe von

Euro.

(Unterschrift Erziehungsberechtigte / Erziehungsberechtigter)

ausgezahlt von:

______________________________________________________________________ (Unterschrift – Stempel Stadtteilzentrum)

50 August / September 2012

Stadtteilzentren und Ansprechpartner für das Programm „Kinder-Zukunft – Paritätische Hilfe für Kinder und Jugendliche“ Bezirk CharlottenburgWilmersdorf FriedrichshainKreuzberg LichtenbergHohenschönhausen Marzahn – Hellersdorf Mitte

Neukölln Pankow Reinickendorf Spandau Steglitz – Zehlendorf TempelhofSchöneberg Treptow-Köpenick

Träger / Ansprechpartner Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V. Herbartstr. 25, 14057 Berlin Fr. Vollmayr – Tel: 30 30 65 12 Nachbarschaftshaus Urbanstr. e.V. Urbanstr. 21, 10961 Berlin Fr. Retzlaff – Tel: 80 61 13 95 /69 04 97 19 Kiezspinne FAS - Nachbarschaftlicher Interessenverbund e.V. Schulze-Boysen-Str. 38, 10365 Berlin Fr. Kleiner – Tel: 55 48 96 35 Kiek in e.V. Rosenbecker Str. 25-27, 12689 Berlin Gabriele Geißler, Frau Bernier – Tel: 933 94 86 Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes (Dachverband) e. V Stadtteilzentrum „Club Spittelkolonnaden“ Leipziger Str. 47, 10117 Berlin Carola Kalender – Tel: 204 45 41 AspE Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e.V. Brusendorfer Str. 20, 12055 Berlin Martin Stratmann – Tel: 624 33 69 Stiftung Pfefferwerk, Im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz Fehrbelliner Str. 92, 10119 Berlin Margitta Härtel – Tel: 673 054 54 Albatros e.V., Stadtteilladen Tegel-Süd Bernauer Str. 130 a, 13507 Berlin Richard Palm, Frau Altmüller – Tel: 93 95 24 44 Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. Obstallee 22 d, 13493 Berlin Viola Scholz-Thies – Tel: 363 41 12 Nachbarschaftsheim Mittelhof e.V. Königstr. 42/43, 14163 Berlin Fr. Schmoger – Tel: 80 19 75 11 Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. Holsteinische Str. 30, 12161 Berlin Karin Höhne – Tel: 85 99 51 77, Frau Bohme– Tel: 859 951 42 Offensiv ´91 e.V. Villa Offensiv Hasselwerder Str. 38-40, 12439 Berlin Fr. Rohde – Tel: 63 90 26 10

August / September 2012

51

Berliner Bestell-Fax für Themenhefte Fax (0 30) 8 60 01-140 Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin, Pressestelle Brandenburgische Straße 80; 10713 Berlin Menge

Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen] Vielfalt im Alltag gestalten - Interkulturelle Öffnung unter Paritätischem Dach (9/2012) Tatort Berlin - Straffälligen- und Opferhilfe unter Paritätischem Dach (3/2012) Paritätisches Leitbild „Betreutes Jugendwohnen“ (Arbeitshilfe Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung; 9/2011) Bildungspartner finden sich - Kooperation freier Träger der Jugendhilfe und Schulen (9/2011) Hürden nehmen. Migrationssozialarbeit im Paritätischen Wohlfahrtsverband (5/2011) Vielfalt fördern! Fünf Jahre Stiftung Parität Berlin (DP 3/2010) Stärken stärken. Kunst und Kultur in der sozialen Arbeit/ Programmheft Gala 60 Jahre ParitäBerlin (DP 2/2010) Gute Pflege braucht ... (DP 1/2010)

tischer

Zahlen, Fälle und wie weiter? Zur Steuerung der psychiatr. Versorgung in Berlin (DP 3/2009) Selbstbestimmt altern. Paritätische Projekte für und von älteren Menschen (DP 2/2009) „Qualität in d. Schulbezogenen Jugendhilfe - Fünf Paritätische Handlungsgrundsätze“ (2/2009) Gemeinsam Schule machen (Stand: 10/2008) Gemeinschaft genießen. Tagespflege für ältere und pflegebedürftige Menschen im Paritätischen (DP 6/2008) Kinderschutz geht alle an - Paritätische Träger engagieren sich (DP 1/2008) Das Paritätische Qualitätsforum Kindertagesstätten. Herausforderungen begegnen (Stand: 8/2007) Der Qualitätscheck – eine Erfolgsgeschichte (NP 3/2007) Freiwilligenarbeit stärken (NP 1/2007) Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten: Paritätische Träger als Partner von Grundschulen (NP 3/2006) Wohnungswirtschaft u. soziale Träger: Kooperation mit Zukunft (NP 1/2006)

Versandanschrift [bitte deutlich schreiben oder stempeln] MO-Name zu Händen: Straße PLZ Ort

52 August / September 2012