2.1.1 Definition der Gingivitis und der chronischen Parodontitis Gingivitis und Parodontitis sind die entzündlichen Reaktionen des Parodonts auf supra- und nachfolgend subgingivale Plaque (unspezifische Keime); zusätzlich können spezifische parodontalpathogene Keime hinzukommen. Die Plaque kann durch ihre Lokalisation das parodontale Gewebe direkt beeinflussen. Die Anfälligkeit für die Erkrankungen und ihre Verlaufsform ist sehr variabel. Sie werden sowohl von erworbenen (Risikofaktoren, Art und Anzahl der Parodontalpathogene) als auch von genetischen Faktoren (Reaktionsvermögen des Immunsystems) beeinflusst [92, 140, 173, 212, 271, 366]. 1999 wurde während des „International Workshop for Classification of Periodontal Diseases and Condition“ eine neue Klassifizierung der plaqueinduzierten Parodontopathien entwickelt. Die Klassifikation berücksichtigt dabei die verschiedenen Faktoren, die den Verlauf der Parodontitis beeinflussen [20]. Dadurch werden die Parodontopathien in sieben Hauptgruppen unterteilt: Gingivitis, chronische Parodontitis, aggressive Parodontitis, parodontale Manifestation systemischer Erkrankungen, nekrotisierende parodontale Erkrankungen, Abszesse des Parodonts und die Parodontitis, die mit einer endodontischen Läsion assoziiert ist (Paroendoläsion). Die chronische und aggressive Parodontitis können in langsam oder schnell fortschreitende Verlaufsformen, in lokalisierte (
