2017 MieterMagazin. Biergarten- Typologie

Münchner MieterMagazin 2 / 2017 st du? n h o w ie w – n e h c s Mün Stadt Deutschland n in der teuersten he So wohnen Mensc n Sie? … und wie wohne !...
Author: Jasmin Böhm
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Münchner MieterMagazin 2 / 2017

st du? n h o w ie w – n e h c s Mün Stadt Deutschland n in der teuersten he So wohnen Mensc

n Sie? … und wie wohne ! Seite 5 Jetzt mitmachen Der neue Mietspiegel Wie er funktioniert und warum er so ein wichtiges Instrument ist

Die MilliardenBaustelle Hauptbahnhof Eine Zeitreise

BiergartenTypologie Tipps für jeden Anlass

Serien: > Mietrechtsfragen > München im Wandel > Das Menu vom Profi

Kompetenter Rat rund ums Wohnen R AT G E B E R

A K T U E L L E P U B L I K AT I O N E N D E S D E U T S C H E N M I E T E R B U N D S

Mietminderung bei ­Wohnungsmängeln

– Abrechnung prüfen – Rechte kennen – Betriebskosten senken 11,90 Euro

Wenn das ­Mietverhältnis endet

Tipps zum Mietvertrag für Mieter

– Kündigung – Schönheitsreparaturen – Wohnungsübergabe 9,90 Euro

– Fallen vermeiden – Vorteile nutzen 5,50 Euro

BROSCHÜREN

– Was tun bei Mängeln ­– Mietminderungsgründe – hunderte von Beispiel­urteilen 11,90 Euro

Ratgeber ­Mietnebenkosten

Die zweite Miete

Geld sparen beim ­Umzug

Kaufen oder Mieter bleiben

Kündigung und ­Mieterschutz

Alles zu Heizkosten und ­kalten Nebenkosten – 6,00 Euro

Schönheitsreparaturen, Mietpreis­ bremse und Maklerprovision 6,00 Euro

Eigentumswohnung, Umwand­ lung, Kündigungssperrfristen und Vorkaufsrecht – 6,00 Euro

Alles über Mieter-/Vermieter Kündigungen, Gründe, Fristen 6,00 Euro

Mieterhöhung

Mieterrechte und ­Mieterpflichten

Modernisierung

Wohnungsmängel und Mietminderung

Mietspiegel, Kappungsgrenze, Jahressperrfrist, etc. – 6,00 Euro

Alltagsfragen rund um die ­Mietwohnung, Gesetze, Urteile 6,00 Euro

Das Mieterlexikon Alphabetisches Nachschlage­ werk zu allen wesentlichen Mietfragen – über 700 Seiten 13,00 Euro

Modernisierung, Energie­ einsparung, Mieterhöhung 6,00 Euro

Schimmel, Lärm, Heizung, ­Umweltgifte … (Stand: 2013) 6,00 Euro

n en Publikatio Sämtliche häftsstelle in der Gesc ie S n e lt a erh chen e.V., erein Mün rv te ie chen. M s de 1539 Mün 8 , 0 3 e ß a str ,50 Euro Schliersee kommen 1 g n u ll te s e esamtpreis B ei B inzu. Der G h n te s o k us Ihrer Versand en im vora rk a fm e ri B n. ist per beizulege Bestellung

VORWORT

Wir brauchen endlich ­einen ­Bodenpreisdeckel

INHALT  2 · 2017

MÜNCHEN  München – wie wohnst du? So wohnen Menschen in der teuersten Stadt Deutschlands . . . . . . . . . . 4  Der neue Mietspiegel Wie er funktioniert und warum er so ein wichtiges Instrument ist . . . . . . . . . 6  Die Milliarden-Baustelle Hauptbahnhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8  Biergarten-Typologie . . . . . . . . . . . . . . . 10

Liebe Mieterfreundinnen und Mieterfreunde, München ist attraktiv, München wächst. Und München baut. Doch ­leider entsteht im freifinanzierten Neubau kaum bezahlbarer Wohn­ raum. Es sind meist Eigentums­ wohnungen, weil sie den höchsten Gewinn bringen. Und wenn Miet­ wohnungen gebaut werden, dann sind die Mieten so hoch, dass das auch die Mittelschicht meist nicht mehr stemmen kann. Die Erstbezugsmieten für Neu­ bauwohnungen liegen laut dem Wohnungsmarktbarometer der Stadt Mün­ chen im Durchschnitt bei fast 19 Euro pro Quadratmeter. Das liegt auch an den horrenden Grundstückspreisen, denn die treiben die Baukosten massiv in die Höhe. Doch ohne bezahlbaren Boden gibt es zu wenig bezahlbares Wohnen. Die Preise für Wohnbaugrundstücke sind laut dem Gutachterausschuss der Stadt München zwischen 2015 und 2016 um rund 16 Prozent gestiegen. Die Bodenpreise befinden sich in einer irrwitzigen Spirale nach oben. Und zahlen müssen das die Mieter. Oder wahlweise die Stadt, die auf teuren Grundstücken auch bezahlbaren Wohnraum fördert. Wir müssen aus dieser Spirale aussteigen. Seit Jahren spricht der Mieterver­ ein von einer Deckelung der Bodenpreise – leider schrillen da bei vielen die Alarmglocken, das Reizwort Enteignung steht dann gleich im Raum. Wir wol­ len keine Grundstücke entwerten. Aber wenn internationale Spekulanten auf Kosten derer, die in dieser Stadt leben und wohnen möchten, ihre Gewinne maximieren, dann läuft etwas falsch. Niemand hat das Recht auf den größt­ möglichen Gewinn. Der Umgang mit Grund und Boden geht alle an. Es muss auf Bundesebene über bodenrechtliche Maßnahmen diskutiert werden. Der Bundesgesetzgeber sollte das Problem endlich zur Kenntnis nehmen und Kom­ munen wie München nicht im Regen stehen lassen.

 SERIE: München im Wandel Die Leopoldstraße in Schwabing . . . . . . 26

AKTUELL  GBW: Mieterverein München e.V. handelt Kompromiss aus . . . . . . . . . . . 14  BGH zum vorgetäuschten Eigenbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14  Wohnraum: Das größte Problem für die Münchner Jugend . . . . . . . . . . . 14

GASTRO  SERIE: Das Menu vom Profi Mitten in der Heimat – Karl Ederers Augustinerwirtschaft „Zur Schwalbe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

AUS DEM VEREIN  Bereit für die Zukunft Mitgliederversammlung. . . . . . . . . . . . . . . 16  Unsere neue Website ist da! . . . . . . . . 17  Ergebnisse der Mitglieder befragung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18  Simone Burger stellt sich vor . . . . . . . 20  Infoabend im Bauzentrum. . . . . . . . . . 20  1. Mai: Der Mieterverein München e.V. am Marienplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . 21  7 gute Gründe, Mitglied zu werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

MIETRECHT

Herzliche Grüße

 Mietrechtsfragen aus der Praxis von Anja Franz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Ihre

SERVICE  Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20  Unsere Serviceleistungen . . . . . . . . . . . . . 23

Beatrix Zurek, 1. Vorsitzende des ­Mieterverein München e.V.

 Beitrittserklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Titelthemen sind hervorgehoben

MÜNCHEN

München – wie wohnst du? Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum in München, das ist unbestritten. Doch was ist eigentlich bezahlbar und für wen? Wie wohnen die Menschen tatsächlich in der t­ euersten Stadt Deutschlands? Das Münchner Mieter Magazin stellt einige davon vor – aus allen Alters­gruppen, allen Berufen, allen Vierteln. Heute: Lion Bischof, 28. Der gebürtige Münchner ­studiert Dokumentarfilm an der Filmhochschule und ist Mieter einer 1-Zimmer-­ Wohnung im Westend. Herr Bischof, wie wohnen Sie? Lion Bischof: Ich wohne in einer 38-Quadratmeter- Wohnung im Westend, ich mag das Viertel sehr. Ich habe eine kleine Küche, die so halb abgetrennt ist. Die Wohnung ist im Erdgeschoss, aber ich darf eine kleine Dachterrasse, die im Rückgebäude ist, mitbenutzen. Zurzeit zahle ich 650 Euro warm, einschließlich Internet – damit bin ich verglichen mit meinen Freunden sehr gut dran. Viele zahlen 600 Euro für ein winziges WG-Zim­ mer, das ist absurd. Wie sind Sie an die Wohnung gekommen? Das war ein Zufall und ging über Hö­ rensagen. Da hab ich Glück gehabt. Meine Vermieterin ist auch sehr nett, sie mag mich irgendwie und sagte mir, dass sie nicht vorhat, die Miete zu erhöhen. Zum Glück gibt es noch sol­ che Vermieter, die auch gerne junge Leute im Haus haben und nicht nur nach der höchsten Miete schielen.

Wie finanzieren Sie als Student Ihre Wohnung? Ich habe neben dem Studium meh­ rere Jobs. Ich arbeite in einem Super­ markt. Außerdem mache ich immer wieder Auftragsarbeiten, kleine Vi­ deos für Theaterabende, Trailer für die Kammerspiele, Kamera und SchnittJobs. Bis vor kurzem hatte ich noch ein Stipendium, das ging ganz gut. Diese Filmjobs sind unregelmäßig und leider nicht gut bezahlt und für meine eigenen Filme bin ich manch­ mal auch ein, zwei Monate unterwegs – da gibt es schon Engpässe. Also die 650 Euro sind das absolute Maximum, das ich zahlen kann. Wie haben Sie früher gewohnt? Ich bin in München aufgewachsen, nach dem Abi blieb ich erstmal bei meinen Eltern wohnen, habe gear­ beitet und Praktika gemacht. Als ich an der Filmhochschule aufgenom­ men wurde, bin ich ausgezogen. Das Hauptproblem in dieser Stadt sind die teuren Wohnungen.

So teuer wohnen Studenten Lion Bischof wohnt statistisch gesehen günstig: Nach einer Studie des ­Instituts der deutschen Wirtschaft mussten Studenten in München für eine typische 30 Quadratmeter große Studentenwohnung im zweiten Halbjahr 2016 634 Euro zahlen, Frankfurt folgt mit 528 Euro. Das Bera­ tungsinstitut empirica ermittelte Preise für Standardzimmer in einer Wohngemeinschaft. Der bundesweite Durchschnitt sind 345 Euro für ein das unmöblierte WG-Zimmer, auch hier liegt München mit 500 Euro vorn, gefolgt von Stuttgart (450 Euro) und Frankfurt (438 Euro).

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Was war Ihre erste Wohnung? Das war eine günstige Wohnung im Westend. Damals zahlte ich 450 Euro. Es gab nur einen Holzofen, aber das hat mir nichts ausgemacht. Das Haus wurde dann leider saniert und ich musste raus. Heute kostet die Woh­ nung über 700 Euro. Was heißt, Sie mussten raus? Der Vermieter hat Sanierungen ange­ kündigt und gleich gesagt: Sie kön­ nen ruhig prozessieren, schauen wir mal, wie Sie zurechtkommen, wenn ich gleich mit der Treppe anfange und die dann erstmal fehlt. Ich habe dann unterschrieben, dass ich ausziehe, weil ich das Gefühl hatte, ich habe ge­ gen den eh keine Chance. Ich wollte keinen Ärger. Haben Sie schnell was anderes gefunden? Nein, niemand findet schnell was in München. Ich landete in einer WG in der Maxvorstadt, wieder mit Holz­ ofen, man musste eine halbe Stun­ de vor dem Duschen anheizen und in der Küche war nur kaltes Wasser. Wir wohnten da zu dritt, bis ich jetzt durch Zufall diese Wohnung im West­ end bekam. Wie wohnen Ihre Freunde? Jeder ist froh, wenn er was gefunden hat, das er einigermaßen zahlen kann. Gefühlt arbeitet man 80 Prozent der Zeit für die Miete und hofft, dass man von dem Rest so viele Reserven be­

MÜNCHEN

… und wie wohnen Sie? Wie hat sich ihr Viertel verändert, wie ihre Miete und wie kommen Sie damit zurecht? Haben Sie einen Vermieter, der Sie als langjähriger Mieter schätzt oder einen, der jede denk­ bare Mieterhöhung durchsetzen will? Können und wollen Sie sich München noch leisten? Wenn Sie bei unserer Reihe „München – wie wohnst du?“ mitmachen wollen, melden Sie sich gerne unter: [email protected]

sagen, dass immer mehr Leute aus meinem Umfeld, gerade die, die mit Theater, Film oder Musik zu tun haben, weggehen – weil es eben hier so teuer ist. Klar, es gibt hier den BR, die Bavaria oder die Constantin. Aber für kreati­ ve junge Leute ist es immer weniger möglich, sich hier zu entwickeln.

Foto: Katharina Alt

Lion Bischof in seinem Wohn-Schlaf-Ess-Arbeitszimmer.

halten kann, dass man seine anderen Sachen dann noch machen kann – in meinem Fall, die Filme, die ich dann halt abends schneiden muss. Natür­ lich kenne ich auch Studenten, die alles von den Eltern finanziert kriegen und in Wohnungen wohnen, die ich mir wahrscheinlich nie werde leisten können.

dert, wenn nur noch Leute hier stu­ dieren können, die reiche Eltern ha­ ben. Wenn man es als Student nicht schaffen kann, mit Nebenjobs seine Wohnung zu finanzieren, dann findet vorher schon die Auswahl statt und das verändert nicht nur das Studen­ tenleben, sondern letztlich die ganze Stadt.

Kommt da Neid auf? Nein. Luxus interessiert mich nicht. Und zum Beispiel als Medizinstudent hat man ja gar keine Zeit, nebenher zu arbeiten. Ich habe viel mehr Frei­ heit, die brauche ich auch, um meine Filme überhaupt machen zu kön­ nen. Allerdings frage ich mich schon manchmal, wie München sich verän­

Wieviel Prozent Ihres Geldes ­brauchen Sie für die Miete? 60 Prozent mindestens, je nachdem, wie viel ich verdiene. Ist München sein Geld wert? Ich mag München, ich habe mir hier auch inzwischen berufliche Kontak­ te aufgebaut. Aber ich muss schon

München schmückt sich doch ­gerne mit seiner vielseitigen ­Kulturlandschaft. Ja, schon, aber oft ist es auch so: man schaut, was woanders erfolgreich ist, das wird gefördert und damit schmückt man sich dann. Es gibt nur eine sehr kleine Undergroundszene, eine unangepasste junge Kulturland­ schaft kann sich hier kaum mehr hal­ ten. Das Problem sind dabei nicht nur die hohen Mieten für Wohnungen, auch Übungsräume für Bands oder Atelierräume sind in München eine Katastrophe. Immer mehr Leute, die ich kenne, gehen nach Berlin oder Wien. Haben Sie das auch vor? Der Gedanke kommt mir immer wie­ der, weil ich ja auch weiß, dass mein Beruf wahrscheinlich immer einer sein wird, bei dem man seine Lebens­ haltungskosten gering halten sollte. Es macht mir nichts aus, wenn ich nur einen Holzofen habe – aber sowas wird in München leider wegsaniert. Noch komme ich zurecht, ich bin ja auch nur für mich selbst verantwort­ lich. Sprechen wir in ein paar Jahren nochmal. MMM Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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Der neue Mietspiegel Er wird kritisiert, sowohl von Mieterschützern als auch von Eigentümern: Der Mietspiegel. Wie er funktioniert, was er bedeutet und warum er ein so wichtiges Instrument ist. Wohnlagequalität

Was ist der Mietspiegel? In einer Befragung, die die Stadt München in Auftrag gibt, werden alle zwei Jahre die Mieten erho­ ben, die die Münchner zahlen. Ziel ist es, anhand dieses Leitfadens für jede Wohnung eine „ortsübliche Vergleichsmiete“ errechnen zu kön­ nen – und die ist dann die rechtliche Grundlage für Mieterhöhungen oder die Mietpreisbremse. Er ist also ein Instrument, Mietpreissteigerungen zu begrenzen. Viel diskutiert ist al­ lerdings, wie genau der Mietspiegel erhoben werden sollte – denn es flie­ ßen längst nicht alle Mieten ein.

Wie wird der Mietspiegel für München erhoben? Grundsätzlich fließen dort nur Woh­ nungen ein, bei denen sich die M ­ iete in den vergangenen vier Jahren ver­ ändert hat: Also Wohnungen, die neu vermietet wurden oder bei denen die Miete erhöht worden ist. Wer seit mehr als vier Jahren einen Mietver­ trag hat und keine Mieterhöhungen bekam, der wird bei den Befragun­ gen nicht berücksichtigt. Auch ausge­ nommen sind öffentlich geförderte Wohnungen, also Sozialwohnungen oder andere preisgebundene Woh­ nungen. Außerdem fallen noch eine Reihe anderer Wohnungen aus der Erhebung, zum Beispiel möblierte Wohnungen, ganz kleine Wohnun­ gen oder Untermietverhältnisse. Die Mieter werden bei der Erhebung zu 6

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ihrer Miete, zur Lage und Ausstat­ tung ihrer Wohnung befragt. Daraus entwickeln die Statistiker dann die Werte, mit denen für jede andere Wohnung die „ortsübliche“ Miete be­ rechnet werden kann.

Durchschnittlich Gut Beste Zentral durchschnittlich Zentral gut Zentral beste

Welche Auswirkungen hat der Mietspiegel? Er ist die Grundlage für eine rechtmä­ ßige Mieterhöhung während ­eines bestehenden Mietverhältnisses. Laut Gesetz darf der Vermieter die Miete alle drei Jahre um maximal 20 Prozent erhöhen. In bestimmten Gegenden, in denen bezahlbarer Wohnraum knapp ist, dürfen es nur 15 Prozent sein. Das ist zum Beispiel in München der Fall. Die Erhöhung darf aber nur bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete gehen. Diese wird anhand des Miet­ spiegels errechnet. Bekommt ein Mieter eine Mieterhöhung, kann er anhand des Mietspiegels feststellen, ob diese rechtens ist. Auch für die Mietpreisbremse ist der Mietspiegel die Richtschnur. Das Gesetz zur Mitpreisbremse soll die Miethöhe bei Wiedervermietungen begrenzen. Dann darf der Vermieter maximal 10 Prozent mehr als die orts­ übliche Vergleichsmiete verlangen.

Was wird am Mietspiegel kritisiert? Der Mietspiegel wird von verschie­ denen Seiten kritisiert. Der Haus-

und- Grundbesitzerverein, Vertreter der Eigentümer, behauptet immer wieder, die Erhebungsmethoden der Stadt seien unseriös und es würden zu niedrige Mieten erhoben. Bisher gibt es dafür allerdings keine Bewei­ se. Kritik am Mietspiegel gibt es aber auch vom Mieterverein: Dass dort nur Mieten einfließen, die in den vergangenen vier Jahren neu abge­ schlossen oder erhöht worden sind, verfälscht das Bild. „Das sind nämlich nur rund ein Viertel der Wohnungen. Denn zum Glück gibt es sehr viele Vermieter, die nicht nur auf die maximale Rendite schauen, sondern an stabilen und angenehmen Mietverhältnissen interessiert sind“, sagt Volker Rastät­ ter, Geschäftsführer des Mieterverein München e.V. Ein Beispiel: Ein Mieter lebt seit vielen Jahren im gleichen Haus und hat seit mehr als vier Jahren keine Mieterhö­ hung bekommen – dieser Mieter wird bei einer Befragung nicht berück­ sichtigt. Oben drüber hat ein Mieter eine Mieterhöhung bekommen – er wird bei der Befragung berücksich­

MÜNCHEN

Die Wohnlagenkarte des Mietspiegels: Je nach Farbe darf in den Gebieten schon wegen der Lage mehr Miete verlangt werden.

tigt. Und nebenan wurden im Innen­ hof neue Wohnungen gebaut. Diese werden zu Höchstpreisen vermietet, denn bei Neubauten gilt auch kei­ ne Mietpreisbremse. Im Mietspiegel werden diese Neubauwohnungen berücksichtigt – aber keine einzige der unveränderten Mieten. Das Er­ gebnis, die sogenannte „ortsübliche“ Miete, darf dann aber als Begrün­ dung für die nächste Mieterhöhung angeführt werden. Rastätter: „So, wie er jetzt ist, ist der Mietspiegel ein preistreibendes Instrument. Wir fordern, dass alle bestehenden Mietverhältnisse in die Statistik einfließen.“ Beschließen könnte das der Bundesgesetzgeber.

Wie setzt sich die ortsübliche Miete zusammen? Die ortsübliche Miete besteht aus zwei Säulen: Erstens einer Grundmie­ te, die sich aus Baujahr und ­Größe der Wohnung ergibt. Und zwei­ tens aus den Zu- und Abschlägen für Lage und Ausstattung. Wer also zum Beispiel einen Parkettboden

hat oder ein zweites Bad, bekommt einen Zuschlag. Wichtig ist auch die Wohnlage. Im Mietspiegel gibt es 6 verschiedene Wohnlagen mit unter­ schiedlichen Zuschlägen. Die Wohn­ lagen wurden im neuen Mietspeigel verändert – es kann also sein, dass al­ lein durch die Lage für eine Wohnung jetzt die Miete erhöht werden darf.

Was sind die wichtigsten Veränderungen im Vergleich zu 2015? Durch die Änderung der Wohnlagen müssen einige Viertel mit Mieterhö­ hungen rechnen. Am deutlichsten sind die Teuerungen in Teilen Gie­ sings, der Au und Haidhausens, wo im Vergleich zum alten Mietspiegel 1,24 Euro pro Quadratmeter drauf­ geschlagen werden dürfen. Aber auch ein Plus von 61 Cent pro Qua­ dratmeter im Westend und in Teilen Neuhausens wird für Mieter spürbar werden. Bei den Zuschlägen für Aus­ stattung fällt unter anderem der neu eingeführte, sehr hohe Zuschlag für

eine Videogegensprechanlage aus – 1,01 Euro pro Quadratmeter. Neu ist auch die Klassifizierung der Häu­ sertypen nach Energieausweis. Wer weniger Energie verbraucht, zahlt mehr Miete. Klingt vernünftig, ist für Mieter aber deswegen bitter, weil die Vermieter ihrerseits die Kosten für energetische Sanierung nach derzei­ tiger Rechtslage umlegen dürfen, der Vermieter kassiert also doppelt.

Wie kann ich meine Miete prüfen? Wenn Sie eine Mieterhöhung bekom­ men oder einen neuen Mietvertrag unterzeichnen, sollten Sie prüfen, wieviel Sie nach dem Mietspiegel bezahlen müssten. Die Stadt Mün­ chen bietet im Internet unter www. mietspiegel-muenchen.de/2017/ ein Berechnungsprogramm an. Aller­ dings brauchen Sie dafür sehr viele Informationen über Ihre Wohnung. Selbstverständlich errechnet Ihnen auch der Mieterverein die ortsübli­ che Miete für Ihre Wohnung. MMM Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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MÜNCHEN

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Die Milliarden-Baustelle Mit dem Go für die Zweite Stammstrecke steht auch der Zeitplan für Münchens n ­ euen Hauptbahnhof. Seit 1839 ist der Bahnhof immer wieder umgebaut, erweitert und ­erneuert worden. Bis zum Jahr 2029 soll der neue Bahnhof fertig sein. Eine Zeitreise.

ca. 1935

Foto: Imago/Arkivi

Das Aufnahmedatum dieses Fotos ist geschätzt. Es zeigt den Bahnhof ungefähr im Jahr 1935; zu sehen ist auch noch der alte Bürklein-Bau, der 1849 eröffnet wurde. Das erste Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1839 war nicht mehr als eine Holzbaracke westlich vom heutigen Bahnhof. Nach einem Großbrand kam Bürklein dann zum Zug. 1893 wurde der Starnberger Flügel­ bahnhof dazu gebaut, ab 1914 wurde auch der wieder erweitert und es kam der Holzkirchner Bahnhof dazu. Adolf Hitler träumte von einem neuen Bahnhof zwischen Laim und Pasing und einer Prachtstraße, die vom Karlsplatz aus dorthin führen sollte – aus diesen Plänen wurde aber nichts.

1953

Foto: Alfred Strobel/Süddeutsche Zeitung Photo

Das Foto zeigt den Bahnhofsvorplatz im Jahr 1953, die Schalterhalle war damals gerade fertiggestellt worden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof schwer getroffen, ab Februar 1945 musste der Bahnverkehr umgeleitet werden. Der Starnberger Flügelbahnhof war komplett zerstört. Der Wiederaufbau begann zwar bereits im Mai 1945, im Dezember schon konnten wieder Züge fahren. Im Jahr 1949 allerdings mussten die einsturzgefährdete Bahnsteighalle gesprengt und die restlichen Gebäuderuinen abgerissen werden. Der Hauptbahnhof bekam ein komplett neues Gesicht. 8

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1960

Foto: Imago/ Gerhard Leber

Im Jahre 1960 sah der Bahnhofsvorplatz schon fast so aus wie heute, schon seit 1955 war an der neuen Fassade und dem Vorplatz ge­baut worden. Im August 1960 wurde dann das neue Empfangsgebäude fertiggestellt. Der Stil war völlig neu, die für damalige Zeit futuristische Architektur sollte für ein modernes München stehen. Rund zwanzig Jahre dauern allerdings auch schon die Planungen, dem Hauptbahnhof München wieder ein völlig neues Gesicht zu geben. Inzwischen benutzen nach Schätzungen der Bahn mindestens 420.000 Reisende ­täglich den Münchner Hauptbahnhof.

MÜNCHEN

2029

2029

So könnte der neue Bahnhof mit seinem Vorplatz aussehen. Auf dem historischen Bild aus ähnlicher Perspektive kreuzen Autos den Platz. Heute halten dort zehn Trambahnlinien und eine Buslinie, dazu kommen Touristenbusse, Taxis und Privatfahrzeuge. Der neue Vorplatz soll übersichtlicher wer­ den. Er soll Fußgängerzone sein bis hin zur Empfangshalle, Autos und Taxis sollen dann nur von der nördlichen und südlichen Seite anfahren können. Radverkehr soll weiter möglich sein, insgesamt will man ober- und unterirdisch 3000 Fahrradstellplätze errichten. Im Gespräch ist auch ein drittes Trambahngleis.

Der alte Starnberger Flügelbahnhof soll weichen – statt­ dessen ist ein 19-geschossiges Hochhaus mit 75 Metern Höhe geplant – die Visualisierung zeigt es hier von der Arnulfstraße, Ecke Seidlstraße aus. Ein Problem des RiesenProjektes könnte sein, dass der Umbau bei laufendem Betrieb geschehen muss – und mit dem Bau der zweiten Stammstrecke abgestimmt werden muss. Die über 400.000 Reisenden täglich sollen trotz Baustelle alle Züge und S-Bahnen erreichen können. Derzeit kommen jeden Tag 900 Züge an, dazu kommen noch 1000-S-Bahn-Züge ­unterirdisch. Münchner MieterMagazin 2 · 2017

Fotos auf dieser Seite: Deutsche Bahn AG / Architekten Auer Weber Assoziierte

Das Megaprojekt soll 1,1 Milliarden Euro kosten, es umfasst das Hauptgebäude sowie den Holzkirchner und den Starnberger Flügelbahnhof. Die Visualisierung des Architekturbüros Auer Weber + Assoziierte GmbH zeigt hier die neue Empfangshalle – besonders hell soll sie durch das große Glasdach werden. Das neue Empfangsgebäude soll insgesamt ­sieben oberirdische und zwei unterirdische Geschosse haben. Die Reisenden sollen über Fahrtreppen, Expresslifte und Treppen von der Haupthalle zu allen Zügen, einschließlich S- und U-Bahn, gelangen können. Über zehn Jahre wird der Münchner Hauptbahnhof zur Großbaustelle werden – im Jahr 2029 soll dann alles fertig sein.

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Biergarten-Typologie

Text: Anne Kathrin Koophamel

Für Flirtwillige München ist die Stadt der Singles und der Biergarten am Chinesischen Turm ihr Laufsteg. Warum? Weil es so herrlich unauffällig ist, herzuge­ hen. Grad noch im Englischen Garten, nach dem Einkaufen vorbeikom­ men, eben noch mit den Jungs gekickt, mit den Mädels Yoga im Park gemacht – und jetzt auf ein Bier. Ohne Hintergedanken … nein, nicht wirklich. Denn hier mischt sich ganz München. Der „China-Turm“, wie viele sagen, ist kein Stadtteilbiergarten – er ist ein Magnet für die Welt, die sich hier bei der Maß trifft. Und damit ist quasi das Gespräch mit Un­ bekannten schon eine Gastgeberpflicht für Münchner. Nirgends kommt man sich auch so leicht näher. Biergarten am Chinesischen Turm, Englischer Garten 3, täglich ab 10  Uhr. Anfahrt mit der Tram 18 bis Tivoli­straße, mit Buslinie 54 oder 154 bis Chinesischer Turm. Parkplätze am Restaurant. Maß Helles (Hofbräu): 7,90 Euro, halbes Hendl: 7,50 Euro, Apfelschorle: 3,20 Euro

Für Familien Die Kinder einfach mal laufen lassen, das ist in der Hirschau im Norden des Englischen Gartens kein Problem. Die nächste Straße ist ein Stück weg und eigentlich sind die Kleinen vom hauseigenen Aben­ teuerspielplatz gar nicht mehr wegzubekommen. Die Seilrutsche ist beliebt, die Kletterburg und auch der Tatzelwurm, auf dem es sich so wunderbar rei­ ten lässt. Sand, die Blätter der Kastanien und die Kiesel beschäftigen Kinder zusätzlich für Stunden – und kein Gast ärgert sich hier über flitzende Kids oder Kinderwagen – die gehören in der Hirschau einfach dazu. Damit den Eltern ohne den Nach­ wuchs nicht langweilig wird, gibt es in diesem Bier­ garten mitten im Park ein wechselndes Musikpro­ gramm mit Blasmusik, Jazz und Swing. Hirschau, Gyßlingstr. 15, täglich ab 11.30 Uhr geöffnet, am Wochenende ab 10 Uhr. Anfahrt mit dem Bus 59 bis Herzogpark. Parkplätze vorhanden. Maß Helles (Löwenbräu): 8,30 Euro, halbes Hendl: 9 Euro, Apfelschorle: 4,30  Euro

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MÜNCHEN

Für Traditionalisten Stammtische gibt es im Augustiner-Keller gefühlt fast so viele wie Kastanien. Und es sind über 100 Bäume, die im Sommer Schatten spenden. Beides gibt dem Biergarten zwischen Hacker- und Don­ nersberger Brücke seinen besonderen Flair. Hier sieht man die alteingesessenen Münchner ge­ nüsslich mit ihrer Maß Edelstoff, dazu junge WahlMünchner, die in Shirt und Lederhose nach der Arbeit mit Freunden in diese Traditionswirtschaft fallen, die es seit knapp 200 Jahren gibt. Am SBTresen wird noch das Radler mit mehr Bier als Limo eingeschenkt. Nur: Meistens ist es gesteckt voll. Da muss man – ganz traditionell – eben zamrucken. Augustiner-Keller, Arnulfstr. 52, täglich ab 10 Uhr geöffnet. Anfahrt mit der S-Bahn bis Hackerbrücke oder mit der Tram bis Hopfenpost. Parkplätze sind rar. Maß Helles (Augustiner): 7,80 Euro, halbes Hendl: 9,30 Euro, Apfelschorle: 3,40 Euro

Für Verliebte Eine Maß, die man sich teilt, dazu die dreierlei baye­ rische Tapas-Platte mit einer Brezn oder Steak vom japanischen Grill – Biergarten kann so romantisch sein. Zumindest im Michaeligarten, ganz im Osten der Stadt. Die wenigsten Münchner denken an die­ ses lauschige Eck in Ramersdorf – und so ist man hier zu zweit ungestört. Romantik in weiß-blau, vor allem, wenn man einen Platz am Seeufer ergattert hat. Die Stockenten paddeln im Duo vorbei und wer lauscht, kann in der Dämmerung das Quaken der Frösche hören. Am Ufer stehen auch Liegestühle, um den Tag Hand in Hand ausklingen zu lassen. Michaeligarten, Feichtstr. 10, täglich ab 11 Uhr geöffnet, am Wochen­ende ab 10 Uhr. Anfahrt mit der U-Bahn bis Michaelibad. Für Autofahrer gibt es einen großen Parkplatz. Maß Helles (Löwenbräu): 7,90 Euro, halbes Hendl: 7,50 Euro, Apfelschorle: 3,20 Euro

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MÜNCHEN

Für Entdecker

Für Tagesausflügler Ein freier Tag, eine Radltour und danach noch in den Biergarten – München perfekt. Wer nicht immer an die hiesigen Seen düsen möchte, macht ein­ fach mal eine Tour Richtung Allach. Mit Botanischem Garten, Schloss Nym­ phenburg, zur Blutenburg oder gleich bis nach Gröbenzell. Endpunkt und Belohnung: In der Inselmühle. Das Romantikhotel hat nämlich auch einen wunderschönen, versteckten Biergarten direkt an der Würm. Ganz nah am Ufer sitzt man hier und der SB-Bereich sieht aus wie eine romantische Hütte. Mit Spareribs, Maultaschen, Folienkartoffeln und Biergarten-Klassikern ist der Einkehrschwung der Abschluss eines perfekten Tages. Biergarten Inselmühle, Von-Kahr-Str. 87, täglich ab 15 Uhr, Freitag bis Sonntag ab 11 Uhr, mit dem Bus 165 bis Allach Bahnhof, Parkplätze direkt am Biergarten. Maß Helles (Augustiner): 7,80 Euro, halbes Hendl: 7,50  Euro, Apfelschorle: 4,50  Euro

Für Nicht-nur-Biertrinker Das Wichtigste vorab: Natürlich gibt es Bier im Hofbräu­ keller am Wiener Platz. Aber auch eine Cocktailbar samt Stadtstrand, Liegestühlen, Lounge-Sofas und bunten Schirmen. Man kann also biergartln oder sundownen und das nacheinander, gleichzeitig oder abwechselnd – im Herzen der Stadt. Die „Sandbar“ bietet Klassiker wie Mo­ jito, Mai Tai und Sex on the Beach, aber auch Münchens Trendgetränk Gin Basil Smash (zwischen 6 Euro und 9,50 Euro). Wer früher rauskommt: Zwischen 16 und 18 Uhr ist „Happy Hour“. Und wenn doch der Münchner in einem übermächtig wird, setzt man sich rüber in den Biergarten unter den alten Baumbestand und denkt sich das, was auf der Kreidetafel am Bierausschank so schön geschrieben steht: „Das Leben ist schön“. Eben. Und so einfach. Hofbräukeller am Wiener Platz, Innere Wiener Str. 19, täglich ab 10 Uhr. Anfahrt mit der U-Bahn bis Max-WeberPlatz oder mit der Tram 16 bis Wiener Platz, Parkplätze im nahen Parkhaus. Maß Helles (Hofbräu): 8,10 Euro, halbes Hendl: 6,80 Euro, Apfelschorle: 3,70 Euro 12

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Manchmal ist eine Maß eben nicht genug und ein Hendl nicht spannend. Dann ab in den Bio-Biergarten am Gut Herrmannsdorf. Hier gibt es im­ mer etwas zu entdecken. Es gibt Füh­ rungen über den Hof, Brezn-Drehen für Kinder, einen Streichelzoo, LiveMusik, einen Wildkräuter-Kochkurs und eine Wurstschule. Um aufs Bier zurückzukommen: ein Brauseminar gibt es auch. Mit dem Wissen kann man dann wirklich sei­ ne Maß im Biergarten genießen und über Hopfen und Malz philosophie­ ren. Für Entdecker und Bio-Gourmets gibt die Speisekarte einiges her: Porchetta, Pastrami, Innereien, Brat­ würste in Varianten. Alle Veranstaltungs-Termine finden Sie auf www.herrmannsdorfer.de Bio-Biergarten Gut Herrmannsdorf, Herrmannsdorf 7 in Glonn, täglich ab 11 Uhr, Anfahrt über A99 ­Richtung Salzburg, Ausfahrt Haar, dann B304 Richtung Wasserburg, Ausfahrt ­Aying, Sonntag zwischen 11.15 Uhr und 16 Uhr fährt ein Shuttle-Bus ab Grafing Bahnhof im 30-Min.-Takt. Maß Helles (Schweinsbräu) 7 Euro, ­Porchetta mit Salat 14,90 Euro, ­Apfelschorle: 3,40 Euro

MÜNCHEN Foto: Imago

AKTUELL

Mieterverein München handelt Kompromiss aus GBW erhöht die Mieten von EOF-Wohnungen weniger stark Bei dem Mieterhöhungsverlangen der GBW für EOF-­ Wohnungen am Münchner Ackermannbogen werden die Mieten weniger stark erhöht, als ursprünglich gefordert. Der Mieterverein München e. V. hat mit dem Unternehmen Am Ackermannbogen gibt es viele geförderte Wohnungen. einen Kompromiss ausgehandelt. „Mehr ist nach der derzeitigen Rechtslage leider nicht drin. Es ist rechtlich möglich, auch bei EOF-Wohnungen die Mieten nach den üblichen rechtlichen Bedingungen zu erhöhen“, sagt Volker Rastätter. Geschäftsführer des Mieterverein München e.V. Die öffentlich geförderten Wohnungen wurden im Jahr 2008 nach den Regelungen zur „einkommensorientierten För­ derung“ (EOF) gebaut. Dabei bekommt der Bauträger öffentliche Fördergelder. Dafür verpflichtet er sich, zu Beginn mit einer niedrigeren Miete – hier 9 Euro – einzusteigen. Auch die Mieter bekommen Zuzahlungen zur Miete, je nachdem, wieviel sie verdienen. Nach der festgeschriebenen Erstvermietungsmiete darf der Vermieter allerdings laut den EOFRichtlinien des Landes Bayern nach „Maßgabe der §§ 558ff. BGB“ die Mieten erhöhen. Das bedeutet alle drei Jahre ­maximal 15 Prozent bis zur Höhe des Mietspiegels oder der Höhe anderer Vergleichswohnungen. Der Münchner Stadtrat hat inzwischen weitere Beschränkungen für solche Mieterhöhungen eingeführt – sie gelten für diese Wohnungen aber noch nicht. Früher war die GBW eine gemeinnützige bayerische Wohnungsgesellschaft, nach dem Verkauf durch das Land Bayern gehört sie der rein privaten Unternehmens-Gruppe GBW. Nun nutzt die GBW alle rechtlichen Möglichkeiten zur Miet­ erhöhung. Volker Rastätter: „Es wäre die Aufgabe des Landes Bayern, bei Mieterhöhungen auch die Zuschüsse für die Mieter anzupassen. Gerade bei den EOF-Mietern mit der geringsten Einkommensstufe sollte so eine Lösung möglich sein. Sonst müssen diese Mieter nach einigen Jahren genauso viel zahlen wie auf dem freien Markt. Das ist nicht die Idee von gefördertem Wohnraum.“

BGH zum vorgetäuschten Eigenbedarf Der Bundesgerichtshof erschwert den vorgetäuschten Eigen­bedarf: Vermieter, die nach dem Auszug des gekün­ digten Mieters den Eigenbedarf nicht realisieren und die Wohnung nicht wie vorher behauptet nutzen, müssen nachweisen, warum der behauptete Eigenbedarf später weggefallen sein soll. Der Bundesgerichtshof (BGH VIII ZR 44/16) betont, dass in Fällen, in denen der Vermieter den im Kündigungsschreiben behaupteten Selbstnutzungs­ willen nach dem Auszug des Mieters nicht umsetzt, der Verdacht naheliegt, dass der Eigenbedarf vorgetäuscht war. Dann muss der Vermieter substantiiert und plausibel darlegen, aus welchen Gründen der mit der Kündigung vorgebrachte Bedarf nachträglich entfallen sein soll. Hier hatte der Vermieter mit der Begründung gekündigt, die Wohnung werde für einen neuen Hausmeister benötigt. Fünf Monate später wurde die Wohnung jedoch an einen Dritten weitervermietet, der Hausmeister zog nie ein. Die Begründung war: Der Hausmeister habe es sich nach dem Auszug des Mieters dann doch anders überlegt und die im dritten Obergeschoss gelegene Wohnung sei für ihn wegen seiner schon lang andauernden Kniebeschwerden ungeeignet. Laut Bundesgerichtshof ist diese Darstellung so nicht plausibel und kaum nachvollziehbar. Jetzt muss die Vorinstanz, das Landgericht Koblenz, neu entscheiden. 14

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

Wohnraum: Das größte Problem für die Münchner Jugend Auch den Jugendlichen in München ist die Krise am Wohnungsmarkt sehr bewusst. In der OnlineJugendbefragung, die die Stadt München alle drei Jahre unter 15- bis 21-Jährigen durchführt, sind der knappe Wohnraum und die hohen Mieten für 97,3 Prozent das drängendste Problem in der Stadt. In der Befragung wurden sowohl Probleme der Münchner Jugend allgemein als auch drängende persönliche Sorgen abgefragt, die die Befragten individuell belasten. Bei beiden Kategorien ist das Thema bezahlbarer Wohnraum die größte Sorge. Der Münchner Mietmarkt bereitet nicht nur jungen Menschen Schwierigkeiten, die vor allem in ihrer Ausbildung auf flexible Wohnformen angewiesen sind. Es zeigt sich auch, dass sich die Jungen bereits bei der Berufswahl sorgen, ob sie sich mit ihrem späteren Beruf ein Leben in München leisten kön­ nen. Nach den Mieten problematisieren 91,2 Pro­ zent die hohen MVV-Preise, 74,1 Prozent die allge­ meinen Eintrittspreise.

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Mitten in der Heimat

Seit zweieinhalb Jahren ist das Westend für Karl Ederer (63) zur Heimat geworden. In seiner Augustiner-Wirtschaft „Zur Schwalbe“ in der Schwanthalerhöhe kocht er jetzt nach traditionellen Rezepten alles, was Bayern hergibt – saiso­ nal und lokal, das ist sein Motto. Das Lokal passe perfekt ins Westend, meint er: „Ich mag, dass hier noch nicht alles rausgeputzt ist. Alteingesessene, die in Genossenschaftswohnungen leben, mischen sich mit jungen Künstlern und Medienleuten und jeder Menge Familien.“ Früher sei er nur aus Versehen ins einstige Glasscherbenviertel gekommen. „Heute ist der Mietmarkt hier heiß“, sagt Ederer, der einst im „Tantris“ lernte und in seiner Karriere selbst mehrere Ster­ ne und Hauben erkocht hat. Neben seinem Lokal haben sie in einen Hinterhof noch ein zweistöckiges Haus ge­

quetscht. „Da stehen jetzt sünd­teure Luxus­woh­n ungen. Dabei sind gerade die großzügigen Innenhöfe in dem Viertel so schön.“ Die S­ chwalbe hat einen eigenen kleinen Biergarten, wo man gemüt­ lich unter altem Baumbestand sitzt. Was Ederer noch am Westend schätzt: „Es ist mitten in der Stadt, direkt an der Wiesn und MMM doch weg vom großen Rummel.“ Text: Anne Kathrin Koophamel, Fotos: Monika Hoffmann

r Karl Edere empfiehlt:

Matjes auf Rhabarber  (für 4 Personen)

Topfenknödel mit Kompott  (für 4 Personen)

Zutaten:

Zutaten:

250 g Matjes 1 El Öl 150 g Rhabarber 1 kleine Zwiebel 1 Msp Chilipulver 4 EL Creme fraiche 1 EL Zucker 20 Stangen grüner Spargel Salz

200 g Topfen, gut abgetropft · 4 Eier · 200 g Brotwürfel, nicht zu trocken, sonst in etwas Milch einweichen · 5 EL Zucker · 1 Prise Vanillepulver · Abrieb einer Zitrone · 20 g Butter · 4 EL Semmelbrösel · Puderzucker zum Bestreuen Für das Kompott: 200 g Obst, zum Beispiel Aprikosen · 100 g Zucker · 100 ml Wasser

Den Rhabarber schälen, klein schneiden und mit Zwiebelstrei­ fen kurz im Öl andünsten. Nach 2 Minuten Chili, Salz und Zucker unterrühren – von der Hitze nehmen. Spargel putzen und blan­ chieren. Matjes mit Rhabarber-Dip, Spargel und je 1 EL Creme fraiche anrichten.

Topfen mit Brotwürfeln, 4 EL Zucker, Vanille und Zitronenabrieb vermengen und drei Stunden ruhen lassen. Die Knödel mit e­ inem Esslöffel in der Hand oval formen und in kochendes, nicht zu hei­ ßes Wasser geben. Den Deckel auf den Topf setzen, zehn Minu­ ten ziehen lassen. Geschmolzene Butter mit Semmelbröseln und 1  EL Zucker mischen. Für das Kompott Früchte vierteln, mit Was­ ser und Zucker kurz einkochen, mit Zitrone abschmecken. Die ­heißen Knödel in Bröseln wälzen, mit Kompott anrichten.

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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AUS DEM VEREIN

Bereit für die Zukunft

Foto: Annemarie Rencken

Auf der Mitgliederversammlung stellt der Mieterverein einige Neuerungen vor

Die Vorsitzende Beatrix Zurek (links) bei ihrem Jahresbericht im Kolpinghaus.

Bei der diesjährigen Mitgliederver­ sammlung hat die Vorsitzende ­Beatrix Zurek nicht nur den Bericht über das abgeschlossene Geschäftsjahr 2016 abgegeben, sondern auch notwen­ dige Neuerungen vorgestellt, mit de­ nen der Mieterverein die Herausfor­ derungen der Zukunft angeht. Wie jedes Jahr wurden einige treue Mitglieder des Mietervereins beson­ ders geehrt. 49 Mitglieder sind in die­ sem Jahr bereits ein halbes Jahrhun­ dert im Mieterverein, 1162 Mitglieder sind seit 25 Jahren Mitglieder – einige davon nahmen ihre Ehrung persön­ lich entgegen. „Ich möchte mich bei unseren langjährigen Mitgliedern für ihre Treue und Verbundenheit bedanken“, sagte Zurek. „Eine funktionierende Solidargemeinschaft ist ein wesentlicher Faktor für die Schlagkraft unseres Vereins.“ Zurek betonte auf der Versammlung zwei politische Forderungen: Zurzeit müssen Mieter die Modernisierungen wegen der rechtlich zulässigen Um­ lage komplett bezahlen – elf Prozent im Jahr dürfen auf die Miete umgelegt werden, nach neun Jahren ist also die Modernisierung abgezahlt, die Miete bleibt aber auch danach oben. „Diese 16

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

Regelung stammt aus einer Zeit hoher Zinsen und gehört abgeschafft.“ Außer­ dem sprach Zurek die horrenden Bo­ denpreise an, die ein Grund sind, dass der freifinanzierte Neubau unbezahl­ bare Wohnungen bringt. „Deswegen muss über Decke­lung der Bodenpreise nachgedacht werden.“ (siehe auch Vor­ wort, Seite 3). Der Mieterverein hatte bis zum 31.12. 2015 69.038 Mitglieder, ohne die kosten­freien Zweitmitglieder. Im Jahr 2016 wurden insgesamt rund 54.000 Rechts­beratungen durchgeführt – an­ gestiegen sind dabei die Beratungen wegen Mieterhöhungen, Im Jahr zu­ vor waren besonders die Beratungen wegen Eigenbedarfskündigungen angestiegen – sie sind weiterhin hoch. Erfreulicherweise konnten rund 99 Prozent der Streitigkeiten außerge­ richtlich gelöst werden – die Anzahl der Prozesse konnte noch um 10 Pro­ zent gesenkt werden. Die Mitgliederbefragung, die Ge­ schäftsführer Volker Rastätter vor­ stellte, (siehe auch Seite 18/19), zeigt, dass die Mitglieder überwiegend zu­ frieden sind mit der Arbeit des Mieter­ vereins – trotzdem sind Neuerungen nötig, damit der Mieterverein in Zu­

kunft noch besser auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder eingehen kann. So wird zum Beispiel die elektroni­ sche Akte eingeführt, die die Abläufe vereinfacht, allein, weil kein Transport von Papier-Akten mehr nötig ist. Der Terminvorlauf wird künftig noch wei­ ter reduziert, wie Stephan Immerfall, Leiter der Rechtsabteilung, ­erläuterte. Künftig wird es eine fallbezogene Be­ ratung geben, das heißt: Nicht nur jedes einzelne Mitglied bleibt bei seinem Berater, auch Mieter zum Bei­ spiel aus dem gleichen Haus werden gebündelt. Der Rechtsberater ent­ scheidet auch, wie lang die Beratung dauert – das erspart eventuelle Folge­ termine. Die telefonische und die E-Mail-Be­ ratung sollen ausgeweitet werden – aber auch der Service für die, die die persönliche Beratung bevorzugen. So sind weitere Außenstellen geplant. 2016 wurde die Außenstelle Harras eröffnet, die sehr gut angenommen wurde. Zu den Neuerungen gehört auch die Website – schon jetzt ist die überar­ beitete Seite online –besuchen Sie uns auf www.mieterverein-muenchen.de (siehe auch Seite 17). Ein weiterer großer Schritt wird der Rückzug in die Sonnenstraße sein. Das Gebäude wird zurzeit kernsa­ niert – über die Baukosten, die leider wegen der Baufälligkeit des alten Ge­ bäudes höher sind als geplant, refe­ rierte Schatzmeisterin Simone Burger. Ab März 2018 soll wieder in den neu­ en Räumen beraten werden – dann soll es bei Bedarf auch möglich sein, Mietergemeinschaften gesammelt zu beraten. Die Anträge und das Ergebnispro­to­ koll finden Sie auf www.mieterverein-­ muenchen.de unter „Über uns/Mitgliederversammlung“. MMM

AUS DEM VEREIN

Unsere neue Website ist da! Besuchen Sie den Mieterverein unter www.mieterverein-muenchen.de Sie finden auch Tipps und Aktuelles zum Mietrecht und Wohnen.

In einem A bis Z können Sie sich von Abmahnung bis Zeitmietvertrag selbst informieren und sich einen Überblick über viele rechtliche T­ hemen ver­schaffen.

Klar und übersichtlich ist die Struktur unserer neuen Website. Die Nutzer sollen – von zu Hause aus oder mobil – schnell an die Infos gelangen, die sie suchen.

Sie finden aktuelle Meldungen über Urteile, die Forderungen des Mieter­vereins auf politischer Ebene und natürlich ganz konkrete Tipps. Denn der gut informierte Mieter erspart sich oft Ärger – und er weiß, wann er Hilfe braucht.

Eine Website ersetzt keine Rechtsberatung. Egal, ob Sie am Telefon oder ­persönlich beraten werden wollen – machen Sie bei uns einen Termin.

Unsere Leistungen und unsere Beiträge sind übersichtlich zusammengefasst. Als Mitglied können Sie ganz unkompliziert Ihre Daten ändern oder mit uns in Kontakt treten. Wir freuen uns auf ihr Feedback.

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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AUS DEM VEREIN

MÜNCHEN

Ergebnisse der Mitgliederbefragung Wir wollen unseren Service für Sie verbessern – deswegen haben wir Sie gefragt, wie Sie uns sehen, was Sie schätzen und was Sie sich wünschen würden. Vielen Dank für die rege Teilnahme an unserer Mitgliederbefragung – und danke für die vielen positiven Bewertungen! Wir möchten Ihnen hier Ergebnisse der Befragung vorstellen und auch gleich auf einige Ihrer Anregungen eingehen.

Räumlichkeiten

Personal Telefon

Unsere Räumlichkeiten fanden 93 Prozent der Be­ fragten angenehm oder in Ordnung. Das freut uns besonders, weil wir unsere Mitglieder zurzeit im Ausweichbüro in Giesing beraten müssen – unsere Hauptgeschäftsstelle in der Sonnenstraße wird zurzeit saniert. Voraussichtlich im Frühjahr 2018 werden wir wieder zurückziehen – in dann noch angenehmere Räume.

In der Grafik haben wir die drei häufigsten Ant­ worten auf die Frage: „Wir beurteilen Sie unser Personal bei der telefonischen Kontaktaufnahme und am Empfang?“ mit Daumen hoch zusammen­ gefasst. Die häufigste Antwort war „freundlich“ (36 Prozent), gefolgt von „kompetent“ (28 Prozent) und „hilfsbereit“ (27 Prozent). Bei den restlichen neun Prozent müssen wir noch besser werden.

93%

91%

7%

9%

Beratungsqualität Hier wurde die Qualität der Beratung abgefragt, nach Sachkunde der Rechtsberater, ihrem Umgang mit den Mit­gliedern und der Art, wie sie die juristischen Themen erklären. Sehr gut, gut und befriedigend wurden mit Daumen hoch zusammengefasst. Alle drei Gebiete bewertete die größte Gruppe mit „sehr gut“, gefolgt von „gut“.

92%

8%

Sachkunde

18

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

87%

89%

13%

Umgangsformen Habitus

11%

Vermittlung juristischer Fragen

AUS DEM VEREIN

­Leistungsangebot Selbstverständlich übernehmen wir den Schriftverkehr und versuchen Sie bestmöglich auf Verhandlungen mit dem Vermieter vorzubereiten. Viele Mitglieder wollen aber auch Musterbriefe oder einen Leitfaden zu bestimm­ ten rechtlichen Themen, damit sie selbst aktiv werden können. An solchen Materialien arbeiten wir zurzeit. n Führung des Schriftwechsels

13 %

n Ratschläge für eigene Verhandlungen mit dem Vermieter

31 % 20 % 8 %

n Unterstützung der Belegeinsicht evtl. durch Seminare n Musterbriefe/Leitfäden für rechtliche Themen 28 %

n Vorträge zu rechtlichen Themen

Beurteilung Website Die überwiegende Mehrheit bewertet unsere Website positiv. Aber auch hier wollen wir noch besser werden. Das Internet ist ein Medium, das ständig im Wandel ist. Der User will schnell an die wichtigsten Infos. Wir haben unsere Seite www.mieterverein-muenchen.de überarbeitet, siehe auch Seite 19. Schauen Sie doch mal rein.

87%

78%

13%

86%

22%

Informationsgehalt

Auffindbarkeit der Themen

14%

n telefonische Beratung

8 %

54 % 12 %

Aktualität

95 %

Mehr als die Hälfte der Befragten bevorzugt das persönliche Gespräch, auch die telefonische Beratung ist vielen wichtig. Wir werden zusätzlich aber auch die Beratung per Mail ausbauen.

23 %

15%

Verständlichkeit

Art der Beratung

3%

85%

n schriftliche Beratung (Brief/Fax) n Beratung per E-Mail n persönliche Beratung in der Geschäftsstelle n persönliches Internetportal

würden uns weiterempfehlen. Diese überdurchschnittliche Quote freut uns sehr. Denn die persönliche ­Empfehlung ist die immer noch die ­beste Visitenkarte. Und Mietrecht ist auch eine Sache des Vertrauens. Wir bedanken uns für Ihre Mithilfe.

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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AUS DEM VEREIN

MÜNCHEN

Simone Burger stellt sich vor Welcher ist Ihr Lieblingsort in München und warum? Mein Lieblingsort ist der Olympiapark. Er liegt direkt vor meiner Haustüre und man kann spontan einfach kurz spazieren gehen. Man ist sofort im Grünen. An der Landschaft, den Hügeln, den Gebäuden kann man sich nicht sattsehen. Seit wann leben Sie in dieser Stadt? Ich lebe seit fast 20 Jahren in München, seit dem Beginn meines Studiums.

Foto: SPD Rathausfraktion

In welchem Stadtteil leben Sie und warum? Ich lebe im Olympischen Dorf. Was ich besonders schätze, ist, dass im Olym­ pischen Dorf viele Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenleben, dass dort auch die Münchner Mischung (Menschen mit unterschiedlichen Ein­ kommen leben zusammen) erlebbar ist. Dieses friedliche Zusammenleben, die komplette Infrastruktur und der Park vor der Haustüre, und dass die Autos nur unterhalb des Dorfs fahren, machen das Leben hier lebenswert. Simone Burger, Schatzmeisterin des Mieterverein München e.V. Alter:

38 Jahre

Geburtsort: Sonthofen im ­Allgäu Beruf: Gewerkschafts­ sekretärin

Infoabend des Mieterverein München e.V. im Bauzentrum Dienstag 4. Juli 2017 Gisa Weber referiert zum ­Thema:

Betriebskosten­ abrechnungen prüfen und verstehen Beginn: 18.00 Uhr Ort: Bauzentrum München Willy-Brandt-Allee 10 81829 München Anfahrt: U2 bis Haltestelle Messestadt West Eintritt frei!

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Münchner MieterMagazin 2 · 2017

Warum engagieren Sie sich im Mieterverein? Mieter brauchen eine starke Interessenvertretung, die ihnen im konkreten Not­ fall hilft, gerade in München. Inzwischen nimmt man ja die Mietsteigerungen Jahr für Jahr nahezu schicksalsergeben zur Kenntnis, als wäre es eine Naturka­ tastrophe. Mit meinem Engagement im Mieterverein möchte ich meinen Bei­ trag dazu leisten, dass die Münchner Mieter Unterstützung bekommen, wenn sie sie brauchen. Und ich möchte auch für bezahlbaren Wohnraum kämpfen, auch wenn ich weiß, dass es nicht einfach ist. Was ist das drängendste Problem für Münchner Mieter? Wenn man sich eine neue Wohnung suchen muss, egal aus welchem Grund. Die Preise für Neuvermietungen sind für viele unbezahlbar. Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert? Wie sorglos über die Wahl in Frankreich berichtet wird. (Dieses Interview fand vor der Stichwahl statt). Dieser zunehmende Nationalismus macht Angst. Jeder möchte an der Spitze stehen (Frankreich, USA, Bayern, …zuerst), jeder m ­ öchte die maximalen Vorteile. So funktioniert internationale Zusammenarbeit nicht. Mit so einer Politik werden die internationalen Konflikte zunehmen. Was würden Sie – wenn Sie könnten – sofort ändern? Ich würde das Absenken des Rentenniveaus stoppen und es wieder anheben. Das klingt im ersten Moment technisch, aber durch das Absenken des Renten­ niveaus sinkt die Rente der Menschen, die heute arbeiten. Für viele bedeutet dies sozialer Abstieg im Alter. Ich finde, wer sein Leben lang gearbeitet hat, verdient eine Rente, von der er oder sie gut leben kann. Wie sollte München in 20 Jahren sein? Bezahlbar, bunt und lebenswert.

IMPRESSUM Herausgeber: Mieterverein München e.V., S­ onnenstraße 10, 80331 München Verantwortlich: Beatrix Zurek E-Mail-Adresse: [email protected] · Homepage: www.mieterverein-muenchen.de Redaktion: Tina Angerer, Anja Franz, Dagmar ­Leschke, Volker Rastätter © Bilder: Katharina Alt (S. 1), Ina Zabel (S. 3, 22 oben rechts, 23), jakkapan/fotolia.com (S. 16/17), TM_Design/istockphoto.com (S. 22 oben links), Dagmar Leschke (S. 23), Sascha Wilsrecht/­fotolia.com (S. 24) Grafik: dtp factory, Susanne Bertenbreiter, H ­ ippelstraße 28, 81827 München Druck: Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach, www.mayrmiesbach.de Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. ­Bezugspreis für Nicht-Mitglieder: € 15,–/Jahr. E­ rscheinungsweise einmal im Vierteljahr.

Foto: Katharina Alt

AUS DEM VEREIN

Unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins“ lud der DGB am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, auf den Marienplatz. Auch der Mieterverein München e.V. war mit einem Stand dabei. Die Vorsitzende Beatrix Zurek stand für Fragen ebenso zur Verfügung wie Geschäftsführer Volker Rastätter und der Leiter der Rechtsabteilung, Stephan Immerfall. Wir danken für Ihren Besuch!

Bei einer solchen Geschichte fällt einem wieder Klein-Erna ein, die auf die Frage ihrer Lehrerin nach einem Haustier antwortet: „Wir haben eine Ziege in unserem Schlaf­zimmer.“ Die Lehrerin: „Was, bei dem Gestank?“ Klein-Erna: „Da muss die Ziege sich dran gewöhnen!“ Und da sind wir bei der Problematik, die mietrechtlich relevant sein kann. Tatsache ist, dass im­ mer mehr Menschen mit Tieren leben w ­ ollen. Das kann pädagogisch für Kinder, aber auch für die Stabilität psychisch angegriffener Personen sinnvoll sein. Immer sollte die T­ ierhaltung jedoch mit dem Vermieter abgesprochen sein. Und man sollte auch die r­ ichtigen Tiere anschaffen. Bei Krokodilen, Schlan­ gen, Spinnen und a­ nderen exotischen Tieren ist Vorsicht geboten. Auch Kampfhunde sollte man l­ieber meiden. Derartige Tiere h ­ aben schon viel Ärger in der Nachbarschaft verursacht. In jedem Fall sind bei der Tierhaltung die Interessen der Mitbewohner zu achten. Übermäßiges Bellen oder Vogel­ge­zwitscher müssen Nachbarn nicht unbedingt h ­ innehmen, ebenso das andauernde schrille ­Pfeifen eines Papageis. Schlimm wird es – und da sind wir beim Ausgangswitz –, wenn Tiere unangenehme Gerüche ver­ur­sachen oder Hunde ins Treppenhaus oder auf den Balkon pinkeln. Bevor ein derartiger Tierstreit eskaliert, sollte der Mieterverein um Rat gefragt werden. Jens Natter, www.bildernatter.com Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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MIETRECHT

Mietrechtsfragen aus der Praxis von Anja Franz, Rechtsberaterin

Besichtigungsrecht des Vermieters bei Neuvermietung Frage von Harald B.: Ich habe mein Mietverhältnis zum 31.07.2017 gekündigt. Meine Vermieterin möchte deshalb die Wohnung besichtigen und die Räume in der Wohnung fotografieren, um die Fotos für ihre ­Annonce ins Internet zu stellen. Muss ich es dulden, dass alle Räume der Wohnräume mitsamt meinen Möbeln, persönlichen Gegenständen und Bildern an den Wänden fotografiert werden und jeder diese Fotos im Internet s­ ehen kann?

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Münchner MieterMagazin 1 · 2017

Anja Franz: Nein. Der Vermieter hat zwar ein Besichtigungsrecht, damit er die Wohnung Miet- oder Kaufin­ teressenten zeigen kann. Er darf die möblierte Wohnung aber nicht foto­ grafieren und die Bilder hinterher im Internet veröffentlichen. Das verstößt gegen das Persönlichkeitsrecht des Mieters und ist auch datenschutz­

rechtlich nicht erlaubt. Außerdem muss der Vermieter die Besichtigung vorher ankündigen. In der Regel soll­ te er ca. eine Woche vorher drei mög­ liche Besichtigungstermine mitteilen. Dazu muss der Mieter dann Stellung nehmen. Kann er an keinem der Ter­ mine, muss er seinerseits Vorschläge machen.

Untervermietung Frage von Angelika R.: Ich bin Mieterin einer Dreizimmerwohnung in München. Nachdem mein Sohn ausgezogen ist, möchte ich gerne ein Zimmer untervermieten. Stimmt es, dass ich dazu die Erlaubnis der Vermieterin brauche? Darf sie einen Zuschlag zur Miete verlangen, wenn ich untervermiete? Anja Franz: Für die Untervermietung eines Teils der Wohnung, wie in Ihrem Fall, brauchen Sie zwar die Erlaubnis der Vermieterin. Sie haben aber sogar einen Anspruch auf diese Erlaubnis, wenn nach Abschluss des Mietver­ trages ein berechtigtes Interesse an der Untervermietung entstanden ist. Ein berechtigtes Interesse ist be­ reits dann anzunehmen, wenn der Mieter vernünftige Gründe für die Untervermietung nennen kann. An­ erkannt sind wirtschaftliche Gründe, zum Beispiel, wenn der Mieter seine Berufstätigkeit einschränken möchte oder auch persönliche Gründe, zum Beispiel bei Auszug von Personen, die bisher in der Wohnung gelebt haben – wie in Ihrem Fall. Bei Ihnen liegt also

das berechtigte Interesse vor. Dann darf die Vermieterin die Erlaubnis nur in Ausnahmefällen verweigern, zum Beispiel, wenn die Wohnung übermä­ ßig belegt würde oder in der Person des Untermieters ein wichtiger Grund vorliegt. Der Vermieter kann seine Erlaubnis nur dann von einer Erhöhung der Miete abhängig machen, wenn ihm die Zustimmung sonst nicht zumut­ bar wäre. Diese Erhöhung muss sich aber in angemessenem Rahmen hal­ ten. Allerdings spielt diese Regelung heutzutage keine große Rolle mehr. Sie hat nur dann Bedeutung, wenn der Mieter eine Inklusivmiete (ein Betrag für Miete und Nebenkosten, es gibt also keine Betriebskostenab­ rechnung) bezahlt und sich durch die Aufnahme eines weiteren Mieters die Betriebskosten erhöhen würden, zum Beispiel für Wasser, Müll etc. Ein Zuschlag darf in Ihrem Fall nicht er­ hoben werden. Hier tritt nur ein Per­ sonenwechsel ein und die Zahl der in der Wohnung lebenden Personen wird nicht erhöht. MMM

SERVICE

Unsere Serviceleistungen Unsere telefonische Rechtsberatung erreichen Sie unter der Telefonnummer 55 21 43-20: Montag bis Freitag von 9.00–12.00 und Montag, Dienstag, Donnerstag von 14.00–17.00 Uhr. Alle anderen Anliegen nehmen wir gerne unter der Telefonnummer 55 21 43-0 entgegen. Und so erreichen Sie Ihre/n Stammberater/in: Herr Braun

Tel. 55 21 43-3003 Mo: 15:00 – 16:00 Uhr Di: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 16:00 – 17:00 Uhr

Herr Chavez

Tel. 55 21 43-3039 Mo: 09:00 – 10:00 Uhr Mo: 16:00 – 17:00 Uhr Di: 10:00 – 11:00 Uhr Di: 14:00 – 15:00 Uhr Do: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 14:00 – 15:00 Uhr Fr: 10:00 – 11:00 Uhr

Frau Coldewey

Tel. 55 21 43-3009 Mo: 16:00 – 17:00 Uhr

Frau Goldstein

Tel. 55 21 43-3030 Di: 10:00 – 11:00 Uhr Fr: 09:00 – 10:00 Uhr

Frau Hansen-Resch

Tel. 55 21 43-3028 Mo: 11:00 – 12:00 Uhr Di: 09:00 – 10:00 Uhr

Herr Irrgeher

Tel. 55 21 43-3010 Mo: 09:00 – 10:00 Uhr Mo: 15:00 – 16:00 Uhr Di: 11:00 – 12:00 Uhr Di: 16:00 – 17:00 Uhr Mi: 10:00 – 11:00 Uhr Fr: 09:00 – 10:00 Uhr t (Wohnungs­ berät auch zu WEG-Rech erbe-Mietrecht Gew eigentumsrecht) und

Frau DikkayaWedemeyer

Tel. 55 21 43-3005 Fr: 09:00 – 10:00 Uhr

Frau Ebert

Tel. 55 21 43-3004 Mo: 14:00 – 15:00 Uhr Di: 16:00 – 17:00 Uhr Mi: 11:00 – 12:00 Uhr Do: 09:00 – 10:00 Uhr Fr: 10:00 – 11:00 Uhr

Frau Franz

Tel. 55 21 43-3007 Mo: 09:00 – 10:00 Uhr Di: 09:00 – 10:00 Uhr Mi: 11:00 – 12:00 Uhr

Herr Gödeke

Tel. 55 21 43-3008 Mo: 09:00 – 10:00 Uhr Mo: 16:00 – 17:00 Uhr Di: 09:00 – 10:00 Uhr Di: 14:00 – 15:00 Uhr Mi: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 15:00 – 16:00 Uhr

Tel. 55 21 43-3017 Mo: 11:00 – 12:00 Uhr Mo: 14:00 – 15:00 Uhr Di: 15:00 – 16:00 Uhr Mi: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 10:00 – 11:00 Uhr

Frau Odenthal

Tel. 55 21 43-3036 Di: 15:00 – 16:00 Uhr berät auch zu Gewerbe-Mietrecht

Herr Steiger

Tel. 55 21 43-3023 Mo: 11:00 – 12:00 Uhr Di: 14:00 – 15:00 Uhr Di: 16:00 – 17:00 Uhr Mi: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 11:00 – 12:00 Uhr Do: 16:00 – 17:00 Uhr Fr: 10:00 – 11:00 Uhr

Herr Kast

Tel. 55 21 43-3024 Di: 10:00 – 11:00 Uhr Di: 15:00 – 16:00 Uhr Mi: 09:00 – 10:00 Uhr Mi: 11:00 – 12:00 Uhr Do: 11:00 – 12:00 Uhr Do: 16:00 – 17:00 Uhr Fr: 10:00 – 11:00 Uhr

Herr Kör

Tel. 55 21 43-3025 Fr: 11:00 – 12:00 Uhr

Herr Evers

Tel. 55 21 43-3006 Mi: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 15:00 – 16:00 Uhr

Frau Modler

Frau Malinke

Tel. 55 21 43-3013 Mo: 09:00 – 10:00 Uhr Mo: 14:00 – 15:00 Uhr Do: 14:00 – 15:00 Uhr

Frau Matuschek

Tel. 55 21 43-3015 Mo: 10:00 – 11:00 Uhr

Herr Thiel-Jost

Tel. 55 21 43-3035 Fr: 11:00 – 12:00 Uhr

Herr Vill

Tel. 55 21 43-3026 Di: 11:00 – 12:00 Uhr Di: 14:00 – 15:00 Uhr Mi: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 10:00 – 11:00 Uhr Do: 15:00 – 16:00 Uhr Fr: 09:00 – 10:00 Uhr Fr: 11:00 – 12:00 Uhr

Herr Vollmar

Tel. 55 21 43-3027 Mo: 10:00 – 11:00 Uhr Mo: 15:00 – 16:00 Uhr Di: 09:00 – 10:00 Uhr Di: 15:00 – 16:00 Uhr Do: 11:00 – 12:00 Uhr Do: 14:00 – 15:00 Uhr Fr: 09:00 – 10:00 Uhr

Frau Weber Frau Mersch

Tel. 55 21 43-3016 Mo: 10:00 – 11:00 Uhr Mo: 14:00 – 15:00 Uhr Di: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 15:00 – 16:00 Uhr

Tel. 55 21 43-3029 Mo: 10:00 – 11:00 Uhr Mo: 15:00 – 16:00 Uhr Di: 11:00 – 12:00 Uhr Mi: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 09:00 – 10:00 Uhr Do: 14:00 – 15:00 Uhr Fr: 11:00 – 12:00 Uhr

Münchner MieterMagazin 2 · 2017

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SERVICE

SERVICE

Persönliche Beratung in allen Mietfragen

Telefontermin

Nutzen Sie bei Mietproblemen die kostenlose Rechtsberatung in unserer Hauptgeschäftsstelle in der Schlier­see­­straße 30 in Giesing oder in ­einer un­serer Außenberatungsstel­ len – ­siehe Kasten. Bitte vereinbaren Sie zu diesem Zweck auf jeden Fall ­einen Termin und bringen Sie Ihre Unterlagen (Mietvertrag, Briefe des Vermieters etc.) zum Beratungsge­ spräch mit! Der barrierefreie Eingang befindet sich an der ­Rückseite der Geschäftsstelle. Wir bieten ­Ihnen dennoch gerne unseren Service im vollen Umfang auch telefonisch, siehe Telefontermin, an. In Notfällen können Sie auch sehr kurzfristig einen persönlichen Be­ ratungs­termin vereinbaren, zum Bei­ spiel: > wenn Sie eine Klage bekommen haben und ein Gerichtstermin be­ vorsteht > wenn Sie eine fristlose Kündigung erhalten haben > wenn Vermieter oder ­Handwerker oder andere Personen in Ihre Woh­ nung eingedrungen sind > wenn im Winter die Heizung aus­ fällt > wenn Sie auf Veranlassung Ihres Vermieters nicht mehr in Ihre Woh­ nung kommen Wir bitten aber um Verständnis, dass wir auch in dringenden Fällen ohne vor­herige Anmeldung keine persön­ liche Beratung durchführen können.

Terminvereinbarung

unter Tel.  55 21 43-0 während der Geschäftszeiten: Mo. bis Fr. von 9–12.30 Uhr Mo., Di., Do. von 13.30–18 Uhr

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Münchner MieterMagazin 2 · 2017

Sie wünschen einen ­Telefontermin? – Bitte teilen Sie dies bereits bei der Terminver­einbarung mit und ­schicken Sie Ihre Un­­terlagen mit ­Ihrer Mit­ gliedsnummer und ­einem H ­ inweis auf den Berater und den v­ ereinbar­ten ­Telefontermin bis spätestens 3 Werktage vor dem Termin an uns. Es ge­nügt, wenn Sie die Unterlagen ­e inmal ent­weder per E-Mail, per Fax oder in K ­ opie per Post ­schicken. Bitte hinterlassen Sie bei der Termin­ vereinbarung Ihre Telefonnummer, unter der Sie ab dem vereinbarten Termin, mit einem Zeitfenster von ­einer Stunde, zu erreichen sind. Diesen Service empfehlen wir vor allem Mitgliedern mit Mobilitätsein­ schränkungen.

Berechnung der Kautionszinsen Ihr Vermieter hat Ihnen beim Auszug die hinterlegte Kaution zurückge­ zahlt, doch die Zinsen kommen Ihnen zu niedrig vor? Mit einem speziellen Zins­berechnungsprogramm können wir Ihnen ausrechnen, wieviel Zinsen und Zinseszinsen Ihnen zustehen. Dieser Service kostet Sie nichts.

Hilfe bei der ­Wohnungsabnahme Um zu vermeiden, dass der Vermieter nach dem Auszug nachträglich un­ berechtigte Forderungen stellt, emp­ fiehlt es sich, die ordnungsgemäße Rückgabe der Wohnung in einem ge­ meinsamen Übergabeprotokoll fest­ zuhalten.

Telefon-Hotline Um Ihnen bei kurzen Fragen zeit­ auf­wändige persönliche Beratungs­ termine zu ersparen, gibt es auch die Möglich­keit, sich von unseren Experten tele­­fonisch beraten zu las­ sen. Unser telefo­nischer Beratungs­ service kommt aber nur dann in Fra­ ge, wenn für die Beantwortung ­Ihrer Frage ­Einsichtnahme in schriftliche Unterlagen (Mietvertrag, Mieterhöhungsschreiben etc.) nicht erforderlich ist. Darüberhinaus dient die telefonische Beratung als eine Art „Erste Hilfe“, wenn es besonders eilig ist und keine Zeit mehr für einen per­ sönlichen Beratungstermin bleibt. Bitte beachten Sie, dass durch die telefonische Kurzberatung die Ob­ liegenheiten für die Inanspruchnahme der Rechtsschutzversicherung nicht erfüllt werden.

en Termin S ollten Sie ein men können, n icht wahrneh rechtzeitig sagen Sie bitte o ch sollte ab. Am Mittw 12.3 0 Uhr die Ab­sag e bis ieder, die den erfolg en. Mitgl d benötig en, n e g n ri ­ d in rm e T en ! ­danken es Ihn

Mieterverein München e.V.

Schlierseestr. 30 · 81539 München Tel.: 089-55 21 43-0 · Fax: 089-554 554 [email protected] Öffnungszeiten Mo.– Do. 08.00 – 18.00 Uhr Fr. 08.00 – 14.00 Uhr

NEU

Außenberatungsstellen (Terminvereinbarung nötig)

München – Harras Am Harras 9, 81373 München Beratungszeiten: Mo./Di./Do. 8.00 –18.00 Uhr Mi. 8.00 – 20.00 Uhr Germering „Zenja-Haus“, Planegger Straße 9/I Beratungszeit: Mo. 18.00–20.00 Uhr Haar VHS/Musikschule Haar, 2. OG, Raum Nr. 12, Münchner Str. 3, 85540 Haar Beratungszeiten: Di. 8.00 –11.30 Uhr, Fr. 9.00 –12.00 Uhr Puchheim Diakonie – Sprechzimmer für Senioren Alois-Harbeck-Platz 3 Beratungszeit: Fr. 8.00 –18.00 Uhr

SERVICE

Ist der Vermieter dazu nicht bereit oder kommt es zu ­Auseinandersetzungen über den Zustand der Wohnung, können Sie die Wohnung von einem Fachmann des Mietervereins begut­ achten lassen. Manchmal kann es aber auch sinn­ voll sein, den Zustand der Wohnung gleich beim Einzug fachmännisch dokumentieren zu lassen. Dies emp­ fiehlt sich insbesondere bei unreno­ vierten Wohnungen, um späteren Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Für die Arbeit des sogenannten Woh­ nungsabnehmers muss Ihnen je­ doch eine Aufwandsentschädigung in Höhe von durchschnittlich €  50,– zzgl. Fahrtkosten in Rechnung ge­ stellt werden. Bei der Berechnung der Aufwands­ entschädigung wurde eine Woh­ nung bis max. 3 Zimmer/ca. 80 m2 zugrunde­gelegt. Größere Wohnun­ gen und Häu­ser müssen gesondert berechnet werden. Der Gesamtbe­ trag wird vom Wohnungs­abnehmer in bar kassiert.

Vermessung Ihrer Wohnung durch einen Profi Sie haben Zweifel, ob Ihre im Mietver­ trag angegebene Wohnungsgröße zu­treffend ist? – Das korrekte Aus­ messen der Wohnung unter Beach­ tung der gesetzlichen Bestimmungen ist nicht einfach, insbesondere wenn die Wohnung sehr verwinkelt ge­ schnitten ist oder viele Dachschrägen hat, die bei den Quadratmeteranga­ ben berücksichtigt werden müssen. Da viele Mieter damit überfordert sind, bietet Ihnen der Mieterverein die Möglichkeit, Ihre Wohnung von einem Profi ausmessen zu lassen. Für diese zusätz­liche Leistung müssen Sie ebenfalls eine gesonderte Auf­ wandsentschädigung bezahlen. Die Grundgebühr beträgt € 50,–. Diese Leistung beinhaltet das Aufmaß und die Berechnung von bis zu 5 recht­ eckigen Räumen/Flächen, wie z. B. eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche, Bad und Balkon. Bei größeren Woh­ nungen, Erschwernissen und Häusern betragen die Zuschläge zwischen € 20,– und € 100,– zzgl. Fahrtkosten. Das Service-Merkblatt erhalten Sie gerne über uns.

Service-Angebote für ­Mitglieder > DMB-Mieter-Police (Haftpflicht, H ­ ausrat, Unfall, Glas): ASSTEL, Telefon 0221/967 79 58 > DMB-VORSORGEPAKET („Riester-­Rente“, Leben, Rente, ­Berufs­unfähig­keit, ­Zusatzrente, Kranken­­ver­ sicherung): ASSTEL, Telefon 0221/967 79 58 > DMB-RECHTSSCHUTZ (Privat, Beruf, Verkehr): Telefon 0221/376 38 38 > KFZ-VERSICHERUNG: Europa-­Ver­sicherung, Telefon 0221/573 72 00 > AUTOVERMIETUNG: Avis-Autover­mietung, Telefon 01805/55 77 55 > REISEN: Mediplus Reisen GmbH, DMB-Kennziffer: 12/130

7 gute Gründe, Mitglied zu werden v Starke Interessenvertretung Der Mieterverein München e.V. ist mit rd. 68.000 Mitgliedern einer der g ­ rößten deut­ schen Mietervereine. Wir verschaffen den berechtigten Anliegen der Mieter Gehör in Politik und Verwaltung. Mit jedem Mitglied wächst unser Einfluss und damit auch I­ hrer!

v Kostenfreie Beratung Mietrechtsexperten geben p ­ ersönlich und telefonisch Auskunft zu allen Mieterfragen: z. B. ­Heizkostenabrechnung, Mieterhöhung, Betriebskosten, Schönheits­reparaturen oder Kündigung. Unsere Telefon-Hotline ist täg­ lich (außer samstags und sonntags) besetzt.

v Übernahme der Korrespondenz Unsere Mitarbeiter übernehmen Ihren Schriftverkehr mit dem Vermieter, der Hausverwaltung oder gegebenenfalls den zuständigen Behörden. Der Anspruch auf

kostenlose Beratung und Schriftverkehr beginnt sofort mit der Mitgliedschaft. Die Gebühren für den Schriftverkehr entneh­ men Sie bitte unserer jeweiligen Gebüh­ renordnung.

v Kein Prozesskostenrisiko Als Neumitglied (ab 1. 5.1999) sind Sie au­ tomatisch rechtsschutzversichert. Bei gerichtlichen Auseinandersetzun­gen übernimmt die Rechtsschutzversicherung nach einer dreimonatigen Wartefrist und bei Erfüllung der Obliegenheiten die ge­ richtlichen Rechtsanwaltsgebühren und Gerichtskosten in Mietstreitigkeiten. Seit 1.4. 2004 gilt eine Selbstbeteiligung von 180,– € pro Schadenfall. Bitte beachten Sie, dass eine telefonische Kurzberatung die Obliegenheiten nicht erfüllt.

v Hilfe vor Ort Experten des Mietervereins begutachten vor Ort gegen Kostenerstattung den Zu­ stand Ihrer Wohnung für Beweiszwecke (z. B. beim Ein- oder Auszug).

v Informative Mieterzeitung Jedes Mitglied des Mietervereins erhält mindestens viermal im Jahr kostenlos un­ ser Mietermagazin. Sie finden darin wert­ volle Tipps und Hinweise, aktuelle Mietur­ teile und jede Menge Informationen rund um’s Wohnen in München.

v Günstiger Beitrag Das gesamte Leistungspaket des Mieter­ vereins inklusive Rechtsschutzversicherung erhalten Sie für nur € 74,– Jahresbei­ trag (für Beitragsabbucher). Lediglich beim Beitritt wird zusätzlich eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von € 15,– erhoben. Wer nach dem 30.6. eines Jahres Mitglied wird, zahlt für das restliche Jahr auch nur den halben Mitgliedsbeitrag (€  37,–). Die Einzelheiten entnehmen Sie bitte der jeweils gültigen Beitragsordnung.

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MÜNCHEN

MÜNCHEN

l e d n a W m i n e Münch

Foto: Volk Verlag

Foto: Monika Hoffmann

Der Leiter des Stadtarchivs München Dr. Michael ­Stephan und der Historiker Dr. Willibald Karl laden ein ins alte Schwabing und präsentieren dabei des­ sen Entwicklungsgeschichte vom Dorf zum pulsie­ renden Stadtteil anhand historischer Aufnahmen. Das Bildmaterial aus den Beständen des Stadtarchivs München ermöglicht faszinierende Einblicke. Michael Stephan, Willibald Karl: Schwabing. Zeitreise ins alte München, 216 Seiten, 24,90 Euro, Volk Verlag München

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Sie wird gerne die „Lebensachse Schwabings“ genannt: Die Leopoldstraße. Nördlich des Siegestores beginnt sie, wer durch das Tor geht, lässt den Ernst des Lebens – Universität und Ludwigskirche – zurück und betritt das leichte Leben. Soweit der Mythos. Die berühmteste Zeit hatte die Leo­ poldstraße in den 60ern als Ort der Schwabinger Krawalle und als Inbe­ griff der Hippie-Szene. Das Foto ist schon von 1957, aufgenommen an der Ecke Nikolaistraße mit Blick nach Norden. Flaniert wurde auch damals schon. Hier kauft nicht die Hausfrau im Alltagskittel, hier ist das Kleid wohl gewählt und die Sandalen haben Ab­ satz. Wer hier geht, will auch gesehen werden. Auf der anderen Seite der Nikolai­ straße ist ein flacher Behelfsbau zu sehen, wie er in der Nachkriegszeit typisch war. Schwabing war in den 50ern allmählich wieder auferstan­ den. 1952 hatte die Bardame Gisela Jonas in der Occamstraße ein ver­ ruchtes Lokal eröffnet, als „Schwa­ binger Gisela“ wurde sie zur Legende. 1958 feierte München seinen 800. Geburtstag – und das Künstlerviertel Schwabing sich selbst mit der Einwei­ hung des Wedekind-Brunnens am gleichnamigen Platz. Die heutige Aufnahme ist nüchtern: Eine Stadtsparkasse, eine Tapasbar. Rechts, gerade nicht mehr sichtbar, ist eine der Filialen einer amerikani­ schen Café-Kette, wie sie von den Nostalgikern bejammert werden. Der Behelfsbau ist weg, die Bäume und die Häuser sind an dieser Stelle höher geworden. Über die heutige Leopold­ straße wird viel geschimpft – Food­ ketten, Mobilfunk-Läden, Einheitsbrei … doch zu einem Mythos gehört es wohl dazu, dass man dessen Nieder­ MMM gang beklagt.

Beitrittserklärung

Nur vom Mieterverein auszufüllen:

Ordentliches Mitglied · Wohnraummieter

Mieterverein München e.V. · Sonnenstraße 10 (Stachus) · 80331 München

MITGLIEDSNUMMER

Hiermit beantrage ich die Aufnahme in den MIETERVEREIN MÜNCHEN e.V. gemäß den Bedingungen der Vereinssatzung und der vom ­Vorstand ­festgesetzten Beitragsordnung als ordentliches Mitglied. Hinweis: Ordentliches Mitglied kann nur der Unterzeichner des Mietvertrages werden. M Herr

M Frau

Nachname Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Wohnort

Telefon privat

Geburtsdatum

Telefon mobil

E-Mail

M Ich bin derzeit Mitglied im Mieterverein

mit der Mitgliedsnr.

Die ARB der Rechtsschutzversicherung, soweit sie mich betreffen, sind mir ebenfalls bekannt. Mit der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung meiner personenbezogenen Daten für Vereinszwecke sowie der Übermittlung für Rechtsschutzzwecke bin ich einverstanden. Im Falle einer Ummeldung willige ich in die Datenweiterleitung meiner Mitgliedsdaten ein. Mir ist bekannt, dass ein Widerruf der Mitgliedschaft nicht ­möglich ist, da es sich hierbei nicht um ein Haustürgeschäft im Sinne des §312 BGB handelt.

Ort, Datum

Unterschrift

Ich wurde geworben durch

Name Mitgliedsnummer

Zahlungsart Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich aus Kostengründen ohne Erteilung einer Einzugsermächtigung der Mitgliedsbeitrag um 10,00 € erhöht. M Ich bezahle per SEPA-Lastschriftmandat

M Ich bezahle per Rechnung

Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandats Gläubiger-Identifikationsnummer des Mieterverein München e.V.: DE67MVM00000266386 Mandatsreferenznummer wird separat mitgeteilt. Ich ermächtige den Mieterverein München e.V., Zahlungen von meinem Konto m ­ ittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Mieterverein München e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften e ­ inzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem B ­ elastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Name des Kontoinhabers

Straße, Hausnummer

Postleitzahl Ort

Kreditinstitut

DE IBAN

Ort, Datum

BIC

Unterschrift Kontoinhaber

Sicherheit für Mieter Ihr Mietrechtsexperte für Wohnraum und Gewerbe Unsere Hauptgeschäftsstelle befindet sich in der Schlierseestraße 30 in 81539 München-Giesing Tel.: 089 552143-0 · E-Mail: [email protected] Ostfriedhof

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FOS Elly-HeussRealschule

Berufsschulen

Anfahrt mit dem MVV: S7 S3 U2 Haltestelle Giesing, Ausgang G, 350 m geradeaus Tram17 Haltestelle Werinherstraße

www.mieterverein-muenchen.de