Ausgabe 1/2017 — Dezember bis Februar

Neujahrsempfang 22. Januar 2017 Ausstellung “Luther und Europa“ 26. März – 3. April 2017

Punktlandung Endlich – das letzte Blech hat den Herd verlassen. Auf den Gittern liegen Kipferl, Buttergebackenes, Spritzgebäck und Makronen vereint. Die Formen sind die gewohnten: Sterne, Engel, Halbmonde, Rauten. Heutzutage heißt es: Es darf genascht werden. Früher wurden die Plätzchen an einem für uns Kinder schwer erreichbaren Ort gelagert und erst zu Weihnachten gab es das begehrte Süße. Da hieß es: Warten können. Wie gut, dass es wenigstens den Adventskalender gab, jeden Tag ein kleines Stückchen Schokolade. Das Abwarten trainieren bewahrt uns vor Überdruss und innerer Übersättigung, die sich so zeigt, wie es eine Dame mal formulierte: „An Weihnachten, hängt mir Weihnachten schon zum Hals heraus“. Schade, aber: Selbst schuld. Warum lässt sie es auch so weit kommen – jedes Jahr wieder? Warum macht sie zwanghaft in jedem Jahr wieder die gleichen Vorbereitungs- und Terminfehler, die ihr dann zu schaffen machen? Wir selber haben es in der Hand, die Adventszeit so zu gestalten, dass es für uns eine gute Zeit wird. Wir bestimmen, ob es für uns verzehrender Trubel oder eine besinnliche Zeit ist.

Das Kalenderjahr am 1. Januar geht los mit Heidenkrach und Heidenangst: Was kommt? Was wird das neue Jahr bringen? Fragen tauchen auf – aber keine Antworten werden gegeben. Das neue Kirchenjahr am ersten Advent beginnt mit der kurzen, aber gewaltigen Botschaft: „Siehe dein König kommt zur dir, ein Gerechter und ein Helfer“. Es beginnt mit bescheidenen Kerzen und großer Hoffnung. Der 1. Advent stellt uns in den Strom der Liebe Gottes und erinnert an Gottes Ewigkeit. Gottes Liebe leuchtet auf und verändert unsere ängstlichen Fragen in fröhliches Hoffen und düstere Ahnungen in die Gewissheit: Unser Herr kommt! Gott beginnt neu mit uns Menschen. Diesen Neuanfang feiern wir an Weihnachten: Als Gott zu uns kam in diese irre, schöne, verrückte und wunderbare Welt, um hier Mensch zu sein, um bei uns zu sein, unser Retter und Helfer. Eine besinnliche Adventszeit und ein fröhliches Weihnachtsfest wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin Ulla Schneider

Am 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr – ruhig und still. Es ist ein Neuanfang, der jedoch kaum beachtet wird, der uns aber trotzdem einstimmen möchte auf die Geschichte Gottes mit uns Menschen. Geistliches Wort │ 3

4 │ Info

Inhalt Inhalt & Impressum

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Gottesdienste

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Veranstaltungen & Termine

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Aus der Gemeinde

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Kreuz & Quer

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Kinderseiten

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Kasualien

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Gruppen & Kreise

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Kontakte

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www.evangelische-kirche-geisenheim.de

Impressum Herausgeber: Redaktion: Kontakt:

Druck: Fotos:

Evangelische Kirchengemeinde Geisenheim Winkeler Straße 83, 65366 Geisenheim im Rheingau Ulla Schneider (ViSdP), Andreas Ehlig und Gero Sievers (Layout) c/o Gemeindebüro Winkeler Straße 83, 65366 Geisenheim E-Mail: [email protected] Gemeindebriefdruckerei Groß-Oesingen Fotostudio Heyer und privates Material

Der Regenbogen erscheint 4-mal im Jahr und wird durch ehrenamtliche Helfer an alle evangelischen Haushalte verteilt. Bei unverlangt eingereichten Beiträgen behalten wir uns eine Veröffentlichung vor. Die Redaktion ist unabhängig in der Bewertung, Annahme und Ablehnung eingereichter Beiträge. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingereichte Manuskripte sinnwahrend zu kürzen und nach den üblichen handwerklichen Regeln druckfähig zu redigieren. Nächster Redaktionsschluss: 1. Februar 2017 Inhalt & Impressum │ 5

Gottesdienste 27. November 10 Uhr

1. Advent Gottesdienst (Pfarrerin Ulla Schneider) gleichzeitig Kindergottesdienst

4. Dezember 10 Uhr

2. Advent Abendmahlsgottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch) anschließend Kirchencafé und Stand vom Weltladen Krippenspielprobe des Kindergottesdienstes

11 Uhr 11. Dezember 17 Uhr 10 Uhr 18. Dezember 10 Uhr 11 Uhr

3. Advent Abendgottesdienst (Pfarrerin Ulla Schneider) Krippenspielprobe des Kindergottesdienstes 4. Advent Musikalischer Gottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch) Krippenspielprobe des Kindergottesdienstes

21. Dezember 16 Uhr

Mittwoch Abendmahlsgottesdienst im Marienheim (Pfarrerin Ulla Schneider)

24. Dezember 15 Uhr

Heiliger Abend Familiengottesdienst mit Krippenspiel (Pfarrer Ralf Janisch und Kindergottesdienstteam)

17 Uhr

Christvesper (Pfarrerin Ulla Schneider)

22 Uhr

Christmette (Pfarrer Ralf Janisch)

25. Dezember 10 Uhr

1. Weihnachtsfeiertag Abendmahlsgottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch)

6 │ Gottesdienste

26. Dezember 10 Uhr

2. Weihnachtsfeiertag Gottesdienst (Pfarrerin Ulla Schneider)

31. Dezember 18 Uhr

Silvester Jahresschlussgottesdienst mit Abendmahl (Pfarrer Ralf Janisch)

8. Januar 10 Uhr

1. Sonntag nach Epiphanias Abendmahlsgottesdienst (Pfarrer i.E. Thomas Ludwig)

15. Januar 10 Uhr

2. Sonntag nach Epiphanias Gottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch) gleichzeitig Kindergottesdienst anschließend Gemeindeversammlung im Gemeindehaus

18. Januar 16 Uhr

Mittwoch Abendmahlsgottesdienst im Marienheim (Pfarrer Ralf Janisch)

22. Januar 10 Uhr

3. Sonntag nach Epiphanias Gottesdienst (Pfarrerin Ulla Schneider) gleichzeitig Kindergottesdienst anschließend Neujahrsempfang im Gemeindehaus und Stand vom Weltladen

29. Januar 10 Uhr

4. Sonntag nach Epiphanias Gottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch) gleichzeitig Kindergottesdienst

5. Februar 10 Uhr

Letzter Sonntag nach Epiphanias Abendmahlsgottesdienst (Pfarrerin Claudia Nill) gleichzeitig Kindergottesdienst anschließend Kirchencafé und Stand vom Weltladen Gottesdienste │ 7

12. Februar 10 Uhr

Septuagesimae Gottesdienst (Pfarrerin Ulla Schneider) gleichzeitig Kindergottesdienst

15. Februar 16 Uhr

Mittwoch Abendmahlsgottesdienst im Marienheim (Pfarrerin Ulla Schneider)

19. Februar 10 Uhr

Sexagesimae Gottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch) gleichzeitig Kindergottesdienst

26. Februar 10 Uhr

Estomihi Gottesdienst mit Reimpredigt zur Fastnacht (Pfarrerin Ulla Schneider)

5. März 10 Uhr

Invokavit Abendmahlsgottesdienst (Pfarrer Ralf Janisch) gleichzeitig Kindergottesdienst anschließend Kirchencafé und Stand vom Weltladen

8 │ Gottesdienste

10 │ Veranstaltungen & Termine

Veranstaltungen & Termine │ 11

12 │ Veranstaltungen & Termine

Veranstaltungen & Termine │ 13

14 │ Veranstaltungen & Termine

Veranstaltungen & Termine │ 15

16 │ Veranstaltungen & Termine

Aus der Gemeinde │ 17

Gemeindefahrt nach Bürgstadt und Miltenberg am 01. September 2016 „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muss rosten. Den allerschönsten Sonnenschein lässt uns der Himmel kosten. Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren. Ich will zur schönen Sommerszeit ins Land der Franken fahren“. Nur ein paar Wolken waren am Himmel, als sich 33 Gemeindeglieder auf den Weg ins Frankenland machten. Mit einem Bus des Reiseunternehmens Markert in Bingen und wieder mit dem freundlichen Busfahrer Giuseppe am Steuer ging es auf „große Fahrt“. Pfarrer Ralf Janisch, er wird auch wieder die Andacht halten, begrüßte mit herzlichen Worten die Reisegruppe, bedankte sich bei dem Ehepaar Feig, die in den zurückliegenden 14 Jahren die Gemeindefahrten organisierten. Beginnend mit dieser Gemeindefahrt werden die Ehepaare Wolber und Kimpel die Gemeindefahrten in enger Abstimmung mit unseren Pfarrern in Zukunft ausrichten. Die erste Station unserer Exkursion war die kleine Stadt Bürgstadt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg. Bürgstadt zählt zur Zeit etwa 4.600 Einwohner, liegt an der Mündung der Erf in den Main und grenzt direkt an die südwestlich gelegene Kreisstadt Miltenberg.- Es liegt am nordöstlichen Rand des Odenwalds bzw. am südwestlichen Rand des Spessarts (Wert18 │ Aus der Gemeinde

heimer Hochfläche) an der Grenze zu Baden-Württemberg. Im gemütlichen Café Hench machten wir eine kleine Kaffeepause. Das hervorragende Klosterbrot fand starken Zuspruch. Zu den Sehenswürdigkeiten von Bürgstadt zählt die Martinskapelle. Sie zählt zu den ältesten Kirchenbauten in Franken. Die kleine Kirche wurde um 950 erbaut. Sie ist ein einfacher Saalbau, in dem Pfarrer Ralf Janisch die Andacht hielt. Ein Brand gegen Ende des 13. Jahrhunderts zerstörte die kleine Kapelle. Erst um 1380 begann man die Kapelle wieder aufzubauen. Das Eingangsportal zeigt im TympanonRelief (dreieckige Giebelfläche) den heiligen Martin, der mit dem Schwert seinen Umhang teilt. Rechts dahinter ist der Bettler zu sehen. Beeindruckend sind im Innenraum in drei Reihen übereinander angeordnete Darstellungen von Begebenheiten (sog. Medaillons) aus dem Alten und Neuen Testament. Pfarrer Ralf Janisch legte seiner Morgenandacht einen Text aus dem 2. Korintherbrief zu Grunde: „Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils“. Das gemeinsam gesungene Eingangslied begleitete Horst Feig auf seiner Trompete. In seiner Andacht betrachtete unser Pfarrer die Situation der Obdachlosen und Bettler, die in den Einkaufsstraßen der größeren Städten sitzen oder bei uns klingeln

und vor dem Gemeindehaus sitzen. Dieses Bild ist realistischer als das der geschönten Martinsspiele. Sie sind nicht immer höflich, ihre Kleidung ist verdreckt, sie riechen unangenehm und sind vielleicht alkoholisiert. Nicht ohne Grund (ohne es zu entschuldigen) gibt es immer wieder Geschäftsinhaber, die für die Entfernung der Bettler und Obdachlosen aus den Innenstädten plädieren. Und, obwohl der Bettler auf dem Faltblatt zur Morgenandacht ein wenig abstoßend wirkt, greift Martin zu seinem Schwert und teilt seinen Mantel ohne Rücksicht der Person. Und Pfarrer Janisch fuhr fort: „Und genauso sind auch wir aufgerufen zu teilen und zu helfen – ohne Ansehen der Person. Mögen die, die uns um eine kleine Spende bitten oder uns wortlos ihre leere Hand entgegenhalten, uns noch so unsympathisch sein, mag es auch noch so offensichtlich sein, dass unsere Spende in kürzester Zeit in Alkohol oder Zigaretten umgesetzt wird – das sind nicht die Themen des Moments. Martin und den Bettler trennen Welten: Wie soll die Distanz zwischen dem übergroßen Martin und dem kleinen Bettler überwunden werden? Die Antwort, so Pfarrer Janisch, liegt auf der Hand: Nur die Liebe allein kann solche Distanz überwinden; vor 1.600 Jahren genau wie heute“. Mit dem Ausgangslied: „Sonne der Gerechtigkeit“, dem gemeinsam gesprochenen „Vater Unser“, und den Segensworten: „Herr, unser Gott, segne unseren Aufbruch an jedem neuen Morgen. Möge dein Segen heute mit

uns sein und uns begleiten durch diesen Tag. Es segne und behüte uns der Vater, der alles geschaffen hat, der Sohn, der Mensch wurde, der Heilige Geist – Gottes Kraft in unserer Welt. Amen.“ In einer Tonbandabspielung wurden die einzelnen Bildreihen mit ihren Medaillons eingehend erläutert. Mit dem Bus ging es nach Miltenberg, wo uns am Main zwei Stadtführer zu einem kleinen Stadtrundgang erwarteten. Zwei markante Bauwerke fielen sofort ins Auge: Die Mainbrücke und die Mildenburg hoch über dem Main gelegen. Miltenberg war seit dem Mittelalter ein wichtiger Mainübergang. Zum Übersetzen dienten Fähren. Im Jahre 1898 begann man mit dem Bau einer Brücke, die um 1900 eingeweiht. wurde. Der architektonisch gelungene Brückenturm stammt ebenfalls aus dieser Zeit. In den letzten Kriegstagen von 1945 wurde die Brücke gesprengt. Die neue Brücke wurde 1950 ihrer Bestimmung übergeben. Etwa um 1400 hatte Miltenberg eine Gesamtausdehnung von über 2,5 km zwischen Ost- und Westturm. Äußerster Begrenzungspunkt im Westen war das „Mainzer Tor“, das urkundlich 1379 erstmals erwähnt wurde. Das Wappen des Erzbischofs Johann von Nassau über der Tordurchfahrt erinnert noch heute an die Umbauten um 1400. Das „Würzburger Tor“, das ebenfalls 1379 erwähnt wurde, war die äußere Stadtbegrenzung für die östliche Vorstadt „auf der Cent“, Das Gebiet zwischen Torturm und Engelsplatz fiel unter die Gerichtsbarkeit der Aus der Gemeinde │ 19

in Bürgstadt ansässigen Centgrafen. Die Mildenburg, die sich majestätisch über dem Main erhebt., wurde erstmals in einer Urkunde vom 18. Februar 1822 des Mainzer Erzbischofs Siegfried II. erwähnt. Die Burganlage erlebte vom Mittelalter bis in die Gegenwart eine sehr wechselvolle und spannungsreiche Geschichte. 1979 erwarb die Stadt Miltenberg die Burg. Seit dem Jahr 2011 beherbergt die sanierte Mildenburg das neue „Museum.Burg.Miltenberg“. Mit diesen ersten Informationen „im Gepäck“ machten wir uns auf, die Sehenswürdigkeit von Miltenberg aus profunderem Mund kennenzulernen: Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Marktplatz mit dem Marktbrunnen „Am Schnatterloch“ ist zweifelsohne das Herzstück der Stadt. Durch den Torbogen des Schnatterlochturms gelangt man vom Marktplatz in den Wald. Unter diesem Durchgang befindet sich das eigentliche Schnatterloch: Dabei handelt es sich um ein Loch, in dem eine Entwässerungsrinne mündet, die bis zum Marktplatz führt. Mehrere prächtige Fachwerkhäuser, der Renaissancetorbogen und „das Weinhaus am Markt“ zählen zu den absoluten Sehenswürdigkeiten. Der Marktbrunnen, aus rotem Sandstein gebaut, ist ein Kleinod für sich. Aus dem achteckigen Brunnenbecken mit Kandelabersäulchen und Hermengrotesken erhebt sich eine schlanke Säule, die von tanzenden Putten umringt wird. Am Schild der Justitia sehen wir das Wappen des Erzbischofs Wolf20 │ Aus der Gemeinde

gang von Dahlberg (1582-1601). Eine weitere interessante Station unseres Stadtrundgangs war das auch in rotem Sandstein erbaute Barockhaus am Marktplatz, das „Alte Rathaus“, das 1379 erstmals als Stadtwaage erwähnt wurde. Es diente als Kauf-, Tanz- und Lagerhaus. Heute wird das Gebäude für Veranstaltungen aller Art genutzt. Weiter ging es zum „Staffelbrunnen“, der um 1600 erbaut wurde und im Rahmen des Baus der Fußgängerzone 1985 neu freigelegt wurde. Der Name kommt vom zweiläufigen Auf- bzw. Abgang. Am „Gasthaus zum Riesen“, dem ältesten Gasthaus Deutschlands, angekommen, haben wir unser Mittagsziel erreicht. Durch Jahrhunderte hindurch war es die Trinkstube des Adels, der Könige und weltlichen Herren. Auch wir haben uns sehr wohlgefühlt. Das Essen war sehr schmackhaft, die Bedienungen sehr freundlich. Alles in allem: Eine gelungene Mittagsrast. Gestärkt ging es wieder mit dem Bus weiter zum Franziskanerkloster Engelberg bei Großheubach. Kloster Engelberg ist eine bekannte Wallfahrtsstätte. Seit 1724 ist das Kloster Engelberg Grabstätte der Wittelsbacher Seitenlinie der Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Etwa um 1300 wurde auf dem Berg eine einfache Kapelle aus Holz errichtet und dem Erzengel Gabriel geweiht. Anfang des 14. Jahrhunderts kam in die Kapelle auch eine Marienstatue. Die älteste authentische Urkunde stammt aus dem Jahre 1406. Den ersten urkundlich belegten Marien-Gnadenaltar stiftete 1692 Ge-

neral Jakob Alfons Caladron d’Avila, der 1695 in der Klosterkirche beigesetzt wurde, 1840 ließen die Fürsten auf dem Klosterareal eine separate Gruftkapelle errichten, die bis heute als Familiengrablege dient. Kloster Engelberg ist nicht nur ein permanentes Ziel von Pilgern und Touristen, es ist u.a. auch bekannt wegen seines dunklen Bieres, das in der Klosterschänke gereicht wird. Mit einem abschließenden Blick auf den Main endete unser Ausflug nach Bürgstadt und Miltenberg und wir traten die Heimreise in Richtung Hockenberger Mühle in WiesbadenKloppenheim an. In der historischen Landgaststätte im Tal des Wickerbachs waren im Freien schon die Tische gedeckt. Das Essen hatten wir bereits

vorab bestellt, und so dauerte es auch nicht lange, bis jeder seinen Hunger stillen konnte. Eine ausgewogene Getränkekarte rundete die gemütliche Vesper ab. In den frühen Abendstunden stiegen wir wieder in unseren Bus. Pfarrer Ralf Janisch bedankte sich bei unserem Busfahrer Giuseppe, der uns an diesem Tag am Steuer seines Busses begleitete. Ferner bedankte Pfarrer Janisch sich bei den Ehepaaren Wolber und Kimpel für den gelungenen Tagesausflug mit einem Weinpräsent und überreichte dem Ehepaar Feig einen Gutschein einer Geisenheimer Baumschule für die Organisation der Gemeindefahrten in den vergangenen 14 Jahren. Hans-Ludwig Kimpel

Aus der Gemeinde │ 21

25 Jahre im Pfarrdienst

Dekan Klaus Schmid mit Pfarrerin Ulla Schneider und Pfarrer Ralf Janisch

Verwundert schauten die Besucher des Gottesdienstes am 4. September in ihr Gottesdienstblatt. Im Ablaufplan des Gottesdienstes war „Dekan Klaus Schmid“ aufgeführt. Und tatsächlich hatte dieser auch in einer der Bänke Platz genommen.

Im Auftrag der Landeskirche gratulierte Dekan Klaus Schmid zu diesem Jubiläum und würdigte die Leistungen, die unsere beiden Pfarrer seitdem in der Gemeindearbeit und seit August 2000 hier vor Ort in Geisenheim erbracht haben. Anerkennend nannte er auch weitere Wirkungsbereiche der beiden in der Landeskirche der EKHN, z.B. als Beisitzer in theologischen Prüfungen, in der Mitarbeit im „Evangelischen Bund“, in der Landessynode sowie im Pfarrerausschuss. Als Anerkennung für ihre engagierte Mitarbeit überreichte Schmid den beiden Jubilaren eine Urkunde. Frau Pfarrerin Schneider dankte in beider Namen gerührt für die Auszeichnungen und lud die Gemeinde anschließend in den Gemeindesaal zu einem kleinen Umtrunk ein.

Nach dem Abendmahl ging Dekan Schmid zum Altar und begann seine Ansprache damit, dass das Jahr 1991 ein unglaublich wichtiges Jahr gewesen sei. Er nannte einige politische, kulturelle und sportliche Ereignissen des Jahres. Schließlich kam er zum Anlass seiner Anwesenheit, der zum einen für die Geisenheimer Gemeinde, vor allem aber für unser PfarrerEhepaar von großer Bedeutung war: Vor 25 Jahren, am 18. August 1991 wurden Pfarrvikarin Ulla Schneider und Pfarrvikar Ralf Janisch in der Kirche zu Becheln durch Propst Friedrich Weber ordiniert.

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Sekt floss natürlich auch

Dietmar Weber, gratulierte den beiden Jubilaren im Namen des Kirchenvorstandes.

Der Singkreis „UNISONO“ hatte das monatliche Kirchenkaffee vorbereitet. Der von den Sängern selbstgebackene Kuchen fand regen Zuspruch, vielen Dank an die Bäcker und Bäckerinnen!

Bei Kaffee, Kuchen und netten Menschen ließ es sich wohl sein

Pfarrerin Ulla Schneider und Pfarrer Ralf Janisch hatten einige Flaschen Sekt kaltgestellt. So konnten alle Gäste mit unserem Pfarrer-Ehepaar anstoßen und persönlich gratulieren. Herr Eschborn ließ einen Glückwunschkanon anstimmen, der von allen kräftig mitgesungen wurde. Heinz-Rolf Müller

Ordination am 18. August 1991 in der Kirche zu Becheln/Dekanat Nassau durch Propst Friedrich Weber (ganz links) aus Wiesbaden

Aus der Gemeinde │ 23

Brot für die Welt: „Was zählt, ist der Mensch“ Jedes Jahr im Advent werden in der evangelischen Kirche Spenden für die Aktion „Brot für die Welt“ gesammelt. Außerdem sind auch die Kollekten an Heiligabend traditionell „Brot für die Welt“ gewidmet. Seit 1959 unterstützt das von den evangelischen Landes- und Freikirchen ins Leben gerufene Hilfswerk mehr als 1300 Projekte in Osteuropa, Lateinamerika, Afrika und Asien. Schwerpunkte der Arbeit sind Ernährung, Bildung, Menschenrechte, Stärkung der Demokratie, Bewahrung der Schöpfung sowie Gesundheitsförderung. Auch in diesem Jahr hat der Kirchenvorstand ein Projekt ausgewählt, dem die Spenden unserer Gemeinde zugutekommen sollen. Das Projekt „Was zählt, ist der Mensch“ unterstützt die Wesley-Klinik in Myanmar. In dem asiatischen Land, das jahrzehntelang von einer Militärjunta regiert worden ist, findet erst seit einigen Jahren ein Demokratisierungsprozess statt.

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Die Armut in Myanmar ist groß, Hunger und Unterernährung begünstigen Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria, Typhus und Cholera. Darüber hinaus sind die Gesundheitsversorgung sowie die hygienischen Zustände völlig unzureichend, und es gibt keine Krankenversicherung. Bei einer Erkrankung können aufgrund unzureichender Behandlung als Folgeschäden körperliche und geistige Behinderungen auftreten. In der von der methodistischen Kirche getragenen Wesley-Klinik in Kaleymo werden unter anderem diese Infektionskrankheiten behandelt. Es gibt aber beispielsweise auch eine Entbindungsstation, in der Kinder unter fachkundiger medizinischer Betreuung zur Welt kommen. Die Wesley-Klinik verfügt über einen Fonds, der die Behandlung bedürftiger Patienten finanziert und aus den Einnahmen eines Internet-Cafés und dem Verkauf von gefiltertem Wasser gespeist wird. Aber auch die Spenden von „Brot für die Welt“ tragen dazu bei, dass die Klinik möglichst vielen Menschen eine qualitativ hochwertige, erschwingliche und nachhaltige Gesundheitsversorgung anbieten kann. Darüber hinaus unterhält die Wesley-Klinik eine mobile Klinik, die Menschen in ländlichen Regionen versorgt, es werden Gesundheitshelferinnen und -helfer ausgebildet, und an Schulen wird Unterricht zum Thema „Hygiene“ angeboten.

Kostenbeispiele:  Dreiwöchiger Krankenhausaufenthalt pro Person: 42,- €  Operation durchschnittlich: 105,- €  Monatsgehalt einer Krankenschwester: 140,- € Weitere Informationen zum Projekt „Was zählt, ist der Mensch“ finden Sie im Internet unter www.brot-fuer-diewelt.de/projekte/wesley. Spenden können Sie an den Gottesdiensten an Heiligabend sowie mit den beigelegten Spendentütchen, die Sie im Gottesdienst oder im Pfarrbüro abgeben können.

Außerdem sind Spenden direkt an Brot für die Welt möglich. Zentrales Spendenkonto: Brot für die Welt, Bank für Kirche und Diakonie, IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00, BIC: GENODED1KDB Informationen zu Brot für die Welt im Allgemeinen und zu weiteren Projekten finden Sie im Internet unter www.brot-fuer-die-welt. Julia Viola Behrens

Aus der Gemeinde │ 25

Neues aus dem Kirchenvorstand Kirchenrenovierung Sie haben es sicherlich bemerkt: im September ist das Gerüst um unsere Kirche abgebaut worden. Die Außenarbeiten an Dach, Gestein und Fenstern der Kirche, der sogenannte 3. Bauabschnitt, sind damit beendet. Dies haben wir mit einem Fest an Erntedank gefeiert. Allerdings gibt es noch einige Arbeiten im Kircheninneren, die im nächsten Frühjahr ausgeführt werden müssen und wahrscheinlich auch das Stellen eines Gerüstes im Inneren erforderlich machen werden. Die Renovierung der Kirche hat uns in den letzten anderthalb Jahrzehnten begleitet, und wir hoffen, dass im kommenden Jahr endlich alles fertig sein wird und wir unsere schöne Kirche für lange Zeit ohne Baumaßnahmen genießen können. An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an das Architekturbüro Heinrich, dass diesen Bauabschnitt geplant und betreut hat, die beteiligten Baufirmen und vor allem an unseren BauAusschuss für die gute Arbeit! Vorplatzgestaltung Bereits im Frühjahr wollen wir mit unserem nächsten Projekt, der Neugestaltung des Platzes vor Kirche und Gemeindehaus, beginnen. Es gibt dazu schon einen Entwurf eines Landschaftsarchitekten, den wir Ihnen gerne präsentieren möchten. Am Sonn26 │ Aus der Gemeinde

tag, den 15. Januar 2017, wird im Anschluss an den Gottesdienst eine Gemeindeversammlung stattfinden, die sich vor allem diesem Thema widmen wird. Den Abschluss dieser Arbeiten können wir, hoffentlich, im Herbst 2017 mit einem Fest feiern. 500 Jahre Reformation Am 31.10.2016 begannen in unserer Gemeinde die Feierlichkeiten zum 500. Jubiläum der Reformation. Wir haben dazu im kommenden Jahr viele verschiedene Veranstaltungen geplant. Besonders möchte ich Sie bereits jetzt auf den folgenden Termin hinweisen: Am Sonntag, den 4. Dezember 2016, um 18 Uhr präsentiert Pfarrer Maybach in unserem Gemeindehaus sein Kabarett-Programm „VIVA! La Reformation“. Der Eintritt kostet 10,- €. Die Karten können nach dem Gottesdienst oder in der Buchhandlung Untiedt erworben werden. Außerdem gibt es in diesem Jahr wieder eine Christbaumkugel mit dem Bild unserer Kirche, die Sie in der Adventszeit ebenfalls nach den Gottesdiensten kaufen können. Der Erlös kommt der Arbeit der Kirchengemeinde zugute. Neues Mitglied im Kirchenvorstand In seiner Sitzung im September hat der Kirchenvorstand Herrn Mathias Nösel in den Kirchenvorstand nachberufen. Wir freuen uns, dass Herr Nö-

sel, der bereits seit vielen Jahren in der Gemeinde ehrenamtlich aktiv ist und sich unter anderem im Planungs- und Veranstaltungsausschuss engagiert, in Zukunft auch uns im Kirchenvorstand unterstützen wird. Im Namen des Kirchenvorstands heiße ich Herrn Nösel in unserem Kreis herzlich willkommen und wünsche ihm für seine Tätigkeit alles Gute und Gottes Segen. Dankeschön! Zum Abschluss des Jahres bedanke ich mich im Namen des Kirchenvorstands bei allen, die in dieser Gemeinde ehren- und auch hauptamtlich tätig sind, für die viele Arbeit, die sie in unsere Gemeinde investieren, um die vielen Angebote und Veranstaltungen und damit auch ein reiches Gemeindeleben zu ermöglichen!

Mathias Nösel

Julia Viola Behrens

Einladung zur Gemeindeversammlung Der Kirchenvorstand lädt alle Mitglieder der Kirchengemeinde Geisenheim zu einer Gemeindeversammlung am Sonntag, den 15. Januar 2017, um 11.00 Uhr in das Gemeindehaus in der Winkeler Straße 89 ein. Tagesordnung: 1. Neugestaltung des Vorplatzes von Kirche und Gemeindehaus 2. Reformationsjubiläum 3. Verschiedenes Gerne können Sie im Vorfeld auch weitere Themen einbringen. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge per Mail an: [email protected]. Aus der Gemeinde │ 27

Unsere Konfirmandenfahrt nach Oberursel Am Anfang waren wir alle sehr aufgeregt. Zum Glück dauerte die Fahrt nicht so lange, sodass wir nicht lange warten mussten. Dort angekommen wurden natürlich zunächst mal die Zimmer bezogen. Danach trafen wir uns alle und regelten die ersten Abläufe. Dann gab es das erste Mittagessen, das allen sehr gut schmeckte. Nach einer kleinen Freizeit trafen wir uns alle wieder im Gemeinschaftsraum und redeten über unsere Ansichten von Gott. Die Zeit verging sehr schnell. Am Abend machten wir noch eine Nachtwanderung durch den Wald. Am nächsten Morgen hielten die Teamer eine Morgenandacht. Danach arbeiteten wir an verschiedenen Aufgaben alleine, alle zusammen oder in Gruppen. Nach dem Mittagessen hatten wir freie Zeit. Dann arbeiteten wir weiter. An diesem Abend spielten wir ein sehr lustiges Spiel mit Teams, in dem wir verschiedene Aufgaben bewältigen mussten.

Am Samstagmorgen trafen wir uns wie üblich nach dem Frühstück zu unserer Morgenandacht im Gemeinschaftsraum. Nachdem wir kurz besprochen hatten, wie der Tag ablaufen würde, machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Bad Homburg. Dort angekommen bekamen wir die Aufgabe, die Leute nach ihrer Beziehung zu Gott und nach ihrem Glauben zu ihm zu fragen. Nachdem wir wieder im Haus Heliand angekommen waren, hatten wir wieder etwas Freizeit, bis wir uns für eine Traumreise wieder im Gemeinschaftsraum trafen. Nach dieser Traumreise sollten wir das, was wir gesehen hatten, auf große Blätter malen. Nach einer kurzen Unterbrechung für das Mittagessen malten wir weiter. Später haben wir unsere Bilder und unsere Ergebnisse aus Bad Homburg besprochen. Am Abend grillten wir, hielten eine Andacht und dann übernahmen wir Konfirmanden die weitere Abendplanung. Am Sonntag frühstückten wir wieder alle gemeinsam. Danach trafen wir uns für die Morgenandacht auf dem Außengelände des Hauses Heliand und erledigten noch ein paar Aufgaben, die wir bekamen. Zum Schluss machten wir noch ein schönes Abschlussfoto und machten uns mit dem Bus auf den Weg nach Hause. Pia Gutting, Hannah Pieper und Anne Stückert

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Gedanken zur Jahreslosung 2017 GOTT SPRICHT: ICH SCHENKE EUCH EIN NEUES HERZ UND LEGE EINEN NEUEN GEIST IN EUCH. Ezechiel 36,26 Landesbischof Dr. Heinrich BedfordStrohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Ein neues Jahr. Eine Chance, anders anzufangen. Wieder mal Sport machen. Nicht mehr so viel fernsehen. Mehr Zeit für die Kinder nehmen. Mehr Nähe in meiner Partnerschaft. Mich für etwas Sinnvolles engagieren. Etwas in meinem Leben zu verändern, ist eine echte Herausforderung. Oft genug gelingt es nicht, du kannst es noch so wollen und dich noch so sehr anstrengen. Martin Luther hatte ganz auf seine Kraft gesetzt, um sein Leben als Mönch Gott recht zu machen. Bis er merkte: Weder gute Werke noch Gebet noch Fleiß noch sonst eine Anstrengung können bewirken, dass Gott mir gnädig wird.

Dann entdeckte er, was die Bibel über Veränderung sagt: Sie kommt nicht aus unserer eigenen Anstrengung, sondern allein von Gott. Wenn wir uns für seine Liebe öffnen. Wenn wir lernen, sie zu empfangen, anstatt sie verdienen zu wollen. Gott spricht: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Darum: Wenn du dich nach Veränderung sehnst, leg Deine Sehnsucht Gott ans Herz und lass dich von ihm beschenken.

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500 JAHRE REFORMATION 2017 Das Wort Gottes erneuert die Kirche Martin Luther, „Doktor der Heiligen Schrift“, entdeckt durch das Studium der Bibel die befreiende Kraft des Wortes Gottes: Allein durch Jesus Christus werden Menschen aus Gnade zu Gottes geliebten Kindern – ohne dass sie es sich irgendwie verdienen könnten oder müssten. Allein durch den Glauben. Mit seinen 95 Thesen gegen den Ablasshandel setzt er den entscheidenden Impuls für die Reformation – was so viel wie „Erneuerung“ oder „Wiederherstellung“ bedeutet. Die Zeit dazu ist reif. Schon hundert Jahre zuvor war der Ruf nach einer Reformation laut geworden, nach einer Erneuerung der römischkatholischen Kirche an Haupt und Gliedern. Doch die Machtpolitik der Päpste vereitelte die Reformbestrebungen. Der tschechische Reformator Jan Hus wurde am 6. Juli 1415 auf dem Konzil zu Konstanz verbrannt. Aber es ist noch in Erinnerung, was Hus am Tag seiner Verurteilung in Anspielung auf die Übersetzung seines Namens mit „Gans“ gesagt hat: „Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der Asche wird ein Schwan entstehen.“

Auch Luther und seine Mitstreiter sollen mundtot gemacht werden. Aber diesmal brechen die Dämme. Die Vorbehalte gegenüber der römischkatholischen Machtkirche sind in Deutschland so groß, dass sich die reformatorische Bewegung nicht mehr aufhalten lässt. Aufgrund der Unbeweglichkeit des katholischen Machtapparates entsteht aus der religiösen Erneuerungsbewegung eine Kirchenspaltung. Luther und andere Reformatoren vertreten die biblisch begründete Ansicht, dass jeder Christ selbst dazu in der Lage ist, die alles entscheidende Heilsbotschaft zu verstehen – ohne die Kirche als Heilsvermittlerin. „Ecclesia semper reformanda“, zu Deutsch: „Die Kirche ist immer zu reformieren.“ Diese Forderung drückt bis heute das reformatorische Grundanliegen aus: Die Kirche, egal ob evangelisch oder katholisch, muss sich in allen Bereichen, in ihrer Verkündigung und im Lebensstil immer neu vom Wort Gottes beurteilen und erneuern lassen. Reinhard Ellsel

Thesentür der Schlosskirche in Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Der Überlieferung nach schlug der Reformator Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche an die Tür der Wittenberger Schlosskirche. Foto: Lotz 30 │ Kreuz & Quer

500 JAHRE REFORMATION 2017 Ein neuer Blick auf Luther Wie seltsam: Da hat man einen deutschen Festtag, an dem man ein halbes Jahrtausend Weltveränderung feiern kann, aber vielen ist nicht zum Feiern zumute. Noch seltsamer: Da hat man einen Mann, der auf der ganzen Welt als großer Deutscher verehrt wird, aber sein eigenes Land hat zu viel an ihm auszusetzen, um ihn wirklich zu mögen. Über den Reformator, der jahrhundertelang zu den populärsten Deutschen zählte, rümpfen viele heute die Nase. Zu Unrecht. Denn das ablehnende Bild, das man von Martin Luther zeichnet, stimmt nicht. Nicht Fakten folgt es, sondern vorgegebenen Deutungsmustern. Die moderne Abrechnung hat in Wahrheit nicht ihn demontiert, sondern nur das falsche Bild, das man von ihm zeichnete. Entmythologisiert wurde nur der Mythos, ihn selbst verlor man aus dem Auge. Die einen hoben ihn auf den Sockel, von dem die anderen ihn stürzten. Er selbst wollte nie aufs Podest, und von Denkmälern, vor denen man die Knie beugt, hielt er ohnehin nichts. In jenem talartragenden Bronzekoloss mit der Bibel unterm Arm hätte er sich nicht wiedererkannt. Gewiss gab es den bissigen Reformator, der in seinem Prophetenzorn keinem Streit aus dem Weg ging. Dafür brachte er die Heiterkeit in die Religion zurück. Den Gläubigen, dem die „Freiheit eines Christenmenschen“ aufging, konnte er sich gar nicht anders vorstellen, als dass er am liebsten in die

Luft gesprungen wäre. Ja, so sagte er, „es wäre kein Wunder, wenn es ihn vor Freude zerrisse“. Den Bierernst der Theologen wie die Steifheit der Kleriker hielt er für lächerlich. Sein Gott war kein zorniger, sondern ein „lachender Gott“. Und deshalb musste jeder Christ ein „fröhlicher Mensch“ sein. Luther ist nicht von gestern. Vor fünfhundert Jahren hat er Fragen beantwortet, die wir uns heute wieder stellen müssen, ob es uns angenehm ist oder nicht. Über unsere von sich selbst besessene Gesellschaft, in der nur das Ich, seine Facebook-Likes und seine Vermögensbildung zählen, hätte er den Kopf geschüttelt. Der Reformator machte sich nichts aus sich selbst. „Ich bitte“, so mahnte er, „man möge von meinem Namen schweigen und sich nicht lutherisch, sondern Christ nennen.“ Sein letzter Satz lautete denn auch nicht: „Hoch lebe das Luthertum!“, sondern: „Wir sind Bettler.“ Aus dem Vorwort zu Joachim Köhler: Luther! Biographie eines Befreiten. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2016. www.eva-leipzig.de Kreuz & Quer │ 31

32 │ Kinderseite

Kinderseite │ 33

Taufen  

Johanna Müller geboren am 25.10.2015, getauft am 24.07.2016 Simon Felix Rietzkow geboren am 23.03.2016, getauft am 24.07.2016



Tanisha Sophie Bremer geboren am 07.06.2016, getauft am 21.08.2016



Pia Gutting geboren am 18.03.2003, getauft am 28.08.2016 Ilva Gutting geboren am 24.06.2005, getauft am 28.08.2016

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Theodor Benjamin Müller geboren am 31.05.2016, getauft am 04.09.2016



Noa Sofie Lilli Lentzen geboren am 18.05.2014, getauft am 11.09.2016 Nils Rämsch geboren am 23.07.2011, getauft am 18.09.2016

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Felicitas Marie Alwine Ewaldsen geboren am 09.06.2015, getauft am 25.09.2016



Sofia Massold geboren am 14.05.2016, getauft am 09.10.2016

Trauungen   

Philipp Orban und Sonya Lewalter getraut am 20.08.2016



Michael Schuler und Tanja Tönnießen getraut am 17.09.2016 Matthias und Gabriela Martiné, geb. Dubiaga getraut am 08.10.2016

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34 │ Kasualien

Stephan und Silvia Mugele, geb. Fingerhut getraut am 30.07.2016 Julian und Anja Marzi, geb. Striethmatter getraut am 06.08.2016

Thomas und Regine Holstein, geb. Jeromin getraut am 15.10.2016

Beerdigungen  

Gerda Steuber, geb. Körtge gestorben am 15.07.2016, 90 Jahre Anna Krätschmer, geb. Molitor gestorben am 26.07.2016, 94 Jahre



Alois Ritter gestorben am 30.07.2016, 91 Jahre



Dr. Wolfgang Wiedemann gestorben am 02.08.2016, 80 Jahre Klaus Emrich gestorben am 15.08.2016, 80 Jahre

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Albert Schaub gestorben am 16.08.2016, 93 Jahre



Margot Lerch, geb. Greger gestorben am 05.09.2016, 83 Jahre Nicole Prokosch, geb. Trichard gestorben am 18.09.2016, 64 Jahre



Kasualien │ 35

Kindergottesdienst Jeden Sonntag 10 Uhr (außer in den Schulferien) Beginn in der Kirche im Gottesdienst der Erwachsenen Miteinander singen, beten, feiern, malen, basteln, biblische Geschichten kennen lernen... Kurzum: Beschäftigung mit religiösen Themen, wie sie Kindern Spaß macht. Team: Ulrike Goosmann, Aarti Raßmann, Pfarrerin Ulla Schneider Kontakt: Pfarrerin Ulla Schneider, Tel. 0 67 22 / 99 63 14

Konfirmandenunterricht Jeden Dienstag (außer in den Schulferien) im Gemeindehaus Leitung: Pfarrer Ralf Janisch, Tel. 0 67 22 / 99 63 13 Pfarrerin Ulla Schneider, Tel. 0 67 22 / 99 63 14

Forum „Glauben heute“ Ökumenische Veranstaltungsreihen zu religiösen und gesellschaftlichen Fragen Termine werden jeweils bekannt gegeben. Vorbereitungsteam: Pfarrer Ralf Janisch und Pastoralreferentin Heidi Gielsdorf

Bibel im Gespräch Offener Gesprächskreis zu Texten und Themen aus der Bibel Jeden 4. Mittwoch im Monat, 20.00 Uhr im Gemeindehaus Kontakt: Pfarrer Ralf Janisch, Tel. 0 67 22 / 99 63 13

Bläserkreis Mittwochs, 18.30 Uhr, im Gemeindehaus Klassische Bläsermusik für Gottesdienst und kleine Konzerte Interessenten/innen sind jederzeit herzlich willkommen Leitung: Horst Feig, Tel. 0 67 22 / 5 04 00 36 │ Gruppen & Kreise

Besuchskreis Besuche bei langzeitkranken und alten Menschen  Regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch  1x jährlich Wochenendveranstaltung zur Schulung im helfenden Gespräch, zur Einübung in seelsorgerliche Hilfe.  Teilnahme auf Anfrage. Kontakt: Pfarrerin Ulla Schneider, Tel. 0 67 22 / 99 63 – 14 oder über das Pfarrbüro, Tel. 0 67 22 / 99 63 – 0

Frauengruppe Jeden letzten Donnerstag im Monat, 19.00 Uhr, in unserem Gemeindehaus Vorträge, Diskussionen zu aktuellen Themen, Gespräche, Ausflüge, Wanderungen, Entspannungsgymnastik am 1. Montag, 16.30 Uhr Leitung: Margund Schulz, Tel. 0 67 22 / 56 64 Irmtraud Kimpel, Tel. 0 67 22 / 55 40 Elisabeth Kaus, Tel. 0 67 22 / 81 87

Singkreis Unisono Jeden Mittwoch um 17.30 Uhr, im Gemeindehaus Der Name ist Programm. Wir singen Kirchenund Volkslieder, eben alles, was uns Spaß macht. Leitung: Gerhard Eschborn Tel. 0 67 22 / 91 92 99 0 Pfarrerin Ulla Schneider, Tel. 0 67 22 / 99 63 – 14

Theatergruppe Lampenfieber Dienstags, 20.00 Uhr, im Gemeindehaus Märchenhaftes für große und kleine Kinder... Kontakt: Judit Schuler, Tel. 0 67 22 / 9 37 25 15 Gruppen & Kreise │ 37

Frauenselbsthilfe nach Krebs Jeden dritten Mittwoch im Monat, 15 Uhr Das Wort „Krebs“ und die Erfahrungen damit aus der Tabuzone lösen Leitung: Ruth Kühn, Tel. 0 67 23 / 42 44 Ulla Ringsdorf , Tel. 0 67 22 / 49 67 71

Folkloretanz Jeden Montag, 17.30 Uhr, im Gemeindehaus Die Tanzgruppe ist für alle Altersgruppen geeignet. Leitung: Elisabeth Kaus, Telefon: 0 67 22 / 81 87 Während der Ferien finden keine Übungsstunden statt.

Orientalischer Tanz Donnerstags, 19.30 Uhr, im Souterrain des Gemeindehauses Die Tanzgruppe ist für alle Altersgruppen geeignet. Leitung: Martina Kremer, Telefon: 0 67 22 / 20 34 77

FreitagsFrühstück Offenes Frühstück Jeden Freitag ab 8.30 Uhr im Gemeindehaus in der Winkeler Straße Koordination: Anja Kloos, Caritas, Tel. 06 11 / 17 41 65

Spiele-Kreis Alle 2 bis 4 Wochen mittwochs, 14 Uhr, Ev. Gemeindehaus Die nächsten Termine: 18. Januar und 15. Februar 2017 Kontakt: Elisabeth Kaus, Tel 0 67 22 / 81 87 oder Gemeindebüro 0 67 22 / 99 63 0 38 │ Gruppen & Kreise

Evangelische Kirchengemeinde Geisenheim Pfarrerin Ulla Schneider Telefon: 06722 996314 E-Mail: [email protected]

Pfarrer Ralf Janisch Telefon: 06722 996313 oder 14 E-Mail: [email protected] Gemeindebüro, Gabriele Bannier Telefon: 06722 99630, Fax: 06722 996315 E-Mail: [email protected] Montag, Mittwoch und Donnerstag 9:00 - 11:00 Uhr, Dienstag 10:00 - 11:00 Uhr, Freitag geschlossen. Evangelische Kindertagesstätte “Arche Noah” Leiterin: Lydia Graf Telefon: 06722 8776 E-Mail: [email protected] Küsterin Karin Bremer Telefon: 0157 81033800 E-Mail: [email protected]

Dekanatskantor Tassilo Schlenther Telefon: 06722 6634

Gemeindebüro und Pfarrhaus: Bankverbindung der Kirchengemeinde:

Gemeindehaus: Internet:

Winkeler Straße 83, 65366 Geisenheim Rheingauer Volksbank Geisenheim IBAN: DE44 5109 1500 0000 0900 42 BIC: GENODE51RGG Winkeler Straße 89, 65366 Geisenheim, Tel. 06722 8948 www.evangelische-kirche-geisenheim.de Kontakte │ 39