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Dezernat Internationales Erfahrungsbericht für das Jahr 2015/2016(WS) Initialen: PP (Bitte geben Sie hier nur Ihre Initialen an. Bitte geben Sie kein...
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Dezernat Internationales

Erfahrungsbericht für das Jahr 2015/2016(WS) Initialen: PP (Bitte geben Sie hier nur Ihre Initialen an. Bitte geben Sie keine Namen und EMail Adressen im Bericht an.) Besuchte Institution: Uniwersytet Ekonomczyny w Krakowie (UEK) Gastland: Polen Studiengang in Deutschland: Master (Bachelor, Master, Lehramt, Diplom, Promotion) Studienfach/-fächer: Technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre Semesteranzahl (vor Antritt des Auslandsaufenthalts): 2 Bereits abgelegte Prüfungen (Zwischenprüfung, Vordiplom, Bachelor, etc.): Bachelor Studienfächer an der Gasthochschule: English Track Program Daten des Auslandsaufenthaltes (tt/mm/jj): von 23.09.2015 bis 14.02.2016 Ich habe eine Förderung meines Auslandsaufenthaltes von folgender Organisation (z.B. ERASMUS, PROMOS, Baden-Württemberg-Stiftung, BAföG, andere Stiftungen) erhalten: Erasmus Plus Ich stimme der Veröffentlichung dieses Berichtes auf der Internethomepage des Internationalen Zentrums der Universität Stuttgart zu. Ja

Nein

1. Vorbereitung Wann haben Sie mit der Planung Ihres Auslandsaufenthalts begonnen? Die Bewerbungsphase für den Erasmus Studienplatz begann Ende November 2014, erste Informationsveranstaltungen seitens der Universität Stuttgart fanden bereits im Oktober 2014 statt. Woher haben Sie Informationen über die Gastinstitution erhalten? Wie haben Sie den Platz für Ihren Auslandsaufenthalt erhalten? (z.B. Austauschprogramm, ERASMUS, Eigeninitiative, Professorenkontakt, etc.) Durch zahlreiche vorherigen Aufenthalte in Krakau, hatte ich die Möglichkeit die Wirtschaftsuniversität in Krakau schon vorher etwas kennenzulernen. Der Studienplatz an dieser Universität wurde mir im Rahmen der Teilnahme am Erasmus Plus Programm der Europäischen Union ermöglicht. Mussten Sie ein Visum für Ihren Auslandsaufenthalt beantragen? Wie und wann haben Sie dies getan? Was muss bei der Vorbereitung bzw. Beantragung beachtet werden? Da Polen Mitgliedsstaat der Europäischen Union ist, bestehen für Bürger der Mitgliedsländer der Europäischen Union keinerlei Beschränkungen wie beispielsweise VISA etc. Welche Informationen hätten Sie sich vor Ihrer Abreise noch gewünscht? Eine kleine Einführung zum Thema Landeskunde Polen wäre wünschenswert gewesen,damit man nicht völlig unvorbereitet dort aufschlägt, natürlich ist auch eine gewisse 1

Dezernat Internationales Eigeninitiative seitens des Bewerbers notwendig, ebenso wie ein ausgeprägtes Interesse am Gastland. Welche Tipps können Sie für die Vorbereitung noch geben? Man sollte sich frühzeitig um eine Unterkunft bemühen, da Krakau eine Stadt mit 200000 Studenten ist, gibt es eine entsprechende Nachfrage nach Wohnraum besonders zu Semesterbeginn. Bei der Wohnungssuche lohnt es sich auf Gegenden auszuweichen die 510 Minuten per Straßenbahn vom Hauptbahnhof entfernt sind, die Kosten für Wohnraum sind dann gleich viel niedriger, weil im unmittelbaren Stadtzentrum die Wohnungsagenturen den Markt unter sich aufteilen. Weiterhin empfiehlt sich besonders in der Winterzeit darauf zu achten, das die Heizkosten inklusive sind, da gerade in Altbauwohnungen erheblich geheizt werden muss, wegen entsprechender Deckenhöhen von 4 Metern+x können schnell monatlich 100 Euro extra dazukommen. Weiterhin empfiehlt sich die Anschaffung eines kostenlosen Kontos bei der DKB (Deutsche Kreditbank Berlin) mit Kreditkarte, dabei fallen keinerlei Gebühren und Kontoführungsgebühren an, weiterhin ermöglicht die Kreditkarte eine Geldabhebung im Ausland ohne zusätzliche Gebühren.

2. Anreise / Ankunft / Formalitäten Welche Anreise würden Sie empfehlen? Mit welchen Reisekosten ist zu rechnen? Es gibt von Stuttgart in den Monaten April bis November eine direkte Flugverbindung nach Krakau, der Flughafen in Krakau ist vorzüglich an den Nahverkehr angebunden, man benötigt circa 15 Minuten bis zum Hauptbahnhof, die Bahnen verkehren im 30 Minuten Takt, für den Transfer vom Flughafen zum Hauptbahnhof sind circa 2 Euro einzuplanen. Die Flüge via Germanwings varieren je nach gewählten Optionen für Hin-und Rückflug zwischen 100160 Euro, die Flugzeit beträgt 1,5h. Außerhalb der oben genannten Saison muss man per Flugzeug kommend in Frankfurt, München oder Wien umsteigen. Ab Stuttgart gibt es ebenfalls die Möglichkeit per Bus anzureisen, die Fahrtdauer beträgt circa 15-17 Stunden nach Krakau, für die Fahrkarte fallen in Summe für Hin -und Rückfahrt circa 100 Euro an. Welche Formalitäten sind bei der Ankunft zu erledigen? Die Beantragung des Studentenausweises, die Bestätigung des Auslandsaufenthaltes, Kauf des Semestertickets, Zusammenstellung des Stundenplanes, Belegung der Kurse, ggf . Registrierung via Internet beim Auswärtigen Amt damit man im Falle von Krisensituationen im Gastland mit Informationen versorgt wird Welche Tipps können Sie zu Versicherungen geben? Es lohnt sich der Abschluss einer privaten Auslands- Krankenzusatzversicherung, die Kosten belaufen sich in Summe auf circa 130 Euro. Ich habe diese bei Envivas via Internet abgeschlossen, das Ganze ist in 10 Minuten erledigt. Welche Empfehlungen können Sie für Kontoeröffnung und Handy geben? Wie oben schon erwähnt ist eine separate Kontoeröffnung nicht erforderlich,wenn man über ein kostenloses Konto bei der DKB verfügt, sind Bargeldabhebungen an sämtlichen Automaten frei von Gebühren . 2

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Als Handyanbieter empfiehlt sich beispielsweise PLAY, es gibt nahezu überall Prepaid Karten zu kaufen, für monatlich 5-10 Euro bekommt man eine Gesprächsflatrate und mindestens 5GB Datenvolumen zum Surfen. Welche Empfehlungen können Sie zur Finanzierung des Auslandsaufenthaltes geben? Man muss circa an monatlichen Kosten 500-600 Euro einplanen. Dabei entfallen circa 200250 Euro auf die Unterkunft.

3. Unterkunft Wie waren Sie untergebracht? Wie haben Sie Ihre Unterkunft gefunden? Mit welchen Kosten ist ungefähr zu rechnen? Ich habe mir privat ein Zimmer gesucht und war in einer Wohnung mit 5 anderen polnischen Studenten untergebracht. Bei der Suche nach der Unterkunft empfiehlt es sich bei einschlägigen Immobilienportalen wie gumtree.pl oder olx.pl vorbeizuschauen, die Makler sprechen in der Regel Englisch, da die Stadt viele Touristen hat sowie viele Leute die für internationale Konzerne in der Stadt arbeiten. Ich habe pro Monat circa 230 Euro für ein Zimmer bezahlt, darin waren sämtliche Kosten enthalten( Müll, Heizung, Strom, Internet), weiterhin ist für gewöhnlich eine Kaution zu entrichten in Höhe von 1-1,5 Monatsmieten. Wie war die Unterkunft ausgestattet? (Bad/WC, Kochgelegenheit, etc.) Die Unterkunft verfügte über 2 Bäder, inklusive Waschmaschine und allen Dingen die für den Haushalt notwendig sind. Weiterhin über eine Küche die voll ausgestattet war und über voll möbilierte Zimmer.

4. Studium / Information über die Gasthochschule Wurde eine Orientierungswoche angeboten? Bitte machen Sie Angaben zu Dauer und Inhalt. Die Orientierungswoche war perfekt organisiert, zu Beginn wurde ein Willkommensrunde abgehalten mit allen Bachelor und Master-Studenten. Weiterhin wurden eine Vielzahl von Events angeboten beginnend mit Go-Kart, Lasertag, Bowling, Parties, Abendessen bis hin zu einem Integrations Camp in den Bergen nahe Zakopane. Man hat sich sehr gut aufgehoben gefühlt, es war wirklich eine großartige Zeit.Die Orientierungswoche erstreckte sich über 3 Tage, zusätzlich fielen 2 Tage für das Integrations Camp an. Wie verlief Ihr Studium im Ausland? Welche positiven und evtl. auch negativen Erfahrungen haben Sie gemacht? Die Organisation war in allen Fällen hervorragend. Im Falle von Fragen hatte man in Form eines persönlich zugeteilten Mentors immer einen Ansprechpartner, die Motivation meiner Mentorin war sehr hoch, sie hat mich sowohl im universitären Kontexten unterstützt als auch organisatorische Belangen während des Alltages im Gastland. Bei weitergehenden Fragen stand das International Office immer mit Rat und Tat zur Seite. Man hatte das Gefühl, das man vor Ort sehr gut aufgehoben war. Die Verständigung lief in allen Fällen auf Englisch und stellte keinerlei Problem dar. Über Unterrichte und ggf. Ausfälle und Raumänderungen wurde man via Internet zeitnah informiert. Die Unterrichte waren komplett in English gehalten, man hatte eine Vielzahl von Kursen zur Auswahl aus dem English Track Programm. Es gab eine 3

Dezernat Internationales große Auswahl von Polnisch Kursen, problematisch war das Erlernen von anderen Sprachen an der Universität, weil die Unterrichtssprache Polnisch war. Welche Leistungen werden an der Gasthochschule angeboten, welche haben Sie genutzt? (Sport, Clubs, Internetzugang, spezielle Events, etc.) Immer freitags wurde vom ESN an der Universität Sport angeboten, dabei wurde die Sportart wöchentlich gewechselt. Weiterhin wurde vom ESN Krakòw United wöchtenlich ein Tandem Meeting angeboten, wo man in lockerer Runde Leute treffen konnte aus allen Universitäten der Stadt und gleichzeitig seine Sprachkenntnisse verbessern konnte in diversen Sprachen. Haben Sie an der Gasthochschule Kurse besucht oder eine Studien- bzw. Abschlussarbeit geschrieben? Kurse (bei 4.1 weiter)

Studien- bzw. Abschlussarbeit (bei 4.2 weiter)

4.1 Kurse Wie viele und welche Kurse haben Sie besucht? Bitte geben Sie an, ob die Kurse an der Universität Stuttgart angerechnet wurden. In der Summer habe ich 5 Kurse belegt, darin inkludiert war ein Polnisch Sprachkurs. Über die Anrechung kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben, es empfiehlt sich aber frühzeitig den Kontakt mit den Professoren an der Universität Stuttgart zu suchen, dies erhöht die Chancen einer Anerkennung deutlich. Wann und wie konnten Sie sich für die Kurse anmelden? Nach Semesterbeginn, standen mir 2 Wochen zur Verfügung entsprechende Kurse online zu belegen, diese Zeitspanne konnte genutzt werden um ein wenig zu erkunden ob diese Kurse einen Besuch wert sind. Nach den 2 Wochen war eine nachträgliche Änderung der Kurse nur noch im International Office an der Gasthochschule möglich, was aber in der Summe kein Problem darstellte, da die Mitarbeiter sehr offen und engagiert sind und einen bei Problemen jederzeit unterstützt haben. Wie ist der Ablauf der Kurse an der Gasthochschule? (Länge, Stunden pro Woche, Art der Veranstaltung, Vorlesung, etc.) Die Unterrichte finden zwischen 7 Uhr morgens und 19:45 Uhr abends statt. Dabei ist die Länge der Vorlesungen wie in Deutschland. Weiterhin sind die Wege am Campus sehr kurz, da es sich nur um ein kompaktes Gelände handelt,es stehen zahlreiche Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung Mensen, Cafeterias oder auch ein Zeitungskiosk. Zu den meisten Vorlesungen gibt es Übungen. In den meisten Fällen besteht Anwesenheitspflicht, zumindest die Übungen betreffend. Bei den Vorlesungen kommt es stark auf den Professor an, ob dieser eine zwingende Anwesenheit für notwendig hält. Die Zeitdauer der Präsenzzeit ist aber ungefährt vergleichbar mit dem Studium an der Universität Stuttgart. Die Veranstaltungen sind in den meisten Fällen sehr interaktiv gehalten ,die Studenten werden mit einbezogen durch Diskussionen und Vorträge.Das Lehrpersonal ist näher am Studenten als in Deutschland und man bekommt von allen Seiten Unterstützung, alles sehr unkompliziert. Wie werden Leistungsnachweise an der Gasthochschule erbracht? (Mitarbeit, Klausur, Hausarbeit, etc.) Die Art der Leistungsnachweise legt der betreffende Professor fest. Zumeist erfolgt dies in Form einer Klausur, sowie zweier Ausarbeitungen in Form eines Vortrages und einem 4

Dezernat Internationales kleinen Bericht. Die Prüfungen finden direkt im Anschluss nach der Vorlesungszeit statt und liegen sehr kompakt, im Falle das eine Prüfung wiederholt werden muss, hat man nach 1-2 Wochen einen Nachholtermin, das ist sehr unkompliziert und studentenfreundlich gehalten. 4.2 Studien- bzw. Abschlussarbeit Wie war die Arbeit mit der Professorin / dem Professor vor Ort? Die Professoren waren sehr studentennah und immer bemüht den Lehrstoff interaktiv zu vermitteln. Sie haben die Lehre im Gegensatz zu den meisten Professoren in Deutschland nicht als lästiges Anhängsel gesehen sondern haben sich in hohem Maße engagiert.Weiterhin wurde wert darauf gelegt, die zu vermittelnden Inhalte praxisnah zu halten, dies geschah zum Beispiel durch Praxisvorträge und die Anfertigung eines Businessplans. Haben Sie die Professorin / den Professor in anderer Form unterstützt (z.B. wissenschaftliche Mitarbeit)? Nein Wie viel Zeit konnten Sie in Ihre wissenschaftliche Arbeit investieren (Stunden pro Woche)? Für das Lernen und das Vorbereiten von Vorträgen stand ausreichend Zeit zur Verfügung , pro Woche zwischen 10-15 Stunden.

5. Alltag und Freizeit Nennen Sie positive und negative Eigenschaften Ihrer Gaststadt und Ihres Gastlandes. Die Stadt bietet viel Raum für Aktivitäten, sei es kultureller Art oder sonstige Vergnügungen betreffend. Krakau ist eine sehr lebendige Stadt und hat eine sehr ausgeprägte Bar- und Clubszene ( Man spricht von 500 Bars). Weiterhin ist die Stadt sehr schön, die Altstadt ist unzerstört und steht auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbe. Es gibt eine Vielzahl von Museen zu besichtigen (Moderne Kunst, Flugzeugmuseum, Untergrundmuseum und viele weitere mehr). Weiterhin gibt es das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz, welches heute ein Ausgehviertel ist und auch noch über eine aktive jüdische Szene verfügt. Darüberhinaus lassen sich in diesem Viertel eine Menge Street Art Motive finden und das Viertel sprüht nur so vor Leben.Krakau ist weiterhin eine sehr junge Stadt, auf ungefähr 750000 Einwohner kommen noch mal ungefähr 200000 Studenten, welche an 17 Universitäten und Hochschulen über die Stadt verteilt studieren. Polen im Allgemeinen hat unheimlich viel zu bieten, im Rahmen meines Aufenthaltes habe ich Breslau, Warschau, Torun, Lodz und Kattowitz und Kielce besucht und war unheimlich beeindruckt. Es empfiehlt sich auch der Besuch von Zakopane, das Winter-Skigebiet der Polen(Hohe Tatra), sowie einen Abstecher nach Danzig zu machen an die polnische Ostseeküste. Die Leute sind unheimlich offen und hilfsbereit. Polen ist unter dem Strich ein echter Geheimtipp, der es wert ist erkundet zu werden. Die gängigen Stereotypen über Polen sind größtenteils falsch, es ist ein Land der Gegensätze zwischen mitunter schlecht entwickelt und Hightech, das macht es unheimlich spannend, aber gerade in den großen Städten hat man einen Lebensstandard der sich mindestens mit Deutschland vergleichen lässt. Welche Tipps können Sie für die Freizeitgestaltung geben? (Ausflüge, Reisen, Insider Tipps) In Krakau kann ich nur empfehlen sich abseits der gängigen Touristenpfade zu bewegen. Ein Tipp ist beispielsweise die Teilnahme an den Freewalking Touren(kostenlose 5

Dezernat Internationales Stadtführungen) zu verschiedenen Themen(Altstadt, Jüdisches Viertel, Street Art) , die Dauer beträgt meist zwischen 2-3 Stunden, aber man kann nach Lust und Laune dazustoßen oder sich entfernen, die Guides sind alles professionelle Stadtführer, meist junge Leute. Weiterhin empfiehlt es sich als Kontrast zum Stadtzentrum mal das das kommunistisch angehauchte und vom Reißbrett geplante Arbeiterviertel Nowa Huta mit seinem Stahlwerk zu besuchen, das ist ein guter Kontrast zum historischen Stadtkern ( Mit der Straßenbahn ist man vom Stadtzentrum in 24 min am Plac Centralna)Weiterhin kann ich nur dazu raten den Stadtteil Podgorze zu besuchen, neben zahlreichen Museen wie dem Museum von Oskar Schindler oder dem MOCAK, kann man noch die Spuren des ehemaligen jüdischen Ghettos endecken sowie originale Fragmente der Ghetto Mauer, dort ist die Geschichte noch sehr erlebbar.Das war nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Vielzahl an Sachen die es zu entdecken gibt, aber das sollte genügen um einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Wie an anderer Stelle bereits erwähn bietet sich Krakau hevorragend für Städtetrips an ,insbesondere wegen dem Flughafen. Weiterhin ist es per Bus problemslos möglich von Krakau Städte wie Wien, Lemberg (Ukraine->Reisepass erforderlich)) oder auch Budapest und Prag zu besuchen, diese liegen circa jeweils 400-500km von Krakau entfernt. Kaliningrad ist von Danzig auch leicht machbar. Dies ist eine russische Enklave auf dem Gebiet Polens an der Ostesee, hierfür ist ein vereinfachtes Visum erforderlich, welches man beim Grenzübertritt beantragen kann. Es bietet sich wirklich an Osteuropa zu erkunden wenn man schon mal vor Ort ist, von Deutschland sind das gleich immer circa 1000km mehr. Gibt es ein öffentliches Nahverkehrssystem? Können Sie dieses empfehlen? Wie hoch sind ungefähr die Kosten? Das Nahverkehrssystem in Krakau ist sehr gut ausgebaut, es gibt eine Vielzahl von Buslinien und Straßenbahnlinien. Im Bereich der unmittelbaren Innenstadt ist die Fortbewegung zu Fuss kein Problem, da die Distanzen überschaubar sind. Die eingesetzen Fahrzeug sind meist sehr modern und verfügen über Klimaanlage und mitunter über freies WLAN als auch Lademöglichkeiten für Handy und Laptop. Die Universität verfügt über eine Bus- und Straßenbahnhaltestelle und liegt nur 5 min fußläufig vom Hauptbahnhof weg. Das Semesterticket lässt sich bequem auf den Chip des Studentenausweises laden oder ist auch in separater Form erhältlich.Der Preis für das Semesterticket beträgt ungefähr 45 Euro. Wie hoch sind ca. die monatlichen Lebenshaltungskosten? (Verpflegung, Kleidung, Uni, Ausflüge/Reisen, etc.) Summa summarum lagen meine monatlichen Kosten bei circa 500- 600 Euro, darin ist schon das Zimmer inbegriffen. Preise für Lebensmittel, Transport ( Bus, Zug...) und Restaurantbesuche sind sehr günstig , man kann hier mit 75% niedrigeren Kosten als in Deutschland rechnen. Wenn man über Elektronikartikel spricht oder Kleidung liegen die Preise auf einem ähnlichen Level wie in Deutschland. Reisen innerhalb Polens sind sehr günstig, insbesondere wenn man sich mit dem Zug oder Bus fortbewegt, wobei in Polen der Bus das Fortbewegungsmittel der Wahl ist und meist Preise anbietet unterhalb jenen des Zuges( Die 80km lange Strecke zwischen Krakau und Kattowice kostet beispielsweise per Bus circa 2 Euro).Man kommt mit dem Reisebus oder Minibus wirklich in jede Ecke von Polen. Als Student aus Deutschland kann man mit 500-600 Euro Budget sehr gut in Polen leben, insbesondere wenn man sich das polnische Lohnniveau vor Augen führt, das Durchschnittseinkommen in Polen liegt bei circa 500 Euro.

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Dezernat Internationales 6. Fazit Was hätten Sie im Nachhinein anders gemacht? Ich wäre gern noch mehr gereist, als ich dies eh schon getan habe. Durch den Flughafen in Krakau und vielen dort ansässigen Low Cost Airlines wie Ryan Air oder Easyjet hat man sehr gute und günstige Verbindungen in nahezu alle Teile Europas. Weiterhin ist Polen das Tor zu Osteuropa, es ist von dort sehr einfach nach Russland, in die Ukraine oder sogar die Baltischen Staaten zu reisen. Weiterhin würde ich noch mehr Aufwand betreiben um die Polnische Sprache besser zu erlernen. Was war Ihre positivste, was Ihre negativste Erfahrung? Es ist wirklich sehr schwierig den ganzen Aufenthalt auf eine positive oder negative Erfahrung zu verengen, deshalb versuche ich mich mal an einigen generellen Erfahrungen. Der Punkt der mich am Meisten geprägt hat war die Gastfreundschaft und Offentheit der Polen und Polinnen, weiterhin haben mich die vielen kulturellen Unterschiede beeindruckt, Polen ist in vielen Punkten noch viel traditioneller, der familiäre Zusammenhalt ist viel stärker als man dies von Deutschland kennt.Weiterhin sind die Polen in vielen Bereichen sehr viel moderner aufgestellt als in Deutschland. Insbesondere wenn es zu Themen wie Internet kommt. Nahezu überall gibt es freies Internet, in Einkaufszentren, Straßenbahnen, Zügen und Parks. Weiterhin verfügt Polen über eine sehr agile Start up Szene mit vorzüglich ausgebildeten Leuten, Englisch ist für viele Polen kein Problem und viele Leute verfügen über einschlägige Auslandserfahrung. Auf der anderen Seite muss ich anmerken, das sich in Polen politisch gesehen einiges verändert hat, mit der Wahl im letzten Herbst. Demokratische Grundregeln wie Pressefreiheit wurden angetastet , ebenso die Macht des Verfassungsgerichts eingeschränkt bzw. untergraben,nach dem Vorbild Ungarns. Im Alltag ist davon allerdings nichts zu spüren zum jetzigen Zeitpunkt. Ich habe mich jederzeit absolut sicher gefühlt und einschlägige Statistiken bestätigen dies, man ist unter dem Strich sicherer als in Deutschland. In Polen ist der Ausländeranteil sehr niedrig ist mit 0,1 Prozent, Polen ist in vielen Punkten sehr fremdenfeindlich, vorallem gegenüber Menschen, die nicht europäisch/westlich aussehen. In großen Städten wie Warschau, Krakau... spielt das nicht so die große Rolle, weil es viele Touristen und internationale Fachkräfte gibt, in ländlichen Regionen sieht die Sache aber etwas anders aus. Gesamturteil über Ihren Auslandsaufenthalt: Ich kann es nur jedem empfehlen ein Erasmussemester in Krakau zu absolvieren, die Stadt hat unheimlich viel Potential und man kann dort wirklich eine großartige Zeit haben. Polen ist vielleicht nicht so die erste Wahl für Erasmus vom ersten Gedanken her , aber es lohnt sich definitiv sich darauf einzulassen. Falls jemand noch nicht überzeugt oder unsicher ist stehe ich gern jederzeit zur Verfühung und nehme mir gern die Zeit euch Polen ein wenig näher zu bringen.

28.03.2016 Datum

7. Platz für Fotos Hier können Sie Fotos Ihres Auslandsaufenthaltes einfügen: 7

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