SINAMICS DCM DC Converter
Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz Ausgabe 02 - 06/2013
SINAMICS drives
SINAMICS DCM Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz Kompaktbedienanleitung
Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt. GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. VORSICHT mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. VORSICHT ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. ACHTUNG bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird. Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.
Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes: WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.
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Inhaltsverzeichnis 1
Hinweise ................................................................................................................................................................. 2
2
Einleitung................................................................................................................................................................ 3
3
Typische Anschlüsse .............................................................................................................................................. 4
4
Auswahl der Komponenten ..................................................................................................................................... 5
5
Blockschaltbild der Regelung des SINAMICS DCM für das Generatorfeld............................................................... 7
6
Start/Stop-Funktion und Gerätesteuerung ............................................................................................................... 8
7
Parametrierung SINAMICS DCM für Motorfeld...................................................................................................... 10
8
Parametrierung SINAMICS DCM für Generatorfeld ............................................................................................... 11
9
Inbetriebnahme..................................................................................................................................................... 17
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Hinweise
Hinweis Diese Applikationsschrift erhebt nicht den Anspruch, alle Gerätedetails oder -varianten zu erfassen oder jeden denkbaren Fall des Betriebes oder der Anwendung zu berücksichtigen. Die Standardapplikationen stellen keine kundenspezifische Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bei der Realisierung von typischen Aufgabenstellungen bieten. Der Betreiber ist für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich. Sollten Sie weitere Informationen benötigen oder sollten spezielle Probleme auftreten, die nicht ausführlich genug behandelt werden, wenden Sie sich bitte an die örtliche Siemens-Niederlassung. Der Inhalt dieser Applikationsschrift wird nicht Bestandteil einer früheren oder bestehenden Vereinbarung, Zusage oder eines Rechtsverhältnisses und ändert diese auch nicht ab. Der jeweilige Kaufvertrag stellt die gesamte Verpflichtung der Division Drive Technologies I DT der Siemens AG dar. Die in dem Vertrag zwischen den Parteien festgelegte Gewährleistung ist die einzige von der Division Drive Technologies I DT übernommene Gewährleistung. Die vertraglichen Gewährleistungsbestimmungen werden durch die Ausführungen dieser Applikationsschrift weder erweitert noch abgeändert. WARNUNG Die aufgeführten Geräte enthalten gefährliche elektrische Spannungen, gefährlich rotierende Maschinenteile (Lüfter) und steuern drehende mechanische Teile (Antriebe). Tod, schwere Körperverletzungen oder erheblicher Sachschaden werden eintreten, wenn die Anweisungen der zugehörigen Betriebsanleitungen nicht befolgt werden.
Technical Support Technische Hilfe erhalten Sie auch über unseren Technical Support: www.siemens.de/automation/support-request (deutsch) www.siemens.com/automation/support-request (englisch)
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Einleitung
Bis in die frühen 1960er-Jahre wurde für drehzahlveränderbare Antriebe ein Motor-Generatorsatz (Ward-Leonard-Satz) verwendet. Ein von einem Synchronmotor angetriebener Gleichstromgenerator speiste einen Gleichstrommotor. Die Generatorankerspannung wurde durch Verändern des Feldes geregelt, um eine veränderliche Ankerspannung zur Speisung des Motors zu erhalten. Der Generator agierte somit als variable Spannungsquelle hoher Leistung für den Motor. Die Ankerspannung des Generators wurde durch Verwendung einer Feldspeisung kleiner Leistung geregelt. Damit war ein drehzahlveränderbarer Antrieb des Motors möglich. In einigen Fällen wird die Anlage dadurch modernisiert, dass man den Synchronmotor und den Gleichstromgenerator weglässt und den Motoranker über einen Thyristorsatz speist. Für andere Fälle, wo die Performance des Motor-Generatorsatzes ausreichend ist und der Zustand des MotorGeratorsatzes gut ist, besteht vielfach der Wunsch nach einer kostengünstigen Variante, nur die Regelung zu modernisieren. Für diese Anwendungen kann ein 4Q-SINAMICS DCM unter Verwendung der Standardfunktionen, des Technologiereglers und der Freien Funktionsblöcke für die komplette Regelung eines Motor-Generatorsatzes konfiguriert werden. Folgende Regelungsfunktionen werden realisiert: ● Regelung des Generatorfeldes ● Regelung des Ankerstromes ● Regelung der Motordrehzahl ● mit einem zusätzlichem SINAMICS DCM auch die Regelung des Motorfeldes Die komplette Regelungsstruktur besteht aus 3 Regelschleifen. Die innerste Regelschleife verwendet den normalen Ankerstromregler für die Regelung des Generatorfeldes. Die 2. Regelschleife benützt den Technologieregler, um den Ankerstrom für den Generator zu regeln. Die 3. Regelschleife verwendet den normalen Drehzahlregler, um die Motordrehzahl zu regeln. Wenn zusätzlich eine Feldschwächregelung benötigt wird, muss ein zusätzliches 2Q-SINAMICS DCM für die Feldregelung des Motors verwendet werden. Diese Applikationsschrift beschreibt die notwendigen Parametereinstellungen, um eine Motor-Generatorsatzregelung mit den Freien Funktionsblöcken und dem Technologieregler des SINAMICS DCM (ab Firmware V1.2 verfügbar) durchzuführen. Diese Applikationsschrift gibt generelle Richtlinien, um den Anwender bei einer typischen Motor-Generatorsatzregelung zu unterstützen, beschreibt jedoch nicht jeden denkbaren Fall der Anwendung. Nicht benützte Funktionsblöcke der Regelung können für weitere Funktionen verwendet werden. Einschränkungen 1. Die automatischen Optimierungsläufe (außer jenem des Ankerstromreglers für die Feldstromregelung) können für diese Anwendung nicht benützt werden. 2. Für den Fall eines Fehlers im SINAMICS DCM sollte eine Überwachung im Motor-Generatorkreis verwendet werden. Wenn ein Fehler im SINAMICS DCM für das Generatorfeld auftritt, wird dessen Strom auf Null gebracht. Wenn der Motor dabei dreht, kann ein hoher Ankerstrom auftreten. Unter Fehlerbedingungen am Stromrichter für das Generatorfeld kann dieser Ankerstrom vom SINAMICS DCM nicht geregelt werden. Für diesen Fall wird bei Fehlermeldung in der Generatorregelung auch der Stromsollwert an den SINAMICS DCM für das Motorfeld zu Null gemacht. 3. Der SINAMICS DCM wurde für Ankerstromregelungen entwickelt. Wegen der Flexibilität in der Software kann er jedoch auch für die Regelung eines Motor-Generatorsatzes verwendet werden. Dies erfordert aber eine gewisse Kenntnis über die Kundenanforderungen. Der Ankerkreis des SINAMICS DCM wird dabei zur Regelung des Feldes von Generator und Motor verwendet. 4. Die in dieser Applikationsschrift beschriebene Regelung für Motor-Generatorsätze sollte nur von geschultem Personal eingesetzt und in Betrieb genommen werden.
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3
Typische Anschlüsse 6,1$0,&6'&0 *HQHUDWRUIHOG*HQHUDWRU)LHOG ; 3
QVROOVSHHGUHIHUHQFH 1 0
3 (LQ$XV2Q2II )UHLJDEH(QDEOH
& 6,29
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4
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Auswahl der Komponenten
1. SINAMICS DCM für Generatorfeld Der SINAMICS DCM für das Generatorfeld soll ein 4Q-Gerät sein. Die 4Q-Varinte ist notwendig um beide Polaritäten in der Generatorspannung zu erhalten. Somit ist ein Betrieb des Motors in beiden Drehrichtungen möglich. Die SINAMICS DCM-Geräte sind auch für Langimpulse ausgelegt. Mit Langimpulsen wird der sichere Betrieb an hohen Induktivitäten ermöglicht. Für Langimpulse ist der Parameter p50079 auf 1 zu setzen. Der Bemessungsstrom des SINAMICS DCM soll auf den maximalen Feldstrom des Generators ausgelegt werden. Um sicherzustellen, dass der Feldstrom zu Null gebracht wird, bevor ein Momentenrichtungswechsel durchgeführt wird, sind zusätzliche alpha-W-Impulse notwendig: p50179 = 3 bis 7 (abhängig von der Induktivität der Feldwicklung) einstellen. Dies stellt sicher, dass der Strom der aktiven Momentenrichtung zu Null gebracht wird, bevor eine Momentenrichtungsumschaltung durchgeführt wird, und sorgt somit dafür, dass kein Kreisstrom auftritt. Der Firmwarestand des SINAMICS DCM muss Version 1.2 oder höher sein. 2. SINAMICS DCM für Motorfeld Wenn ein separater SINAMICS DCM für das Motorfeld notwendig ist, wird ein 2Q- Gerät verwendet. Da die Motordrehrichtung durch eine bipolare Ankerspannung bestimmt wird, kann das Feldspeisegerät für das Motorfeld ein 2Q-Gerät sein. 3. Trennverstärker Trennverstärker werden benötigt, um das Ankerstromsignal und das Ankerspannungssignal des MotorGeneratorsatzes an den SINAMICS DCM anzupassen. Die Trennverstärker müssen ein ±10 V-Signal bei den Nenngrößen des Antriebssatzes liefern. Trennverstärker für den Ankerstrom Für den Ankerstrom soll ein schneller Trennverstärker ohne hohe Filterung für eine dynamische Ankerstromregelung verwendet werden. Dieser Trennverstärker wird zusammen mit einem Shunt im Ankerstromkreis verwendet. Die Isolationsfestigkeit muss auf die volle Ankerspannung des Satzes ausgelegt werden. Die Skalierung des Trennverstärkers sollte ±8 VDC bei Motorgrenzstrom liegen, dabei ist eine gewisse Reserve bei transienten Überschwingungen gegeben. Trennverstärker für Motor- und Generatorspannung Diese Trennverstärker werden auf die maximale Ankerspannung des Satzes ausgelegt. Die Normierung sollte ±8 V bei Motor- und Generatornennspannung sein, damit ist eine gewisse Reserve für transiente Überspannungen gegeben. 4. Widerstand parallel zur Feldwicklung Wird der Haltestrom unterschritten, sperren die Thyristoren. Damit dabei nicht der Überspannungsschutz ansprechen muss, wird empfohlen parallel zur Feldwicklung einen Widerstand ≤1 kΩ einzusetzen. Die Leistung des Widerstandes wird über die Nennspannung des Generator- bzw. Motorfeldes berechnet. (Pv = U×U/R). 5. Schutzbeschaltung parallel zum Feldkreis Am Ausgang der SINAMICS DCM-Geräte für Feldspeisung muss eine Schutzbeschaltung gegen Überspannung projektiert werden. Diese ist insbesondere bei Spannungsausfall von der Netzseite aktiv. Die Auslegung erfolgt nach dem Energieinhalt des Feldes (L×I×I/2). Für 230/400 V Netzspannung empfehlen wir abhängig vom Energieinhalt der Feldwicklung folgenden Überspannungsschutz: bis 400 Ws:
Varistor SIOV-B32K460 (Hersteller Fa. Epcos: www.epcos.com)
bis 2000 Ws:
Varistor SIOV-B80K460
>2000 Ws:
7VV3003-6BG30 (Überspannungsschutz mit Thyristor für 4Q)
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Für 460/500 V Netzspannung wird folgender Überspannungsschutz empfohlen: bis 400 Ws:
Varistor SIOV-B32K550
bis 2000 Ws:
Varistor SIOV-B80K550
>2000 Ws:
7VV3003-6CG30 (Überspannungsschutz mit Thyristor für 4Q)
6. Halbeiterschutzsicherungen und Kommutierungsdrosseln Die Type der Halbleiterschutzsicherung und der Kommutierungsdrossel ist dem Katalog D23.1 zu entnehmen.
6
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5
Blockschaltbild der Regelung des SINAMICS DCM für das Generatorfeld ; D
0[ 16:
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(a) (c) (1) (3)
Analoger Drehzahl-Sollwerteingang vom Trennverstärker Ankerstrom Motor Sollwertfreigabe vom Signal Run Drehzahlregler
(b) (d) (2) (4)
(5) (A) (C)
Ankerstromregler als Feldstromregler zum Steuersatz EMK-Istwert Absolut
(6) (B) (C*)
(D) (F) S R n>0
zur Feldstromsollwert-Bildung für das Motorfeld Tachoüberwachung an "Externe Störung 3" gemessene Motordrehzahl Motorwiderstand in % vom Grenzwertmelder n>Null-Abfrage
(E) AS /S I A/D
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vom Trennverstärker Generatorspannung vom Trennverstärker Motorspannung Hochlaufgeberfreigabe vom Signal Mx Technologieregler als Ankerstromregler für den Motorstrom EMK-Regler für Feldschwächen Motorfeld EMK-Istwert normierter EMK-Istwert Absolut für Tachoüberwachung EMK-Sollwert Signal zur Umschaltung auf gemessene Drehzahl Gemessene Motordrehzahl absolut Stromistwert in % Analog-Digitalwandler
7
6
Start/Stop-Funktion und Gerätesteuerung
1. Vorgeschlagene Startsequenz Aktion 1
Kommentar
Schließen "Ein/Aus1"-Kontakt
Die Feldregler für Motor und Generator werden eingeschaltet. Dies startet den Regler und regelt auf Null Volt Generatorspannung. Bei der gegebenen Einstellung ist der Istwert für den Drehzahlregler die Ankerspannung des Generators und der Hauptsollwert für die Drehzahl ist Null.
2
Schließen des Ankerkreis-Leistungsschalters "M"
Dies schließt den Ankerspannungsregelkreis während die Generatorspannung zu Null geregelt wird, sodass kein Strom fließt.
3
Schließen "RUN"-Kontakt
Dies gibt den Drehzahlsollwert vor dem Hochlaufgeber frei und wählt den Drehzahlregleristwert. Der Motor sollte zu drehen beginnen über den gewählten Hochlaufgeber.
4
Verändern des Drehzahlsollwertes auf den gewünschten Wert
Der Motor wird dem Drehzahlsollwert folgen.
2. Vorgeschlagene Stop-Funktion Aktion
Kommentar
1
Entweder externen Drehzahlsollwert auf Null bringen oder "RUN"-Kontakt öffnen.
Wenn der "RUN"-Kontakt geöffnet wird, wird der Drehzahlsollwert vor dem Hochlaufgeber auf Null gesetzt und der Antrieb wird über den Hochlaufgeber auf Null verzögert. Wenn die Drehzahl Null erreicht, wird Spannungsregelung selektiert.
2
Zu jeder Zeit wenn der Ankerkreisschalter öffnet, wird die Generatorregelung auf Null-Volt-Regelung umgeschaltet. Dies ist für die Sicherheit des Generators nötig.
Spannungsrückkopplung wird selektiert wenn der "Mx"Kontakt offen ist, der anzeigt dass der Ankerspannungsschalter offen ist. Das System wird dann auf Null Generatorspannung regeln.
3
Öffnen "Ein/Aus1"-Kontakt
Dies schaltet die Regler aus und sperrt die Zündimpulse (Generatorfeld Null). Das Motorfeld wird über Peer-to-Peer mit ausgeschaltet.
4
Öffnen des Ankerkreishauptschalters "M"
Dies öffnet den Ankerkreis und verhindert einen Stromfluss über die Remanenz des Generators.
3. Funktionen der Steuerung und Überwachung 1
Funktion
Kommentar
Ein/Aus1
Von Klemme X177.12. Bei PROFIBUS: Klemme X177.12 & Bit vom PROFIBUS Wird über Peer-to-Peer an den SINAMICS DCM für den Motor weitergeleitet zum gleichzeitigen "Ein/Aus1". "Ein" gibt gleichzeitig die Reglerfreigabe. Eine getrennte Reglerfreigabe sollte bei dieser Anwendung nicht verwendet werden. Klemme X177.13 auf High. "Aus1" führt zum sofortigen Stromabbau des SINAMICS DCM zu Null und zu Reglersperre
2
Aus2
"Aus1" hat bei dieser Anwendung dieselbe Wirkung wie "Aus2". "Aus2" nicht verwenden
3
Aus3
"Aus3" Schnellhalt kann bei dieser Anwendung nicht benützt werden Abhilfe: "Run" wegnehmen und Hochlaufgeberumschaltung auf gewünschte Rücklauframpe für Schnellhalt
4
8
Run
Von Klemme X177.11, entspricht Sollwertfreigabe vor Hochlaufgeber Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz C98130-A7066-A511-02-0019, 06/2013
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Funktion
Kommentar
Störquittierung
Von Klemme X177.14 Wird über Peer-to-Peer an den SINAMICS DCM für Motor weitergeleitet zur gemeinsamen Quittierung. Nach Quittieren Aus1 vorgeben um in Zustand Einschaltbereit zu gelangen.
6
Mx
Rückmeldung von Ankerkreis-Leistungsschalter über Klemme X177.15 Mx = High ist Leistungsschalter ein Mx = Low schaltet auf Generatorspannungsregelung um, sperrt den Hochlaufgeber (Ausgang HLG wird Null) für Null-Volt-Generatorspannungsregelung
7
Umschaltung auf Drehzahlistwert
Erfolgt wenn Mx=High und Run vorliegt, oder wenn Mx=High und n>Null vorliegt (Signal "AS")
8
n=Null
Die Meldung "nNull" wird ein eigener Grenzwertmelder verwendet
9
Fehlermeldung
Bei einer Fehlermeldung im SINAMICS DCM für den Generator wird dessen Strom zu Null und kann nicht mehr geregelt werden. Das kann zu unzulässigem Generatorstrom führen. Daher wird in diesem Zustand Sollwert Null für den SINAMICS DCM für das Motorfeld vorgegeben.
10
Meldung "Betrieb"
Bei "Betrieb" wird über Klemme X177.19 High-Signal ausgegeben.
11
Meldung "Fehler"
Bei Fehlermeldung im SINAMICS DCM wird über Klemme X177.20 Low-Signal ausgegeben. Bei Fehlermeldung im SINAMICS DCM für das Motorfeld wird die Stromistwertmeldung an die Generatorregelung Null, und diese schaltet mit F60105 aus.
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Tachofehler
Zur Realisierung der Tachoüberwachung wird der Grenzwertmelder LVM 1 verwendet. Bei Ansprechen von LVM 1 wird "Externe Störung 3" ausgegeben
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PROFIBUS
Das 1. PZD-Wort vom PROFIBUS muss immer das Steuerwort 1 sein. Dabei muss das Bit 10 im Steuerwort gesetzt sein, damit die Prozessdaten im SINAMICS DCM ausgewertet werden. p0922 = 999 einstellen
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7
Parametrierung SINAMICS DCM für Motorfeld
Nach "Einstellung genereller Parameter" soll der Stromregleroptimierungslauf p50051=25 durchgeführt werden. Erst danach "Einstellungen der weiteren Parameter" vornehmen. Für den Stromregleroptimierungslauf die Klemme X177.12 für "Ein/Aus1" verwenden. Einstellung genereller Parameter Parameter
Bedeutung
p0003=3
Schlüsselparameter auf 3 einstellen, ermöglicht Ändern aller Parameter
p50076[0]=
Anpassung Gerätebemessungsstrom Anker (Erregerstrom Motor)
p50078[0]=
Nennspannung des speisenden Netzes für 1U1/1V1/1W1
p50079=1
Langimpulse angewählt
p50082=0
Internes Feld nicht benützt, der Ankerkreis dient zur Feldspeisung
p50083[0]=4
Drehzahlistwert frei verdrahtbar
P50086=0
kein automatischer Wiederanlauf
p50100[0]=
Nennstrom des Feldes
p50171[0]=100
Positive Stromgrenze 100 % von p50100
p50172[0]=-100
Negative Stromgrenze -100 % von p50100
p50110[0]=
Widerstand des Motorfeldes, wird vom Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50111[0]=
Induktivität des Motorfeldes, wird vom Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50153[0]=3
EMK-Vorsteuerung bei Feldspeisung
p50155[0]=
Kp Stromregler, wird vom Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50156[0]=
Tn Stromregler, wird vom Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50179[0]=
zusätzliche alpha-W-Impulse: 3 bis 7 abhängig von der Induktivität Motorfeld
p50609[0]=0
Quelle Drehzahlistwert
p2118[0]=60042
Fehlermeldung "Tachostörung" zum Ausblenden anwählen
p2118[1]=60035
Fehlermeldung "Motor blockiert" zum Ausblenden anwählen
p2119[0]=3
Fehlermeldung "Tachostörung" ausblenden
p2119[1]=3
Fehlermeldung "Motor blockiert" ausblenden
Einstellung der weiteren Parameter Parameter
Bedeutung
p50084=2
Stromgeregelter Betrieb
p50601[2]=52601
Stromsollwert vom 1. Empfangswort über Peer-to-Peer
p50790=5
Anwahl Peer-to-Peer
p50791=2
2 Worte über Peer-to-Peer
p50793=13
Empfohlene Baudrate 187,5 kBd
p50794[0]=52116
Betrag Stromistwert als 1. Sendewort über Peer-to-Peer
p50795=1
Busabschluss einschalten
p50797=0,3
Telegrammausfallszeit Peer-to-Peer 0,3 s
p0840[0]=52607.0
"Ein/Aus1" über Peer to Peer Empfangswort 2 Bit 0 & Klemme X177.12
p0852[0]=52607.0
"Freigabe" über Peer-to-Peer & Klemme X177.13
p02102 = 52607.1
Störquittierung von Peer-to-Peer Wort 2 Bit 1 Dieser Parameter ist im DO1
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Parametrierung SINAMICS DCM für Generatorfeld
Nach "Einstellung genereller Parameter" und Parameter für "Generator Feldregler" den Stromregleroptimierungslauf mit p50051=25 durchführen, bevor die weiteren Parameter eingegeben werden. Der Stromregleroptimierungslauf ist nur ausgehend von der Werkseinstellung für die Verdrahtung der Reglerstruktur möglich. Die für diese Anwendung notwendige Umverdrahtung in der Reglerstruktur erst nach erfolgtem Stromregleroptimierungslauf durchführen. Einstellung genereller Parameter Parameter
Bedeutung
p0003=3
Schlüsselparameter auf 3 einstellen, ermöglicht Ändern aller Parameter
p50076[0]=
Anpassung Gerätebemessungsstrom Anker (Erregerstrom Generator)
p50078[0]=
Nennspannung des speisenden Netzes für 1U1/1V1/1W1
p50079=1
Langimpulse angewählt
p50083[0]=4
Freie Drehzahlistwertverdrahtung
p50609[0]=0
Nur für den Stromregleroptimierungslauf einstellen, wird später auf den Anlagenwert abgeändert
p50086=0
kein automatischer Wiederanlauf
p50082=21
Externes Feldspeisegerät zur Speisung des Motorfeldes; Sollwertvorgabe an Motorfeld nach Ein-Kommando.
p50097=0
Bei Fehlermeldung Stromsollwert 0 an Motorfeld vorgeben.
p50100[0]=
Nennstrom des Generatorfeldes
p50102[0]=
Nennstrom des Motorfeldes
p50171[0]=100
Positive Stromgrenze 100 % von p50100
p50172[0]=-100
Negative Stromgrenze -100 % von p50100
p51838=
Hier ist der Wert von r50072[1] des SINAMICS DCM für das Motorfeld einzustellen.
p50179[0]=
3 bis 7 je nach Induktivität des Generatorfeldes
Generator Feldregler Parameter
Bedeutung
p50110[0]=
Widerstand des Generatorfeldes, wird beim Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50111[0]=
Induktivität des Generatorfeldes, wird beim Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50155[0]=
Kp Stromregler, wird vom Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50156[0]=
Tn Stromregler, wird beim Stromregleroptimierungslauf eingestellt
p50153[0]=3
EMK-Vorsteuerung bei Feldspeisung
p50601[2]=2294
Technologiereglerausgang als Stromsollwert für Regler Generatorfeld (Ankerstromregler SINAMICS DCM). Erst nach erfolgtem Optimierungslauf für den Feldregler Generator mit p50051=5 einstellen. Davor Anwahl Funktionsmodul (nächster Punkt) durchführen
Anwahl Technologieregler und Freie Funktionsblöcke Parameter
Bedeutung Diese Parameter sind im DO1, Einstellung mit dem BOP20 auch möglich
p003=3
Experte
p009=2
Festlegung Antriebstyp/Funktionsmodul
p108[1]
Bit 16 Technologieregler Bit 18 Freie Funktionsblöcke Bit 31 PROFINET 00050000 Hex: Bit 16 + Bit 18; 80050000 Hex: Bit 16 + Bit 18 + Bit 31
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Parameter p009=0
Bedeutung Das Gerät wird nun neu initialisiert Nachfolgende Parameter sind im DO2
p20000[0]=4
Ablaufgruppe 0 wird mit 4 ms gerechnet
P20000[1]=1002
Ablaufgruppe 1 wird mit 16 ms gerechnet
Ankerstromregler für Generator durch Technologieregler Parameter
Bedeutung
p02280=0.1
Proportionalverstärkung für Ankerstromregler. Soll manuell optimiert werden.
p02285=0.5
Nachstellzeit für Ankerstromregler. Soll manuell optimiert werden.
p02291=
Positive Generatorfeldstromgrenze. Skalierung 100 %=r50072[1] Strom p02291 = p50100 / r50072[1] × 100 %
p02292=
Negative Generatorfeldstromgrenze. Skalierung 100 %=r50072[1] Strom p02292 = -p50100 / r50072[1] × 100 %
p02253[0]=52134
Drehzahlreglerausgang als Ankerstromreglersollwert Generator angewählt
p02264[0]=52015
Selektiert als Ankerstromistwert Signal über Klemme X177.27/.28, r52015 für Eingang des Ankerstromreglers
p02200[0]=899.02
Freigabe Technologieregler bei Zustand "Betrieb freigegeben", r0899.02
p02257=0.00
Hochlaufgeber-Hochlaufzeit für den Sollwert auf Null stellen
p02258=0.00
Hochlaufgeber-Rücklaufzeit für den Sollwert auf Null stellen
p02261=0.1
Siebzeit für den Sollwerteingang ist 0.1 s. Nach Anlagenbedingung einstellen
Drehzahlsollwert und Hochlaufgeber Parameter
Bedeutung
p50433[0]=
p50433 = 52011 Drehzahlsollwert über Klemme X177.25/.26 (Werkseinstellung)
p1140[0]=53010.08
Bei "Mx"=High von Klemme X177.15, r53010.08 wird der Hochlaufgeber freigegeben
p1142[0]=53010.00
Sollwertfreigabe vor Hochlaufgeber durch "Run" Klemme X177.11, r53010.00
p50303[0]=20
Hochlaufzeit Hochlaufgeber, je nach Anlagenbedingungen einstellen
p50304[0]=10
Rücklaufzeit Hochlaufgeber, je nach Anlagenbedingungen einstellen
p50305[0]=2
Anfangsverrundung Hochlaufgeber, je nach Anlagenbedingungen einstellen
p50306[0]=2
Endverrundung Hochlaufgeber, je nach Anlagenbedingungen einstellen
Drehzahlregler Parameter
Bedeutung
p50083[0]=4
Wählt Drehzahlistwert vom freiverdrahteten Wert über p50609
p50169[0]=0
p50180 / p50181 wirkt als Stromgrenze
p50180[0]=
Positive Ankerstromgrenze, 100 % ist positiver Nennistwert vom Shunt
p50181[0]=
Negative Ankerstromgrenze, -100 % ist negativer Nennistwert vom Shunt
p50200[0]=20
Filterzeit für Drehzahlistwert 20 ms, Einstellung nach Anlagenbedingungen
p50225[0]=10
P-Verstärkung für Drehzahlregler; manuell optimieren
p50226[0]=0.5
Nachstellzeit für Drehzahlregler, manuell optimieren
p50609[0]=20220
Auswahl Drehzahlistwert von Ausgang NSW 0 (freier Umschalter) Freier Umschalter NSW 0 für den Drehzahlistwert
p20218[0]=52019
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Ankerspannung Generator von Klemme X177.1/.2, r52019 als Eingang X0,NSW 0
Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz C98130-A7066-A511-02-0019, 06/2013
Parameter
Bedeutung
p20218[1]=
Von gemessener Motordrehzahl als X1 für NSW 0 r0061[0]: bei Impulsgeberbetrieb r52013: bei Analogtacho r20103: bei EMK-Regelung (tacholoser Betrieb) von SUB 0
p20219=20047
Von Signal AS, r20047, Umschalten auf gemessene Drehzahl
p20221=0
NSW 0 wird in Ablaufgruppe 0 gerechnet
p20222=1020
NSW 0 Ablaufreihenfolge
EMK-Berechnung für tacholosen Betrieb und für Tachoausfallsüberwachung Parameter
Bedeutung Freier Subtrahierer SUB 0 zur EMK-Berechnung
p20102[0]=52021
Motorspannung über X177.3/.4, r52021 als Eingang X1 am SUB 0
p20102[1]=20111
I×R-Abfall berechnet durch Multiplizierer MUL 0, r20111 als Eingang X2 am SUB 0
p20104=0
SUB 0 wird in Ablaufgruppe 0 gerechnet
p20105=1010
Ablaufreihenfolge für SUB 0 Freier Multiplizierer MUL 0 zur I×R-Berechnung
p20110[0]=52015
Der Ankerstrom von X177.27/.28, r52015 wird an den Eingang X0 von MUL 0 gelegt
p20110[1]=52401
Der Widerstandswert von r52401 einstellbar in p50401[0] wird an den Eingang X1 von MUL 0 gelegt
p20110[2]=1 p20110[3]=1
Eingang X2 und X3 von MUL 0 = 100 %
p50401[0]=4
Typischer Wert 4 - 6 %, Ankerwiderstandsfaktor in % vom I×R-Abfall, je nach Anlagenbedingungen einstellen
p20112=0
MUL 0 wird in Ablaufgruppe 0 gerechnet
p20113=1000
Ablaufreihenfolge von MUL 0 Absolutwertbildung der EMK durch AVA 0
p20128=20103
EMK-Istwert r20103 als Eingang von AVA 0
p20131=1
AVA 0 wird in Ablaufgruppe 1 gerechnet
p20132=1030
Ablaufreihenfolge von AVA 0
Regelung für Feldschwächung des Motors Parameter
Bedeutung
p50081=
p50081=0 kein EMK-abhängiges Feldschwächen, nachfolgende Parameter für Feldschwächen und Feldschwächkennlinie bedeutungslos; p50081=1 einstellen nach manueller Feldkennlinienaufnahme, wenn EMK-abhängiges Feldschwächen gewünscht
p50275[0]=0.6
P-Verstärkung Motor EMK-Regler
p50276[0]=0.2
Nachstellzeit Motor EMK Regler
p50616=20129
Absolutwert EMK-Istwert von AVA 0-Ausgang, r20129 als Istwert für den EMK-Regler
p50615[0]=52402
Festwert r52402 Einstellung über p50402[0], als Sollwert für den EMK-Regler
p50402[0]=96
EMK-Sollwert auf Motornennspannung minus I×R setzen, typisch 96 %, 100 % entspricht Motornennspannung, Einstellung je nach Anlagenbedingungen
p50693[0]=0
EMK-Regler sperren und Feldschwächen nur über die Feldkennlinie durchführen, empfohlene Einstellung da die EMK von der Motorspannung nicht vom EMK-Istwert des Gerätes abhängig ist.
Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz C98130-A7066-A511-02-0019, 06/2013
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Feldschwächkennlinie Parameter
Bedeutung
p50117[0]=
Kontrollwort "Feldkennlinie aufgenommen", bei manueller Kennlinienaufnahme nach Einstellung der Kennlinie p50117 auf 1 setzen
p50118[0]=
Motor Nenn-EMK. Wert stimmt für diese Anwendung nicht, da im Gerät von p50078[0] abgeleitet.
p50119[0]=
Nenndrehzahl in % von nmax, Wert = nNenn × 100 / nmax einstellen
p50120[0] bis p50139[0]
Punkte der Feldkennlinie, Feldkennlinie manuell aufnehmen
Drehzahl-Nullmeldung, n>0 Parameter
Bedeutung Absolutwertbildner für den gemessenen Drehzahlistwert mit AVA 1
p20133=
Von gemessener Motordrehzahl als Eingang für AVA 1 r0061[0]: bei Impulsgeberbetrieb r52013: bei Analogtacho r20103: bei EMK-Regelung (tacholoser Betrieb) von SUB 0
p20136=1
AVA 1 in Ablaufgruppe 1 gerechnet
p20137=1040
Ablaufreihenfolge für AVA 1 Grenzwertmelder LMV 0 für die n>0-Meldung
p20266=20134
Gemessene Drehzahl absolut als Eingang X von LVM 0
p20267=0
Intervall-Mittelwert M für LVM 0 = 0
p20268=0.005 – 0.03
Drehzahlschwelle als Intervall-Grenze L für LVM 0, Drehzahl n>0-Meldung bei 0.5 bis 3 %, bei tacholosem Betrieb höhere Werte einstellen.
p20269=0.003
LVM 0 Hysterese 0,3 %
p20273=1
LVM 0 in Ablaufgruppe 1 gerechnet
p20274=1050
Ablaufreihenfolge für LVM 0
Steuern: Signal AS, Umschaltung auf gemessenen Drehzahlistwert Parameter
Bedeutung Und-Glied AND 0
p20030[0]=53010.08
Signal "Mx" von Klemme X177.15, r53010.08 an Eingang I0 von AND 0
p20030[1]=53010.00
Signal "Run" von Klemme X177.11, r53010.00 an Eingang I1 von AND 0
p20030[2]=1 p20030[3]=1
High-Signal an I2 und I3 von AND 0
p20032=1
Ablaufgruppe 1 für AND 0
p20033=1060
Ablaufreihenfolge für AND 0 Und-Glied AND 1
p20034[0]=53010.08
Signal "Mx" von Klemme X177.15, r53010.08 an Eingang I0 von AND 1
p20034[1]=20270
Signal "n>0", r20270 an Eingang I1 von AND 1
p20034[2]=1 p20034[3]=1
High Signal an I2 und I3 von AND 1
p20036=1
Ablaufgruppe 1 für AND 1
p20037=1070
Ablaufreihenfolge für AND 1 Oder -Glied OR 0
p20046[0]=20031
Ausgang AND 0, r20031 an Eingang I0 von OR 0
p20046[1]=20035
Ausgang AND 1, r20035 an Eingang I1 von OR 0
p20046[2]= p20046[3]=0
Low-Signal an I2 und I3 von OR 0
p20048=1
Ablaufgruppe 1 für OR 0
p20049=1080
Ablaufreihenfolge für OR 0
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Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz C98130-A7066-A511-02-0019, 06/2013
Tachoausfallsüberwachung: "Externe Störung 3", F07862 Parameter
Bedeutung Freier Multiplizierer MUL 1 zur Normierung der EMK für die Tachoüberwachung
p20114[0]=20129
|EMK|, r20129 an Eingang X0 von MUL 1
p20114[1]=52403
Multiplikation mit dem Feldschwächbereich, r52403, Einstellung in p50403[0], an Eingang X1 von MUL 1
p20114[2]=1 p20114[3]=1
100 % als X2 und X3 von MUL 1
p20116=1
Ablaufgruppe 1 für MUL 1
P20117=1090
Ablaufreihenfolge von MUL 1
p50403[0]=
Eingabe vom Feldschwächbereich für Überwachung der EMK (1 / Feldschwächverhältnis × 100 %); ohne Feldschwächen 100 % einstellen, z. B. bei Feldschwächbereich 3:1 = 1 / 3 × 100 = 33 % einstellen
p20106[0]=20115
Ausgang MUL 1, r20115 als X1 an SUB 1
p20106[1]=20134
n-ist Absolut, /S, r20134 als X2 an SUB 1
p20108=1
Ablaufgruppe 1 für SUB 1
p20109=2000
Ablaufreihenfolge für SUB 1
Freier Subtrahierer SUB 1 für EMK normiert minus n-ist
Freier Grenzwertmelder LVM 1 als Überwachung EMK / n-ist p20275=20107
Ausgang SUB 1, r20107 als Eingang X für LVM 1
p20276=0.1
10 % als Intervall-Mittelwert M für LVM 1
p20277=0.0
0 % als Intervall-Grenze L für LVM 1
p20278=0.03
3 % Hysterese für LVM 1
p20282=1
Ablaufgruppe 1 für LVM 1
p20283=2010
Ablaufreihenfolge für LVM 1 Tachoausfallsüberwachung über "Externe Störung 3"
p02108[0]=20281
QL LVM 1 Eingangssignal unterhalb Schwelle (High Signal), Auslösung F07862 oberhalb Schwelle LVM 1, (Low Signal)
p03110=100
100 ms Einschaltverzögerung für das Fehlersignal
Fehlerausblendung Parameter
Bedeutung
p2118[0]=60042
Ausblenden der Fehlermeldung "Tachostörung" anwählen. Die im Grundgerät implementierte Fehlermeldung "Tachostörung" muss hier ausgeblendet werden
p2119[0]=3
Ausblenden der Fehlermeldung "Tachostörung"
p2108[0]=1
Tachostörung von den freien Funktionsblöcken, F07862 tritt nicht auf (bei Bedarf)
Skalierung der Analogeingänge Parameter
Bedeutung
p50701[0]=100 %
Skalierung Eingang Drehzahlsollwert Klemme X177.25/.26, 10 V = 100 %
p50711[0]=125 %
Skalierung für AI 1 für 100 % an r52015 wenn 8 V an Klemme X177.27/.28 anliegen (Ankerstrom)
p50731[0]=125 %
Skalierung für AI 3 für 100 % an r52019 wenn 8 V an Klemme X177.1/.2 anliegen (Generatorspannung)
p50731[1]=125 %
Skaliert AI 4 auf 100 % an r52021 wenn 8 V an Klemme X177.3/.4 anliegen (Motorspannung)
Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz C98130-A7066-A511-02-0019, 06/2013
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Steuern: Ein/Aus1 Parameter
Bedeutung
p50370[0]=200.00
Meldung n0
r20047
AS, Signal Umschaltung auf gemessene Drehzahl
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Inbetriebnahme
1. Checken Sie das alte bestehende System Altes System laufen lassen und Polaritäten und Nennwerte notieren: a) Polarität und Nennstrom von Generator- und Motorfeld b) Ankerspannung c) Ankerstrom d) Drehzahlistwert e) Drehzahlsollwert 2. Anschlüsse Ward-Leonard-Satz ausschalten. Bestehende Verdrahtung abbauen und neues SINAMICS DCM nach Kapitel 3 "Typische Anschlüsse" verdrahten. 3. Abgleich der Trennverstärker Vor der Verwendung müssen die Trennverstärker abgeglichen und deren Polarität überprüft werden. Dazu sind geeignete Testspannungen zu verwenden um die Istwerte zu simulieren. Trennverstärker für Ankerstrom Anstelle des Shunt soll ein mV-Signal entsprechend dem Maximalwert des Stromes angelegt werden. Die Polarität und der Abgleich des Verstärkers ist zu überprüfen. Der Ausgangswert des Trennverstärkers muss positiv sein für Treiben vorwärts. Trennverstärker so abgleichen, dass 8 VDC anliegen wenn die mV des Testsignals der Stromgrenze (maximal gewünschter Generatorstrom) entsprechen. Klemme X177.27 muss positiv gegen Klemme X177.28 sein. r52015 soll dabei +100 % anzeigen. Wert mit p50711 auf exakt 100 % abgleichen. Bei Umkehr des Testsignals soll r52015 -100 % anzeigen. Testspannung entfernen und Shunt anschließen. Trennverstärker für Generatorspannung Kabel von Trennverstärker zu Ankerspannung entfernen und Testspannung gleich der Nenngeneratorspannung anlegen. Die Polarität der Testspannung muss übereinstimmen mit der Polarität der Generatorspannung für Vorwärtsdrehrichtung. Abgleich des Trennverstärkers auf +8 VDC am Ausgang. Klemme X177.1 muss positiv gegen Klemme X177.2 sein. Parameter r52019 soll nun +100 % zeigen. Abgleich mit p50731[0] auf +100 % für r52019 durchführen. Bei Umkehr der Polarität des Testsignals soll r52019 -100 % anzeigen. Testspannung entfernen und Verdrahtung zur Ankerspannung wiederherstellen. Trennverstärker für Motorspannung Verdrahtung Motoranker - Trennverstärker entfernen und Testspannung gleich der Nennankerspannung des Motors anlegen. Die Polarität der Testspannung muss mit der Motorankerspannung für Vorwärtsdrehrichtung übereinstimmen. Abgleich des Trennverstärkers auf +8 VDC Ausgang. Klemme 177.3 muss positiv gegen Klemme X177.4 sein. r52021 soll dabei +100 % anzeigen. p50731[1] abgleichen, dass r52021 +100 % anzeigt. Polarität des Testsignals umdrehen, r52021 soll -100 % anzeigen. Verdrahtung Trennverstärker zu Motoranker wiederherstellen.
Applikation Regelung für einen Ward-Leonard-Satz C98130-A7066-A511-02-0019, 06/2013
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4. Eingabe der Parameter Nach Durchführung der notwendigen Verdrahtung sind die Parameter einzugeben. Zuerst nur Eingabe der generellen Parameter und der Parameter für Generator Feldregler eingeben, danach Stromregler für Motorfeld und Generatorfeld optimieren. Für die Optimierung von Ankerstromregler Generator und Drehzahlregler sind zuerst alle restlichen Parameter einzugeben. Die nachfolgenden Hinweise geben Hilfestellung für eine ordnungsgemäße Inbetriebnahme. 5. Optimierung von Motor- und Generatorfeld Dafür Generator stillsetzen und Leistungsschalter "M" öffnen. Selbstoptimierunglauf: Die Feldstromregler für Generator und Motor müssen optimiert werden. Dies kann im Stillstand von Generator und Motor (Ankerspannungs-Leistungsschalter muss dabei geöffnet sein) unter Zuhilfenahme des Stromregleroptimierunglaufes mit p50051 = 25 durchgeführt werden. Nach dem Optimierungslauf sollte die Anregelzeit des Feldstromes überprüft werden, im Grenzfall manuell nachoptimieren. Für die Dynamik der Gesamtanlage ist es notwendig, dass der innerste Regelkreis, der Feldstromregler ein gutes Übergangsverhalten zeigt. Manueller Abgleich: Vorübergehend p50601[4] auf den gewünschten Sollwerteingang einstellen, um einen Basisfeldstromwert von 25 % des Nennfeldes zu erhalten. Zusätzlich 2 % Stromsprünge einspeisen. Dann p50155 und p50156 abgleichen, um eine Anregelzeit von ca. 20 - 100 ms zu erreichen. Typische werte sind p50155=10 und p50156=0,1 s. Folgende Testanordnung in der Parametrierung kann für das Sprungsignal genützt werden. p50601[4] = 52208 vom Rechteckgenerator (siehe Listenhandbuch Kapitel 2 Blatt 3120) für Testsollwert. Sprungantwort des Stromes mit dem Trace vom STARTER überprüfen. Wenn die Optimierung des Feldstromreglers abgeschlossen ist, im Generatorkreis überprüfen, ob bei Umkehr des Feldstromsollwertes die Stromumkehr im Generatorfeld ordnungsgemäß funktioniert. (Einstellungen von p50179 so vornehmen, dass kein Kreisstrom auftritt). Verifizieren Sie die Polarität des Ankerstromes für Treiben vorwärts. SINAMICS DCM stillsetzen und für den nächsten Schritt: Ankerstromregelung vorbereiten. 6. Optimierung Ankerstromregler Der Ankerstromregler muss manuell optimiert werden. Dies kann über den bei der Feldstromregelung beschriebenen Testgenerator durchgeführt werden. Um den Ankerstromregler abzugleichen, muss der Motor-Generatorsatz laufen und der Ankerspannungschalter muss geschlossen sein. Der Feldstromregler für den Motor muss abgeschaltet sein, durch p50082=0 im Feldspeisegerät für den Generator. Somit wird nur ein sehr geringes Moment aufgebracht. Der Motor sollte festgebremst werden, damit er sich über die Feldremanenz nicht dreht. Vorsichtig vorgehen! Kleinen Stromsollwert 0 bis 1 % vorgeben. Verifizieren, dass der Strom nicht auf hohen Wert ansteigt. Ein Polaritätsfehler am Trennverstärker kann hohen Generatorstrom hervorrufen. Abgleich der Verstärkung über p02280 und der Nachstellzeit über p02285 durchführen. Die Anregelzeit soll ca. 50 ms betragen. Erfahrungswerte sind p2280=0,1, p2285=0,5 s. Der Hochlaufgeber für den Sollwert ist dabei auf Null einzustellen (p2257 = 0) Wenn Optimierung durchgeführt, p50082 im Feldspeisegerät für den Generator auf korrekten Wert setzen und den SINAMICS DCM für das Motorfeld einschalten. 7. Optimierung Drehzahlregler Hinweis: Die Tachoüberwachung mit den freien Funktionsblöcken überwacht den Tacho nicht auf Falschpolung. Daher zuerst tacholosen Betrieb einstellen und die Polarität des Istwertgebers über die Konnektoren (r0061[0] bei Impulsgeber, r52013 bei Analogtacho) überprüfen.
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Die Optimierung des Drehzahlreglers muss manuell durchgeführt werden. Dies kann über den Testgenerator wie unter der Feldstromoptimierung beschrieben durchgeführt werden. Um den Drehzahlregelkreis zu optimieren, muss der Ankerspannungsschalter geschlossen sein und der Motorgeneratorsatz muss in Betrieb sein, des Weiteren muss das Motor- und Generatorfeld in Betrieb sein. Kleinen Sollwert vorgeben und verifizieren, dass die Drehzahl nicht wegintegriert. Drehzahlsollwert und Drehzahlistwert abgleichen. Abgleich der Verstärkung p50225 und der Nachstellzeit p50226. Die Anregelzeit für den Drehzahlregelkreis soll ca. 250 ms betragen. Erfahrungswerte sind: p50225=10 undp50226=0,5 s. Die Funktion der Regelung bei Null Volt Ankerspannung mit geschlossenem Ankerkreisschalter ist zu verifizieren. 8. EMK-Regler für Motor (Feldschwächregelung) Die Feldkennlinie muss manuell aufgenommen werden. Der EMK-Istwert ist dabei der Konnektor r20129. Siehe unter: FAQ (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/41165031) Bei Feldschwächen wird immer ein Tachogenerator oder Impulsgeber benötigt. 9. Regelung auf Null Volt Ankerspannung wenn Ankerkreis-Leistungsschalter "M" offen ist Verifizieren, dass die Null-Voltr-Rgelung bei geöffnetem Ankerkreis-Leistungsschalter richtig arbeitet.
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