2007. Datum: 23.April 2007

Name: Programm: Serpil Ergül Universität: Universidad de Valladolid Land: Spanien Zeitraum: WS 2006/2007 Erasmus via FB 03 Fächer: Datum: Span...
Author: Eike Graf
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Name:

Programm:

Serpil Ergül

Universität: Universidad de Valladolid Land:

Spanien

Zeitraum:

WS 2006/2007

Erasmus via FB 03 Fächer: Datum:

Spanisch/Englisch 23.April 2007

ERFAHRUNGS - BERICHT Einleitung: Da ich Spanisch auf Lehramt studiere, war es für mich immer klar, dass ich während meines Studiums die Chance nutzen musste, über Erasmus ein Auslandsstudium in Spanien zu machen. Schließlich reicht die perfekte Beherrschung der Grammatik nicht aus, sondern sowohl das Beherrschen der Sprache als auch das kennenlernen der Kultur und der Menschen am eigenen Leibe zu erfahren, sind sehr wichtig

Organisation: Wenn ihr die Idee habt, durch Erasmus ein Auslandsstudium anzutreten, solltet ihr euch früh genug um eure Bewerbung kümmern. Ich wollte das WS 2006/2007 in Spanien verbringen und mußte meine ganzen Unterlagen dafür bereits im Februar 2006 einreichen. Zuerst habe ich mich im International Office in Frankfurt über die einzelnen Städte informiert und Erfahrungsberichte von früheren Erasmen gelesen. Anfangs war ich davon überzeugt, dass ich an eine Stadt am Meer fliegen würde. Meine Favoriten waren Malaga, Valencia oder Barcelona, doch nach einigen Gesprächen im International Office und eigenen Recherchen, habe ich mich für Valladolid begeistern lassen. Dort wird das castellano gesprochen, was als das “hochspanisch” bezeichnet wird und für mein Lehramtstudium am Besten geeignet ist. Ich setzte mich mit Frau Killius vom Fb 3 in Verbindung und sie erklärte mir, welche Formulare ich ausfüllen und welche Unterlagen ich einreichen mußte. Nach einigen Wochen bekam ich von Frau Killius meine Bestätigung und im Mai folgte ein kleiner mündlicher Sprachtest. In der Zwischenzeit begrüßte mich auch meine Partneruniversität mich per Email und

man schickte mir schon mal Broschüren über die Universität zu und Formulare, die ich ausgefüllt zurückgesendet habe. Es lief alles sehr organisiert und schon war es soweit. Im August 2007 trat ich mein Auslandssemester in der “Universidad de Valladolid” an.

Anreise und Wohnung: Ende August kam ich in Spanien an. Nachdem ich einen wunderschönen Urlaub in Barcelona gemacht hatte, war es nun Zeit, mich auf den Weg nach Valladolid zu machen. Der Ort, auf den ich mich schon seit Monaten gefreut hatte und die kommenden 6 Monate verbringen würde. Von Barcelona nach Valladolid fuhr ich 10 Stunden mit dem Zug. Mit der innerländischen Bahn RENFE kostete mich diese lange Reise nur 40 Euro und als ich abends in Valladolid ankam, erwartet mich schon meine Vermieterin in meiner neuen Wohnung. Direkt am nächsten Morgen setzte ich mich Fatima in Verbindung. Fatima hat ihren Sitz im Auslandsbüro, Casa de Estudiante, und ist die erste Anlaufstelle für internationale Studenten. Fatima gibt erste Informationen über die Stadt, die Universität und erklärt offenstehende Fragen, was für den Anfang in einer fremden Stadt sehr nützlich war. Meine Unterkunft wurde mich durch das Auslandsamt der Universidad de Valladolid vermittelt. Vor meiner Anreise in Spanien erhielt ich eine schriftliche Bestätigung von meiner Universität in Spanien, dass sie eine Wohnung gefunden hätten, die ich zusammen mit 3 weiteren Erasmusstudenten teilen sollte. Dies war natürlich ein super Angebot von der Universität und ersparte mir eine menge Arbeit und Stress. Sonst hätte ich wohl erst einige Tage in einem Hostel schlafen und mich auf Wohnungssuche begeben müssen. Später stellte sich dann auch in Gesprächen mit anderen Erasmusstudenten heraus, dass private Wohnungen teurer und unhygienischer waren als die von der Universität betreuten Wgs. Hatte man Probleme mit der Wohnung oder Uneinigkeiten mit der Vermieterin, konnten wir uns an Fatima, die zuständig für internationale Studenten in Valladolid ist und die Wohnungen von Vermietern an Erasmen vermittelt, wenden. Ich hatte das Glück, dass ich keinerlei unangenehmen Erfahrungen mit meiner Wohnung oder der Vermieterin gemacht habe. Nun ja..bis auf die paar Kackerlaken, die ich -zum Glück- nur wenige Male im Bad entdecken mußte. Aber da viele Häuser schon relative alt sind und der Sommer sehr heiß, macht man in den meisten Wohnungen Erfahrungen mit diesen Tierchen. Hört sich aber schlimmer an als es wirklich ist. In jedem Supermarkt gibt es Kackerlakengift und schon nach einigen Tagen hatten meine Mitbewohner und ich dieses Problem beseitigen können.

Stadt:

Valladolid ist eine kleine und ruhige Stadt in Castilla y Leon, im Südwesten Spaniens. Die 320 000 Einwohnern und ihre überschaubare Größe, machen Valladolid, einst die Hauptstadt Spaniens, zu einer schönen und sicheren Gegend, gerade auch für Studenten. Die Stadt hat viele Museen, einen wunderschönen Plaza Mayor, wo man gerade bei schönem Wetter eines der vielen Cafes besuchen kann und auch direkt in der Innenstadt ist, um sich in der langen Einkaufsstraße, gefüllt mit Boutiquen und Schuhläden, hinzugeben.

Uni: Wie in Frankfurt ist die Universidad de Valladolid keine Campus-Uni. Die einzelnen Fakultäten sind in der Stadt verteilt, aber jede davon leicht zu Fuß erreichbar. Die Veranstaltungen stehen auf der Homepage der Universität, so dass jeder Student ihn sich seinen Stundenplan online zusammenstellen kann. In Valladolid dauern die Seminare nicht halbjährig wie wir es von Deutschland gewohnt sind, sondern laufen das komplette Jahr lang. Daher setzten wir uns, Erasmusstudenten, die nur ein Semester an der Universität studiert haben, mit den jeweiligen Dozenten zusammen und vereinbarten Klausurtermine außerhalb der festgelegten Daten. Die meisten Dozenten waren sehr kooperativ, so dass es von der hinsicht keine Schwierigkeiten gab. Was den Unterricht angeht, ist dieser meinen Seminaren in Spanisch und Englisch nicht ähnlich. In Deutschland wird aktive Teilnahme in den Seminaren erwartet wogegen in Spanien Frontalunterricht dominiert. Die Studenten sitzen in den Seminarräumen und während der Dozent seine Stunde vorlesungsmäßig hält, hören die Studenten nur zu und machen sich Notizen. Für mich war diese Art von Unterrichtsführung auf Dauer etwas langweilig, weil der Unterricht einseitig wurde. Daher empfehle ich jedem, der auch im Unterricht reden möchte und aktiv teilnehmen, am Deutschinstitut Übersetzungskurse zu machen. Dort übersetzen spanische Deutschstudenten spanische Texte ins Deutsche und umgekehrt, was gerade für Erasmen aus Deutschland eine effiziente Übung war und ein super Ausgleich für die Vorlesungen, die ich besuchte.

Sprachschule: Im Centro de Idiomas werden mehrmals im Jahr Sprachkurse für ausländische Studenten angeboten. Vor Beginn der Kurse werden Einstufungstest gemacht, um das Level für jeden Studenten festzustellen. Mir hat der Sprachkurs sehr geholfen, weil sowohl die Grammatik noch mal gefestigt als auch die Kommunikation gefördert wird. Die Kurse finden 2 bis 3 mal in der Woche statt und laufen parallel zu den UniSeminaren. Ein Kurs besteht aus ca 20 Studenten und kostet ca 200 Euro für 45 Stunden. Am Ende dieser 45 Stunden findet ein Examen statt. Besteht man den, was eigentlich kein Problem ist, erhält man 80% des Kurspreises wieder zurück. Die Kurse sind sehr zu empfehlen.

Ausgehen: Valladolid ist als Studentenstadt bekannt und somit ist die Gegend mit hunderten von Bars, Cafes und Clubs ausgestattet. Bars und Cafes sind in jeder Straßenecke zu finden wie z.B. am Plaza San Miguel oder Calle de Paraiso. Man trifft sich gegen 11, 12 in den Bars und zieht dann nach Mitternacht in die Clubs weiter wie das Mambo, Bagur oder Sotabanco, wobei das letztere der berühmteste Club für Erasmusstudenten ist. Gerade Mittwochs gibt es für Erasmen viele Vergünstigungen auf Getränke. Außerdem sind sowohl das Sotabanco als auch die in derselben Straße liegende Bar Maderal eine gute Möglichkeit, dort zu jobben und nebenbei Spaß zu haben.

Finanzieller Aufwand: Für meine Wohnung bezahlte ich monatlich 180 Euro und alle 3 Monate kamen noch mal Kosten für Strom, Wasser und Gas insgesamt in Höhe von 60,70 Euro. Die Wohnungskosten sind im Vergleich zu Frankfurt niedriger und auch Lebensmittel kann man günstig kaufen, in Supermärkten wie Dia oder Gadis. Die restlichen Lebenskosten sind ähnlich wie die in Deutschland, was Klamotten oder Ausgehen betrifft. Umgerechnet kam ich mit 600-650 Euro monatlich aus ohne an Geldmangel zu leiden und konnte mir auch Ausflüge in andere Städte Spaniens leisten.

Fazit Im Allgemeinen bin ich sehr glücklich darüber, mich für ein Auslandssemster entschieden zu haben. Ich habe sehr viele nette Leute kennengelernt, sowohl Spanier als auch Erasmusstudenten aus anderen Ländern.

Ein Auslandsaufenthalt ist meinerseits immer zu empfehlen, weil man viele neue Erfahrungen macht und vor allem eine neue Sprache lernt. Anfangs dachte ich nicht, dass sich meine Sprachkenntnisse verbessern würden, weil man viel Kontakt mit anderen internationalen Studenten Kontakt hat und es auch viele deutsche Studenten an der Uni gibt. Jedoch habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ich keine Probleme mehr beim Verstehen der Sprache hatte und auch beim Sprechen viel fließender geworden bin.