20 Jahre AktionsGemeinschaft. Festschrift

20 Jahre AktionsGemeinschaft Festschrift Festschrift zur 20-Jahr-Feier der AktionsGemeinschaft (ÖSU/Studentenforum) Wien, im Jänner 2003 Impressu...
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20 Jahre AktionsGemeinschaft

Festschrift

Festschrift zur 20-Jahr-Feier der

AktionsGemeinschaft (ÖSU/Studentenforum) Wien, im Jänner 2003

Impressum: Report Sondernummer 2b/2003 (Z.Nr: 02Z032847S). Medieninhaber: Studenten für Bildung und Politik. Herausgeber: AktionsGemeinschaft, Piaristengasse 16/6, 1080 Wien. Redaktion und Layout: Gerhard Schweng. Druck: Druckerei Berger, Wien

20 Jahre AktionsGemeinschaft

Liebe Kollegin, lieber Kollege! Liebe AGlerin, lieber AGler! Nun ist es soweit, die AktionsGemeinschaft (AG) ist 20 Jahre alt und wer hätte damals bei ihrer Gründung je daran gedacht, dass dieses Projekt so erfolgreich verläuft: Seit 20 Jahren setzen wir uns für die Anliegen der Studierenden direkt auf der Universität und rund um den Lebensraum Uni ein und sind damit durchgehend bereits 20 Jahre lang die größte und erfolgreichste Studierendenfraktion in Österreich. Wir haben uns daher bemüht, in dieser Festschrift eine Reise durch die Erfolgsgeschichte der AG zusammenzustellen und Veteranen gebeten, uns an den wichtigen Ereignissen in ihrer Periode teilhaben zu lassen und ihre Meinung zu verschiedenen Themen kundzutun. Es soll vor allem aber auch ein Blick auf die aktuellen Ereignisse und Projekte der AktionsGemeinschaft geworfen werden. Das Jahr 2003 wird für die AktionsGemeinschaft eines der Wichtigsten in ihrer Geschichte werden. Nachdem wir uns momentan auf Bundesebene und auch auf vielen

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Universitäten in Opposition befinden, geht es um die Rückeroberung der Österreichischen Hochschülerschaft und der jeweiligen Hochschülerschaften. Wir haben bereits mit unserer Kampagne zum Aufdecken der Missstände an den Unis bewiesen, dass wir schlagkräftiger denn je sind und die einzige Fraktion, die sich wirklich um die Anliegen und Probleme der Studierenden kümmert. Nun müssen wir auch im bevorstehenden Wahlkampf den Studierenden klarmachen, dass die AG die einzige Kraft in der ÖH ist, die, statt Boykott und Stillstand, für eine moderne und studierendenorientierte Interessensvertretung steht. Dies macht unserer Wahlziel umso einfacher: Nach dem Mai 2003 darf ohne uns nichts gehen!!!

Christoph Rohr Bundesobmann

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20 Jahre AktionsGemeinschaft

Hymne der AktionsGemeinschaft Du hast niemals lang gezögert Und ließt jede Prüfung stehn' Um ins Sonnenlicht zu tauchen Morgens beim Nachhausegehn'. Du atmest tief die kühle Luft Fragst nach der Quelle deiner Kraft Dass du all dies machst und noch immer lachst AktionsGemeinschaft.

Du bist oft am Stand geblieben Anstatt die Uni zu beehrn' Hast für Zeitungen geschrieben Um die Botschaft zu vermehrn'. Dass “gemeinsam stark” keine Leerformel ist Und Engagement dein Lebenssaft Der in dir zirkuliert, dafür garantiert AktionsGemeinschaft

Wenn du einst im hohen Alter So mit einunddreissig Jahrn' Dein Studium beendest Lass nicht alle Hoffnung fahrn'. Denn da ist noch wer, da gibt's noch wen Der spürt genau dieselbe Kraft Die ihn weitertreibt, ein ganzes Leben lang AktionsGemeinschaft. Seite 6

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Es war einmal ... die AktionsGemeinschaft 20 Jahre AktionsGemeinschaft

Mythen, Legenden und die ganze Wahrheit über unsere Gründung

Vor 20 Jahren wurde die AktionsGemeinschaft gegründet. Aktive AGlerinnen und AGler gibt es wenige, die sich an diesen Tag noch erinnern können und die ehemaligen haben diesen Tag verklärt. Mythen und Legenden wurden darüber berichtet und immer spannender weiter verbreitet. Für diese Festschrift wurden sie wiedererweckt und erneut erzählt. Es soll ein kalter, grauer Herbstag gewesen sein. Der Wind blies heftig und es wird wohl geregnet haben. Oder aber es war im Frühling und die ersten Blumen rankten sich gegen die Sonne. Vielleicht war es mitten im Sommer - einige wissen es noch genau. Nein, im Winter, der Neusiedlersee war zugefroren und Autos konnten von der einen Uferseite zur anderen fahren, weil das Eis so dick war. Dokumentiert wurde jedenfalls folgendes. 1981 konnte die ÖSU, die Österreichische Studentenunion, Festschrift

zwar einen Wahlsieg erringen und in Folge auch mit Ferdl Stockinger den ÖH-Vorsitzenden stellen, doch man war sich einig, dass dieser Erfolg kein Ruhekissen sein konnte und es schwierig werden würde, das ganze im Jahr 1983 zu wiederholen. Die JES (das Junge Europäische Studentenforum, die älteren unter euch werden sich noch erinnern) wurde immer stärker und setzte der ÖSU stark zu. Die endgültige Abspaltung des Studentenforums im Jahr 1980 erschütterte die Strukturen der ÖSU (vor allem in den Bundesländern) und schwächte sie nachhaltig. An einigen Universitäten (wie etwa der TU Wien oder der Wirtschaftsuniversität) gab es keine funktionierende ÖSU-Gruppe mehr, an anderen rieben die Streitereien beide Gruppierungen auf. Nachdem die heiße Phase des Wahlkampfes 1981 vorbei war und man an das politische Alltagsgeschäft ging, konnte man - vor allem auf Zentralausschussebene (heute: Seite 7

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Bundesvertretung) - schön langsam wieder mit “normalen” Gesprächen zwischen den Streitparteien beginnen und so die Weichen für eine Fusion von ÖSU und Studentenforum legen. Wobei sich alle einig waren, dass es sich dabei eher um einen Kompromiss und um eine Vernunftehe gehandelt hat, als um eine Liebesheirat. Ob Außerirdische mit im Spiel waren, das lässt sich heute nicht mehr mit aller Sicherheit dementieren. Auch eine Intervention der Amerikaner und der UdSSR kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Die Position des Weltsicherheitsrates wird - wie bei vielen delikaten Angelegenheiten - heute nach wie vor unter Verschluss gehalten. Und was die Arbeiterzeitung zu diesem Zusammenschluss sagte, das kann heute kein Mensch mehr so genau wissen - und die AZ gibt es ja bekanntlich nicht mehr.

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Faktum ist, dass im Jahr 1983 auf Zentralausschussebene die AktionsGemeinschaft (ÖSU/Studentenforum) kandierte und das am ersten Listenplatz. Der Name ÖSU verschwand schön langsam aus den Geschichtsbüchern (außer in Linz, wo noch immer eine ÖSU existiert, die aber den Fachschaftslisten Österreichs zuzuzählen ist), ebenso der Name Studentenforum (obwohl die AktionsGemeinschaft etwa am Juridicum Wien bis 1999 unter dem Titel “AktionsGemeinschaft - Forum Juridicum” kandidierte). Die weitere Geschichte der AktionsGemeinschaft ist entweder bekannt oder soll mit weiteren Beiträgen in dieser Festschrift wieder ins Gedächtnis gebracht werden.

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Eine kurze Geschichte der Zeit 20 Jahre AktionsGemeinschaft

20 Jahre AktionsGemeinschaft

Die Gründung der AktionsGemeinschaft aus den beiden Fraktionen Österreichische Studentenunion (ÖSU) und Studentenforum und der 1983 errungene Wahlsieg legten den Grundstein für eine bis heute andauernde Erfolgsgeschichte, die - so etwas haben Erfolgsgeschichten nun einmal an sich - auch einige Tiefen mit sich brachte. Doch trotz alledem ist die AktionsGemeinschaft aus der ÖH und auch aus der österreichischen Politik nicht wegzudenken. Zwanzig Jahre kurz und prägnant zu dokumentieren, ist keine leichte Sache. Zu viel ist in der Österreichischen Hochschülerschaft geschehen, zu viele wichtige Erfolge gab es für die AktionsGemeinschaft. Doch es gab auch Streiterein, Niederlagen, Phyrrussiege. Ganz zu Beginn musste man sich mit dem Versuch Herta Firnbergs, mit einer Novelle des AHStGs (Allgemeines Hochschulstudiengesetz) die Studienkommissionen Festschrift

auszuschalten und somit die studentische Mitbestimmung stark einzuschränken, auseinandersetzen. Die Zahlscheininskription wurde auf Vorschlag der ÖH eingeführt, der Widerstand gegen die Umweltzerstörung in der Hainburger Au organisiert. In der zweiten Hälfte der 80iger Jahre sollte - unter Federführung von AG-Bundesobmann Werner Suppan - die erste Univision verwirklicht werden, der Leitfaden der AktionsGemeinschaft, der seit damals immer wieder diskutiert und erneuert wird. Finanzielle Löcher gab es damals wie heute zu stopfen, und immer wieder gelang es findigen Bundesobmännern und Finanzern, Entwarnung zu geben. Mit der JES (Junge Europäische Studenteninitiative) ging es relativ schnell bergab. In den 80iger Jahren noch ernster Konkurrent für die AktionsGemeinschaft, verschwand die JES in den 90igern vollständig von der Bildfläche. Im Jahr 1999 gab es kein Studierendenparlament in Seite 9

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Österreich, wo die JES noch ein Mandat hatte. Ende der kurzen Geschichte der JES. Auch der RFS (Ring Freiheitlicher Studenten) konnte sich nicht behaupten. 1969 noch mit knapp 30% der Stimmen zweitstärkste Fraktion im Zentralausschuss (hinter der ÖSU), in den 70igern und 80-igern oft noch bei 10%, rutschte der RFS in den 90igern auf knappe 5% ab, um 2001 noch ein Mandat in der Bundesvertretung zu retten. Droht hier 2003 das endgültige Aus? Ein neuer “Mitbewerber” am Horizont war die GRAS (GrünAlternative StudentInnen). Sie ergänzte in den 90iger Jahren das “linke” Spektrum der ÖH (vertreten durch den Verband Sozialistischer StudentInnen VSSTÖ - und dem Kommunistischen StudentInnenverband - KSV - die seit Anbeginn dabei waren) und konnte mit Anita Weinberger 2001 erstmals den ÖH-Vorsitz stellen. Sparpakete, politische Umgestaltungen und Strukturreformen führten immer wieder zu Studentendemonstrationen, fast immer von der Hochschülerschaft organisiert. Im Laufe der Zeit gingen jedoch Sozialleistungen wie die Freifahrt verloren und andere - wie Familienbeihilfe und Studienbeihilfe - wurden gekürzt und die Anspruchsdauer verringert. Detail am Rande: das Seite 10

größte Sparpaket für Studierende hatte der VSSTÖ zu verantworten, denn 1996 stellten die Sozialisten mit Agnes Berlakovic erstmals den ÖH-Vorsitz und scheiterten bei den Verhandlungen mit Bundeskanzler Vranitzky und Finanzminister Klima kläglich. Im Jahr 2000 musste eine von der AktionsGemeinschaft geführte ÖH (Vorsitzender: Martin Faißt) die (Wieder-)Einführung von Studiengebühren hinnehmen. Ein Schlag für die AktionsGemeinschaft, der zum schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten führte. Seit den ÖH-Wahlen 2001 ist die AktionsGemeinschaft mit 15 (von 45 Mandaten) in der Bundesvertretung in Opposition. Im krassen Gegensatz dazu standen die ÖH-Wahlen 1991. Nach den ÖH-Wahlen 1989 konnte Walter Marschitz erst im dritten Wahlgang zum Vorsitzenden des Zentralausschusses gewählt werden und eine von JES und Kleingruppen unterstützte ÖH-Exekutive bilden. Mit einem Zuwachs von fünf Mandaten (auf 30) belohnte sich die AktionsGemeinschaft dann selbst für ihre gute ÖH-Arbeit. 1991 konnte die AktionsGemeinschaft wohl auch mit einem weiteren Thema punkten: mutig brach man 1990 eine Diskussion um die Pflichtmitgliedschaft vom Zaum und Festschrift

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erreichte eine Urabstimmung derselben bei den ÖH-Wahlen. Und rund 80% der Studierenden belohnten den Mut der AktionsGemeinschaft mit einem deutlichen Ja zur Pflichtmitgliedschaft in der ÖH. Mitte der 90iger Jahre wendete sich dann das Blatt. 1995 reichte der Verlust eines Mandates (und das hat der RFS verloren) aus, um eine linke Exekutive möglich zu machen. Und das, was niemand in der AktionsGemeinschaft für möglich gehalten hat, wurde doch Wirklichkeit. Sechs Fraktionen (VSSTÖ, GRAS, KSV, LSF, Fachschaftslisten, Kunst und Politik) schlossen sich zusammen, um gegen die AktionsGemeinschaft eine Exekutive zu bilden. Obwohl die GRAS deutlich stärker war als der VSSTÖ, wurde dennoch die Sozialistin Agnes Berlakovic ZAVorsitzende. Ein Deal, welcher der GRAS und den anderen Fraktionen zahlreiche Posten auf anderen ÖHEbenen einbrachte, machte es möglich (so stellte an der Uni Wien die GRAS mit Claudia Sommer-Smolik den Vorsitz und die Mini-Fraktion Fachschaftsliste an der Uni Wien stellvertretenden Vorsitz und Wirtschaftsreferenten). Interne Konflikte im “linken” Bündnis und die gute Arbeit der

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AktionsGemeinschaft brachten 1997 die Wende. Nach vier Wahlgängen konnte die AktionsGemeinschaft Wolfgang Gattringer als neuen ÖHVorsitzenden feiern. Eine Minderheitsexekutive, die 1999 mit Martin Faißt an der Spitze fortgesetzt wurde. Die Reduzierung der Größe der Studierendenparlamente (Bundesvertretung von 65 auf 45, Universitätsvertretung an der Uni Wien von 45 auf 27) brachte mit sich, dass viele Splitterfraktionen aus dem ÖH Leben verschwanden. Seit 2001 gibt es auf der ÖH-Bundesvertretung nur mehr folgende Fraktionen: AG (15), GRAS (12), VSSTÖ (11), LSF (2), KSV (2), FLÖ (2), RFS (1). An der Uni Wien trauern wir um die Fachschaftsliste (mittlerweile LUST; Liste Unabhängiger Studenten), die 2001 kein Mandat erringen konnte. 2001 ebenfalls bundesweit eliminiert wurde die Jux-Liste “No Ma´am” die gibt es nur mehr in Linz. Die nächsten ÖH-Wahlen stehen im Sommersemester 2003 an. Mal sehen, wie sich die AktionsGemeinschaft dann schlägt. In unserem Interesse ...

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In deinem Interesse!

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Es waren aufregende Jahre. Die AktionsGemeinschaft stand im Juni 1995 am Ende ihrer Exekutivtätigkeit im Zentralausschuss (heute Bundesvertretung) der ÖH - und gleichzeitig vor großen Herausforderungen: Tiefe innerfraktionelle Gräben mussten überwunden werden, auf Bundesebene und an den zwei größten Unis, Wien und Graz, musste erstmals die Oppositionsrolle gelernt werden, die finanzielle Situation der Fraktion war dramatisch. Endgültig historisch wurde die Periode 1995 - 1997 durch das schmerzlichste Sparpaket für Österreichs Studierende in der 2. Republik. Nach Bildung der links-liberalen Koalition aus VSStÖ, GRAS, Liberalen, Fachschaftslisten und Kommunisten auf Bundesebene im Juni 1995 wurde der AktionsGemeinschaft ein baldiges Ende prophezeit. Als klassische Exekutivfraktion trauten uns nur wenige eine starke Oppositionspolitik zu. Ohne ÖH sei die AktionsGemeinschaft nicht lebensfähig, war die Hoffnung des politischen Gegners Seite 12

und die Befürchtung vieler AG-Vete ra nen. Zu Beginn schienen sie Recht zu behalten: Die AktionsGemeinschaft schlitterte in massive strukturelle und fraktionspolitische Probleme, die beinahe das Ende bedeutet hätten. Das erste Jahr galt der Wiederbelebung der dahinsiechenden Fraktion. Dem “Ambulanzarzt”, Bundesobmann Markus Keschmann, ist es zu verdanken, dass die AG diese harte Zeit überleben konnte. Das zweite Jahr galt der Rehabilitation. Feri Thierry, Ariane Bodenhöfer, Barbara Kaller, Günther Simonitsch, Wolfgang Gattringer und Karl Arlamovsky bildeten einen Bundesvorstand, der erstmals tatsächlich als und im Team arbeitete und von einer großen Mehrheit innerhalb der AktionsGemeinschaft unterstützt wurde. Mit dieser Stärke und einer dichten, inhaltlichen Basis schuf dieses Team “die neue AG” eine selbstkritische, aber um Breite und Geschlossenheit bemühte Fraktion. 1997 gingen wir mit Wolfgang

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Gattringer als Spitzenkandidaten in einen fundamentalen Wahlkampf: Es ging um nichts weniger als um die ÖH und ihre Grundausrichtung.

chen Fakultäten der Uni Wien (SoWi und NaWi) und schlussendlich die Rückkehr in die Exekutive auf Bundesebene.

Die AG bildete den Widerpart zur links-liberalen Exekutive: ideologische Gesellschaftspolitik auf der einen Seite, Interessenvertretung, Uni-Politik und Service auf der anderen. Natürlich war sich die AktionsGemeinschaft auch in dieser Zeit ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst, wir setzten aber in der Kommunikation bewusst Schwerpunkte und Prioritäten. Als Fokus der AG-Positionierung entwickelten wir den Claim “In deinem Interesse.” - und hielten von Beginn an die Themenführerschaft in dieser Wahlauseinandersetzung.

Und noch eine historisch bedeutsame Entwicklung machten wir 1997: In Linz kam es nach Jahren intensiver Diskussionen endlich zur Bildung einer Wahlplattform von AktionsGemeinschaft und Studentenforum. Diese Zusammenführung wurde mit der Übernahme der Exekutive an der Uni Linz belohnt. Die ÖSU, die in Linz schon lange eigene Wege gegangen war, musste in Opposition.

Wir wurden in unserem Konzept bestätigt: statt der prophezeiten massiven Verluste plus 1,5 Prozentpunkte auf Bundesebene, Halten der Mandate im Zentralausschuss, Halten der Exekutiven WU Wien, Innsbruck, Klagenfurt und Leoben, Übernahme der Verantwortung an der Uni Graz, an der Uni Linz, an der BOKU, an den zwei sehr wesentli-

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Damit schloss sich der Kreis von der Entstehung der AktionsGemeinschaft im Jahr 1982 bis zum Abschluss dieser Fusionen auf Uniebene 15 Jahre später.

Feri Thierry war Bundesobmann der AktionsGemeinschaft in den Jahren 1996 - 1998 und arbeitet heute als Bereichsleiter für Strategische Kommunikation bei GPK.

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Thesen für die nächsten 20 Jahre

20 Jahre AktionsGemeinschaft

20 Jahre AktionsGemeinschaft steht für 20 Jahre professionelle Studentenvertretung. Mit dem neuen Universitätsgesetz, den Studiengebühren und dem Überangebot an Freizeitmöglichkeiten verlangen die nächsten 20 Jahre jedenfalls nach anderen Erfolgsmustern. These 1: Alleinstellungsmerkmale definieren Den Informationsmonopolist ÖH vergangener Jahre gibt es nicht mehr. Viel Aufgaben im Kernbereich einer ÖH werden nun von Vereinen (Berufsmessen, Studentenaustausch), Firmen (Festveranstalter, Internet-Provider), dem Ministerium (Studierendenanwalt) oder der Uni (Info-Terminals, Beratungsphase) selbst übernommen. Und die Live-Übertragung von Sportereignissen findet mittlerweile in jedem Beisl ums Eck genauso gut statt. Was also unterscheidet die ÖH und die AG von anderen Institutionen, die im selben Gewässer “Universität” schwimmen? Meiner Seite 14

Meinung ist eine Konzentration auf einige wenige Alleinstellungsmerkmale (über-)lebensnotwendig, um eine langfristige Absicherung der Eigenständigkeit laut ÖH-Gesetz sicher zu stellen. Diese Alleinstellungsmerkmale können wohl nur aus dem studentischen Umfeld kommen und bringen eine weitere Fokussierung auf ÖH-Kernbereiche. Eine Vertiefung des sogenannten “allgemeinpolitischen Mandats” führt zur Abschaffung der ÖH in der jetzigen Form. These 2: Service professionalisieren Aus These 1 folgt, dass die Beratung und das Service in studentischen Belangen verstärkt und professionalisiert werden muss. Das beinhaltet auch, dass über das Prinzip der Ehrenamtlichkeit nachgedacht werden muss: Bei der Fülle an gesetzlichen Bestimmungen wie etwa im Sozialbereich oder den neuen Anforderungen in der UGArbeit (siehe These 3), verhindert die übliche 2-Jahres-Personalfluktuation ein nachhaltiges und

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durchgehendes Arbeiten auf hohem Niveau. Mittel- und langfristig wird es daher notwendig sein, neben den politischen Funktionären mehr hauptamtliche Dienstleister zu installieren, in die einzelne Services ausgelagert werden und deren Job schlicht und ergreifend die bestmögliche Umsetzung von politisch vorgegeben Service-Zielen ist. These 3: Gremienarbeit wird wichtiger Das UG 02 bringt eine Reduktion der studentischen Mitbestimmung, was die Quantität der Kommissionen angeht. Zum Glück - was hatten wir doch für Probleme, Dutzende sinnlose Gremien zu beschicken! Daher: froh sein, nicht mehr überall hin gehen zu müssen; dafür die Bedeutung der verbliebenen Mitsprache in ihrer Gesamtheit wahrnehmen und annehmen: Die studentische Kurie kann bei sehr guter Vorbereitung, Präsenz bei Vorbesprechungen und Besetzen der Themenführerschaft eine weiterhin einflussreiche Rolle spielen. Dass das kein Nebenbei-Job ist, wird wohl jedem klar sein, das ist Lobbying in Reinkultur und verlangt zeitliches und inhaltliches Engagement in einem Ausmaß, wie es im UOG 93 nicht notwendig war - nun gibt es Festschrift

aber kein Vorbeischwindeln mehr an komplexer, oft schwieriger Gremienarbeit. These 4: Wissensmanagement forcieren Der Erfolgsfaktor der Zukunft schlechthin! Wie gelingt es uns, das Wissen der erfahrenen ÖHlerInnen und AGlerInnen möglichst in den Organisationen zu halten und für junge MitarbeiterInnen zur Verfügung zu stellen? Gerade weil sich Studierende tendenziell für kürzere Phasen an Institutionen binden, ist der Wissenstransfer so wichtig. Hier muss die AG neue Wege gehen: Von einer ordentlichen InfoDatenbank angefangen über regelmäßige Workshops bis zu einer organisierten AG-Akademie reicht hier die Palette. Und: Natürlich sind die professionellen Service-Center (These 2) entsprechend einzubinden und zu nützen! These 5: Kooperieren statt selber machen Von den Alleinstellungsmerkmalen abgesehen, gibt es in vielen Arbeitsgebieten andere Institutionen, die oft besser, größer und erfolgreicher sind. Wie überall im Wirtschaftsleben werden auch im studentischen Bereich Kooperationen den Erfolg in der Zukunft ausmaSeite 15

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chen! Ziel der Fraktion Nummer 1 muss es sein, mit der Nummer 1 im jeweiligen Segment, den Marktführern, zusammen zu arbeiten. Nur so wird es mittelfristig - auch bei schwindenden Werbebudgets möglich sein, ein abwechslungsreiches und top-organisiertes Programm für die Studierenden anzubieten. Bei der Partnerauswahl sollte meiner Meinung verstärkt auf die Qualität geachtet werden - besser weniger, dafür für die Studierenden gute Kooperationen, als in der Masse untergehen. Das ist natürlich keine abschließende, all wissende Betrachtung, und gerade die Veteranen dürfen nicht der Versuchung erliegen, ihre Meinung - vor dem Hintergrund jahrelang zurückliegender Erfahrungen - als einzig heilbringende Botschaft

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zu verstehen. Andererseits ist ein Input von außen manchmal ganz hilfreich, wenn Betriebsblindheit den Blick fürs Strategische verschleiert. In diesem Sinne sind meine Thesen ein Beitrag zur Diskussion, wie wir die AktionsGemeinschaft so weiter entwickeln können, dass wir auch in 20 Jahren noch kraftvoll zu beißen können.

Markus Keschmann war Bundesobmann der AktionsGemeinschaft in den Jahren 1995 und 1996, sowie Vorsitzender der ÖH WU (1993 1995) und Wirtschaftsreferent der ÖH Bundesvertretung (1997), und arbeitet heute im Marketing bei der Raiffeisen Bausparkasse.

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Die AG und der Westen

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Freilich wussten wir immer, dass wir was Besonderes sind. Es war wohl ein bisschen so, wie die Hongkong-Chinesen über Peking und das Gesamte denken: irgendwie stolz, dabei zu sein; selbstgefällig und ambitioniert; womöglich ein bisschen ignorant, jedenfalls erfolgreich; und zum Glück weit weg von der Hauptstadt. Natürlich Chinese, aber - im Innenverhältnis - in erster Linie Hongkong-Chinese. So fühlten wir Tiroler AG'ler uns eben als AG'ler, aber in erster Linie als die äußerst relevante Westversion dieser glorreichen Spezies. In der Großfamilie “political animal” dürften die bundesweit “erschienenen” Tiroler und Wahl-Tiroler (stets wenig -innen) durch etwas rüden Charme aufgefallen sein. Ein machohafter Drift - wohl auch stark von männerbündischer Dynamik geprägt - zieht sich durch die Ahnengalerie. Aber für sympathisch und gewinnend hielten wir uns allemal. Fuhr der durchschnittliche Tiroler Vorsitzende oder AGSpitzenfunktionär nach Wien, wurde er kampfeslustig. “Auf Wien wird g'sch.....!” - dieser Schlachtruf wurde Festschrift

- soweit ich das Feld überblicke von Generation zu Generation tradiert. Und allen war klar, dass das noch lange nicht hieß, daheim zu bleiben. Sondern Selbstgefälligkeit entfaltet erst unter Beobachtung ihre narzisstische Wohltuung. Wer jetzt über so viel späte Selbstreflexionskraft angenehm erstaunt ist, dem oder der sei diese offene Beichte als rein dialektisches Unterfangen relativiert: Im Endeffekt waren wir halb so schlimm, sondern doppelt so gut. Wir waren in der Regel stets hoch politische Menschen, sehr temperiert im Dreigestirn des selbstlosen Idealismus, des proaktiven Gestaltens und der besonnenen Selbstprofilierung unterwegs sowie gut in der AGGesamtfamilie eingeführt. Schlussendlich haben wir uns auch sehr konstruktiv den bundesweiten Anliegen geöffnet und sind - so glaube ich zu wissen - gegen Ende des Jahrtausends zunehmend dienstvoller nach Wien gefahren. Es gelingt mir aufgrund später Geburt nicht vollends, die gesamte

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Geschichte der AG in den Alpen abzurufen. Aber eines war bis vor kurzem vor allem dem Osten klar: Der goldene Westen sei eine Bastion der AktionsGemeinschaft, die in der vermeintlichen Beengtheit der Tiroler Berge eine zeitlose Absolutheit feiern sollte. Leider hat die AG in Innsbruck jedoch stets eher als Wahlplattform existiert und weniger als lebendige Fraktion. Als in dieser Wahlplattform die persönlichen Machtkalküle über längere Zeit im Vordergrund blieben, der programmatische Kitt jedoch weitgehend fehlte und die Eitelkeiten sich dem Gesamten nicht mehr unterordnen konnten, trat der politische Pendelschlag ein. So schwemmten die Wahlen 2001 die Absolute den Inn hinunter und der Regenbogen schaltete auf Ampelfarben. Als AG'ler tat es mir weh, als Demokrat war es zu akzeptieren, als Mensch mit Herz und Hirn war es selbst aus der Ferne zu verstehen. Von “In deinem Interesse” war nicht genug geblieben! Mein persönliches Resümee: Dort wo die Leidenschaft zu Hause ist, passiert 'was. So ist viel geschehen, so haben wir viel gesehen und viel gelernt. Mich persönlich haben die Jahre in der ÖH und in der AG nach-

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haltig geprägt. Es war jene Arena, in der ich in vielen Bereichen erwachsen wurde. Die AG wird stets einen besonderen Platz in meiner Erinnerung, in meinem Herzen und in meinem Tun haben. Ich freue mich, dass ich in meiner beruflichen Arbeit heute allerorts alte Weggefährtinnen und -gefährten treffe. Und ich freue mich noch mehr, dass sich im Rahmen der AG Freundschaften entwickelt haben, die mich durch mein ganzes Leben begleiten werden. Darin liegt eine unheimliche Kraft! Unserer AktionsGemeinschaft wünsche ich für die nächsten 20 Jahre Kraft und Mut, sowie Hingabe für die Sache und Liebe zu den Menschen! Glück auf!

Matthias Strolz: Vorarlberger Bergbauernbua, später Vorsitzender der Hochschülerschaft an der Universität Innsbruck (1996 - 1998); derzeit Kommunikationsberater mit Fokus auf die Bereiche Team- und Organisationsentwicklung sowie PolitConsulting; seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter der ic2 consulting GmbH (www.ic2.at) mit Sitz in Wien.

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Aufbruch nach Europa die AG und die EDS 20 Jahre AktionsGemeinschaft

Speziell seit der Ostöffnung hat die AktionsGemeinschaft durch das internationale Engagement auf allen Ebenen viel bewegt. In der ersten hektischen Phase war die damalige Führung der AG - etwa das legendäre Duo Roland & Roland - Meier und Ziegler gemeinsam mit Walter Marschitz und Georg Jünger gezwungen - gemeinsam mit den Deutschen einen eigenen Verband die ESTA - zu gründen, um die schnelle Integration der christdemokratischen und konservativen Studentenverbände aus Mittelund Osteuropa zu gewährleisten. Wer schnell hilft, hilft bekanntlich doppelt und anstatt lange abzuwarten wurde damals schnell und erfolgreich integriert. Die Sommeruniversitäten in Prag 1990 und in Ljublana und Zagreb 1992 waren wie man so sagt: “On top of their time”. Leider war aufgrund der Rückkehr des RCDS Deutschland zur EDS an ein weiteres eigenständiges Vorgehen im Rahmen der ESTA nicht mehr zu denken. Erst 1994 wurde aufgrund des EU Referendums und meiner Initiative Festschrift

zur EDS zurückgekehrt. Der RCDS stellte zu diesem Zeitpunkt mit Tim Arnold den Vorsitz und war schon im Begriff die wesentlichsten Strukturveränderungen durchzuführen. Dies wurde von uns unterstützt und unser Ziel, die EDS zu einem aktiven, offenen, präsentablen studentischen Dachverband zu machen, wurde in die Wege geleitet. Da ich nach den Ereignissen von 1995 mehr Zeit hatte, machte ich dies von 1995 bis 1999 neben dem Beendigen meines Studiums zu meiner Hauptaufgabe. Trotz mancher Rückschläge ist dieses Ziel heute erreicht. Die EDS hat heute - mit vier Ausnahmen in ganz Europa Mitgliedsorganisationen. Die wichtigsten Erfolge in dieser Zeit waren die Aufbauarbeit in Mittel- und Osteuropa. Die Unterstützung der Studentenproteste in Belgrad und in Minsk waren sicher die Highlights. Die Neuausrichtung der EDS als studentenpolitische Organisation durch umfassende Grundsatzpapiere zum Thema Bildung in Europa wurde unter der Leitung von Karl-Arthur

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Arlamovsky ebenfalls erfolgreich durchgeführt. Entscheidend ist für mich jedoch der Punkt, dass es heute ein Netzwerk gibt, das jungen Studentenpolitikern erlaubt innerhalb eines Wochenendseminares Kollegen aus allen europäischen Ländern, die sich in vergleichbaren Situationen befinden kennen und schätzen zu lernen. Begeisterung für Europa und Verständnis für die Weite und Größe und das Potential dieses gewaltigen politischen Projektes zu wecken und manche von unseren jungen politischen, juristischen und wirtschaftlichen Eliten aus der Enge des Alltages - auch nur für einen

Moment herauszureißen. Jungpolitiker vertreten oft besonders deutlich vorgeprägte Meinungen und Ansichten, die von der Realität oft noch völlig ungetrübt sind. Die Konfrontation mit dem Anderen, der politische Austausch mit Gleichgesinnten aus anderen Kulturen und das sich selbst Erleben lernen als politischer Europäer kann nur in EDS in dieser einzigartigen Form gelernt und gelehrt werden. Feri Thierry und sein Organisationsteam der Sommeruniversität 1998 in Wien und Bad Ischl haben diesen Geist ge- und erlebt. Heute jedoch steht die AG am Rande des

Die EDS European Democratic Students. Gegründet 1961. Die führende Europäische Studentenorganisation. Anerkannte Vereinigung. NGO bei Europarat und UNESCO. Mitglied des Europäischen Jungendforums und gefördert von der Europäischen Kommission. Heute sind mehr als 40 Organisationen Mitglied. Näheres unter www.edsnet.org Genaueres zum Thema EDS gibt es seit kurzem in Buchform: Holger Thuss, Absolvent der Geschichtswissenschaften und langjähriger Generalsekretär der EDS hat im September 2002 ein Buch zum Thema EDS unter dem Titel: STUDENTS ON THE RIGHT WAY veröffentlicht. Das Buch beschreibt die gesamte Geschichte des führenden Europäischen Studentenverbandes seit der Gründung 1961. Thuss, Holger: Students on the Right Way. Hardcover- Ausgabe. Books on Demand GmbH, Norderstedt ISBN 3-8311-4129-0, Libri-Nr. 3167518, EAN 9783831141296 Seite 20

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Ausschlusses, da seit Wende und Studiengebühren nur mehr wenige Wackere sich aus Österreich herausgewagt haben. Auf welche Netzwerke soll Österreich aber zurück greifen können, wenn man sich nicht zeigt und persönlich und freundschaftlich einbringt? Für uns ist Europa seit 1995 nicht nur ein caritatives Aufbauprojekt im Osten sondern ein täglicher Kampf um die Durchsetzung unserer Interessen. Die AktionsGemeinschaft als die führende Bildungsinstitution für politischen Nachwuchs des bürgerlichen Lagers in Österreich war ein führender Faktor des europäischen Studentenlebens und hat im Osten wie im Westen großen positiven Einfluss ausgeübt. An diese Tradtion gilt es nun anzuknüpfen und sie weiter auszubauen. Zu tun gibt es genug. Koope-

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rationen mit südosteuropäischen Studentenverbänden und Hilfe bei der Entwicklung mit uns vergleichbaren Strukturen und die Mitgestaltung der aufkeimenden europäischen Bildungspolitik sind eigentlich Verpflichtungen, die es wahrzunehmen gilt. Europa: Chance und Verpflichtung gerade für Österreich und für jeden, der es mitgestalten will.

Günther Fehlinger (geb. 23.8.1968) war Bundesobmann der AktionsGemeinschaft von 1994 bis 1995 und in der EDS von 1994 bis 1999 tätig; davon Chairman von 1996 bis 1998. Seit November 2000 Generalsekretär des Europäischen Wirtschaftsbundes der EVP in Brüssel (www.sme-union.org).

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Spiel, Satz und Sieg: AG NaWi

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Die Sternstunde der AktionsGemeinschaft NaWi war wohl der Abend des letzten Wahltages im Jahr 1997. Etwas, womit wohl niemand in der AktionsGemeinschaft wirklich ernsthaft gerechnet hatte und was auch die Mitarbeiter der AktionsGemeinschaft NaWi in Wien kaum erträumt hatten, wurde wahr, als Karl Arlamovsky mit einen 360°-Grinsen in den Gruppenraum auf der BGS stürmte und verkündete: "Wir haben die NaWi". Seit Beginn der 90iger Jahre war die Fakultätsvertretung Naturwissenschaften an der Universität ein “linkes” Bollwerk. Die “Basisgruppe Naturwissenschaftliche Grüne", BING, hervorgegangen aus dem “Roten Maulwurf” und anderen politisch eindeutig positionierten Splittergruppen, regierte im wahrsten Sinne des Wortes unangefochten. Zwar regte sich unter den Studierenden (vor allem in den Richtungen Chemie, Pharmazie, Mathematik und Physik) immer wieder Widerstand, doch konnten weder die Pharmazeutische Studenteninitiative Seite 22

(PSI) noch die AG NaWi bei den ÖH-Wahlen daraus wirklich Kapital schlagen. Nach der Wahlniederlage 1995 begann jedoch ein bis heute andauerndes, gruppendynamisches Phänomen: die spontane AktionsGemeinschaftsbildung. Etwa ein halbes Dutzend Studenten (anfangs waren wir eine reine Männerrunde) setze sich in den Kopf, eine “Teufelsaustreibung” auf der Fakultätsvertretung NaWi durchzuführen und begann, Pläne zu schmieden. Alleine das Vorhandensein einer kleinen Keimzelle von unermüdlich kämpfenden AGlern reichte offenbar aus, dass sich auf der ganzen Fakultät Leute fanden, die man relativ schnell überreden konnte, bei der AktionsGemeinschaft NaWi mitzuarbeiten. Anfängliche Blamagen (so scheiterten wir bei einem Stand auf der Biologie an der Frage, wo denn hier der Hörsaal 1 sei), zwölf-Stunden Jour Fixes (von Mittwoch 19.15 Uhr bis Donnerstag 7.15 Uhr früh), missglückte Seminare (irgendwann waren wir dann soweit, dass kein

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Trainer mehr mit uns auf Seminar fahren wollte) und blanker Hass bei Studierenden einiger Studienrichtungen (wie den Ernährungswissenschaften) hielt uns jedoch nicht davon ab, immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ja, es gelang uns auch Studentinnen anzuwerben) zu akquirieren, Feste zu veranstalten und - und das war wohl ein Geheimnis unseres Erfolges - die Taten und Nicht-Taten der “linken” Exekutive den Studierenden mitzuteilen. Mangels Geld und daher fast ohne Medien, meist nur mit unserem Mundwerk am Stand stehend, missionierten wir jede Studentin und jeden Studenten, den wir in die Finger bekamen (manche haben sich bis heute nicht von dem Schock erholt). Wir nutzten Praktika und Übungen für unsere Auftritte, Seminare und Vorlesungen waren ebenfalls nicht sicher vor uns. Die Abschaffung des Frauentags auf der Fakultätsvertretung (am Dienstag durften nur Frauen die Räumlichkeiten der FV betreten) wurde zu unserem Haupt-Wahlkampfthema, Mitschriften, Prüfungsfragen, Kommentierte Vorlesungsverzeichnisse zu unseren Wahlkampfmaterialien. Aufrufe zur Wehrdienstverweigerung, amtlich beschlagnahmte Fakultätszeitungen (am Titelblatt Festschrift

war eine pornographische Darstellung von homosexuellen Männern abgebildet) und ein riesiger Saustall genannt Fakultätsvertretung wurde von den BINGuinen in den Wahlkampf geworfen. AktionsGemeinschaft und Pharmazeutische Studenteninitiative sollten Sieger bleiben. Das zweite Mandat der PSI war schlussendlich zwar nur um vier Stimmen abgesichert, aber gemeinsam mit den vier Mandaten der AktionsGemeinschaft konnte die AG/PSI-Koalition sechs Mandate aufweisen, die BING jedoch nur fünf. Alle anderen Gruppierungen gingen leer aus. Christian Hartinger wurde Vorsitzender der Fakultätsvertretung, Daniel Spazierer neuer Obmann der AktionsGemeinschaft NaWi. Alsbald gaben wir uns jedoch mit einem derartig hauchdünnen Sieg nicht zufrieden. In den Sommerferien wurde die FV gründlich renoviert (was uns sechs Wochen kostete und während dieser Zeit Justus Jodlbauer den legendären Satz zur damaligen Neo-Mitarbeiterin Bettina Baminger sagte: “Bettina, alle Schuhe gehen einmal kaputt, wenn man sie jedoch pflegt, halten sie länger”; - das sollte nicht etwa ein Gleichnis sein, nein, Justus meinte das wirklich so, wie er es gesagt hat). Ein neues Zeitungskonzept wurde Seite 23

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erstellt, die Öffnungszeiten ausgebaut, die Serviceschiene verstärkt und langsam, aber sicher, entwickelten wir uns von dem von Juristen und Wirtschaftsstudierenden oft belächelten “Bauernhaufen” zur stärksten Gruppierung innerhalb der AG Uni Wien. Die weitere Geschichte sei noch kurz zusammengefasst: Nach Daniel Spazierer übernahm Bettina Baminger das Amt der Obfrau (sie war dann auch von 1999 - 2001 Vorsitzende der Fakultätsvertretung, in dieser Periode erkämpfte die AktionsGemeinschaft NaWi auch erstmals den Platz eins und wurde stimmen- und mandatsstärkste Fraktion in der FV, was sie bis heute geblieben ist), nach ihr Christof Obertscheider (er ist aktuell Vorsitzender der Fakultätsvertretung), der das Amt im Herbst 2001 an Verena Prodinger übergab. Und noch immer gibt es - trotz einer kleineren Enttäuschung 2001, wo

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unser 300-Stimmen-Vorsprung auf knapp 40 Stimmen zusammenschmolz - viele motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der NaWi. Unsere personelle Stärke spiegelt sich heute auch in der gesamten AktionsGemeinschaft wider - etwa der halbe Bundesvorstand wird mit Personen der Wiener NaWi-Gruppe besetzt. Und mittlerweile sind wesentlich mehr Frauen als Männer in der AktionsGemeinschaft NaWi tätig.

Gerhard Schweng war Kuriensprecher an der FV NaWi 1997 1999 und später Referent für Bildungspoltik an der ÖH Uni Wien (1999 - 2001). Heute untersützt er die AktionsGemeinschaft als Referent auf Bundesebene. Er arbeitet an seiner Dissertation und ist als freiberuflicher Trainer und Seminarleiter tätig.

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Zurück in die Verantwortung

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“In Deinem Interesse” war nicht nur das Motto der AktionsGemeinschaft im für die Geschichte der AG so wichtigen Schlüsselwahlkampf 97, sondern fasst auch in aller Kürze die inhaltliche Leitlinie der AG zurück in der Exekutive zusammen: Es ging darum, die Prioritäten in der ÖH-Arbeit wieder zurechtzurücken. Um die ÖH-Arbeit in der Periode 97 - 99 richtig beurteilen zu können, muss mit einem Rückblick auf den Wahlkampf 97 begonnen werden. Die Ausgangssituation war eine ungewohnte: die AG musste aus der Opposition (bundesweit, wie auch in Wien und Graz) heraus versuchen, die Verantwortung als bestimmende Exekutivkraft wiederzuerlangen. Polarisierter Wahlkampf Die ÖH Wahl 97 wurde von uns zur Abstimmung zwischen zwei verschiedenen Auffassungen über Studierendenvertretung hochstilisiert: auf der einen Seite links-ideologische Politisierung der Studierenden, auf der anderen Seite Interessensvertretung mit Schwerpunkt auf dem Universitäts- und StudierenFestschrift

denbereich. In d i e s e r Polarisierung lag die Chance der AG, nach zwei Jahren verunglückter ÖH-Arbeit (beispielsweise der erfolglose Großprotest gegen das Sparpaket im Frühjahr 1996) der links-liberalen Koalition aus VSSTÖ, GRAS, Liberalen, Fachschaftslisten und Kommunisten, die Wahl für sich zu entscheiden. Die Strategie war erfolgreich: die AG ging als klarer Sieger gestärkt aus der Wahl heraus. Doch der Wahlsieg alleine reichte nicht für den Weg zurück in die Exekutive. Mehrheiten für die Vorsitzwahl mussten gefunden werden. Ein Vorgang, der sich mindestens genauso schwierig und nervenaufreibend wie der gesamte Wahlkampf selbst gestaltete. Hatte doch der VSSTÖ schon frühzeitig aus taktischen Gründen eine Koalition mit der AG ausgeschlossen, um eine “rechte” Koalition aus AG + JES + RFS heraufzubeschwören. Die anderen Fraktionen schlossen sich dieser Taktik an. Schlussendlich gelang es uns, eine Minderheitsexekutive mit maximal großem Gestaltungsspielraum durch ein frei-

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es Spiel der Kräfte zu bilden. Aufbauarbeit In den ersten Monaten zurück in der Verantwortung musste viel an Aufbauarbeit geleistet werden intern wie auch extern. Die internen Umgestaltungen führten von einem neuen Logo, einem neuen ÖHMagazin bis hin zu einem neuen Budget. Das neue Budget war der Beginn einer umfassenden ÖHReform, zu der auch ein neuer Stil der fraktionsübergreifenden Zusammenarbeit gehörte und die in eine breit angelegte HSG-Reform 1998 mündete. Konkrete Erfolge Es war notwendig, die ÖH als politischen Ansprechpartner neu zu positionieren und oftmals als ernstzunehmenden Verhandlungspartner in Erinnerung zurück zu rufen. Sehr bald entstand eine tragfähige Arbeitsbasis mit dem “roten” Wissenschaftsministerium und dem ÖVP-Wissenschaftssprecher Lukesch (Anmerkung: Damals wurde Österreich von einer rot-schwarzen Koalition regiert). Umfangreiche konkrete Gesetzesinitiativen zur Neugestaltung und Ausweitung der Studienbeihilfe, für ein neues Heimgesetz wie auch für Seite 26

ein neuartiges flächendeckendes Tutoriennetz wurden erarbeitet und im Nationalrat beschlossen. Zusätzlich positionierten wir uns durch die österreichweite Kampagne “Schluss mit lustig”, bei der Missstände an den Unis systematisch aufgedeckt wurden, in der breiten Öffentlichkeit wie auch an den Unis selbst als kompromisslose Interessensvertreter. Wahlkampf 99: Semesterticket, “Für ein Studium ohne Hürden” Das Wahlkampfmotto 99 “Für ein Studium ohne Hürden” gab nicht nur die Stoßrichtung für die Zukunft der ÖH an, sondern fasst außerdem noch einmal die Arbeit der Periode 97 - 99 zusammen: die Wahlen sollten Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs bringen. Die Dynamik in diesem Wahlkampf entwickelte sich aber erst durch die Präsentation eines neuartigen Konzeptes - des Semestertickets zu unseren Gunsten. Das Semesterticket, das einen geringen Selbstbehalt der Studierenden vorsieht, stellt eine volks- und betriebswirtschaftlich sinnvolle Alternative zur abgeschafften studentischen “Freiheit” für öffentliche Verkehrsmittel dar. Glaubwürdigkeit erhielt das Konzept, indem das VerkehrsminisFestschrift

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terium, das Wissenschaftsministerium, die Stadt Wien und die Verkehrsbetriebe in konkrete Verhandlungen darüber eintraten. Die ÖH-Wahlen - zumindest in Wien - wurden mit einer Studierendenbefragung verbunden und zu einer Abstimmung über dieses neuartige Konzept umfunktioniert. So konnte nicht nur die Mehrheit in der Bundesvertretung behauptet, sondern auch die Verantwortung in den Hauptausschüssen (jetzt: Universitätsvertretungen) der größten Unis wie Wien, Graz, aber auch Salzburg zurückerobert werden. Aus der Erfahrung lernen Das Erfolgsgeheimnis in unserer Periode lag darin, dass die Dynamik und die Einigkeit aus der gemeinsamen Oppositionszeit gewahrt wer-

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den konnten. Markante, einigende Kampagnen und Ideen mit Strahlkraft entwickelten zusätzlich eine Sogwirkung über die eigenen Kernwähler hinaus. Wichtig und entscheidend war aber auch, dass durch die Oppositionserfahrung geläutert der ernst gemeinte Kontakt und die ehrliche Zusammenarbeit mit allen Fraktionen gesucht und zum Teil auch gefunden wurde.

Wolfgang Gattringer war Vorsitzender der Bundesvertretung in den Jahren 1997 - 1999. Heute arbeitet er im Management Club als Assistent des Generalsekretärs (Kontaktdaten: [email protected]).

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Das Protokoll

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Wir alle können uns an jenen Tag wohl noch genau so erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Jener 18. September 2000 als plötzlich zwei Telefonanrufe sowohl Martin Faißt, ÖH Vorsitzender, als auch Stephan Leisner, AG Bundesobmann, aus der montäglichen Routine rissen: “Sofort zur Ministerin!” hieß es am anderen Ende. Nach dem darauf folgenden ein-

stündigen Gespräch mit Frau Ministerin Gehrer waren uns zwei Dinge klar: 1. Studiengebühren werden eingeführt und daran gibt es nichts mehr zu rütteln 2. Wir müssen trotzdem etwas tun, schließlich war es lange Zeit eines der obersten Ziele der AG einen freien und kostenlosen Zugang zu unseren Hochschulen zu sichern.

18. September 2000 18:00 18:30

19:00

23:00

Ende Gespräch mit Ministerin Treffen auf der BundesÖH - fast kompletter AG Vorstand und kompletter ÖH Vorstand (Didi Ehrenreich, Generalsekretär weilte noch weit außerhalb Wiens) Erster Entschluss: Zum einen werden alle AG´ler informiert (Bundesleitung für 19.09.00 angesetzt), zum zweiten die Fraktionen auf Dienstagmorgen auf die ÖH bestellt Das Telefonieren gestaltet sich schwierig: Zuerst glaubt uns keiner, manche legen auf, manche lachen nur (Vorsitzender ÖH Graz) Didi kommt, zweiter Entschluss: wir rufen beim ORF an, um während der ZIB3 Diskussion (Mitterlehner zu Gast) diese Information einfließen zu lassen

19.09.00 00:00 Seite 28

ZIB3 - mit der Studiengebührenfrage konfrontiert Festschrift

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verschwindet das Grinsen Mitterlehners schlagartig (wahrscheinlich hat er es zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht gewusst) 00:30 Vorbereitungen für den nächsten Tag laufen an: Plakat vorbereiten - Flyer - Pressekonferenz Bundesleitung für nächsten Tag 01:00 Motiv für Plakat gefunden: im aktuellen Profil findet sich ein Bild mit Gehrer und Schüssel gleichzeitig - das wird kurzerhand gescannt - Spruch dazu: Sie haben uns ins Gesicht gelogen (1. woher der orange Strich auf dem Plakat kommt, lässt sich heute nur noch auf die damalige Übermüdung zurückführen; 2. die rechtliche Frage des Profil-Foto einscannen konnte nur mühsam nachträglich geklärt werden …) 02:00 Besuch der AG WU, die bereits ihre Plakatwände bemalte und kopierte Flyer ausdruckte 03:00 Erste Vorbereitungen für einen Sonderreport, der noch in den nächsten Tagen tatsächlich ausgeschickt wurde 09:00 Nach einer durchgearbeiteten Nacht, Treffen mit den anderen Fraktionen (LSF kam gar nicht, obwohl sie angeblich schon seit Monaten überzeugt waren, dass Studiengebühren kommen, VSSTÖ meinte nur "Jetzt haben wir euch" - womit er Recht behalten sollte) Später Pressekonferenz ÖH im Cafe Stein Spontane Demo vor Cafe Stein - AG´ler waren mitten dabei!Ebenfalls spontane Demo am Ballhausplatz mittlerweile hatten wir sogar schon Schilder Nachmittag Bundesleitung der AG, weiteres Vorgehen, Demo Beschluss Abend Legendäre Abendausgabe Kurier: Didi mit Schild und Halskrause in Großaufnahme - Zeitungen waren voll von unseren Argumenten 20.09.00 Bereits an diesem Tag hing unser Plakat “Sie haben uns belogen” - was uns den Vorwurf einbrachte, wir hätten schon Wochen davon gewusst aber ehrlich: bei wochenlanger Vorbereitung wäre doch dieser orange Strich nicht drinnen gewesen … Festschrift

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Die weiteren Tage schafften wir es, die Regierung mit ihrem überhasteten Beschluss medial in Atem zu halten - erst eine Woche später lief die Pressemaschinerie an und brachte Regierungsargumente in Stellung. Trotzdem wurde die Kundgebung am 10.10.00 eine der größten, die Studenten in Österreich bisher veranstalteten. Resümee Beeindruckend an diesen Tagen und Wochen war, dass die AktionsGemeinschaft unglaubliches auf die Beine stellen kann, wenn sie gemeinsam für eine Sache kämpft und dafür arbeitet. In dieser Zeit waren wir mehr als professionell unterwegs. Leider hat diese Zeit auch gezeigt, dass die Vorstellung, man könnte

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etwas ändern, wenn man nur genug dafür tut, eine Illusion war - gegen diese Studiengebühren aufzutreten war von Anfang an ein Kampf gegen Windmühlen, den wir aus Ehrlichkeit heraus führen mussten, der aber von vornherein chancenlos war. Es war mit Sicherheit ein prägender Einschnitt in der Geschichte der AktionsGemeinschaft und er bescherte uns auch eine historische Wahlniederlage. Aber mit dem Wissen um die Stärke einer geeinten AktionsGemeinschaft blicken wir positiv in die Zukunft!

Regina Gschwandtner Didi Ehrenreich Stephan Leisner (AG Vorstand 99-01)

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Kinder, wie die Zeit vergeht

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Seit Antritt des neuen Bundesvorstandes im Dezember 2001 ist nun schon wieder ein Jahr vergangen. Was ist ein Jahr im Vergleich zu zwanzig, kann man sich jetzt fragen; andererseits hat sich in diesem Jahr in der Unilandschaft viel bewegt. Für uns also Zeit, einen kleinen Rückblick zu wagen. Im Jahr eins nach Einführung der Studiengebühren, sollte der Andrang nach Sozialstipendien besonders groß sein, möchte man meinen. Das war jedoch ein grober Irrglaube, die Töpfe waren nicht annähernd ausgeschöpft, viele Studierende hatten vor Ende der Einreichfrist für Sozialstipendien von ihrem möglichen Anspruch keinen Gebrauch gemacht. Die aktuelle ÖH (in einer GRAS/ KSV/VSStÖ-Exekutive) stand dieser Uninformiertheit der breiten Masse der Studierenden ziemlich gleichgültig gegenüber. Also haben wir unseren Service-Auftrag wahrgenommen und die Kampagne “Hast Du zuviel Geld?” gestartet. Eine Presseaussendung und ein Mailing an alle Studierenden Österreichs Festschrift

später, begann ein wahrer Run auf die Sozialstipendien. Vielen Studierenden konnte zu ihrem Recht verholfen werden, zahlreiche Dankesmails waren uns somit sicher. Education:[Im]Possible Unser bisher größter Erfolg war aber sicherlich die Kampagne “Education:[Im]Possible”. Wir haben zusammen mit allen Studierenden Österreichs den längsten Beschwerdebrief der Welt verfasst. Ein Bus tourte durch Österreich und nahm direkt vor Ort die Beschwerden der Studierenden auf, Missstände konnten uns mitgeteilt werden. Wir haben die gesammelten Probleme am Ende in einer großen Medienaktion an die zuständige Ministerin Gehrer und die Rektoren übergeben. Gleichzeitig war das natürlich auch der Arbeitsauftrag für uns auf den Universitäten. Wenn wir schon Studiengebühren zahlen, dann können wir Studierenden auch eine Leistung der Universität erwarten. Einige Missstände konnten sofort

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behoben werden, andere brauchten Zeit und viel Verständnis sowohl auf Seiten der Studierenden als auch den Universitäten, um die Probleme zu lösen. Missstände Ganz unerklärlich ist es, dass in manchen Studienrichtungen, nicht einmal die im Gesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen erfüllt werden, dass Studierende nicht als Partner und Kunden der Universität gesehen werden, sondern eher lästiges Beiwerk der forschenden Selbstverwirklichung sind. Diesen Problemen haben wir uns natürlich auch angenommen oder arbeiten noch immer an der Beseitigung dieser Hürden.

Semester müssen im Gesetz geregelt werden, genauso wie das allgemeine Studienrecht. * Es muss ein Gremium unterhalb des Senats geben, in dem studienrelevante Themen beschlossen werden können und in dem Studierende per Gesetz vertreten sein müssen. * Evaluierung mit Konsequenzen: Lehrende müssen nicht nur gute Wissenschaftler sein, sie müssen ihr Wissen auch an jüngere Interessierte weitergeben können. Diese Fähigkeiten müssen unserer Ansicht nach einer ständigen Evaluierung unterliegen und bei häufigen schlechten Ergebnissen auch Konsequenzen im Gesetz festgeschrieben sein.

UniversitätsGesetz 2002

Forderungen erfüllt

Neben unserer Kampagne war die Auseinandersetzung mit dem UniversitätsGesetz 2002 sicherlich die zukunftsweisendste Arbeit. Wir haben uns, ganz im Gegensatz zur ÖH, die Gespräche verweigert hat, immer in den Prozess eingebracht und Forderungen erarbeitet. Unsere Bedingungen waren ganz klar formuliert:

Vor allem bei den ersten beiden Punkten hat die AktionsGemeinschaft einen vollen Erfolg eingefahren, jetzt liegt es an den Satzungen der Universität die Evaluierung festzuschreiben. Auch hier werden wir weiter für die Umsetzung unserer Forderungen eintreten. Studium ohne Hürden

* Es darf zu keiner Schlechterstellung der Rechte von Studierenden kommen. Die Zahl der Prüfungsantritte und Prüfungstermine pro

Die letzten drei Semester standen also ganz unter dem Motto: Wir zahlen, wir fordern. Durch die Bezahlung von Studiengebühren

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Die AG und die Medien

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Die wohl erfolgreichste Kampagne der AktionsGemeinschaft hat ein Medienecho sondergleichen hervorgerufen. Sowohl Print- und Online-Medien, als auch Hörfunk und Fernsehen berichteten über die Situation der Studierenden an Österreichs Unis.

der Studierenden am Leben zu erhalten. Betrachtet man die Schlagzeilen in diesen arbeitsreichen Wochen, so können diese Bemühungen als sehr erfolgreich beschrieben werden.

“Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.” Dies gilt nicht nur für Wanderer, sondern in unserem Fall auch für Studierendenvertreter, die mit einem Beschwerdebus durch ganz Österreich touren.

Aufmacher

In der Wissenschaft heißt es: Forschung, die nicht publiziert wird, hat nicht stattgefunden. Ähnliches gilt hier. Die beste Aktion bringt der Sache nichts, wenn sie nicht bekannt gemacht wird. Sensibilisiert man die Öffentlichkeit für seine Anliegen, so schafft das oft einen entscheidenden Verhandlungsvorteil. Deshalb bemühte sich die AG von Anfang an in der heißen Diskussionsphase bezüglich des neuen Universitätsgesetzes (UG 2002) um eine gute Medienarbeit. Immerhin galt es, die Rechte Seite 34

Gleich zu Beginn der Kampagne, nach der ersten Pressekonferenz am 4. März, schaffte es die AG auf die Titelseite der “Presse”. Dass machte die Heimtour am Vorabend, bei der ebendiese Zeitungen samt AG Info-Folder in den Studentenheimen verteilt wurden, gleich umso mehr Spaß. Die Tageszeitung berichtete über von der AG gesammelte Missstände und die bevorstehende Beschwerdebus-Tour. Bildungspolitik in Österreich und ihre Auswirkungen auf die Studierenden waren auf einmal wieder ein Thema. Die Online-Medien, in Hinblick auf Aktualität von Natur aus im Vorteil, erkannten rasch die Brisanz des Themas: orf.at, derstandard.at und

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kurier.at berichteten. Die Bildungsseiten der großen österreichischen Tageszeitungen wurden belebt. Und das nicht nur in Wien.

noch um einige Meter kürzer war als am Ende der Aktion.

Österreich und weiter

Den vorläufigen Höhepunkt erreichte die AG-Kampagne mit der Übergabe des Beschwerdebriefes an Bildungsministerin Elisabeth Gehrer am 22. April 2002. Zuvor hatte der Bundesobmann der AktionsGemeinschaft, Christoph Rohr, eine Pressekonferenz im Café Landtmann abgehalten.

So machten etwa die “Salzburger Nachrichten” die AG-Aktion zum Aufhänger auf Seite sechs (“Missstände an den Unis”). Ungewöhnlich für eine rein bundesweite Aktion: Auch die ausländischen Medien zeigten großes Interesse an der Kampagne! Die Online-Ausgabe der deutschen Zeitschrift “Stern” berichtete über die AG-Kampagne und sogar die Europaredaktion der “New York Times” fragte in der Wiener AGZentrale an. Am 20.3. druckte "die Presse" weitere Missstände und die Reaktionen seitens der betroffenen Unis und Rektoren ab. Auf Radio 88,6 und im Mittagsjournal von Ö1 war die AG eine Meldung wert. Eine Woche später war es der “Kurier”, der seine ganze Seite Drei dem längsten Beschwerdebrief der Welt (dieser lag bei jedem Beschwerdestand in allen Unistädten Österreichs zur Teilnahme auf) widmete. “Rekordverdächtige Mängel” lautete da schon die Überschrift, obwohl zu diesem Zeitpunkt der Brief Festschrift

Höhepunkt

Offensichtlich mit Erfolg. Die Mittags ZIB brachte einen Beitrag über die Aktion. Und: Am nächsten Tag dominierte die AG die Medienlandschaft auf dem Bildungssektor. Zur Illustration die Liste der Medien, die über die Aktion der AG berichteten: Der Standard (S. 8), Die Presse (S. 10), OÖN (S. 2), SN (Titelseite), Kurier, Krone (S. 9) und U-Express (Titelseite u. S. 8). Den zahlreich erschienenen Vertretern der Presse wurde der vollständige längste Beschwerdebrief der Welt präsentiert. Stolze 152,5 Meter mit rund 1.000 Beschwerden hatten die Mitarbeiter der AG mit Hilfe der Studierenden in ganz Österreich gesammelt. Anhand einiger beispielgebender Missstände an den österreichischen Unis, die den Studierenden das Seite 35

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Leben schwer machen, stellte Christoph Rohr die Forderungen der AktionsGemeinschaft vor. Bei der Übergabe des Beschwerdebriefes im Ministerium hatte der AG-Bundesobmann Gelegenheit, diese Probleme der Studierenden und die AG-Forderungen für eine nachhaltige Unireform im Interesse der Studierenden an Ministerin Gehrer persönlich zu richten. Die Bildungsministerin versprach die Stellungnahme und die Vorschläge

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der AktionsGemeinschaft genau zu prüfen. Offenbar mit Erfolg: Im endgültigen Entwurf des UG 2002 wurden die Forderungen der AktionsGemeinschaft zum Großteil erfüllt.

Christoph Unger war zur Zeit der “Education [Im]Possible” Kampagne Pressesprecher und ist heute Referent für Pressearbeit der AktionsGemeinschaft.

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Ohne Geld ka Musi!

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Die undankbarste Rolle innerhalb eines Vereins, möchte man meinen, ist wohl die des Kassiers. Ein wenig anders verhält es sich mit der Position des Finanzers bei der AktionsGemeinschaft. Natürlich ist es auch hier nicht angenehm, motivierten Mitarbeitern hin und wieder sagen zu müssen, dass zu wenig Geld da ist, um ihre tollen Ideen umsetzen zu können. Aber auf der anderen Seite gibt es aus irgendeinem Grund immer wieder eine Menge Leute, seien es “Veteranen” oder uns nahestehende Personen, die viel Zeit und vor allem auch Geld in die AG investieren. Es sind nicht zuletzt diese Leute, die unsere Arbeit überhaupt erst ermöglichen und es ist immer wieder schön, auf sie zählen zu können. Vielleicht fühlst du dich ja jetzt schon berechtigterweise angesprochen. Wenn dem so ist, dann gleich vorab ein großes Dankeschön! Der Job als Finanzer ist durch diese Tatsache durchaus ein angenehmerer, aber deshalb noch lange kein leichter. Dass die finanzielle Lage der AG eine angespannte ist, überFestschrift

rascht an dieser Stelle wohl niemanden mehr. Damit haben wahrscheinlich schon meine Vorgänger seit der Gründung der AG kämpfen müssen. Trotzdem sind die Zeiten vielleicht schwieriger denn je. Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahres, die als erstes gewohnheitsgemäß die Marketingbudgets der Unternehmen schrumpfen ließen, haben wir natürlich ebenfalls durch stark sinkende Sponsoreinnahmen massiv zu spüren bekommen. Umso intensiver haben wir daher versucht, neue Kooperationspartner zu finden, was auch teilweise geglückt ist und zu einer ziemlich ausgeglichenen Jahresbilanz geführt hat. Allerdings haben wir mit diversen Altlasten zu kämpfen und vor allem einen wichtigen Wahlkampf, dessen Finanzierung keine leichte Aufgabe ist, vor uns. Es bedarf daher noch einer gehörigen gemeinsamen Anstrengung, um unser aller Ziel zu erreichen: die ÖHWahlen 2003 zu gewinnen, die Exekutive zurückzuerobern ... und

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danach nicht vollkommen pleite zu sein. Gelingen kann dies nur, wenn sich noch viele andere aus der sogenannten “AG-Familie” aufgerufen fühlen, ihren Teil zum Erfolg beizutragen, sei es durch kleinere regelmäßige Spenden, sei es durch größere Werbeaufträge eurer Unternehmen. Diejenigen von euch, die unsere Arbeit kennen, wissen, dass wir nicht nur Spendenempfänger sind, sondern als Gegenleistung auch einiges bieten: direkten Kontakt zur

Zielgruppe Studierende, und zwar ohne Streuverluste. Den Aufruf habe ich gemacht, nun freue ich mich über jede Form der Unterstützung. Denn schließlich ist es ja in euer aller Interesse, die nächsten 20 Jahre AG auch gemeinsam feiern zu können.

Bernd Ziska ist Finanzreferent der AktionsGemeinschaft und immer unter [email protected] zu erreichen.

Sommertreffen 2001

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Anhang

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Bundesvorstand Gruppenobleute Fotos Plakate

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Bundesvorstand der AktionsGemeinschaft Obmann: Fraktionssprecher: Generalsekretärin: Finanzreferent:

Christoph Rohr Christof Obertscheider Petra Olf Bernd Ziska

erweiterter Bundesvorstand (Referenten):

Ulrich Höller Christoph Unger Sam Tschernitz Cornelia Amon Sabine Schramke Johannes Kozlik Angelika Hochreiter Bettina Baminger Alexander Rieder Gerhard Schweng

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Christoph Rohr Obmann der AktionsGemeinschaft Unigruppe: AG WU Studium: Betriebswirtschaft bei der AktionsGemeinschaft seit WS 2000/01 ZBV der Fraktion in der Bundesvertretung e-mail: [email protected]

Christof Obertscheider Fraktionssprecher Unigruppe: AG Uni Wien, NaWi Studium: Doktorat NaWi, Mathematik bei der AktionsGemeinschaft seit SS 1999 Vorsitzender der Fakultätsvertretung NaWi e-mail: [email protected]

Petra Olf Generalsekretärin Unigruppe: AG Uni Wien, NaWi Studium: Doktorat Naturwissenschaften bei der AktionsGemeinschaft seit SS 1998 Kuriensprecherin der Fakultätsvertretung NaWi e-mail: [email protected] Seite 42

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Bernd Ziska Finanzreferent Unigruppe: AG Uni Wien, Jus Studium: Rechtswissenschaften bei der AktionsGemeinschaft seit 1999 stv. Vorsitzender der Fakultätsvertretung Jus e-mail: [email protected]

Ulrich Höller Listenerster Bundesfraktion Unigruppe: AG BOKU Studium: Landwirtschaft bei der AktionsGemeinschaft seit 1997 Mitglied des Gründungskonventes BOKU e-mail: [email protected]

Christoph Unger Referent für Pressearbeit Unigruppe: AG Uni Wien, NaWi Studium: Biologie bei der AktionsGemeinschaft seit 1999 stv. Vorsitzender der StRV Biologie e-mail: [email protected] Festschrift

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Sam Tschernitz Pressesprecher Unigruppe: AG WU Studium: Betriebswirtschaft bei der AktionsGemeinschaft seit WS 2002/03

e-mail: [email protected]

Cornelia Amon Referentin für Bildungspolitik Unigruppe: AG Uni Wien, Jus Studium: Rechtswissenschaften bei der AktionsGemeinschaft seit 1999 Kuriensprecherin der Fakultätsvertretung Jus e-mail: [email protected]

Sabine Schramke Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Unigruppe: AG Uni Wien, NaWi Studium: Französisch/Physik Lehramt bei der AktionsGemeinschaft seit SS 1998 Vorsitzende der StRV Physik e-mail: [email protected] Seite 44

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Johannes W. Kozlik Internationaler Sekretär Unigruppe: AG WU Studium: Betriebswirtschaft bei der AktionsGemeinschaft seit 1999

e-mail: [email protected]

Angelika Hochreiter Chefredakteurin Report Unigruppe: AG Uni Wien, NaWi Studium: Ernährungswissenschaften bei der AktionsGemeinschaft seit SS 1999 Chefredakteurin Nawigator e-mail: [email protected]

Bettina Baminger Interne Kommunikation Unigruppe: AG Uni Wien, NaWi Studium: Doktorat Naturwissenschaften bei der AktionsGemeinschaft seit SS 1997 Mitglied des Gründungskonventes Uni Wien e-mail: [email protected] Festschrift

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Alexander Rieder Webmaster Unigruppe: AG Uni Wien, WIN Studium: Internationale Betriebswirtschaft bei der AktionsGemeinschaft seit 1999 Mitglied des Senates der Uni Wien e-mail: [email protected]

Gerhard Schweng Aus- und Weiterbildung Unigruppe: AG Uni Wien, Nawi Studium: Doktorat NaWi et al. bei der AktionsGemeinschaft seit 1996 Vorsitzender des BV Finanzausschusses e-mail: [email protected]

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Obleute der UniGruppen AG Boku

Alexander Bachler

AG Innsbruck

Lucas Krackl

AG Leoben

Stefan Frey

AG Graz

AG Klagenfurt AG Linz

AG Salzburg

AG Uni Wien AG WU

AG TU Wien

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Philipp Reif

Alexander Pirker Franz Kronlachner Jürgen Rollant

Robert Suppan Conni Büchl

Stefan Obertscheider

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Hier kon nte jede Gru ppe ihre eige nen Forderun gen formulie ren

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Mögest du in interessanten Zeiten leben!

20 Jahre AktionsGemeinschaft Festschrift Redaktion & Layout: Gerhard Schweng Lektorat: Bettina Baminger, Christoph Unger

Mit Beiträgen von: Christoph Rohr, Petra Olf, Bernd Ziska, Chrsitoph Unger sowie Feri Thierry, Markus Keschmann, Günther Fehlinger, Wolfgang Gattringer, Matthias Strolz, Regina Gschwandtner, Didi Ehrenreich und Stephan Leisner. Seite 64

Wien, Jänner 2002

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