15 Jahre Ausstellungsund Messe-Design

Schlussstrich 15 Jahre Ausstellungsund Messe-Design

Ein Projekt der Fakultät Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal. Zusammengestellt von Alexandra Dominik, Philine Halstenbach, Giulia Hartmann, Brit Kapteina, Jill Mangels, Diana Nemitz, Sarah Scholz, Verena Schröter, Jacqueline Schulz, Cristina Sczyrba, Viola Sinkwitz, Bettina Werner

und Prof. Jürg Steiner mit Prakash Sivayoganayagam, Benny Borgwardt

Exemplar ........ von 100

Inhaltsverzeichnis Vorwort 10 Grundriss 12 Das Erarbeiten einer Ausstellung

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Gründer ärgere dich nicht 52 Fuhlrott-Museum 58 Special Location 62 Mausoleen 66 Design & Krieg 74 Textile Raumgestaltung 80 Elba-Park 88 Schloss Hohenlimburg 92 Less ‘n’ More 98 Klingenmuseum 104 Messe Die Bergischen Drei 116 Modellbau 122 Ausstellungsmodul Haspel 126 Mischung zweier Gebäude 132 Nachhaltiges Design My Relove Project

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Campus Gym 142 Kunst & Design Reuse 148 Geschichte der Austellungsgestaltung

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Besucherzentrum Glienicke 162 Diplom Jonas Künstler 168 Bachelorarbeit Bot up 174 Einzelstücke 178

Nudelglück 186 Leitsystem 190 Design & Gehirnforschung 196 Disco Tower 200 Schwimmende Ausstellung 204 Synästhesie 208 Museum der Zukunft 212 216 Starke Marken Naturheilkunde in Hattingen 220 Wanderausstellung der Uni-Sammlungen

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Nachwort 234 Vielen Dank ... 235 Impressum 236

Vorwort Mit dem Sommersemester 2015 wird das Lehrgebiet für Ausstellungs- und Messedesign an der Bergischen Universität Wuppertal im Fachbereich Design und Kunst aufgegeben. Das Fach war über Jahrzehnte eine der tragenden Säulen des Studiengangs Kommunikationsdesign und wurde bis zu seiner Erkrankung Mitte der 1990er Jahre von Wolfgang Körber verantwortet. Dem Ende dieses einzigen Lehrgebiets dieser Ausprägung an einer deutschen Universität ging in Wuppertal die Auflösung des Studienganges Kommunikationsdesign im Jahre 2010 voran, der in der neuen Struktur des Kombinatorischen Bachelor keinen Platz finden sollte. Losgelöst von den institutionellen Windungen haben Studierende in Wuppertal über 15 Jahre das Ausstellungswesen im weitesten Sinne erforscht und kreativ ausgelotet. Schon früh ist mit Studierenden der Leitfaden „How to make an Exhibition“ in Angriff genommen worden, den die Studierenden im Sommersemester 2015 vollendet haben. Diese Handreichung bildet gleichsam den redaktionellen Teil des vorliegenden Kataloges, in dem hunderte von Werken Studierender aus den letzten 15 Jahren den Bildteil ausfüllen. In Arbeitsgruppen erfassten einige der Studierenden die Objekte, andere fotografierten sie, eine Gruppe kümmerte sich um die Restaurierung – nicht im Sinne der klassischen Restaurierung, sondern zum Erreichen eines ausstellbaren Zustands –, andere übernahmen die Daten, um sie in den Katalog einzupflegen und sie für die Ausstellung zu erläutern, und eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit der Gestaltung und Realisierung der Ausstellung. Ein Gemeinschaftswerk von Studierenden für Studierende. Das Lehren und Forschen im Bereich Ausstellungswesen an einer Hochschule mit einer Designfakultät wendet sich nur an einen Teil der Studierenden, obwohl Ausstellungmachen alle betrifft, denn alle Studierenden stellen ihre Arbeiten aus. Mindestens am Ende jeden Semesters lernen die Studierenden die Mühen und die Arbeitsintensität des Ausstellens kennen. Die Studierenden eines Konzeptions- und Entwurfsprojekts hatten pro Semester vier Teilleistungen zu erbringen, die

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allesamt benotet wurden: 1. Recherche eines vergleichbaren, fertiggestellten Projekts mit Handout in vorgegebenem Layout und Präsentation mit Beamer. 2. Verbale und bildliche Präsentation der Entwurfsidee mit Herleitung und Skizzen. 3. Eines oder mehrere Plakate, die die finale Idee grafisch ansprechend und selbstredend darstellen. 4. Arbeitsmodell. Richtig verstandene Ausstellungsgestaltung bewegt sich grenzübergreifend in den Feldern der Innenarchitektur, der Typografie, der Bildwissenschaft, des Produktdesigns, der Lichtgestaltung, der Statik- und Festigkeitslehre, sowie des Maschineningenieurwesens. Könnte man geneigt sein, zu sagen, dass bei einer gewissen Beherrschung dieser sieben Fachrichtungen Kreativität und Organisationstalent nebenbei geschult werden? Kreativität ist gleichsam die achte Kammer in Blaubarts Schloss, eine Kammer, die dank des Wissens, das in den vorhergehenden sieben Kammern vermittelt wurde. Die Kreativität ruht im Verschlossenen jedes einzelnen. Macht nicht gerade das umfassende Wissen um die Komplexität unseres Fachgebiets den Unterschied zu dem Ausstellungsmachen aus, das jeder gestalterisch Tätige auf seine Weise anzuwenden weiß? Denn eigentlich sind wir gelernten Ausstellungsgestalter nur für die letzten 10% des Werkes wirklich zuständig. Die ersten 90% können viele. Die meisten Gestalter sind der Meinung, fertig zu sein, wenn objektiv noch 10% fehlen, um dann das Werk als vollendet zu verkaufen. Also üben wir die letzten Meter vor dem Erreichen des Gipfels ganz besonders, denn dann heißt es auch, seine bisherigen Schritte zu analysieren und Hindernissen aus dem Weg zu gehen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Die Frage, ob Kreativität erlernbar sei, oder womöglich angeboren, wird nicht einheitlich beantwortet. Gewisse Mängel an Kreativität lassen sich durch Ersatzkenntnisse und -tugenden ausgleichen. Eine gute Allgemeinbildung hilft dabei besonders und erleichtert das Gespräch mit Kuratoren und Auftraggebern. Das Beherrschen des Dreisatzes verhindert Missverständnisse bei

Massen und Maßen sowie Größen und Kosten. Die Bereitschaft sich mit neuen Themen, auch wenn diese einen anfangs nicht berühren, auseinanderzusetzen, schult das ästhetische Empfinden, welches zwingend mit Ausstellungsbesuchen und Teilnahme an anderen kulturellen Darbietungen immer aufs Neue geschärft werden muss. Nie dürfen wir vergessen, dass man uns im Feld der angewandten Kunst sucht. Die Ergebnisse unserer Arbeit haben dienenden Charakter. Ob es der Kreativitätsschulung dient, die unsichtbaren Wirklinien des Zeitgeists zu erspüren; herauszufinden, was ›in der Luft liegt‹, ohne Werbekampagnen auf den Leim zu gehen? Die Ausstellung und dieser Katalog zeigen an die 300 Werke, die Studierende in den vergangenen 15 Jahren in den Entwürfen und Vertiefungen, die jedes Semester angeboten wurden, erarbeiteten. Für viele Studierende war es im Laufe ihres Studiums die einzige Veranstaltung mit dem Übertitel ›Konzept und Entwurf‹ – zumindest seit der Einführung der Bachelor-Studiengänge im Kombinatorischen Bachelor. Die Aufgabenstellungen berührten die ganze Bandbreite von Ausstellungs-, Museums-, Messe- und Innenraumgestaltung. Gruppenarbeiten waren die Ausnahme, es lag uns vielmehr daran, die Studierenden vor die Herausforderung zu stellen, analog und digital ihre ureigenen Ideen nonverbal zu formulieren. Die Auswahl der Objekte zeigt weder eine Rangfolge noch ist aus dem Umfang der einzelnen 30 Kapitel eine Wertung herauszulesen. Eine gewisse Zufälligkeit des Sammelns ist nicht zu leugnen. Sammeln erfordert Personal und Platz, aber auch Systematik und Überzeugungskraft, denn nicht alle Arbeitsergebnisse sind von den Studierenden gern im Lehrgebiet belassen worden. Gleichsam als Dank sollen die gesammelten Objekte, in einen gemeinsamen Kontext gebracht, im Foyer des Gebäudes I der Bergischen Universität für zwei Wochen zu sehen sein. Am Betrieb des Lehrgebiets für Ausstellungsund Messe-Design wirkten Studentische Hilfskräfte mit, unter ihnen Stefan Buchner, Philipp Schröder, Daniela Nählen, Carolin Herrmann,

Robin Höke, Olaf Mehl, Prakash Sivayoganayagam und Benny Borgwardt. Wissenschaftliche Hilfskräfte waren Victoria Rozhina und Kirsten Pick und einzige Wissenschaftliche Mitarbeiterin Katharina Drasdo. Sie alle haben Besonderes geleistet und dem Lehrgebiet wertvolle Akzente vermittelt. Während des Studiums und auch nach erfolgreichem Abschluss begleiteten Dino Schleimer und Kolja Thomas das Lehrgebiet über Jahre und hielten uns immer wieder einen Spiegel vor Augen. Ihnen allen gebührt im Namen der Bergischen Universität Wuppertal herzlicher Dank, verbunden mit dem Wunsch, dass die Zeit in unserem Lehrgebiet für den beruflichen Werdegang jedes Einzelnen ein sinnvoller Baustein war. Alle waren auch in Zeiten institutioneller Ungewissheit optimistisch – man muss sich also keine Sorgen um den erfolgreichen Nachwuchs machen. Herzlicher Dank gilt auch unserer Abteilung Kunst und Mediendesign in der Fakultät Design und Kunst. Der Abteilungsleiter Prof. Dr. Johannes Busmann hat die Ausstellung von Anfang an gefördert und konnte eine für unsere Verhältnisse hohe Summe für Materialbeschaffung bereitstellen. Ohne die Hilfe der Stadtsparkasse Wuppertal hätte dieser Katalog nicht erscheinen können. Die Spende des Geldinstituts ist Zeichen für die enge Verknüpfung von Wirtschaftsstandort und Universität. Bestimmt können auch zukünftige Aktivitäten auf diese Allianz bauen. Den Studierenden der drei Fächer Mediendesign und Designtechnik, Farbtechnik/Raumgestaltung/ Oberflächentechnik und Kunst, die den letztmalig möglichen Entwurf in unserem Lehrgebiet im Sommersemester 2015 belegt haben, wurde viel abverlangt. Sie bewiesen eine Tugend, ohne die keine kreativen Projekte machbar sind: Fleiß. Eine schöne Ausstellung und ein opulenter Katalog mögen den Einsatz kompensieren.

Wuppertal im September 2015 Jürg Steiner

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Julian Haddenhorst

Luca Mosakowski

Display-Review

Mausoleumssockel

Kunststoffeimer Holz 3mm Nylonschnur

Holzsockel weiß gestrichen Glassturz Acrylglas

Svenja Borgböhmer Lennart Pirson

Sockelinstallation

Ausstellungsband

Holzsockel weiß gestrichen Holzlatten

Packpapier Versandrohre Nylonschnur

Nicole Handeck Büro

Grundriss

System 180 Holz-, Metallplatten

Das Erarbeiten einer Ausstellung I. Vorbemerkung Im Folgenden wurden unterschiedliche Erfahrungen aus dem Bereich Ausstellungsgestaltung und Ausstellungsplanung zusammengetragen, die die Studenten der Bergischen Universität Wuppertal im Laufe der Zeit gesammelt haben. Ziel dieser nachstehenden Aufstellung ist es, die komplexen Vorgänge im Verlauf einer Ausstellungsvorbereitung von der Konzeptionsphase, über die Planungsphase bis zur Realisationsphase möglichst transparent offenzulegen. Dabei kommt der Reihenfolge - in der die einzelnen Arbeitsschritte ausgeführt werden, damit es nicht zum zeitlichen Verzug kommt - eine wichtige Rolle zu. Hier beziehen wir uns primär auf die in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) aus dem Jahr 2013 beschriebenen Leistungsphasen. Des Weiteren werden wir die derzeit gültige Bauordnung des Bundeslandes Nordrhein-Westfahlen (BauO NRW) und entsprechende geltende Deutsche Industrienorm (DIN) berücksichtigen. Aufgrund der Komplexität des Themas ist die angeführte Aufstellung als Checkliste für Ausstellungsgestalter und Mitwirkende an einer Ausstellung zu verstehen. Deshalb sind viele Themen hier in Form von Stichpunkten bearbeitet. Jeder einzelne Punkt der Liste bürgt in sich einen zeitintensiven und in sich selbst bereits komplexen Arbeitsschritt für den, in vielen Fällen, Fachpersonal zur Rate gezogen werden sollte.

II. Ausstellungskonzept Ebenso wie jedes Projekt erfordert eine Ausstellung ein fundiertes Konzept, das die Basis für ein erfolgreiches Vorgehen bildet. Das Konzept kann als mehrseitiges Dokument oder, je nach Ausstellungsgröße, als umfangreiche Publikation erscheinen. Inhaltlich bezieht sich ein solches Dokument auf die Inhalte, Ziele und den wissenschaftlichen Hintergrund der Ausstellung. Aber auch technische und gestalterische Hinweise und finanzielle Kalkulationen sollten bereits in diesem Dokument angesprochen werden. Jeder Mitarbeiter der Ausstellung sollte von Anfang an Zugang zu diesem Dokument haben, sodass er sich gut in das Ausstellungsthema einarbeiten kann. Aus diesem

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Grund ist auf allgemeine Verständlichkeit in Wort und Bild zu achten.

kosten herangezogen. Die Honorarordnung bezieht sich hauptsächlich auf architektonische und bauspezifische Vorgänge. Aus diesem Grund sind museumsspezifische Leistungen wie Beleuchtung oder Typografie nach §8 (3) als besondere zusätzliche Leistungen mit zu berücksichtigen und schriftlich zu vereinbaren.2

1. Leistungsphase 1 III. Recherche Die Ausstellungsveranstalter beauftragen Wissenschaftler, die unter der Leitung eines Kurators mit der Umsetzung des Konzepts beauftragt werden. Die Aufgabe des entstandenen Teams ist es nun, sich auf wissenschaftlicher Ebene mit dem Ausstellungsthema zu befassen. Das Thema sollte interdisziplinär aufgefasst werden: kunstgeschichtliche, philosophische, ethnologische, archäologische, kunstpädagogische und geschichtswissenschaftliche Sichtweisen sollten berücksichtigt werden. Der Kurator hilft dabei, das erworbene Wissen in eine inszenierende Argumentation zu bringen, basierend auf neuesten ästhetischen Theorien.1 Dies kann oft mehrere Jahre dauern. Zusätzlich ist es die Aufgabe des Teams, die Objektbeschriftung und die Texte für den Katalog in ansprechender Weise zu formulieren. Auch entsprechende Abbildungen der Objekte sind erforderlich. Diese können entweder eigens für die Ausstellung angefertigt werden, oder werden vom Besitzer des Objekts bereitgestellt. Später werden Fotos der Ausstellungsobjekte oft für die Illustration in Ausstellungskatalogen oder für Ausstellungsplakate verwendet. Der Gestalter einer großen Ausstellung stößt erst spätestens ein Jahr vor Eröffnung zum wissenschaftlichen Team. Bei kleineren Ausstellungen kann sich diese Frist auch auf bis zu drei Monate vor Eröffnung verkürzen.

Die Leistungsphasen Im Folgenden beziehen wir uns auf die der neun Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI §34 und Anlage 13 zur Regelung der Grundleistungen), die von uns speziell für Ausstellungen angepasst wurden. Diese sind eine gute Handhabe für einen künstlerisch-technischen Planungs- und Herstellungsprozess. Sie wird üblicherweise zur Berechnung des Honorars von Planenden in Bezug zu den Herstellungs1 Vgl. Goethe Universität Frankfurt am Main: http://www.kuratierenundkritik.net/

nach HOAI (2 % der gesamten planerischen Leistung): Grundlagenermittlung

6. Lichtschutz (Tageslicht): Überprüfen ob ein Lichtschutz notwendig ist; wenn ja, ob eine Dämpfung ausreicht oder ob gänzlich verdunkelt werden sollte; Einflussgrößen Wärme- und Lichteintrag getrennt analysieren 7. Beleuchtung: Feststellen der Verfügbarkeit unterschiedlicher Arten der künstlichen Beleuchtung. Sind Installationen und Leuchten ausreichend und sicher?

1.1 Ortsbegehung Der Ort der Ausstellung sollte vor Aufnahme der Arbeit gründlich erfasst werden. Wenn möglich, sollte der Ausstellungsbereich vorab mehrmals in Augenschein genommen werden, um dessen Atmosphäre kennenzulernen und zu begreifen. Dazu sollte man sich einige Zeit im Raum aufhalten. Technisch ist folgendes auszukundschaften:

8. Sicherheitsbeleuchtung: Überprüfen des Zustands der Sicherheitsbeleuchtung (öffentliche Räume verfügen meist über eine Sicherheitsbeleuchtung, die sich im Falle eines Stromausfalls selbsttätig einschaltet. Man unterscheidet Sicherheitsbeleuchtung in Dauerschaltung wie Notausgangshinweisleuchten und Sicherheitsbeleuchtung in Bereitschaftsschaltung, die während des normalen Betriebs ausgeschaltet bleibt.)

1. Boden: Material (weich oder hart), Belastbarkeit pro m² (Punktlasten), Beschaffenheit (eben oder uneben), Empfindlichkeit (Vibration, Befestigungsmöglichkeiten)

9. Mechanische Sicherheit: Regelung der Zugänglichkeit der Ausstellungsräume (Personen, Zeitpunkte, Schlüsselberechtigung)

2. Wände: Material, Bearbeitung vor und nach der Ausstellung nach Absprache (Löcher bohren, Wände streichen und anschließend in den Originalzustand zurückversetzen) 3. Decken: Material, Bearbeitung vor und nach der Ausstellung nach Absprache (siehe Wände) 4. Hängesystem: Feststellen möglicher vorhandener Systemarten (Bilderschienen etc.), Überprüfung der Funktionalität, mögliche Reparaturen festhalten, Nutzung und Befestigungsmöglichkeit anderer Hängesysteme 5. Fenster: Aufzeichnen der Lage der Fenster, Überprüfen der Fenster auf Dichtigkeit und Glasbruch, Reinigung der Fenster bis spätestens kurz vor Ausstellungseröffnung (da die Sauberkeit von Glasflächen das Erscheinungsbild einerAusstellung stark prägt) 2 Gesellschaft für bürgerliches Recht, HOAI 2013: http://www. hoai.de/online/HOAI_2013/HOAI_2013.php (Stand 30.09.2015)

10. Bewachung der Ausstellungsgüter: Festlegen der Art und des Umfangs der sicheren Verwahrung der Ausstellungsgüter unter Berücksichtigung von drei Phasen: · Handwerklich-technische Aufbauphase (geringer Bewachungsbedarf), · Eintreffen der Exponate sowie Einbau und Hängung (erhöhter Bewachungsbedarf), · Betrieb der Ausstellung (Bewachungsplan), · Abbau der Ausstellung (höchster Bewachungsbedarf) Durch bauliche Maßnahmen kann die Bewachungsintensität beeinflusst werden („Übersichtlichkeit“) 11. Alarmanlage: Vorhandensein der Alarmanlage prüfen (Art, Zustand), Positionen in Plänen vermerken, damit Geräte in die Planung Eingang finden und beim Aufbau nicht beschädigt oder verstellt werden 12. Brandschutz: Überprüfen von Vorhandensein und Zustand (Wartung) der brandschutztechnischen Anlagen (automatische Löschanlagen, Wandhydranten, Feuerlöscher)

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13. Pläne: Aneignen von Grundrissen und Schnitten (Zeiteinsparung durch digitale Unterlagen), Überprüfen der Pläne, Anfertigung eines Aufmaßes 14. Zugänge: Festlegen und Ausmessen der Zugänge 15. Aufzüge: Auflisten der (vorhandenen) Aufzüge, sofern sich die Ausstellungsräume nicht im Erdgeschoss befinden (Länge, Breite, Höhe, Größter Zugang, Nutzlast) 16. Zwischenlager: Überprüfen eventueller Zwischenlagerstätten (Zugang, Nutzbarkeit, Sicherheit) während des Aufbaus und während der Ausstellungsdauer 17. Büroräume: Verfügbarkeit von Büroräumen oder Abstellkammern prüfen

Klimageräte (Air Condition, Befeuchter, Entfeuchter), sowie Kontrolle und Aufzeichnung der relativen Luftfeuchtigkeit (Hygrometer, Hygrograph) und der Temperatur.

temperiert sein. Bei feuchten, warmen Verhältnissen gefährden Schimmel und Kleinstlebewesen das ausgestellte Kulturgut.

– primär im Winter – problematisch sein, da sie die relative Luftfeuchtigkeit (Seite xy) ungünstig beeinflussen kann. Grob sind folgende Heizungstypen zu unterscheiden:

Die folgenden Exkurse sollen ihren die Wahl eines geeigneten Ausstellungsraumes zu erleichtern. Denn das Auswahlkriterium der klimatischen Bedingungen sollten nicht unterschätzt werden, um Exponate nicht zu gefährden.

Die Luftreinheit ist der dritte Faktor. Verunreinigungen können Schadstoffe, Staub und Lebewesen sein. Falls notwendig sind Filter einzubauen. Größte Vorsicht ist bei lösungsmittelhaltigen Farben und Reinigungsmitteln geboten, da Kulturgut nachhaltig chemisch verändert werden kann. Weichmacher in Kunststoffen können bei Kontakt Veränderungen hervorrufen. Imprägnierungen in Textilien und auf Hölzern fördern beispielsweise die Oxydation von Metallen. Staub und Kleinstlebewesen können Kulturgut ebenfalls schädigen, Staub hat weiterhin negativen ästhetischen Einfluss auf eine Ausstellung.

1. Konvektionsheizung: Konvektoren sind ein Typ Heizkörper, der meist unter Fenstern angebracht ist. Ein Konvektor erhitzt die Luft und erzeugt im Raum eine so genannte Luftwalze. Eine Heizungsanlage mit Konvektoren ist wirtschaftlich. Gerade über den Heizkörpern, aber auch an anderen Stellen im Raum ist die Luft überhitzt und dadurch trocken. Andere Raumzonen, die beispielsweise von der Luftwalze nicht berücksichtigt werden, bleiben kalt. Hier kann oftmals Raumluftfeuchtigkeit kondensieren und in Gebäudeteile eindringen, gerade wenn dort Wärmebrücken vorhanden sind. Wärmebrücken sind Teile an Bauwerken, bei denen ein starker Wärmefluss von innen nach außen stattfindet. Beispiele sind Fenster, Fensterrahmen, Balkenauflager und Balkonverankerungen im Bodenbereich (meist nicht sichtbar) sowie schlecht gedämmte Außenwände im Allgemeinen.

Exkurs 1: Klimatisierung Kulturgut - egal welcher Art - ist unterschiedlich gut haltbar. Eine der entscheidenden Komponenten der Haltbarkeit ist das Klima, in dem es aufbewahrt (und ausgestellt) wird. Drei Einflussgrößen bestimmen die klimatischen Verhältnisse in Räumen: Die relative Luftfeuchtigkeit, die Temperatur und die Reinheit.

20. Toiletten: einfacher und schneller Zugang für das Publikum, regelmäßiges Überprüfen der Sauberkeit und Funktionalität

Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis von absoluter Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Warme Luft kann mehr (absolute) Luftfeuchtigkeit aufnehmen als kalte. Die relative Luftfeuchtigkeit in % zeigt den Grad der Sättigung an. 50 % relative Luftfeuchtigkeit bezeichnet also die halbe Menge Wasserdampf, die die Luft aufnehmen kann. Bei plötzlichen Temperaturwechseln ändert sich die relative Luftfeuchtigkeit. Vor allem organische Materialien reagieren empfindlich auf die Änderung der relativen Luftfeuchtigkeit. Es ist also notwendig, diese mit geeigneten Mitteln so konstant wie möglich zu halten. Einige ideale Werte der relativen Luftfeuchtigkeit 55 % Holz Papier 50 % Bernstein 55 %

21. Behindertentauglichkeit: Überprüfen des Vorhandenseins behindertengerechter Toiletten, Aufzüge und Rampen (für unterschiedlich hohe Ebenen),Vermeiden schlecht erkennbarer Hindernisse

Anorganische Materialien ziehen aus unterschiedlichen Gründen meist niedriger relative Luftfeuchtigkeiten vor:  Metalle 40% (wegen der Korrosionsempfindlichkeit)  Glas 40% (Die Oberfläche läuft sonst an)

22. Heizung: Untersuchen der Art, Lage und Regelbarkeit der Heizungsanlage (insbesondere in den Wintermonaten)

Allgemeiner Museums- und Ausstellungsstandard sind heute 50 % relative Luftfeuchtigkeit ± 5 %, bei Ausstellungen mit Objekten aus unterschiedlichem Material.

23. Klimatische Bedingungen: Untersuchen der klimatischen Verhältnisse in den Ausstellungsräumen: bei Verwendung einer Klimaanlage: Überprüfen der Konditionen der Ausstellungsstücke und des Publikums, sowie Regelung der vorhandenen Anlagen, Kontrolle der mobilen

Die Temperatur in einem Ausstellungsraum sollte gleichmäßig, d.h. innerhalb eines Raumes und über den ganzen Tag konstant sein. Heizkörper, Fenster, Türen, Scheinwerfer, die allesamt die Temperatur lokal verändern können, bedürfen besonderer Beachtung. Räume müssen besonders gleichmäßig und so kühl wie möglich

18. Telekommunikation: Prüfen der Funktionalität gegebener Telefonanschlüsse, W-LAN-Möglichkeit 19. Mietvertrag: Art und Dauer des Mietvertrages zwischen Ausstellungsveranstalter und Hauseigentümer/Dauermieter (Kosten von möglicher Verlängerung)

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Thermohygrographen sind Geräte, die Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit messen und aufschreiben. Die meisten dieser Apparate schreiben einen Wochenbericht, der durch geeignete Vordrucke jeweils am Montag 0:00 Uhr beginnt. Spätestens am Montag Vormittag, bei Arbeitsbeginn, sollten die Blätter der Vorwoche entnommen und eingesetzt werden. Thermohygrographen sind sogenannte Haarmessgeräte. Sie sind nicht sehr genau, halten allerdings Veränderungen dauerhaft fest. Die Geräte müssen alle vier Wochen justiert werden, die beschrifteten Blätter müssen abgelegt und gut beschriftet werden. Festgehalten werden muss das Datum sowie die genaue Örtlichkeit innerhalb der Ausstellung, außerdem müssen besondere Ereignisse wie Ausfall der Klimaanlage, plötzlicher Kälteeinbruch des Außenklimas, Beginn der Heizperiode und ähnliches vermerkt werden. Für die Thermohygrographen sollten Wandkonsolen oder Sockel bereitgestellt werden, damit die Geräte auf etwa 1,00 m über dem Boden angebracht werden können. Merke: die Luftfeuchtigkeit steigt! Im oberen Bereich eines Raumes ist die Luft feuchter als in Bodennähe. Hat der Ausstellungsgestalter Interesse an klimatischen Fragen ist es sinnvoll, die beschrifteten Blätter lange aufzubewahren, weil klimatische Fragen sachkundig und sachunkundig bei vielen Gesprächen in der Ausstellungsszene erörtert werden. Exkurs 2: Heizungen Die meisten Räume, die für Ausstellungen genutzt werden, verfügen über eine Heizung. Heizungen sind oft mit der Klimatisierung kombiniert. Ist im Ausstellungsraum keine Klimaanlage vorhanden, können Heizungen

Wegen der Luftfeuchtigkeitsproblematik werden solche Räume gerne künstlich befeuchtet. Doch die zusätzliche absolute Raumfeuchtigkeit kann auch zusätzliches Kondensat an neuralgischen Punkten bedeuten. So ist es möglich, dass verbesserte Luftfeuchtigkeit nachhaltige Schäden an Gebäuden bewirken kann. 2. Radiatorenheizung: Radiatoren sind ebenfalls Heizkörper, die aber einen hohen Strahlungsanteil haben. Ein Beispiel dafür sind so genannte Plattenheizkörper. Gut platziert sind Radiatoren für die klimatischen Anforderungen besser als Konvektoren, da die Temperaturunterschiede der Luft geringer sind. Außerdem stellt sich ein Behaglichkeitsgefühl bei Strahlungsheizungen bei niedrigeren Temperaturen ein als bei Konvektionsheizungen. 3. Fußbodenheizung: Fußbodenheizungen sind Strahlungsheizungen, deren Vorlauftemperatur niedrig ist, sogenannte Niedrigtemperaturheizungen. Dafür ist der Anteil an Strahlungsfläche sehr groß - idealerweise der ganze Boden eines Raums. Eine Fußbodenheizung beeinträchtigt optisch den Raum kaum, da keine sichtbaren Heizelemente sichtbar sind. Der warme Boden verhindert „Fußkälte“, dadurch ist es möglich, die Behaglichkeit mit niedrigeren Temperaturen zu gewährleisten. Außenwände und Fensterbereiche sind oft kalt; an diesen Stellen kann es zur Kondensationsbildung kommen.

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4. Raumluftheizung: Diese Art der Beheizung ist ohne kombinierte Klimaanlage selten. Sie kann in Räumen mit hoher Publikumserwartung eingebaut sein, weil durch Heizen gleichzeitig der erforderte Frischluftanteil in den Raum erhöht werden kann. Meist sind solche Heizungen sehr unwirtschaftlich, weil sich Wärme im System absorbiert und die Luft stark getrocknet wird. 5. geschlossenes Temperiersystem: Beruhend auf dem römischen Hypokaustenprinzip, werden beim Temperieren die Außenwände von Gebäuden schwach aufgeheizt. Dies kann durch Luftzüge in den Wänden passieren. Heute werden meist kleine Konvektoren zwischen Außenwand und einer inneren Schale aus Gipskarton angebracht. Fenster- und Türbereiche erfordern zusätzliche Maßnahmen wie Temperierung der Leibungen oder Beheizung der Fenster- und Türprofile. Es reicht, die Wände auf etwa 2° C über der zu erzeugenden Raumlufttemperatur zu erhitzen. Vorteilhaft am Temperiersystem ist die reine Strahlungsheizung und bei Vermeidung kalter Zonen bei Wänden und Fenstern. Außerdem wird die Dämmfähigkeit von Außenmauern durch Austrocknen dieser Zonen verbessert. Ideales System für historische Gebäude mit geschützten Fassaden und neutralen inneren Wänden. 6. offenes Temperiersystem: An Außenwänden werden im Bereich der Fußleisten linienförmige Konvektoren montiert, die auch die Form und Funktion von Fußleisten übernehmen können. Durch den so genannten Coanda-Effekt steigt die erwärmte Luft unmittelbar an der Wand hoch und temperiert diese. Dieses Mischsystem aus Temperierung und Konvektionsheizung kann recht gute Behaglichkeit und durch die Verhinderung von Kondensierung an den Außenwänden akzeptable Luftfeuchtigkeitswerte bewirken. Schwierig ist die Anordnung von ausreichenden Konvektoren, ohne dabei wieder eine Konvektionsheizung zu schaffen. Hier empfiehlt sich wieder die Beheizung von Leibungen und eventuell sogar Fenster- und Türprofilen. Exkurs 3: Abhängigkeit Luftfeuchtigkeit – Temperatur Ist die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu hoch, kann sie durch Heizen gesenkt werden; ist die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu niedrig, kann sie durch Abkühlen erhöht werden. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die Räume im Winter kühl gehalten werden, weil sonst alle bekannten Heizungssysteme eine zu geringe Luftfeuchtigkeit bewirken. Temperaturen zwischen 16° C und 18° C sind ideal und gewährleisten vertretbare Werte bezüglich der relativen Luftfeuchtigkeit Diese Tempera-

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turen sind zwar für das Publikum angenehm, jedoch nicht für das Aufsichtspersonal. Daher sollte beim Engagement des Personals die zu erwartende Temperatur erwähnt und/ oder am Besten vertraglich festgehalten werden. Luftbefeuchter sind aus vielen Ausstellungsräumen bekannt. Entweder durch Verdunsten, durch Zerstäuben oder durch Verdampfen wird Wasser in die Luft abgeben. 1. Verdunster sind relativ teuer, machen Krach und können unangenehme Gerüche verursachen. Des Weiteren sind sie wartungsintensiv und sollten daher nur eingesetzt werden, wo es unbedingt nötig ist. 2. Verdampfer zischen und sollten außerhalb des Handbereichs eingesetzt werden. Es gibt billige, aber wartungsintensive Ausführungen. Wartungsarme Systeme werden statisch an Wänden angebracht und benötigen einen Wasseranschluss. Die für den Dauerbetrieb erforderliche Selbstreinigung – vor allem aufgrund des Verkalkens – erfordert darüber hinaus einen Wasserabfluss. 3. Zerstäuber sind eher ein System für Gewächshäuser, indem an Wasserleitungen Düsen angebracht sind, die das Wasser in feinste Tröpfchen zerstäuben. Dieser Nebel hält sich in der Luft bis auf einige Tropfen, die ab und an herunterrieseln. Aus diesem Grund und wegen des mit dem Wasser versprühten Kalks sind diese Systeme nicht für Ausstellungsräume geeignet. Luftentfeuchter sind preiswerte Geräte, die in zu feuchte Räume gestellt werden. Ein Kompressor kühlt ähnlich wie bei einem Kühlschrank ein Gitter ab, an dem dadurch Luftfeuchtigkeit kondensiert und in einen Behälter abtropft. Diese Geräte sind vergleichsweise laut und funktionieren natürlich nur bis sie voll sind, erfordern also stete Beobachtung. In Kellern und Burgräumen kann es sogar notwendig sein, Luftentfeuchter ganzjährig zu betreiben. 1.2. Vertrag 1. Arbeitet man beruflich für eine Ausstellung, ist ein Vertrag notwendig. Dieser regelt nicht nur das Honorar, sondern legt auch die Pflichten und Rechte der beiden Vertragspartner fest. 2. Ein Vertrag sollte zwar so kurz und übersichtlich wie möglich gehalten werden, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass alles bis ins kleinste Detail eindeutig und unmissverständlich formuliert wird, damit es nicht zu Dif-

ferenzen zwischen den Vertragspartnern kommt. Sinnvoll sind Hinweise auf bestehende Rechtsgrundlagen wie das Bürgerliche Gesetzbuch. 3. Werden mehrere Personen gleichberechtigt beauftragt, ist jeder gesamtschuldnerisch haftbar. Machen die Partner Fehler, kann man dennoch belangt werden. 4. Vernünftige Ratenzahlungen sollten festgelegt werden, besonders wenn die Erstellung des Werkes über eine längere Zeit dauert. 5. Meist referiert die Höhe des Honorars prozentual auf das Budget der realisierten Ausstellung und macht 10% bis 20% des Budgets aus. Die Ausstellungsgestaltung kann diese Summe eventuell nicht allein für sich beanspruchen, je nachdem, wie viel „Sonderfachleute“ wie Lichtgestalter, Kommunikationsdesigner oder Statiker noch einbezogen werden. 6. Besondere Leistungen: Dieser Terminus technicus bezeichnet Leistungen, die im Zuge des so genannten raumbildenden Ausbaus nicht gang und gäbe sind. Beispiele sind Beleuchtungsplanung, Kommunikationsdesign, Mediendesign, Bewachungsplanung und Ausstellungsbetreuung. Der Ausstellungsgestalter sollte dem Veranstalter frühzeitig ein Angebot unterbreiten. Falls er keine Rückmeldung vom Veranstalter erhält, sollte er sich noch einmal bei ihm vergewissern, ob er sich als beauftragt ansehen kann und dies umgehend schriftlich festhalten. 1.3. Terminplan Nur mit einem geeigneten Terminplan ist eine pünktliche und normgerechte Fertigstellung der Ausstellung möglich. Die einzelnen Arbeitsschritte, Leistungsphasen und die wichtigsten Eckdaten sollten frühzeitig, beispielsweise durch Balkendiagramme, festgehalten werden. 1.4. Kommunikationsdesign 1: Grafischer Auftritt einer Ausstellung Die Außendarstellung einer Ausstellung ist nicht zu unterschätzen und sollte bei der Planung genauso berücksichtigt werden wie inhaltliche Aspekte. Zuerst sollte ein Briefing, also eine Kurzbeschreibung der Aufgabenstellung hinsichtlich der anstehenden Kommunikationsmaßnahmen veranstaltet werden. Mit Hilfe des Briefings können dann mehrere Angebote zu Marktpreisen sowie Gestaltungsvorschläge eingeholt werden. Den Vorschlägen sollte eine schriftliche Erläuterung beigelegt werden, um die Gestaltungsentscheidungen zu begründen und zu

erklären. Im Anschluss sollte man sich für eine Werbeagentur oder für einen Designer entscheiden. Der grafische Auftritt einer Ausstellung teilt sich in drei Schritte. Der erste Schritt (Kommunikationsdesign 1) sollte frühzeitig beauftragt werden, damit das Projekt von Anfang an gut auftritt. Das Corporate Design Für ein einheitliches, zusammengehöriges Erscheinungsbild ist ein CD (Corporate Design) notwendig. Es ist die visuelle Identität eines Projekts – möglicherweise als Erweiterung des CDs des Veranstalters – und beinhaltet Logodesign, Briefbögen, Visitenkarten, Bögen für Leihanfragen und Objektlisten, Verträge, Onlineauftritte, Raumgestaltung und die Farbgebung. Bei der Berücksichtigung und Einbindung aller Punkte in die Gestaltung kann sich ein Corporate Design etablieren und wird vom Publikum als Teil der Veranstaltung wiedererkannt. So kann ein einzigartiger und durchdachter Gesamteindruck entstehen. Der zweite Schritt –das direkt auf die Ausstellung bezogene Kommunikationsdesign- erfolgt in der 5. Leistungsphase. Der dritte Schritt – das Kommunikationsdesign der für den Besucher zugängliche Printmedien- erfolgt in der 6.Leistungsphase.

2. Leistungsphase 2 nach HOAI (7% der gesamten planerischen Leistung): Vorplanung (Projekt- und Planungsvorbereitung Kennenlernen des Ausstellungsthemas und des Ausstellungskonzepts durch einen Dialog mit den zuständigen Autoren oder den Herstellern der zu zeigenden Objekte (Künstler): Das zügige Skizzieren von Ideen mit Hilfe von Papier, Bleistift und Farbstiften (Radiergummi und Messgeräte nicht vergessen) fördert das Verständnis und ist eine Art Sprachregelung zwischen den Partnern. Abstraktion und Künstlichkeit helfen meist nicht weiter und fördern Missverständnisse. 2.1. Objektliste: Eine Objektliste sollte sinnfällig gestaltet sein. Basis ist ein Datenbankprogramm wie File Maker oder bei kleineren Projekten Excel. Oft verfügen Ausstellungsgestalter und Veranstalter nicht über das gleiche Programm, doch die beiden oben genannten Programme laufen sowohl auf Windows als auch auf Mac, d.h. Geräte können vernetzt

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werden. In einer Objektliste werden alle Objekte erfasst, unabhängig davon, ob eine Ausleihe zu erwarten ist, oder ob es sich um einen eher unrealistischen Wunsch handelt (Desiderata). Die Objektliste dient als inhaltliches Grundgerüst einer Ausstellung und muss permanent nachgeführt und aktualisiert werden. Sie ist die Grundlage jeglicher weiteren Arbeit, sodass alle, die an dem Ausstellungsprojekt beteiligt sind, Zugriff auf diese Liste haben sollten. Zuweilen ist es sinnvoll, die Liste nur von einer Person führen und aktualisieren zu lassen, um Unordnung zu vermeiden. Eine übersichtliche und gut geführte Objektliste hilft den Autoren und Gestaltern bei der Platzierung – sie ist weiterhin Grundlage für die Leihanfragen und bildet das Grundgerüst für den Nummernkatalog und die Objektbeschriftung. In einer Objektliste sollten folgende Angaben vermerkt sein: 1. Registriernummer: 
Jedes Objekt erhält eine fortlaufende Nummer. Es sollten keine weiteren, inhaltlichen Merkmale hinzugegeben werden, da Objekte im Laufe der Vorbereitung das Kapitel wechseln können. Jede Nummer wird nur einmal vergeben. Wenn das Objekt im Lauf der Recherche wegfällt oder vom Leihgeber abgesagt wird, sollte das Objekt in der Datenbank bleiben, die Nummer wird nicht ein zweites Mal vergeben, um Missverständnisse und zu vermeiden. Die Registriernummer ist das Kommunikationsinstrument mit der Ausstellungsgestaltung, der Transportgesellschaft, der Versicherung und untereinander. 2. Leihgeber: 
ggf. Nennung des Objekteigentümers und Sammlungsbereichen, wie Adresse, Ansprechpartner, Telefon, Fax und E-Mail 3. Inventarnummer: 
Nummerierung der Objekte innerhalb der Sammlungen zur vereinfachten Kommunikation mit dem Leihgeber 4. Maße:
Vermerk der Maße nach musealen Standards (Höhe x Breite x Tiefe). Vorsicht bei Bibliotheken: Bei Büchern und Karten ist oftmals Breite vor Höhe vermerkt, meist ohne Tiefenangabe 5. Gewicht: 
Erfragen des Gewichts der Objekte (da Angabe meist nicht vorhanden), bei denen dieses eine besondere Rolle spielen könnte (Transport, zulässige Belastungen, erhöhte Kosten für Verstärkung von Transportwegen und Ausstellungsflächen) 6. Material: 
Jedes Material hat seine eigenen Spezifikationen.

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7. Abbildung: 
Abbildungen sollten unbedingt Teil einer Objektliste sein. Recherchetreibende dürfen ihren Arbeitsplatz nicht ohne Kamera verlassen, um jederzeit eine Abbildung schießen zu können. Oftmals ist es schwer kostengünstige Abbildungen zu erstehen. 8. Konservatorische Anforderungen: 
Aufführen spezieller Wünsche des Leihgebers oder Hinweise von Restauratoren 9. Versicherungswert: 
Jede Ausstellung sollte ihre Leihobjekte versichern (praktisch wenn die Datenbank rechnen kann, um jederzeit den richtigen Versicherungswert der Ausstellung zu erkennen) 10. Kurierbegleitung: 
Regelung über Transport und Begleitung 11. Status und Datum: 
Aufführen der unterschiedlichen Stadien eines Projektes:
 1. Datum der Aufnahme in die Objektliste, 2. Angefragt, Datum, 
3. Abgesagt, Datum,
 4. Zugesagt, Datum 12. Besondere Bemerkungen: 
Ergänzung zusätzlicher Text- oder Bildbestandteile (manuell oder digital) 13. Objekttext: 
Objektbeschriftung zur Vereinfachung des Arbeitsprozesses bei der Kataloggestaltung und Herstellung von Objekttexten 14. Katalognummer: 
abschließender Eintrag nach Bestätigung aller auszustellenden Objekte

6. Einheitspreis: 
Als Preis pro Einheit sind Schätzpreise anzugeben. 7. Gesamtpreis: 
Entsteht durch Multiplikation des Produktpreises mit der gewünschten Menge. 8. Addition:
 Beim Zusammenrechnen ist darauf zu achten, dass Honorare und Mehrwertsteuer nicht vergessen werden. Sinnvollerweise werden alle Zahlen als Nettobeträge (ohne Mehrwertsteuer) erfasst und zur Gesamtsumme die jeweils gültige Mehrwertsteuer ausgewiesen und am Schluss zur Nettosumme hinzugerechnet.

2.2. Kostenschätzung Meist steht für eine Ausstellung ein begrenztes Budget zur Verfügung. Im Zuge der Leistungsphase 2 ist die Kostenschätzung zu erstellen, um frühzeitig zu ermitteln, ob Planung und zur Verfügung stehendes Budget harmonieren. Sinnvoll ist es, die Kostenschätzung in einem Tabellen-kalkulationsprogramm zu erstellen. Folgende Spalten sollten eingerichtet werden: 1. Positionsnummer: mit Oberpositionen und Unterpositionen. 2. Menge: 
Anzahl, Länge, Volumen oder ähnliches ist als natürliche Zahl einzugeben. Damit ohne Probleme mit diesen Zahlen gerechnet werden kann, sind Einheiten und Erläuterungen in dieser Spalte zu vermeiden. 3. Menge 2: 
Es kann sinnvoll sein, eine zweite Mengenspalte einzufügen (zum Beispiel Breite), um Rechenbefehle leichter erkennbar zu machen. So können Änderungen einfach eingegeben werden. 4. Einheit:
Um gut rechnen zu können, sind die Einheiten nicht in den ,Mengenspalten‘ unterzubringen. 5. Textliche Beschreibung: 
Eine kurze Beschreibung kann wie folgt sein: „Ganzglasvitrinen“, oder „Acrylglashauben auf Spanplattensockeln“.

3. Leistungsphase 3

2.3. Bauvoranfrage Bei besonders ungewöhnlichen Projekten ist die Bauvoranfrage ein Mittel, um bereits vor der Entwurfsphase durch das Herantreten an die Bauaufsichtsbehörde (prüft mit BauO NRW) einen so genannten Vorbescheid zu erhalten, der zwar rechtlich nicht bindend ist, aber letztlich eine abgestimmte Richtschnur bildet. Die Ausstellungsgestalter sollten bei größeren Projekten nicht zögern, zu diesem Mittel zu greifen, da es Planungssicherheit verschafft. Eine Bauanfrage als besondere Leistung sollte mit dem Veranstalter verhandelt werden, damit dieser Mehraufwand dementsprechend honoriert wird.

nach HOAI (15 % der gesamten planerischen Leistung): Entwurfsplanung (System- und Integrationsplanung) Auf der Grundlage von Skizzen werden technische Zeichnungen im Maßstab 1:100 gefertigt und im Maßstab 1:50 als Modell dargestellt. Dem Ausstellungsrundgang gilt ein besonderes Augenmerk. Weiterhin ist der Entwurf auf Barrierefreiheit hin zu untersuchen. Die Objektliste sollte einen vorläufigen Abschluss erreichen und es wird eine Kostenberechnung erstellt. Der folgende Exkurs soll helfen technische Zeichnungen für die Bauaufsichtsbehörde anzufertigen. Exkurs 4: 10.5. Einige Bemerkungen zu Maßordnungen im Bauwesen In Bauten sind Regelmaße zu finden, die letztlich eine Bezugsgröße haben: „Der Mensch als Maßstab“1. Im Gegensatz zur Typografie, einem zweidimensionalen Medium, verwehrt sich die Dreidimensionalität einer allgemein gültigen Maßordnung. Module, die sich in der Fläche, als im Grundriss, in sinnvolle Rasterung einpas-

sen lassen, sperren sich in der dritten Dimension, also in der Höhe, oftmals genau diesen Maßschritten. Folgende Maßordnungen können erwähnt werden: Wichtiger als Aufteilung in Maßordnungen sind im Bauwesen die Begriffe Rohbaumaße und Fertigbaumaße. Die Maße des Rohbaus unterscheiden sich im Grundriss minimal und vertikal oft erheblich von den Fertigbaumaßen. Die Rohbaumaße von Tür- und Fensteröffnungen sind im klassischen Mauerwerksbau beispielsweise .... Der Planverfasser muss in den Höhenmaßen umsichtig vorausschauen: So kann etwa auf eine Rohdecke Trittschalldämmung, Wärmedämmung, Estrich und Parkett aufgebracht werden. Diese Bauteile erreichen beim späteren Innenausbau eine Höhe, die zum Beispiel eine Fertigtreppe, die bereits beim Rohbau eingebracht wird, einhalten muss. Ein Hilfsmittel dabei ist der so genannte Meterriss, eine Linie im Rohbau, die genau 1,00 m über dem Fertigfußboden verläuft und diesen virtuell bereits im Rohbau präsent sein lässt. Einige gängige Bauraster:  Das heute üblichste Raster baut auf 1,25 m auf. So werden Gipskarton- und Blechplatten vorzugsweise in der Größen 2,50 m auf 1,25 m angeboten. Die Hälfte dieses Maßes, 0,625 m, ist der heute übliche Abstand von senkrechten Haltekonstruktionen (Ständern) im Trockenbau. Dieses Bauraster ist aber bei Türausschnitten ungeschickt, denn Türen sind 0,70 bis 1,00 m breit. Auch in der Höhenentwicklung gibt es Probleme: 2,50 m reichen als Modul nicht aus, da Deckenstärken von diesem Modul abgerechnet werden und dann nach heutigen Empfindungen Räume zu niedrig werden.  Der schweizerisch-französiche Architekt Le Corbusier vertrat die Ansicht, Räume mit einer Höhe von 2,20 m wären ausreichend, er entwickelte dafür ein eigenes Bauraster, das aber heute nicht mehr akzeptiert wird.  Im Theater ist eine Rasterung von 16 2/3 cm üblich, also einem sechsten Teil eines ganzen Meters. Rollpodeste und Treppenstufen bauen auf diesem kleinsten Maß auf. Dieses sinnvolle Raster hat seine Schwächen bei den übertriebenen Auftrittsbreiten von Treppen (33 1/3 cm), die dadurch eine zu große Grundfläche beanspruchen und bei den „Bühnenwagen“, die bei 16 2/3 cm nur relativ kleine und dadurch schwergängige Rollen mit einer Höhe von 12,5 cm zulassen. 33 2/3 cm wäre zu hoch, 20 cm ist ideal.  Oswald Matthias Ungers, ein Fetischist der Gebäudeaufrasterung hat beim Neubau des Wallraff-Richartz-Muse-

21

ums in Köln ein Raster von 97 cm angewendet, das eher eine augenscheinliche als wirkliche Ordnung anbietet.  Das „System 180“, in den 1980er Jahren in Berlin von Jürg Steiner entwickelt, basiert auf einer von ihm beobachteten vertikalen Grundordnung die auf Höhenentwicklungsschritten von 180 mm beruht. 180 mm sind eine ideale Treppenstufenhöhe, in ein Regal von 360 mm Höhe passen Ordner, 720 mm sind ideale Systemhöhe für Tische, 900 mm und 1080 mm sind je nach Anwendung ideale Geländerhöhen. 3.1 Materialfestlegungen: Alle einzubauenden Teile sollen festgelegt werden. Dabei sind neben ästhetischen Grundentscheidungen sicherheitstechnische, umweltbezogene und finanzielle Belange abzuwägen. Heute sollte auch vermehrt an „Nachhaltigkeit“ gedacht werden: Wenig Müll produzieren und schon beim Entwurf daran denken, was nach dem Ausstellungsende mit den Einbauten geschehen könnte. Grundsätzlich ist es sinnvoll, brandschutztechnische Belange ebenfalls schon im Entwurf zu berücksichtigen. 3.1.1. Materialeigenheiten von Bettina Werner Nachfolgend wird auf die Materialeigenschaften und -eigenheiten von Holz, Kunststoff, Papier und Metall eingegangen. Holz ist ein beliebter Rohstoff, weil er Eigenschaften hat, die man sich gut zu Nutze machen kann. Dazu gehören die hohe Druckfestigkeit bei gleichzeitiger Elastizität und die oft große Beständigkeit. Nach spezifischen Eigenschaften wie Härte, Gewicht und Festigkeit kann man einzelne Hölzer einteilen. Fichte und Tanne gehören zu den weichen Hölzern, während die Eiche ein typisches Hartholz ist. Diese Eigenschaften bestimmen auch die Verwendung des Holzes. So gelangen in Fichte leicht Kerben und Löcher, während die Oberfläche des Eichenholzes anderen Gegenständen und mechanischen Belastungen mehr Widerstand entgegensetzt. Auch die Feuchte muss beachtet werden, denn im Holz findet die Wasserleitung des Sprosses statt. Schon deshalb ist der Wasseranteil an der Masse eines Baumstammes sehr hoch. Man spricht auch häufig davon, dass Holz “arbeitet”. Das meint, dass Holz auch nachdem es getrocknet wurde immer noch die Eigenschaft behält, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben – man spricht dann vom Quellen und Schwinden. Dieser Eigenschaft von Holz muss Rechnung getragen werden, wenn man es als Nutzholz, z.B. als Bauholz, verwendet. Eine weitere Eigen-

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schaft von Holz ist das Verhältnis von Masse zu Festigkeit. Andere Werkstoffe, wie Stahl oder Beton sind bei vergleichbarer Festigkeit schwerer. Die Festigkeit in Faserrichtung ist dabei am höchsten. Für manche Verwendungszwecke boten sich früher Tropenhölzer an, die teilweise extrem witterungsbeständig sind. Beispiele für solche Hölzer sind Teakholz und Bagassa. Ein anderes begehrtes Holz ist die Mooreiche. Dies ist keine eigene Art, sondern eine Eiche, die lange Zeit in Mooren gelegen hat. Die Mooreiche hat eine charakteristisch dunkle, fast schwarze Färbung. Kunststoffe können vielfältig verwendet werden. Polyethen findet zum Beispiel Verwendung für unzerbrechliche Gefäße, Flaschen, Behälter, Eimer, Isoliermaterial, Verpackungsmaterial (Plastikfolien usw.), da es durchscheinend und wachsartig ist. Allerdings hat Polyethen eine relativ niedrige Glasübergangstemperatur (110°C). Dann gibt es auch noch Polymethacrylsäureester die Verwendung für Rohre, Platten, Gebrauchsgegenstände, Fenster, Brillengläser finden. Wenn es niedrig polymerisiert ist kann es als Klebstoff oder Acrylglas verarbeitet werden. Eine wichtige Eigenschaft ist, dass es Glasklar und hart ist. Allerdings sollte beachtet werden, dass es auch spröde ist. Grundsätzlich gibt es drei Arten von Kunststoff die sich in ihren Eigenschaften stark unterscheiden und somit für ganz verschiedene Ideen verwendet werden kann. Kunststoff bietet allerdings für fast jede Idee eine Umsetzungsmöglichkeit. Nachfolgend eine Tabelle zum Nachschauen welcher Grundkunststoff sich anbietet. Eigenschaften

mechanische Eigenschaft

Verhalten beim Erwärmen

Verhalten beim Abkühlen

Abnahme der Elastizität

Erweichung

Verfestigung

keine Änderung

Thermoplaste

weich

Elastomere

elastisch, gummiartig

leichte Erweichung

Verfestigung

Duroplaste

hart, spröde

keine Erweichung

Verfestigung

Papier ist ein flächiger Werkstoff und heute der meistgenutzte Druckuntergrund. Es besteht aus Pflanzenfasern, die sich miteinander verkleben und verfilzen, nachdem sie zuvor aufgeschlossen wurden. Papier wiegt zwischen 7 und 150 Gramm pro Quadratmeter. Eine Unterteilung erfolgt in ungestrichene und gestrichene Papiere. Ungestrichene Papiere können oberflächenbehandelt sowie pigmentiert sein. Die Druckfarbe wird bei diesen Papiersorten aufgesaugt. Naturpapiere lassen keinen Druck mit feinen Rastern zu. Gestrichene Papiere dagegen werden in einer Streichmaschine mit

Streichfarbe versehen. Die Druckfarbe wird durch diese glatte veredelte Oberfläche nicht aufgesaugt. Gestrichene Papiere ermöglichen somit ein wesentlich feineres Raster. Da sie sich besonders gut für Druckmotive mit Bildern eignen spricht man bei gestrichenen Papieren auch von Bilderdruckpapieren. Papiere reagieren hygroskopisch, das heißt, sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab. Die Zellstofffasern quellen auf, wenn das Papier feuchter wird. Papiere reagieren aus diesem Grund sensibel auf Klimaschwankungen. Die besten Bedingungen für Papiere herrschen, wenn die Raumtemperatur bei ca. 20° C und die Relative Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 55% liegen. Typische Metalleigenschaften sind der metallische Glanz und das Reflexionsvermögen, was auch bei der Beleuchtung und Verarbeitung beachtet werden muss. Eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit und Duktilität (Verformbarkeit) lassen viele Möglichkeiten in der Bearbeitung und Verarbeitung zu. Viele Ideen können mit verschiedenen Metallen umgesetzt werden. Eine hohe Dichte und Undurchsichtigkeit sind weitere Eigenschaften. Beispielhaft wird auf Aluminium und Stahl eingegangen: Aluminium ist ein vielseitig verwendbares Material. Es ist stark und leicht, denn es hat nur ca. 1/3 des Gewichts von Stahl (2,7 kg/dm3). Ein niedriges Gewicht reduziert natürlich den Energieverbrauch beim Transport und ist auch bei der Montage vorteilhaft. Ebenfalls ist es unbrennbar. Aluminium ist spröde und hat einen niedrigen Schmelzpunkt. Es reflektiert sowohl Licht als auch Wärme. Dadurch und aufgrund seines geringen Gewichts eignet sich Aluminium hervorragend für Reflektoren beispielsweise in Beleuchtungskörpern. Aluminium kann durch Oxydation eine schützende Oxidschicht bilden, die das Metall korrosionsbeständig macht. Das verlängert das Leben von Aluminium in Fahrzeugen und Gebäuden wodurch sich der Wartungsbedarf reduziert. Beim Stahl gibt es je nach Legierung verschiedene Arten. Abhängig durch das Legieren mit Kohlenstoff und anderen Legierungselementen in Kombination mit Wärme- und thermomechanischer Behandlung können seine Eigenschaften für einen breiten Anwendungsbereich angepasst werden. Der Stahl kann zum Beispiel weich und dafür ausgezeichnet verformbar hergestellt werden, wie etwa das Weißblech von Konservendosen. Demgegenüber kann er sehr hart und dafür spröde hergestellt werden, wie etwa martensitische Stähle für Messer (Messerstahl). Moderne Entwicklungen zielen darauf, den Stahl gleichzeitig fest

und verformbar herzustellen, als Beitrag zum Leichtbau von Maschinen. Stahl hat ein spezifisches Gewicht von 7,8 kg/dm3 , ist sowohl warm als auch kalt verformbar und zudem preiswerter als Aluminium. Die Festigkeit ist um ein vielfaches höher als die von Aluminium, die Schweißbarkeit besser und Verbindungsmittel wie Schrauben sind in angepasster Materialistik auch im Baumarkt zu bekommen. 3.2. Exponateigenheiten Die letzte Maßnahme vor der Eröffnung einer Ausstellung ist das Einbringen der Objekte. Abgeschlossen sollten bis dahin alle Tätigkeiten sein, die Staub entwickeln, denn Ausstellungsobjekte erfordern einen besonderen Schutz. Je nach Exponat, abhängig von Wert und Beschaffenheit, gelten spezielle Auflagen. Diese beziehen sich auf allgemeine Standards hinsichtlich der Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Behandlung, Präsentation, Sicherheit und auch der Ausstellungsdauer. Formulierte und vorgegebene Standards müssen eingehalten werden. Nachfolgend eine Tabelle mit den durchschnittlichen Standardwerten.

Objekt

Temperatur

Luftfeuchte Lichtstärke (max.)

Anmerkungen

Gemälde

18-22° C

55 +/- 2 %

200 Lux

1

Papier

18-22°C

50 +/- 2 %

50 Lux

1,2,3

Handschriften

18-22°C

50 +/- 2 %

50 Lux

1,2,4

Bücher

18-22°C

50 +/- 2 %

50 Lux

1,5,7

Plakate

18-22°C

50 +/- 2 %

50 Lux

1,2,5,9

Textilien

18-22°C

53 +/- 2 %

50 Lux

1,3,5,6,8

Metall

18-22°C

45-50 %

10

Plastik, Glas

18-22°C

45-50 %

1

Holz, Knochen

18-22°C

55 +/- 2 %

150 Lux

Anmerkungen in der Tabelle: 1 Kunstlicht 2 vertikale Präsentation 3 max. 3 Monate 4 max. 6 Wochen 5 auf säurefreiem Karton 6 auf Ultraphan Film 7 Buchwiege mit max 36° Neigung 8 staubdichte Schaukästen

23

6

9 gerahmt, nicht überlappend 10 Schutz vor Kondensation 3 Flucht- und Rettungswege und ihre Kennzeichnung in Ausstellungsbereichen Die Flucht- und Rettungswege sowie ihre Kennzeichnung fallen in den großen Bereich der Sicherheit und Absicherungen eines Museums. Dieser Bereich ist deshalb von großer Bedeutung, weil ein Museum oder eine Ausstellung eine Sammlung von Kulturgütern darstellt, die zum Teil einzigartig sind. Doch ist in diesem Kontext deutlich zu sagen, dass der Personenschutz auch im Ausstellungskontext immer vorzuziehen ist. Deshalb ist ein offener Fluchtweg und seine Kennzeichnung in jedem Fall –auch in historischen Gebäuden- stets zu gewährleisten. Dabei können die Gründe, wann ein Fluchtweg benutzt wird, weil ernstzunehmende Gefahr droht, sehr unterschiedlich sein. So kann es beispielsweise zum Ausbruch eines Feuers, zur Rauchentwicklung und einer erhöhten Strahlungswärme kommen. Auch Wasser kann im Fall eines Rohrbruchs, eines Hochwassers oder wetterbedingt z.B. bei Hagel oder Schnee zur Gefahr, werden. Besonders zu berücksichtigen ist die von Menschen erzeugte Gefahr z.B. durch Raubüberfälle und Vandalismus. Terroristische Anschläge gerade bei Ausstellungen mit politischen und religiösen Themen sollten nicht außer Acht gelassen werden. Bei der durch Menschen verursachten Gefahr ist zu berücksichtigen, dass der Täter möglicherweise ebenfalls den Fluchtweg verwendet, um in die Ausstellung zu gelangen oder zu fliehen. Deshalb eignen sich Kameras, um die Fluchtwege zu überwachen.4

heitliche Brandschutzzeichen, Fluchtpläne und Rettungspläne im Zuge der Globalisierung in Kraft getreten und gilt seit dem in über 150 Ländern- darunter auch Deutschland. Hierbei ist zu beachten, dass die neuen Regeln an einigen Stellen vor der zu vor geltenden DIN 4844-3 abweichen.5 Ältere Ausstellungen und Museen müssen deshalb ihre Fluchtwege anpassen und die entsprechende neue Kennzeichnung vornehmen. Wenn eine Ausstellung wechselt, empfiehlt es sich zu prüfen, ob die vorherige Ausstellung schon die DIN ISO 23601 berücksichtigt. Diese DIN bezieht sich vor allem auf die Gestaltung eines Flucht- und Rettungsplans, der stets sichtbar angebracht werden muss. Ein solcher Plan besteht aus einem Grundriss, in dem der Fluchtweg und alle wichtigen ortsgebundenen Hinweise für Notsituationen eingetragen werden. Folgende Änderungen sind diesbezüglich vorgenommen worden: 1. Der Standort des Betrachters ist nun mit einem blauen Kreis einzutragen 2. Farbliche Unterscheidungen zwischen horizontalem und vertikalem Fluchtweg entfallen 3. Die Mindestgröße für den Maßstab des Plans variiert je nach Bauwerkgröße 4. Die Plangröße ist für jeden Raum speziell festgelegt 5. Die Regeln für das Verhalten im Brandfall und bei Unfällen sind in der Nähe des Flucht- und Rettungsplans aufzuhängen. 6 Im konkreten Fall kann die DIN ISO 23601 für einen Preis zwischen ca. 80- 107 € je nach Sprache bestellt oder online heruntergeladen werden.

Erste Hilfe

Fluchtweg oder Rettungsweg? Fluchtwege dienen dazu, möglichst schnell und sicher ein Gebäude bei Gefahren verlassen zu können, d.h. sie führen direkt nach draußen. Dabei dienen sie dabei primär zu Selbstrettung. Die Person in Gefahr muss also selber in der Lage sein, sich aus der Notlage über den Fluchtweg zu befreien. Damit grenzt sich ein Fluchtweg von einem sogenannten „Rettungsweg“ ab. Der Rettungsweg muss nämlich so beschaffen sein, dass auch Verletzte, die sich nicht mehr selber aus der Notlage befreien können, aus dem Gebäude geschafft werden können. Fluchtwege kennzeichnen Im Jahr 2010 ist die DIN ISO 23601 für international ein-

Auf Grund der Norm sollten folgende Regeln beachtet werden:

Brandmelder

3 Frey, B.F., Ausstellungen entwerfen. Kompendium für Architekten, Gestalter, und Museologen, Basel 2014. 4 Vgl. http://vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_3511_web. pdf

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nzeichnung von wichtigen Hilfsmitteln z.B. Feuerlöschern und Erste Hilfe Kästen müssen auch entsprechend in den Räumen an entsprechender Stelle gut sichtbar angebracht werden. Hier einige der seit 2010 häufig im Museum verwendeten Kennzeichnungen:8 Kennzeichen

Erklärung

Richtungsangabe

Notausgang in Richtung

Sammelplatz

Notruftelefon

Feuerlöscher

7

Die im Fluchtplan verwendeten Piktogramme zur Ken-

5 Vgl. http://www.f-plan.de/aktuelles/din-iso-23601.html 6 Vgl.http://www.nasg.din.de/cmd?artid=134503696&bcrumblev el=1&contextid=nasg&subcommitteeid=54754424&level=tpl-artdetailansicht&committeeid=54739031&languageid=de 7 http://www.f-plan.de/aktuelles/din-iso-23601.html

beinhalten. Hier ein Einblick in die Software. Zuerst wird in der Regel ein neues „Projekt“ erstellt. Dann erscheint ein vorgegebener Plan mit einem Grundriss, den man nun individuell anpassen kann.9

Es empfiehlt es sich eine externe Firma damit zu beauftragen, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen im Bereich der Fluchtwege und deren Kennzeichnung durchführen zu lassen. Die Sicherheitsfirmen beziehen sich normalerweise auf aktuelle Rechtslagen und Standards. Diese Firmen geben auch Beispiele für korrekte Fluchtwegpläne heraus oder vertreiben CDs, die genormte Symbole und passende Software im von Preis ca. 230€ 8 FluchtplanDirekt, Forum Verlag Herkert GmbH

Brandschutzordnung Im Jahr 2013 und 2014 wurde die Brandschutzverordnung DIN 14096 noch einmal neu durchdacht. Die Brandschutzordnung ist ein DIN A4 großes gerahmtes Papier, was das Verhalten im Brandfall in Piktogrammen mit wenig Text erklären soll. An dieser Stelle ist dazu zusagen, dass dieses Papier in keinem Falle den Flucht- und Rettungsplan ersetzt. Es kann nur eine Unterstützung für einen bestehenden Rettungsplan sein. Ob ein solcher Hinweis für ein Museum von Nöten ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Sinnvoll ist dieser, wenn das Museum besonders groß ist oder der Ausstellungsraum komplizierte Rettungswege im Brandfall beinhaltet. Auf einer Brandschutzverordnung werden üblicherweise auch die Brandschutzbeauftragten und Brandschutzhelfer notiert. Auch das kann einen reibungslosen Ablauf der Rettung im Brandfall begünstigen und chaotische Zustände und Massenpanik verhindern.10 Es ist aus demselben Grund sinnvoll, die 5-W-Fragen auf der Brandschutzordnung zu notieren: 1. Wer meldet? 2. Was ist passiert? 3. Wie viele sind betroffen? 4. Wo ist etwas passiert? 5. Warten auf Rückfragen! 11 Zudem ist eine Einteilung in die Schritte „Ruhe bewahren“, 9 Screenshot von FluchtplanDirekt von Forum Verlag Herkert GmbH 10 Vgl. http://www.sicherheitsmelder.de 11 Vgl. https://www.zv.uni-augsburg.de/abt/abt5/info/ref6/archiv/ brandschutzordnung_2014/

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„Brand melden“, „in Sicherheit bringen“, „Löschversuche unternehmen“ vorzunehmen. Die Brandschutzordnung muss in regelmäßigen Abständen (alle 2 Jahre) überprüft werden. 12 Bauordnung Bevor die Ausstellung beginnt, werden die Fluchtwege sowie ihre Kennzeichnung üblicherweise von der Bauaufsichtsbehörde geprüft. Die verwendet als Maßstab die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes. Deshalb kann die Bauordnung regional abweichen. Die Bauordnung NRW ist auch online einsehbar. Sie ist allerdings auf alle möglichen Verwendungsarten (also nicht speziell für Museen und Ausstellungsräume) gültig, sodass das für die Museen Zutreffende jeweils herausgefiltert werden muss. Das Bundesland Nordrheinwestfalen fasst die notwendigen Baumaßnahmen im Bereich Flucht- und Rettungswege in Abschnitt 4 zusammen. Hier heißt es unter anderem: 1. Als notwendige Flure bezeichnet man die Flure, die als Rettungswege gelten. Diese müssen so angelegt sein, dass sie im Notfall alle sich im Gebäude aufhaltenden Personen möglichst zeitgleich nach draußen bringen können. Bauteile in solchen Fluren wie Wände oder Geländer sollten mindestens aus Materialien der Feuerschutzklasse F30 bestehen. Zur Sicherheit sollten Flure, die länger als 30m sind, noch einmal durch Türen in kleinere Einheiten unterteilbar sein. Die Türen sollten rauchdicht und selbstschließend sein. 2. Jedes nicht in der ebenen Ebene liegende Geschoss muss durch mindestens eine Treppe mit 1m Breite und mit festem Handlauf (0,90 m, bei Treppen mit mehr als 12 m Absturzhöhe mindestens 1,10 m hoch) versehen zugänglich sein. Diese Treppe wird „notwendige Treppe“ genannt und darf keine „einschiebbare Treppe“ oder eine „Rolltreppe“ sein. Dies ist im Museum vor allem dann zu bedenken, wenn Ausstellungsobjekte auch in Dachkammern zu sehen sein sollen oder die Ausstellungsräume schon sehr alt sind und nur Leitern die Ebenen verbinden. 3. Falls keine Gefahr für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung besteht, sind bis zu 5 Stufen ohne Handlauf zulässig. Dies könnte für Ausstellungsgestalter von Interesse sein, wenn sie eine inhaltliche Gliederung der Exponate durch kleine Podeste wünschen. 4. Wenn Fenster als Rettungswege dienen, müssen sie im Lichten mindestens 0,90 m x 1,20 m groß sein. Sie dürfen nicht höher als 1,20 m über der Fußbodenoberkante angeordnet sein. Besondre Regelungen gelten, wenn die für die Flucht-/Rettungswege notwendigen Öffnungen in einer 12 Vgl. ebd.

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Dachschräge liegen. 5. Menschen, die in einer Notsituation einen Rettungsweg verwendet haben, sollten immer an einer solchen Stelle draußen auskommen, dass sie für Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr sofort sichtbar sind. 13 Die hier zusammen gefassten Punkte werden für den Ausstellungsgestalter vor allen dann wichtig, wenn die Trennwände die einzelnen Exponate nach Themen sortieren und den Besucher durch die Ausstellung führen, bedacht werden. Rettungswege sollen einerseits bei Gefahr frei zugänglich sein, aber auch nicht so angelegt, dass sie die Ausstellung inhaltlich stören. Ähnliches gilt für die Kennzeichnung. Sie sollte die Exponate in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigen, aber bei Gefahr gut sichtbar sein. 3.4 Normen des Brandschutzes Die Normen des Brandschutzes sind ebenfalls in den Bereich der Sicherheit einzuordnen. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die Bauordnung von NRW (BauO NRW). 3.4.1 Entflammbarkeit Brandklassen: A. unbrennbare Stoffe A1: nicht brennbar ohne Nachweis. Dieses Kriterium erfüllen alle Stoffe, die natürlich unbrennbar sind, wie Steine, Ziegel, Eisen und Glas. A2: nicht brennbar mit Nachweis Zu dieser Klasse gehören Stoffe, die künstlich hergestellt werden und auf Grund einer bauaufsichtlichen Zulassung unbrennbar sind, wie Gipskartonplatten, Faserzement und Schaumglas. B: brennbare Stoffe B1: schwer entflammbar Diese Klasse beinhaltet brennbare Stoffe, die unabhängig von ihrer „Brandlast“ nur unter Zugabe einer gewissen Energie entflammen, wie z.B. gehobeltes Holz in einer Stärke von mindestens 3 cm oder auch Kohle. Die meisten Textilien können schwer entflammbar ausgerüstet werden. Baumwolle und Papier können mit salzhaltigen Imprägnierungen „schwer entflammbar ausgerüstet“ werden. Diese Salze können jedoch Metalle und gewisse organische Stoffe angreifen. B2: normal entflammbar Zu den normal entflammbaren Stoffen zählen die meisten üblichen Materialien, wie Holz, Textilien, Kunststoffe und 13 Vgl. Bauordnung NRW, https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_ anzeigen?v_id=5820031106092333838#det305999

Acrylglas. B3: leicht entflammbar Als leicht entflammbar zählen Stoffe, die von einem einzigen Funken entflammt werden können, wie Papier und Holzwolle. 3.4.2 Feuerwiderstandsklassen 1. F30: Feuerhemmend Bauteile, wie beispielsweise klassische Gipskartonwände, leisten einem einwirkenden Feuer für bis zu 30 Minuten Widerstand. Bei Stahl ist zu beachten, dass er sehr empfindlich gegen Wärme ist und schon bei 200° Celsius die Hälfte seiner Festigkeit verliert. Dem gegenüber kann ein Holzbalken (12 cm x 12 cm) ein halbstündiges Feuer überstehen; allerdings ist nach einer gewissen Zeit mit einem Festigkeitsverlust zu rechnen. Auch eine Eichenholztür von 4 cm Stärke kann als feuerhemmend gelten. Es ist zu beachten, dass Türen in Deutschland einer reglementierten Kontrolle mit entsprechenden Prüfzeichen unterliegen. Dickwandiger Stahl kann durch geprüfte Anstriche feuerhemmend lackiert werden. Diese Lacke schäumen bei Wärmeentwicklung auf und erzeugen ein Luftpolster um den Stahlträger. 2. F60: Feuerbeständig Die meisten tragenden Bauteile in Gebäuden müssen diese Anforderung erfüllen und eine Stunde dem Feuer Widerstand leisten können. Diese Bauteile sind in öffentlichen Gebäuden üblicherweise unbrennbar und werden in Form von Decken, Wänden und Stützen verbaut. Stählerne Bauteile werden üblicherweise durch Vormauern oder Beplanken mit Gips(karton)platten verkleidet. Bei Betonbauteilen ist eine Überdeckung der Armierung von 2 cm notwendig. Auch Sonderglaskonstruktionen können feuerbeständig sein. 3. F90: Hochfeuerbeständig In Sonderfällen müssen Bauteile anderthalb Stunden einem Feuer Widerstand leisten können, beispielsweise in Hochhäusern. 3.4.3 Brandlast Das dritte Kriterium neben der Entflammbarkeit und dem Feuerwiderstand ist die Brandlast. Darunter wird die Energie verstanden, die im Falle eines Brands freigesetzt

werden kann. In der Entwurfsplanung ist bereits auf eine gute Auswahl von Baustoffen zu achten. Für Ausstellungen ist die Feuerwiderstandsklasse meist nicht von Belang. Aufgrund der Brandlast ist auf den Einsatz von möglichst unbrennbarem Material zu achten. Brennbares Material sollte in öffentlichen Gebäuden mindestens schwer entflammbar sein. 3.4.4 Brandschutzkonzept Es ist sinnvoll, frühzeitig ein Konzept zum Verhüten von Schäden an Exponaten, Raum und Publikum durch Feuer und Rauch zu erarbeiten. Neben Materialeigenschaften, Kombinationen von Materialien sind Entrauchung, Löscheinrichtung und Fluchtwege zu beachten. Das Stichwort heißt „Vorbeugender Brandschutz“. 14 Exkurs 5: einige Bemerkungen zum vorbeugenden Brandschutz Der beste vorbeugende Brandschutz ist eine unbrennbare Ausstellung. Dies lässt sich aus verschiedenen Gründen nur selten praktizieren, dennoch sollte der Ausstellungsgestalter dieses Ziel nie aus den Augen verlieren. Ist es nicht möglich, sollte auf mindestens schwer entflammbare Baustoffe zurückgegriffen werden. Feuerlöscher sind Brandbekämpfungsmittel, für Aufsichtspersonal und Publikum. Daher sollten sie offensichtlich und in ausreichender Zahl in jedem Ausstellungsraum platziert werden. Ausgewählt wird üblicherweise der Typ PG 6 (Pulverlöscher mit 6 kg Löschpulver). Die Feuerlöscher sind gut sichtbar anzubringen oder aufzustellen. Für Feuerlöscher gibt es Wandhalterungen und mobile Gestelle. Wandhalterungen sollten nicht zu hoch angebracht werden, da sie von kleineren Personen sonst nur schwer auszuhängen sind. Weiterhin werden Wandkästen (Aufputz oder Unterputz), meist in Kombination mit Wandhydranten ( siehe unten), angeboten. Auch gibt es Möglichkeiten, für Feuerlöscher Schränkchen, leicht zu öffnende Sockel und ähnliche Stauräume herzustellen. Sind die Feuerlöscher nicht sichtbar, ist ein deutliches, Schild mit rotem Grund am entsprechenden Türelement vorzusehen. Wandhydranten Museen und manche Ausstellungshallen verfügen über Wandhydranten, also Löschgeräte, die aus einem Druckschlauch mit einem Stahlrohr bestehen und über ein Ventil angeschlossen sind. Der Schlauch wird auf einer Haspel 14 Bauordnung NRW: https://recht.nrw.de//lmi/lmi/owa/ br_text_anzeigen?v_id=5820031106092333838

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aufgewickelt. Die Haspel ist normalerweise schwenkbar in einem Blechschrank untergebracht. Neuere Wandhydranten sind im Rohrsystem mit einem Luftpolster ausgestattet, sodass die Rohre nicht permanent mit Wasser gefüllt sind. Ebenfalls verfügen modernere Systeme über einen automatischen Brandmelder. Wird über den Wandhydrant Wasser entnommen, löst sich ein Brandalarm aus und die Feuerwehr ist in wenigen Minuten vor Ort. Wandhydranten sind also Löschanlagen für die im Haus Beschäftigten; diese sind vor Antritt ihrer Tätigkeit zu instruieren und sollten in regelmäßigen Abständen ihre Kenntnisse unter Beweis stellen. Sprinkler Sprinkleranlagen sind unter Druck stehende Wasserleitungen. Diese verfügen über Ventile, die von einem Glasröhrchen verschlossen sind, das bei einer definierten Temperatur zerbricht und somit dem Wasser freien Lauf gewährt. 3.5 Kostenberechnung Die Leistungsphase „Entwurfsplanung“ wird durch die so genannte “Kostenberechnung” abgeschlossen. Die Kosten müssen auf 10 % Genauigkeit des fertigen Werks kalkuliert werden. 3.6 Transport, Versicherung Meist unabhängig vom Ausstellungsgestalter erstellt der Veranstalter Angebotsabfragen für die Transportgesellschaft und die Versicherung. Umso genauere Angaben über das Projekt und die zu erwartenden Objekte diesen Unternehmen gemacht werden können, desto genauer wird das Angebot und dadurch die kalkulatorische Genauigkeit. Für die Angebotsabfrage ist ein Ausdruck der Objektliste beizulegen, aus dem die Anbieter alle notwendigen Details entnehmen können. Es gibt speziell für Ausstellungen spezialisierte Transportunternehmen, die oft von den Leihgebern gewünscht werden. Ebenfalls gibt es auf Ausstellungen spezialisierte Versicherungsunternehmen.

4. Leistungsphase 4 nach HOAI (2 % der gesamten planerischen Leistung, da es sich meist um Innenräume handelt): Genehmigungsplanung Größere Ausstellungen sind im bauaufsichtlichen Sinn genehmigungspflichtig. Ausstellungsgestalter fragen frühzeitig beim Veranstalter nach, ob für den zu vorgeseh-

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enen Ort eine Baugenehmigung erforderlich ist. Diese Entsprechende Anfrage dazu sollte bereits in Leistungsphase 2 erfolgt sein. Im Zweifelsfall ist das zuständige Bauaufsichts- oder Bauordnungsamt zu konsultieren. Ist ein Baugenehmigungsverfahren vonnöten, sollten folgende Unterlagen eingereicht werden: 4.1. Bauantrag 1. Bauantragsformular in einfacher Ausfertigung: 
Das meist als Formblatt beim Bauaufsichtsamt – meist online – zu besorgende Formular enthält: Ort, Lage, Baumaßnahme, Kosten, mit einzureichende Unterlagen, Unterschrift des Veranstalters, Unterschrift als Einverständnis des Hauseigentümers, sowie die Unterschrift des Entwurfsverfassers. 
Bei kleineren, genehmigungspflichtigen Ausstellungen kann ein formloser Antrag mit den oben genannten Elementen statthaft sein. 
 2. Grundrisse in dreifacher Ausfertigung, im Maßstab 1:100: Besteht die Möglichkeit eines Farbausdruckes sind folgende Farben zu wählen: Schwarz für den Gebäudebestand, Gelb für Abrissmaßnahmen, Rot für neue Einbauten. Grün ist den bauaufsichtlichen Einträgen vorbehalten. Dazu zählen Ausgänge, Notausgänge und Sicherheitseinrichtungen (Wandhydranten, Feuerlöscher, und Sicherheitsbeleuchtung). 3. Notwendige Schnitte in dreifacher Ausfertigung zum Verständnis der Grundrisse: 
Wichtige Höhen müssen bemaßt werden. Dabei ist wie im vorherigen Punkt zu schauen, ob eines der Exemplare in verstärkter Ausführung einzureichen ist. 4. Baubeschreibung: Zu verfassen als textlicher Teil mit Erwähnung der Materialien, Brandklassen und dem zeitlichen Ablauf 5. Betriebsbeschreibung: Zu verfassen als Erklärung des laufenden Betriebs mit Hinweisen auf Öffnungszeiten, Personal und Verantwortlichkeiten. 6. Statische Berechnungen: 
Für Bauteile, die statisch nachgewiesen werden müssen, sind statische Berechnungen einzureichen. Standfestigkeit und Belastbarkeit durch äußere Einflüsse wie Wind, Objekte und Publikum werden nachgewiesen. Bei größeren Einbauten ist mit dem Bauaufsichtsamt abzustimmen, ob ein statischer Nachweis erforderlich ist. Meist ist eine statische Berechnung durch einen Prüfstatiker zu kontrollieren (Achtung: zusätzliche Kosten und zusätzliche Bearbeitungszeit.) Als Grundlagen für einen Bauantrag ist die jeweilige Landesbauordnung (beispielsweise „BauO NRW“)

heranzuziehen. Wichtige Punkte sind hier noch einmal aufgelistet. Viele sollten aller schon in Leistungsphase 2 berücksichtigt worden sein: Der Ausstellungsgestalter soll in der Baubeschreibung die Entrauchungsmöglichkeiten im Brandfall behandeln. Hierfür eignen sich im oberen Raumbereich angeordnete Fenster, die sich leicht öffnen lassen und als eigentliche Rauchabzüge (Rauchklappen) anzusehen sind. Als Umwehrungen bezeichnet man Geländer oder Ähnliches, die verhindern, dass das Publikum von erhöhten Bauteilen abstürzen kann. Umwehrungen müssen im Allgemeinen 90 cm hoch sein (bei Absturzhöhen über 8,00 m müssen sie 1,10 m hoch sein) Notwendige Türen, Durchgänge, Flure und Treppen sind klar zu definieren. Von größeren Raumeinheiten einer Ausstellung müssen immer zwei notwendige Ausgänge zur Verfügung stehen. Diese Ausgänge können in andere Raumeinheiten, in Flure oder ins Freie führen. Bei unübersichtlichen Ausstellungen ist es sinnvoll, in den Bauantragsunterlagen einen „notwendigen“ Ausstellungsrundgang einzuzeichnen oder an der Kasse einen Plan des Ausstellungsrundgangs zur Verfügung zu stellen. Künstliche Baustoffe und Konstruktionen erfordern eine bauaufsichtliche Zulassung. Dieses Instrument regelt die Herstellung und die Qualitätssicherung und bietet dem Nutzer Berechnungshilfen. Typische Bauteile mit dieser Zulassung sind Fischer-Dübel, Mero-Fachwerk, RigipsBauplatte und Brandschutztüren. Verfügen Innovationen nicht über eine bauaufsichtliche Zulassung, kann das Bauaufsichtsamt eine Zustimmung im Einzelfall fordern. An Universitätsinstituten oder bei Materialprüfungsämtern wird dann das Produkt getestet und eine, nur für die einmalige Anwendung gültige, Zustimmung erteilt. Alle Unterlagen sind vom Entwurfsverfasser (Ausstellungsgestalter, Architekt) und vom Veranstalter (Bauherrn) zu unterzeichnen. Sollte für das zu verwirklichende Projekt kein Bauantrag notwendig sein, ist es dennoch sinnvoll, dem Veranstalter (Bauherrn) eine Art Genehmigungsplanung vorzulegen und diese abzeichnen zu lassen. Es handelt sich hier um eine gemeinsame Willenserklärung und hilft spätere Konflikte zu regeln. 4.2. Leihanfrage

Parallel zum Einholen der Baugenehmigung sollten auch Leihanfragen für Objekte in fremden Besitz gestellt werden. Es sollten dazu Objektlisten mit Hilfe der Inventarliste erstellt werden. Die Objekte werden hier nach Leihgebern sortiert. Eine Leihanfrage wird mit einem persönlichen Brief gestellt und von Auszügen aus der Objektliste begleitet. Dieser Arbeitsschritt fällt in der Regel nicht in den Zuständigkeitsbereich des Ausstellungsgestalters. 4.3 Facility Report von Jill Mangels Immer mehr Leihgeber verlangen einen Facility Report. Dieser ist eine genaue, systematische Erfassung der wichtigsten Informationen über einen Ausstellungsort. Er gibt ausführliche Auskunft über die Umstände, unter denen die angefragten Gegenstände aufbewahrt werden sollen. Diese Informationen sind beispielsweise Baujahr des Gebäudes, Baustoffe, Zahl der Stockwerke, Zugänge, Brandschutz, Zugänge, Fluchtwege, Sicherheitsanlagen, Bewachung, Klimatisierung, Lichtschutz und künstliche Beleuchtung. Die Leihgeber verlangen solch eine Auskunft, um beispielsweise Risiken für die ausgeliehenen Objekte einschätzen zu können und sich abzusichern. Neben der Information für die potentiellen Leihgeber von Ausstellungsobjekten kann ein Facility Report auch für die Institution, die ihn erstellt, von großem Wert sein, da dadurch die eigene Situation als Ausstellungsort erkannt wird. So lassen sich z.B. Schwächen in den Betriebsabläufen, sowie technische und bauliche Mängel feststellen, welche kurz-, mittel- oder langfristig behoben werden können. Geplante Investitionen können auf dieser Grundlage besser begründet werden, oder bei Verhandlungen in Versicherungsfragen als Grundlage dienen. Zur Zeit gibt es noch keinen geeigneten deutschen Begriff, „Facility Report“ könnte aber mit „Erhebung der Standortqualitäten“ übersetzt werden. Folgende Aspekte werden bei einer Erhebung erfasst: Gebäude (z.B. Materialien, Zustand, Belastungen, etc.) Ausstellungsräume (z.B. Größe, Anordnung, Zustand, etc.) Ausstellungsinfrastruktur (z.B. Vitrinen, Licht, Raumunterteilung, Wandbeschaffenheit, Medien, etc.) Anlieferungsmöglichkeiten Interne Verkehrswege Objekthandling (Auspacken/Einpacken, etc.) Registrarwesen (Objekterfassung, Objektverfolgung, Dokumentation der Abläufe, etc.) Objektkontrolle (z.B. Konservatorische Zustandserfassung, etc.)

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Zwischenlagerung, Depots Risiken (z.B. Naturrisiken, Wasser, Sturm, Feuer, Diebstahl) Sicherheit (Wertschutz) Brandmelde- und Brandschutzmassnahmen Notfall- und Katastrophenpläne für die Institution Versicherungsaspekte Klima (Heizung, Lüftung, relative Luftfeuchtigkeit, Luftqualität, etc.) Licht (Tageslicht, Kunstlicht) Schädlingsüberwachung (Integrated Pest Management, IPM) Nebenbetriebe (z.B. Shop, Café/Restaurant, etc.) 4.4. Restauratoren Spätestens beim Verfassen des Facility Reports sollten die Verantwortlichen mit einem Restaurator in Kontakt treten. Meist wird dieser vom Veranstalter ausgesucht und beauftragt. Alle jetzt nachfolgenden Schritte sollten mit dem Restaurator abgesprochen werden, weil dieser am Schluss die Verantwortung für die Unterbringung der Objekte trägt. Restaurieren und Aufbereiten von Sarah Scholz Bei einigen Ausstellungen kann es möglich sein, dass Ausstellungsstücke zusätzlich vom Restaurator aufbereitet oder restauriert werden müssen. Restauratoren können Beratungen in allen Bereichen ihres Fachgebietes geben und für verschiedenste Restaurierungen beauftragt werden. Die fachgerechte und konservatorische Restaurierung von Gemälden, Skulpturen, Holzobjekten oder veredelter Oberflächen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Mit der Restaurierung sollen entstandene Schäden und Veränderungen behoben und der Charakter des gealterten Werkes wieder hergestellt werden. Bei der Restaurierung und Konservierung von Ausstellungsstücken wird versucht Alters, Schadens- und Zerfallsprävention vorzunehmen. Auch eine eventuelle Funktion wieder herzustellen gehört in den Arbeitsbereich des Restaurators. Auch Rekonstruktionen und Ergänzungen von fehlenden Bestandteilen der Exponate zählen dazu. Dem Ausstellungsgestalter können die Restauratoren beratend zur Seite stehen, wenn es um Pflege, Erhalt und Lagerung der Ausstellungsstücke geht. Restauratoren verfügen über ein naturwissenschaftliches, kunsthistorisches und materialkundliches Fachwissen, das bei den unterschiedlichsten Kunstwerken zum Einsatz kommt. Großer Wert wird auf den Anspruch an Reversibil-

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ität, sowie auf einen möglichst schonenden Umgang mit der Originalsubstanz gelegt. In den letzten Jahren kamen noch einige Aufgaben für Restauratoren dazu: je nach Projekt werden Ausstellungsauf- und abbau übernommen, der Leihverkehr organisiert, die Depoteinrichtung vorgenommen und der Bereich der Klimatechnik abgedeckt. Außerdem gehören kunsttechnologische Forschungen zu ihrem Arbeitsalltag. Somit ist der Restaurator auch in vielen Nebenbereichen sehr wichtig für den Museums- und Ausstellungsbetrieb.

5. Leistungsphase 5 nach HOAI (30 % der gesamten planerischen Leistung, da sich Ausstellungen meistens im Innenraum befinden):Ausführungsplanung Die vom Veranstalter durch eine Unterschrift bestätigte Genehmigungsplanung wird nun ausführungsreif vertieft. Üblich ist es, diese Leistungsphase zeichnerisch im Maßstab 1:50 anzugehen. Regeldetails und Sonderbauteile sollten in größeren Maßstäben, wie 1:20, 1:10, 1:5; 1:2 und 1:1, gezeichnet werden. Oft ist der Maßstab 1:50 (2 cm = 1 m) für einen Ausstellungsgrundriss zu klein. In Deutschland wird dann üblicherweise der doppelt so große Maßstab 1:25 (4 cm im Plan = 1 m in Wirklichkeit) gewählt, der aber auf Grund der durch entstehenden Größe meist zu unhandlich ist. Oft ist der in Frankreich gebräuchliche Maßstab 1:33,33 (3 cm im Plan = 1 m in Wirklichkeit) sinnvoll. Leihvertrag In dieser Leistungsphase werden die Leihverträge verschickt. Wenn einzelne Leihgeber bis dato noch nicht geantwortet haben, sollten die zuständigen Rechercheure oder der Kurator sie kontaktieren oder gar aufsuchen. Der Leihvertrag wird meist als durchschreibendes Formular mit Original und vier Kopien gestaltet. Es ist üblich, die einzelnen Kopien auf unterschiedlich gefärbtem Papier zu drucken, um ihre Zuordnung zu vereinfachen. Der Leihgeber unterschreibt das Formular, behält das Original und schickt vier Kopien an den Leihnehmer zurück. Die erste Kopie verbleibt im Ausstellungsbüro, die zweite erhält die Versicherung, die dritte erhält die Transportgesellschaft und die vierte geht an den Ausstellungsgestalter. Dieser Standard ist allerdings durch die heutigen digitalen Kom-

munikationsmittel am ausklingen. Der Leihvertrag enthält folgende Angaben: 1. Leihgeber: Name, Adresse, Telefon,     Telefax, E-Mail 2. Ansprechpartner beim Leihgeber 3. Titel des angefragten Objekts 4. Künstler, Hersteller 5. Inventarnummer des Leihgebers 6. Jahr der Entstehung 7. Maße: Höhe, Breite, Tiefe 8. Gewicht 9. Hinweis auf die, vom Leihnehmer gewählte Transportgesellschaft, verbunden mit der Frage, ob der Leihgeber mit dieser Gesellschaft einverstanden ist. Der Leihgeber hat die Möglichkeit für einen Vermerk, falls er eine andere Gesellschaft für seine Objekte beauftragt wissen möchte. 10. Hinweis auf die, vom Leihnehmer beauftragte Versicherung und Bitte um entsprechende Zustimmung, mit einer Eintragungsmöglichkeit, falls der Leihgeber für seine Objekte eine andere Gesellschaft beauftragen möchte. 11. Der Hinweis auf die Benennung des Leihgebers ist wichtig, da es Leihgeber gibt, die nicht genannt werden möchten. Bei amerikanischen Leihgaben sind oft komplizierte Nennungen notwendig, wie ‚bequest of‘ oder ‚courtesy of‘ oder auch ‚special collection‘. 5.2. Beleuchtung von Giulia Hartmann Eine Ausstellungsbeleuchtung muss zwei Anforderungen miteinander vereinen: Zum einen durch gute Beleuchtung die Exponate optimal zur Geltung zu bringen, in all ihren Aspekten wie Farbe und Form, Oberflächenbeschaffenheit oder Alterungsspuren. Zum zweiten sind die Exponate bestmöglich vor der Schädigung durch Licht zu schützen. Dies erfordert die Kenntnis über die Lichtempfindlichkeit der Materialien und die Schädlichkeit der Lichtarten. Bei historischen Gebäuden sind auch denkmalpflegerische Aspekte bei einer Beleuchtungsplanung zu berücksichtigen um bauliche Eingriffe zu minimieren. Es ist also darauf zu achten, wo die Kabel geführt werden dürfen, wo Mauerdurchbrüche vertretbar sind oder wo Befestigungen an Wand und Decke möglich sind. Des Weiteren sollen Notbeleuchtung, Putzlicht und Durchgangslicht so geplant werden, dass die Kunstwerke möglichst nur während der Öffnungszeiten beleuchtet werden. Bei der Auswahl von Beleuchtungssystemen, Leuchten

und Leuchtmitteln ist auf robuste Ausführung zu achten, vor allem, wenn Ausstellungen häufig umgebaut oder gewechselt werden. Eine Beschränkung auf wenige Systeme, wenige Leuchtentypen und Leuchtmitteltypen ist anzuraten – zum einen um alles innerhalb des Museums flexibel nutzen zu können und zum anderen um ungeschultes Hauspersonal nicht zu überfordern. Die Lichtfarben aller Lichtquellen, unter besonderen Gegebenheiten auch mit Tageslicht, sind aufeinander abzustimmen und wo möglich zu vereinheitlichen. Elektronische Sensoren und Zeitschalter sind von Vorteil, um den Beleuchtungsbedarf an wechselndes Tageslicht oder an Besucherströme durch Dimmen anzupassen. Beleuchtungsplanung Ausstellungen erfordern eine komplexe Lichttechnik. Dies rührt vor allem aus dem Grundwiderspruch, dass Objekte und Texte zwar unbedingt hell beleuchtet sein müssen, damit Besucher der Ausstellung sie gut betrachten und lesen können, jedoch die Ausstellungsstücke selbst durch eben diese Beleuchtung beschädigt werden können und daher konservatorische Bedingungen die Beleuchtung von Exponaten erschweren. Um beidem gerecht zu werden, ist meist eine Lichtinszenierung notwendig, die trotz der widersprüchlichen Bedürfnisse spannend und natürlich wirkt. Bitte auf die Terminologie achten: Eine Lampe ist das, was umgangssprachlich als Birne bezeichnet wird, beispielsweise eine Glühlampe. Lampen werden oft auch als Leuchtmittel bezeichnet. Die Leuchte ist das Gerät, in dem die Lampe untergebracht ist, also ein Scheinwerfer, Strahler oder Projektor. Folgende Punkte sind zu berücksichtigen: 1. Tageslichtausstellung: 
Die Farbreinheit des Tageslichts ist einmalig. Aber Tageslicht ist schwierig zu lenken und kann die Exponate in erheblichem Maße schädigen. Komplexe Systeme dämpfen zu helles Tageslicht. Oft wird das Tageslicht den Bedürfnissen einer Ausstellung nicht gerecht, sodass reine Tageslichtausstellungen heute kaum noch erlebt werden können. Meist wird das Tageslicht durch künstliche Beleuchtung ergänzt. 2. Leuchtstofflampen: 
Diese linienförmigen Lampen kommen allgemein als Tageslichtersatz zur Anwendung. Je nach Lampe ergeben sie meist ein diffuses, also nicht gerichtetes Licht, das zwar für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgt und jedoch kein reines Farbspektrum hat. Werden ausschließlich gleiche Leuchtstofflampen eingesetzt, können einzelne Farben verfälscht dargestellt werden.

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3. Glühlampen: 
Richtig eingesetzt können Glühlampen sehr stimmungsvoll sein. Sie erzeugen ein regelmäßiges Farbspektrum mit überhöhtem Rotanteil, haben einen schlechten Wirkungsgrad und eine vergleichsweise kurze Lebensdauer. 4. Halogenglühlampe: Wird diese Lampe mit Niederspannung betrieben, hat sie gegenüber der Glühlampe folgende Vorteile: 1. Besserer Wirkungsgrad 2. Bessere Farbwiedergabe 3. Kleinere Bauart und längere Lebensdauer. 1. Metalldampflampe:
Diese Lampen sind höchst effektiv bei langer Lebenserwartung. Sie sind elektrotechnisch aufwendig und haben eine nicht allzu regelmäßige Farbwiedergabe. Bei Ausstellungen eignen sich Metalldampflampen für Bereiche, die stark aufgehellt und dennoch gerichtet beleuchtet werden müssen. 2. Lichtleiter:
Licht kann ohne große Verluste durch Acrylglasfäden geleitet werden. Diese Fäden werden zu Bündeln versponnen und können auch gebogen verlegt werden. Wirkungsgrad und Farbwiedergabe sind nicht optimal. LED (light-emitting diode):
Dieses Licht emittierende Halbleiter-Bauelement hat in kurzer Zeit die Welt des Kunstlichts revolutioniert, da es stromsparend und langlebig zugleich ist. Alle oben genannten Lampenarten können durch LED ersetzt werden, wenn auch noch nicht in allen Anwendungen besser. Die Farbwiedergabe wird mit jedem Jahr besser und die Leuchtdichte optimaler, so dass auch gerichtetes Licht inzwischen durch LED mit entsprechenden Reflektoren und Linsen dazu gehört. Für die gängigsten Fassungen sind inzwischen LED-Lampen erhältlich. LED-Lampen brauchen Vorschaltgeräte für niedervoltigen Gleichstrom, die meist schon in den Lampen integriert sind. Vorsicht geboten ist bei Leuchten, die bereits Vorschaltgeräte beispielsweise für Niedervolthalogenlampen haben, da diese vereinzelt eine Mindestlast benötigen, die die LED-Lampen oft nicht erreichen. 15

natürliche Sonnenlicht bis ins Innere von U-Bahn-Stationen weiterleiten und die Grenzen zwischen natürlichem und künstlichem Licht auflösen – unvermeidlich werden die Museumsobjekte einer Strahlung ausgesetzt, die ihnen schaden kann. Jede Form der Beleuchtung erzeugt Strahlung und kann Veränderungen am Exponat hervorrufen. Zu beachten sind hier die Intensität und Dauer der Beleuchtung, das Spektrum der einwirkenden Strahlung sowie die Beschaffenheit des Materials, aus dem die Ausstellungsstücke bestehen.

5.3. Lichtschutz von Philine Halstenbach Damit das Publikum einer Ausstellung die Exponate gut betrachten kann, sollten diese angemessen beleuchtet sein. Doch welche Art von Beleuchtung man nun wählt, künstliches oder natürliches Licht, Glühlampen oder Leuchtstofflampen – oder sogar Glasfaserkabel, die das

Schädigende Auswirkungen auf Exponate können durch physikalische, also thermodynamische, und chemische, also fotochemische, Prozesse verursacht werden. Sie können, wie bereis erwähnt, die Farbwiedergabeeigenschaften wie auch das Festigkeitsverhalten des Objekts beeinträchtigen und wirken sich vor allem negativ auf organische Materialien wie etwa Holz, Leder, Textilfasern oder Pergament aus. 5.3.1. Fotochemische Prozesse

15 Fördergemeinschaft Gutes Licht, Gutes Licht für Museen, Galerien, Ausstellungen: http://www.licht.de/fileadmin/Publikationen_Downloads/lichtwissen18_Gutes_Licht_fuer_Museen_Galerien_Ausstellungen.pdf

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Zur Beleuchtung von Exponaten verwendet man in der Regel Halogen-Metalldampflampen, Glühlampen, Halogen-Glühlampen, Leuchtstofflampen, LED-Lampen oder auch Tageslicht. Diese Lichtquellen erzeugen durch ihre Unterschiedlichkeit auch jeweils andere Veränderungen an den beleuchteten Materialien, wie zum Beispiel verschiedene Formen von Farbveränderungen oder Versprödungserscheinungen. Insgesamt kann gesagt werden, dass Licht eine materialschädigende Wirkung haben kann, deren Gefahren nicht unterschätzt werden sollten. Um dies so weit wie möglich zu verhindern und die Exponate zu schützen, sollte man die Beleuchtungszeit auf ein Minimum reduzieren und die Intensität der Beleuchtung ebenfalls so gering wie möglich halten. Bedeutsam ist immer die absorbierte, also nicht unbedingt die auftreffende Strahlung. Wenn es auch letztlich auf das Material des jeweiligen Exponats ankommt, sind kurzwelliges Licht und UV-Strahlung generell aggressiver. Aber jegliche Strahlung hat ihre Wirkung, und kein Material vergisst eine Bestrahlung, ihre Stärke und Dauer. Ein Licht-Pass kann Auskunft geben über den Vorbelichtungszustand eines Exponats; hier werden bisherige Ausstellungsperioden sowie die Art der eingesetzten Lichtquellen, Beleuchtungsstärke und Bestrahlungsdauer dokumentiert.

Die Gefahren, die von fotochemischen Veränderungen ausgehen, sind in der Regel Formen von Farbveränderungen. Farbpigmente, Bindemittel, Firnisse sowie Holz, Papier und Textilien können bei ungeeigneter Beleuchtung ausbleichen, vergilben, verfärben, oder nachdunkeln. Jede Wellenlänge des Lichts hat eine bestimmte Spektralfarbe. Weißes Licht ist aus vielen unterschiedlich intensiven Spektralfarben zusammengesetzt. Das heißt, jede Lichtquelle weist eine andere spektrale Strahlungsverteilung auf. Charakteristisch für Tageslicht sind etwa die kurzwelligen blauen Spektralfarben, während bei Glühlampen die langwelligen roten Spektralfarben überwiegen. Letztere sind ungefährlicher für Exponate. Die Abhängigkeit der Lichtempfindlichkeit eines Objekts von den Wellenlängen der Bezugsstrahlung bezeichnet man als relative spektrale Objektempfindlichkeit. Mit der sogenannten Schwellenbestrahlung wird die absolute Objektempfindlichkeit gemessen. Die Bestimmung dieser Schwelle ist der Maßstab zur Bewertung der Lichtempfindlichkeit. Die Dauer der Schwellenbestrahlung wird für einzelne Materialarten unter Tageslicht oder dem Licht unterschiedlicher Lichtquellen bestimmt. Die wirksame Bestrahlung lässt sich aus den Werten für die optische Strahlung, für die Bestrahlung und für die Objektempfindlichkeit berechnen. Um Exponate vor den Auswirkungen fotochemischer Prozesse zu schützen, sollte also eine geeignete Lichtquelle gewählt werden, damit vor allem lichtempfindliche Objekte keiner schädigenden Strahlung ausgesetzt sind. Diese lässt sich in Sonderfällen auch herausfiltern, etwa durch Glasfilter, Absorptionsfilter, dichriotische Filter, Kunststoffgläser oder -folien. Spezielles Vitrinenglas oder Bildverglasungen absorbieren oder reflektieren die UVStrahlung ebenfalls, die alternativ bei auch am Lichtaustritt absorbiert werden kann. Generell sollten Ausstellungsräume beispielsweise mithilfe von Sensoren nur für kurze Zeit beleuchtet werden und außerhalb der Öffnungszeiten im Idealfall gar nicht. Finden Auf- oder Abbauarbeiten, Reinigungen oder Reparaturen statt, empfiehlt sich eine separate, nicht schädigende Beleuchtung, oder zumindest die Dimmung der regulären Ausstellungsbeleuchtung. Auch zum Schutz vor Tageslicht müssen UV-Strahlung und kurzwelliges Licht ausgefiltert werden. Tageslichtsysteme wie Vorhänge, Lamellen und UV-Schutz-Folien können hier, gegebenenfalls kombiniert, als Schutzmaßnah-

men dienen. Sie verhindern den direkten Sonnenlichteinfall und vermindern die Beleuchtungsintensität. 5.3.2. Thermodynamische Prozesse Thermodynamische Prozesse wirken sich durch Erwärmung negativ auf das Festigkeitsverhalten eines Exponats aus, wenn dieses Licht und infrarote Strahlung absorbiert. Durch Austrocknung werden Zugfestigkeit, Elastizität und Volumen der Ausstellungsstücke reduziert; sie können verspröden, aufquellen, schrumpfen oder sich sogar auflösen. Außerdem kann es unter der entstandenen mechanischen Spannung zu Verformungen der Oberfläche oder sogar des gesamten Exponats kommen. Der Wechsel von Temperatur und Feuchtigkeit, der etwa durch das Ein- und Ausschalten von Lichtquellen entsteht, beschleunigt diese physikalischen Veränderungen. Bei gleichzeitiger Belastung durch sowohl einen fotochemischen als auch einen thermodynamischen Prozess sind die Auswirkungen besonders schwerwiegend. Auch hier empfiehlt es sich, eine geeignete Lichtquelle zu wählen, um wärmeempfindliche Materialien zu schützen; beispielsweise Lampen, von deren Licht wenig infrarote Strahlung ausgeht. Kaltlichtspiegel-Lampen eignen sich bei der Verwendung von Niedervolt-Halogenlampen. Mit faseroptischen Beleuchtungssystemen und Leuchtdioden (LEDs) befindet man sich generell auf dem sicheren Weg, da in deren Lichtbündeln keine infrarote Strahlung enthalten ist. Weitere Möglichkeiten zum Schutz vor Wärmebelastung sind unter anderem Infrarot-Filter, die schädigende Strahlung ausfiltern, sowie der unvermeidliche Schutz vor Tageslicht und die Ableitung der Wärme, die beispielsweise durch Ventilatoren erreicht werden kann. 5.4 Kommunikationsdesign 2: Direkt auf die Ausstellung bezogenes Kommunikationsdesign Nachdem in der ersten Leistungsphase bereits das der grafische Auftritt (das Corporate Design) festgelegt wurde, folgen nun weitere Aufgaben im Bereich „Kommunikationsdesign“. Im Bereich Kommunikationsdesign 2 werden alle in der Ausstellung vorkommenden Schilder gestaltet. Dabei ist jede Beschriftungsart ist zu bemustern. Diese Bemusterung sollte mit projektbezogenen Texten erfolgen. Es ist wichtig, alle Schriftbestandteile zu bemustern und an das Corporate Design aus dem Kapitel “Kommunikation 1” anzupassen. Folgende Schilder sind zu berücksichtigen: 1. Hinweistransparente am und vor dem Haus 2. Eingangstafeln

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3. Beschriftung der Kasse – 
Aufgelistet nach einzelnen Preisklassen und Verkaufszeit. 4. Garderobenbeschriftung – 
Rucksäcke, Taschen, Schirme, Mäntel und Jacken dürfen nicht über dem Arm getragen werden; Kosten für die Garderobe sind zu vermerken 5. Hinweis auf den Katalog 6. Leitsystem
notwendige Hinweisschilder wie Ausgang, Notausgang, Notausstieg, Feuerwehrzufahrt, Rauchklappe, und Rauchverbot 7. Kapiteltexte 8. Bereichs- und Raumtexte 9. Gruppentexte 10. Einzelobjekttexte

innahme, ob vorhandenes Mobiliar für Ihre Ansprüche geeignet ist. 5. Büroraum: 
Ein geeigneter Raum sollte frühzeitig ausgesucht werden. Achten Sie bereits zu Beginn darauf, dass der Ort später nicht intensiv für die Ausstellung genutzt wird, damit Sie nicht kurz vor Eröffnung einen internen Umzug veranlassen müssen. 6. Depot: 
Wird die Ausstellung mit vielen Objekten bestückt, muss im Zuge der Vorbereitung ein verschließbarer Aufbewahrungsraum zur Verfügung gestellt werden, der nicht als anschließender Ausstellungsraum genutzt werden soll. Sprechen Sie diese Raumdisposition mit dem zuständigen Restaurator ab.

5.5. Vorbereiten der „Bauleitstelle“ Spätestens jetzt muss sich der Ausstellungsgestalter um die Einrichtung des Ausstellungsorts kümmern, damit der Aufbau zum geplanten Übergabetermin ohne Zeit- und Organisationsverluste beginnen kann.

6. Leistungsphase 6

1. Telekommunikation: 
Überprüfen Sie das Vorhandensein eines funktionierenden Telefonanschlusses. Sollte dies nicht der Fall sein, bestellen Sie einen ISDN-Anschluss, damit Sie mehrere Geräte gleichzeitig betreiben können. Klären Sie frühzeitig, wer den Anschluss und die Gesprächsgebühren bezahlt. Berücksichtigen Sie, dass das Bereitstellen eines Anschlusses einige Wochen dauert. Im Zeitalter des Smartphones verliert dieser Punkt an Wichtigkeit. 2. Telekommunikationsgeräte: 
Sorgen Sie frühzeitig dafür, dass Sie bei der Übergabe der Räume ein Faxgerät zur Verfügung haben. Steht nur eine analoge Telefonleitung, müssen Sie eine Weiche besorgen, damit Sie nicht vor jeder Benutzung Telefon, Telefax und Internet umstöpseln müssen. Im Zeitalter des Smartphones verliert dieser Punkt an Wichtigkeit. 3. Computerausstattung: 
Sorgen Sie für mindestens einen Rechner und einen Drucker vor Ort. Sind mehr als ein Rechner erforderlich, sorgen Sie unbedingt für Vernetzung. Besorgen Sie, falls nötig eine Steckbox, auch Hub genannt, für mehrere Leitungen im System Ethernet oder USB. Im Zeitalter des W-LAN verliert dieser Punkt an Wichtigkeit. Sie brauchen zusätzlich einen Card-Reader für die Speichermedien der Digitalkamera, damit Fotos sofort zur Verfügung stehen. Meist reicht auch ein USB-Kabel. 4. Mobiliar: 
Kümmern Sie sich rechtzeitig um geeignetes Büroinventar. Vergewissern Sie sich durch Inaugensche-

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nach HOAI (7 % der gesamten planerischen Leistung, da sich Ausstellungen meistens in Innenräumen befinden):Vorbereiten der Vergabe Gerade, wenn öffentliche Mittel in eine Ausstellung einfließen, sind erhöhte Anforderungen an eine normgerechte Vergabe erforderlich. Hauptbestandteil zur Vorbereitung der Vergabe sind Leistungsverzeichnisse, in denen die zu erbringenden Leistungen so beschrieben werden, dass sich die Anbieter exakt festlegen müssen und spätere Nachträge und Nachforderungen möglichst ausgeschlossen sind. 6.1 Das Leistungsverzeichnis Ein Leistungsverzeichnis sollte folgendermaßen aussehen: 1. Positionsnummer: Die Positionsnummern der „Kostenberechnung“ sollten übernommen werden. Unterpositionen können hinzugefügt werden, neue Positionen sollten intern als solche kenntliche gemacht werden.
Zum Beispiel: Oberposition (2) und Unterposition (2.1), neue Unterposition (2.1a). 2. Menge: 
Diese Spalte sollte vor allem für die Anzahl gleicher Objekte und die Menge gleicher Flächen reserviert sein. Anzahl, Länge, Volumen und ähnliche Angaben sind als natürliche Zahlen einzugeben. Damit ohne Probleme mit diesen Zahlen gerechnet werden kann, sind Einheiten und Erläuterungen in dieser Spalte zu vermeiden. 3. Einheit: 
Um für die spätere Auswertung gut rechnen zu können, sind die Einheiten nicht in der Spalte B unterzubringen. Auf diese Spalte kann verzichtet werden, wenn die Einheiten am Textanfang der nächsten Spalte stehen. 4. Textliche Beschreibung: 
Je nach Leistungsverzeichnis-

system ist ein entsprechender Text zu verfassen. 5. Einheitspreis (Einzelpreis): 
Mit Kästchen oder unterstrichenen Stellen sind die Felder zu markieren, in denen der Anbieter seine Preise einzutragen hat. 6. Gesamtpreis: 
In dieser Spalte wird vom Anbieter das Produkt aus Menge mal Einheitspreis (Einzelpreis) gebildet. 6.1.1Grundsätzlich gibt es drei Wege zu wirklichkeitsnahen Leistungsverzeichnissen: 1. Zeichnerische Methode:
Die geplanten Bauteile werden in Zeichnungen detailliert festgehalten. Wichtig sind dabei die Kennzeichnungen aller Materialien und Oberflächenbehandlungen in den Zeichnungen.
 2. Beschreibende Methode: 
Die geplanten Bauteile werden so genau beschrieben, dass der Bieter hinterher auch das abliefert, was sich die Planenden erdacht haben.
 3. Vergleichsprodukt nennen: 
Der Text gibt Informationen über ein vergleichbares oder gleichwertiges Produkt. Das Fehlen dieses Hinweises führt zu Wettbewerbsverzerrungen. Gibt es für eine Anwendung wirklich nur ein Produkt, sind die Methoden 2 und 3 zu kombinieren. So können durch kleine Maß- oder Materialdifferenzen bestimmte Produkte aus dem Wettbewerb verbannt werden. Zu erwartende Mengen schätzen! Wenn beispielsweise der Stundenlohn eines Elektrikers in Erfahrung gebracht werden soll, nicht „1 Stunde eines Elektrikers“ anfragen, sondern beispielsweise „75 Stunden eines Elektrikers nur auf ausdrückliche Anweisung der Bauleitung“ ausschreiben. So erhält man meist einen besseren Stundenlohn und hat unter dem Strich realistische Gesamtkosten. Wenn dann weniger Stunden beauftragt werden, kann der Elektriker nur die Stunden abrechnen, die wirklich von der Bauleitung beauftragt und geleistet worden sind. In der Spalte „Gesamtpreis“ ist der Ausdruck NEP (nur Einheitspreis) vom Ausschreibenden an die Stelle zu setzten, wo der Gesamtpreis normalerweise platziert werden müsste, wenn dieser das Gesamtergebnis rechnerisch verfälschen könnte. Dies ist beispielsweise bei Alternativpreisen angezeigt: Position 1 ist „25 Platten aus Carrara-Marmor mit den Maßen 250/250/40 mm als Objektuntersatz, Oberflächen fein geschliffen, nicht poliert, die Kanten erhalten eine 2 mm starke Fase.“ Befürchtet man, dass Marmor zu teuer wird, kann man als NEP-Position schreiben: Position 1.1 „25 Platten in gleichem Format

und Oberflächenbeschaffenheit wie Position 1, jedoch aus nicht gespachteltem Travertin“. Der Anbieter weiß nun, dass entweder die eine, oder die andere Position beauftragt wird. Bei der Auswertung des Leistungsverzeichnisses addieren sich auf diese Weise Alternativpositionen nicht auf. Die von uns beschriebene Vorgangsweise ist für Word- bzw. für das Exelprogramm gedacht. Doch auf Grund der vielen Normen und der vielfältigen zu berücksichtigenden Kosten für unterschiedliche Bauvorhaben ist es heute üblich das Leistungsverzeichnis mit einer dafür speziell vorgesehenen Software zu erstellen. Diese gibt schon ein Raster vor in das nur noch eingetragen werden muss. Außerdem sind schon Festpreise und Baunormen zur Unterstützung eingespeichert. 16 6.1.2 Verschicken der Leistungsverzeichnisse: Es gibt verschiedene Arten der Versendung. Öffentliche Ausschreibungen sind am kompliziertesten. Meist gibt es Formulare des Auftraggebers, auf die das Leistungsverzeichnis des Ausschreibenden angepasst sein muss. 6.1.3.Die Ausschreibung 6.1.3.1Deckblatt Ein übersichtliches Deckblatt mit Inhaltsverzeichnis sollte mit folgenden Bestandteilen erstellt werden: 1. Baumaßnahme (Ausstellungstitel, Ausstellungszeit) 2. Gewerk (Ausstellungsbau, Schlosserarbeiten und ggf. oder gar Generalunternehmer) 3. Bauherr (Veranstalter, Auftraggeber) 4. Ort der Veranstaltung 5. Abgabezeitpunkt dieser Unterlage 6. Falls Öffentliche Ausschreibung: Ort, Tag und Uhrzeit der Eröffnung der Angebote 7. Baubeginn 8. Anlagen 9. Inhaltsverzeichnis 10. Hinweise, wie diese Unterlage in welcher Anzahl zum Bauherrn gelangen soll 11. Name des Ansprechpartners bei Rücksprachen 12. Datum der Erstellung dieser Unterlage 6.1.3.2. Allgemeine Vorbemerkungen Zu klären ist vorerst, ob der Auftraggeber eigene Formulare hat, die er als „Allgemeine Vorbemerkungen“ versendet haben will. Sofern dies nicht der Fall ist, hat der Ausstellungsgestalter diese selbst zu verfassen. Es handelt sich 16 Vgl. WEKA: http://vob-ausschreibung.de/software/ausschreibung.php?id=Leistungsverzeichnis+erstellen (29.09.2015)

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dabei um das „Kleingedruckte“. Dabei sind weitere Punkte zu erwähnen: 1. Materialien 2. Ausführung 3. Bauteile 4. Reinigung der Baustelle 5. Zeiten 6. Leistung 

 6.1.3.3. Beispiel Nachfolgend ein Beispiel (AG bedeutet Auftraggeber (Veranstalter, Bauherr), AN bedeutet Auftragnehmer, also der Anbieter, das ausführende Organ: Allgemeine Vorbemerkungen Angebotsgegenstand ist die Herstellung, Lieferung und Montage der im Leistungsverzeichnis aufgeführten Positionen. Lieferadresse der ausgeschriebenen Positionen: …Die Ausstellung … findet aus Anlass … vom … bis … in … statt. Die Anfahrt ist grundsätzlich auch mit Lastkraftwagen möglich, allerdings .… Die Baustelleneinrichtung ist Sache des Auftragnehmers. Wasser und Strom ist im Baustellenbereich vorhanden und wird dem Auftragnehmer nicht gesondert in Rechnung gestellt. Die Baustelle ist sauber und ordentlich zu halten. Die Staubentwicklung ist auf das unvermeidliche Mindestmass zu beschränken. Die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften sowie alle sonstigen Vorschriften der zuständigen Behörden sind zu beachten. Der Auftragnehmer hat alle zur technisch einwandfreien Ausführung einer Position der Leistungsbeschreibung erforderlichen Maßnahmen, Materialien und Arbeitsleistungen, auch wenn sie nicht ausdrücklich erwähnt sind, in den Einheitspreis mit einzukalkulieren und gegebenenfalls zu erläutern. Der Ausführung dürfen nur Unterlagen zugrunde gelegt werden, die von der Bauleitung durch einen Genehmigungsvermerk oder eine andere ausdrückliche Erklärung zur Ausführung freigegeben sind. Werkzeichnungen bzw. Bauzeichnungen müssen stets einen solchen Vermerk tragen. Die Verantwortung und Haftung des Auftragnehmers nach dem Vertrag wird durch die Genehmigung von Ausführungsunterlagen nicht eingeschränkt. Sämtliche, von den Zeichnungen, Ausschreibungsunterlagen, Anweisungen der Bauleitung und dergleichen abweichende Ausführung, auch Massenüber-

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schreitungen, sind der Bauleitung sofort mitzuteilen. Bei Fehlen oder verspätetem Eingang dieser Mitteilungen ist der Auftragnehmer für alle daraus entstehenden Schäden voll haftpflichtig. Sind für geforderte Leistungen keine Positionen im Angebot vorgesehen, so ist unverzüglich ein Nachtragsangebot einzureichen. Alle in Zeichnungen eingetragenen Masse sind vom Auftragnehmer auf ihre Richtigkeit zu prüfen, eventuelle Unstimmigkeiten oder Bedenken gegen die Ausführung der Architektenvorschläge sind der Bauleitung vor Beginn der Arbeiten mitzuteilen. Alle ausgeschriebenen Positionen sollen in der Ausführung einem hohen Qualitätsstandard entsprechen. Die in den Verdingungsunterlagen angegebenen Abmessungen sind Fertigmaße. Alternativangebote sind erlaubt, soweit diese hinsichtlich Design, Optik und Qualität mindestens gleichwertig sind! Materialien Alle verwendeten Holzwerkstoffe müssen hinsichtlich ihrer Verwendung für Innenräume geeignet und dementsprechend emissionsarm sein. Der AG ist berechtigt vom AN entsprechende Nachweise zu fordern. Halte- und Befestigungskonstruktionen aus Stahl sind entsprechend den geltenden Verarbeitungs- und Gütevorschriften zu fertigen. Metallbauarbeiten sind sofern sie nicht durch den eigenen Betrieb erbracht werden können durch geeignete Subunternehmer zu leisten. Die Koordinierungspflicht obliegt dem Hauptunternehmer. Gleiches gilt für Elektroarbeiten. Ausführung Alle Leistungen sind nach anerkanntem Stand der Technik zu erbringen. Sinngemäß gelten die Vorschriften der VOB in der jeweils gültigen Fassung. Der Teil C der VOB gilt insbesondere für die Leistungsbereiche Tischler- und Metallbauarbeiten sowie für Elektroarbeiten. Besonders zu beachten ist: Holz ist ein hygroskopischer Baustoff (Quellen und Schwinden). Der Feuchtegehalt der verwendeten Hölzer muss den Anforderungen an die Konstruktion entsprechen. Ein Verziehen der Holzkonstruktionen muss auf ein Minimum beschränkt bleiben. Alle Bauteile sind so herzustellen, dass bei sachgemäßem Gebrauch ein langer Nutzungszeitraum gesichert ist. Bauteile im Innenausbau, die nicht endbeschichtet

eingebaut werden können, müssen auf der Baustelle endbeschichtet werden. Befestigungspunkte sind nach Möglichkeit verdeckt auszubilden, bei sichtbar bleibenden Befestigungspunkten ist ein oberflächenbündiger Einbau sicherzustellen Nagelschrauben anstelle von Holzschrauben sind nicht zulässig.

Die Lichteinsätze dieser Leuchten sollen komplett ausgetauscht werden, so dass eine stufenlose Dimmbarkeit der Leuchten erreicht wird.

Für die tägliche Reinigung der Baustelle hat der Bieter einen geeigneten Staubsauger stets auf der Baustelle vorzuhalten. Reinigungstätigkeiten mit Besen sind wegen der Staubentwicklung nicht erwünscht.

6.1.3.5 Bemusterungen Alle Einzelteile sind zu bemustern. Die meisten Auftraggeber sind heute gestalterisch sehr interessiert. Der Ausstellungsgestalter kann ihnen nicht einfach vorsetzen, was er für richtig hält. Die Bemusterung schafft außerdem Planungssicherheit: Der Auftragnehmer muss hinterher die einmal getroffenen Entscheidung auch respektieren und die ausführende Firma hat ein Qualitätsmaßstab und eine ästhetische Richtlinie. Kritisiert ein Auftraggeber eine vorher bemusterte Ausführung und will diese ändern, ist ihm klar, dass er die Kosten für die Änderung zu tragen hat.

Zeiten Die Räume werden ab dem … für die Aufbauarbeiten freigegeben. Fertigstellungs- und Übergabetermin ist spätestens der .… Es ist damit zu rechnen, dass es aufgrund anderer Arbeiten in einigen Räumen zu Überschneidungen bzw. Arbeitserschwernissen kommen kann. Hieraus kann der AN keine Mehrforderungen ableiten. Die Verantwortung für den rechtzeitigen Beginn der Montagearbeiten liegt bei dem AN. Leistung Die im Leistungsverzeichnis beschriebenen Positionen beziehen sich auf die komplette und funktionsfertige Erstellung aller Bauteile.“ 6.1.3.4 Technische Vorbemerkungen Möglich sind weiterhin Technische Vorbemerkungen. Von Vorteil ist dabei, dass das eigentliche Leistungsverzeichnis kürzer gefasst werden kann, da die Leistung am Anfang übersichtlich formuliert ist. Folgende Punkte sollten zusätzlich beachtet werden: 1. Erwähnung und Beschreibung des Ausstellungsorts 2. Grund der technischen Vorbemerkung 3. Mengenangabe 4. Position 5. Kontaktperson 6. Bemusterung

Die Technischen Vorbemerkung für eine Beleuchtungsanlage könnte etwa so aussehen: „Technische Vorbemerkungen In … soll für die Ausstellung … die hauseigene Beleuchtungsanlage umgerüstet werden. Zur Zeit befinden sich in einer umlaufenden Voute in ca. 5,30 m Höhe Leuchtstofflampenbänder, die in 4 Stromkreise unterteilt sind und sich über ein Steuerpult zentral schalten lassen (siehe beigefügtes Foto).

Der Angebotsersteller versichert sich mit Abgabe des Angebotes, dass er sich über die örtlichen Begebenheiten informiert hat.“

Der Ausstellungsgestalter bewegt sich in den Grenzgebieten von Architektur, Industrial Design, KommunikationsDesign, Licht-Design und Wissensvermittlung. So sind auch seine Produkte eine Synthese und nicht immer genau in bekannte Terminologien einzuordnen. Bereits in der Ausschreibung sollte deshalb viel Wert auf Bemusterungen gelegt werden. Jedes Teil, wenn auch noch so einfach, wie z.B. ein Hocker (Qualität der Polsterung), ein Glassturz (Verklebungsweise, Kantenbearbeitung), oder eine Wandfarbe (Qualität, Leuchtkraft, Geruch) sollten bemustert werden. Erstellen Sie zusätzliche Fotos von den Mustern und ein kleines Protokoll. Wichtig: Die Muster sind bis nach Ende der Ausstellung aufzubewahren. und Darüber hinaus sind sie eindeutig zu beschriften und datieren. 6.2. Kommunikationsdesign 3: Für den Besucher zugängliche Printmedien Spätestens jetzt ist der letzte Schritt des begleitenden Kommunikationsdesigns (Kommunikationsdesign 3) zu verrichten. Er erfolgt im Anschluss an und in Bezug auf Kommunikationsdesign 1 und 2 und bezieht sich auf alle indirekt auf die Ausstellung bezogenen Medien wie z.B.: Plakat-, Flyer-, Eintrittskarten-, Postkarten-, Homepage- und Kataloggestaltung. Um das schrittweise Vorgehen und die Einheitlichkeit bzw. Zusammengehörigkeit der Gestaltung zu gewährleisten ist es, wie schon in Kommunikationsdesign 1 erwähnt, sinnvoll nur eine Werbeagentur bzw. ein(e) Designer(in) zu beauftragen.

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Der beauftragte Designer sollte eng mit dem Ausstellungsgestalter und der wissenschaftlichen Gruppe zusammenarbeiten, um nicht nur gestalterisch sondern auch inhaltlich kongruent zu arbeiten. Die Schwierigkeit besteht darin, Gestaltungselemente und Texte auf jedes Medium zu übertragen und individuell anzupassen. Aufgrund der verschiedenen Formate, Ausgabegeräte, Absichten und der unterschiedlichen Wirkungsweisen der Medien muss immer eine individuelle Anpassung erfolgen. So eignet sich der Slogan eines Flyers nicht zwangsläufig für den der Postkarte. Aber auch das Layout oder die Schriftgröße eines Plakates kann beispielsweise nicht eins zu eins auf die Eintrittskarten übertragen werden. Demnach muss jedes Medium einerseits im Zusammenhang mit den anderen (d.h. im Corporate Design) und andererseits separat betrachtet werden. 1. Flyer (Leporello): sind Informationsblätter, um eine Ausstellung vorab anzukündigen oder um eine laufende Ausstellung zu bewerben. Neben den allgemeinen Informationen zur Ausstellung beinhaltet dieses Medium: Slogan, Headline (direkte Ansprache, Frage, Ausruf), Eyecatcher, Bilder, Illustrationen, Logo/Firmenname, Telefonnummer, Anschrift, Quellenangaben/Bildnachweise etc. 2. Plakate (Großflächen, A 0, A 1, A2): müssen sich unabhängig von ihrem Format oder ihrem Standort schnell in ihrer Aussage erfassen lassen und Aufmerksamkeit erzeugen, da sie meist nur für wenige Sekunden und im Vorbeigehen betrachtet werden. Daher muss die Gestaltung hierbei besonders präzise auf die Zielgruppe zugeschnitten, der Text kurz und gut lesbar und die Aussage klar und prägnant sein. Um trotz der heutigen Reizüberflutung wahrgenommen zu werden ist hier„less is more!“ („weniger ist mehr!“) der Schlüssel zum Erfolg. Ferner ist ein Vorgehen nach dem AIDA- Prinzip (attention, interest, desire, action) ratsam. Auch die Plakate beinhalten allgemeine und auf die Ausstellung bezogene Informationen.

von oftmals aufwändigen Katalogen begleitet, in denen die präsentierten Werke verzeichnet, abgebildet und von wissenschaftlich erarbeiteten Texten erläutert sind. Zudem erfolgt eine Einteilung in Themen, um den Katalog übersichtlich zu gliedern. Bei der Gestaltung sollten die Fotos der Ausstellungsobjekte sowie Übersichtlichkeit und eine gute Lesbarkeit im Vordergrund stehen und nicht durch ein originelles Layout in den Hintergrund gedrängt werden. Weitere Informationen im Kapitel: „Katalog“. 4. Internetauftritt: Auch wenn die Internetseite der Ausstellung kein Printmedium ist, wird sie nun in dieser Leistungsphase mitgestaltet. Denn die Internetseite ist heute eines der wichtigsten Medien, um Information zu vermitteln und sich nach außen hin zu präsentieren. Beim Planen einer Homepage sollte nicht nur auf (eine dem Corporate Design entsprechende und für die Zielgruppe attraktive) Gestaltung sondern auch auf Inhalt, Benutzerfreundlichkeit und intuitive Navigation geachtete werden. Zudem sollte sie regelmäßig aktualisiert werden. Vergleichbares gilt für Facebook, Twitter und andere Kommunikationsmedien. Die nächsten Exkurse sind eine Vertiefung im Bereich des Kommunikationsdesign 3. Das Erstellen des Katalogs und das Einholen der Bildrechte sind zeitintensive Prozesse, dir hier noch einmal genauer beleuchtet werden.

4.Postkarten

Exkurs 5: Katalog Heutzutage wird im Verlauf eines Ausstellungsprojekts üblicherweise ein Katalog produziert. Dabei ist folgendes zu beachten: Dem Ausstellungsgestalter muss daran gelegen sein, dass Katalog und Ausstellung gut synchronisiert werden. So sollte der Katalog alle Themenbereiche sowie alle Ausstellungsobjekte beinhalten und sich an das Gestaltungskonzept der Ausstellung anlehnen. Da dies sehr oft nicht der Fall ist, sollte schon möglichst bei Vertragsabschluss ein Mitspracherecht festgehalten werden. Ob der Ausstellungsgestalter auch den Katalog gestaltet ist zweitrangig und hängt vom eigenen Selbstverständnis ab. Diesbezüglich sollte er sich nicht vordrängen, aber vielmehr Wert darauf legen, dass sein Werk gebührend Eingang in den Katalog findet. Am besten schreibt er auch eine oder zwei Seiten, um seine Entwurfsmaximen dem Publikum darzulegen.

5. Kataloggestaltung: Kunstausstellungen werden zumeist

Der Katalog sollte als Verlagsprodukt konzipiert werden.

3. Eintrittskarten (Normaler Preis, Behinderten- oder Seniorentickets, Schülertickets, Familienkarte, Freikarte): Es ist sinnvoll, die Tickets einzeln zu nummerieren. Dies vereinfacht die Abrechnung und eine Registrierkasse ist nicht notwendig.

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Idealerweise kann so ein Teil der Kosten vom Verlag übernommen werden. Außerdem ist so ein Vertrieb in Buchläden und über das Internet z.B. Amazon gewährleistet. Exkurs 6: Bemerkungen zu Bildrechten von Diana Nemitz Für den Nutzer von Fotografien von Kunstwerken ist es wichtig vorab zu prüfen, ob diesem alle Rechte obliegen und zumindest den groben rechtlichen Hintergrund der Fotografien zu kennen. Es ist zwischen den Rechten an einem Foto selbst und den Rechten an dem fotografiertem Gegenstand (Motiv) zu unterscheiden. Welche Rechte gilt es also zu beachten?  Es gilt das Urheberrecht am Kunstwerk selbst.  Es gilt das Eigentumsrecht am Kunstwerk (und am Gebäude in dem es sich ggf. befindet).   Es können Rechte am Motiv, etwas das Recht am eigenen Bild, bestehen.   Es gilt das Urheberrecht an der Fotografie. 1. Urheberrecht am Kunstwerk: Kunstwerke, ob zweidimensionale Werke wie Grafiken, Gemälde, Zeichnungen oder dreidimensionale Werke wie Skulpturen, Plastiken oder Statuen, werden als Werke der Bildenden Kunst durch das Urheberrecht geschützt. Die Schutzdauer beträgt 70 Jahre nach Ableben des Künstlers. Solange diese Zeitspanne noch nicht abgelaufen ist, muss sich ein Fotograf also die Zustimmung des Künstlers einholen, wenn er dessen Werk fotografieren und damit vervielfältigen will. Die Rechte können vom Künstler selbst, nach dessen Tod von den Erben oder auch von einer Verwertungsgesellschaft wahrgenommen werden. Nach Ablauf der Schutzdauer von 70 Jahren nach Ableben des Künstlers darf ein Kunstwerk ohne Zustimmung der Erben des Künstlers fotografiert, verbreitet und genutzt werden. 2. Eigentum am Kunstwerk: Auch wenn die Schutzdauer bereits abgelaufen ist, bedeutet dies nicht, dass ein Kunstwerk frei fotografiert und die Fotos frei genutzt werden dürfen: Ein Kunstwerk kann sich beispielsweise in Privateigentum oder im Besitz eines Museums befinden. Der Eigentümer eines Werkes kann grundsätzlich frei darüber bestimmen, wie er mit seinem Eigentum verfährt, demnach auch ob und von wem er es zu welchen Bedingungen fotografieren lässt. Der Eigentümer kann unabhängig davon, ob noch Urheberrechte an einem Kunstwerk bestehen,

bestimmen, ob es überhaupt fotografiert werden darf und zu welchen Bedingungen er den Zutritt zum Kunstwerk gestattet. Mit Hilfe von Verträgen kann er mit dem Fotografen vereinbaren, für welche Zwecke die Fotos verwendet werden dürfen, vorausgesetzt er verfügt selbst über die entsprechenden Nutzungsrechte oder der urheberrechtliche Schutz ist bereits abgelaufen ist. Die Beschränkungen, die ein Eigentümer einem Fotografen vertraglich auferlegen kann, binden zunächst einmal nur den Fotografen als Vertragspartner. Vernünftigerweise wird der Eigentümer dem Fotografen aber auch auferlegen, seinen Vertragspartnern wiederum die gleichen Nutzungsbeschränkungen aufzuerlegen. Anders als das Urheberrecht wirken derartige vertragliche Verpflichtungen und Beschränkungen aber nicht gegenüber jedermann. Wenn der Fotograf der Bildagentur bzw. dem Nutzer nicht in der gleichen Weise vertraglich bindet, kann der Eigentümer des Kunstwerkes nicht wegen der Verletzung des Fotografiervertrages gegen den Nutzer des Fotos vorgehen, es sei denn, ihm stehen noch urheberrechtliche Befugnisse zur Seite. Kann ein Kunstwerk ohne Verletzung des Eigentumsrechtes oder des Hausrechtes von öffentlichen Straßen aus fotografiert werden, etwa bei einer Plastik auf einem öffentlichen Platz oder einer Skulptur auf einem Privatgrundstück, welches vom Gehweg frei einsehbar ist, kann sich der Eigentümer des Grundstücks oder des Kunstwerkes nicht aus Eigentumsrechten heraus gegen die Nutzung des Fotos des Kunstwerkes wenden. 3. Rechte am Motiv Wenn das Motiv des Kunstwerkes seinerseits rechtlich geschützt ist, können sich auch die Inhaber der Rechte am Gegenstand des Kunstwerkes gegen des fotografische Vervielfältigung und kommerzielle Verwertung wenden. Dies gilt etwa für geschützte Bildmarken, z.B. Firmenlogos, insbesondere aber bei Abbildungen von Personen. Diesen steht ein Recht am eigenen Bild zu, das Gesetz spricht von Bildnis. Dabei kann es sich auch um eine Porträtzeichnung oder ein Gemälde aber auch eine Statue oder eine Totenmaske handeln. Wenn es sich bei dem Kunstwerk, welches auf der Fine-Art-Fotografie abgebildet ist, um ein Bildnis handelt, muss also auch die abgebildete Person bzw. deren Rechtsnachfolger der Verwertung zustimmen. Dieses postmortale Persönlichkeitsrecht ist durch das Gesetz 10 Jahre nach dem Tod der abgebildeten Person geschützt. In

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schwerwiegenden Fälle hat die Rechtsprechung den Erben aber teilweise auch noch 30 Jahre nach dem Tod Unterlassungsansprüche zuerkannt. 4. Rechte des Fotografen Das deutsche Urheberrecht unterscheidet zwischen einerseits geschützten Lichtbildern, anspruchsvoll gestalteten Lichtbildwerken und andererseits nicht geschützten Bildern. Gegenstandsfotografien für Kataloge gehören zu den Lichtbildern, da die Fotografien keinen künstlerischindividuellen Gestaltungswillen aufweisen. (Jeder Fotograf kann bei dieser Art von Bildern mit den gleichen Mittel genau dieses Bild erzeugen.) Lichtbilder sind urheberrechtlich bis zu 50 Jahre nach Veröffentlichung geschützt. Bei nicht veröffentlichten Bildern gilt der Schutz 50 Jahre ab Herstellungsdatum. Werden zur Erstellung der Reproduktion lediglich Kopierverfahren, etwa Einscannen mittels Flachbettscanner, eingesetzt, entsteht kein Lichtbild und damit auch kein Leistungsschutzrecht. Insgesamt gilt also, dass, sofern die Schutzdauer am Kunstwerk noch nicht abgelaufen ist, die Zustimmung des Eigentümers, etwa die Fotografiererlaubnis eines Museums für die rechtlich abgesicherte Nutzung von Fotografien ebenso wenig ausreichend ist, wie die Zustimmung des Fotografen. Vielmehr muss auch die Zustimmung des Künstlers bzw. der Rechteinhaber am Kunstwerk und ggf. auch der abgebildeten Person zur Verwertung eingeholt werden. 6.2.1 Einige Bemerkungen zu Medien von Anna Laura Strüßmann Im Zuge der Phase Kommunikationsdesign 3 werden auch Interaktive Medien für die Ausstellung erstellt. Unter den Begriff ‚Medien‘ fällt in einer Ausstellung alles, was kein Exponat ist. Da man aber meist an elektronische Medien denkt, wird nun genauer auf den Medieneinsatz, die Art der elektronischen Medien und die Art der Anwendung von elektronischen Medien in einer Ausstellung eingegangen. Warum sollten elektronische Medien eingesetzt werden? Das menschliche Gehirn verarbeitet Informationen besser, wenn sie auf mehreren Kanälen gleichzeitig ankommen, also mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen. Die Besucher werden also durch visuelle Medien bei der Rezeption

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bestimmter Inhalte entlastet. Durch die visuelle Abbildung können räumliche Anordnungen, Abläufe und Beschaffenheiten einfacher und detaillierter dargestellt werden als auf der sprachlichen Ebene. Gut konzipierte und realisierte Medien können einen wesentlichen Beitrag zur Wirkung der Ausstellung leisten, so können sie Atmosphäre und Emotionen erzeugen, können reale Personen erlebbar machen, historische oder fiktive Figuren personalisieren und können die Anschaulichkeit und Orientierung steigern. Audiovisuelle, digitale und interaktive Medien sind die neuen Vermittler musealer Inhalte. Welche Medien werden verwendet? Man kann in Bildmedien, Tonmedien, solche die Bild und Ton vereinen und interaktive Medien unterscheiden. Tonmedien: - Audio Guides Sie führen den Besucher durch eine Ausstellung. Die verschiedenen Exponate werden von einem Sprecher erläutert. - Interviews mit Zeitzeugen, Handwerkern oder Künstlern - Ton in abgeschirmten Räumen Fest integrierte Hörstationen sind in ihrer Wirkung besser planbar und ihre Inhalte können besser verortet werden als bei den Audio Guides, außerdem kann die unmittelbare Hörumgebung gezielt gestaltet werden. Weiterhin ist so die Beschädigung von Material gering zu halten und es ist hygienischer als kopfhörergestützte Audio Guides - Geräuschkulissen als Raumton Solche Geräuschkulissen können eine gewisse Dramaturgie in einer Ausstellung entwickeln. Sie dürfen allerdings nicht zu penetrant und permanent eingesetzt werden, da sie sonst störend wirken. Außerdem sollte ihr Einsatz punktuell erfolgen und sich nicht über die gesamte Ausstellung verteilen. Bild- und Multimediamedien: - Digitale Bilderrahmen Sie können sowohl Texte, als auch Bilder oder kurze Filme präsentieren und den Besuchern dadurch zusätzliche Informationen zu den Objekten vermitteln. - Virtuelle Darstellung von Unsichtbarem Dadurch können innere Strukturen und Abläufe eines Exponats abgebildet werden, so ermöglichen die Computersimulation beziehungsweise die virtuelle Bilderzeugung eine erweiterte Wahrnehmung des Exponats. - Multimedia Guides Multimedia Guides verbinden den herkömmlichen AudioGuide mit Texten, Bildern und Filmen. Sie ermöglichen so

einen interaktiven Zugang zu den Ausstellungsinhalten. - Multimediale Rauminszenierung Diese Umsetzungen von Inhalten oder Geschichten in einer räumlichen Szenerie mit starkem Erlebnischarakter gehören mittlerweile zum festen Bestandteil vieler Ausstellungen. Solche Rauminszenierungen werden häufig an Strategisch und inhaltlich wichtigen Punkten eingesetzt, wie an Eingangs- und Übergangssituationen. Interaktive Medien: Durch die Aktion des Besuchers werden bestimmte Inhalte einer Ausstellung vermittelt. Der Besucher kann also selbst entscheiden, welche Informationen er sich beschafft. Solch eine Informationsbeschaffung ist an interaktiven Touchscreens und Multimediastationen möglich. Multimediastation können eine unterschiedliche Ausprägung haben, von kleinen Terminals bis zu großen Museumstischen, an welchen unterschiedliche Interaktionen möglich sind und Medien eingesetzt werden. Was muss man beachten, wenn man Medien einsetzt? Medieneinsatz ist nur dann sinnvoll, wenn er bei dem Besucher die Erfahrung von Raum und Objekt verstärkt. Medien schwächen hingegen eine Ausstellung, wenn sie nicht dazu beitragen, dass die Aufmerksamkeit auf die Exponate gelenkt wird. Dann droht die Gefahr, dass sie ihr spezifisches Angebot überlagern und die Ausstellung überflüssig machen. Es ist wichtig, dass jeder Medieneinsatz nicht zum Selbstzweck erfolgt, sondern inhaltlich und thematisch sinnvoll ist – er muss sich aus den Inhalten der Ausstellung ergeben. Die Medien sollten einen klaren Objektbezug haben und sich inhaltlich und räumlich gezielt auf ein Exponat beziehen. Außerdem sollten sie Teil des gestalteten Ausstellungsraums sein und sich nicht abgrenzen, die Gesamtplanung sollte also gemeinsam mit dem Ausstellungsgestalter erfolgen, auch wenn es wichtig ist, dass ein professioneller Mediengestalter den Einsatz der Medien plant und auch möglichst frei künstlerisch schaffen kann. Es muss ein gezielter und punktueller Einsatz der Medien erfolgen, so dass eine Gesamtdramaturgie mit Abwechslung entsteht. Die Medientechnik bleibt idealerweise im Hintergrund, so dass der Besucher sich im Gesamtgefüge sicher und intuitiv bewegen kann und die zugrundeliegende Konzepte nicht wahrnimmt und sich so auch nicht von ihnen ablenken lassen kann. Die Attraktivität des medialen Einsatzes darf sich nicht aus den technischen Geräten ergeben, da diese schnell veralten, es ist also erstrebenswert, dass die Inhalte und die künstlerische Umsetzung dieser wichtiger ist, als auf

welchem Endgerät sie dargestellt werden. 6.2.2 Einige Bemerkungen zum Audio Guide von Jacqueline Schulz Eine besondere Rolle in der Mediengestaltung nimmt die Gestaltung des Audio Guides ein. Allgemeine Vorbemerkungen Für einen Audio Guide muss im Einlassbereich Personal stehen, welches die Besucher in Empfang nimmt und nachfragt, ob ein Audio Guide gewünscht ist, welcher den Besuchern die bestmögliche Information bietet. Das Empfangspersonal sollte im Eingang mindestens aus zwei Personen bestehen, damit an jeder Seite des Eingangs die Besucher in Empfang genommen werden können. Bevor die Besucher die Ausstellung mit dem Audio Guide betreten, muss dieser erst von dem Personal auf die richtige Sprache eingestellt und seine Funktionen dem Gast erklärt werden. Auch der Hinweis für das Auffinden der passenden Nummern zu der jeweiligen Nummer im Audio Guide sind wichtig, damit der Besucher diesen später auch in voller Funktion verwenden kann. Audio-Gerät Varianten Bei der Wahl des Audio-Gerätes ist zwischen den verschiedensten Geräten zu wählen - je nach Bedarf. So gibt es zum Beispiel den supraGuidemulti, der als vielseitiger Multimediaguide gilt. Auf seinem Farbdisplay können Besucher viele weitere multimediale Informationen erhalten. Ein weiteres Beispiel ist der supraGuideeco, der für den Einsatz in Museen und touristischen Einrichtungen mit hohem Besucheraufkommen optimal ist. Er bietet eine sehr hohe Klangqualität , eine leichte Bedienung und eine lange Betriebslaufzeit. Besonders hilfreich ist auch der supraCharger. In Museen geht es meist hoch her, sodass eine Ausstellung auf die andere folgt. Damit sind auch viele Details und Informationen verbunden, die mit Hilfe des AudioGerätes vermittelt werden müssen. Mit Hilfe des supraChargers ist die Aktualisierung der Audio-Geräte viel leichter, sodass aktuelle Führungen und Sprachen ausgewählt und automatisch mit den Audio-Geräten synchronisiert werden können. Anzahl der Geräte Anhand der erwarteten Besucherzahl muss die Anzahl der Audio Geräte abgestimmt werden. Nicht jeder Besucher möchte auch einen Audio Guide haben. Jedoch ist es wichtig, dass jeder Besucher, der

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diesen gerne als Informationsunterstützung haben möchte, auch einen erhalten kann. Dabei ist auch der Verlauf zu beachten - von dem Erhalt eines Audio-Gerätes bis hin zur Abgabe eines Audio Gerätes, der danach wieder verwendet werden kann.

noch einmal vor Start der Ausstellung sicher zu stellen, dass die Nummern des Audio Gerätes mit den Nummer der jeweiligen Ausstellungsobjekte übereinstimmt, um die richtigen Informationen bereitstellen zu können.

Kosten für Geräte Wenn es beabsichtigt ist, Geld für die Audio Geräte zu nehmen, sollte die Bezahlung beim Empfang des Gerätes im Eingang erfolgen. Nach Bezahlung beim Personal sollte dieses danach die Sprache für den Besucher einstellen und diesem seine Funktionen erklären.

7. Leistungsphase 7

Hygiene Für die Hygiene ist ein Audio Guide mit integriertem Lautsprecher von Vorteil, da dort nicht das Hygieneproblem von Ohrhörern entstehen kann, sondern die Geräte nach der Benutzung eines hygienischen Reinigungstuches wieder verwendet werden können. Aufbewahrung und Sicherung der Geräte Im Eingang sowie Ausgang sollten links und rechts vom Eingang Behälter stehen, in denen die Besucher bei Verlassen der Ausstellung die Geräte ablegen können. Zur Sicherheit sollte jedoch auch im Ausgangsbereich der Ausstellung Personal stehen, dass die Besucher bei “Vergessen“ der Abgabe des Audio Guides höflich darauf hinweist und um Abgabe bittet. Schutz der Geräte Zum Schutz der Geräte vor einem Fall ist es von Vorteil, allen Geräten eine längere Schnur beizufügen, die sich die Besucher dann um den Hals hängen können. Sie muss lang genug sein, damit der Besucher das Audio Gerät auch an sein Ohr halten kann, um die Informationen abhören zu können. Sprachen Die passenden Informationen können zum Einen allgemein für das jeweilige Projekt und Themengebiet eingesprochen werden zum Anderen aber auch spezifisch auf die einzelnen Objekte des jeweiligen Projektes. Grundlegend sollten die Informationen auf Deutsch und auch auf Englisch zu finden sein. Programmieren der Geräte Die gesprochenen Texte müssen mit der passenden Zahl auf die Audio Geräte aufgespielt werden. Dabei ist auch

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nach HOAI (3 % der gesamten planerischen Leistung, da sich Ausstellungen meistens im Innenraum befinden):Mitwirkung bei der Vergabe Je nach Art der Einholung der Preise findet am mitgeteilten Abgabetag die Öffnung der Unterlagen statt, an dem dann eventuell auch die Bieter teilnehmen können. Bei anderen Verfahren ist es üblich, die Angebote zum Bauherrn schicken zu lassen, der diese dann öffnet und an den Ausstellungsgestalter übergibt. Es ist nach Absprache mit dem Bauherrn auch sinnvoll, die Unterlagen an den Ausstellungsgestalter zu schicken. Dieser überprüft die Angebote, indem er die rechnerische Richtigkeit und Vollständigkeit durch Haken an den Zahlen markiert. Daraufhin ist ein so genannter Preisspiegel zu entwerfen, der zugleich die Grundlage der eigentlichen Prüfung sein sollte. Dafür wird eine Excel-Tabelle mit Anzahl, Einzelpreis (Einheitspreis) und Gesamtpreis erstellt, bei der alle Bieter in der gleichen Datei erfasst werden. 7.1. Aufträge Der Ausstellungsgestalter formuliert nun ein Auftragsformular, in dem die Liste der zu erbringenden Leistungen noch einmal genau formuliert und alle notwendigen Angaben darin vermerkt werden. Besonders Abweichungen zu den Leistungsverzeichnissen erfordern einen speziellen Hinweis. Weiterhin sind Zahlungsmodalitäten, sowie Art und Zahl der Ausfertigungen, von Rechnungen zu erwähnen. Der Ausstellungsgestalter erteilt normalerweise Aufträge nicht in seinem Namen, sondern bereitet diesen vor und zeichnet ihn ab. Gültigkeit erhält der Auftrag erst mit der Unterschrift des Bauherrn.

7.2. Vergabevermerk Mit den ausgefüllten Aufträgen und dem Preisspiegel als Anlage erhält der Auftraggeber den Vergabevermerk. In diesem teilt der Ausstellungsgestalter dem Auftraggeber mit, warum welcher Bieter den Auftrag erhalten soll. Üblicherweise ist dies der preisgünstigste. Es ist aber auch möglich den zweitplatzierten Bieter zu bevorzugen. Allerdings muss diese Wahl gut begründet werden. Ein wich-

tiger Passus beim Vergabevermerk ist der Hinweis auf die Kostenberechnung. Wenn der Auftrag innerhalb der Kosten liegt, ist er positiv zu bewerten. Liegt der Auftrag jedoch über der Kostenberechnung, ist zu erwähnen, wie viel Prozent er darüber liegt und an welcher Stelle der Ausstellungsgestalter die Kosten zu kompensieren gedenkt. Ein hilfreicher Satz ist oft: „Die Preise sind angemessen und ortsüblich“.

8. Leistungsphase 8 nach HOAI (32% der gesamten planerischen Leistung): Objektüberwachung, Bauüberwachung und Dokumentation 8.1.1 Die zwei Phasen des Aufbaus Der Aufbau einer Ausstellung teilt sich grundsätzlich in zwei Phasen: 1. In der ersten Phase wird die Ausstellungslocation in ihren Grundzügen baulich vorbereitet . Das bedeutete, dass alle notwenigen Voraussetzungen für den eigentlichen Aufbau geschaffen werden. Boden, Wände, Decken, Elektroinstallation, Grundeinrichtung der Beleuchtung, Klimatische Vorkehrungen, Vitrinen, Stellwände, Anstriche, usw. werden nun von geeigneten Handwerkern verlegt, installiert und aufgebaut. 2. In der zweiten Phase erfolgt vor dem Eintreffen der Objekte die Raumübergabe an den Ausstellungsgestalter. Er fertigt eine Übergabeprotokoll an. 8.1.2 Übergabeprotokoll In diesem Protokoll müssen der Zustand der Räume und des Geländes detailliert und genau festgehalten werden. Fotos sind in ausreichender Zahl anzufertigen, um die Qualität der Wände, Böden und Decken zu dokumentieren. Die digitalisierten Fotos sollten gleichartig beschriftet und verwaltet werden. So wird ein Durcheinander vermieden, eventuelles Suchen von Dateien erleichtert und alles an wichtigen Informationen festgehalten. Es soll wie folgt beschriftet werden: „01/05/12 15,42 Raum 5 Südwand“ (Datum, Uhrzeit, Kurzbezeichnung). 8.1.3 Einrichten Der Ausstellungsgestalter soll alle für die Ausstellung notwenigen Räume so einrichten, dass darin optimal gearbeitet werden kann. Die in die Wege geleiteten Punkte „Vorbereiten der Baustelle“ sind jetzt zu vollziehen:

Telekommunikation, Telekommunikationsgeräte, Computerausstattung, Mobiliar, Büroraum müssen sofort, das Depot rechtzeitig zum Eintreffen der Objekte bereit stehen. 8.2. Hängung von Viola Sinkwitz 8.2.1. Planung der Hängung Bevor die eigentliche Hängung und der Aufbau der Exponate stattfindet, ist eine genaue Planung notwendig. In einem Grundriss der Ausstellungsräumlichkeiten wird ein Lageplan erarbeitet, welcher eine genaue Planung bezüglich Ausrichtung und Aufteilung ermöglicht. Dies soll klare Strukturen für die späteren Aufbauarbeiten geben und falsch platzierte Exponate vermeiden. Bei der Hängung von Exponaten in Innenräumen sind Plätze hinter Türen, in vielbenutzten Fluren oder neben Möbeln und Regalen zu vermeiden ebenso, wie das Platzieren der Exponate in der Nähe von Heizungen, Feuerplätzen, Kerzen und Feuchtigkeitsquellen. Zu beachten ist, dass der Raum einer der wichtigsten kulturellen Codes für Ansehen und Hierarchie ist, das kann der Rahmen sein oder die freie Wand. Die Hängung und Präsentation entscheidet also über die Wertung des Exponats. Viel freier Raum wertet das Exponat auf. Zur Ausstellung von Exponaten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, welche sich über die Exponat Angepasstheit, die Ziele der Ausstellungsgestaltung, Gegebenheiten der Ausstellungsräume und das finanzielle Budget entscheidet. 8.2. 2. Ausstellungs- und Präsentationsmöglichkeiten 8.2. 2.1 Stellwände: Stellwände sind ein praktikables Hilfsmittel um mehr Hängeflächen zur Verfügung zu haben und können als flexibles System für Raumeinteilung, Bestimmung der Wegführung oder zur Verblendung von Fenstern dienen. Hierbei gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Systemen, welche sich bezüglich ihrer Konstruktion, Kosten und optischer Wirkung unterscheiden. Ein Beispiel für ein Optisch „leichtes“ System wären Elemente an Spannseilen befestigt, welche in Boden und Decke verankert werden aber dadurch auch von ihrem Standpunkt festgelegt und wenig variabel sind. Ein flexibles und kostengünstiges Stellwandsystem ist die Verbindung einzelner Platten mit Beschlägen, welches einen soliden Wandcharakter vermitteln. Wegen ihrer optischen Raumdominanz sind sie für kleinere Ausstellungsräume jedoch eher ungeeignet.

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Die Oberflächengestaltung sollte an die dort auszustellenden Exponate und ihrer Anbringung angepasst werden. 8.2.2.2 Sockel und Podeste: Diese Ausstellungsmedien dienen neben dem Schutz auch zur optischen Betonung der Exponate. Zu beachten ist, dass die ästhetische Wirkung der Sockel und Podeste nicht in Konkurrenz mit dem eigentlichen Exponat tritt. Eine einheitliche und neutrale Gestaltung dämmt dieses Risiko ein. Eine Standfestigkeit der Sockel muss gegeben sein, um den optimalen Schutz vor dem Umkippen durch Unachtsamkeit der Besucher zu gewährleisten. Dies gilt besonders bei aufgesetzten Glashauben. Durch „Untertritte“ können Gefährdungen der Exponate noch minimiert werden. Bei der Oberflächengestaltung gilt das gleiche, wie bei den Stellwänden. 8.2.2.3 Vitrinen: Verschiedene Firmen bieten auch hier Vitrinen in verschiedenen Preisstufen an. Dennoch sind Vitrinen eine eher kostspielige Variante, da der Selbstbau große Fachkenntnisse erfordert. Man unterscheidet zwischen Teilglasvitrinen und Vollglasvitrinen, wobei auch hier eine neutrale Gestaltung dem Exponat zu gute kommt. Bei Vitrinen gilt das gleiche, wie bei Sockeln und Podesten, sie müssen unbedingt standfest sein und optimaler Weise die Exponate auch vor Äußeren Einflüssen, wie Luftfeuchtigkeit (durch gute Abdichtung), UV Strahlen (durch dementsprechendes Glas) und Vibrationsübertragung (durch Trittschall-Entkopplung) schützen. Eine auszureichende Öffnung der Vitrinen muss gegeben sein um eine gute Bestückung, ohne Beschädigung von anderen Exponaten zu gewährleisten. Lose Zwischenböden - „Tablare“ - erweitern die Gestaltungsmöglichkeiten. Des Weiteren muss die Vitrine gegen unbefugtes öffnen gekennzeichnet und ausgestattet sein. Beleuchtung Innerhalb der Vitrinen ist möglich aber hier wird eine separate Lüftungsvorkehrung mit Wärmeabfuhr empfohlen. Besser sind Leuchtstoffröhren mit UV-Filtern die außerhalb der Vitrine angebracht werden. Wärmeentwicklung durch die entsprechende Beleuchtung kann das Miniklima in der Vitrine beeinflussen und stören. 8.2.2.4 Rahmen: Unterschieden werden Standrahmen (fester Bestandteil eines Kunstwerkes), deswegen auch Teil des Exponats und Wechselrahmen, welche nicht zum Exponat gehören und somit ein Ausstellungsmittel sind. Dazu gehören

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auch rahmenlose Bildträger. Eine Schnelle Anbringung an zwei Nägeln garantieren Rahmen die an den Seiten und Kopfleisten profiliert sind. Wechselrahmen sollten mit einer Glasscheibe versehen sein, welche entweder aus „echtem“ Glas, Floatglas oder Plexiglas sind. Für einen optimalen Schutz kann auch Sicherheitsglas verwendet werden. Zu beachten ist, dass die verschiedenen Glastypen durch Reflexion und eigene Farbstiche das Bild und seine Wirkung verändern können. Hier können entspiegelte Gläser abhelfen, welche aber sehr teuer sind. Die Höhe und ob die Bilder auf Unter-, Oberkante oder Mittellinie gehängt werden sollen ist von Bedeutung. So kann man mit der Wirkung von sehr hohen, tiefen, komprimierten oder symmetrischen Hängungen Abwechslung schaffen. Eine Hängungsmöglichkeite wäre z.B die Petersburger Hängung. Jedoch ist zu beachten, dass allzu viele Ungleichheiten die Ausstellung auseinander fallen und damit leicht amateurhaft wirken lassen. 8.2.2.5 Schienen: Schienen sind genutete Metallleisten, bei denen Haken eingeschoben oder aufgehängt werden können. An den Haken werden dann Schnüre, meist transparent zum Aufhängen der Exponate befestigt. Sie sind geeignet für Flache Exponate oder Bilder und oft schon in vielen Ausstellungsräumen vorhanden. Die Schnüre können variable Längen haben und somit an die Exponathöhe angeglichen werden. Wichtig ist die Belastbarkeit der Schiene und muss vor dem Kauf oder der Anbringung der Exponate mit berücksichtigt werden, genauso wie die Schnüre durch Stahldraht ersetzt werden können um eine höhere Belastbarkeit zu erzielen. 8.2.2.6 Kunststoffglas- Ausstellungsmittel: In einer Vielzahl von Formen und Materialien ermöglichen Kunststoffglas-Formteile eine große Breite an verschiedenen Präsentationsmöglichkeiten von Exponaten. Zudem preisgünstig eröffnen sie eine bessere Betrachtungsmöglichkeit ohne großen Einfluss auf die Ausstellungsgestaltung zu nehmen. Besondere Bedingen beim Aufstellen aber auch bei der Pflege gelten bei Glas. Deshalb folgt nun ein Exkurs, der das Medium Glas vertiefend vorstellt. Exkurs 7: Einige Informationen zu Glas (insbesondere Floatglas) Flachglas ist der Oberbegriff für alle ebenen Scheiben,

farblos, aber auch farbig, wie z.B. Mundgeblasenes und gestrecktes oder maschinell hergestelltes Fensterglas, Spiegelglas, Floatglas, Gussglas, Drahtglas, Gartenklarglas, Gartenblankglas, Profilbauglas. Herstellung von Floatglas Im Schwimmverfahren (Floatverfahren) finden wir die geniale Auswertung längst bekannter physikalischer Tatsachen für die Flachglasherstellung: Glas ist spezifisch nur etwa ein Drittel so schwer, wie z.B. Zinn, d.h. Glas schwimmt auf flüssigem Zinn. Auch Metalle bilden in flüssigem Zustand, wie jede Flüssigkeit, an der Oberfläche durch Oberflächenspannung eine völlig glatte Ebene. Die glastechnische Auswertung dieser physikalischen Gegebenheiten finden wir als Grundprinzip der in England entwickelten Floatglasherstellung. Das Floatverfahren ist eines der wichtigsten Entwicklungen in der Glasherstellung. Nach über siebenjähriger Entwicklungsarbeit gelang es der Firma Pilkington Brothers 1966 mit dem Floatverfahren in die Glasproduktion einzusteigen. Wenn man flüssiges Glas auf flüssiges Zinn gießt, bildet das Glas an seiner freien Oberfläche eine einwandfreie Spiegelglasfläche. Beim Floatglasverfahren liegt nun das flüssige Glas, statt auf einem festen Gießtisch auf der ideal glatten Oberfläche des flüssigen Zinns auf, und wird dadurch auch auf seiner zweiten Seite zu einwandfreier Spiegelglasoberflächenqualität geformt. So kann das Glas als fertiges Spiegelglas erstarren, während das Zinn mit seinem weit niedrigeren Schmelzpunkt flüssig bleibt. Spiegelglas ist eine Bezeichnung einerseits für Floatglas oder andererseits für geschliffenes und poliertes Gussglas (beispielsweise Drahtspiegelglas). Früher wurde bei der Spiegelglasherstellung Gussglas auf großen Tischen plan geschliffen und poliert, die einzige Möglichkeit, klares, transparentes Glas zu erzeugen. Dies war ein sehr aufwändiges Verfahren der Oberflächenveredelung und wurde durch die Einführung des Floatglasverfahrens weitgehend überflüssig. Im Floatglasverfahren, für das Pilkington ab 1962 Lizenzen an Unternehmen der Spiegelglasindustrie vergab, wurden schließlich Glasqualitäten erreicht, die die Trennung von üblichem Tafelglas und höherwertigem Spiegelglas aufhob, zumal die Kosten des Floatglases noch unter die für gezogenes Tafelglas sanken. Der Begriff Floatglas deckt daher heute die Bezeichnungen Tafel- und Spiegelglas ab. Man spricht deshalb auch von Basisglas, da das

Floatglas Ausgangsmaterial aller Funktionsgläser für Bauten Möbel und Fahrzeuge ist. In der DIN 1259 ist am eigentlich überholten Begriff Spiegelglas für planes, durchsichtiges Glas noch festgehalten. Floatglas ist ein Alkali-Kalkglas, plan und durchsichtig. Es erhält seine planparallele und polierte Oberfläche nach dem Guss: durch Fließen auf einem Metallbad (Feuerpolitur). Es gibt ungefärbtes Glas, oder auch mittels Reduktionsmittel entfärbtes Glas (Weißglas) oder auch eingefärbt Glas z.B. grün, grau, bronze. Kantenbearbeitung: Je nach Einsatz sind unterschiedliche Arten der Kantenbearbeitung empfehlenswert. Die reine Schnitt- oder Bruchkante kann bei Festverglasungen in einem verdeckten Rahmen zur Anwendung kommen. Das Anfasen (Brechen) der Kanten ist zu empfehlen, wenn mit den Scheiben hantiert werden muss. Maßgeschliffene Kanten werden nach dem Schneiden auf Maß geschliffen und gefast. Polierte Kanten werden nach dem Schleifen poliert. Sie sind dann glatt und spiegeln. Vergütungen: Einscheibensicherheitsglas (ESG) Durch kurzeitiges Erhitzen, wobei das Glas weich wird, und schockartiges Abkühlen mit Gasen wird die Oberfläche des Glases gehärtet. Dieses Glas ist deutlich zäher und unempfindlicher als Floatglas. Ideales Einsatzgebiet sind Glastüren, Autofenster, Tischplatten. Sind Bohrungen und Ausschnitte im Glas erforderlich, sollte auf ESG zurückgegriffen werden. ESG lässt sich nur vor der Vergütung bearbeiten. Ein späteres Bearbeiten führt unweigerlich zum Bruch, wobei dieser in der gesamten Zerstörung des Glases besteht. Die Oberflächenspannung von ESG ist so groß, dass eine Beeinträchtigung (Kerbung, Ausbruch) an einer Stelle eine Kettenreaktion hervorruft und mit Getöse nur ein Haufen scharfkantiger Splitter übrig bleibt. Verbundsicherheitsglas (VSG) Mindesten zwei Floatglasscheiben werden aufeinander geklebt. In einem Spezialofen erhitzt, härtet die Klebefolie glasklar aus, die Glasscheiben sind dann dauerhaft miteinander verbunden. Dieses Glas ist durch die Trennung von Druck- und Zugzone auf Biegung etwas besser zu Belasten als Floatglas und hat gegenüber diesem den Vorteil, im Bruchfalle seinen Zusammenhalt nicht zu verlieren. Eine oder mehrere Scheiben können dabei brechen. Ein Hammer kann gleichsam eine Beule in das Glas drücken. Aus

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VSG werden Windschutzscheiben, Vitrinen-Glasböden und Über-Kopf-Verglasungen hergestellt. VSG kann mit dauerhaft UV-Strahlung absorbierender Innenfolie oder mit weißlich mattierter Folie geliefert werden. Je nach Anwendungszweck kann VSG auch aus ESGScheiben hergestellt werden. Der Nachteil dabei ist, dass Ungenauigkeiten beim Verkleben nicht mehr korrigiert werden können (ESG-Kanten können nicht nachgeschliffen werden). 8.3 Messebausysteme Über die Jahre haben sich im Messebau grob eingeteilt vier Bausysteme entwickelt: 1. Wandsysteme basieren auf wandartigen, aus stabilen Flächen gebildeten räumlichen Lösungen. Diese Wandelemente müssen auf geeignete Weise miteinander verbunden werden. Messebau-Ausrüster produzieren verschiedene Knoten, Klemmen und Federn (Nut und Feder), um einzelne Wände miteinander zu verbinden. 2. Struktursysteme bestehen meist aus Stahl- oder Aluminiumprofilen, die über Knoten zu Fachwerkrosten zusammen gefügt werden. Vorteile des Struktursystems sind die Überbrückung größerer Stützweiten und das wirklich dreidimensionale Gestalten; beispielsweise mit zwei oder drei zusätzlichen Ebenen. Struktursysteme können verkleidet oder offen gezeigt werden. Die Montage von Struktursystemen ist im Allgemeinen aufgrund der vielen Knoten vergleichsweise aufwändig. 3. Rahmensysteme entwickeln sich aus Jochen oder Rahmen mit steifen Ecken oder einer flächigen Versteifung meist durch Zugseile. Rahmen können einfach mit anderen Rahmen so kombiniert werden, dass bei einer schnellen Montage große Strukturen entstehen. Unterschiedliche feste oder textile Materialien bilden, wo gewünscht, Wände oder screens für Projektionen. 4. Kulissenbauten bauen sich aus frei geformten Bauteilen auf, die durch geeignete Verbindungsmittel temporär zusammengefügt werden. Sie sind der Bauweise eines Theaters entlehnt und sollten vergleichsweise leicht zu montieren und zu demontieren sein. Als Verbindungsmittel können Steckscharniere, Schlagleisten und Verbinder aus dem Möbelbau dienen. Ein guter Kulissenstand ist für den Laien als solcher gar nicht erkennbar. 5. Konventioneller Messebau ist die Domäne von Schreinern und Schlossern, die einen Stand zusammenbauen, der hinterher in den Container wandert. Diese Form des Messebaus lohnt sich, wenn ein Stand nur einmal gezeigt wird. Eine aufwändige Feinplanung mit Konstruktion der

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Schnittstellen kann entfallen. Es kommen einfache und billige Materialien zum Einsatz. Lagerkosten und Transporte entfallen.

8.4 Garderobe von Alexandra Dominik 8.4.1 Funktion Garderoben erlauben dem Besucher, nicht erlaubte oder benötigte Habseligkeiten wie Taschen, Mäntel, Schirme oder Hüte (als „Garderobenstücke“ bezeichnet) in die Obhut von Personal abzugeben. Sie befinden sich in der Nähe des Eingangs und bilden einen abgetrennten Bereich, in dem sich ausschließlich Garderobenmitarbeiter aufhalten. Bei Abgabe seiner Habseligkeiten erhält der Besucher eine Garderobenmarke, die am Ende wieder gegen den Besitz eingetauscht wird. 8.4.2 Ablauf Aus Sicherheitsgründen (gemäß §10, Abs. 3 der Versammlungsstättenverordnung) müssen oft jegliche Oberbekleidung (Jacken, Mäntel, etc.), Hüte, Schirme und Behältnisse, die größer sind als 40x40x20cm (z.B. Taschen und Rucksäcke) bei der Garderobe gelassen werden. Das für die Garderobe zuständige Personal wird als Garderobiere bezeichnet und ist während der Besucherzeiten ständig bei der Garderobe anwesend. Die Aufgaben des Garderobiers beschränken sich auf die Annahme und Abgabe von Garderobenstücken gegen Marken, dem Einsortieren besagter Stücke an die entsprechende Nummer und dem Überwachen der Besitztümer. Haftung für Wertgegenstände innerhalb der Garderobenstücke wird von vielen Veranstaltern ausgeschlossen, weshalb der Besucher für diese selbst verantwortlich ist. Mäntel oder Jacken werden ordnungsgemäß auf einen Kleiderbügel gehängt und niemals über dem Arm zum Aufbewahrungsort getragen. Die Inanspruchnahme einer Garderobe kann kostenlos oder gegen eine Gebühr erfolgen, wobei letzteres gut sichtbar vermerkt wird. Garderobenmarken sind kleine Kunststoffteile, meist flach, mit einer Ziffer gekennzeichnet, die auf die entsprechende Nummerierung des Kleiderhakens verweist. Beim Verlust der Garderobenmarke darf die Kleidung üblicherweise erst herausgegeben werden, nachdem alle restlichen Besucher ihre Garderobe abgeholt haben. 8.4.4 Alternativen Schließfach-Systeme sind eine bei Ausstellungen ebenfalls verwendete Form zur Deponierung von Objekten. Hierbei

handelt es sich um Spinde oder Schränke, deren Schlüssel der Besucher (bei der kostenpflichtigen Variante nach Einwurf einer Münze) mitnimmt. Der Vorteil ist, dass keine Angestellten zum Einsatz kommen müssen, jedoch sind im Gegenzug die Spinde unbewacht und Teile wie Mäntel müssen geknautscht werden, damit sie hinein passen. 17 8.5 Schutz vorhandener Bauteile Es sollte Ziel jeder Ausstellungstätigkeit sein, den Ausstellungsort parallel zum temporär Eingebrachten weiter zu entwickeln. Dies geschieht besonders durch eine hohe Achtung vor der baulichen Substanz. Dabei ist es unerheblich, ob das Objekt unter Denkmalschutz steht, oder nicht. Zu beachten sind dabei besonders:   Fußböden müssen, falls sie mit Fördergeräten befahren werden, je nach Beschaffenheit abgedeckt werden (entweder mir Hartfaserplatten oder mit Sperrholzplatten; ältere Holzdielen oder Parkettböden brauchen meist einen Last verteilenden Schutz, also Sperrholz. Außerdem sind Fußböden bei Renovierungsarbeiten und Malerarbeiten zu schützen. Bei Malerarbeiten kann Papier ausreichen, allerdings nur, wenn die Arbeiten zügig vonstatten gehen und das Papier – etwa durch andere Gewerke nicht beschädigt wird. Achtung: oft sammelt sich harter Schmutz unter Abdeckungen, denn es kann ja nicht mehr richtig gereinigt werden. So können sich Sandkörner oder Ähnliches in den Boden eindrücken und nachhaltige Schäden bewirken.   Wände sind vor allem dann zu schützen, wenn Objekte gegen sie gelehnt werden. Zwischen Bilder, Vitrinengläser sowie andere Bauteile und Wände immer ein Polstermaterial klemmen, wie Styropor, Schaumstoff oder Ähnliches.   Installationen sind bei Malerarbeiten grundsätzlich abzudecken, nichts ist überflüssiger als überstrichene Schalter, Steckdosen, Stromschienen, Hinweisschilder oder Ähnliches. 8.6. Bautagebuch Schriftliche und fotografische Dokumentation des Herstellungsprozesses Täglich ist zu dokumentieren, was bezüglich der Planung und im Bauprozess geschehen ist. Das Bautagebuch sollte an jedem Abend geschrieben werden. Es kann sin17 Epstein, M., Das Theater als Geschäft. Fannei und Walz, Berlin 1996 und http://www.kurtheater-bad-homburg.de/imagesmain/user-images/kurtheater/Hausordnung_Kurtheater_140521. pdf

nvoll sein, den Bericht zu diktieren. Es ist auch von Vorteil, dass das Sekretariat das Bautagebuch führt und gewissermaßen eine soziale Kontrolle gewährleistet. Zudem sollten während des ganzen Aufbaus regelmäßig Fotos gemacht werden. Besonders bei Vorgängen, die nicht der Planung entsprechen und bei Vorgängen, von denen der Bauleiter dem Unternehmer gegenüber Einspruch anmeldet. Ebenfalls sollten Schäden am Gebäude oder an anderen Aufbaugewerken, die im Zuge des Aufbaus erkannt werden, festgehalten werden. Bei der Verwaltung und Beschriftung der Bilder ist wie im Abschnitt „Raumübergabe“ zu verfahren. 8.7. Reinigung während des Aufbaus Der Aufbauprozess einer Ausstellung verlangt höchste Reinlichkeit. Man hält sich beim Ausstellungsaufbau oft in Räumen auf, deren Fußböden durch herumliegende Reststoffe beschädigt werden können. Darüber hinaus arbeiten Handwerker in einem unordentlichen Raum viel unsorgfältiger als in einem sauberen. Der Bauleiter muss auf die Sauberkeit aller am Bau Beteiligten zu achten und für eine tägliche Reinigung sorgen, da eine Ausstellung immer so aussehen sollte, als ob sie morgen eröffnet werden kann. Gerade bei Staubentwicklung, die häufig über das nicht zu verhindernde Maß hinaus geht, setzt sich auf Profilen (historische Räume), Deckenkonstruktionen (Messehallen) und in Klimaanlagen fest und kann dadurch weit höhere Kosten erzeugen, als mit einigen nicht beauftragten Stunden Reinigungsdienst gespart wurde. Einige Hinweise zur Reinigung: Oft neigen Reinigungskräfte dazu, einzelne gereinigte Bereiche zu sperren, oder auf Gehflächen Papierabdeckungen oder ähnliches zu legen. Dies ist meist kontraproduktiv, da sich Staub und Dreck an „geschützten“, also verdeckten Stellen sammeln und womöglich sogar festgetreten werden kann. Bereits frühzeitig ist die Verwendung von Besen zu verhindern, da diese Staub aufwirbeln. Staub bindende Ölspäne sind auf den meisten Böden nicht zu empfehlen. Der Bauleiter sollte alle am Bau Beteiligten anhalten, Staubsauger einzusetzen, um die Staubentwicklung zu verhindern. Stein- und Linoleumfußböden können nass gewischt werden. Der Bauleiter muss sich vor Aufnahme der Arbeiten entscheiden, auf welche Arten die Fußböden gereinigt werden sollen. Die Reinigung der Fenster ist von größter Wichtigkeit. Der Fensterreinigungstermin ist in den Terminplan zu übernehmen und so spät wie möglich anzusetzen. Aber Achtung:

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Fensterreinigen kann das Klima ungünstig beeinflussen, also darauf achten, dass die Fensterreinigung vor dem Einbringen der Ausstellungsstücke passiert.

9. Leistungsphase 9 nach HOAI (2 % der gesamten planerischen Leistung):Objektbetreuung 9.1. Betriebsanleitung Selbst kleinere Ausstellungen sind komplexe Systeme. Das Team, das Ausstellungen aufbaut, betreut diese meist nicht, da nun Hostessen oder Aufsichten in der Ausstellung tätig sind. Die Betriebsanleitung hat folgende Teilpunkte zu beschreiben: 1. Welche Beleuchtung muss während der Betriebszeit ein- und welche Beleuchtung ausgeschaltet sein? 2. Bei Betrieb mit Tageslicht: Welche Beleuchtung ist abends oder bei schlechtem Wetter hinzuzuschalten? 3. Welche Beleuchtung ist in der Außerbetriebsphase angeschaltet? 4. Welche Beleuchtung ist während der Reinigungszeit anund welche ist auszuschalten? 5. Alle Sicherungen und notwendigen Schalter sind zu kennzeichnen. 6. Bei Verwendung von Schmelzsicherungen sind Ersatzsicherungen am Schaltschrank zu deponieren. 7. Wann wird die Ausstellung gereinigt? 8. Wie wird die Ausstellung gereinigt? Wichtiger Hinweis: Die Reinigung sollte wegen der Staubentwicklung möglichst nicht gekehrt, sondern gewischt oder mit dem Staubsauger gereinigt werden. 9. Wie ist die Ausstellung während der Betriebszeit bewacht? Jede Bewachungsposition ist zu beschreiben: festgelegter Ort oder patrouillierend. (Bewachungsbereiche nicht überschneiden lassen, da sich die Aufsichten sonst magisch zu den Schnittstellen hingezogen fühlen.) 10. Aufsichten dürfen weder lesen noch sitzen. 11. An geeigneter Stelle sind die Richtwerte für das Klima gut lesbar auszuhängen. Es muss vermerkt sein, was im Abweichungsfall zu tun ist. 12. Wer überprüft zu welchen Zeiten das Klima? Wie werden die gemessenen Werte festgehalten? 13. Sind Thermohygrographen aufgestellt, sollten diese in der Regel montags Vormittags mit neuen Wochenschreibblättern ausgestattet werden. Die Blätter der Vorwoche müssen genau beschriftet werden (Zeitraum und genauer Ort innerhalb der Ausstellung). Die beschriebenen Blätter

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sind in einen Ordner abzuheften. Der Ordner muss immer greifbar sein, falls ein Leihgeber die Konditionen kontrollierten, unter denen sein Objekt gezeigt wird. 14. Ist ein Besucherbuch aufgelegt, sollte dieses mindestens einmal wöchentlich zu kontrolliert werden, damit, falls notwendig, ein weiteres Exemplar bereitgestellt werden kann. Wird ein Besucherbuch vom Veranstalter gewünscht, so sollte es frühzeitig besorgt werden. Bei dem Besucherbuch ist darauf zu achten, dass es sehr stabil ist und aus festem Papier besteht. Ferner muss entschieden werden, wo das Buch ausliegt und wie es gesichert wird. 15. Ausstellungskatalog: Der Ausstellungskatalog sollte am besten an mehreren Stellen in der Ausstellung ausgelegt werden. Auch hier muss entschieden werden wo und auf welcher Unterlage (z.B. Sockel) der Katalog ausliegt und wie er gesichert wird. 9.2. Ausstellungsbetrieb 9.2.1 Bewachungsplan von Verena Schröter Ein Bewachungsplan ist bei der Umsetzung einer Ausstellung von hoher Priorität. Mit diesem werden nicht nur die eigentlichen Bewachungsschichten währen der Ausstellungszeit organisiert, sondern auch die Überwachung von Evakuierungen und der Exponatverwaltung. Organisation Die Ausstellungsleitung, bzw. Museumsleitung ist angehalten mit Hilfe von einem geschultem Sicherheitsbeauftragten, jegliche Risiken der Ausstellungsräumlichkeiten zu analysieren und daraufhin zu dezimieren. Dieser ist entweder fester Bestandteil des Museumspersonals oder wird durch eine Sicherheitsfirma gestellt. Das Sicherheitssystem des Museums muss erarbeitet werden, hierzu gehören Elektronische Sicherungsmaßnahmen. Zudem können im Vorfeld, sofern es die Umgebung oder Architektur des Museums zulässt, noch Baulich-mechanische Maßnahmen vorgenommen werden. Zugleich sollten Vorgaben zur Kennzeichnung des Personals, elektronischen Kennzeichnungen von Exponaten und Verhalten des Personals in Extremfällen wie Brandschutzmaßnahmen, Beschädigung eines Exponats oder im Falle eines Diebstahls, erarbeitet werden. Baulich-mechanische Maßnahmen Hierdurch wird es dem Täter erschwert in das Gebäude einzudringen, oder sofern er sich bereits in diesem befindet, den Diebstahl von Exponaten zu erschweren und

grundsätzlich unmöglich zu machen. Im Außenbereich wird dabei beachtet ob das Gebäude freistehend ist oder nicht, inwiefern es möglich ist Mauern oder Zäune zu errichten die es dem potentiellen Einbrecher erschweren in das Gebäude zu gelangen, da eine Überwindung zu zeitintensiv ist. Die Größe und bauliche Beschaffenheit der Außenhaut des Gebäudes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen. Wenn das Gebäude direkt an Andere angrenzt, müssen eventuelle Lücken zum Nachbargrundstück optimiert, und Schwachstellen wie Türen und Fenster durch Einbruchsichere Systeme verbessert werden. Im Innenbereich erschweren Mechanische Sicherungen von Einzelobjekten, unabhängig von der Positionierung an der Wand, auf einem Sockel, Hängend oder in einer Vitrine, durch ihre Befestigung die schnelle Wegnahme von Exponaten, im besten Falle wird hierbei eine Überfallanlage ausgelöst, die einen Zugriff durch Wachpersonal und Polizei initiiert. Durch eine Schließanlage wird der Zutritt in einzelne Bereiche des Gebäudes, sowie des ganzen Gebäudes ermöglicht und im Falle eines Diebstahls und Einbruchs auch die Flucht des Täters verhindern oder größtmöglich erschweren. Elektronische Sicherungsmaßnahmen Zu den Elektronischen Sicherungsmaßnahmen gehören Einbruch- und Überfallmeldeanlagen, Zutrittskontrollanlagen und die Videokontrolle, diese sollten in jedem Museum, unabhängig von Art und Größe, vorhanden sein. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass Exponate nicht ohne Alarm entwendet werden können, in das Museum eingebrochen wird, und wenn dies doch eintritt, durch Videoaufnahmen Täter identifiziert werden können. Videokontrollanlagen sollten während des ganzen Tages eingeschaltet sein, Zutrittskontrollanlagen während des Tages für Bereiche die nur durch autorisiertes Personal zugänglich sind und bei Nacht im kompletten Museum scharfgeschaltet sein, und nur durch Sicherheitspersonal bei Kontrollgängen für eine kurze Zeit deaktiviert werden. Überfallmeldeanlagen beinhalten Bewegungsmelder im Innen- und Außenbereich des Gebäudes, sowie Lichtschranken und den Außenhautschutz durch Durchbruchüberwachung in Form von Glasbruch- oder Körperschallmelder, sowie Öffnungs- und Verschlussüberwachung als Magnet- und Riegelkontakte. Aufgabenbereiche des Personals Die Sicherheit der Exponate besitzt den größten Stellenwert, da eine Beschädigung oder Diebstahl nicht nur finanzielle, sondern auch kulturelle Folgen mit sich

bringen. Dementsprechend muss das Sicherheitspersonal auf Faktoren wie die Wertigkeit der Exponate, ihre richtige Aufbewahrung (Einflüsse wie Luftfeuchtigkeit) oder Interaktion mit dem Besucher (darf man das Exponat anfassen?) geschult werden. Hierzu trägt maßgeblich eine korrekt durchgeführte Inventarisierung bei. Im Falle von Beschädigung, oder Diebstahls, kann durch Sie der Ermittlungshergang erleichtert, und der eigentliche Besitzer des Objektes verständigt werden. Das Inventarverzeichnis ist durch Zugriffe von Außen zu sichern, bei digitalen Exponaten müssen Sicherungskopien angefertigt werden, die wenn möglich, separat aufbewahrt werden, dies gilt auch für das Inventarverzeichnis. Das Sicherheitspersonal sollte für den Besucher klar zu erkennen sein, dies kann durch eine Uniform oder einen ersichtlichen Ausweis geschehen. Die Menge an Personal ist abhängig von der Größe der Ausstellung, sowie der Anzahl an Exponaten die in einen Raum ausgestellt werden. Der zugeordnete Bereich darf nicht zu Groß oder Unübersichtlich sein, das Sicherheitspersonal ist so zu positionieren, dass es den gesamten Bereich ohne Einschränkung überblicken kann, um jederzeit die Besucher ermahnen zu können oder eine Beschädigung oder einen Diebstahl verhindern zu können. Nach Beendigung der Besucherzeit, sind alle Räumlichkeiten auf verbleibende Gäste, Personen ohne Zutrittsberechtigung oder so genannten Einschlusstätern zu überprüfen und diese gegebenenfalls aus der Ausstellung geleiten lassen, bzw. die Polizei zu verständigen. Hierbei müssen besonders schlecht einsehbare Räumlichkeiten mit möglichen Verstecken abgesucht werden. Da Museen meist im Öffentlichen Raum stehen, somit für Jedermann frei zugänglich sind, und nicht durch Zäune oder Mauern geschützt werden, muss ein besonderes Augenmerk auf das Sicherheitssystem gelegt werden. Das Sicherheitspersonal ist also dahingehend für den Umgang mit dem Sicherheitssystem zu schulen, welches ein Eindringen auf das Gelände, die Räumlichkeiten des Museums und die mechanische Sicherung von Einzelobjekten beinhaltet. Der Umgang mit elektronischen und mechanischen Sicherungseinrichtungen ist regelmäßig von dem Sicherheitsbeauftragten zu kontrollieren. Die Verwendung von Generalschlüsseln, um zum Beispiel in ein Lager des Museums zu gelangen, oder eine Zentralverriegelung aller Fenster und Türen zu sichern, ist mit jedem herausausgegebenen Schlüssel zu dokumentieren und ein Verlust des Schlüssels ist umgehend zu melden. Die Entnahme von Exponaten, von Restauratoren oder anderen zertifizierten Mitarbeitern

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der Ausstellung/des Museums sind dem Sicherheitspersonal zu melden, und je nach Wert oder Wichtigkeit des Objekts auch durch Sicherheitspersonal zu überwachen. Um vor Innentätern zu schützen, muss das Personal klar seinen Zuständigkeitsbereichen zugeordnet sein, dieses muss für das Sicherheitspersonal jederzeit einsehbar sein. Wie auch Zutrittsberechtigungen zu Bereichen die eigentlich durch das Sicherheitssystem „scharfgeschaltet“ sind, und somit bei einer Unterbrechung der Sicherheitsbarrieren Alarm auslösen würde Des weiteren muss das Personal geschult werden wie die Werte von Hygrometern in allen Räumlichkeiten kontrolliert, ggf. korrigiert und dokumentiert werde. Bei Rundgängen sind nicht nur Sicherheitssystem und Hygrometer im Gebäude zu überprüfen, sondern auch die Ausschilderung von Fluchtwegen, und ggf. Evakuierungsplänen. Die ordnungsgemäße Befestigung von Absperrungen oder Vitrinen ist ebenfalls zu kontrollieren, sowie die Handhabung mit Fundsachen und die Leerung der Kassen. Darüber hinaus ist auch der Auf- und Abbau der Ausstellung zu überwachen. Hierbei sind hauptsächlich die handwerklichen und technischen Aspekte zu beachten, es sollte Rücksicht auf die bereits vorhandenen Materialitäten der Ausstellungsfläche genommen werden und auf die Reinigung der „Baustelle“ nach dem getanen Arbeitstag oder ihrer Beendigung. Es muss kontrolliert werden ob geeignete Befestigungsmittel, wie z.B. Schrauben die nicht mit herkömmlichen Werkzeug gelöst werden können, verwendet werden, Aufhängungen richtig angebracht werden, und separat abschließbare Vitrinen ordnungsgemäß installiert werden. Überdies ist das Reinigungspersonal und anderes Fremdpersonal zu überwachen, dies kann durch Personenkontrollen passieren oder durch das Beobachten des Verhaltens des Fremdpersonal. Folglich ist ausschlaggebend ob besonderes Augenmerk auf die Verwahrung eines bestimmten Exponates gelegt wird, wie die Beschaffenheit des Raumes ist und wo sich Fluchtmöglichkeiten befinden.

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Gründer ärgere dich nicht Die Vermutung liegt nahe, dass Studierenden in den Fächern Kommunikationsdesign und Industrial Design der Weg in die Selbständigkeit leichter von der Hand geht, als ihren Kommilitonen der Geisteswissenschaften. Durchaus vielfältig sind die Job-Angebote für alle Studierenden, doch diejenigen sind zu beglückwünschen, die während des Studiums Nebenbeschäftigungen finden, die sie in ihrem Fachgebiet weiter bringen, statt dass sie sich beispielsweise als Kellner oder Nachtwächter verdingen müssen. Der Unterschied zwischen den Fakultäten ist, dass die Studierenden gestalterischer Berufe meist früh mit Selbständigkeit in Berührung kommen. Sie gestalten – oft freiberuflich beauftragt – eine Website, bauen einen Messestand auf, entwerfen grafische Elemente oder nehmen an einem gestalterischen Wettbewerb teil. Diese Tätigkeiten schärfen das Bewusstsein, möglicherweise nach dem Studium keinen angestellten Posten zu finden, sondern selbständig erwerbstätig sein zu müssen. Alle Hochschulangehörigen haben die Aufgabe, nicht nur junge Menschen zu unternehmerischem Tun zu animieren, sondern auch unseren gesellschaftlichen Einfluss geltend zu machen, den Weg in die Selbständigkeit zu vereinfachen, so dass Finanzamt, Kammern und Vermieter nicht zu Klippen werden, an denen in den ersten Jahren die Hoffnungen scheitern. Den Geisteswissenschaftlern möchte man zurufen, sie hätten es in einem Punkt einfacher, als die meisten anderen, denn sie brauchen eigentlich nur einen Computer und eine email-Adresse als Handwerkszeug neben Programmen, die die Computerlieferanten meist schon beilegen. Das Gründungsnetzwerk der Bergischen Universität heißt BIZEPS (www.bizeps.de). Die Wanderausstellung entwickelte und begleitete eine interdisziplinäre Gruppe Studierender im Lehrgebiet für Ausstellungs- und Messe-Design.

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›Gründer ärgere dich nicht‹ Probeaufbau bei der Messebaufirma in Velbert Sommer 2002

BIZEPS-Messestand ›Gründer ärgere dich nicht‹ Messe START Gruga Essen 27. September 2002

BIZEPS-Messestand ›Gründer ärgere dich nicht‹ Messe START Gruga Essen 27. September 2002

Eröffnung der Ausstellung in der Gruga im Vordergrund von links: BIZEPSKoordinator Dr. Hans Koepke, Prof. Jürg Steiner, Sarem Pulukadang, Siegmund Schimanski, Steffi Nickel, NRWWirtschaftsminister Ernst Schwanhold und Prof. Dr. Winfried Matthes, Dekan der Wirtschaftswissenschaften 27. September 2002

Plakat für ›Gründer ärgere dich nicht‹ Mark Feller SoSe 02 555 x 390 mm

Flyer mit Vorstellung der beteiligten Studierenden SoSe 02

Zweite Station der Ausstellung im Lichthof der Stadtsparkasse Wuppertal 31. Oktober 2002

Entwurf des internen Wettbewerbs Mark Feller SoSe 02

Zweite Station der Ausstellung im Lichthof der Stadtsparkasse Wuppertal 31. Oktober 2002

Fuhlrott-Museum

Initiiert durch die Kulturdezernentin Wup-

terischen Umsetzung der Erkenntnisse und

pertals, Marlis Drevermann, durch den

Ideen in Modellen und Zeichnungen, arbeit-

Naturwissenschaftlichen Verein Wuppertals

eten sich die Studierenden in unterschiedli-

unter dem Vorsitz von Wolf Stieglitz und dem

che Richtungen vor.

Förderverein des Fuhlrott-Museums mit ihrer Vorsitzenden Annegret Grevé, kam das Pro-

Unterstützt durch die beiden Vereine ent-

jekt im Wintersemester 2003/04 zustande.

stand eine Ausstellung der studentischen Modelle und Konzepte im Museum, welche

Angesichts einer massiven Etatkürzung des

dann einer breiten Öffentlichkeit präsentiert

Museums waren die Studierenden der Studi-

wurde.

engänge Architektur, Industrial Design, Kommunikationsdesign und Gestaltungstechnik aufgerufen, Konzeptionen zur Neugestaltung zu entwerfen. In diesem interdisziplinären Projekt innerhalb des Lehrgebiets für Ausstellungs- und Messe-Design, entstanden 7 Konzepte, von 20 Studierenden für die Neugestaltung des Fuhlrott-Museums. Vom Aufmass des Gebäudes, über die Auseinandersetzung mit der Sammlung des Museums und Studium der Arbeit des Johann Carl Fuhlrott, bis zur gestal-

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Simone Reuter präsentiert ihre Ideen für ein Naturkundemuseum Studiengang Kommunikationsdesign 1. April 2004

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Modell ›Fluss der Zeit – die Wupper‹ Maßstab 1:100 Svenja Farkas, Frank Neyer, Susanne Reiermann, Tanja Werner, Studiengang Architektur WiSe 03/04 496 x 495 x 170 mm

Plakat für Storytelling Salud Sojo Sojo, Friederike Engels Studiengang Kommunikationsdesign WiSe 08/09 845 x 595 mm

Plakat für ›Die vier Elemente‹ Moghan Sultanie Studiengang Gestaltungstechnik WiSe 04/05 590 x 840 mm

Plakat für ›Die vier Elemente‹ Moghan Sultanie Studiengang Gestaltungstechnik WiSe 04/05 590 x 840 mm

Plakat für ›Die vier Elemente‹ Moghan Sultanie Studiengang Gestaltungstechnik WiSe 04/05 590 x 840 mm

Modell ›IN TOUCH‹ Maßstab 1: 50 Lars Urban, Alexander Schmitz Studiengang Architektur WiSe 03/04 1000 x 900 x 197 mm

Ohne Abbildung: Modell ›Metamorphose‹ Maßstab 1:100 Björn Burkhardt, Anja Pohler, Markus Spohr Studiengang Architektur Andreas Lehnhoff Studiengang Industrial Design Dino Schleimer Studiengang Gestaltungstechnik WiSe 03/04 135 x 778 x 539 mm

Plakat ›Tresorraum‹ Martin Backhauß Studiengang Gestaltungstechnik WiSe 04/05 612 x 855 mm

Plakat ›Tresorraum‹ Martin Backhauß Studiengang Gestaltungstechnik WiSe 04/05 612 x 855 mm

Special Location

Am Ausstellungsdesign besonders interessierte Studierende wählten für Ihr Diplom gern ein Thema mit Ortsbezug und mehrere Semesterarbeiten befassten sich auch mit im Stadtbild verankerten Gestaltungsfacetten. Wuppertal bietet gerade unter dem Oberbegriff special location eine vielfältige Stadtlandschaft, von der Nordbahntrasse mit ihren Tunneln und Brücken zu den Unterführungen, von denen die meisten heute nicht mehr bestehen, etwa am Döppersberg und Robert-Daum-Platz, und von dort zu den beinahe unzähligen Treppen als Abkürzung zwischen Parallelstraßen, bis zur Hauptattraktion, der Wupper. Der Flusslauf, dem vornehmlich die Rückseiten der Häuser zugewandt sind, gab Else Lasker-Schüler den Titel zu ihrem Drama ›Die Wupper‹, mit störrischem Panoptikum der Bewohner des Tals.

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Sebastian Jarych Neuinterpretation der Fußgängerunterführung Robert-Daum-Platz SoSe 2006

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Konzeption und Entwurf Mara Spieth WiSe 2006/2007 400x1000mm

Ausstellungstafel Mara Spieth WiSe 2006/2007 800x320 mm

Modell für ›Special Location‹ Nordbahn-Tunnel als Ausstellungsraum Andreas Bochenek 16. Oktober 2006

Modell für ›Special Location‹ Unterführung von der Schwebebahn zum Bahnhof Yasmin Kuhr 16. Oktober 2006 rechts: Prof.-Stv. Dr. Bernd Uske

Plakat für ›Das Parfum‹ Mara Spieth SoSe 2006 990 x 760 mm

Plakat für ›Special Location‹ Andreas Bochenek SoSe 2006 735 x 965 mm

Mausoleen

Prof. Jürg Steiner Gemeinschaftsprojekt mit Prof. Uwe Loesch und Prof. Dr. Bazon Brock Personenkult und Mausoleum der Nation Konzeption und Entwurf eines Ortes für die Aufnahme von Büsten und Reliquien sowie für die Veranstaltung von Gedenkfeiern. Entwicklung von Pathosformen für die Unsterblichkeit herausragender Persönlichkeiten der Gegenwart in Deutschland aus Kunst und Kultur, Politik und Unterhaltung, Wissenschaft und Religion, Wirtschaft, Sport und Landesverteidigung. Während die Studierenden beim Grafik-Professor Uwe Loesch die Aufgabe bekamen, eine Büste oder ein vergleichbares Kunstwerk zu erschaffen, bestand die Aufgabe bei uns als Entwurf eines Mausoleums in vorgebebenen Abmessungen von 2,00 x 2,00 m im Grundriss mit einer Höhe von maximal 4,00 m. Die Mausoleen haben eine Frontseite und mussten so gestaltet sein, dass sie direkt aneinander positioniert werden können. Diese Veranstaltung war die einzige in der Zeit seit dem Jahr 2000 bei der die Kooperation mit zwei anderen Lehrstühlen zu erreichen war. Das Zusammenwirken mit dem emeritierten Professor für Ästhetik, Bazon Brock, und Professor Uwe Loesch erwies sich für die Studierenden als perfekte Übung für die spätere Praxis mit spartenübergreifendem Wissenschafts- und Gestaltungsansatz.

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Friedhof Morcote, Schweiz Mausoleum der Familie Caccia 22. August 2007 16:08 Uhr

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EINLADUNG ZUR ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG MAUSOLEEN DER NATION 30. APRIL 2008 17 UHR, BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL, IM FOYER DES GEBÄUDES I, FUHLROTTSTRASSE 10 E I N F Ü H R U N G S V O R T R A G : PROF. EM. DR. SC. HC. TC. BAZON BROCK. GEZEIGT WERDEN DIE ARBEITSERGEBNISSE VON STUDIERENDEN DER PROJEKTKURSE „PERSONENKULT. ENTWICKLUNG VON PATHOSFORMELN FÜR DIE UNSTERBLICHKEIT HERAUSRAGENDER PERSÖNLICHKEITEN IN DEUTSCHLAND“ UNTER LEITUNG VON PROF. UWE LOESCH UND „MAUSOLEEN DER NATION FÜR DIE AUFNAHME VON BÜSTEN UND DIE VERANSTALTUNG VON GEDENKFEIERN“ UNTER LEITUNG VON PROF. JÜRG STEINER. PARALLEL BEGLEITETE PROF. BARZON BROCK DIE PROJEKTE MIT MEHREREN VORLESUNGEN. ES STELLEN AUS: JUDITH BISPING, JANINA FLOCK, TOMKE HAMMES ROBIN HOEKE, EMILIE KRÜGEL, JONAS KÜNSTLER, MARIO KUPCEVSKY, OLAF MEHL, VICTORIA ROZHYNA, FRANZISKA VON DER OSTEN, JANINE WIENEN, MARTA WOLLBOLDT, JULIA ZOBEL DIE AUSSTELLUNG IST MONTAG BIS FREITAG VON 10 BIS 17.30 UHR GEÖFFNET . † 16. MAI 2008

Einladungskarte zur Eröffnung Studierende mit Uwe Loesch WiSe 2007/2008

Bazon Brock (ganz links) unterbricht den vortragenden Jürg Steiner, der die Zeit gern für eine Panoramaaufnahme der Eröffnungsveranstaltung nutzt. 30. April 2008, 16:23 Uhr

Mausoleum mit Runddach Janine Wienen WiSe 2007/2008 100 x 100 x 210 mm

Mausoleum ›Das Baumhaus‹ Emilie Krügel WiSe 2007/2008 110 x 110 x 140 mm

Mausoleum >Meeting Point< Tomke Hames WiSe 2007/2008 100 x 104 x 142 mm

Mausoleum ›Live and Let Die‹ Janina Luise Flock WiSe 2007/2008 105 x 100 x159 mm

Mausoleum Mario Kupcevsky WiSe 2007/2008 105 x 100 x159 mm

Mausoleum für gefallene Soldaten Olaf Mehl WiSe 2007/2008 105 x 100 x159 mm

Mausoleum mit Bleiverglasung Victoria Rozhyna WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum Janine Wienen WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum ›Freiraum‹ Jonas Künstler WiSe 2007/2008 840x590mm

Mausoleum ›Boule de neige‹ Franziska von der Osten WiSe 2007/2008 604x604mm

Mausoleum der Nation Olaf Mehl WiSe 2007/2008 840x590mm

Mausoleum der Nation Robin Niklas Höke WiSe 2007/2008 105 x 100 x159 mm

Eröffnungsplakat der Ausstellung ›Mausoleen der Nation ‹ Jonas Künstler WISe 2007/2008 825 x584  mm

Plakatentwurf unbekannt WiSe 2007/2008 840x590mm

Mausoleum der Nation Julia Zobel WiSe 2007/2008 590 x 804 mm

Mausoleum Janine Wienen WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum ›Live and Let Die‹ Janina Luise Flock WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum der Nationen Robin Höke WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum ›Das Baumhaus‹ Emilie Krügel WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum der Nationen Robin Höke WiSe 2007/2008 590x840mm

Mausoleum ›Freiraum‹ Jonas Künstler WiSe 2007/2008 840x590mm

Design & Krieg

Der Krieg ist die ultimative Herausforderung für das Design - es geht schließlich um Leben und Tod. Das Design hat demnach die Aufgabe denjenigen, für den es gestaltet, zu schützen, ihn in seinen Aktionen zu unterstützen und dem Gegner zu schaden. Jeder gelungene Ausrüstungsgegenstand provoziert beim potenziellen Gegner eine Reaktion, mit anderen Worten, der eigene Designer fordert den gegnerischen heraus, zu reagieren oder mit Neuem Vorsprung an anderer Front zu schaffen. Das Schwert und der Schild sind die Archetypen. Der Soldat ist also zu bewaffnen und durch geeignete Kleidung und Panzerung zu schützen. Dutzende verschiedener Design- und Materialraffinessen tun sich zusammen, um den Kämpfer über seine Intelligenz und körperliche Kraft hinaus zu optimieren. Informationstechnologie heißt die neueste Waffe, die zwischen Kommunikation, Propaganda, Lenkung, Verwirrung und Abwehr oszilliert. ›Im Europa dieser Renaissance, die den Kapitalismus erfand, hatte in der Architektur wie in allen anderen Künsten der Krieg das höchste Ranking. Das niedrigste hatte die Wirtschaft. In diesem polarisierten Feld „Krieg/Wirtschaft“ bewegen sich die Kompassnadeln der Kulturen dieser Welt bis heute. In diesem „Magnetfeld“ operieren die Staaten bis heute. Voll operationsfähig ist nur, wer sowohl über militärische als auch über ökonomische Macht verfügt. Die militärische Macht muss sich zeigen können, um im ökonomischen Krieg erfolgreich zu sein. Für die militärische Macht gilt eigentlich der Satz des Sun Tse: „Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muss.“ Das kann man leider heute von denen, die über die größte militärische Macht verfügen, nicht sagen.‹ Heiner Mühlmann im Interview mit GeVestor, ohne Datum, http://www.gevestor.de/details/heinermuhlmann-im-interview-der-unsichtbarekrieg-in-europa-679350.html,

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19. September 2015 Letztlich dürfte es an der Komplexität der Interaktion zwischen Design und Krieg gelegen haben, dass das Projekt einer ›binären Ausstellung‹, wie Heiner Mühlmann seine Idee formulierte, also eine Raumfolge mit zwei gleichwertigen Zugängen, nur zu einem fertigen Entwurf führte. Doch aus der Vorbereitung blieb eine ansehnliche Sammlung von militärischen Designobjekten über, vornehmlich schweizerischen Ursprungs, wie Flaschen von Sigg und Schutzkleidung. Der Kampfanzug mit seinem farbenfrohen Muster kann in der Ausstellung verglichen werden mit Modeprodukten in Camouflage.

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Kochgeschirr (Schweiz) 165 x 350 x 49 mm

Kochgeschirr mit Deckel (Schweiz, 1956) 165 x 300 x 60 mm

Schweizer Offizier-Falttasche K. Hürlimann, Dietlikon, 1972 340 x 400 x 65 mm

Plakat “Chambre Camouflage” Marc Isele WiSe 08/09 840 x 595 mm

T-Shirt mit Militär-Print (Maver Jeans) lange Unterhose, Größe 54 (Gebr. Haux, Albstadt-Ebingen, Baden-Württemberg) 730 x 850 x 5 mm / 1070 x 460 x 30 mm

Schuhputz- und Nähzeug Schweiz 210 x 235 x 90 mm

Teller aus Bakelit (?) Riwisa (Schweiz), 1958 225 x 225 x 50 mm

Kampfanzug-Rucksack (Schweiz) keine Maßangaben

Kampfanzug-Mütze (Schweiz) keine Maßangaben

Jacke (Spilag, Schweiz) keine Maßangaben

2 Aluminiumteller (Schweiz) 45 x 210 x 210 mm / 40 x 210 x 210 mm

Streubehälter (Schweiz) 80 x 80 x 220 mm

Schuhcreme (Schweiz) 75 x 45 x 30 mm

Aluminiumschale Sigg 70 x 203 x 160 mm

Jacke und Regenhose Spilag, Schweiz

Textile Raumgestaltung Textilien, die bei temporärer Architek-

Vorentwürfe in skizzenhafter Form

tur eingesetzt werden, stellen sowohl

helfen den Prozess zu konkretisieren,

bei der Planung als auch bei Umset-

um finale Modelle, digitale Entwürfe

zung spezifische Anforderungen.

und Zeichnungen bei der Präsentation zu visualisieren.

Gerade für Studenten des Faches Kommunikationsdesign ist das Experimentieren mit flächigen und flexiblen Materialien ein wichtiger Abschnitt innerhalb ihes Studiums. Dabei sollte unsere Veranstaltung den üblichen werblichen Einsatz von Beschriftungsbannern, sowie Informations- und Dekorationsprospekten in Ausstellungen und Theateraufführungen weiterführen. Es sollte ein schlüssiges Konzept für einen Innen- oder Außenraum erarbeitet werden, bei dem die Nutzung von textilen Oberflächen einleuchtet.

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Plakat für guard Daniela Nählen und Carolin Herrmann WiSe 08/09 840 x 590 mm

Plakat für Homaniod-Textil Patrizia Cacciotti WiSe 08/09 840 x 590 mm

Plakat für guard Daniela Nählen und Carolin Herrmann WiSe 08/09 840 x 590 mm

Plakat für Homaniod-Textil Patrizia Cacciotti WiSe 08/09 840 x 590 mm

Plakat für Karton-Textil Simon Noak WiSe 08/09 840 x 590 mm

Fachprüfung am 21. Oktober 2009

Plakat für 360° Sahar Feizifar WiSe 08/09 840 x 590 mm

Deutsches Kaltwalz Museum unbekannt SoSe 09 120 x 193 x 120 mm

The North Face Kirsten Pick WiSe 08/09 300 x 394 x 194 mm

Stand für The North Face Kirsten Pick WiSe 08/09 846 x 590 mm

Plakat für M.AIN Robin Niklas Höke WiSe 08/09 840 x 595 mm

Plakat für M.AIN Robin Niklas Höke WiSe 08/09 592 x 595 mm

Plakat für Bar Künstler unbekannt WiSe 08/09 850 x 725 mm

Plakat für Konzeption und Entwurf eines Raumes mit Textil Iwona Olchowka WiSe 08/09 595 x 840 mm

Plakat für Gestaltung mit Textil Daniel Hargesheimer WiSe 08/09 600 x 835 mm

Plakat für Smooth Waterproof Merle Tebbe WiSe 08/09 590 x 840 mm

Plakat für Gestaltung mit Textil Daniel Hargesheimer WiSe 08/09 595 x 840 mm

Plakat für den Entwurf eines temprären Raums mit vornehmlich textilen Materialien Carina Philipps WiSe 08/09 760 x 942 mm

Plakat für Konzeptioneller Beitrag Frauke Lahmer SoSe 08 590 x 840 mm

Plakat für Pneumos – Die Toilette zum Wohlfühlen Stefan Meister WiSe 08/09 590 x 840 mm

Plakat für Metamorphose Yuliya Kosareva WiSe 08/09 590 x 840 mm

Elba-Park

Kolja Thomas, Student des Faches

Höhe auf Stehende oder Fahrende

Kommunikationsdesign, ist seit sei-

eingestellt werden bis hin zu einem

nem 13. Lebensjahr an den Rollstuhl

komfortablen Bad. So erweiterte Kolja

gefesselt. Er ist uns Vorbild, wie er

Thomas seine perfekten Kenntnisse

damit umgeht und erinnert uns Ge-

der dreidimensionalen Gestaltung so

stalter darüber hinaus immer wieder

weit, dass seine Arbeit dem Anspruch

daran, jede Gestaltungsidee auch aus

eines Innenarchitekturentwurfs

dem Blickwinkel von Menschen mit

genügt. Ein beeindruckender Film

Handicap zu durchleuchten. Er beleg-

zeigt alle Facetten des gesamtheitli-

te mit einem vielbeachteten Konzept

chen Entwurfs.

den Entwurf für eine Franchise-Gastronomie (Seite xy) im xy Semester und nahm sich für seine Diplomarbeit eine Herkulesarbeit vor: den Umbau eines ehemaligen Fabrikgeschossbaus der Firma Elba im Quartier Arrenberg in Lofts, die für jedermann (mit der entsprechenden finanziellen Ausstattung) zu nutzen sind. Dazu gehören ein Aufzug, der das Auto bis zum entsprechenden Geschoss hebt, Küchenmöbel, deren

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Plakat für Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09 830 x 590 mm

Plakat für Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09 830 x 590 mm

Plakat für Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09 830 x 590 mm

Plakat für Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09 830 x 590 mm

Plakat für Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09 830 x 590 mm

Rendering Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09

Rendering Elba-Park Kolja Thomas WiSe 08/09

Schloss Hohenlimburg Die beeindruckende Anlage am Tor

gungen zur Nutzung einzelner Räume

vom Ruhrgebiet zum Sauerland im

mit Rundgangabschnitten zu entwick-

fürstlichen Besitz des Hauses Ben-

eln. Ein inneres und äußeres Kommu-

theim-Tecklenburg-Rheda wird von

nikationssystem war Teil der Aufgabe.

einer gemeinnützigen GmbH betrieben und beherbergt im Alten Palas das Deutsche Kaltwalz-Museum.

Im neuen Palas mit mittelalterlichen und barocken Bauteilen befinden sich repräsentative Säle und edle Wohnräume, die nur bei Führungen zu besichtigen sind, sowie Bereiche für Logistik und Verwaltung.

Die Geschäftsführerin der gGmbH, Julia Dettmann, ist eine Absolventin des Studiengangs Kommunikationsdesign unserer Universität. tudierende hatten nun im Sommersemester 2008 die Möglichkeit, auf Basis des Bestandes neue Überle-

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Plakat für Museums Shop Hohenlimburg Maria Salud Sojo Sojo SoSe 09 990 x 755 mm

Plakat für ein Leitsystem in Hohenlimburg Christin Schuster und Kirsten Pick SoSe 09 845 x 595 mm

Plakat für Leitsystem in Hohenlimburg Christin Schuster und Kirsten Pick SoSe 09 845 x 595 mm

Schloss Hohenlimburg Modell des Erdgeschosses Katharina Drasdo und Daniela Krneta SoSe 09 409 x 748 x 64 mm

Plakat für Schloss Hohenlimburg Olaf Mehl SoSe 09 840 x 570 mm

Plakat für deutsches Kaltwalzmuseum Marc Teubner und Alexander Reibert SoSe 09 840 x 590 mm

Plakat für Schloss Hohenlimburg Stefan Kurrek und Sebastian Freytag SoSe 09 595 x 840 mm

Plakat für deutsches Kaltwalzmuseum Marc Teubner und Alexander Reibert SoSe 09 590 x 840 mm

Plakat für Schloss Hohenlimburg Daniela Krneta SoSe 09 610 x 970 mm

Plakat für Schloss Hohenlimburg Jaroslaw Byra SoSe 09 595 x 840 mm

Plakat für Schloss Hohenlimburg Katharina Drasdo SoSe 09 610 x 890 mm

Plakat für eine Kinder-Geister-Ralley Dominik Hohmann SoSe 09 590 x 840 mm

Less ‘n’ More

Die Leuchten von less’n’more (Köln)

Die Veranstaltung sollte in Form eines

von ehemaligen Studierenden un-

Wettbewerbs stattfinden. Für die

serer Universität stehen für innovative

Prämierung der besten Arbeiten stand

Technik in Verbindung mit schli-

1.000 € zur Verfügung.

chtem Design und einer einfachen Bedienbarkeit. Sie ermöglichen das stufenlose Fokussieren des LED Lichtkegels durch eine patentierte Linsentechnik und sind durch einen Schwanenhals in alle Richtungen beweglich. Wie kann man diese Leuchte in einer Verkaufsumgebung optimal, auffällig und kostengünstig präsentieren? Wir entwickeln im folgenden Semester ein eigenständiges Verkaufsdisplay als eine Mikroarchitektur, die das Corporate Design des Unternehmens berücksichtigt.

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Jennifer Enns SoSe2011 105 x 210 x 210 mm

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Leuchte less ‘n’ more 80 x 47 x 580 mm

Verkaufsdisplay Sarah Hornikel SoSe2011 67 x 136 x 192 mm

Verkaufsdisplay Sladjana Efendic SoSe2011 100 x 180 x 204 mm

Verkaufsdisplay Svenja Schomm SoSe2011 145 x 152 x 211 mm

Verkaufsdisplay Katrin Koschnicke SoSe2011 82 x 193 x 242 mm

Detail Ausstellungsmodul M 1:1 Sladjana Efendic SoSe2011 590 x 840 mm

Verkaufsdisplay Katrin Koschnicke SoSe2011 610x 835 mm

Verkaufsdisplay Svenja Schomm SoSe2011 590 x 840 mm

Verkaufsdisplay Katrin Koschnicke SoSe2011 590 x 840 mm

Verkaufsdisplay Manuel Tillmanns SoSe2011 837 x 595 mm

Verkaufsdisplay Manuel Tillmanns SoSe2011 840 x 595 mm

Verkaufsdisplay Jennifer Enns SoSe2011 595 x 835 mm

Verkaufsdisplay Sladjana Efendic SoSe2011 595 x 840 mm

Verkaufsdisplay Sarah Hornikel SoSe2011 835 x 590 mm

Verkaufsdisplay Jennifer Enns SoSe2011 594 x 827 mm

Klingenmuseum

Konzeption und Entwurf für ein zeitgemäßes Kunstgewerbemuseum Müssten Kunstgewerbemuseen in heutiger Sprache Design-Museen genannt werden, da das Wort Kunstgewerbe gänzlich démodé ist und mancherorts sogar einen negativen Beigeschmack hat? Wenn ja, ist Kunstgewerbe dann etwas Unzeitgemäßes? Und wo liegt der Unterschied zwischen Kunstgewerbe und Design? Diese Fragen zu beantworten war Teil unserer Recherche und bildete die erste Etappe unserer Entwurfsveranstaltung. Kunstgewerbemuseen gehen heute unterschiedliche Wege ihre Attraktivität zu erhöhen. Das Berühmteste seiner Art, das Londoner Victoria and Albert Museum zeigt themenbezogenen Period Rooms wie die British Galleries, die Architecture Gallery oder die Asia Galleries. Dies sind inszenatorische und szenografische Ansätze um Lebenswelten zu vermitteln; also eher eine Annäherung an das ethnologische Museum, eher weg vom Kunstmuseum.

Auslaufender Diplomstudiengang Kommunikationsdesign künstlerisch-gestalterisches Projekt Projekt eb2 – Fachbereich D, Architektur im Masterstudiengang Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung Environmental Building Ziel des Projekts ist die Analyse und der daraus resultierende Vorschlag für die innovative Beleuchtung eines Museums in der näheren Umgebung. Eine Interaktion von raumbildender, inszenierter und energiesparender Lichtführung bei Tages -, Nacht - und Mischlichtbetrieb entspringt aus dem Vorhandenen und führt zu etwas Eigenständigem.

Wie können Szenografen Sammlungen in Deutschland umorganisieren und umgestalten, damit das Design selbstverständlicher ausstellbar wird? Neben der entwurflichen und gestalterischen Arbeit war uns daran gelegen, Methoden der inhaltlichen Neuausrichtung zu ergründen. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, an dem konkreten Beispiel Deutsches Klingenmuseum Solingen jeweils einen Raum neu zu gestalten.

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Vitrine Nadja Rietz SoSe 12 347 x 335 x 35 mm

Raum mit Fenster André Giera SoSe 12 552 x 430 x 370 mm

Cubes Anna Jakubowski SoSe 12 214x290x15mm

Schatztruhe Mascha Kristin Groß SoSe 12 160 x 104 x 45 mm

Schwerterpanorama Lukas Kaspschak SoSe 12 250 x 492 x 330 mm

Flur 2 Hannah Bücker SoSe 12 530 x 190 x 364 mm

Flur Elma Smajic SoSe 12 640 x 262 x 363 mm

Beleuchtete Schwerter Ricarda Spies SoSe 12 keine Maßangaben

Vitrine Desirée Knauer SoSe 12 106 x 122 x 387 mm

Plakat Dirk Hillmann SoSe 12 810 x 620 mm

Historistische Präsentationssituation Carola Neydenbock SoSe 12 352 x 200 x 92 mm

Drehtisch Jennifer WInter SoSe 12 162 x 162 x 215 mm

Schwertervitrine unbekannt SoSe 12 86 x 305 x 342 mm

Operationsraum Elisa Otto SoSe 12 330 x 267 x 226 mm

Beleuchtetes Regal Sarah M. Schäfer SoSe 12 102 x 109 x 350 mm

Drehvitrinen Marie-Charlotte Bürger SoSe 12 93 x 257 x 300 mm

Plakat für Klingenmuseum Philipp Pospieszny SoSe 12 1000 x 700 mm

Plakat für Klingenmuseum Philipp Pospieszny SoSe 12 1000 x 700 mm

Plakat für Klingenmuseum Elma Smajic SoSe 12 840 x 595 mm

Plakat für Klingenmuseum Eleni Mihailidis SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat für Klingenmuseum Hannah Bücker SoSe 12 840 x 590 mm

Plakat für Klingenmuseum Stefanie Wutzke SoSe 12 595 x 850 mm

Plakat für Klingenmuseum Sarah M. Schäfer SoSe 12 580 x 810 mm

Plakat fürs Klingenmuseum Elisa Otto SoSe 12 840 x 590 mm

Plakat für Klingenmuseum Mascha Kristin Groß SoSe 12 590 x 840 mm

Plakat fürs Klingenmuseum Elisa Otto SoSe 12 840 x 595 mm

Plakat für Klingenmuseum Katja Voss SoSe 12 590 x 840 mm

Plakat für Klingenmuseum Marie-Charlotte Bürger SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat fürs Klingenmuseum Nadja Rietz SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat für Klingenmuseum Jennifer WInter SoSe 12 214 x 290 x 15 mm

Plakat fürs Klingenmuseum Carola Neydenbock SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat für Klingenmuseum Anna Jakubowski SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat fürs Klingenmuseum Anna Jakubowski SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat für Klingenmuseum Ricarda Spies SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Plakat fürs Klingenmuseum Stefanie Wutzke SoSe 12 315 x 380 x 22 mm

Messe Die Bergischen Drei Wie kann ein modernes und zugleich

die Gestaltungsparameter festlegt und die

modulares Messestandsystem aussehen?

inhaltliche Richtung des zu entwickelnden

Welche Ansprüche muss eine zeitgemäße

Messestandsystems vorgibt.

Messearchitektur im 21. Jahrhundert erfüllen? Und wie kann eine modulare Mes-

Den Studierenden wird bei einer ange-

searchitektur in Materialität, Volumen und

wandten Arbeit fast Unlösbares abverlangt.

wirtschaftlich-technischer Leistungsfähigkeit

Denn sie sollen ihre Kreativität unter Beweis

gleichzeitig zu einer Corporate Architecture

stellen und zugleich etwas Praktikables und

werden?

Preiswertes entwerfen. Die Schlusspräsentation mit der Geschäftsführung des

Für die beiden Entwicklungsagenturen

Auslobers führte zu einem ein-

›Die Bergischen Drei‹ und die ›Naturarena

deutigen Favoriten, der dank

Bergisches Land‹ soll eine gemeinsame,

seiner Einfachheit und

wie auch einzeln nutzbare Messearchitektur

Klarheit überzeugte.

entworfen werden. Der Schwerpunkt der beiden Agenturen liegt in der Vermarktung der Region Bergisches Land auf Messen und regionalen Veranstaltungen, wie der „TourNatur Düsseldorf“, der Internationalen Tourismus Börse (ITB) Berlin und dem ›NRW-Tag‹. Die Studierenden erhalten am Beginn des Semesters ein Briefing welches

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Präsentations-Tafel Ann-Katrin Rojo Gutierrez WiSe 12/13 120 x 264 x 408 mm

Tourismusinfo “Die Bergischen Drei” Karine Poghossian WiSe 12/13 230 x 222 x 147 mm

Ausstellungsraum Julia Kleyn WiSe 12/13 207 x 255 x 155 mm

Ausstellung Benjamin Pfingsten WiSe 12/13 203 x 250 x 160 mm

Bar Nadja Rietz WiSe 12/13 250 x 220 x 155 mm

Ausstellungsraum Maike Lengert WiSe 12/13 251 x 200 x 142 mm

Ausstellung Eleonora Kühne WiSe 12/13 202 x 253 x 235 mm

Ausstellungsraum Kathrin Zoermer WiSe 12/13 250 x 250 x 130 mm

Ausstellungsraum Kateryna Ishchenko WiSe 12/13 208 x 250 x 278 mm

Die Bergischen Drei Nadja Rietz WiSe 12/13 840 x 590 mm

Flexible Messearchitektur Kateryna Ishchenko WiSe 12/13 585 x 835 mm

Messestand für den Tourismusverband Ann-Katrin Rojo Gutierrez WiSe 12/13 590 x 840 mm

Flexible Messearchitektur Ann-Katrin Rojo Gutierrez WiSe 12/13 600 x 835 mm

Die Bergischen Drei Benjamin Pfingsten WiSe 12/13 565 x 810 mm

Die Bergischen Drei Kathrin Zoermer WiSe 12/13 590 x 835 mm

Plakat “Die Grüne Oase” Kathrin Zoermer WiSe 12/13 590 x 840 mm

Plakat “Die Bergischen Drei” Julia Kleyn WiSe 12/13 585 x 830 mm

Plakat “Messestand” Maike Lengert WiSe 12/13 855 x 590 mm

Modellbau

Die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Katharina Drasdo verantwortete über mehrere Semester ein gut frequentiertes Modellbau-Seminar. Dabei wurden Themen wie Materialkunde, Werkzeuge und Modellbautechniken behandelt. Anhand einer konkreten Aufgabe aus dem Bereich Modellbau konnten die Studierenden Umsetzungsmöglichkeiten erproben und am Ende die Modelle präsentieren – mit dem Schwerpunkt auf der individuellen Ausdrucksform und der selbst formulierten AufgabensteIlung. Das Modul wurde als Vorbereitung zu den Entwurfsprojekten angeboten, konnte aber auch unabhängig davon belegt werden, um im Kombinatorischen Bachelor notwendige Credits zu erwirtschaften.

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Hauswand 3 unbekannt SoSe 13 100 x 145 x 215 mm

Hauswand 4 unbekannt SoSe 13 80 x 142 x 225 mm

Hauswand 5 unbekannt SoSe 13 106 x 140 x 235 mm

Haus Luca Marie Mosakowski SoSe 13 130 x 140 x 240 mm

Hauswand 1 unbekannt SoSe 13 65 x 115 x 220 mm

Hauswand 2 unbekannt SoSe 13 85 x 145 x 135 mm

Ausstellungsmodul Haspel Konzeption und Entwurf eines Ausstellungssystems mit eigener Beleuchtung für das Foyer im Campus Haspel Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Bauphysik & technische Gebäudeausrüstung im Fachbereich D (Prof. Karsten Voss und M. Sc. arch. Julius Otto) wollten wir ein flexibles Ausstellungssystem vornehmlich für das Präsentieren von Ausdrucken und Aufstellen von Modellen entwerfen. Neben der einfachen Handhabbarkeit und Lagerung ging es auch um die zügige Hängung von Ausstellungsgut. Die vielfältige Nutzung des Foyers, unter anderem als wichtige Verkehrsfläche, erforderte geschickte Grundrisslösungen.

Die Beleuchtung war ebenfalls zu konzipieren und zu entwerfen. Dabei sollten im Vordergrund optisch und energetisch veränderte bestehende Systeme als eine immer wichtiger werdende Problemstellung der Nachhaltigkeit in Betracht gezogen werden. Lichtberechnung und Lichtdarstellung in CAD werden gemeinsam geübt. Obwohl es sich empfahl, den Entwurf in kleinen Gruppen arbeitsteilig zu entwickeln, haben die Studierenden aus dem Design alle eine eigene Lösung entwickelt.

Campus Haspel Foyer als Ausgang für das Entwurfsprojekt 13. Februar 2013

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mehrteilige Ausstellungsobjekte Vanessa Hansen und Olessia Schulz SoSe 2013 125 x 110 x 408 mm

Ausstellunssystem Haspel Xenia Tronick SoSe 2013 110x290x205 mm

Objekt hinter Glas Alexander Kunart SoSe 2013 110x290x147 mm

Flexibles Ausstellungssystem Evelina Zeleny SoSe 2013 95x160x200 mm

In Szene gesetzt - Foyer - Campus Haspel Dominika Furgal SoSe 2013 590x840 mm

Flexibles Ausstellungssystem Haspel Vanessa Hansen SoSe 2013 595x420 mm

In Szene gesetzt - Foyer - Campus Haspel Xenia Tronick SoSe 2013 590x840 mm

Akustikpearls Dominika Furgal SoSe 20013 590x840 mm

Campus Haspel Jennifer Winter SoSe 20013 860x610 mm

In Szene gesetzt Foyer - Campus Haspel Xenia Tronick SoSe 2013 590x840 mm

Mischung zweier Gebäude Eine Raffinesse des Modellbaus entwickelte die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Katharina Drasdo mit den Studierenden im Rahmen eines technisch-gestalterischen Moduls. Es galt, zwei unterschiedliche Gebäudetypen zu kombinieren und daraus ein integrales kleinmaßstäbliches Modell zu entwickeln. Der Kreativität konnte freien Lauf gelassen werden. Hoffentlich passiert es zukünftigen Studierenden nicht mehr, Namen und Datum auf jeglicher Bemühung, die sie aus der Hand lassen, zu vermerken. Denn obwohl die Arbeiten vor noch nicht so langer Zeit gemacht wurden, sind nicht mehr alle Modelle den richtigen Personen zuzuordnen und sind nun Beispiele selbstverursachter damnatio memoriae.

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Notre Dame vs. Hamburger Hbf Lennart Pirson WiSe 13/14 100 x 100 x 60 mm

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Mausoleum unbekannt WiSe 13/14 100 x100 x 65 mm

Goldene Windmühle unbekannt WiSe 13/14 100 x 100 x 179 mm

Gebetsraum unbekannt WiSe 13/14 120 x 100 x 82 mm

Windmühle und Leuchtturm unbekannt WiSe 13/14 100 x 100 x 246 mm

Kölner Dom & Pyramide unbekannt WiSe 13/14 100 x 100 x 75 mm

Kuppel Marouen Azizi WiSe 13/14 100 x 100 x 55 mm

Windmühle, Karussel Jill Mangels WiSe 13/14 105 x 100 x 250 mm

“Contra” Eugenie Geyman WiSe 13/14 100 x 100 x 245 mm

Kirche im Glasgebäude Prakas Sivayoganayagam WiSe 13/14 100 x 100 x 120 mm

Burgturm & zeitgenössisches Gebäude unbekannt WiSe 13/14 100 x 100 x 69 mm

Stahlträger mit Torbogen unbekannt WiSe 13/14 100 x 100 x 45 mm

Nachhaltiges Design My Relove Project In der Einleitung von Sladjana Efendic steht in Ihrer Bachlorarbeit Nachhaltiges Design - My Relove Project folgendes geschrieben: „Nachhaltigkeit. Ein großes Wort. So gut wie jeder Mensch auf unserem Planeten kennt diesen Begriff und hat entweder eine ganz eigene Meinung dazu oder weiß überhaupt gar nichts damit anzufangen. (...) Nachhaltigkeit umfasst ein viel zu großes Themenspektrum, welches von Lebensmitteln, Verpackungen, Körperpflege, Beleuchtung bis hin zum Design und Möbeldesign reicht. (...) Aufstrebendes Design und nachhaltige Herstellung sind keine Gegensätze, vielmehr kleben sie zusammen wie Pech und Schwefel und gewinnen in trauter Verbundenheit unterschiedlichste Designpreise. Es stellt sich die Frage ob „Nachhaltiges Design“ im Trend liegt oder vielmehr ökologische Langeweile versprüht. (...) Ich habe einige Oberbegriffe ausgesucht, die bestimmte Aspekte des „Nachhaltigen Designs“ abdecken, die ich in meiner Arbeit behandeln möchte. Darunter fallen Recycling (Redesign), Upcycling (Relove) und, wenn auch nicht direkt in diesem Kontext erwartet, Readymade. (...) Ebenso unerwartet und doch passend gestaltet sich das nächste Themenfeld – Do It Yourself --im Folgenden auch abgekürzt mit dem gängigen DIY. Der Trend aus den Fünfzigern ist entweder zurück oder er war nie wirklich weg, wie auch immer, wir Kinder beziehungsweise Enkelkinder der DIY- Generation können unseren Drang zur Kreativität und Individualität endlich wieder wild ausleben ohne Gefahr zu laufen nicht „up to date“ zu sein oder uns gar zu blamieren. (…) DIY – ein Trend, der sich durchgesetzt hat. Alle erdenklichen Wohnaccessoires und Einrichtungsgegenstände lassen sich aus diesen mehrwegfähigen Transportpaletten gestalten. Besonders beliebt sind Bettgestelle, Couch- und Schreibtische oder Sitzgruppen für Garten und Balkon.2 (…) Oscar Wilde hat es zu seiner Zeit schon gut auf den Punkt ge-

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bracht „Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“3 (…) Neben dem Werkstoff Holz in Form von eben genannten Europaletten, möchte ich auch auf einen weiteren nachhaltigen, zukunftsorientierten Werkstoff eingehen, und zwar Beton. Beton, bekannt aus dem urbanen Raum, meist beobachtet als Fassade, Mauer oder Brücke, mischt tatsächlich in der Designszene mit. Viele Designer experimentieren mit diesem Material herum und gestalten edle und gemütliche Möbelstücke, die absolut fordern gekauft und in den eigenen vier Wänden ausgestellt zu werden. Besonders der Mix aus zwei Materialien, sozusagen eine Assemblage, beispielsweise aus Holz und Beton – warm und kalt, Ying und Yang – schreit (…) nach Aufmerksamkeit. (…) Der theoretische Teil dieser Arbeit zusammen mit meinem praktischen Projekt, bei dem ich einen Tisch baue, der alle im theoretischen Teil genannten Aspekte des „Nachhaltigen Designs“ beinhaltet und im abstrakten Sinne „mein London“ darstellt, bilden zusammen ein komplettes, rundes Ganzes – meine künstlerisch-gestalterische Bachelorarbeit mit dem Titel „Nachhaltiges Design – My Relove Project“.

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Plakat für My Relove Project Sladjana Efendic WiSe 13/14 590 x 840 mm

Plakat für My Relove Project Sladjana Efendic WiSe 13/14 590 x 830 mm

Plakat für My Relove Project Sladjana Efendic WiSe 13/14 590 x 840 mm

Ausstellungsstück nach dem Bachelor-Kolloqunium mit Freischwingern der Firma Mause aus den 1950’er Jahren 18. Juni 2014

Nach bestandenem Bachelor- Kolloqunium: Sladjana Efendic mit Familie und Freunden, Zweitprüfer Ulrich Seiss und Erstprüfer Jürg Steiner 18. Juni 2014

Campus Gym

Das CampusGym, die neue Sportstätte des Hochschulsports im Neue-Burse-Forum, befindet sich direkt im Zentrum der Wohnheime. Auf 150 m² sollen zukünftig unterschiedliche Sport-Kurse wie z.B. Functional Training, Cardio & Core, Zirkeltraining und Indoor Cycling stattfinden. Der Sport erhält somit einen direkten Einzug in die Lebenswelt der rund tausend Studierenden aus den dort angrenzenden Wohnheimen. Neben der inhaltlichen Gestaltung, die durch den Hochschulsport erfolgt, soll ein neues Farb-Raum-Konzept entwickelt werden. Entstehen soll ein Trainingsraum mit Charme, ein Ort zum Auspowern, Schwitzen und gemeinsamen Sporttreiben. Das ansprechende Konzept – vom Fußboden bis zum Materiallager – soll bis zum Start des Wintersemesters 2013/14 erarbeitet und auch umgesetzt worden sein. Der Hochschulsport der Bergischen Universität Wuppertal hat ca. 3500 Mitglieder die regelmäßig und auch unter professioneller Anleitung Sport treiben. Das vielfältige Angebot sorgt dafür, dass immer mehr und neue Räume für die verschiedenen Sportarten, die ausgeübt werden, nötig sind. Da es viele Studenten gibt, die das Angebot insbesondere am Wochenende wahrnehmen wollen, die Universität aber keine Räumlichkeiten besitzt, die den Sport am Wochenende ermöglichen, wurde CampusGym eingerichtet.

Projektteilnehmer umfassend mit dem Thema Licht im Sportbereich, in Fitnessstudios etc. befassen und ein Lichtkonzept für den Raum entwickeln. Die beiden Projektkoordinatorinnen des Hochschulsports haben im zuge des Seminars die Studierenden kennengelernt, außerdem gab es einen gemeinsamen Besichtigungstermin, bei dem der Raum detailliert, bis hin zur Bemaßung analysiert wurde. Über Modelle und CAD-Entwürfe wurden anschließend Lösungen erarbeitet und am Ende des Semesters präsentiert. Die Projektteilnehmer hatten darüber hinaus die Möglichkeit, dass ihr Entwurf nicht nur umgesetzt sondern in einer 2. Phase auch von Ihnen selbst geplant wird. Bei der Umsetzung gab es seitens des Hochschulsports die Unterstützung eines Teams aus engagierten Sportlerinnen und Sportlern.

Der ehemalige Aufenthaltsraum bietet mit seinen verschiedenen Ebenen, großen Fenstern und teilweise eingebauten Nischen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Konkret soll der Raum innenarchitektonisch so behandelt werden, dass er nicht nur nach einem Sportraum aussieht sondern über gestalterische Feinheiten verfügt, die Lust am Sporttreiben vermitteln. Es müssen Lagermöglichkeiten für Sportgeräte sowie Umkleidekabinen eingeplant werden. Außerdem sollen sich die

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Campus Gym Daniela Miriam Drewke WiSe 13/14 340x434x121 mm

Campus Box Katrin Prediger WiSe 13/14 340x432x73 mm

Campus Gym Daniela Miriam Drewke WiSe 13/14 340x434x121 mm

Campus Gym 2 Rebecca Schottke WiSe 13/14 337x432x123 mm

Campus Box Katrin Prediger WiSe 13/14 340x432x73 mm

Campus Gym 2 Rebecca Schottke WiSe 13/14 337x432x123 mm

Campus Train Station Julia Siering WiSe 13/14 315x380x22mm

Campus Gym 2 Rebecca Schottke WiSe 13/14 840x590 mm

Campus Train Station Julia Siering WiSe 13/14 338x432x68 mm

Campus Gym 2 Rebecca Schottke WiSe 13/14 840x590 mm

Campus Train Station Julia Siering WiSe 13/14 214x290x15mm

Campus Gym Daniela Miriam Drewke WiSe 13/14 590x840 mm

Campus Box Katrin Prediger WiSe 13/14 550x900 mm

Campus Gym Daniela Miriam Drewke WiSe 13/14 595x835 mm

Campus Box Katrin Prediger WiSe 13/14 550x900 mm

Kunst & Design Reuse Über Jahre fanden in jedem Semester so genannte Technologie-Module statt, in denen der Umgang mit starren Materialien, flexiblen Materialien, Immateriellem – vornehmlich Licht – erforscht wurde. Die Studierenden hatten sich in einen Aspekt einzuarbeiten, diesen per Referat vorzustellen, ein doppelseitiges Handout zusammenzustellen und am Schluss ein künstlerisches oder nützliches Objekt herzustellen und zu präsentieren. Von diesen Objekten ist auf den Folgeseiten eine unzusammenhängende Auswahl zu finden.

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Stäbchenlandschaft Julian Haddenhorst SoSe 14 260x260x104mm

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Zuckerobjekt Vanessa Möhleke SoSe 14 380x290x30mm

Pömpelgarderobe Christine Becker SoSe 14 334 x 179x 380 mm

Glühvase Janina Maisler SoSe 14 56 x56x 217 mm

Gipsmaske Luka Maleen Patzelt SoSe 14 254 x 174 x 204 mm

Ausstellungsobjekt aus einem Schwamm Künstler unbekannt SoSe 14 160x70x20mm

Sparbuch Rebecca Celia Klein SoSe 14 222 x 150x 55mm

Wasserwaagenbilderrahmen Jennifer Winter SoSe 14 185x 185 x 24 mm

Stammhalter Alexander Kunart SoSe 14 100 x 100 x 180 mm

Gaderobenregal Mareike Schlösser SoSe 14 360x210x265mm

Spraydosendeckel-Schriftzug unbekannt SoSe 14 122x255x125mm

Röhsy Tamara Dreke SoSe 14 335x462x22mm

Zuckerwürfel unbekannt SoSe 14 68x65x48mm

Leuchte unbekannt SoSe 14 100x120x218mm

Schuh unbekannt SoSe 14 187x237x90mm

Metallgitter Svenja Schomm SoSe 14 517x447x40mm

Geschichte der Austellungsgestaltung Die Veranstaltung unter der Leitung

aufzeigen. Anhand der Beispiele sollte

der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin

gezeigt werden, welche Spannbre-

Katharina Drasdo beleuchtete kur-

ite Ausstellungen im Laufe der Zeit

sorisch die Geschichte der Ausstel-

erlangt haben, inwieweit sich Ausstel-

lungsgestaltung. Es wurden Kriterien

lungen kategorisieren lassen und was

erarbeitet, die skizzierten, welche

der momentane Zustand über die ge-

Maßstäbe für Ausstellungen gelten

sellschaftliche Entwicklung aussagt.

und was nötig ist um einen professionellen Rahmen zu schaffen. Die Studierenden analysierten anhand von spezifischen Beispielen, wie sich Ausstellungen im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Es lassen sich von Kunstkammern der Renaissance und des Barock, über die adeligen Sammlungen und ersten Museen um 1800 zu der Weltausstellung im Jahr 1851 bis hin zu heutigen Ausstellungen Entwicklungen und Trends erkennen, die nicht nur eine sich ändernde inhaltliche Ausrichtung sondern auch eine formale Entwicklung

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Salvador Dali Würfel Eugenie Geyman SoSe 14 45 x45x45 mm

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Wissenschaftspyramide David Landgraf SoSe 14 315 x 380 x 22 mm

Gefangene Kunst Sanae Amina Machmour SoSe 14 225 x 225 x 329 mm

Wissenschaftspyramide David Landgraf SoSe 14 214 x 290 x 15 mm

Kirchner 1910 Künstler unbekannt SoSe 14 195 x 95mm

Wissenschaftspyramide David Landgraf SoSe 14 315 x 380 x 22 mm

Portait mit Skelett und Hut Künstler unbekannt SoSe 14 194 x 260 x 2 mm

QR-Codes Künstler unbekannt SoSe 14 130 x 130 x 2 mm

Entartete Kunst Sanae Amina Machmour SoSe 14 140 x 190 x 2 mm

Ausstellung ›Gesichte der Ausstellungsgestaltung‹ Berische Universität Wuppertal Gebäude I Ebene 13 31. Juli 2013 12:43 Uhr

Portraittafel Künstler unbekannt SoSe 13

Portraittafel Künstler unbekannt SoSe 13

Hängeobjekt Künstler unbekannt SoSe 13 140 mm Spraydose City Leaks Anja Hälsig SoSe 13 74 x 74 x 187 mm

Notausgang Mustafa Bilgin SoSe 14 82x170 mm

Exit Mustafa Bilgin SoSe 14 93x93x2 mm

Sprichwortbanner Franziska Györfi SoSe 14 295x52x2 mm

Schwarz/Weiß Fenster Kim Opitz SoSe 14 960x535x90 mm

Ausstellung ›Gesichte der Ausstellungsgestaltung‹ Berische Universität Wuppertal Gebäude I Ebene 13 23. März 2014 08:48 Uhr

Salvador Dali Foto und Text Eugenie Geyman SoSe 14 180 x 180 mm

Besucherzentrum Glienicke Auf der ganzen Welt entstehen derzeit Besucherzentren. Diese vermitteln verschiedene Funktionen, die die eigentlichen Orte, auf die sich die Besucherzentren beziehen, nicht erfüllen können - wie den Empfang von Gruppen, Übersichts- und Hintergrundinformationen, Bewirtung, Verweise auf verwandte Orte, Einführung in Form einer Ausstellung oder mittels story telling oder einfach als Treffpunkt. Die unterschiedlichen Ansprüche verlangen Kreativität in einer Schnittmenge zwischen Innenarchitektur, Szenografie und Kommunikationsdesign. Ziel des Seminars war es, ein konkretes Projekt zu erarbeiten, sinnvollerweise in einer gewissen Arbeitsteilung unter den Studierenden. Neben der Entwurfsleistung gehörten Recherche und Analyse eines Besucherzentrums zum erwarteten Leistungsspektrum der Studierenden. Prof. Dr. Frank Schaal stellte uns kollegialerweise sein ›Grobkonzept für die Entwicklung eines Touristischen Informationszentrums am Schloss Glienicke‹ zur Verfügung, das er mit Studierenden im Rahmen seiner Tätigkeit an der privaten EBC Hochschule in Berlin erarbeitete. In seiner Einleitung des Konzepts vom September 2014 steht: ›Der Schwerpunktbereich Wannsee und Schloss Glienicke erhält mit seinen zahlreichen Baudenkmälern und dem in Teilen vorhandenen Welterbe-Status einen herausgehobenen Status in Bezug auf den Tourismus in Steglitz-Zehlendorf. Aufgrund seiner abseitigen Randlage steht dieser sehr attraktive Bereich jedoch trotz erheblichen Potenzials nicht im Fokus des Tourismus von Berlin. Hier gibt es also einen Diamanten, der noch geschliffen werden muss.‹ So stand den Studierenden ein ausgereiftes Konzept zur Verfügung und sie konnten von Anfang an dessen Verwirklichung arbeiten.

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Schloss Glienicke, Wirtschaftshof Berlin-Zehlendorf 8. Oktober 2014 18:17 Uhr

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Besucherzentrum Glienicke Materialboard Sarah Lettau WiSe 2014/2015 600 x 600 x 10 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Sebastian Weber WiSe 2014/2015 590 x 835 mm

Besucherzentrum Glienicke Materialboard Sebastian Weber WiSe 2014/2015 600 x 600 x 10 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Sebastian Weber WiSe 2014/2015 590 x 835 mm

Besucherzentrum Glienicke Materialboard Prakash Sivayoganayagam WiSe 2014/2015 600 x 600 x 10 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Sebastian Weber WiSe 2014/2015 590 x 835 mm

Besucherzentrum Glienicke Materialboard Benny Borgwardt WiSe 2014/2015 600 x 600 x 10 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Prakash Sivayoganayagam WiSe 2014/2015 590 x 840 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Prakash Sivayoganayagam WiSe 2014/2015 590 x 840 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Benny Borgwardt WiSe 2014/2015 840 x 590 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Benny Borgwardt WiSe 2014/2015 840 x 590 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Sarah Lettau WiSe 2014/2015 790 x 580 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Christina Vennegerts WiSe 2014/2015 600 x 840 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Sarah Lettau WiSe 2014/2015 800 x 580 mm

Besucherzentrum Schloss Glienicke Sarah Lettau WiSe 2014/2015 800 x 580 mm

Diplom Jonas Künstler Ein perfektes Diplom von der Idee über die Ausführung bis zur Weiterverwendung schuf der Kommunikationsdesigner Jonas Künstler mit einem Gesamtauftritt der imaginären Firma Senseless. Auf der Website senseless.ag steht zu lesen: SENSELESS DER WEG IN DIE ZUKUNFT Wir sind ein innovatives, börsennotiertes Unternehmen, das zukünftigen Entwicklungen den Weg ebnet. Wo Andere Tabus sehen, sehen wir Märkte. Wo andere eine Gefahr für die Gesellschaft befürchten, erwarten wir erstklassige Renditen. Wir sind somit eines der ersten Unternehmen weltweit, das es geschafft hat, die Fesseln einer überholten Moral abzustreifen und die alte Weltordnung hinter sich zu lassen. Wir sehen den Menschen, wie er wirklich ist. Ein irrationales, von Emotionen geleitetes Wesen, das nur in wenigen Einzelfällen als vernunftbegabt beschrieben werden kann. Jegliche romantische Verklärung durch ideologische Sichtweisen lehnen wir strikt ab. Unsere Vernunft sagt uns, dass wir uns in einer Welt der Naturgesetze bewegen. Diese basieren auf mathematischen Prinzipien. Somit sind sämtliche Entscheidungen durch Anwendung mathematischer Konstrukte herbeizuführen. Die Erforschung und Nutzbarmachung der Naturgesetze verstehen wir als eines unserer Kerngeschäfte. Um das Potential neuer Entwicklungen rasch ausschöpfen zu können, stufen wir auch extreme Risiken als „vertretbar“ ein. Alle spirituellen und esoterischen Ansätze, die ihrer Natur nach jeglicher Grundlage entbehren und somit nur zur Beeinflussung der Massen dienen können, werden von uns kritisch, aber aufmerksam verfolgt. Ein zweckgerichteter Einsatz derartiger Methoden ist nicht ausgeschlossen. Die Erkenntnis, sich in einer durchschnittlich eher gering begabten

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Gesellschaft zu bewegen, macht es nötig diese aufzuteilen. Die gewaltige Masse der intellektuell Schwachen bezeichnen wir als Konsumenten, Wähler oder Bürger. Demgegenüber steht eine schmale Elite, die in der Lage ist, die Geschicke der Gesellschaft besonnen und vorausschauend zu lenken. Zu diesem Zweck erscheint eine umfassende Kontrolle der Bürger als alternativlos. Zur Steuerung der Gesellschaft unterstützen wir das seit Jahrhunderten erprobte und bewährte Konzept des zinsbringenden Schuldgeldes. Angriffe gegen diese Konstante sind nicht tolerierbar und müssen mit aller Macht unterbunden werden. Wir sehen uns in der Tradition eines positiv verstandenen Sozialdarwinismus. Damit etwas besser wird, müssen Schwächen eliminiert und Stärken gefördert werden. Dies gilt auch, oder insbesondere für die Gesellschaft.

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Plakat Senseless Jonas Künstler 22. September 2011 840 x 590 mm

Dose Korn 45% Jonas Künstler 22. September 2011 65 x 65 x 165 mm

Entwurd der Diplomausstellung Jonas Künstler WiSe 11/12

Diplom Jonas Künstler Letzte Hilfe 22. September 2011

Diplom Jonas Künstler Ausstellung ›Senseless‹ 20. Dezember 2012

Diplom Jonas Künstler Website www.senseless.ag

Diplom Jonas Künstler Ausstellung ›Senseless‹ 20. Dezember 2012

Bachelorarbeit Bot up Bachelorthesis Eleni Mihaelidis Diese Arbeit fand stellvertretend Eingang in diese Publikation für die vielen Projekte, die sich mit Design als Thema und Innenraumgestaltung als Entwurf befassen. ›Vor sechs Semestern erarbeitete ich gemeinsam mit KommilitonInnen ein Referat zum Thema 3D-Druck. Wir waren alle begeistert von dieser Fertigungstechnik. Dies steigerte sich, als unser Dozent einen Prototyp einer mit Pulver gedruckten Zahnbürste mitbrachte. Bis dato wusste ich noch nicht, dass dieses Verfahren eine zentrale Rolle bei meiner Abschlussarbeit spielen würde. Später bei der Suche nach einem ungewöhnlichen und neuartigen Produkt für meinen Concept Shop kam mir das Thema wieder in den Sinn. Bei meinen Researchs in der realen und virtuellen Welt stieß ich auf ein erstaunlich breites Spektrum an gestalterischen Möglichkeiten, das sich durch diese Technologie erst auftut. Auch wenn es kleine ›Nebenwirkungen‹ des 3D-Druckens gibt, ist es eine Bereicherung für uns Gestalter, um damit neue und kreative Gestaltung umzusetzen. Dennoch sollte auch das traditionelle Handwerk mit seinen von Menschenhand gefertigten Dingen dabei nicht in Vergessenheit geraten, sondern wertgeschätzt werden, wie ich es in meiner handwerklichen Ausbildung gelernt habe. In der akademischen Ausbildung an der Universität wurde der Blick für meinen ästhetischen Sinn geschult und auch das Gespür für Veränderungen und Wandlungen in der Gestaltung verstärkt. Daher habe ich bewusst ein architektonisches Prinzip gewählt. Mein Konzept ist mobil, damit es in unserer Gesellschaft mit dem wachsenden Fortschritt und dem erhöhten Anspruch der Menschen an Mobilität und Flexibilität Beachtung finden kann.‹ Aus dem Vorwort der Thesis, 10. Oktober 2014

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Modell 1:10 Eleni Mihaelidis 16. Juli 2014

Materialboard Eleni Mihaelidis SoSe 14 600x600x10mm

bot up Eleni Mihaelidis SoSe 14 600x600x10mm

bot up Eleni Mihaelidis SoSe 14 600x600x10mm

bot up Eleni Mihaelidis SoSe 14 600x600x10mm

bot up Eleni Mihaelidis SoSe 14 600x600x10mm

bot up Eleni Mihaelidis SoSe 14 600x600x10mm

Einzelstücke

Die auf den folgenden Seiten gezeigten Objekte sind Visualisierungen von Ideen, die Studenten im Laufe der Semester entwickelt haben. Grobe Entwürfe und kleine Maßstäbe sind vordergründiger Bestandteil dieser Objekte, da ihr Sinn darin besteht, einen Gedanken schnell festzuhalten. Dieser Schritt ist in der Entwicklung von Konzepten besonders wichtig, da er das Fundament für feinere Ausarbeitungen der Hauptidee bildet.

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Klettokid unbekannt Datum unbekannt 207x200x130 mm

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Lilientapete unbekannt Datum unbekannt 107x97x71 mm

Sitzbank unbekannt Datum unbekannt 90x175x77 mm

Sitzbank unbekannt Datum unbekannt 90x175x77 mm

Verkaufsauto unbekannt Datum unbekannt 145x480x205 mm

Verkaufsauto unbekannt Datum unbekannt 145x480x205 mm

Filzkissen unbekannt Datum unbekannt 87 x 110 x 62 mm

Pendant rote Beete anonym 24. September 2014 100 x 100 x 12 mm

Kastensystem unbekannt Datum unbekannt 800 x 380 x 22 mm

Lichtkasten unbekannt Datum unbekannt 100 x 100 x 45 mm

Drehwurm Stefanie Wutzke Datum unbekannt 215 x 160 x 100 mm

Lichtkasten unbekannt Datum unbekannt 100 x 100 x 45 mm

Strohhalmgebirge unbekannt Datum unbekannt 265 x 147 x 183 mm

Trennwand unbekannt Datum unbekannt 231 x 324 x 114 mm

Hochfabrik Marcel Blum WiSe 12/13 100 x 100 x 170 mm

Gartenanlage unbekannt Datum unbekannt 190 x 252 x 200 mm

Hochhaus Anastasia Schmitz WiSe 12/13 100 x 100 x 275 mm

Raumtrenner unbekannt Datum unbekannt 236 x 226 x 205 mm

S-Bahnhof David Landgraf WiSe 12/13 100 x 100 x 35 mm

Unterschlupf Kim Opitz Datum unbekannt 212 x 300 x 210 mm

Nudelglück

Franchise-Gastronomie

und dreidimensionale Gestaltung synchronisieren, ist jeweils in Einzelarbeiten realisiert

Gestalterisches Konzept für den Flagship-

worden. Dabei galt es, die Eigenheiten der

Store einer Franchise-Kette, die von Wupper-

Studiengänge Kommunikationsdesign und

tal aus gestartet werden soll

Gestaltungstechnik mit den unterschiedlichen künstlerischen Ausrichtungen in einem

Unter dem geschützten Label „Nudelglück“

integrativen Produkt zu kulminieren.

beabsichtigte Tilmann Seliger, Initiator des Projekts, von Wuppertal aus eine Kette von

Für das beste Konzept bestand die Chance

Franchise-Unternehmen ins Leben zu rufen.

verwirklicht zu werden, und der Initiator

Mediterrane Produkte zum Verzehr vor

hat tatsächlich zwei der Entwürfe

Ort oder zur Mitnahme sollten auf neuar-

bei den Studierenden erwor-

tige Weise das Publikum ansprechen. Die

ben.

Lokalität, barrierefrei betret- und benutzbar, war grundsätzlicher Bestandteil des Konzepts. Bausteine und Module für ein System von Präsentation, Lagerung, Zubereitung, Verkauf, Verzehr und Aufenthalt sollten sich ergänzen durch eingängiges Marketing, entsprechenden Auftritt, Werbematerialien und der Geschäftsausstattung. Das umfassende Projekt, bei dem sich zwei-

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Rendering für das Nudelglück-Lager Jaroslaw Byra SoSe 07

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Plakat Nudelglück Flagship-Store Jaroslaw Byra SoSe 07 420 x 585 mm

Plakat Pasta Pronta Kolja Thomas SoSe 07 590 x 835 mm

Plakat Nudelglück Flagship-Store Jaroslaw Byra SoSe 07 420 x 585 mm

Plakat Pasta Pronta Kolja Thomas SoSe 07 590 x 835 mm

Plakat Nudelglück Jaroslaw Byra SoSe 07 142 x 210 mm

Leitsystem

Beschriftungssysteme in Räumen und

herangezogen werden. Die Studier-

im Freien sind dem Wandel von Tech-

enden haben jeweils ein spezifisches

nik und Wahrnehmung unterworfen.

Thema mit den dazu gehörenden Materialien, Fügungs- und Befestigung-

Bis heute werden Schriften in Stein

stechniken untersucht, Anwendungs-

geschlagen, in Ton gedrückt, in

beispiele ausprobiert, mündlich und

Rinden geritzt, auf Tafeln geschrieben;

schriftlich erläutert und demonstriert.

Neonschriften beleuchten die Städte,

Die folgenden Arbeiten wurden von

und Leuchtdisplays, Plotterbuch-

Elwira Bednarz, Heike Krietemeyer,

staben, Projektionen, Graffiti oder

Verena Pitschmann,

Glasscheibenkratzwerke sind dazu

Victoria Rozhyna.

gekommen. Die gemalte Kinowerbung wird durch big image abgelöst, Citylights ersetzen die Litfasssäule. Grapheme und Piktogramme internationalisieren die messages und geben notwendige Hinweise. Gedruckte und bildschirmgestützte Bilder stehen nebeneinander.

Theoretisch sollte neben gestalterischen Aspekten die Semiotik

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Leitsystem Piktogramme-Entwicklung SoSe 06 620 x 500 x 1,5 mm

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Muster Leitsystem I.15 - Räume SoSe 06 572 x 347 x 10 mm

Details Leitsystem I.15 - Räume SoSe 06 552 x 377 mm

Leitsystemtafel Ebene 15 Übersicht SoSe 06 698 x 347 x 5 mm

Muster Leitsystem SoSe 06 572 x 347 x 10 mm

Piktogram SoSe 06

Elemente des Leitsystems SoSe 06 843 x 595 x 5 mm

Recherche Leitsystem für die Uni Wuppertal – Wege aus dem Chaos SoSe 06 843 x 595 x 5 mm

Flucht- und Rettungsplan SoSe 06 296 x 420 x 5 mm

Plakat Leitsystem 2D- und 3D-Plan SoSe 06 843 x 595 x 5 mm

Hängetafeln SoSe 06 995 x 345 x 5 mm Piktogrammentwicklung SoSe 06 620 x 500 x 1,5 mm

Piktogrammtafel Essen – Dusche – WC SoSe 06 620 x 500 x 1,5 mm

Piktogrammtafel Computer – Bücher SoSe 06 620 x 500 x 1,5 mm

Design & Gehirnforschung In einer Zusammenarbeit mit dem Institut für Epileptologie der Universität Bonn wurden kulturwissenschaftliche Thesen zur Kulturwahrnehmung mit empirischen Mitteln der Naturwissenschaft überprüft. Die klinische Versuchsanordnung des Bonner Instituts ermöglichte die Beobachtung der gedächtnisrelevanten Gehirnarbeit bei den Probanden im Augenblick der Wahrnehmung. Memoaktivität ist eine Eigenschaft, die den Erfolg von Designprodukten beeinflusst. Das gemeinsame Projekt beschäftigt sich unter anderem mit der Fragestellung, welche Gestaltungsmerkmale zum Erinnerungserfolg führen. Lassen sich GestaItungsregeln für Dramaturgie, Musik, Werbung, Architektur – das heißt: Designprodukte aller Art – finden, die bei möglichst kurzer Perzeptionszeit* zu einem möglichst großen Memorierungserfolg führen? • Perzeption: sinnliche Wahrnehmung Der rhetorische Kommunikationsakt aktiviert das Körpergedächtnis durch Affekte. In einem Vortrag werden nur Inhalte kommuniziert – eine Rede muss darüber hinaus Emotionen und Stimmungen erzeugen, die dem Redeanlass angemessen sind. Diesen zweiten Bezug nennen wir Hyperreferenz. Hyperreferenz ist die Überlagerung von Symbolkommunikation und Affektkommunikation. Hyperreferenz beeinflusst die Körpersprache. Der Redner wirkt dadurch glaubwürdiger.

tive Affekt-Potentiale auf. Wir gehen davon aus, dass hyperreferenzielle Kommunikation eine hohe Memoaktivität erzeugt. Werden die Gehirnregionen Hippocampus, der Realitätsanker, Amygdala, zuständig für Emotionen und Gefühle und eine jeweils wechselnde Region des Cortex gleichzeitig bei der Wahrnehmung aktiviert, verspricht dies einen hohen Memorierungserfolg. • Empathie: Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen Ein Gemeinschaftsprojekt der Fachbereiche Architektur und Design der Bergischen Universität Wuppertal in Zusammenarbeit mir der Universitätsklinik Bonn Prof. Dr. Heiner Mühlmann Prof. Jürg Steiner Prof. Dr. med. Martin Kurthen Studierende: Heino Altmeyer, Julia Bellemann, Marcel Dolega, Mark Feller, Danny Freitag, Daniel Koval, Jun-Hi Lutterjohann, Dina Schiebsdat, Henrike Scholl, Britta Skulima, Martin Rutkiewicz, Martin Wylich

Aus der emotionalen Erinnerung entwickelte der russische Theaterregisseur Konstantin Stanislawski eine Schauspieltechnik. Sie dient der Affektdarstellung auf der Bühne. Lee Strasberg übernahm diese Technik in seinem New Yorker Actor’s Studio. Marylin Monroe, Al Pacino, Jack Nicholson gehören zu seinen Schülern. Die emotionalisierte Kommunikation schafft einen empathischen* Bezug zwischen Redner und Zuhörer. Sie löst Nachahmungsreaktionen aus und baut kollek-

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Plakat Design und forschung eines Raumes mit Textil WiSe 02/03 765 x 1000 mm

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Plakat Design und Gehirnforschung eines Raumes mit Textil WiSe 02/03 765 x 1000 mm

Plakat Design und Gehirnforschung WiSe 02/03 765 x 1000 mm

Plakat Design und Gehirnforschung WiSe 02/03 765 x 990 mm

Plakat ›was bleibt wirklich hängen?‹ Britta Skulima WiSe 02/03 590 x 352 mm

Eröffnung der Ausstellung im Campus Haspel am 30. Januar 2003

Disco Tower

Diplom Andreas Bochenek Für sein Diplom als Kommunikationsdesigner widmete sich Andreas Bochenek der Umnutzung des 1997 stillgelegten Gasbehälters in Wuppertal-Heckinghausen als Disco. Zuerst legte er in Form eines fiktiven Briefes dar: ›den Begriff Diskothek allgemein zu definieren ist eigentlich nicht möglich, da die Diskothek unterschiedliche Einschätzungen in der Breite der Masse erfährt. Streng gesehen ist es ein Gastronomiebetrieb, in dem regelmäßig, vor allem an Wochenenden und Feiertagen, Tanzevents stattfinden, die von Menschen zum Tanzen sowie zur Anbahnung und Pflege sozialer Kontakte besucht werden. Die überwiegend laute Musik wird in der Regel nicht live aufgeführt, obwohl es je nach Veranstaltungsart auch zu Live-Aufführungen, so genannten Live-Acts, kommen kann. Sie wird von DiscJockeys, abgekürzt DJs, eingespielt, die mit Hilfe von verschiedenen Tonträgern, CDs oder Vinyl-Schallplatten, oder heutzutage auch MP3 Datenträgern, über ein Lautsprechersystem eingespielt und kann durch verschiedene technische Effekte verändert werden. Dabei wird sie meistens durch Lichteffekte unterstützt. Die Bezeichnung Disco tragen Räume, die für die regelmäßige oder gelegentliche Durchführung von Tanzpartys hergerichtet worden sind, aber auch für andere Zwecke verwendet werden können. Man findet solche Räumlichkeiten auch in Jugendzentren, Jugendherbergen oder Kirchengemeinden. Heutzutage wird nahezu jede Veranstaltung bei der Musik vom Datenträger gespielt und bei der getanzt wird, als Disco bezeichnet. Doch was ist eine Diskothek wirklich?‹

›Bei dem Logo handelt es sich um eine Wortmarke, die aber in Verbindung mit den vorgesehenen Kommunikationsmitteln auch als Bildmarke agiert. Diese Wortmarke ist gleichzeitig der Name der Diskothek. DISCOTOWER steht Synonym für den Gasturm und dessen neue Funktion. Diese ist in der Schrift SF Hollywood Hills gesetzt, wobei die vorhandenen Eigenschaften nicht übernommen und die einzelnen Buchstaben horizontal an die Grundlinie angepasst wurden. Da die Buchstaben C sowie das W dieses Schriftschnittes nicht ganz so streng wie die übrigen der Konstruktivität folgen, werden diese in Anlehnung an die Schrift MTV2C neu konstruiert. Zu dem wird dem Buchstaben S mit einem Lifting nachgeholfen. Um dem Entwurf mehr Spannung zu verleihen ist das TOWER um 180 Grad zu dem DISCO verdreht. Das Logo stellt eine Gesamtheit dar und sollte stets komplett und vertikal in der deutschen Leserichtung abgebildet werden. Das Logo ist mehrfarbig, wird aber in Graustufen dort verwendet, wo Farbunterschiede nicht möglich sind.‹

Als klassisch ausgebildeter Kommunikationsdesigner erläutert er auch seine grafische Herangehensweise:

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Plakat für Disco Tower

Andreas Bochenek WiSe 06/07 840 x 590 mm

Plakat für Disco Tower

Andreas Bochenek WiSe 06/07 590 x 840 mm

Plakat für Disco Tower

Andreas Bochenek WiSe 06/07 595 x 840 mm

Plakat für Disco Tower

Andreas Bochenek WiSe 06/07 595 x 840 mm

Schwimmende Ausstellung Ausstellung auf Schubleichtern Die Entwürfe der ersten beiden Semester, 2000 und 2001, standen unter dem Einfluss der Euroga 2002plus, der ersten der so genannten Regionalen in Nordrhein-Westfalen. Aus heutiger Sicht gesehen ist der Gedanke dieser Regionale so überliefert: ›Die EUROGA 2002plus war die erste grenzüberschreitende REGIONALE in der Region Mittlerer Niederrhein/Düsseldorf, zusammen mit Geweest Noord-Limburg und Geweest Midden-Limburg in den Niederlanden. Sie war auch die erste REGIONALE, die im Rahmen einer Ausschreibung vergeben wurde. Eine grenzüberschreitende Kooperation war bereits vor der REGIONALEN durch die Euregio RheinMaas-Nord vorhanden. Zusätzlich dazu bildete der deutsche Präsentationsraum seit Anfang der 1990er Jahre die ZIN-Region Düsseldorf/ Mittlerer Niederrhein.

Die zentrale Ausstellung zum Thema Wasser am Niederrhein sollte im Düsseldorfer Medienhafen auf Schubleichtern stattfinden. Studierende des Kommunikationsdesigns entwarfen unterschiedliche Teilinszenierungen, die bei der Geschäftsleitung der Regionalen-Agentur auf großes Interesse stießen. Die Forschungsthemen waren breit gefächert, ging es doch um die Aggregatzustände, um überlieferte Objekte, um Medien und um Sagen und Mythen des Wassers und der Wasserläufe.

Leitthemen waren: Nordkanal, Wasser-Fälle, Dezentrale Landesgartenschau, Kulturschätze, Naturschätze und Radwege. Insgesamt wurden 110 Projekte umgesetzt: u. a. Schloss Dyck, Schloss und Park Benrath, Neanderthal Museum, Nordkanal-Projekt, Stahlwerk Becker. Die EUROGA 2002plus ging schon 1999 eine enge Partnerschaft mit den Stadtwerken Düsseldorf ein. Eine Agentur bzw. eine Nachfolgeorganisation besteht heute nicht mehr, da sich der Rhein-Kreis-Neuss umorientiert und der Region Köln/Bonn angeschlossen hat.‹ http://www.regionalen.nrw.de (1. Oktober 2015)

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Wasser–Ausstellung in Schubleichtern Modell Nils Kemmerling WiSe 00/01 575 x 210 x 78 mm

Wasser–Ausstellung in Schubleichtern Unterer Bereich: Jörg Ahrens WiSe 00/01 1385 x 247 x 85 mm

Wasser–Ausstellung in Schubleichtern Rendering Jörg Ahrens WiSe 00/01 1385 x 247 x 85 mm Wasser–Ausstellung in Schubleichtern Jörg Ahrens WiSe 00/01 1385 x 247 x 85 mm

Wasser–Ausstellung in Schubleichtern unbekannt WiSe 00/01 630 x 190 x 80 mm

Wasser–Ausstellung in Schubleichtern Oberer Bereich:Anna Silvia Bins Mittlerer Bereich: Barbara Bode WiSe 00/01 1385 x 247 x 85 mm

Wasser–Ausstellung in Schubleichtern Anna Silvia Bins mit Wünschelrute 24. November 2000

Synästhesie

Die Piano-Suite ›Bilder einer Ausstellung‹ wurde zu Lebzeiten des Komponisten Modest Mussorgsky weder gespielt noch gedruckt. Die Musik imaginiert man sich gern als Konzert in einer musealen Galerie. Vor allem durch die Orchestrierung Maurice Ravels 1922 hielt das Stück Einzug in die Konzertsäle. 1971 erschien ›Pictures At An Exhibition‹ der britischen Rockgruppe Emerson, Lake and Palmer. Eine Interpretation, die die Musik Mussorgskys in die Arenen der Musik und in die Diskotheken brachte. Die Aufführung in der Kirche Herz Jesu in Wuppertal Elberfeld erobert einen neuen Aufführungskontext: Der Grundriss der Kirche Herz Jesu in Form eines griechischen Kreuzes passt sich diagonal in die Struktur der rechtwinkligen Anordnung der Elberfelder Nordstadt ein. Dadurch wurde das quadratische Grundstück optimal ausgenutzt. Lediglich der Chor im Nordosten zeigt eine polygonale Erweiterung, gespiegelt vom Turmgrundriss im Südwesten. Durch zusammenhängende Seitenschiffe in allen vier Zwickeln erscheint der Kirchenraum im Inneren als Zentralraum und bietet Platz für mehr als 1000 Gläubige. Der ursprüngliche Entwurf stammt von August Lange, der schon vor der Grundsteinlegung starb, so dass der Diözesanbaumeister Franz Schmitz innerhalb von zwei Jahren die 1886 eröffnete Kirche vollendete. Bis auf Maßwerke und Säulen im Inneren handelt es sich um einen Mauerwerksbau, der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Beim Wiederaufbau wurde das Innere weiß verputzt. In den letzten Jahren fand eine Umorientierung statt, durch Anheben des Bodens unter der Vierung um eine Stufe verbunden mit dem Bau eines zentralen Altars sowie der außergewöhnlichen Farbgebung der Decke. Aus einer holländischen Kirche konnte unlängst eine neugotische Orgel erstanden werden, die durch ihre perfekte Symbiose mit der Architektur zeigt,

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welch international gültigen Formenkodex die Neugotik einst durchwob. Die außergewöhnliche Orchestrierung – zur Orgel kommt noch das Schlagzeug – reagiert auf die Gegebenheiten des Ortes mit seiner langen Nachhallzeit. Die Orgel – ein eigenes Orchester – ist imstande, Töne lang anzuhalten, während das Schlagzeug einen Ton nur für einen Augenblick zu erzeugt, mit diesem aber im Kirchenraum zu jonglieren schien. Auf Anregung der Organistin Mascha Malachovskaja haben die Studierenden Carolin Herrmann, Robin Höke und Daniela Nählen eine synästhetische Komponente mit Licht und Projektion hinzugefügt in der Absicht, die Thematik der Musik mit dem Ort in Einklang zu bringen und die Wirkung sinnerweiternd zu steigern.

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Plakat für ›Das Kreuz mit der Kirche‹ Carolin Herrmann, Robin Hökew und Daniela Nähhlen WiSe 2009/10 837 x 595 mm

Plakat als Visualisierung der Herz Jesu Kirche, Wuppertal-Elberfeld Ivonne Köhne und Christoph Wortmann WiSe 2009/10 615 x 840 mm

Plakat für Konzept und Realisierung Carolin Herrmann, Robin Höke und Daniela Nähhlen WiSe 2009/10 835 x 590 mm

Plakat als Visualisierung der Herz Jesu Kirche, Wuppertal-Elberfeld Ivonne Köhne und Christoph Wortmann WiSe 2009/10 615 x 840 mm

Foto von der Aufführung am 14. März 2010 Philipp Schröder

Foto von der Aufführung am 14. März 2010 Philipp Schröder

Museum der Zukunft Die Studierenden Katharina Drasdo und Daniela Krneta formulierten ihre Ideen für ein Museum der Gegenwärtigkeit so: Die Beziehung zwischen dem Sammeln, Bewahren, Dokumentieren, Erforschen und Vermitteln kultureller Werte sind neu zu formulieren! Zukunft ist nicht gleich Technik. Die Gegenstände der Sammlungen sind Vermittler zwischen dem Betrachter. Sie können auf visueller und gleichzeitig auf inhaltlicher Ebene Verbindungen zueinander eingehen. Wir nennen es Gedankenbeziehungen. Mit den bestehenden Ressourcen soll das Museum seine Entwicklung zu einem kundenorientierten Dienstleistungsbetrieb vorantreiben, ohne dabei den Sammlungsauftrag zu vernachlässigen. Museen haben einen Bildungsauftrag! Sie müssen zu den Menschen kommen! Daher ist ein grundlegender Gedanken der Konzeption, das Museum der Gegenwärtigkeit mobil zu gestalten. Um diesen Zweck zu erfüllen wird das Museum in Container verpackt die selbst ebenfalls einen zentralen Platz in der Ausstellungsarchitektur einnehmen. Ein Container ist robust, wandel- und stapelbar, kompakt und mobil. Er hat auf den Straßen wie auch auf den Flüssen und Meeren seinen Platz eingenommen und ist zu einem Symbol unserer Zeit geworden. Als Ausstellungselement steht er für die Idee Inhalt zu den Menschen zu bringen und zu vermitteln.

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Plakat für Das Museum der Gegenwärtigkeit Katharina Drasdo und Daniela Krneta SoSe 11 785 x 490 mm

Plakat für Museum der Zukunft Torsten Nils Rehbein SoSe 11 840 x 600 mm

Plakat für Das Museum der Gegenwärtigkeit Einblicke Katharina Drasdo und Daniela Krneta SoSe 11 790 x 490 mm

Plakat für Museum der Zukunft Torsten Nils Rehbein SoSe 11 840 x 600 mm

Plakat für Das Museum der Gegenwärtigkeit Übersicht Katharina Drasdo und Daniela Krneta SoSe 11 790 x 490 mm

Plakat für Das Museum der Gegenwärtigkeit Raumbereiche/Schloss Hohenlimburg Katharina Drasdo und Daniela Krneta SoSe 11 790 x 490 mm

Plakat für Time Machine Juri Morosov SoSe 11 585 x 840 mm

Starke Marken

Im Rahmen des Projektes „Erlebnis

nisrouten durch die Kulturlandschaft

Industriekultur“, ein Regionale-Koop-

des Bergischen Städtedreiecks und

erationsprojekt der Städte

somit zum festen Bestandteil des

Remscheid, Solingen und Wuppertal,

industriekulturellen und touristischen

wird das Ziel verfolgt, im Hinblick auf

Konzepts.

die besondere industriekulturelle Ver-

Alle Standorte sind von besonderer

gangenheit und die industrielle Vielfalt

touristischer Attraktion. Unterschie-

in der Region, ein touristisches Rei-

den wird hierbei zwischen den soge-

seprodukt zu entwickeln, welches die

nannten Ausflugszielen oder Anker-

unterschiedlichen Angebote bündelt

punkten und den Geheimtipps

und gemeinsam vermarktet.

bzw. temporären Spielorten.

Hierzu gehört es, die besonderen Orte der Industriekultur zu erschließen und sie über eine entsprechende Infrastruktur in einen räumlichen Zusammenhang zu bringen. Standorte und Einrichtungen werden ausgestattet mit Service und Information, die Wege zwischen diesen Stationen werden über Beschilderung, Wegweisungen und Führungen zu Erleb-

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Plakat für Starke Marken Andreas Bochenek SoSe 05 595 x 840 mm

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Plakat für Starke Marken Victoria Rozhyna SoSe 05 990 x 755 mm

Präsentation im Museum mit dem Leiter Jochem Putsch 7. Juni 2005 SoSe 05

Plakat für Starke Marken Elwira Bednarz SoSe 05 990 x 755 mm

Mara Spieth präsentiert ihren Entwurf Mara Spieth SoSe 05

Plakat für Starke Marken Mara Spieth SoSe 05 990 x 755 mm

Plakat für Starke Marken Andreas Bochenek SoSe 05 595 x 840 mm

Naturheilkunde in Hattingen Naturheilkunde von einst bis jetzt Die Studierenden im fortgeschrittenen Studienverlauf mit guten Kenntnissen in einem einschlägigen Programm der Raumbildung hatten die Möglichkeit, im Sommersemester 2014 eine Ausstellung zu erarbeiten, deren Präsentation im Hattinger Stadtmuseum in Blankenstein stattfand. Das Thema ist von allgemeinem Interesse und gehört mit seinen Exponaten in die Gattung einer klassischen kulturhistorischen Ausstellung. Für die Studierenden mit Gestaltungsfreude war es spannend, Thema, Objekte und Raum zu inszenieren. Alle bisher erarbeiteten Technologien wurden in dieser Veranstaltung vertieft: Mediendesign, interaktives und filmisches Design, sowie Raum- Farbgestaltung ließen sich zu einem integralen Ergebnis vereinen.

Der Chefarzt der Klinik Blankenstein, Prof. Dr. med. André-Michael Beer M.Sc. trat mit dem Vorschlag an unsere Universität. Die teilnehmenden Studierenden bearbeiteten alle für ein Kapitel. Die Modelle im Maßstab 1:20 wurden so gebaut, dass sie zusammengestellt den gesamten Ausstellungsbereichs des Museums abbilden.

>Die Abteilung Naturheilkunde der Klinik Blankenstein wurde 1997 ins Leben gerufen. Es werden schwerpunktmäßig die klassischen Naturheilverfahren bei chronisch- und langzeiterkrankten Patienten angewendet. Die Besonderheit besteht darin, dass die Abteilung Naturheilkunde, eine Einrichtung ist, in die Patienten vom Haus- bzw. Facharzt mit einer normalen Krankenhauseinweisung über einen Zeitraum im Mittel von 13-18 Tagen zur stationären Aufnahme kommen können. Diese Besonderheit wird von niedergelassenen Ärzten weit genutzt und von Patienten angenommen.< www.naturheilkunde.klinikumbochum.de, 7. Juli 2014

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Naturheilkunde im Museum Hattingen Frühe Naturheilkunde in Deutschland Merve Bölükbasi SoSe 14 200 x 545 x 530 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Von der Kaltwassertherapie zur Naturheilkunde Eugenie Geyman SoSe 14 209 x 456 x 553 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Sebastian Kneipp und die Hydrotherapie Janina Maisler SoSe 14 198 x 308 x 350 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Naturheilkunde im ›Dritten Reich‹ Ronja Reinartz SoSe 14 104 x 96 x 127 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Friedrich Eduard Bilz Annika Nieratschker und Daniela Bläsing SoSe 14 180 x 560 x 190 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Naturheilkunde heute Roman Haddenhorst und Alina Kappmeier SoSe 14 250 x 700 x 195 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Ronja Reinartz SoSe 14 600 x 845 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Annika Nieratschker SoSe 14 590 x 832 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Tamara Dreke SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Eugenie Geyman SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Eugenie Geyman SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Alina Kappmeier SoSe 14 590 x 830 mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Ronja Reinartz SoSe 14 600 x 840  mm

Naturheilkunde im Museum Hattingen Roman Haddenhorst SoSe 14 600 x 835 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Daniela Bläsing SoSe 14 800 x 850 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Adriane Fischer SoSe 14 840 x 590 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Alina Kappmeier SoSe 14 590 x 830 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Janina Maisler SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Merve Bölökbasi SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Janina Maisler SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Merve Bölökbasi SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Tamara Dreke SoSe 14 590 x 840 mm

Naturheilkunde Museum Hattingen Roman Haddenhorst SoSe 14 590 x 840 mm

Wanderausstellung der Uni-Sammlungen Konzeption und Entwurf einer Wanderausstellung von Sammlungsbestandteilen der Bergischen Universität Studierenden der Teilstudiengänge Mediendesign (MD) und Farbtechnik, Raumgestaltung und Oberflächentechnik (FRO) bot sich im Wintersemester 2013/14 die Gelegenheit, eine Wanderausstellung zu konzipieren und zu entwerfen. Dabei sollte die Vorstellung des universitätseigenen Kunstbestands praxisnah in Szene gesetzt werden. Die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit dem Universitätsarchiv in Form einer durchgeplanten Wanderausstellung. Gemeinsam mit dem Universitätsarchivar Dr. Joachim Studberg konnte im Rahmen einer virtuellen Wanderausstellung die umfangreiche Kunstsammlung sowie andere Sammlungsbereiche der Universität den Studierenden der Bergischen Universität und anderer Institutionen näher gebracht werden. Alle Facetten der Präsentationskunst, wie Ausstellungskonzept und -system, Erscheinungsbild, Farbgebung, Materialität, Auswahl der Exponate und auch Lagepläne der festverankerten Kunstwerke verbinden sich mit der inhaltlichen Vermittlung. Zu den Aufgaben der Studierenden gehörte eine fundierte Recherche im Sammlungsbestand einer anderen Universität mit entsprechender Präsentation und einer zweiseitigen Ausarbeitung in einem festgelegten Layout. Die Erarbeitung von überzeugenden Präsentationplakaten zeigt den Stand der gestalterischen und typografischen Fertigkeiten am Ende eines Semesters. Das Erstellen eines Arbeitsmodells rundete die Aufgabenstellung ab, um damit die Proportionen realitätsnah zu überprüfen. Alle Studierenden hatten außerdem zehn Ansichtskarten mit Motiven aus dem von ihnen gewählten Sammlungsgebiet zu entwerfen. Prof. Jürg Steiner

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Plakat für UniDesign Designsammlung Miriam Schmitz WiSe 13/14 590 x 827 mm

Plakat für UniTech Maschinenbau Modelle Frederike Jahnel WiSe 13/14 590 x 840 mm

Modell Sammlungsverluste Lisa Marie Schwab WiSe 13/14 145 x 310 x 145 mm

Modell Maschinenbau Frederike Jahnel WiSe 13/14 215 x 85 x 85 mm

Modell Willi Baumeister-Sammlung Anna-Noëlle Bornträger WiSe 13/14 270 x 160 x 110 mm

Modell Designsammlung Miriam Schmitz WiSe 13/14 265 x 195 x 120 mm

Modell uniportrait Hanna Reitz WiSe 13/14 190 x 260 x 120 mm

Rendering in VectorWorks Willi Baumeister-Sammlung Anna-Noëlle Bornträger WiSe 13/14

Postkarte verso Miriam Schmitz WiSe 13/14

Postkarte verso Anna- Noëlle Bornträger WiSe 13/14

Postkarte recto Miriam Schmitz WiSe 13/14

Postkarte recto Anna- Noëlle Bornträger WiSe 13/14

Nachwort Interior und Exhibition Design ist in einer Zeit, in der räumlich gestalterischer Wille allgemein in die Nähe von Szenografen zu rücken scheint, gleichzusetzen mit Innenraumgestaltung: Denn es steht immer ein Thema, eine inhaltliche Zielsetzung im Vordergrund. So entstehen im Lehrgebiet für Interior und Exhibition Design im einst renommierten Studiengang Kommunikationsdesign und dessen langjährigen Primus Prof. Dr. Bazon Brock verpflichtet, also seine Ausführungen zur Musealisierung der Gesellschaft und zur Verbindung von Praxis und Theorie. Praxis Es ist besonders wichtig, die Studierenden an praxisnahe und komplexe Aufgabenstellungen heranzuführen und individuelle Lösungen mit den Studierenden gemeinsam zu analysieren. Die Studierenden werden innerhalb der projektorientierten Kurse an Methoden herangeführt, die den Designprozess aufzeigen. Dieser gliedert sich in die drei Abschnitte der Recherche und Ideenfindung, Konzeption und anschließenden Realisation. Das Präsentieren von Zwischenergebnissen befähigt die Designstudierenden zur eigenen kritischen Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit, fördert die Kommunikationskompetenz und die Fähigkeit zur Diskussion ihres Lösungsansatzes innerhalb der Gruppe. Gerade in den projektorientierten Kursen ist die Möglichkeit gegeben einen Austausch mit anderen Disziplinen zu erhalten und gemeinsame Konzepte zu entwickeln.

Vielen Dank ... Das Studium soll die Studierenden sensibilisieren, architektonische Zusammenhänge zu durchdringen und in ihre Lösungsansätze zu integrieren. Hierzu gibt es eine Kooperation mit dem Studiengang der Architektur (Fachbereich D) auf praktischem Gebiet, um schon früh die Zusammenarbeit und gegenseitige Akzeptanz zwischen den Studierenden der Architektur und denen des Exhibition Design zu fördern. Fazit

an Matthias Greiling, Elisabeth Heitmann, Jana-Eileen Hüsmert, Prof. Dr. Lambert T. Koch, Frau Pfaff, Dr. Christoph Rodatz, Sigurd Steinprinz, Dr. Joachim Studberg, Susanne Unterbäumer und Sybille Weinzierl. Ein besonderer Dank geht an die Bergische Universität Wuppertal, die, unterstützt von Herrn Prof. Dr. Johannes Busmann, dieses Projekt möglich gemacht hat, sowie an die Stadtsparkasse Wuppertal für ihre großzügige Spende.

Die Studierenden erhalten durch die interdisziplinäre Struktur des Lehrgebiets die Befähigung, die geeigneten gestalterischen und konzeptionellen Mittel aus der Vielzahl der klassischen und der digitalen Medien auszuwählen und sehen sich zudem in der Lage, diese Auswahl in einen wissenschaftlichen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Das Einarbeiten in komplexe Gesamtzusammenhänge und deren Aufschlüsselung und Vermittlung im Raum ist eine Schlüsselkompetenz der Studenten, die durch wissenschaftlich-theoretische Begleitung der Projekte erlangt wird. Die Ausbildung fördert gleichzeitig zur fachlichen, konzeptionellen und gestalterischen Kompetenz der Studierenden ihren kritischen Umgang in der Wahl ihrer Darstellungsmöglichkeiten.

Theorie Theoretische Kompetenzen sowie das wissenschaftliche Arbeiten werden im Schwerpunkt auf den Gebieten der Architektur- und Designtheorie, der Geschichte des Ausstellungsdesigns, der Szenografie und der Designstrategie vermittelt. Dieses Wissen befähigt, die eigene Arbeit in übergeordnete Designprozesse, aktuelle Tendenzen der Designentwicklung sowie in historische Zusammenhänge einzuordnen. Interior und Exhibition Design ist zudem eng verbunden mit der Architektur.

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Impressum Gestaltung des Katalogs Alexandra Dominik, Giulia Hartmann, Diana Nemitz, Sarah Scholz und Verena Schröter

Druck Druckerei Backhaus & Co. e.K. Hahnerberger Straße 25 42349 Wuppertal

Abbildungen Giulia Hartmann, Brit Kapteina, Jill Mangels, Sarah Scholz und Bettina Werner

Inventaraufnahme Philine Halstenbach, Jill Mangels, Diana Nemitz, Jacqueline Schulz, Cristina Sczyrba und Bettina Werner

Herausgeber: Bergische Universität Wuppertal Fakultät Design und Kunst Lehrgebiet für Ausstellungs- und Messedesign Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal Prof. Jürg Steiner Prakash Sivayoganayagam, Benny Borgwardt

www.ied.uni-wuppertal.de

Restaurierung der Exponate Philine Halstenbach, Viola Sinkwitz und Anna Laura Strüßmann

Textbearbeitung Philine Halstenbach, Giulia Hartmann, Cristina Sczyrba, Prof. Jürg Steiner und Anna Laura Strüßmann

Display Svenja Katina Borgböhmer, Julian Haddenhorst, Nicole Handeck, Luca Marie Mosakowski und Lennart Pirson

Schrift Neutra Trade Gothic LT Std

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