8. Daimler Sustainability Dialogue – Ergebnisse Stuttgart-Untertürkheim, 11./12. November 2015

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Workshop Umwelt Arbeitsgruppe

Schwerpunktthemen

Ergebnisse

Umwelt

 Diesel, Stickoxidemissionen und Luftqualität

 Der Schwerpunkt des Workshops lag auf den Stickoxidstoff-Emissionen im realen Fahrzeugbetrieb und der Frage, welchen Einfluss diese auf die Luftqualität haben.  Ansätze zur Verringerung des Abstands von Zertifizierungswerten und den Emissionen im Realbetrieb u.A. durch technische Maßnahmen wie der motornahen SCR-Technologie der neuen Mercedes-Benz Dieselmotoren wurden eingehend diskutiert.  In Folgeworkshops soll das Thema „Diesel-NOx-Emissionen: Handlungsoptionen in Sachen Fahrzeugtechnologie, Kundenverhalten, Verkehrsfluss und Rahmenbedingungen“ vertieft werden.

 Indikatoren für Ressourceneffizienz in der Automobilindustrie

 Im Fokus der inhaltlichen Diskussion standen die drei Kernfragen: 1. Mit welchen sozioökonomischen Indikatoren kann die Verfügbarkeit und Nutzung von Ressourcen gemessen werden? 2. Welche Parameter zur Bewertung der Ressourceneffizienz werden derzeit auf politischer Ebene diskutiert (europäisch, national, …)? 3. Welche wissenschaftliche Ansätze gibt es zur Bewertung der Ressourceneffizienz und der Umweltauswirkung von Produkten?  Die Methoden zur Bewertung der Ressourceneffizienz sollen unter Berücksichtigung von Verdünnungseffekten einzelner Elemente (Dissipation) und Lebenszyklusbetrachtungen weiterentwickelt werden

Daimler AG

8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 2

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Workshop Mitarbeiter Arbeitsgruppe

Schwerpunktthemen

Ergebnisse

Mitarbeiter

1.

 Angesichts massiver Veränderungen durch gesellschaftliche, soziale und technologische Megatrends wie die fortschreitende Globalisierung und Digitalisierung, aber auch Erwartungen neuer Mitarbeitergruppen, muss sich Führung im Unternehmen ändern.

2.

3.

4.

Daimler AG

Auswirkungen von Megatrends auf Führung Anforderungen an Führungskräfte und Führungskultur Nachhaltigkeit in der Führungskräfteentwicklung und Qualifizierung

 Eine komplexere, widersprüchlichere, weniger vorhersehbare und planbare Welt verlangt von Unternehmen deutlich mehr Flexibilität, agile Prozesse und Strukturen und die Bereitschaft zu permanenten Veränderungen und innovativen Weichenstellungen.  Dies ist mit den heutigen, oft noch stark hierarchisch geprägten Führungsstrukturen, Prozessen und Führungskulturen immer weniger zu leisten.  Es gibt keine einfachen Antworten oder fertigen Blaupausen auf die Frage, was eine zukunftsfähige Führung ausmacht.  Jedes Unternehmen muss basierend auf seinen Stärken, Erfahrungen und Kulturen seinen eigenen Weg finden.  Die Führungskultur der Zukunft muss sich durch Kooperation, Partizipation und nachhaltiges Handeln auszeichnen.

 Führungskräfte müssen stärker daran gemessen werden, People, Planet und Profit in eine Balance zu Gestaltung und bringen; es muss noch mehr Wert auf die Haltung von Führungskräften und ihr ethisches Handeln gelegt Herausforderungen von werden. Dies ist in der Personalentwicklung und Qualifizierung explizit zu adressieren. Veränderungs Die Ankündigung von Daimler, einen Prozess zur Weiterentwicklung von Führung zu starten, in dem das prozessen zur Zukunftsbild einer neuen Führung und Führungskultur nicht top down vorgegeben, sondern in einem Weiterentwicklung von hierarchieübergreifenden, partizipativen und globalen Prozess erarbeitet werden soll, wurde als klares Signal Führung verstanden, dass man es mit dem Cultural Change bei Daimler ernst meint. 8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 3

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Workshop Menschenrechte Arbeitsgruppe

Schwerpunktthemen

Ergebnisse

Menschenrechte

 NAP wird als Strategiepapier der Bundesregierung neue und durchaus ambitionierte Gesetzgebung zu 1. Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte zur Folge haben – Notwendigkeit sich hierauf frühzeitig vorzubereiten. (NAP) für Wirtschaft und  Kontinuierlich Risiko abschätzen, adressieren, beobachten und berichten lernen Menschenrechte

 Partizipation zur Schaffung eines “level playing-field“, Prüfung einer Sektor-Initiative zu Menschenrechten

2. „Human Rights Respect System“ (HRRS): Risikoadäquate Maßnahmen

 Aufbau von interner Expertise zu menschenrechtlicher Begutachtung & Folgenabschätzung in Zentralfunktionen & vor-Ort mit lokalen Partnern für einen systematischen, partizipativen Dialog  Prüfung über Wege zur regelmäßigen Nutzung von menschenrechtlichem (externen) Experten-Know-how  Entwicklung konzeptioneller Elemente zur Stärkung der Mitarbeiter-Incentivierung und Messbarkeit via HRRS zu Menschenrechten in Einkauf, Produktion und Vertrieb  Integration von Menschenrechten in Maßnahmen zur Förderung der Integritäts-Mentalität (z.B. in Trainings)

3. Flüchtlingskrise: Verantwortung und Chancen

 Entwicklung langfristig orientierter und flexibler Instrumente zur Flüchtlingsintegration im Konzern  Chancen der Integration (bspw. demographischer Wandel) nutzen – unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der aktuellen Belegschaft  Unternehmensbeitrag zur schnelleren Integration (z.B. durch Einkommen, Sprache) zur Politik-Unterstützung sowie ggf. eventuelles Engagement in Herkunftsländern  Prüfung gemeinsamer Projekte mit dem „Bundesministerium für Arbeit und Soziales“ sowie den Arbeitnehmervertretern zur Umsetzung des Daimler Top-Management-Comittments

Daimler AG

8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 4

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Workshop Datenschutz Arbeitsgruppe

Schwerpunktthemen

Ergebnisse

Datenschutz

Datenschutz-Prinzipien

 Die Datenschutz-Prinzipien des europäischen Automobilverbands ACEA werden von der Arbeitsgruppe begrüßt. Auswirkungen durch die kommende Datenschutzgrundverordnung und daraus folgende Schritte sind nach der Verabschiedung der Verordnung zu prüfen.

 Die Datenschutz-Prinzipien des VDA werden mit den Datenschutz-Behörden diskutiert. Ziel ist eine gemeinsame Erklärung der deutschen Datenschutzbehörden und des VDA.

Vernetztes Fahren

Autonomes Fahren

Intelligente Transportsysteme

Daimler AG

 Die US-Datenschutz-Richtlinien werden im Daimler-internen Entwicklungsprozess berücksichtigt.  Die Verarbeitung von Daten im vernetzten Fahrzeug muss für den Kunden transparent sein. Er muss die Möglichkeit haben, durch verschiedene Optionen über die Verarbeitung und Nutzung seiner personenbezogenen Daten selbst bestimmen können. Ein Ziel sollten deshalb leicht verständliche Bedienelemente und standardisierte, selbsterklärende Icons sein.  Pragmatische Konzepte für die Datenspeicherung beim autonomen Fahren müssen weiter diskutiert werden, insbesondere inwiefern der Datenrekorder beim automatisierten Fahren auf europäischer Ebene reguliert werden sollte. Eine mögliche Regulierung sollte Aspekte von Nachweisbarkeit einerseits und Datenschutz andererseits ausgewogen berücksichtigen.  Digitale Straßenkarten sind die Grundlage für intelligente Transportsysteme. Um sie ständig auf dem aktuellsten Stand zu halten und darüber hinaus weiterzuentwickeln, ist die Mitwirkung der Nutzer anzustreben. Auswirkungen auf den Datenschutz der Mitwirkenden müssen untersucht werden. 8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 5

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Workshop Community Relations Arbeitsgruppe

Schwerpunktthemen

Ergebnisse

Community Relations zum Thema „Region Stuttgart: Wirtschaftsstandort mit Zukunft?!“

• Region Stuttgart heute: Erforderliche Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen Standort

 Unser Unternehmen bekennt sich nachdrücklich zum Standort Stuttgart durch umfassende Investitionen, ein breites Produktportfolio sowie ein vielfältiges soziales und gesellschaftliches Engagement.  Daimler forciert unterjährig einen regionalpolitischen Dialog zu folgenden Themenfeldern: Luftreinhaltung, Flächenthematik, funktionsfähige Infrastruktur, neue Mobilitätskonzepte und Mitarbeiter (Flexibilisierung & Qualifizierung). Dies zeigt sich im Ausbau von bestehenden Unternehmensveranstaltungen in den Werken, aber auch durch aktive Teilnahme seitens Daimler an externen Dialogplattformen.  Aktive und frühzeitige Ansprache der Stakeholder über aktuelle Unternehmensentwicklungen, d.h. Fokussierung auf eine stärkere Industrieakzeptanz und eine Kultur des Wandels.  Daimler als aktiver Förderer und Partner innovativer Geschäftsideen- und modelle (u.a. moovel).  Entwicklung eines Daimler-Aktionsplans für die Region Stuttgart, um aktuellen Mobilitäts- und Luftreinhaltungsherausforderungen zu begegnen.

• Region Stuttgart morgen: Zukünftige Lebens- und Mobilitätsformen

 Daimler als industriepolitischer Impulsgeber stellt sich der Frage: Wie sieht eine Stadt der Zukunft und ein wettbewerbsfähiger Standort in der langfristigen Perspektive aus?  Langfristiger Wandel individueller Technologien (Mobilität, Energie, Produktion, Logistik, Infrastruktur, Wohnen) zu einem ganzheitlichen nachhaltigen intelligenten System – mit Fokus auf Bedürfnissen der Menschen und der gesamten Gesellschaft, d.h. hybride Lebens- & Arbeitsformen sowie flexible Infrastrukturen.  In Planung: Unterjähriger Review im Stakeholder-Kreis im Werk Untertürkheim (Juni/Juli) sowie Themenfokussierung des Sustainability Dialogues 2016.

Daimler AG

8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 6

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Workshop Autonomes Fahren

Mobilität & Verkehr

Recht & Haftung

Autonomes Fahren

Schwerpunktthemen Sicherheit & Fahrspaß

Arbeitsgruppe

Daimler AG

Ergebnisse

1.

Co-Creation Erlebnisraum

 Benutzerorientierte Entwicklung des Erlebnisraums autonomer Fahrzeuge als „3rd Place“ unter Einbeziehungen von Open Innovation Ansätzen  Gelungene Verbindung von Sicherheit und Fahrspaß (Fahrspaß nicht nur als Spaß am aktiven Fahren, sondern auch am Erleben der Reise)  Beteiligung von Kreativen, Kunden, Designern, Ingenieuren etc.

2.

Gemeinsame öffentliche Aufklärung

 Information der Öffentlichkeit über Haftung und Opferschutz zur Beseitigung bestehender Unsicherheiten und Vermeidung innovationshemmender „Scheindebatten“  Beteiligung von Versicherungen, Automobilclubs, Zulieferern, Wissenschaft etc.  Gemeinsame, branchenübergreifende Erläuterung der aktuellen Lage bzgl. rechtlicher Regelungen, Haftung und Opferschutz

3.

 Rechtssicherheit für Verbraucher und Hersteller erzeugen Rechtsrahmen für hochautomatisiertes  Verbraucherakzeptanz erhöhen durch verständliche Erklärung des Rechtsrahmens  Externe Stakeholder in den Dialog einbinden Fahren

4.

Datenzugriff Dritter vs. Fahrzeug- und Verkehrssicherheit

 M2M Standards entwickeln und Datenaustauschbarkeit, Interoperabilität und Skalierbarkeit sicherstellen  Vereinbarungen über Nutzung der Daten und technisch sichere Darstellung des Datenzugriffs  Verzahnung mit der Arbeitsgruppe Datenschutz 8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 7

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Marktstand Nachhaltigkeit im Einkauf Arbeitsgruppe

Schwerpunktthemen

Ergebnisse

Einkauf

Maßnahmen des Daimler Einkaufs zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette

 Mehrstufige, globale Lieferbeziehungen stellen weiterhin eine große Herausforderung für die Schaffung von Transparenz über die gesamte Lieferkette dar.

• Nachhaltigkeitsziele im Einkauf • Kommunikation und Trainings für Lieferanten • Audits und Assessments bei Lieferanten • Compliance und Integritätskultur

Daimler AG

 Stärkere Einbindung der Lieferanten in Nachhaltigkeitsmaßnahmen erforderlich, um Durchdringung der Nachhaltigkeitsanforderungen entlang der Lieferkette voranzutreiben.  Zusammenarbeit in Verbänden und Unternehmensnetzwerken zur Etablierung eines industrieweiten Referenzrahmens sinnvoll. Das Engagement von Daimler soll fortgeführt werden.  Fortführung der Überprüfungen vor Ort, um die Einhaltung der Anforderungen zu kontrollieren.  Wichtige Voraussetzung zur erfolgreichen Umsetzung in der Lieferkette: Nachhaltigkeitsmanagement muss in der Unternehmenskultur verankert sein und durch die Geschäftsleitung an die Mitarbeiter adressiert werden. Daher sind Kommunikation und Training der Lieferanten weiterhin wichtige Aufgaben im Nachhaltigkeitsmanagement des Daimler Einkaufs.

8. Daimler Sustainability Dialogue / Ergebnisse der Arbeitsgruppen / Seite 8