11 Juni 2016

NoMAD HOUSE BERLIN 08 / 09 / 10 / 11 Juni 2016 Vier unVerrückte Tage voller Performances mit finnischen und Berliner Künstler_innen, Diskussionen und ...
Author: Jesko Bach
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NoMAD HOUSE BERLIN 08 / 09 / 10 / 11 Juni 2016 Vier unVerrückte Tage voller Performances mit finnischen und Berliner Künstler_innen, Diskussionen und Workshops. Das Mad House Team aus Helsinki wird den TD übernehmen und das NoMad House Berlin errichten, einen Ort des lebendigen Austausches zwischen KünstlerInnen beider Länder und dem Publikum. NoMad House Berlin ist ein Produktionshaus auf einem Road Trip, eine Idee in Transit, eine Struktur im Werden!

NoMad House ist ein Ort, der sich um Leute, KünstlerInnen und ZuschauerInnen kümmert. Es präsentiert PERFORMANCES, lädt alle Interessierten ein zu thematischen WORKSHOPS und dem offenen Diskussionsformat THINK THANK. Mit der Namensgebung für diese nicht-hierarchische Diskussionspraxis möchte Mad House den Teilnehmenden für ihre Gedanken und Ideen danken. Jeden Tag gibt es außerdem das von Niina Lehtonen Braun gestaltete und von Heidi, Juha & Markus bewirtete Art via Stomach SOUP CAFÉ sowie eine LATE BAR. TAGESPLAN des NoMAD HOUSE BERLIN 11:00 15:00 16:00 20:00

Uhr Uhr Uhr Uhr

(4h) (1h) (3h) (xh)

Workshops Art via Stomach: Soup Café Think Thanks: How to do Art in this World? Performances & Late Bar

Mad House wurde 2013 als neuer Ort für experimentelle Kunst und Performing Arts aufgebaut unter den Leitgedanken “content comes first”, “learning by doing”, “transparency” und ”change is the only constant”. Das NoMad House Berlin ist ein Satellit dieser Mad House Idee, die sich jetzt erstmals mobil und unterwegs materialisiert. Für den Theaterdiscounter, der aus einem ähnlichen Geist entstand, ist das Mad House wie Bruder oder Schwester. Und wir sind sehr stolz, dass das NoMad House Berlin (aka Mad Discounter), die erste Verwirklichung des Konzepts eines „nomadischen Hauses“ (nomad house) ist. Mad House Helsinki Team für NoMad House Berlin Sonja Jokiniemi (Künstlerin) / Annika Tudeer (Künstlerin) / Mikko Niemistö (Künstler) / Leena Kela (Künstlerin) / Martina Marti (Künstlerin) / Juha Valkeapää (Künstler) / Heidi Backström (Produzentin) / Markus Alanen (Techniker)

Gäste/KünstlerInnen

aus

Berlin

im

Detailprogramm

auf

der

nächsten

Seite

Organisation TD Berlin Michael Müller PR TD Berlin Kerstin Böttcher Social Media/Support Katarina Sakic Produktion Mad House Helsinki Koproduktion Theaterdiscounter Gefördert durch Kone

Foundation

/

Svenska

Kulturfonden

/

Stadt

Berlin,

Senatskanzlei



Kulturelle

Angelegenheiten / City of Helsinki Cultural Office / TINFO – Theatre Info Finland Dank an Finnland Institut / Finnische Botschaft Info www.madhousehelsinki.fi Tickets € 13,- / ermäßigt € 8,- all 4 days: € 30,- / ermäßigt € 20,Workshops € 10,-/Tag Workshop Anmeldung [email protected]

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ZEITPLAN / ÜBERSICHT (Hauptsprache Englisch)

08. Juni 2016 11:00 Uhr Workshop

Pasi Mäkelä:

MY BUTOH WORKSHOP

16:00 Uhr Think Thank How to do Art in this World? from the viewpoint of self organising structures. Gäste Stefanie Wenner, Dirk Cieslak/4.Welt, Thomas Eder/PAP Moderation Annika Tudeer

20:00 Uhr Performances Leena Kela:

WARDROBE REVELATIONS

Annika Tudeer:

ANNIKA GOES STAND UP

Mikko Niemistö 6 Sanna Blennow: INVENTORIES @ late bar

DJ Nallebjörn / Heidi’s punk-scene Berlin

09. Juni 2016 11:00 Uhr Workshop

Pasi Mäkelä

MY BUTOH WORKSHOP

16:00 Uhr Think Thank How to do Art in this World? from the viewpoint of theater and performance. Gäste Veit Sprenger + Dirk Cieslak/4. Welt u.a. Moderation Annika Tudeer

20:00 Uhr Performances Tomomi Adachi, Ernesto Estrella and Cia Rinne: THE BERLIN SOUND POETS QUOI TÊTE Pasi Mäkelä:

TONTTU

Sonja Jokiniemi:

RRRRR

10. Juni 2016 11:00 Uhr Workshop

Dovrat Meron: UNTRANSLATABLE WORDS

16:00 Uhr Think Thank How to do Art in this World? from the viewpoint of performance art. Gäste APAB Moderation Leena Kela

20:00 Uhr Performances PERFORMANCE FRIDAY hosted by APAB /// Frank Homeyer: Vorstudie 3 zu Au /// Johanna Gilje & Lindsey Drury: Against Forensics /// Camilla Graff Junior: EX(s) - an examination of the narratives of romantic love /// Anja Ibsch: Untitled /// John G. Boehme

11. Juni 2016 11:00 Uhr Workshop

Dovrat Meron: UNTRANSLATABLE WORDS

16:00 Uhr Think Thank How to do Art in this World? from the viewpoint of dance and performance. Gäste Rosalind Crisp u.a. Moderation Mikko Niemistö

20:00 Uhr Performances Volumen Express:

SCHWESTERN – ‫( ח ת‬SISTERS)

Anaïs Heraud:

RITOURNELLE

Juha Valkeapää:

FROM BARK TIL TAIL

Martina Marti:

MOMENTS & DECISIONS

New Performance Turku: DANCE DANCE KARAOKE

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08. Juni 2016 – PROGRAMM INFO RRRRR von Sonja Jokiniemi Ist ein Solo Performance-Konzert zusammengesetzt aus Klappern, Liedern und entgleisten Erzählungen. Die Arbeit untersucht einen Ort, an dem Bedeutung verloren geht und die Welt eine einzelne unverbundene Erfahrung wird. Im Ineinandergreifen körperloser Sprache konfrontiert die Performance Fragen der Konstruktion von Fantasie, Realität und Wahrheit. Fragmentierte Bewegungen, Text und bildhafte Motive entfalten Erzählungen zwischen Laptop, menschlicher Performerin, Stoff und Kieferknochen. Choreografie/Performance/Text Sonja Jokiniemi Bühne/Dramaturgie Miguel Angel Melgares Musik Natalia Dominguez Rangel Lichtdesign Jenni Pystynen Produktion Riikka Thiz Koproduktion Dampfzentrale Bern / Kiasma Theatre Helsinki Gefördert durch Arc residencies / Arsenic Theatre and Les Urbaines / STUK Kunstzentrum / Alfred Kordelin Foundation / Kone Foundation / Arts Promotion Centre Finland Sprache Englisch (keine Untertitel) Sonja Jokiniemi lebt als Choreografin und Performance Künstlerin in Helsinki, Finnland. Jokiniemi machte einen Abschluss im DasArts Master of Theatre program in Amsterdam 2013. Zuvor machte sie einen Bachelor in zeitgenössischem Tanz und Choreografie am Laban Centre, London in 2006. Sie entwickelt SoloPerformances, gruppenbasierte Kunstprojekte und Illustrationen. Ihre letzten Solo-Arbeiten waren Hmm (2015) und OH NO (2013). Seit 2014 hat Jokiniemi mit autistischen jungen Erwachsenen gearbeitet und unter dem Projektnamen Without an alphabet subjektive Sprachsysteme erforscht. Aus diesem Prozess ging die PA A hervor und die Duett-Performance TU (2015). In 2014-2015 war Jokiniemi eine von acht Künstlerinnen, die soziokulturelle Kunstprojekte und Methoden untersuchte. Ihr Arbeitsinteresse liegt auf kognitiven Prozessen, Pscho-Linguistik und diversen Praktiken der Wahrnehmung. Sie erforscht das Gewöhnliche in sogenannten peripheren Expressionen und Zuständen. www.sonjajokiniemi.com

ANNIKA GOES STAND UP von Annika Tudeer Annika Tudeer, Leiterin des Performance Kollektivs Oblivia, debütierte als StandUp-Komikerin im März 2016 im Mad House Helsinki. Jetzt betritt sie die komische Bühne in Berlin: ”I love talking about myself and making people laugh! I’ve done solo performances (Swan lake and Sacre) and during those processes the idea of doing stand up à la Annika crossed my mind. Why not to try it?! I can’t promise that I’ll be funny at all, actually I don’t even like stand up and I don’t remember any jokes ever.” Annika Tudeer gründete die Performancekompanie Oblivia in 2000. Sie ist Performerin bei und künstlerische Leiterin von Oblivia. Nach ihrer Arbeit als Tänzerin und Choreographin in den 1990ern absolvierte sie ihren MA in Literatur an der Universität Helsinki. Bis 2004 arbeitete sie als Kritikerin und schrieb über neue Trends in Tanz und Performancekunst national und international. Sie ist Gründungsmitglied des Performance

Center in Helsinki und von Mad House, einem Produktionshaus für Performance und Live in Helsinki. 2014 erhielt

sie

ein

5-Jahres-Stipendium

des

Arts

Council

of

Finland.

Oblivia

ist

eine

internationale

Performancekompanie und zählt zu den wesentlichen Protagonisten der finnischen Performanceszene. www.oblivia.fi

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INVENTORIES von Mikko Niemistö & Sanna Blennow wird in mehreren Teilen zwischen 2016 und 2017 realisiert. Der erste Teil der Serie richtet die Aufmerksamkeit auf Körper in Beziehung zu Objekten und Materialien, die sie umgeben. Unser Körperbild basiert auf Materialien, die von entlegenen Orten auf der ganzen Welt zusammengetragen werden. Die Performance INVENTORIES begreift dieses Zusammentragen der Materialien als Choreographie, in der Materie in vorherbestimmten Mustern durch Arbeit und Logik bewegt wird. Der physische Körper wird dabei manchmal selbst als ein Objekt unter anderen ausgestellt und manchmal als Manipulator von anderen Materialien. Konzept/Choreografie Mikko Niemistö Performance Sanna Blennow / Mikko Niemistö Mikko Niemistö ist ein Performance Künstler aus Helsinki, Finnland, aus dem Bereich Bewegung, Physical Theatre

und

zeitgenössischer

Performance

Praxis.

In

seinen

Arbeiten

zieht

er

Inspiration

aus

den

unterschiedlichen Disziplinen, die er im Laufe seiner künstlerischen Karriere durchlaufen hat und die er permanent dekonstruiert, ummodelliert und neu definiert. www.mikkoniemisto.wordpress.com Mikko Niemistö ist ein Performance Künstler und Chroeograph aus Helsinki. Er hat in zahlreichen Theater-, Tanz- und Performancestücken in Finnland und international mitgewirkt, zuletzt im Kiasma Museum of

Contemporary Art, der Landesbühne des Finnish National Theatre und im brut Wien. Er ist Teil der FinnischÖsterreichischen Performancegruppe onemorequestion. Als Regisseur hat er eigene Arbeiten auf Basis zeitgenössischer Tanz- und Performancepraktiken realisiert. Seine Hauptinteressen liegen im Überschreiten der Grenzen zwischen den Kunstgattungen, darin verschiedene Performance-Orte zu untersuchen und an kollektiven kreativen Prozessen. Mikko lebt derzeit in Stockholm und macht seinen Master of Fine Arts in Choreographie

im

New

Performative

Practices

program

der

DOCH



Dans

och

Circushögskolan.

www.mikkoniemisto.wordpress.com Sanna Blennow ist Choreographin und machte ihren Abschluss an der Danish National School of Performing Arts in 2011. Seitdem realisiert sie eigene Solo-Arbeiten und Kollaborationen. Mit Robert Logrell hat sie seit 2009 als das Künstlerduo Mr. Rice & Peanuts gearbeitet. Vor kurzem hat sie mit dem Musiker und Philosophen Lendl Barcelos gearbeitet und Rhythmus in Text und Video erforscht. Mit dem Performance Künstler und Choreographen Mikko Niemistö kollaboriert sie für eine Arbeit an nicht-sexy Striptease mit Körpern und Objekten. Als Performerin im Bereich der bildenden Kunst hat sie zusammengearbeitet mit Dora Garcia, Lilibeth Cuenca Rasmusen, Gilbert Gordon und Tino Sehgal. Im Tanzkontext mit Malin Elgán, E.K.K.O, Mårten Spångberg, Ossi Niskala and Helene Berg. www.samesizeworks.com

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09. Juni 2016 – PROGRAMM INFO THE BERLIN SOUND POETS QUOI TÊTE ist ein Kollektiv von Sound- und Experimental-Poeten, die in Berlin leben. Sie erkunden stimmbasierte Performances von Poesie und experimenteller Musik sowie einen Ansatz von konzeptioneller Linguistik in Solos und verschiedenen Gruppenarbeiten. Für NoMad House Berlin besteht BSPQT aus Tomomi Adachi, Ernesto Estrella und Cia Rinne. Tomomi Adachi ist Performer, Komponist, Sound Poet, Installationskünstler und gelegentlich Theaterregisseur. Er spielt komponierte und improvisierte Musik mit Stimme, elektronischen und selbstgemachten Instrumenten. Adachi hat mit zahlreichen Musikern, Dichtern, Tänzern und Filmemachern performt. Seine Arbeiten waren u.a. zu sehen im/bei Tate Modern, Maerzmusik, IRCAM/Centre Pompidou, Akademie der Künste Berlin. www.adachitomomi.com *** Ernesto Estrella ist Musiker, Poet und Erzieher. Er wurde ein Granada geboren und lebte seit 2000 in New York. Zwischen 2007 und 2011 war er Professor für zeitgenössische Lyrik an der Yale University und seit 2012 hat er Berlin als zweite Basis für seine künstlerische wie akademische Arbeit gewählt. Als Musiker konzentriert er sich auf das Potenzial der Stimme, um poetische Prozesse durch Sound zu erforschen. Entlang dieser Ausrichtung hat ein großes Spektrum unterschiedlicher Stücke für Performances entwickelt, die auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurden. *** Cia Rinne (Finnland/Berlin) schreibt minimalistische Lyrik in verschiedenen Sprachen. Lesungen, Performances und Ausstellungen zuletzt in Overgaden Copenhagen und Manière Noire in Berlin. Ihre neue Edition von Textarbeiten wird herausgegeben von OEI Editör/Stockholm und kookbooks/Berlin in 2016.

TONTTU von Pasi Mäkelä ist Choreographie und physische Performance. Tonttu (dt.: Gnom) ist eine mythische Figur der skandinavischen Folklore. Es war Volksglauben, dass in den meisten Bereichen der Welt Gnome existieren. Wälder hatten Waldgnome, Saunen Saunagnome, Scheunen Scheunengnome usw. Gnome halfen Leuten, wenn man sie gut behandelte. Wenn man sie schlecht behandelte oder vernachlässigte, konnten sie alle möglichen Qualen und Aufregungen verursachen. Gnome waren das Bindeglied zwischen Natur und menschlicher Gesellschaft. Die Ränder der Gesellschaft haben Parallelen zu den Rändern des Körpers und des Geistes. Irgendwo in den Schatten der totalen Verwirrung lauert Tonttu. In der finnischen Sprache ist „tonttu“ auch ein Synonym für Idiot. Pasi Mäkelä ist ein finnischer Performer, Musiker und Konzeptkünstler, der in Prag lebt. Er studierte an der

Turku Arts Academy und hat einen Abschluss als Theaterregisseur und Erzieher. Mäkelä ist Mitglied der finnischen Theaterforschungs- und Performancegruppen Reality Research Center und Circus Maximus. Er arbeitet aktiv auch mit der eigenen Musik- und Performancegruppe Sabotanic Garden, der experimentellen Musikgruppe Federsel&Mäkelä und seinem eigenen Microlabel Meteorismo sowie der Garagengospelgruppe The Spermbankers. Mäkelä erarbeitet aber auch Solos. Zwischen 2013 und 2015 performte er das Tonttu in der Slovakei, Deutschland, Finnland, Schweden, der Tschechischen Republik, Österreich und den USA. Er veröffentlichte sein erstes Musik-Solo-Album in 2014.

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WARDROBE REVELATIONS von Leena Kela Die Performance Künstlerin Leena Kela öffnet ihren Kleiderschrank, um sich ihr vergangenes, aktuelles und zukünftiges Selbst ein bisschen genauer anzuschauen. So gesehen ist ihre Garderobe gleichermaßen Archiv der Erinnerungen als auch eine Visionsbaustelle für mögliche Zukünfte. In ihrem Kleiderschrank findet sie einen Stapel nicht-passender Hosen, Kleider der verstorbenen Großmutter, einzelne Socken, T-Shirts, die sie nie angehabt hat und sogar Klamotten, die sie niemals zuvor gesehen hat. Ihr Schrank quillt über an Kleidungsstücken, die man gut und gerne als „unfair trade“ labeln könnte. Wie konnten diese Anziehsachen überhaupt in ihrem Zuhause landen?

Wardrobe Revelations ist eine Performance über Kleidung als zentraler Bestandteil von Identität, über Konsumverhalten, über die Notwendigkeit einer Marie Kondo und eine Reise in die düstersten Ecken unaufgeräumter Kleiderschränke. Leena Kela ist eine Performance-Künstlerin, deren Arbeiten aus der Beobachtung alltäglichen Lebens entstehen. Sie hat über 100 Performances in verschiedenen Kontexten in Finnland und auf internationalen Performance Art Festivals in Europa, Nord- und Südamerika wie Russland gezeigt. Sie studierte Performance Art and Theory (Theatre Academy, Helsinki 2010) und Performance Art (Turku Arts Academy, Turku 2003). Aktuell arbeitet sie als Künstlerische Leiterin des jährlichen New Performance Turku Festivals für Performance Art und Live Art und ist im Vorstand des Mad House Produktionshauses für Performance in Helsinki. Derzeit beginnt sie einen praxisorientierten PHD an der Academy of Fine Arts in Helsinki und forscht dort nach der Sprache der Performance Art. www.leenakela.com

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10. Juni 2016 – PROGRAMM INFO PERFORMANCE ART FRIDAY kuratiert von APAB – ASSOCIATION FOR PERFORMANCE ART in Berlin e.V. Die Assoziation für Performance Art in Berlin e.V. versteht Performance Art als die Summe der bekannten und neu entstehenden Praktiken von prozessbasierter, transformativer, integrativer und intermedialer Kunst, die live präsentiert werden kann. Die Assoziation legt besonderen Wert auf die Entwicklung von neuen und experimentellen Formen der Performance Art. APAB wurde 2013 gegründet www.apaberlin.weebly.com

VORSTUDIE ZU AU 3 by Frank Homeyer „Ich würde gerne eine Vorstudie zu meiner Durational Performance machen, die gerade in Planung ist. Ich finde es einfach spannend, das auf der Bühne zu machen. Teil der Arbeit wäre ein großer Ast und ein weißes Tuch.“ Frank Homeyer entwickelt Performances neben seiner Arbeit im Bereich Malerei und Photographie. Schauspiel und Tanzunterricht (Butoh) haben seine Arbeiten in letzter Zeit beeinflusst. Er entwickelt seine Performances wie ein Bild. Anfangend mit einer Idee oder einem Thema verteilt er die unterschiedlichen Elemente im Raum und verbindet sich mit der Zeit, um die Performance zu formen. Autobiographische Referenzen sind ihm ebenso wichtig wie die Offenheit für Zufall und Improvisation im Prozess.

AGAINST FORENSICS von Johanna Gilje & Lindsey Drury Diese Arbeit bemüht sich eine Methode des Erinnerns als Theater zu entwickeln – ein Navigationsinstrument entwerfend, eine Landkarte zeichnend. Während der Performance entsteht eine Landschaft aus Objekten, die zwischen den Performerinnen verhandelt wird, während sie versuchen einen Raum zu formen, der ihre kombinierten Erinnerungen an ein Ereignis beinhaltet. Im Aufbau der Landschaft formt diese selbst ein System der Notation, das es ermöglicht Erinnerungen zwischen Material und Sprache neu zu interpretieren. Das Stück mit Performerinnen, Objekten und Handlungen lernt von sich selbst… es sucht nach einer Route, einem Pfad, Wegweisern, einem Rückweg. Lindsey Drury ist vor kurzem von New York nach Berlin gezogen und studiert hier Performance-Geschichte als Erasmus Mundus Fellow. Sie hat mit der Gruppe No Collective großangelegte Arbeiten entwickelt, die international aufgeführt wurden, wie House Music (2014-2015) und Vesna’s Fall (2013-2015). Sie performte in den Arbeiten von Ellen C. Covito und Yvonne Meier. Drury kollaborierte mit dem Panoply Lab in Brooklyn, um die Tanzoper Any Size Mirror is a Dictator zu entwickeln, die 2014 bei Momenta Art gezeigt wurde. Johanna Gilje befasst sich mit Forschung als Performance und Performance als Forschung. Ihr “Body in Context: Interdisciplinary Art and Critical Theory” am Evergreen State College erforschte sowohl praktische als auch theoretische Ansätze künstlerischer Arbeit und den Körper als Schauplatz sozialer Prüfung. Aktuell lebt sie in Berlin und arbeitet weiterhin mit Themen des Körpers, des Prozesses und des Archivs in Performancekunst, zuletzt fokussiert auf die Form des Interviews und dem Mapping von Gesprächen.

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EX(s) – an examination of the narratives of romantic love von Camilla Graff Junior Dieses Performance Projekt untersucht die Erzählungen romantischer Liebe durch die Untersuchung vergangener Liebesgeschichten der Performerin. Dafür verwendet es “story-telling strategies”, ein paar Cover Songs, 21 vergangene Geschichten sowie die Anwesenheit einiger eingeladener Gäste. Zunächst präsentiert die Performerin dem Publikum einen Überblick ihre zurückliegenden Affären, klassifiziert nach Jahr, Dauer der Beziehung dem Ort, an dem die Beziehung hauptsächlich gelebt wurde. Die Richtung der Erzählungen wird von den Fragen des Publikums bestimmt. Im zweiten Teil nutzt die Performerin ein Set von Tarotkarten als Storytelling Werkzeug, das ihr zeigt, wo sie in ihren Erinnerungen nach Antworten auf ihre Fragen schürfen sollte. Abschließend entscheidet ein Zuschauer, welche Erzählungen weiterentwickelt werden sollen. Camilla Graff Junior ist Performance Künstlerin, Kuratorin und künstlkerische Forscherin. Mit ihrer Kompanie Giraff Graff erarbeitet sie Solo- und Gruppenarbeiten. Aktuell arbeitet sie an der Performance Trilogie

Journal(s). Der erste Teil My Mom is a Wolf, my dad… wurde in Dänemark, Norwegen, Island, Finnland, Lettland, Estland, Litauen, Deutschland, Frankreich, Tunesien und den USA gezeigt. EX(s) ist das zweite Stück in der Serie. Im Mai und Juni 2016 wird diese bei einer Residenz in der Grüntaler9 mit dem dritten Teil Middle Life? 83 Acts fortgesetzt.

UNTITLED by Anja Ibsch Shy one, shy one,

With catries in the candles,

Shy one of my heart,

And lights the curtained room,

She moves in the firelight

Shy in the doorway

pensively apart.

And shy in the gloom;

She carries in the dishes,

And shy as a rabbit,

And lays them in a row.

Helpful and shy.

To an isle in the water

To an isle in the water

With her would I go.

With her would I fly. (W.B.Yeats)

Anja Ibsch arbeitet im Bereich Performancekunst und Installation. In ihrer Praxis befasst sie sich intensiv mit der Erforschung persönlicher, kultureller und sozialer Aspekte der menschlichen Präsenz. Es ist eine Art des "thinking through cells". Sie realiserte zahlreiche Performances in Europa, Asien und Amerika. Anja Ibsch war der Ultimate Akademie Cologne (1993-1999), von Berlin group pakt (2000-2004), der Rheinischen fundamentalists in Köln (seit 1995), des Berlin Performer Stammtisch (seit 2005), der Association for Performance Art in Berlin (seit 2013). 2005 organisierte Ibsch die 13. Performance Art Conference on Cooperation in Berlin. ein Mitglied

# von John G. Boehme (APAB-Gastkünstler

des Abends)

Arbeit, Freizeit und Sport sind ein Set zusammenhängender Phänomene: Wir arbeiten, um uns Freizeit zu verschaffen, aber Freizeitaktivitäten können auch Arbeit bedeuten – die Forderung nach Leistung ist beiden Bereichen gemein. Es

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ist offensichtlich, dass Arbeit angewandte Anstrengung erfordet. Aber eben auch die fixe Entschlossenheit, die wir auf „Erholung“ anwenden, zum Beispiel auf „Geschicklichkeitsmarathons“. Ich sehe Arbeit, Freizeit und Sport als Facetten der selben gedankenlosen Getriebenheit im Versuch soziale Erwartungen zu erfüllen. John G. Boehmes frühe Kunstpraxis inkludierte Malerei, Skulpturen, Performance Videos und digitale Technologien sowie Installationen und Fotografie. Boehme beschreibt gegenwärtige Arbeit als „transdisziplinär“, oft unter Einsatz von Performance, Video, Audio und Objekten in verschiedenen Arbeiten simultan. Er ist nicht beschränkt auf einen bestimmten kreativen Modus und verwendet deshalb ganzheitliche Ansätze, um seine Arbeit umzusetzen. Er ist in Ausstellungen, Vorführungen und Teilnahmen in Performance Kunst Veranstaltungen in Kanada, Australien, den Amerikas, UK, Europa und China zu sehen. Boehme ist dauerhafter Dozent am Visual Arts Department des Camosun College und lehrt an der University of Victoria.

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11. Juni 2016 – PROGRAMM INFO SCHWESTERN – ‫ח ת‬

von Volumen Express

Die Lecture-Performance Schwestern – ‫ח ת‬

untersucht das Verhältnis der

beiden Performerinnen zu ihren jeweiligen Schwestern und deren Glaubenssystemen: Morans Schwester zog als ultra-orthodoxe Jüdin in eine Siedlung in den besetzten Gebieten in Israel; Veronikas Schwester lebt als strenge Hare Krishna-Anhängerin in der Geburtsstadt Krishnas in Indien. In einem strukturierten Dialog untersucht das Duo das teils absurd anmutende Alltagsleben der beiden Schwestern, deren Körperwahrnehmungen, Geschlechterbilder und Verhaltensregeln. Wie verhalten wir uns zu einander, wenn Religion sprichwörtliche Mauern aufbaut? Von und mit Veronika Bökelmann / Moran Sanderovic Dramaturgische Beratung Noa Elran / Matthias Naumann Produziert im Rahmen des Festivals und Künstleraustausch Performing Encounters http://performing-encounters.org Produktionsmanager Jörg Thums Koproduktion Künstlerhaus Mousonturm / Center for Contemporary Art in Tel Aviv Unterstützt vom Auswärtigen Amt & der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Veronika Bökelmann wurde 1978 in Tübingen geboren und lebt und arbeitet als Video- und Performancekünstlerin in Berlin. Ihre künstlerischen Arbeiten untersuchen oft den Körper im Verhältnis zum Stadt/Raum und wurden u.a. auf der Moscow Biennale, in den Sophiensaelen und im Nationaltheater Oslo gezeigt. Sie studierte Performance Studies an der NYU als Stipendiatin des DAAD,

an der Norwegischen Theaterakademie (NTA) und an der UdK. Als

Gastdozentin war sie u.a. an der Kunsthochschule in Oslo tätig. http://veronikabokelmann.blogspot.de Moran Sanderovich wurde 1980 in Rehovot in Israel geboren, und lebt und arbeitet seit vier Jahren in Berlin. Sie verwendet Skulpturen, Performances, Video und Zeichnungen um den menschlichen mythologische,

Körper

und

alternative

seine Körper

Wahrnehmung aus

Silikon,

zu

untersuchen.

organischen

Sie

Materialien

schafft und

moderne, gefundenen

Objekten. Moran studierte an der School of Visual Theatre in Jerusalem. http://moran.sanderovich.com VOLUMEN

EXPRESS

wurde

in

Oslo

von

den

TheaterkünstlerInnen

Veronika

Bökelmann

(Deutschland) und Séverine Urwyler (Schweiz) gegründet. VOLUMEN EXPRESS untersucht die Grenze zwischen Theater, Installation und Bildender Kunst. Die meisten Arbeiten befassen sich mit dokumentarischen Themen.

RITOURNELLE von Anaïs Héraud Ein Ritornell ist ein musikalisches Konzept ähnlich dem Refrain. Es verweist auf eine sich wiederholende Phrase die schrittweise vergrößert wird und so neue Dimensionen erschließt. Ritornelle finden sich u.a. oft in Kinderliedern, der Werbung oder politischen Parolen in Demonstrationen. Sie vermeiden traditionelles Storytelling und legen den Fokus auf Aktionen. Heraud adaptiert das Konzept des Ritornells, um Solo-Performances und Kollaborationen mit Til

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Baumann zu entwickeln, die die spezielle Dimension der Stimme und der Mündlichkeit beim Bauen von Live-Bildern untersuchen. Anaïs Héraud legte während ihrer Studien in Nancy und Brüssel einen Schwerpunkt auf Malerei und Performancekunst. Ihre Arbeiten untersuchen die Dimension von Klang, Sprache und Stimme in Beziehung zu Bildern und Räumen (Ritournelle Performances, 2015), sowie die Beziehung zwischen Stimme und Körper im Kontext sozialen und politischen Aktivismuses (Pulsión – Presión – Compulsion – Attaque, 2013-2014). In ihrer Arbeit A Space made for Giants (2014) in Zusammenarbeit mit Till Baumann, erforscht Héraud Konzepte des Körpers, die in sozialistische Architektur eingeschrieben sind deren inhärente Fragen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Normative Gaze Collective, ein internationales interdisziplinäres Performance Kollektiv, das Héraud mit Katie Lee Dunbar gegründet hat, erforscht geschlechtsspezifische Auffassungen und Rezeption von Performancekunst. Héraud ist außerdem aktiv im pädadgogischen Bereich in Schulen, NGOs und im Gefängnis.

FROM BARK TIL TAIL von Juha Valkeapää ist eine halbstündige Stimm-Performance von jemandem in einem Käfig, wobei der Käfig sein Kopf ist. (Juha) Juha Valkeapää ist ein Sprach- und Performance Künstler, der seine Stimme als Hauptwerkzeug einsetzt. Seit 1993 hat er 700 Aufführungen von 140 verschiedenen Arbeiten in 27 Ländern gezeigt. Darunter Solo- und Gruppenarbeiten, Sprach-, Sound und Performance Art sowie Theater, Musik und Tanz. Außerdem hat er Soundinstallationen, Soundlandschaften und Kompositionen für Ausstellungen, Radio, Theater und Tanz gemacht. Er lebt und arbeitet in Helsinki. 2013-2017 arbeitet er mit der großen Unterstützung eines 5Jahres-Stipendiums des National Council for Theatre. www.juhavalkeapaa.net

MOMENTS & DECISIONS vom Gnab Collective sind zwei Kurzfilme, die sich mit Entscheidungsfindung auseinandersetzen.

A Piece of Hamlet ist ein Film über die Gefühle und Gedanken, mit denen wir uns herumschlagen, wenn wir mit einer großen Entscheidung konfrontiert sind; Ein Versuch, den Moment vor der Entscheidung zu analysieren. Der Film wurde aufgenommen 2013 in Hanko, in Berlin, auf dem Land in Dänemark und in Helsinki und steht für sich, ist aber auch die Dokumentation der Performance

Hamlet private. A Piece of Hamlet Dauer: ca. 6 min. Regie Martina Marti Kamera Emma Suominen / Marion Maisano (Claudias Karten aufgenommen in Berlin) Performer Nini Julia Bang / Cécile Orblin / Claudia Schwartz Musik Juuso Voltti Schnitt Thomas Taisto

Im Film Reverie sind die Entscheidungen schon vor langer Zeit getroffen worden. „Reverie“ (engl.: Träumerei) bezeichnet einen Zustand zufriedenen Gedankenverlorenheit. Der Film sucht nach Farben und Tönen, die etwas von den Gefühlen einfangen, die wir haben fühlen könnten, wenn wir auf unser Leben zurück blicken – Leben die aus einer Serie von Entscheidungen bestehen und doch soviel mehr sind als die Summe von deren Ergebnissen. Der Film entstand in Helsinki 2015-2016. Reverie Dauer: ca. 15 min. Regie Martina Marti Video/Schnitt Emma Suominen Performer Jasmiina Sipilä / Inari Virmakoski Musik Romulus Chiciuc Kostüm Katerina Zherbina

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Gnab Collective wurde 2009 gegründet. In A Piece of Hamlet und Reverie arbeitete das Gnab Collective erstmals mit Video und Film. Das Kollektiv besteht aus verschiedenen KünstlerInnen in jedem Projekt und wird maßgeblich von Martina Marti koordineiert und geprägt. *** Martina Marti ist Gründungsmitglied des

Gnab Collective und Leiterin der Formation. Sie lebt seit 2006 in Helsinki und ist Regisseurin, Performerin, Produzentin sowie Übersetzerin von Theatertexten. Nach dem Studium – Drama and Theatre Studies in Canterbury und Paris und MBA mit Fokus auf Arts Management – arbeitete sie als Festivalkuratorin und Dramaturgin in Deutschland und zeitweise als Projektmanagerin im Bereich „Kulturelle Mobilität“. In Finnland hat sie zahlreiche künstlerische Projekte realisiert und wurde mit ihrem finnischen Regiedebüt 7/1 Brothers (basierend auf Aleksis Kivis Novelle) 2008 zum Tampere Theatre Festival und Stage Festival in Helsinki eingeladen. www.gnab.fi

DANCE DANCE KARAOKE von New Performance Turku Die künsterlischen LeiterInnen des New Performance Turku Festival Leena Keela und Christopher Hewitt laden euch ein zum Mittanzen, Mitsingen, Mittrinken, zum Mittanzen, Mittrinken, Mitsingen und dann noch ein bisschen Mittanzen.

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TAGESUNABHÄNGIGE INFORMATIONEN

SOUP CAFÉ von Niina Lehtonen Braun Niina Lehtonen Braun wuchs in Helsinki auf und lebt jetzt in Berlin. Die finnische Künstlerin absolvierte ein Studium in Malerei und Multimedia an der Academy of Fine Arts Helsinki. Zwischen Installation, Malerei und Performance verbindet Niina Lehtonen Braun ein breites Spektrum von multidisziplinären Inspirationen und Erfahrungen. In ihren Arbeiten visualisiert sie komplexe und sehr persönliche Bereiche menschlicher Beziehungen sowie der Interaktion von Gender und Identität und lässt dabei Raum für die vielfältige Palette an Emotionen zwischen „Verwandten“.

MY BUTOH WORKSHOP Butoh basierte Übungen: “physical ways from minimalisim to maximalism”. Die finnische Interpretation des japanischen Nachkriegs-Avantgarde-Tanzes. Unkostenbeitrag 10 €/Tag inkl. Suppe Anmeldung [email protected] Pasi Mäkelä ist ein finnischer Performer, Musiker und Konzeptkünstler, der in Prag lebt. Er studierte an der

Turku Arts Academy und hat einen Abschluss als Theaterregisseur und Erzieher. Mäkelä ist Mitglied der finnischen Theaterforschungs- und Performancegruppen Reality Research Center und Circus Maximus. Er arbeitet aktiv auch mit der eigenen Musik- und Performancegruppe Sabotanic Garden, der experimentellen Musikgruppe Federsel&Mäkelä und seinem eigenen Microlabel Meteorismo sowie der Garagengospelgruppe The Spermbankers. Mäkelä erarbeitet aber auch Solos. Zwischen 2013 und 2015 performte er das Tonttu in der Slovakei, Deutschland, Finnland, Schweden, der Tschechischen Republik, Österreich und den USA. Er veröffentlichte sein erstes Musik-Solo-Album in 2014.

WORKSHOP: UNTRANSLATABLE WORDS Egal, woher wir kommen und welche unser Muttersprache ist, wenn wir PerformerInnen für ein internationales Publikum produzieren, neigen wir dazu, unsere Arbeit in Englisch zu präsentieren – in einem Englisch fraglicher Qualität. Selbstverständlich sind nonverbale Arbeiten leichter zu touren, während verbale Arbeiten einer Übersetzung bedürfen. Um die Kosten und Anstrengungen der Übersetzung zu vermeiden, fällt die Wahl clevererweise oft gleich auf Englisch als Sprache der Performance. Dieses Englisch, das von von nicht Muttersprachlern verwendet wird, wird als „Globish“ bezeichnet. Ob absichtlich oder nicht, Globish ist Teil unserer kreativen Prozesse geworden. Aber was passiert, wenn wir ohne Bewusstsein dafür Globish Denken und produzieren? Ich denke, wenn wir unsere Kultur und Sprache zur Seite schieben, geben wir als PerformerInnen einen Teil unserer Einzigartigkeit auf. Im Workshop verwenden wir Untranslatable Words als Katalysatoren, um nach kulturabhängigen Konzepten zu greifen und diese einzigartige Stimme zurückzuerlangen. Der Workshop findet in dieser Form zum ersten Mal statt und ist als experimentelles Labor gestaltet. Er soll Einblick gewähren in die unterschiedlichen Arten, mit denen die TeilnehmerInnen im kreativen Prozess heutzutage auf Sprache zugreifen. INFO: Die TeilnehmerInnen sollen mit einem Wort ihrer Muttersprache arbeiten, das einen so spezifischen kulturellen Kontext hat, dass es keine äquivalente Bedeutung in anderen Sprachen gibt. Wir werden dann gemeimsam Beispiele derart unübersetzbarer Ausdrücke in ihren translinguistischen und trans-kulturellen Komplexitäten im Kontext von Performancekunst. Unkostenbeitrag 10 €/Tag inkl. Suppe Anmeldung [email protected]

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Dovrat Meron ist Performancekünstlerin, Künstlerische Leiterin und Projektmanagerin. Sie war Ko-Gründerin und Kurator des ScalaMata Exhibition Space in Venedig (2006-2009) und Organisatorin der Memory space site-specific Performance Serie an zehn unterschiedlichen Orten der 53 Art Biennale in Venedig (2009). Meron

hat

einen

Bachelor

in

Theaterunterricht,

Theaterregie

und

Produktion

und

ist

zertifizierte

Schauspiellehrerin. Sie hat außerdem einen Bachelor in Theaterwissenschaft und Interdisziplinären Studien (Film und Musik) sowie einen Master in Space Strategies (Art in Public Spaces) at KHB Berlin. Sie schrieb Titel Curatorial approach to site-specific performance, intervention and participatory art in the public realm. Sie erhielt das Martha Pansani (1997-1999) und ELES (2010-2012)

ihre Dissertation unter dem

Stipendium. www.dovratmeron.com

MAD HOUSE

liegt in Suvilahti in Helsinki, einem alten Gasverarbeitungsgelände unter

Verwaltung der Kabelfabrik. Mad House präsentiert jedes Jahr ein Saisonprogramm von drei Monaten und organisiert ab 2016 NoMad House Events in Kollaboration mit anderen nationalen und internationalen Veranstaltungsorten. Mad House begreift sich als Plattform, um künstlerische Arbeiten zu präsentieren, als internationales Netzwerk und als Unterstützer in der Produktion. Mad House bringt Künstler und Publikum zusammen und besteht aus Performances, Festivals, Ausstellungen, DJs, Stand-Up und auch Think Thanks, workshops und dem NoMad House. www.madhousehelsinki.fi

THEATERDISCOUNTER

ist ein Theater mit ganzjährigem Spielplan in unmittelbarer

Nähe des Alexanderplatzes in Berlin Mitte. Der Programmschwerpunkt liegt auf zeitgemäßem Sprechtheater. Der TD produziert selbst, entwickelt Formate und Festivals und koproduziert bundesweit und international. Er ist Labor für professionellen Nachwuchs sowie für erfahrene Theatermenschen, die die ästhetische Formensprache erweitern oder themenzentrierte Projekte realisieren. Ein modulares, flexibles Raumkonzept ermöglicht disziplinenverbindende Arbeiten und die Erforschung neuer Präsentationsformen für die Live-Kunst Theater in all ihren Facetten. Der Theaterdiscounter präsentiert und produziert seit 2003 Theater und Live-Künste in Berlin. Er startete als von einem produzierenden Theaterteam geleiteter Ort, der sich stets die Aufgabe des Ermöglichens und Kollaborierens gesetzt hat. Bis heute ist Gastfreundschaft eines der Leitprinzipien des kontinuierlich zusammenarbeitenden Teams. Eines unserer Ziele ist es Realitäten

und

Theater

anders

sicht-

und

erfahrbar

zu

machen.

Uns

interessieren

Performances, die einen ungewöhnlichen Weg wählen, um eine Geschichte zu erzählen oder einen Gedanken zu entfalten. Wir forschen an einem antiillusionären und direkten Theater. Der Theaterdiscounter wird gefördert durch die Stadt Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten. Indem wir Mad House nach Berlin bringen, stellen wir der wichtigen Frage, wie wir in Zukunft tun wollen, was wir tun. www.theaterdiscounter.de

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