Informationsdrucksache öffentlich
Datum 14.04.2014
Az: Bad/bed
Beratungsfolge Betriebsausschuss des Eigenbetriebes "Eigenbetrieb Bad" Betreff:
TOP
Drucksache Nr. 2014/107 Sitzungstermin 06.05.2014
Information zur Schallimmission Tennisplatz neben Badneubau
Erläuterung: 1.
Aufgabenstellung des Schallgutachtens
Unmittelbarer Nachbar auf der Westseite des Badgrundstückes ist der Verein Tennisgemeinschaft Rot-Gelb Langenhagen e. V. von 1975. Auf der Seite des Bades sind hier die ruhebedürftigen Freianlagen des Saunabereiches vorgesehen. Mit der Untersuchung und Beurteilung des vom Sportbetrieb ausgehenden und auf das Badgrundstück einwirkenden Schalls sowie möglichen Schallschutzmaßnahmen wurde das Ingenieurbüro Graner, Bergisch Gladbach, beauftragt. Als Grundlage der Berechnungen wurden der Lageplan sowie die Planunterlagen des Bades zur Verfügung gestellt.
2.
Untersuchungsmethode
Neben einigen allgemeinen Vorschriften ist vor allem die VDI-Richtlinie 3770 (Emissionskennwerte technischer Schallquellen, Sport- und Freizeitanlagen, September 2012) zu beachten, in der das anzuwendende Berechnungsverfahren geregelt ist. Ausgehend von einem gleichzeitigen und dauerhaften Betrieb aller 8 vorhandenen Tennisplätze wurde durch verschiedene Anpassungsfaktoren der Beurteilungs-Schallpegel ermittelt. 3.
Ergebnisse
Die Berechnungen lassen bei freier Schallausbreitung bereits relativ geringe Beurteilungspegel erwarten. In den meisten Bereichen werden die Orientierungswerte, die für allgemeine Wohngebiete und auch Parkanlagen gelten, unterschritten und damit eingehalten. Zum Vergleich wurden die Verhältnisse bei Einbau einer 2,5 m hohen Schallschutzwand untersucht. Die Berechnung ergab in diesem Fall eine Minderung um 5 dB. Die störenden Impulsgeräusche wurden deutlich reduziert.
Seite 2
4.
Empfohlene Schallschutzmaßnahme
Zur Reduzierung der Einwirkungen wurden Schallschutzwände mit jeweils unterschiedlicher zu berücksichtigender Höhe mit
Schalldämmung > 25 dB Flächengewicht von > 30 kg/qm, als Holzkonstruktion, Gabionen oder Erdwallaufschüttung oder Kombinationen daraus
vorgesehen. Seitens der Verwaltung wird vorgesehen, zunächst einen bepflanzten Erdwall herzustellen, dessen schallschutztechnische Wirksamkeit möglicherweise bereits ausreichen könnte. Im Nachgang soll bei Bedarf eine Lösung mit Schallschutzwand hinzukommen.
Anlage: Schallgutachten (Stand Vorabzug 15.04.2014)
Langenhagen, 25. April 2014
gez. Gotzes-Karrasch 1. Stadträtin
Mitzeichnung Org.Einh. Namenskürzel EB-Bad Bedijs EB-Bad Hettwer
Datum 24.04.2014 24.04.2014
sc 13141 140415 sbear-1
Ansprechpartner: Dipl.-Wirt.-Ing. Penkalla, Durchwahl: -13
15.04.2014
SCHALLTECHNISCHE BEARBEITUNG
Projekt:
Untersuchung der Geräuscheinwirkungen auf den geplanten Saunagarten des Sport- und Freizeitbades in Langenhagen
Auftraggeber:
Stadt Langenhagen Marktplatz 1 30853 Langenhagen
Projekt-Nr.:
13141
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
15.04.2014
Inhaltsverzeichnis Seite 3
1.
Situation und Aufgabenstellung
2.
Grundlagen
3
3.
Planungsbeschreibung
4
4.
Tennisplätze
4
5.
Berechnung der Schallimmissionen
5
6.
Prognoseverfahren
7
7.
Berechnungsergebnisse
7
7.1
Geräuscheinwirkungen ohne Schallschutzmaßnahmen
7
7.2
Geräuscheinwirkungen mit aktiven Schallschutzmaßnahmen
7
8.
Schallschutzmaßnahmen
8
9.
Zusammenfassung
8
Anlagen A 1 2
Lageplan farbiges Schallausbreitungsmodell tags ohne Schallschutzmaßnahmen farbiges Schallausbreitungsmodell tags mit Schallschutzmaßnahmen
-2-
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
1.
15.04.2014
Situation und Aufgabenstellung In Langenhagen wird derzeit an der in Anlage A dargestellten Position der Neubau eines Sport- und Freizeitbades inklusive Saunalandschaft geplant. Da westlich an das Grundstück unterschiedliche Sport- und Tennisplätze angrenzen, werden Geräuscheinwirkungen durch die Nutzung der Tennisplätze auf den geplanten Saunagarten erwartet. Zur Ermittlung dieser Geräuschimmissionen sowie möglicher Maßnahmen zur Reduzierung der Einwirkungen wurden schalltechnische Ausbreitungsberechnungen durchgeführt, deren Grundlagen sowie wesentlichen Ergebnisse in der vorliegenden schalltechnischen Bearbeitung dokumentiert und erläutert werden.
2.
Grundlagen Diese Bearbeitung basiert auf folgenden technischen Grundlagen, Richtlinien und Regelwerken: Technische Grundlagen: -
Lageplan im Maßstab 1:500, Stand: 31.03.2014 Planunterlagen in Form von Grundrissen, Ansichten und Schnitten im Maßstab 1:200, Stand: 31.03.2014
Vorschriften und Richtlinien: BImSchG
Bundes-Immissionsschutzgesetz vom 15.03.1974, in der derzeit gültigen Fassung
DIN 18005 Teil 1
Schallschutz im Städtebau, Juli 2002
Beiblatt 1 zu DIN 18005 Teil 1
Schalltechnische Orientierungswerte für die städtebauliche Planung, Mai 1987
DIN ISO 9613-2
Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien, Oktober 1999
VDI 3770
Emissionskennwerte technischer Schallquellen, Sport- und Freizeitanlagen, September 2012
-3-
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
3.
15.04.2014
Planungsbeschreibung In Langenhagen wird an der in Anlage A dargestellten Position westlich der TheodorHeuss-Straße derzeit der Neubau eines Sport- und Freizeitbades geplant. Neben den üblichen Nutzungen im Innenbereich, wie z. B. Sportbecken, Variobecken etc. sind auch Nutzungen und Ruhebereiche im Außenbereich vorgesehen. Hier ist z. B. im nordwestlichen Grundstücksbereich ein Saunagarten vorgesehen, welcher westlich an das geplante Gebäude angrenzt. Im südwestlichen Grundstücksbereich ist eine Fläche für die Liegewiese untergebracht, welche optional für Sauna bzw. Freibad genutzt werden kann. Westlich an diese Außenbereichsflächen angrenzend, befinden sich derzeit insgesamt acht Tennisplätze im Bestand, so dass hierdurch Geräuschimmissionen auf den Saunagarten erwarten werden. Das Gelände der Tennisplätze liegt ca. 0,5 m höher als das Gelände des Freizeitbades. Davon abgesehen kann das Gebiet als relativ eben bezeichnet werden, ohne topografische Gegebenheiten, die Auswirkungen auf die Schallaubreitung haben.
4.
Tennisplätze Die von Tennisanlagen verursachten Geräusche werden wesentlich durch die Ballschlagimpulse bestimmt. Zur Kennzeichnung der Geräuscheinwirkung in der Nachbarschaft wird das sog. Taktmaximalverfahren verwendet, wobei jeweils fortlaufende Intervalle von 5 Sekunden betrachtet werden und je 5 Sekunden- Intervall jeweils derhöchste gemessene Schalldruckpegel bestimmt wird. Treten innerhalb eines 5-Sekunden-Intervalls mehrere Ballimpulse auf (z. B. beim Zusammenwirken mehrerer Anlagen bzw. Tennisplätze), so zählt jeweils nur der höchste Ballimpuls. Je mehr Anlagen sich gleichzeitig im Einwirkungsbereich eines Immissionsortes befinden, desto geringer wird der Zusatzanteil einer weiteren, hinzukommenden Anlage. Dies wird mit dem Berechnungsverfahren der VDI 3770 berücksichtigt, wonach beim sog. genauen Verfahren die Geräuschemissionen der Tennisplätze durch zwei Punktschallquellen je Platz in Ansatz gebracht werden. Dabei wird jedem Aufschlagpunkt eine gewichtete Schallleistung zugewiesen. Für die in Anlage A dargestellten Tennisplätze mit den jeweils nummerierten Einzelschallquellen 1 bis 12 sind demnach folgende Schallleistungspegel in Ansatz zu bringen:
-4-
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
15.04.2014
Nummer der Schallquelle
1
2
3
4
5
7
LwAFTeq in dB
82,0
86,7
88,2
89,8
78,9
77,4
8
9
10
12
85,1 83,6 75,8 80,5
Diese Schallleistungen wurden den einzelnen Schallquellen zugeordnet und bei den Berechnungen berücksichtigt. Hierbei wurde zunächst von einem ununterbrochenen Betrieb aller Tennisplätze während des Betriebszeitraumes ausgegangen.
5.
Berechnung der Schallimmissionen Zur Berechnung der Schallimmissionen (Beurteilungspegel Lr) am Immissionsort müssen die Schallausbreitungsbedingungen und die gegebenenfalls zu berücksichtigenden Abschirmwirkungen durch Gebäude, Schallschutzwände, o. ä. einfließen. Dies wird nach dem Verfahren der DIN ISO 9613-2
- Dämpfung des Schalls bei Ausbreitung im Freien -
ermittelt. Dabei wird der Schalldruckpegel am Immissionsort im Abstand Sm vom Mittelpunkt der Schallquelle nach folgender Gleichung ermittelt: LfT (DW) = Lw + Dc - Adiv - Agr - Aatm - Abar - Amisc Hierin bedeuten: LfT (DW):
äquivalenter A-bewerteter Dauerschalldruckpegel eines Teilstückes am Immissionsort bei Mitwind in dB(A)
Lw :
Schallleistungspegel in dB(A)
Dc = Do + Di + Domega:
Richtwirkungskorrektur in dB = Raumwinkelmaß + Richtwirkungsmaß + Bodenreflexion (frq.-unabh. Berechnung)
Adiv:
Dämpfung aufgrund geometrischer Ausbreitung in dB
-5-
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
15.04.2014
Aatm:
Dämpfung aufgrund von Luftabsorption in dB (bei 70 % Luftfeuchtigkeit und + 10°C Temperatur)
Agr:
Dämpfung aufgrund des Bodeneffektes in dB (Berechnung mit schallhartem Boden G = 0)
Abar:
Dämpfung aufgrund von Abschirmung in dB (die vorhandenen Gebäude wurden als abschirmende Elemente im Computerprogramm lagerichtig berücksichtigt)
Amisc:
Dämpfung aufgrund verschiedener anderer Effekte in dB (z. B. Dämpfung durch Bewuchs, Bebauung etc. im vorliegenden Fall nicht relevant)
LAT (DW):
äquivalenter A-bewerteter Dauerschalldruckpegel am Immissionsort bei Mitwind summiert über alle Schallquellen in dB(A)
Zur Beurteilung der Geräuschimmissionen der Zusatzbelastung wird gemäß TA Lärm A.1.2b) der Langzeitmittelungspegel LAT (LT) herangezogen. Der A-bewertete Langzeitmittelungspegel LAT (LT) unter Berücksichtigung der meteorologischen Korrektur Cmet wird folgendermaßen ermittelt: LAT (LT) = LAT (DW) - Cmet
Cmet = C0 · (1 - 10 · mit
hs + hr ) dp
C0:
Faktor in Dezibel, der von den örtlichen Wetterstatistiken für Windgeschwindigkeit und -richtung sowie Temperaturgradienten abhängt
hs:
Höhe der Schallquelle in Metern
hr:
Höhe des Immissionspunktes in Metern
dp:
Abstand zwischen Schallquelle und Immissionspunkt, projiziert auf die horizontale Bodenebene in Metern
Im vorliegenden Fall wurde im Sinne einer pessimalen Berechnung die meteorologische Korrektur Cmet = 0 gesetzt. -6-
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
6.
15.04.2014
Prognoseverfahren Die Ermittlung der Schallausbreitung erfolgt rechnergestützt durch das Immissionsprognoseprogramm "IMMI 2014" der Fa. Wölfel. Der Beurteilungspegel an den Immissionspunkten wird unter Berücksichtigung aller genannten Schallquellen als Summenpegel berechnet. Die Positionen der Emittenten entsprechen den Vorgaben der Richtlinien, bzw. den durch die Gebäudeabmessungen.
7.
Berechnungsergebnisse
7.1
Geräuscheinwirkungen ohne Schallschutzmaßnahmen Die unter Berücksichtigung der vorgenannten Randbedingungen sowie Immissionsansätze ermittelten Geräuscheinwirkungen sind in Anlage 1 als farbiges Schallausbreitungsmodell dargestellt. Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass bei freier Schallausbreitung bereits relativ geringe Beurteilungspegel von Lr = 40 – 57 dB(A) zu erwarten sind. Somit werden in den meisten Bereichen die Orientierungswerte für allgemeine Wohngebiete [ORW = 55 dB(A)] unterschritten, also eingehalten. Diese werden z. B. auch bei der Beurteilung von Parkanlagen herangezogen. In weiteren Variantenberechungen wurden darüber hinaus aktive Schallschutzmaßnahmen untersucht und die entsprechenden Geräuscheinwirkungen auf den Außenbereich ermittelt.
7.2
Geräuscheinwirkungen mit aktiven Schallschutzmaßnahmen In Anlage 2 werden die Geräuscheinwirkungen im Zusammenhang mit den Tennisplätzen unter Berücksichtigung einer 2,5 m hohen Schallschutzwand an der westlichen Grundstücksgrenze dokumentiert. Es wird deutlich, dass durch diese Konstruktion die Geräusche der Tennisplätze in großen Teilen der Freifläche um ca. 5dB reduziert werden können. Durch die Maßnahmen wird die Impulshaltigkeit der Geräusche, welche durch die Tennisplätze erzeugt werden, deutlich reduziert, so dass die wesentliche Störwirkung verringert wird.
-7-
Anlage 1 Projekt-Nr. 13141 Tag (6h-22h) Pegel dB(A) >..-35 >35-40 >40-45 >45-50 >50-55 >55-60 >60-65 >65-70 >70-75 >75-80 >80-..
Platz 6 Raster Tag (6h-22h) [ ohne LSW, Rel. Höhe 1.80m ]
Platz 6
300
1
11 Platz 6 12
Platz 1 10
y/m
7
Platz 5 9
Platz 4
2
3
8
Legende
Platz 2 6
Platz 3 5
Hilfslinie Tennisplatz (HLIN) Höhenlinie Immissionspunkt Nutzungsgebiet Wandelement Gebäude Punkt-SQ /ISO 9613
4
200
Projekt: Freizeitbad 150
100
Ort: Langenhagen
0
M 1:2000 0
50
Situation: Tag, ohne LSW Beurteilungspegel DIN 18005 Betrieb Tennisplätze
100 m 100
150
x/m
250
C:\2014\Aktuelle Immi Objekte\IMMI 2014\Langenhagen\13141 Freizeitbad\Theodor Heuss Straße 140410.IPR IMMI 2010-2 11/2010
Datum: Bearbeiter:
14.04.2014 Peters
Anlage 2 Projekt-Nr. 13141 Tag (6h-22h) Pegel dB(A) >..-35 >35-40 >40-45 >45-50 >50-55 >55-60 >60-65 >65-70 >70-75 >75-80 >80-..
Platz 6 Raster Tag (6h-22h) [ mit LSW, Rel. Höhe 1.80m ]
Platz 6
300
1
11 Platz 6 12
Platz 1
y/m
7
Platz 5 9
Platz 4
2
3
8
Platz 2 6
Platz 3 5
4
Legende
LSW h=2,5m
10
Hilfslinie Tennisplatz (HLIN) Höhenlinie Immissionspunkt Nutzungsgebiet Wandelement Gebäude Punkt-SQ /ISO 9613
200
Projekt: Freizeitbad 150
100
Ort: Langenhagen
0
M 1:2000 0
50
Situation: Tag, mit LSW Beurteilungspegel DIN 18005 Betrieb Tennisplätze
100 m 100
150
x/m
250
C:\2014\Aktuelle Immi Objekte\IMMI 2014\Langenhagen\13141 Freizeitbad\Theodor Heuss Straße 140410.IPR IMMI 2010-2 11/2010
Datum: Bearbeiter:
14.04.2014 Peters
Projekt:
Sport- und Freizeitbad, Langenhagen
Inhalt:
Anlage: Projekt Nr.: Datum:
Lageplan Ohne Maßstab
VMPA-Schallschutzprüfstelle nach DIN 4109 Prüfstelle nach §§ 26, 28 BImSchG
GRANER+PARTNER I N G E N I E U R E BERATUNG
PLANUNG
PRÜFUNG
FORSCHUNG
A 13141 17.04.14