10 Thesen zur Zukunft der Hauptschülerinnen und Hauptschüler in BW

LANDES SCHUL BEIRAT Ingeborge Schöffel-Tschinke, Vorsitzende Flurweg 13, 77784 Oberharmersbach Tel. 07837/922860, Fax 07837/922796 Baden-Württemberg...
Author: Lieselotte Kohl
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Ingeborge Schöffel-Tschinke, Vorsitzende Flurweg 13, 77784 Oberharmersbach Tel. 07837/922860, Fax 07837/922796

Baden-Württemberg

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Konkretisierung der Umsetzung der

10 Thesen zur Zukunft der Hauptschülerinnen und Hauptschüler in BW 1. Hauptschule als: „Regionale Netzwerkschule“ Die Hauptschule in Baden-Württemberg ist eine operativ eigenständige „regionale Netzwerkschule“. Sie erfüllt ihren spezifischen Erziehungs- und Bildungsauftrag in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, allen Schularten, den Schulträgern sowie den Kooperationspartnern aus Handwerk, Industrie und Dienstleistungsunternehmen, aus Beratungsstellen, der Jugendhilfe, Vereinen, Kirchen und der Berufsberatung (Agentur für Arbeit) in der Region. Konkretisierungen: - Die Kooperationen erfolgen auf gleicher Augenhöhe - Ein Netzwerkmanager koordiniert die Kooperationen - Die Schüler-Lehrer-Relation orientiert sich am spezifischen Auftrag - Die Form der Ganztagesschule ist besonders geeignet - Besondere Ausstattung mit Personalressourcen 2. Hauptschule als Regionale Netzwerksschule mit dem Ziel: Sicherung der Ausbildungsfähigkeit Alle Schülerinnen und Schüler erwerben die Ausbildungsfähigkeit und finden einen angemessenen Direkteinstieg in das regionale Ausbildungsoder Beschäftigungssystem. entsprechend der individuell benötigten Hauptschulzeit. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler erwerben zusätzlich den mittleren Bildungsabschluss. Konkretisierungen: - Die Hauptschulzeit ist auf die individuelle Lerngeschwindigkeit des einzelnen Schülers ausgerichtet. - Eine frühzeitige Kooperation mit den beruflichen Schulen ist zu gestalten. - Schulsozialarbeiter unterstützen den Lernprozess. 1

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Die Lehrerwochenstunden im Pflichtbereich werden bei notwendiger Verlängerung der Schulzeit nach den Bedürfnissen der Einzelschule durch Einzelerlass zugewiesen. Realschulen und Gymnasien entwickeln eigene Förderprogramme um Schulartwechsel auf die Hauptschule nach Möglichkeit auszuschließen. Berufswegeplanung ab Klasse 5 unter Einbeziehung der Kooperationspartner Ausbildungsmentoren stabile Partnerschaften mit der Arbeitswelt Kontaktlehrer Stärkung der Basisqualifikationen (Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen) Stärkung der Sozialkompetenz Stärkung der Praxiserfahrung

3. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule als: Zentrum individueller Förderung Die Hauptschule fördert jede Schülerin und jeden Schüler individuell. Grundlage ist ein mit dem Beginn der Hauptschule professionell erstelltes und regelmäßig fortzuschreibendes individuelles Kompetenzprofil. Das individuelle Kompetenzprofil findet in persönlichen Entwicklungsplänen seinen Niederschlag. Für diese Aufgaben sind die Lehrer entsprechend zu qualifizieren und angemessene Hilfen bereitzustellen. Konkretisierungen: - Kompetenzanalyse beginnend mit Klasse 5 - persönliche Entwicklungspläne mit entsprechenden Ressourcen - Überschaubare Lerngruppen - Flexible Lerngruppenorganisation - Zielvereinbarungsgespräche mit Eltern, Schülern , Lehrern und Partnern

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www.lsb-bw.de 4. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule mit dem Grundsatz: Eigenverantwortung Die Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler wird so gefördert, dass sie zunehmend eine realistische Selbsteinschätzung und Eigenverantwortung für eine positive Lebens- und Berufsperspektive entwickeln können. Sie werden auf ihrem Weg in die Berufs- und Arbeitswelt durch persönliche Begleitung zur aktiven Selbstentwicklung unterstützt. Konkretisierungen: - Klassenlehrerprinzip - Lernbegleiter - Schulsozialarbeiter - vielfältige Unterstützungssysteme - Jugendhilfe - Jugendberufshilfe - Berufsberatung (Agentur für Arbeit) - Beratung (Gesundheitsamt….) - Praktika

5. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule mit dem Grundsatz: Verantwortung der Eltern Die Regionale Netzwerkschule geht individuell auf die Eltern zu und bindet sie in die Verantwortung für den gemeinsamen Erziehungs- und Bildungsauftrag in alle schulischen Belange ein. Konkretisierungen: - Elterninteresse wecken - Zielvereinbarungsgespräche durchführen - Kooperation mit den Eltern (Elterntreffpunkt in der Schulzeit) - Unterstützungssysteme für Eltern - Aufsuchende Elternarbeit - individuelles Kompetenzprofil mit Eltern diskutieren

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www.lsb-bw.de 6. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule mit dem Grundsatz: Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer Die Lehrerinnen und Lehrer übernehmen im Rahmen ihres Erziehungsund Bildungsauftrags die Verantwortung für die schulische Förderung und Qualifizierung der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Dabei stehen im Vordergrund: - die Gestaltung von Lernprozessen - die erzieherische Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung und - die Integration in die Berufs- und Arbeitswelt in Zusammenarbeit mit den Partnern. - Konkretisierungen: - Kompetenzanalyse beginnend mit Klasse 5 - persönliche Entwicklungspläne mit entsprechenden Ressourcen Erweiterung des Tätigkeitsprofils der Lehrer

7. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule : Braucht regionalen Unterstützungssysteme Die regionalen Partner unterstützen die Regionale Netzwerkschule auf vielfältige Weise. Konkretisierungen: - Personelle Ressourcen - Ideelle Unterstützungen vielfältiger Art … - Öffnung der Schule und Entwicklung geeigneter Initiativen mit den örtlichen Partnern im Rahmen des Schulcurriculums

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www.lsb-bw.de 8. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule mit dem Grundsatz: Verantwortung des Schulträgers Der Schulträger schafft die Voraussetzung, dass Eltern für ihre Kinder die Hauptschule wählen können, deren Angebot eine optimale Förderung des eigenen Kindes ermöglicht. Dies setzt eine Aufhebung der Schulbezirke voraus. Die Hauptschulen werden auf Antrag des Schulträgers als Ganztagesschulen eingerichtet. Die Ganztagesschulen sind künftig konzeptionell sowohl auf die Betreuung als auch auf die Leistungssteigerung in den Basiskompetenzen ausgerichtet. Konkretisierungen: - Die sächliche und personelle Ausstattung der Schule muss für alle Schülerinnen und Schüler gute Bedingungen bieten. - Die Angebote einschließlich der Praktika und kultureller Veranstaltungen müssen für die Eltern kostenfrei sein. 9. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule: In der gesellschaftlichen Verantwortung Die außerschulischen Partner nehmen ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahr, damit die Schülerinnen und Schüle in die Berufsund Arbeitswelt eingegliedert werden können. Dies setzt einen offenen Dialog mit de Regionale Netzwerkschule auf gleicher Augenhöhe voraus. Konkretisierungen: - Eltern nehmen aktiv am Schulleben teil - Die Arbeitswelt bietet einen beruflichen Einstieg an, der für Absolventen der Regionalen Netzwerkschule mit ihren Kompetenzen attraktiv und angemessen ist. - Die Partner für die Betreuung qualifizieren sich, um ihrer Aufgabe im Umgang mit den Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. - Die Außenwahrnehmung und Wertschätzung der Regionalen Netzwerkschule in der Öffentlichkeit orientiert sich stets an dem Ziel, den Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu einem geglückten und erfolgreichen Leben zu helfen und die Institution zu stärken

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10. Hauptschule als Regionale Netzwerkschule: In der Verantwortung der Lehrerbildung, Lehrerfort- und –weiterbildung Die Regionale Netzwerkschule benötigt zur Erfüllung ihres Auftrags eine Lehreraus- und Weiterbildung, die diesem neuen, deutlich erweiterten und anspruchsvolleren Profil entspricht. Konkretisierungen: - Neue Ausbildungsordnung der ersten und zweiten Phase - Umfangreiches Fortbildungs- und Qualifizierungskonzept für die bereits im Dienst tätigen Lehrkräfte. Für alle diese Aufgaben der Regionalen Netzwerkschule als operativ eigenständiger Schule im Zuge der Qualitätsentwicklung sind ausreichende Ressourcen bereitzustellen, insbesondere: - Qualifizierung de Lehrkräfte - Angemessener Klassenteiler, der individuelle Förderung erlaubt - Personelle Ressourcen für die individuelle Betreuung und Begleitung des einzelnen Schülers. - Funktionsfähige Schuleinheiten, möglichst wohnortnah, die über genügend Kompetenzen verfügen, um eine qualifizierte Förderung der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich und dauerhaft ermöglichen zu können.

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