ROSE - REGIONALER ONKOLOGISCHER SCHWERPUNKT ESCHWEILER E.V 10 JAHRE KARDIOLOGIE AM SAH

Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes das Herzstück der Klinik für Innere Medizin & Internistische Intensivmedizin: die Abteilung für Kardiologie, die am 1. Januar 2003 im Krankenhausplan des Landes ihre Anerkennung für 50 Betten erhielt. Nachdem der vorherige Leiter der Klinik, Prof. Dr. Carl-Johannes Schuster, diese zwölfte hauptamtlich geführte Abteilung des Hospitals als Herzensangelegenheit mit auf den Weg gebracht hatte, übernahm mit Beginn des Jahres 2005 Prof. Dr. Uwe Janssens die Leitung der Kardiologie.

„ROSE“ ist gleichzeitig Symbol und inoffizielle Abkürzung des Fördervereins, der im Juni 1986 zur Unterstützung der krebskranken Patienten am St.Antonius-Hospital gegründet wurde. Die Rose als Blume der Liebe symbolisiert auch Nächstenliebe und Einfühlungsvermögen, die sich wie ein roter Faden durch die Arbeit des Vereins ziehen. Denn die Hilfen sind äußerst vielseitig und umfassen mittlerweile nicht nur die Klinik für Hämatologie und Onkologie am Hospital, sondern auch das Euregio-Brust-Zentrum und das ProstataKarzinomZentrum. Stets im Dialog mit Betroffenen und Medizinern ermöglicht der onkologische Förderverein zahlreiche Verbesserungsangebote in der Betreuung krebskranker Patienten, die weit über die von den Krankenkassen getragenen Leistungen hinausgehen. Hierzu zählen beispielsweise psychosoziale Betreuung, Hilfe und Betreuung bei Problemen im familiären Umfeld von Krebspatienten sowie Infos zu Therapieangeboten, aber auch spezielle Seminarangebote. Außerdem steht bei einer bevorstehenden Entlassung eine Beratung hinsichtlich der Versorgung zuhause an - oft verbunden mit Informationen über soziale und finanzielle Hilfsmöglichkeiten. Ebenso gehört die Unterstützung bei Antragstellungen, auch zu Reha- und Nachsorge-Maßnahmen, zu den bereits seit langem realisierten Verbesserungen. Im Rahmen der ehrenamtlichen Patientenhilfe wird seit vielen Jahren ein wöchentlicher Patientenkaffee mit Kuchen angeboten. Auch begleiten die ehrenamtlichen Helferinnen die Krebs-

erkrankten und ihre Angehörigen im häuslichen Umfeld und stehen sterbenden Patienten, aber auch deren Familien, mit Sitzwachen und Hausbesuchen bei. Eine weitere wichtige Säule zur Realisierung von Förderprojekten ist die ehrenamtliche Bastel- und Handarbeitsgruppe, deren Werke ganzjährig im Hospitalfoyer angeboten werden, aber auch zum traditionellen Adventsbasar zahlreiche Käufer finden.

Erholungszone Nicht zuletzt konnten dank des onkologischen Fördervereins auch zahlreiche Verbesserungen in der Ausstattung der Klinik realisiert werden, beispielsweise nach dem 6. Tag der Fanfarentrompeter die Anschaffung eines Tele-Mikroskopier-Systems für die Klinik für Hämatologie und Onkologie. „Ein solches System gehört nicht zum Leistungsstandard der Kassen, obwohl es auch schnell und unkompliziert das Einholen weiterer Expertenmeinungen ermöglicht“, betont der Chefarzt der Klinik, PD Dr. Peter Staib und erläutert mit Elmar Wagenbach, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins, die geplante Verwendung aktueller Spendengelder:

Zuvor hatte der Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie als Chefarzt die Abteilung für Kardiologie, Pulmologie und Internistische Intensivmedizin im Caritas-Krankenhaus im badenwürttembergischen Bad Mergentheim geführt. Das Eschweiler St.-Antonius-Hospital war dabei keinesfalls ein vollkommen unbekanntes Terrain für Prof. Dr. Janssens, der während seiner ärztlichen Laufbahn fast 11 Jahre lang am Aachener Universitätsklinikum tätig war. So gab der erfahrene Kardiologe von Anfang an Vollgas

„Bei unseren derzeitigen Baumaßnahmen steht unter anderem ein neuer onkologischer Ambulanzbereich im 8. Obergeschoss an. Grundsätzlich ist auch in der ambulanten Krebstherapie nur eine gewisse Standard-Ausstattung vorgesehen. Doch gerade bei einer Chemotherapie, in der die Patienten bis zu 8 Stunden pro Behandlung in der Ambulanz verbringen, ist es wichtig, dass die Patienten Erleichterungen durch eine entspannende Einrichtung und Gestaltung finden können. Deshalb legen wir aktuell den Fokus auf die Anschaffung besonders komfortabler Therapiestühle und TV-Monitore für die onkologische Ambulanz. Aber auch mit Patientenliegen in einem neuen Ruhebereich wollen wir eine möglichst erholsame Atmosphäre unterstützen.“ Der Förderverein Regionaler Onkologischer Schwerpunkt Eschweiler e.V. freut sich über neue Mitglieder und Förderer, die mit ihrer Mitgliedschaft oder Spenden helfen, die vielfältige Arbeit des Vereins fortzuführen. Weitere Infos zur Arbeit des Vereins gibt es entweder im Flyer, der im Hospital erhältlich ist, oder im Internet unter www.sah-eschweiler.de/foerderverein-onkologie/

Spendenkonten: Förderverein Regionaler Onkologischer Schwerpunkt Eschweiler e.V. Sparkasse Aachen Raiffeisenbank Eschweiler VR-Bank eG Pax-Bank eG

Nr. 1216431 Nr. 2502682019 Nr. 6103449012 Nr. 1017902012

BLZ 39050000 BLZ 39362254 BLZ 39162980 BLZ 37060193 4

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beim Ausbau der Abteilung, in der bereits im Oktober 2005 der erste Herzkathetermessplatz in Betrieb genommen wurde und keine zwei Jahre später das zweite Herzkatheterlabor. Neben der Therapie akuter und chronischer Herzschwächen, des weit verbreiteten Bluthochdrucks sowie verschiedener Herzklappenerkrankungen und Herzrhythmusstörungen nimmt die Behandlung koronarer Herzerkrankungen auch heute einen bedeutenden Schwerpunkt in der

Arbeit ein. Denn trotz modernster Therapiemöglichkeiten gelten Herz-KreislaufErkrankungen nach wie vor als Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Allerdings konnte die Sterblichkeitsrate nach einem Infarkt insgesamt erheblich gesenkt werden – jedoch mit regionalen Unterschieden in Deutschland. So gehört NRW zu den sechs Bundesländern mit den wenigsten Todesfällen nach einem akuten Herzinfarkt. Und Eschweiler liegt in der Rettungszeit deutschlandweit vorn.

Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Patienten mögliche Schwellenängste zu nehmen.

Umfassend und speziell – auch bei schwerem Bluthochdruck Zur kardiologischen Diagnostik und Therapie bietet das Team der Kardiologie rund um die Uhr sämtliche gängigen nichtinvasiven und invasiven kardiologischen Verfahren an. Speziell für Patienten mit schwer einstellbarem hohem Blutdruck, der sogenannten therapierefraktären arteriellen Hypertonie, werden seit einiger Zeit große Erfolge durch katheterbasierte Verödung der Nierennerven durch die Nierenarterien erzielt, um so den Bluthochdruck ausreichend zu senken. Neben dem umfassenden diagnostischen und therapeutischen Leistungsspektrum der Abteilung sind Aufklärung und

Prof. Dr. med Uwe Janssens

Fortschritte Derartige Erfolge wurden einerseits ermöglicht aufgrund modernster technischer Ausrüstung und organisatorisch optimierter Konzepte mit klar strukturierten Notfallmaßnahmen. Zunehmend werden auch bei über 80-jährigen Herz-Patienten minimalinvasive Eingriffe in den Herzkatheterlaboren durchgeführt. Der Anteil älterer Patienten bei den HerzKreislauf-Erkrankungen entspricht der demografischen Entwicklung der Gesellschaft. Doch allgemein liegt das Durchschnittsalter der Infarktpatienten bei unter 50 Jahren. „Wir haben hier auch schon einen 21-jährigen mit Herzinfarkt behandelt, ebenso immer wieder Patienten zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr“, berichtet Oberarzt Dr. Andreas Niedeggen und erklärt: „Viele Menschen ignorieren die häufig propagierten Hinweise auf Risikofaktoren einfach. Das sind sowohl Raucher, aber auch übergewichtige und zuckerkranke Patienten sowie Betroffene mit hohem Blutdruck oder erhöhten Blutfetten. Entwöhnungen vom Rauchen oder Ernährungsumstellungen scheitern nicht selten am sozialen Umfeld, in dem weiter geraucht wird und weiter mit falscher Ernährung und fehlender Bewegung konstant an einer Schädigung der Herzkranzgefäße gearbeitet wird. Diese werden dann durch Ablagerungen von Cholesterin, Blutplättchen und Kalk derart verengt, dass der Herzmuskel nicht

mehr richtig arbeiten kann und der Patient Druckschmerzen spürt. Leider werden auch diese oftmals noch nicht ernst genommen und es gibt erst Alarm, wenn eine Gefäßstelle durch die Ablagerungen verschlossen ist. Denn dann wird die Blutversorgung des Herzmuskels unterbrochen und es kommt zu einem Herzinfarkt. Keine Zeit verlieren Doch im Gegensatz zu verkalkten oder verstopften Leitungen in einem baulichen Rohrsystem können die filigranen Herzkranzgefäße nicht mal eben durch eine Rohrreinigung freigemacht werden oder sogar durch einen Austausch der Rohre ersetzt werden. Die Ablagerungen bleiben bestehen, obwohl dank modernster Technik mittels Stent-Einsatz und Ballon-Dilatation eine Engstelle gedehnt werden kann. Aber im Gegensatz zu verstopften Leitungen daheim duldet die Sanierung und Rettung des Herzens keinen zeitlichen Aufschub. Von Umwegen bei der Abklärung unklarer Brustschmerzen oder sogar dem Warten auf Feierabend bei typischen Warnzeichen für einen Infarkt rät die schnelle Eingreiftruppe um Prof. Dr. Uwe Janssens deswegen dringend ab. Denn der Kampf gegen den Tod durch Herzinfarkt ist auch ein Wettlauf mit der Zeit. Schon sechs Stunden nach dem Verschluss eines Herzkranzgefäßes stirbt die letzte Zelle des Herzmuskels ab, in der Zwischenzeit wird das Herz zunehmend irreparabel geschädigt.

Einzugsgebiet zugute kommen. Sei es mit der Inbetriebnahme der Herzkatheterlabore, aber auch mit einem dreistufigen interdisziplinären Pflegesystem – gemeinsam mit der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin.

Prävention weitere Herzensangelegenheiten des kardiologischen Teams. Denn oft kann durch gezielte Vorbeugung das weitere Fortschreiten einer Erkrankung der Herzkranzgefäße oder einer anderen HerzKreislauf-Erkrankung verhindert werden. Seit Bestehen der Abteilung wurde kontinuierlich mit wichtigen Maßnahmen eine Optimierung der Behandlungsmöglichkeiten fortgesetzt, die einem großen

Wieder gut getaktet Bereits seit mehr als 20 Jahren werden am St.-Antonius-Hospital in Kooperation mit der Klinik für Allgemeinchirurgie erfolgreich Herzschrittmacher implantiert. Speziell zur detaillierten Diagnostik von Herzrhythmusstörungen führen die Experten elektrophysiologische Untersuchungen im Herzkatheterlabor mit mehreren Elektrodenkathetern durch. Dank modernster Ausstattung und entsprechend geschulter Mediziner arbeitet die Klinik für Kardiologie mit allen etablierten Schrittmacherverfahren; zudem werden seit Dezember 2006 auch eigenständig Automatische Implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren, AICD, eingesetzt. Diese wurden speziell für Patienten mit schwerer Herzschwäche und einem erhöhten Risiko für plötzlichen Herztod sowie nachgewiesener bösartiger Rhythmusstörungen entwickelt. Während ein Herzschrittmacher das Herz – beispielsweise bei Patienten mit Vorhofflimmern - durch Stromimpulse unterstützt, im Rhythmus zu bleiben, erkennt der AICD lebensbedrohliche Rhythmusstörungen und gibt dann einen elektrischen Schock ab, um ein stark geschwächtes Herz wieder in den richtigen Takt zu bringen. Zudem gibt es je nach persönlicher Indikation die Möglichkeit, einen Dreikammer-ICD bei Patienten einzusetzen, die unter einer hochgradigen Herzschwäche leiden, welche medikamentös nicht genügend verbessert werden kann.

Informationsfilme Die Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin hat Informationsfilme zum Thema "Herzinfarkt" sowie "HerzkatheterUntersuchung" produziert, die Sie auf unserer Homepage im Bereich des Klinikauftritts einsehen können. www.sah-eschweiler.de/medizinische-fachbereiche/ innere-medizin-und-internistische-intensivmedizin/informationsfilme 6

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Dazu gehören neben einer hochmodernen Interdisziplinären Intensivstation auch die INA, die Internistische Notaufnahmestation mit „Chest-Pain-Unit“ zur Abklärung von unklaren Schmerzen im Brustbereich. Sowie als jüngster Spross des dreistufigen Pflegesystems die IMC, Intermediate Care Station, welche als Übergangsstation zwischen Normal- und Intensivstation optimal auf die Kontrolle von Patienten eingestellt ist, die zwar detailliert überwacht, aber nicht beatmet werden müssen.

Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Patienten mögliche Schwellenängste zu nehmen.

Umfassend und speziell – auch bei schwerem Bluthochdruck Zur kardiologischen Diagnostik und Therapie bietet das Team der Kardiologie rund um die Uhr sämtliche gängigen nichtinvasiven und invasiven kardiologischen Verfahren an. Speziell für Patienten mit schwer einstellbarem hohem Blutdruck, der sogenannten therapierefraktären arteriellen Hypertonie, werden seit einiger Zeit große Erfolge durch katheterbasierte Verödung der Nierennerven durch die Nierenarterien erzielt, um so den Bluthochdruck ausreichend zu senken. Neben dem umfassenden diagnostischen und therapeutischen Leistungsspektrum der Abteilung sind Aufklärung und

Prof. Dr. med Uwe Janssens

Fortschritte Derartige Erfolge wurden einerseits ermöglicht aufgrund modernster technischer Ausrüstung und organisatorisch optimierter Konzepte mit klar strukturierten Notfallmaßnahmen. Zunehmend werden auch bei über 80-jährigen Herz-Patienten minimalinvasive Eingriffe in den Herzkatheterlaboren durchgeführt. Der Anteil älterer Patienten bei den HerzKreislauf-Erkrankungen entspricht der demografischen Entwicklung der Gesellschaft. Doch allgemein liegt das Durchschnittsalter der Infarktpatienten bei unter 50 Jahren. „Wir haben hier auch schon einen 21-jährigen mit Herzinfarkt behandelt, ebenso immer wieder Patienten zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr“, berichtet Oberarzt Dr. Andreas Niedeggen und erklärt: „Viele Menschen ignorieren die häufig propagierten Hinweise auf Risikofaktoren einfach. Das sind sowohl Raucher, aber auch übergewichtige und zuckerkranke Patienten sowie Betroffene mit hohem Blutdruck oder erhöhten Blutfetten. Entwöhnungen vom Rauchen oder Ernährungsumstellungen scheitern nicht selten am sozialen Umfeld, in dem weiter geraucht wird und weiter mit falscher Ernährung und fehlender Bewegung konstant an einer Schädigung der Herzkranzgefäße gearbeitet wird. Diese werden dann durch Ablagerungen von Cholesterin, Blutplättchen und Kalk derart verengt, dass der Herzmuskel nicht

mehr richtig arbeiten kann und der Patient Druckschmerzen spürt. Leider werden auch diese oftmals noch nicht ernst genommen und es gibt erst Alarm, wenn eine Gefäßstelle durch die Ablagerungen verschlossen ist. Denn dann wird die Blutversorgung des Herzmuskels unterbrochen und es kommt zu einem Herzinfarkt. Keine Zeit verlieren Doch im Gegensatz zu verkalkten oder verstopften Leitungen in einem baulichen Rohrsystem können die filigranen Herzkranzgefäße nicht mal eben durch eine Rohrreinigung freigemacht werden oder sogar durch einen Austausch der Rohre ersetzt werden. Die Ablagerungen bleiben bestehen, obwohl dank modernster Technik mittels Stent-Einsatz und Ballon-Dilatation eine Engstelle gedehnt werden kann. Aber im Gegensatz zu verstopften Leitungen daheim duldet die Sanierung und Rettung des Herzens keinen zeitlichen Aufschub. Von Umwegen bei der Abklärung unklarer Brustschmerzen oder sogar dem Warten auf Feierabend bei typischen Warnzeichen für einen Infarkt rät die schnelle Eingreiftruppe um Prof. Dr. Uwe Janssens deswegen dringend ab. Denn der Kampf gegen den Tod durch Herzinfarkt ist auch ein Wettlauf mit der Zeit. Schon sechs Stunden nach dem Verschluss eines Herzkranzgefäßes stirbt die letzte Zelle des Herzmuskels ab, in der Zwischenzeit wird das Herz zunehmend irreparabel geschädigt.

Einzugsgebiet zugute kommen. Sei es mit der Inbetriebnahme der Herzkatheterlabore, aber auch mit einem dreistufigen interdisziplinären Pflegesystem – gemeinsam mit der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin.

Prävention weitere Herzensangelegenheiten des kardiologischen Teams. Denn oft kann durch gezielte Vorbeugung das weitere Fortschreiten einer Erkrankung der Herzkranzgefäße oder einer anderen HerzKreislauf-Erkrankung verhindert werden. Seit Bestehen der Abteilung wurde kontinuierlich mit wichtigen Maßnahmen eine Optimierung der Behandlungsmöglichkeiten fortgesetzt, die einem großen

Wieder gut getaktet Bereits seit mehr als 20 Jahren werden am St.-Antonius-Hospital in Kooperation mit der Klinik für Allgemeinchirurgie erfolgreich Herzschrittmacher implantiert. Speziell zur detaillierten Diagnostik von Herzrhythmusstörungen führen die Experten elektrophysiologische Untersuchungen im Herzkatheterlabor mit mehreren Elektrodenkathetern durch. Dank modernster Ausstattung und entsprechend geschulter Mediziner arbeitet die Klinik für Kardiologie mit allen etablierten Schrittmacherverfahren; zudem werden seit Dezember 2006 auch eigenständig Automatische Implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren, AICD, eingesetzt. Diese wurden speziell für Patienten mit schwerer Herzschwäche und einem erhöhten Risiko für plötzlichen Herztod sowie nachgewiesener bösartiger Rhythmusstörungen entwickelt. Während ein Herzschrittmacher das Herz – beispielsweise bei Patienten mit Vorhofflimmern - durch Stromimpulse unterstützt, im Rhythmus zu bleiben, erkennt der AICD lebensbedrohliche Rhythmusstörungen und gibt dann einen elektrischen Schock ab, um ein stark geschwächtes Herz wieder in den richtigen Takt zu bringen. Zudem gibt es je nach persönlicher Indikation die Möglichkeit, einen Dreikammer-ICD bei Patienten einzusetzen, die unter einer hochgradigen Herzschwäche leiden, welche medikamentös nicht genügend verbessert werden kann.

Informationsfilme Die Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin hat Informationsfilme zum Thema "Herzinfarkt" sowie "HerzkatheterUntersuchung" produziert, die Sie auf unserer Homepage im Bereich des Klinikauftritts einsehen können. www.sah-eschweiler.de/medizinische-fachbereiche/ innere-medizin-und-internistische-intensivmedizin/informationsfilme 6

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Dazu gehören neben einer hochmodernen Interdisziplinären Intensivstation auch die INA, die Internistische Notaufnahmestation mit „Chest-Pain-Unit“ zur Abklärung von unklaren Schmerzen im Brustbereich. Sowie als jüngster Spross des dreistufigen Pflegesystems die IMC, Intermediate Care Station, welche als Übergangsstation zwischen Normal- und Intensivstation optimal auf die Kontrolle von Patienten eingestellt ist, die zwar detailliert überwacht, aber nicht beatmet werden müssen.

IM HERZKATHETERLABOR

Mit gleich zwei Herzkathetermessplätzen kommt der Kardiologie am St.-Antonius-Hospital regional wie überregional eine besondere Bedeutung zu. Denn mit der Hightech-Untersuchung im Herzkatheterlabor können sich krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße ebenso erkennen lassen wie Beeinträchtigungen anderer Teile des Herzens. Dabei dient die sogenannte KoronarAngiographie dazu, Art und Umfang der Herzerkrankung festzustellen. Doch wie funktioniert eine Herzkatheter-Untersuchung überhaupt und was müssen die Patienten vorher und nachher beachten? Um den Patienten mögliche Schwellenängste zu nehmen, setzt das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Janssens auf gründliche Information und Beratung. Vor der Katheteruntersuchung Sofern die Patienten sich noch nicht stationär im Haus befinden, sollten sie sich auf jeden Fall zur Untersuchung bringen lassen. „Grundsätzlich sollten Medikamente – auch Aspirin – wie gewohnt mit etwas Wasser eingenommen werden. Ausnahmen bilden Blutverdünner wie Markumar sowie bestimmte Medikamente zur Behandlung von Blutzucker, besonders Metformin“, erklärt Oberarzt Dr. Andreas Niedeggen und betont: „Die Medikamente sollten mitgebracht werden; wir besprechen vorab alle Maßnahmen ausführlich – auch, ob die Patienten in der Arteria

femoralis, der Oberschenkelarterie in Höhe der Leistenbeuge, punktiert werden oder wie zunehmend üblich in der Arteria radialis, der Handgelenksarterie. Die Patienten dürfen nichts essen und trinken vor der Untersuchung und sollten bis auf das Glas Wasser zu Medikamenten absolut nüchtern erscheinen.“ Die Herzkatheteruntersuchung Vor der Untersuchung erfolgt eine örtliche Betäubung der Einstichstelle. Dann führt der Kardiologe einen sehr feinen Schlauch, den Katheter, bis zur linken Herzkammer. Durch diesen Schlauch wird gleichzeitig ein allgemein gut verträgliches Kontrastmittel gespritzt. Dadurch können die Herzkranzgefäße auf einem Röntgengerät gut dargestellt werden und Einengungen, sogenannte Stenosen, sowie Gefäßverschlüsse sind klar erkennbar. Anhand dieser Aufnahmen fällt eine Entscheidung entweder hinsichtlich einer medikamentösen Behandlung oder für eine Ballon-Dilatation, bei der eine Gefäßstelle ausgedehnt wird. „Da Verengungen der Herzkranzgefäße vielfach durch Ablagerungen von Fett und Kalk hervorgerufen werden, können wir durch eine Aufweitung wieder für einen ungehinderten Blutfluss sorgen. Um die Gefäßwand zu stabilisieren, wird oft ein Stent eingesetzt. Das ist ein kleines Gitterröhrchen aus Metall, auf dessen Oberfläche auch Medikamente haften können“, erläutert Dr. Niedeggen. Der Transport von Stent oder Ballon zum Herzen erfolgt dabei

AMBULANTE KARDIOLOGISCHE REHA AM E UREGIOR EHAZ ENTRUM

jeweils minimalinvasiv durch den speziellen Herzkatheter. Der Stent bleibt im Gefäß und heilt mit der Zeit ein. Nach der Untersuchung wird die Einstichstelle mit einem Druckverband oder einem Drucksystem verschlossen. Die Komplikationsrate bei und nach Herzkatheteruntersuchungen sei äußerst gering, betont Prof. Janssens. Allerdings müssen die Patienten sich auch nach der Untersuchung hierzu an wichtige Regeln halten.

Sie ist einzigartig in der Region und bietet die ideale Ergänzung zur Kardiologie mit den Herzkatheter-Laboren im St.-Antonius-Hospital: die ambulante kardiologische Rehabilitation am EuregioRehaZentrum, ERZ. Ob nach einem Herzinfarkt oder dem Einsatz von Stent, Bypass oder Herzklappe, 95% der Patienten in der kardiologischen Reha waren kürzlich von einer koronaren Herzerkrankung betroffen. Der Leiter des kardiologischen Bereiches im EuregioRehaZentrum, Dr. Matthias Ploch, und der Chefarzt des ERZ, Dr. Eberhardt Schneider, informieren aktuell über die kardiologische Reha im umfangreich sanierten und modernisierten EuregioRehaZentrum.

Nach der Untersuchung Zwar hat eine Punktion über die Arteria radialis mit einem reduzierten Blutungsrisiko, weniger Schmerzen und schnellerer Mobilität klare Vorteile, doch ist dieses Verfahren nicht für alle Patienten geeignet. Patienten, die über die Beinarterie punktiert wurden, dürfen sich in den ersten vier Stunden nach der Herzkatheteruntersuchung weder aufsetzen noch aufstehen. Das Bein auf der Einstichseite sollten sie in der Leiste gebeugt halten. Auch nach der Entlassung gilt 3-4 Tage lang absolute körperliche Schonung. „Beim Treppensteigen bitte vor allem das gesunde Bein belasten. Lasten heben, aber auch Fahrradfahren ist vier Wochen nach der Untersuchung streng verboten, damit die punktierte Stelle gut abheilen kann. Zudem sollten alle unsere Patienten die weiteren Kontrolltermine nicht versäumen und bei Unklarheiten lieber einmal zu viel nachfragen als etwas riskieren“, rät Dr. Niedeggen.

Welche Vorteile bietet die ambulante kardiologische Reha am EuregioRehaZentrum für den herzkranken Patienten im Vergleich zu einer stationären Anschlussheilbehandlung? Dr. Ploch: „Sofern der Patient in seinem häuslichen Umfeld versorgt ist und zudem entsprechend mobil und körperlich belastbar ist, bietet unsere ambulante Rehabilitation gleich mehrere wichtige Vorteile. Denn hier können wir ihn wohnortnah und auf kurzen Wegen optimal wiedereingliedern. Die ambulante Reha wird ja nicht nur aus Kostengründen vom Gesetzgeber und den Rentenkassen grundsätzlich der stationären Reha vorgezogen, sondern auch und vor allem deswegen, weil die Patienten hier problemlos weiterhin Kontakte zu Familie, Freunden, aber auch zu Arbeitskollegen und zum Hausarzt halten können.“ In den acht Jahren ihres Bestehens hat sich die ambulante kardiologische Rehabilitation am ERZ einen sehr guten Ruf aufgebaut. Wie stellen Sie kontinuierlich eine so hohe Qualität sicher? Dr. Schneider: „Da wir ebenfalls Mitglied im Kardiologischen Kompetenznetz der Uniklinik RWTH Aachen sind, steht Dr. Ploch dort sowohl als Internist und Arzt für Kardiologie wie auch als Arzt für Rehabilitationswesen in einem regelmäßigen Austausch mit anderen Experten. Dem Netzwerk unter der Leitung von Prof. Marx gehören neben Klinikärzten auch niedergelassene kardiologische Experten und Hausärzte an. So haben unsere Patienten immer die Gewähr, nach einheitlichen Kriterien verlässlich auf eine Rückkehr in ihr gewohntes Lebensumfeld vorbereitet zu werden. Die Zufriedenheit der Patienten, also das subjektive Erfolgsempfinden

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durch die ambulante Kardio-Reha, wird sowohl hausintern anonym und im Abschlussgespräch abgefragt wie auch extern – beispielsweise durch Rentenversicherungsträger. Die jeweilige Auswertung erfolgt unabhängig von renommierten Instituten. Aufgrund hervorragender Ergebnisse solcher externer Befragungen wurden wir auch von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland für ein Präventionsprojekt ausgewählt. Dieser vorbeugende Aspekt unserer Arbeit rundet optimal das ganzheitliche Konzept unseres Hauses ab.“

Was ist so besonders am Konzept der ambulanten kardiologischen Reha am ERZ und was ist typisch für die ERZ-Patienten? Dr. Ploch: „Es ist ein Konzept möglichst kurzer Wege und optimaler individueller Wiedereingliederung, bei dem Experten verschiedener Bereiche immer den Patienten im Mittelpunkt sehen. Das fängt an mit dem Reha-Service vor Ort, bei dem wir nach Anforderung über den Sozialdienst bereits beim stationären Aufenthalt in der Klinik mit dem Patienten eine Empfehlung für eine stationäre oder ambulante Reha besprechen. Der Sozialdienst des Hospitals steht mit Rat und Tat bei der Beantragung von Hilfen und dem Ausfüllen von Formularen zur Seite. Unsere Kardio-Reha-Therapiegruppen haben eine gut überschaubare Größe von maximal acht Patienten. So können alle Experten optimal auf den Einzelnen eingehen. Das ist ebenso wichtig in der ersten Woche, in der besonders sportlich untrainierte Patienten Motivation benötigen wie auch beim gemeinsamen Vorbereiten und Zubereiten gesunder Ernährung. Viele von ihnen haben sich jahrelang nicht sportlich betätigt und sind übergewichtig. Leider sind die Deutschen

mittlerweile Europameister der Übergewichtigen. Hier setzen wir ebenso an mit Bewegung und gesunder Ernährung wie auch bei einem anderen Thema, dem Rauchen. Denn nach wie vor ist Rauchen der Risikofaktor Nr. 1 für einen Herzinfarkt. Aber auch die Kombination von familiärer Veranlagung und einem Risikofaktor wird oft unterschätzt. Hier versuchen wir, mit einem abwechslungsreichen Stundenplan das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu stärken. Damit dieser Erfolg möglichst nachhaltig ist, empfehlen wir auch die Beantragung von Zuschüssen für nachfolgende Maßnahmen, beispielsweise in einer Herzsportgruppe im Verein für Sport und Gesundheit am hiesigen Hospital oder bei einem geeigneten Angebot in Wohnortnähe der Patienten.“ Wie groß ist der Einzugsbereich der ambulanten kardiologischen Reha und was schätzen die Patienten besonders an der Einrichtung? Dr. Ploch: „Der Einzugsbereich reicht über die StädteRegion Aachen und große Teile des Kreises Düren bis weit in den Kreis Heinsberg hinein, teilweise bis nach Erkelenz. Die nächsten ambulanten kardiologischen Reha-Einrichtungen sind in der Region Köln-Bonn und in Mönchengladbach. Die Patienten schätzen nicht nur die funktionelle Geräteausstattung und die freundliche Atmosphäre hier im Haus, sondern ebenso die gut erreichbare Lage im Herzen der Stadt und das oft familiäre Klima in den Therapiegruppen. In so angenehmer Umgebung macht nicht nur das Bewegungs- und Entspannungstraining Spaß, auch Inhalte wie Ernährungslehre lassen sich in unserer modernen Lehrküche prima theoretisch und praktisch vermitteln.“

IM HERZKATHETERLABOR

Mit gleich zwei Herzkathetermessplätzen kommt der Kardiologie am St.-Antonius-Hospital regional wie überregional eine besondere Bedeutung zu. Denn mit der Hightech-Untersuchung im Herzkatheterlabor können sich krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße ebenso erkennen lassen wie Beeinträchtigungen anderer Teile des Herzens. Dabei dient die sogenannte KoronarAngiographie dazu, Art und Umfang der Herzerkrankung festzustellen. Doch wie funktioniert eine Herzkatheter-Untersuchung überhaupt und was müssen die Patienten vorher und nachher beachten? Um den Patienten mögliche Schwellenängste zu nehmen, setzt das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Janssens auf gründliche Information und Beratung. Vor der Katheteruntersuchung Sofern die Patienten sich noch nicht stationär im Haus befinden, sollten sie sich auf jeden Fall zur Untersuchung bringen lassen. „Grundsätzlich sollten Medikamente – auch Aspirin – wie gewohnt mit etwas Wasser eingenommen werden. Ausnahmen bilden Blutverdünner wie Markumar sowie bestimmte Medikamente zur Behandlung von Blutzucker, besonders Metformin“, erklärt Oberarzt Dr. Andreas Niedeggen und betont: „Die Medikamente sollten mitgebracht werden; wir besprechen vorab alle Maßnahmen ausführlich – auch, ob die Patienten in der Arteria

femoralis, der Oberschenkelarterie in Höhe der Leistenbeuge, punktiert werden oder wie zunehmend üblich in der Arteria radialis, der Handgelenksarterie. Die Patienten dürfen nichts essen und trinken vor der Untersuchung und sollten bis auf das Glas Wasser zu Medikamenten absolut nüchtern erscheinen.“ Die Herzkatheteruntersuchung Vor der Untersuchung erfolgt eine örtliche Betäubung der Einstichstelle. Dann führt der Kardiologe einen sehr feinen Schlauch, den Katheter, bis zur linken Herzkammer. Durch diesen Schlauch wird gleichzeitig ein allgemein gut verträgliches Kontrastmittel gespritzt. Dadurch können die Herzkranzgefäße auf einem Röntgengerät gut dargestellt werden und Einengungen, sogenannte Stenosen, sowie Gefäßverschlüsse sind klar erkennbar. Anhand dieser Aufnahmen fällt eine Entscheidung entweder hinsichtlich einer medikamentösen Behandlung oder für eine Ballon-Dilatation, bei der eine Gefäßstelle ausgedehnt wird. „Da Verengungen der Herzkranzgefäße vielfach durch Ablagerungen von Fett und Kalk hervorgerufen werden, können wir durch eine Aufweitung wieder für einen ungehinderten Blutfluss sorgen. Um die Gefäßwand zu stabilisieren, wird oft ein Stent eingesetzt. Das ist ein kleines Gitterröhrchen aus Metall, auf dessen Oberfläche auch Medikamente haften können“, erläutert Dr. Niedeggen. Der Transport von Stent oder Ballon zum Herzen erfolgt dabei

AMBULANTE KARDIOLOGISCHE REHA AM E UREGIOR EHAZ ENTRUM

jeweils minimalinvasiv durch den speziellen Herzkatheter. Der Stent bleibt im Gefäß und heilt mit der Zeit ein. Nach der Untersuchung wird die Einstichstelle mit einem Druckverband oder einem Drucksystem verschlossen. Die Komplikationsrate bei und nach Herzkatheteruntersuchungen sei äußerst gering, betont Prof. Janssens. Allerdings müssen die Patienten sich auch nach der Untersuchung hierzu an wichtige Regeln halten.

Sie ist einzigartig in der Region und bietet die ideale Ergänzung zur Kardiologie mit den Herzkatheter-Laboren im St.-Antonius-Hospital: die ambulante kardiologische Rehabilitation am EuregioRehaZentrum, ERZ. Ob nach einem Herzinfarkt oder dem Einsatz von Stent, Bypass oder Herzklappe, 95% der Patienten in der kardiologischen Reha waren kürzlich von einer koronaren Herzerkrankung betroffen. Der Leiter des kardiologischen Bereiches im EuregioRehaZentrum, Dr. Matthias Ploch, und der Chefarzt des ERZ, Dr. Eberhardt Schneider, informieren aktuell über die kardiologische Reha im umfangreich sanierten und modernisierten EuregioRehaZentrum.

Nach der Untersuchung Zwar hat eine Punktion über die Arteria radialis mit einem reduzierten Blutungsrisiko, weniger Schmerzen und schnellerer Mobilität klare Vorteile, doch ist dieses Verfahren nicht für alle Patienten geeignet. Patienten, die über die Beinarterie punktiert wurden, dürfen sich in den ersten vier Stunden nach der Herzkatheteruntersuchung weder aufsetzen noch aufstehen. Das Bein auf der Einstichseite sollten sie in der Leiste gebeugt halten. Auch nach der Entlassung gilt 3-4 Tage lang absolute körperliche Schonung. „Beim Treppensteigen bitte vor allem das gesunde Bein belasten. Lasten heben, aber auch Fahrradfahren ist vier Wochen nach der Untersuchung streng verboten, damit die punktierte Stelle gut abheilen kann. Zudem sollten alle unsere Patienten die weiteren Kontrolltermine nicht versäumen und bei Unklarheiten lieber einmal zu viel nachfragen als etwas riskieren“, rät Dr. Niedeggen.

Welche Vorteile bietet die ambulante kardiologische Reha am EuregioRehaZentrum für den herzkranken Patienten im Vergleich zu einer stationären Anschlussheilbehandlung? Dr. Ploch: „Sofern der Patient in seinem häuslichen Umfeld versorgt ist und zudem entsprechend mobil und körperlich belastbar ist, bietet unsere ambulante Rehabilitation gleich mehrere wichtige Vorteile. Denn hier können wir ihn wohnortnah und auf kurzen Wegen optimal wiedereingliedern. Die ambulante Reha wird ja nicht nur aus Kostengründen vom Gesetzgeber und den Rentenkassen grundsätzlich der stationären Reha vorgezogen, sondern auch und vor allem deswegen, weil die Patienten hier problemlos weiterhin Kontakte zu Familie, Freunden, aber auch zu Arbeitskollegen und zum Hausarzt halten können.“ In den acht Jahren ihres Bestehens hat sich die ambulante kardiologische Rehabilitation am ERZ einen sehr guten Ruf aufgebaut. Wie stellen Sie kontinuierlich eine so hohe Qualität sicher? Dr. Schneider: „Da wir ebenfalls Mitglied im Kardiologischen Kompetenznetz der Uniklinik RWTH Aachen sind, steht Dr. Ploch dort sowohl als Internist und Arzt für Kardiologie wie auch als Arzt für Rehabilitationswesen in einem regelmäßigen Austausch mit anderen Experten. Dem Netzwerk unter der Leitung von Prof. Marx gehören neben Klinikärzten auch niedergelassene kardiologische Experten und Hausärzte an. So haben unsere Patienten immer die Gewähr, nach einheitlichen Kriterien verlässlich auf eine Rückkehr in ihr gewohntes Lebensumfeld vorbereitet zu werden. Die Zufriedenheit der Patienten, also das subjektive Erfolgsempfinden

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durch die ambulante Kardio-Reha, wird sowohl hausintern anonym und im Abschlussgespräch abgefragt wie auch extern – beispielsweise durch Rentenversicherungsträger. Die jeweilige Auswertung erfolgt unabhängig von renommierten Instituten. Aufgrund hervorragender Ergebnisse solcher externer Befragungen wurden wir auch von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland für ein Präventionsprojekt ausgewählt. Dieser vorbeugende Aspekt unserer Arbeit rundet optimal das ganzheitliche Konzept unseres Hauses ab.“

Was ist so besonders am Konzept der ambulanten kardiologischen Reha am ERZ und was ist typisch für die ERZ-Patienten? Dr. Ploch: „Es ist ein Konzept möglichst kurzer Wege und optimaler individueller Wiedereingliederung, bei dem Experten verschiedener Bereiche immer den Patienten im Mittelpunkt sehen. Das fängt an mit dem Reha-Service vor Ort, bei dem wir nach Anforderung über den Sozialdienst bereits beim stationären Aufenthalt in der Klinik mit dem Patienten eine Empfehlung für eine stationäre oder ambulante Reha besprechen. Der Sozialdienst des Hospitals steht mit Rat und Tat bei der Beantragung von Hilfen und dem Ausfüllen von Formularen zur Seite. Unsere Kardio-Reha-Therapiegruppen haben eine gut überschaubare Größe von maximal acht Patienten. So können alle Experten optimal auf den Einzelnen eingehen. Das ist ebenso wichtig in der ersten Woche, in der besonders sportlich untrainierte Patienten Motivation benötigen wie auch beim gemeinsamen Vorbereiten und Zubereiten gesunder Ernährung. Viele von ihnen haben sich jahrelang nicht sportlich betätigt und sind übergewichtig. Leider sind die Deutschen

mittlerweile Europameister der Übergewichtigen. Hier setzen wir ebenso an mit Bewegung und gesunder Ernährung wie auch bei einem anderen Thema, dem Rauchen. Denn nach wie vor ist Rauchen der Risikofaktor Nr. 1 für einen Herzinfarkt. Aber auch die Kombination von familiärer Veranlagung und einem Risikofaktor wird oft unterschätzt. Hier versuchen wir, mit einem abwechslungsreichen Stundenplan das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu stärken. Damit dieser Erfolg möglichst nachhaltig ist, empfehlen wir auch die Beantragung von Zuschüssen für nachfolgende Maßnahmen, beispielsweise in einer Herzsportgruppe im Verein für Sport und Gesundheit am hiesigen Hospital oder bei einem geeigneten Angebot in Wohnortnähe der Patienten.“ Wie groß ist der Einzugsbereich der ambulanten kardiologischen Reha und was schätzen die Patienten besonders an der Einrichtung? Dr. Ploch: „Der Einzugsbereich reicht über die StädteRegion Aachen und große Teile des Kreises Düren bis weit in den Kreis Heinsberg hinein, teilweise bis nach Erkelenz. Die nächsten ambulanten kardiologischen Reha-Einrichtungen sind in der Region Köln-Bonn und in Mönchengladbach. Die Patienten schätzen nicht nur die funktionelle Geräteausstattung und die freundliche Atmosphäre hier im Haus, sondern ebenso die gut erreichbare Lage im Herzen der Stadt und das oft familiäre Klima in den Therapiegruppen. In so angenehmer Umgebung macht nicht nur das Bewegungs- und Entspannungstraining Spaß, auch Inhalte wie Ernährungslehre lassen sich in unserer modernen Lehrküche prima theoretisch und praktisch vermitteln.“