1. Wer hat geschrieben?

Aufbruch Bibel: Bibel: Die Offenbarung Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Nach der Katastrophe von Fukushima, grassiert in Deutschland der Eh...
Author: Theresa Ursler
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Aufbruch Bibel: Bibel: Die Offenbarung Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Nach der Katastrophe von Fukushima, grassiert in Deutschland der Ehec-Erreger. Experten sprechen bereits von einer Epidemie. Dazu der heißeste und trockenste Frühling seit der Wetteraufzeichnung in Deutschland und die verheerenden Stürme in den USA. Für Bibelkenner sieht das alles verdächtig nach Endzeit, Weltuntergang und Apokalypse aus. Kein Wunder also, wenn Prediger, wie der US-Prediger Harold Camping den Weltuntergang vorhersagen. Verheerend allerdings, wenn dabei ein konkretes Datum wie der 21. Mai genannt wird und die Apokalypse anschließend dann doch ausfällt. „Nachdem die Apokalypse ausgefallen ist, müssen die Jünger des Weltuntergangs-Propheten jetzt wieder mit ihrem normalen Leben zurechtkommen. ... So wie John Ramsey (25) aus Harrison: Er glaubte Camping, dass am 21. Mai die Apokalypse beginnen würde mit Erdbeben auf der ganzen Welt, und dass nur die wahren Gläubigen den Katastrophen entgehen würden. Doch er wartete vergeblich. Wie viele andere hatte Ramsey seinen Job aufgegeben, dem Radio-Sender des Weltuntergangs-Propheten „mehrere Tausend Dollar“ gespendet. Und zusammen mit Familienmitgliedern hatte er in New York Info-Blättchen zum Weltuntergang verteilt. ... Noch immer zweifelt Ramsey nicht an den düsteren Prophezeiungen des greisen Predigers: „Es ist nicht Campings Schuld. Ich habe die Bibel gelesen, alles lief darauf hinaus.“ Sein Geld will er trotzdem nicht wieder haben. ... Andere, wie Gary Vollmer, sind überzeugt: Der Weltuntergang ist nur verschoben. „Er wird am 21. Oktober stattfinden“, sagt er. Der Prediger selbst, der sich auf seinem Anwesen in Oakland verschanzt hat, schweigt bisher. Er sei „verwirrt“ und „völlig perplex“, teilte seine Ehefrau mit.“ © http://www.bild.de/news/ausland/weltuntergang/suchen-job-18031276.bild.html

Gerade das letzte Buch der Bibel – die Offenbarung – lädt uns auf den ersten Blick ja auch geradezu zum wilden Spekulieren und zur Endzeiteuphorie ein.

1. Wer hat geschrieben? Offenbarung 1, Vers 1 bis 8 (Einheitsübersetzung): Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss; und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt. Dieser hat das Wort Gottes und ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Predigt in der Freien evangelischen Gemeinde Krefeld vom 5. Juni 2011 // © Pastor Siegfried Ochs — http://www.siegiochs.de

das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er geschaut hat. Selig, wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von Ihm, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron und von Jesus Christus; er ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Er liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut; er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde werden seinetwegen jammern und klagen. Ja, amen. Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung. „An vier Stellen des Buches sich

(1,9)

(1,1 ; 1,4 ; 1,9 ; 22,8)

nennt sich der Verfasser Johannes und bezeichnet

als Bruder der Adressaten und Mitteilhaber an ihrer Bedrängnis. Nirgends erhebt er

ausdrücklich den Anspruch, zum Kreis der zwölf Apostel zu gehören; wohl aber verlangt er, als Prophet anerkannt und gehört zu werden (1,1-3 ; 22,6).“ Alfred Wikenhauser, Einleitung in das Neue Testament, Freiburg 1953, Seite 394

Auch wenn Johannes sich in diesem Buch nicht ausdrücklich als der Apostel Johannes zu erkennen gibt, und es große Unterschiede zwischen der Offenbarung und seinem Evangelium gibt, so spricht für eine Abfassung durch den Apostel Johannes doch folgendes: - Die Offenbarung fand nach ihrer Abfassung schnell eine weite Verbreitung. Die Schrift eines Unbekannten wäre sicherlich nicht ernst genommen worden. - Die ältesten Kanonverzeichnisse im 2.Jahrhundert führen alle dieses Buch auf. „Die altkirchliche Überlieferung nennt als Verfasser Johannes, den Apostel. Der älteste Zeuge dafür ist der Märtyrer Justin in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon (151-155 n. Chr. verfasst).“ Alfred Wikenhauser, Einleitung in das Neue Testament, Freiburg 1953, Seite 394

- Alle frühe Kritik

(Anfang des 3.Jhd.)

an der Verfasserschaft des Johannes gründet sich in einer

Abneigung gegen dieses Buch. Da der Apostel Johannes eine angesehene Persönlichkeit war, konnte man in der frühen Kirche keine offene Kritik gegen ein Buch dieses Apostels anbringen. So stellte man stattdessen die Verfasserschaft in Frage. Damit war der Weg frei zur Kritik an diesem Buch, die bis heute nicht verstummt ist. In seinem Kommentar zur Offenbarung macht Adolf Pohl auf einen interessanten Hinweis der Geschichte

aufmerksam: „Tertullian berichtet um 200, dass Kaiser Domitian in der

beginnenden Verfolgungszeit nicht nur jene beiden Verwandten Jesu, sondern auch den letzten Augenzeugen der Lebenszeit Jesu, Johannes den Alten, der die Gemeinden der Provinz Asien ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Predigt in der Freien evangelischen Gemeinde Krefeld vom 5. Juni 2011 // © Pastor Siegfried Ochs — http://www.siegiochs.de

von Ephesus aus leitete, nach Rom bringen ließ. In Rom habe er ihn verhören und foltern lassen (die Überlieferung spricht von Eintauchen in heißes Öl) und dann nach Patmos verbannt. Sollte diese Nachricht zutreffen, ständen hinter der Schilderung der Offenbarung von der Sieben-Hügel-Stadt mit ihrem ungeheueren Luxus und verführerischem Blendwerk, mit Stolz und Lastern, mit Terror und Blutvergießen und mit ihrer ganzen Gerichtsreife bittere, persönliche Romerfahrungen.“ Adolf Pohl, Die Offenbarung des Johannes, 1.Teil, Wuppertal 1983, Seite 30 - 31

Der Absender dieses Briefes steht m.E. fest! Es ist Johannes, der Apostel. Sicher, er schreibt nicht in eigener Regie und Verantwortung, sondern im Auftrag eines anderen, im Auftrag Jesu Christi. Und so kann man es auch direkt im ersten Vers dieses Briefes lesen: Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss. Des Öfteren bekomme ich einen Brief, unter dem steht: „Nach Diktat verreist“. So ein Brief hat auch zwei Absender: Einer hat den Brief geschrieben, und ein anderer hat ihn diktiert. In unserem Brief haben wir es also ganz genau genommen auch mit zwei Absendern zu tun: Dem Apostel Johannes als dem Ausführenden und dem erhöhten Herrn Jesus Christus als dem Auftraggeber. Weil der Schreiber Johannes also nicht unwichtig ist, um diesen Brief verstehen zu können, sollten wir uns den Ort und die Zeit dieses Schreibens anschauen.

2. Wann und wo wurde dieser Brief geschrieben? Das Buch selbst gibt uns den entscheidenden Hinweis über den Ort der Abfassung in Kapitel 1, Vers 9: die Insel Patmos im Ägäischen Meer. Die meisten Ausleger sind der Ansicht, dass das Buch um 95 n.Chr. unter der Herrschaft Domitians entstanden ist. Auf diesen römischen Kaiser treffen auch am ehesten einzelne Anspielungen in der Offenbarung (z.B. die „666“ aus Kapitel 13,18) zu. Domitian

(81 - 96 n.Chr.)

„war nämlich der erste Kaiser, der seit 86 in aller Form und allgemein

beanspruchte, was Gottes ist, also die göttliche Verehrung seiner Person. ... Der Seher von Patmos sah im Zusammenhang mit dem neuen Staatskult eine ganz neue Lage heraufkommen und bereitete die Gemeinde darauf vor. ... Die Nachwelt nannte Domitian einen Bluthund, eine Höllenbestie, die in ihrer Höhle sitzt und Blut leckt. Sie sprach von der arroganten Visage des Tyrannen. ... Im Jahre 86 n.Chr. ließ Domitian sich als erster römischer Kaiser amtlich „Gott der Herr“ nennen. Sein Palast galt als Heiligtum, sein Thron als Göttersitz. ... Kaiserliche Sendschreiben begannen: „Der Herr unser Gott befiehlt“, und die Bluturteile: „Es hat dem Herrn unserem Gott in seiner Gnade gefallen“.“ Adolf Pohl, Die Offenbarung des Johannes, 1.Teil, Wuppertal 1983, Seite 23

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3. An wen ist dieser Brief adressiert? Die Offenbarung wird in Kapitel 1, Vers 4 bis 8 und Kapitel 22, Vers 21 deutlich als ein Brief gekennzeichnet. Als Adressaten werden in Kapitel 1, Vers 4 die sieben Gemeinden in der Provinz Asien angesprochen. Die Bezeichnung Asien deckt sich nicht mit dem heutigen Asien. Die Provinz Asien umfasste damals lediglich das westliche Drittel der heutigen Türkei. „Die weiteste Entfernung zwischen den sieben erwähnten Städten, nämlich zwischen Pergamon und Laodizea... entspricht etwa der Luftlinie von Berlin nach Hamburg (225 km).“ Adolf Pohl, Die Offenbarung des Johannes, 1.Teil, Wuppertal 1983, Seite 25

Diese Provinz Asien war damals römisches Verwaltungsgebiet mit einer Zivilverwaltung und in seiner Bedeutung für die damalige Welt vergleichbar mit dem heutigen Europa. Diese Provinz war eine der Drehscheiben der Welt, Umschlagplatz für Waren von Ost nach West und Lieferant für neues religiöses Gedankengut. Die Bevölkerung war bunt gemischt und gehörte zur Elite der Weltbevölkerung. Eine hohe Kultur, Architektur und Medizin zeichneten dieses Fleckchen Erde aus. Die Adressaten der Offenbarung werden in den Kapiteln 2 und 3 als die Gemeinden „Ephesus“, „Smyrna“, „Pergamon“, „Thyatira“, „Sardes“, „Philadelphia“ und „Laodizea“ näher beschrieben. Es ist anzunehmen, dass diese Gemeinden in den 50er Jahren während der Missionsreisen des Paulus

(Apostelgeschichte 29, 1 und 10)

entstanden sind. Wahrscheinlich ist weiterhin, dass diese Provinz

nicht nur eine geistige Hochburg war, sondern auch ein geistliches Zentrum der damaligen Welt. Die Gemeinden dieser Provinz empfingen Briefe von Paulus, Petrus und von Johannes. Die Offenbarung - der letzte Brief Jesu Christi - ist in erster Linie also ein Gemeinderundbrief an sieben ganz genau benannte Gemeinden, die in einer aufkommenden Verfolgung stehen: http://www.siegiochs.de/off00.htm

Darüber hinaus ist dieser Brief an jede Gemeinde – auch an unsere Gemeinde - geschrieben. Offenbarung 22, Vers 6 bis 7 und Vers 10 (Einheitsübersetzung): Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr. Gott, der Herr über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme bald. Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält. Und er sagte zu mir: Versiegle dieses Buch mit seinen prophetischen Worten nicht! Denn die Zeit ist nahe.

4. Was wurde geschrieben?

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Die Offenbarung ist das einzige Buch dieser Art im Neuen Testament. Im Griechischen steht da „Apokalypse“, das bedeutet Neuen Testament

Enthüllung. Es gibt aber einige apokalyptische Passagen

im

(Matt.24, Mark.13, Luk.21, 1.Kor.15, 1.Thess.4, 2.Thess.2).

Johannes gebraucht die Sprache

der damals weit verbreiteten jüdisch-apokalyptischen

Literatur. Ca. 30 verschiedene Schriften rechnet man zur jüdisch-apokalyptischen Literatur. Sie sind um 160 v.Chr. zurzeit des Tyrannen Antiochus IV. Epiphanes entstanden und

werden

auch im Neuen Testament zitiert (z.B.: Judas 9: „Die Himmelfahrt des Mose“ / Judas 14: „Hennoch“). Daneben schöpft Johannes aus dem Alten Testament wie kein zweiter neutestamentlicher Schreiber. Allerdings scheint er in seinem Umgang mit der jüdisch-apokalyptischen Literatur und dem Alten Testament völlig „frei“ zu sein. Er kürzt, ergänzt und verändert einzelne prophetische Aussagen des AT. Obwohl er wie kein zweiter aus dem AT schöpft, schöpft er doch etwas völlig Neues. Die Offenbarung ist ganz nah beim Alten Testament und deutet es doch als in Christus erfüllt um, und somit distanziert sie sich wieder vom AT und seinen prophetischen Aussagen. Die meisten Ausleger fassen den Inhalt der Offenbarung mit zwei Stichwörtern zusammen: Trost und Ermahnung. Man kann den Inhalt und die Absicht dieses Buches auch mit dem 19. Vers des 1. Kapitels wiedergeben: Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und was danach geschehen wird. Dieser Vers ist wie ein Wegweiser durch die gesamte Offenbarung. Das Hauptthema dieses Buches ist das „Ich komme bald Jesu“ (22,7) und nicht das wilde Spekulieren über die Zeichen der Zeit. Die Hauptperson ist das Lamm, das für uns geschlachtet wurde und nicht der Teufel oder der Antichrist. Die Offenbarung sollte man mit einem Textmarker lesen und alles anstreichen, was über Jesus gesagt wird. Mit einer zweiten Farbe sollte man alle Zusagen anstreichen, die uns Christen gegeben werden. Der letzte Brief Jesu Christi behandelt die Zeit zwischen der Himmelfahrt Jesu und seiner Wiederkunft. Die scheinbar verschlüsselte Sprache war erstens typisch „jüdisch-apokalyptisch“ und zweitens eine notwendige „Geheimsprache“, um die sieben Gemeinden zur Zeit des Antichristen Domitian gefahrlos warnen zu können. So wie die ersten Christen als „Geheimzeichen“ den Fisch

(ICHTUS = Jesus Christus Gott Sohn Retter)

hatten, so wählt Johannes als

„Geheimsprache“ die jüdisch-apokalyptische Sprache. Heute würde er wahrscheinlich auch facebook nehmen. Darüber hinaus gilt dieser Brief aber immer noch und will uns Trost und Mahnung sein auf dem Weg unserem Herrn entgegen.

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Nach den Aussagen der Offenbarung leben wir als Gemeinde Jesu Christi nicht nur in der Zeit der Gnade, sondern zugleich in der Zeit des Antichristen und seiner Helfershelfer. Das 1. Siegel, das die große Trübsal einläutet - „Der weiße Reiter“ - der Antichrist - aus Kapitel 6 und seine drei Unheil bringenden Mitstreiter, die Krieg, Hunger und Tod heißen, reiten seit der Himmelfahrt Jesu Christi. Der weiße Reiter aus Kapitel 6 bzw. das 1.Tier aus Kapitel 13 und 17 sind aktiv in dieser Welt.

Wiktor Wasnezow: Die apokalyptischen Reiter (1887) http://de.wikipedia.org/wiki/Apokalyptische_Reiter

Der letzte Brief Jesu Christi ist eine Offenbarung über die Zeit, in der wir leben und über die Zeit, die noch kommt. Dieses Buch muss aber im Zusammenhang gelesen werden. „Sein Buch will die Leser dazu anleiten, sich weder von der Zeit- noch Welt-, noch Endgeschichte gefangen nehmen zu lassen, sondern sich dem Herrn aller Geschichte zuzuwenden. Die apokalyptischen Bilder sind konsequent auf Christus bezogen.“ © Gerhard Hörster, Einleitung und Bibelkunde zum Neuen Testament, Seite 199

Johannes erschwert uns das Lesen und Verstehen dadurch, dass er in der Zeit hin und her springt (Vergangenheit – Gegenwart - Zukunft) und dass er den Ort der Handlungen ständig wechselt (Himmel - Erde). Außerdem haben viele Bilder und Symbole eine doppelte Bedeutung (z.B.: 1.Tier, 2.Tier, Hure Babylon). Dieser Brief handelt zwar von 7 Siegeln, dennoch ist er verständlich und will von uns wahrgenommen werden! Die Offenbarung ist der letzte Brief Jesu Christi an uns geschrieben als Trost- und Mahnbuch! Sie ist aber nicht für wilde Endzeitfantasien gedacht, und sie gibt uns auch keine eindeutige ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Predigt in der Freien evangelischen Gemeinde Krefeld vom 5. Juni 2011 // © Pastor Siegfried Ochs — http://www.siegiochs.de

Wegbeschreibung der Endzeit an die Hand. Nach der biblischen Aussage des NT’s befinden wir uns seit der Himmelfahrt in der Endzeit. Seit den Zunahmen der Naturkatastrophen und dem Chaosmeiler Fukushima erscheinen manche Schreckensszenarien aus der Offenbarung bedrohlich nah gekommen zu sein. Als Christen rechnen wir mit dem Ende der Welt und dieses Ende kann schon heute sein. Aber wir glauben nicht an das Ende - damit rechnen wir - wir glauben an den kommenden Herrn und daran, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft. Unsere Botschaft lautet also nicht: Tod und Untergang, Endzeit und Apokalypse; sondern: Wiederkunft und Neuanfang. Wir glauben an den kommenden Herrn. Mit Jesu Wiederkunft kommt nicht das Ende, sondern der Anfang einer neuen Welt, einer Welt, in der allein Gott das Sagen hat, einer Welt, in der es keine Krankheit und kein Leid geben wird. Eine Welt, die so sein wird, wie Gott sich diese Welt ursprünglich gedacht hat. Jesus will uns trösten mit der Gewissheit, dass er kommt, und er fordert uns gleichzeitig heraus, bis dahin als seine Boten und Zeugen unterwegs zu sein! Zum Schluss wieder der Schlüsselvers nach Ernst Aebi, 1, Vers 8 (Luther): Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Damit sind wir am Ende unserer Übersicht über das NT angekommen. Auf Euren Stühlen findet Ihr einen entsprechenden Abriss über die acht Stationen unserer Reise beim Aufbruch Bibel durch das Neue Testament: http://www.SiegiOchs.de/bi10.pdf 27 Schriften von neun verschiedenen Verfassern in einem Zeitraum von rund 45 Jahren geschrieben. Es gibt kein antikes Buch, das historisch besser belegt ist als unser Neues Testament. Entscheidend ist allerdings nicht unser Wissen über dieses Buch, sondern unser Leben aus und mit dem Buch. Dabei geht es um mehr als nur um ein Buch. Es geht um die Einladung zu einer einzigartigen Liebesgeschichte, die gleichzeitig zu einer lebenslangen Entdeckungsreise werden kann, eine Lebensgeschichte mit dem eigentlichen Autor, dem menschgewordenen Gott: Jesus Christus. Jesus lädt uns ein, ihm zu vertrauen und mit ihm zu leben, auch wenn es in dieser Welt immer chaotischer zugehen wird.

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