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Gymnasium heute http://www.gymnasium.bildung-rp.de unter Service/Veröffentlichungen/Gymnasium heute Ausgabe 2/06 vom 15. Dezember 2006 Informationen...
Author: Arwed Giese
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Gymnasium heute http://www.gymnasium.bildung-rp.de unter Service/Veröffentlichungen/Gymnasium heute

Ausgabe 2/06 vom 15. Dezember 2006

Informationen für Regionale Fachberaterinnen und Fachberater an Gymnasien, Kollegs, Abendgymnasien und Integrierten Gesamtschulen

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur

Gymnasium heute, Ausgabe 2/06 vom 15. Dezember

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In eigener Sache Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, Das Jahr neigt sich dem Ende zu, wie immer herrscht um diese Zeit an den Schulen „Hochbetrieb“. Ich hoffe, dass Sie über die Weihnachtsferien ein wenig Ruhe finden können, im Januar geht es ja bereits wieder mit Abitur und Halbjahreswechsel in die Vollen. Für Ihre auch in diesem Jahr erfolgreiche und engagierte Arbeit herzlichen Dank. Beratung ist sicher nicht einfacher geworden, wenn Kompetenzorientierung nicht nur ein hohles Wort sein soll. Es freut mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr neue Fachberaterinnen und Fachberater finden und in ihre Aufgabe kommissarisch einweisen konnten: OStR’ Ute Albrecht, Gymnasium auf dem Asterstein, Koblenz RFB Französisch (Koblenz Nord) StR Klaus Barheier, Gymnasium Traben-Trarbach RFB Sozialkunde (Trier) OStR’ Dorothée Bauni, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz RFB Französisch (Rheinhessen), Französisch bilingual (landesweit) StR Christian Becker, Martinus-Gymnasium, Linz RFB Deutsch (Koblenz Süd) OStR Hans Berkessel, Integrierte Gesamtschule Ingelheim RFB Geschichte (Rheinhessen) OStR Günter Böckeler, Gymnasium an der Stadtmauer, Bad Kreuznach RFB Latein (Koblenz Süd) OStR Wolfgang Hofmann, Rudi-Stephan-Gymnasium, Worms RFB Latein (Rheinhessen) OStR’ Heike Nickel, Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, Neustadt RFB Chemie (Pfalz) Ich gratuliere den neuen Kolleginnen und Kollegen und wünsche Ihnen für die Aufgaben in der Regionalen Fachberatung Erfolg und Energie.

Wie immer möchten wir Sie mit „Gymnasium heute“ informieren und auf neue Entwicklungen oder Veränderungen hinweisen. Bitte nutzen Sie die in verschiedenen Beiträgen angegebenen Links zur ausführlicheren Information.

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Vor den allgemeinen Informationen möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die nachfolgend aufgeführten Termine in Neustadt und Boppard lenken: 1. Tagung der regionale Fachberaterinnen und regionale Fachberater im Schulaufsichtsbezirk Neustadt Alternierend zu den zweijährlichen, zweitägigen Tagungen (in den geraden Jahren im IFB in Speyer) lädt die ADD Neustadt "ihre" regionalen Fachberaterinnen und Fachberater in den ungeraden Jahren nach Neustadt ein. Dies wird wieder der Fall sein im März 2007, in der Woche vor den Osterferien, nach dem beim letzten Mal erprobten und bewährten Schema: • Dienstag, 20.03.2007, 14h RFB Englisch, Französisch, Latein, Italienisch, Griechisch, Sport, Religion und Verkehrserziehung • Mittwoch, 21.03.2007, 14h RFB Deutsch, Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde, Bildende Kunst und Musik • Donnerstag, 22.03.2007, 14h RFB Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik Die landesweit - und somit auch für die Schulen im Bereich der ADD Neustadt - zuständigen Fachberaterinnen Frau Herschbach und Frau Lieberich sowie die Fachberater Herr Appleby und Herr Scholz sind für Dienstag, den 20.03.2007, herzlich eingeladen.

2. Tagung der regionale Fachberaterinnen und regionale Fachberater im Schulaufsichtsbezirk Koblenz Am Donnerstag, den 22.03.2007 findet eine Tagung aller regionalen Fachberaterinnen und Fachberater des Schulaufsichtsbezirks Koblenz im IFB Boppard statt. Einladung folgt.

Ich hoffe, dass die vorliegende Ausgabe von „Gymnasium heute“ Ihr Interesse findet und möchte mich ganz herzlich bei Frau OStR’ Sandra Gerhard bedanken, die routiniert und sicher auch diese Ausgabe erstellt hat. Wir beide sind für Rückmeldungen, Anregungen, Tipps und Wünsche dankbar.

Mit den besten Wünschen für die kommende Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr. Gerhard Schmerbach

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MSS, Lehrpläne u. ä.

1.1 8-jährige Schulzeit an Gymnasien in Verbindung mit einer Ganztagsschule (G8GTS) Wie bereits angekündigt (vgl. Gymnasium heute vom Juni 2006) soll über die bestehenden Angebote hinaus Gymnasien die Möglichkeit eröffnet werden, im Rahmen einer Ganztagsschule die Schulzeit bis zum Abitur auf 8 Jahre zu verkürzen. Dies soll zunächst an ca. 15 Gymnasien umgesetzt werden. Interessierte Gymnasien können zusammen mit ihrem Schulträger einen Antrag auf Beteiligung stellen. In dieser Legislaturperiode sind drei Antragstermine vorgesehen: im Sommer 2007 für einen Beginn im Schuljahr 2008/09 und im Sommer 2008 und 2009 für einen entsprechend späteren Beginn. Eine Arbeitsgruppe des Bildungsministeriums, an der auch Schulleiterinnen und Schulleiter sowie die Schulaufsicht (ADD) beteiligt waren, hat ein Rahmenkonzept für die Umsetzung einer 8-jährigen gymnasialen Schulzeit im Kontext der Ganztagsschule erarbeitet, das auch elektronisch zur Verfügung steht (www.gymnasium.bildung-rp.de Æ Info zu G8GTS). Das Konzept wurde am 23.11.2006 den Schulleiterinnen und Schulleitern der Gymnasien sowie Vertreterinnen und Vertretern der pädagogischen Serviceeinrichtungen und am 24.11.2006 in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.

1.2

Neue KMK-Vereinbarung zur Sekundarstufe II

Am 16.06.2006 wurde die neue Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II von der KMK beschlossen. Die Umsetzung muss spätestens für Schülerinnen und Schüler, die 2011 in die Qualifikationsphase eintreten (Ziff.13.4 des Entwurfs) erfolgt sein. Die Vereinbarung finden Sie im Internet unter: http://www.kmk.org/doc/publ/Vereinb-z-Gestalt-d-gymOb-i-d-SekII.pdf Folgende grundlegende Strukturen der gymnasialen Oberstufe werden beibehalten: • die allgemeine Hochschulreife als schulische Abschlussqualifikation, • die Gliederung in eine einjährige Einführungsphase und eine zweijährige Qualifikationsphase, • die Möglichkeit einer individuellen Schwerpunktsetzung, • die Erteilung des Unterrichts auf unterschiedlichen Anspruchsebenen gemäß den Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA), • die Unterscheidung der Fächer nach Pflicht- und Wahlfächern, • das Creditsystem zur Ermittlung der Gesamtqualifikation, • die Regelung von 265 Wochenstunden von Jahrgangsstufe 5 bis zum Abitur.

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Folgende Veränderungen wurden vereinbart: • Erhöhung der maximalen Punktzahl von 840 auf 900 (wie in den Vereinbarungen bis Ende der 80er Jahre), um mehr Lernergebnisse anrechnen zu können und eine einfachere Berechnung zu ermöglichen (s. Ziff. 9.3.2) In diesem Zusammenhang: - klare Trennung von in der Qualifikationsphase (Block I) und in der Abiturprüfung (Block II) erbrachten Leistungen (s. Ziff. 9.3.3) - größerer Spielraum der Länder bei der Gewichtung von Ergebnissen bei der Festlegung einer Mindestzahl an einzubringenden Halbjahresergebnissen (s. Ziff. 9.3.3) - Anpassung des Systems für die Berechnung der Gesamtqualifikation und Aufnahme des Berechnungsmodus sowie der Tabelle zur Errechnung der Durchschnittsnote in die Vereinbarung (Übernahme aus der „Vereinbarung über die Abiturprüfung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II“ - Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13.12.1973 i.d.F. vom 16.06.2000). • Straffung und Verschlankung von Regelungen In diesem Zusammenhang: - Straffung der Regelungen zum Fremdsprachenunterricht (s. Ziff. 7.3 bis 7.5) - durch Verweis auf die EPA Straffung aller Abschnitte mit fächerspezifischen Aussagen (v.a. Ziff. 1), mit inhaltlichen Aussagen zu den Aufgabenfeldern (s. Ziff. 4 und 5) und den beiden Anforderungsniveaus (ehemals Ziff. 7, jetzt Ziff. 3) - Aufnahme eines Abschnitts mit Regelungen zum Erwerb des schulischen Teils der Fachhochschulreife, incl. Tabelle zur Errechnung der Durchschnittsnote (s. Ziff. 12 mit Anlage 3) • Angabe einer Belegverpflichtung von vier Schulhalbjahren im Fach Sport (s. Ziff. 7.1, 4. Spiegelstrich) • Angabe einer Mindestzahl von in die Gesamtqualifikation einzubringenden Schulhalbjahresergebnissen (ehemals Kursen) (s. Ziffer 9.3.3) • Ermöglichung eines Auslandaufenthalts in der Qualifikationsphase (s. Ziff. 6.4). Diese Änderungen machen eine Überarbeitung der rheinland-pfälzischen Rechtsgrundlagen notwendig. Die Arbeitsgruppe MSS wird deshalb beauftragt, Vorschläge hierfür zu erarbeiten.

2.

Verordnungen, Rundschreiben, u. ä.:

2.1 Schulpraktika im Studiengang Lehramt an Gymnasien Immer wieder berichten Schulleiterinnen und Schulleiter, dass Studierende wegen der Möglichkeit nachfragen, ob ein Orientierendes Praktikum an der betreffenden Schule abgeleistet werden könne. Diese Frage verdeutlicht, dass hier auf Seiten der Studie-

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renden begriffliche Unklarheiten bestehen, über die im Folgenden informiert werden soll. Orientierende Praktika sind erst im Rahmen der reformierten Lehrerinnen- und Lehrerausbildung in der universitären Phase vorgesehen. Da der geänderte Studiengang voraussichtlich zum Wintersemester 2007/2008 startet, werden Orientierende Praktika im Frühjahr 2008 erstmals an Schulen durchgeführt. Bisher gibt es lediglich von der Universität Koblenz-Landau einen eindeutigen Beschluss für den Start zu diesem Zeitpunkt; die TU Kaiserslautern wird wahrscheinlich ebenfalls zum Wintersemester 2007/08 beginnen, die Universitäten Mainz und Trier erst zum Wintersemester 2008/09. Somit wird sich das Praktikumssystem sehr moderat aufbauen. Das Landesprüfungsamt wird zu gegebener Zeit ausführlich über die dann geltende Praktikumsstruktur informieren. Derzeit gibt es für Studierende zwei unterschiedliche Praktikumsregelungen. Dies hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt das Studium begonnen wurde: a) Studierende, die vor dem Wintersemester 2006/07 ihr Lehramtsstudium aufgenommen haben, legen während des Studiums ein zweiwöchiges und ein vierwöchiges Schulpraktikum ab. Das erste Praktikum dauert zwei Wochen und dient hauptsächlich der Unterrichtshospitation. Das zweite Praktikum dauert vier Wochen und beinhaltet unterrichtspraktische Erprobungen. Mindestens ein Praktikum, vorzugsweise das vierwöchige, muss an einem Gymnasium oder einer Integrierten Gesamtschule absolviert werden. Zusätzlich kann noch ein schulisches Fachpraktikum belegt werden, allerdings sind davon die Gymnasien bzw. Integrierten Gesamtschulen nicht unmittelbar betroffen, weil die Gestaltung und Durchführung dieser Praktika den gymnasialen Studienseminaren obliegt. Jedoch kann ein solches schulisches Fachpraktikum an die Stelle des zweiwöchigen Schulpraktikums treten. b) Für Studierende, die nach dem Wintersemester 2005/06 ihr Studium begonnen haben, gilt die so genannte Übergangsverordnung. Diese sieht vor, dass die Praktika bereits enger mit den bildungswissenschaftlichen Veranstaltungen verzahnt werden. Weiterhin wird ein schulisches Fachpraktikum an einem Gymnasium oder einer Integrierten Gesamtschule verbindlich vorgeschrieben, das erst nach den beiden anderen Praktika abgeleistet werden kann. Um eine günstige Verbindung mit bildungswissenschaftlichen Veranstaltungen herzustellen, ergibt sich folgende „idealtypische“ Anordnung der Praktika. Praktikumsstruktur nach der Übergangsverordnung (Studienbeginn ab WS 05/06): 1. Sem.

2. Sem.

3. Sem.

4. Sem.

zweiwöchiges Praktikum schulisches Fachpraktikum vierwöchiges Praktikum

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Das zweiwöchige Schulpraktikum kann auch an einer Grundschule absolviert werden. Die Funktion der zwei- und vierwöchigen Praktika unterscheidet sich nicht von der in der alten Prüfungsordnung, d. h. die Bescheinigungen, die von schulischer Seite ausgestellt werden, sind von dieser Änderung nicht betroffen. Einzig die Studienseminare müssen die Konzeption der schulischen Fachpraktika den Veränderungen anpassen.

3.

Projekte, Veröffentlichungen u. ä.

3.1 Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren im rheinland-pfälzischen Unterstützungssystem In den letzten Jahren sind viele neue Herausforderungen auf die Schulen zugekommen. Vielfältige Erfahrungen haben gezeigt, dass sich Schulen nur dann erfolgreich und nachhaltig entwickeln, wenn alle Beteiligten einbezogen sind. Vor dem Hintergrund eines ständig steigenden Beratungsbedarfes in den Schulen, vor allem in den Fächern, in denen die Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss gelten, wurde das Fachmoderatorenkonzept entwickelt. Für die Fächer Mathematik und Naturwissenschaften sind bereits Lehrkräfte aktiv im Einsatz und es werden zurzeit weitere Kolleginnen und Kollegen in einem 2. Durchgang qualifiziert. Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren für Deutsch und 1. Fremdsprache kommen im Februar 2007 mit dem Beginn der Qualifizierungsmaßnahme neu hinzu. Das bereits bestehende Beratungssystem in Rheinland-Pfalz wird durch die Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren, die in der Region Netzwerke auf- und ausbauen, personell und schulartübergreifend ergänzt. Unterstützung und Fachkompetenz soll auf diese Art so schul- und standortnah wie möglich angeboten werden. Wichtiger Gelingensfaktor in diesen Netzwerken ist auch die strukturierte, auf Synergieeffekte bedachte Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Serviceeinrichtungen, der Schulaufsicht und den schon aktiven Beratungskräften, insbesondere mit den regionalen Fachberaterinnen und Fachberatern Gymnasien und Realschule. Der Ausbildung all dieser Moderationsgruppen liegen verbindliche Standards und ein vergleichbares Kompetenzprofil zu Grunde. In fünf dreitägigen Veranstaltungen werden die zukünftigen Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren zwischen Frühjahr 2007 und Sommer 2008 auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Qualifizierungsmaßnahme besteht aus zwei gleichwertigen Komponenten, den fachlichen Inhalten und der Vermittlung sogenannter Beratungs- oder Prozesskompetenzen. Unter Prozesskompetenz ist die Fähigkeit zu verstehen, Prozesse so zu gestalten, dass •

die formulierten Ziele erreicht werden,



das System und die Beteiligten einen Nutzen daraus ziehen,



die Beteiligten adäquat in den Prozess einbezogen werden und die anfallende Arbeit von ihnen als leistbar und notwendig eingestuft wird,

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Möglichkeiten der Übertragbarkeit in das System sichtbar werden.

Die einzelnen Module umfassen folgende Themen: •

Methodenkompetenz (im Hinblick auf Durchführung von Projekten)



Planungskompetenz



Soziale Kompetenz



Leitungs- und Führungskompetenz



Persönliche Kompetenz

Es geht darum, anhand von praxisrelevanten Inhalten oben genannte Methoden, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu lernen und zu vertiefen. Ein ebenfalls wichtiger Aspekt stellt die Medienkompetenz dar. Sicherer Umgang mit elektronischen Kommunikationstechnologien ist sowohl in der Qualifizierungsphase als auch für die spätere Tätigkeit im regionalen und landesweiten Netzwerk eine unabdingbare Voraussetzung. Die Aufgabe der Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren besteht hauptsächlich in der Beratung von Fachkonferenzen und von Fachkollegien mehrerer Schulen einer Region. Ferner geht es auch um die Bereitstellung und Aufbereitung von Informationen und Materialien und die Weitervermittlung an andere Experten, sofern notwendig. Der Einsatz der Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren wird über das IFB (Mathematik, Naturwissenschaften, 1. Fremdsprache) und das ILF (Deutsch) in Abstimmung mit der ADD koordiniert, sie können aber auch über die Beratungsdatenbank kontaktiert werden (www.beratung.bildung-rp.de). An dieser Stelle lassen sich auch Kompetenzprofile für die einzelnen Beratungsgruppen einsehen. Für die regionalen Fachberaterinnen und Fachberater Gymnasium und Realschule besteht grundsätzlich die Möglichkeit, an den Fortbildungsmodulen der Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren für Deutsch und 1. Fremdsprache teilzunehmen. Eine detaillierte Information über die Termine und Inhalte der einzelnen Module wird dieser Personengruppe in Kürze zugehen. Dorothée Bauni, MBWJK

3.2 Weiterbildungslehrgang Latein Der Weiterbildungslehrgang Latein, an dem zur Zeit 59 Lehrkräfte von Gymnasien und Gesamtschulen teilnehmen, endet am 31. Januar 2007. Er wurde unter der Leitung des MBFJ in Zusammenarbeit mit dem IFB initiiert, begann am 1. Februar 2005 und endet mit einer Abschlussprüfung am 31. Januar 2007. Das Ziel des Lehrgangs ist der Erwerb der Unterrichtserlaubnis, später kann– nach Erfüllung entsprechender prüfungsrechtlicher Voraussetzungen - auch die Unterrichtbefugnis für die Sekundarstufe I erworben werden. Es ist eine für das Erreichen eines ho-

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hen Ausbildungsstandards bedeutende Voraussetzung, dass hierbei das Niveau der universitären Zwischenprüfung zugrunde gelegt wird. Mit der Zulassungsvoraussetzung Latinum, konnten von jeder Schule, an der eine Bedarfssituation im Fach Latein gemeldet wurde, zwei Lehrkräfte teilnehmen. Nähere Einzelheiten zur Organisationsform und zu fachlichen Inhalten können Sie dem Beitrag von Herrn OStD Meurer (Anlage) entnehmen. Der Stellenwert des Weiterbildungslehrgangs Latein wird auch dadurch deutlich, dass Frau Ministerin Ahnen einem zweiten Durchgang mit der Laufzeit 01.02.2007 bis zum 31.01.2009 zugestimmt hat.

4.

Schulversuche, neue Organisationsformen u. ä.

4.1 Gymnasium Mainz-Gonsenheim ist sechste AbiBac-Schule im Land Als sechstes rheinland-pfälzisches Gymnasium ist das Gymnasium Mainz-Gonsenheim von der deutsch-französischen Expertenkommission für das allgemein bildende Schulwesen in die Reihe der Schulen aufgenommen worden, die ihren Schülerinnen und Schülern den gleichzeitigen Erwerb der deutschen Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) und des französischen Baccalauréat ermöglichen. Mit dem Ziel, die kulturelle Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Erziehungswesens durch Verflechtungen im Schulsystem beider Länder zu vertiefen und zu stärken, können Schulen in Deutschland und Frankreich in einem gleichzeitigen Verfahren beide nationalen Abschlüsse am Ende der gymnasialen Oberstufe vergeben. Voraussetzung ist, dass diese Schulen eine qualifizierte zweisprachige Bildung vermitteln. Deutschen Schülerinnen und Schülern, die sich auf den französischsprachigen Prüfungsteil im Rahmen ihrer Abiturprüfung vorbereiten, wird dabei mindestens in den letzten beiden Jahren vor der Abschlussprüfung neben dem FranzösischFremdsprachenunterricht durchgehend französischsprachiger Sachfachunterricht in den gemeinschaftskundlichen Fächern erteilt. Dies gilt umgekehrt ebenso für die französischen Partner. Die Anforderungen orientieren sich an Lehrplänen, die zwischen den Partnerländern gemeinsam festgelegt worden sind. Französische Partnerschule des Gymnasiums Mainz-Gonsenheim ist das Lycée Marguerite de Flandre in Gondecourt bei Lille (Nordfrankreich). Gymnasien mit AbiBac-Angeboten gibt es bislang bereits in Andernach, Bad Bergzabern, Landau, Ludwigshafen und Trier.

5.

Veranstaltungen

5.1 Intel® - Kombi-Kurs, ein innovatives Fortbildungsangebot für Lehrkräfte Sowohl der Grund- als auch der Aufbaukurs Intel® Lehren für die Zukunft waren in Rheinland-Pfalz überaus erfolgreich. Aufgrund der großen Nachfrage schlossen das

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Land Rheinland-Pfalz und die Firma Intel eine weitere Vereinbarung zur Kooperation bis Ende 2008. Mit der Durchführung dieser Lehrerfortbildung wurde das Landesmedienzentrum in Koblenz beauftragt. Kombi-Kurse Ab Februar 2007 können Lehrkräfte aller Schularten in drei Runden (Februar 2007, September 2007 und Februar 2008) an Kombi-Kursen (Dauer ca. 40 Stunden) teilnehmen. Diese sind eine Zusammenführung der Module aus dem Grund- und dem Aufbaukurs, wieder nach dem Blended-Learning-Prinzip1. Die Studienseminare können weiterhin sowohl das Konzept des Aufbaukurses als auch das Konzept des Kombi-Kurses in die Ausbildung der Lehramtsanwärterinnen und -anwärter einbeziehen und dabei eigene Schwerpunkte bilden. Ziel der Fortbildung Unter Einbeziehung neuer, zusätzlicher Module stehen die Erweiterung der Methodenkompetenz der Lehrerinnen und Lehrer sowie die Erweiterung der Lernkompetenz und Steigerung der Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt. Anfänger erhalten zunächst eine fundierte Einführung in die Arbeit mit modernen Medien, insbesondere mit dem Internet und fachspezifischer Software. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen innovative Unterrichtsmethoden an exemplarisch ausgearbeiteten Unterrichtsentwürfen kennen und erstellen in Teamarbeit durch Anwendung der vorgeschlagenen Methoden eigene Unterrichtsvorbereitungen, die sie in ihrem Unterricht erproben und evaluieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen zusammen mit der Mentorin oder dem Mentor die Bausteine ihrer Fortbildung individuell fest. Die Erprobung dieser Bausteine wird in einer Unterrichtsskizze niedergelegt, die zur Zertifizierung der Fortbildung führt. Tele-Tutoring Der Kombi-Kurs wird erstmalig auch als Online-Schulung mit Hilfe des Tele-Tutorings angeboten. Diese zusätzliche Möglichkeit wendet sich an alle Lehrkräfte, denen es nicht möglich ist, die nachmittäglichen Präsenzschulungen und Softwareeinführungen zu besuchen. Ihnen wird Gelegenheit zur Fortbildung zu individuellen Zeiten gegeben. Für diese Online-Kommunikation in Echtzeit, die von einem Tele-Tutor geleitet wird, ist keine zusätzliche Software notwendig. Lediglich ein Headset und mindestens ein ISDNAnschluss, besser noch eine DSL-Verbindung, sind erforderlich. Softwareeinführungen Wie auch beim Aufbaukurs werden dreistündige Einführungen in Unterrichtssoftware angeboten. Smart-Board Auch beim Kombi-Kurs ist wieder eine kostenlose Ausleihe des interaktiven SmartBoards für maximal 6 Monate für jede Schule, an der ein Kurs stattfindet, möglich. Detaillierte Informationen erhalten Sie im Internet unter http://intel.bildung-rp.de oder per Mail vom Landesmedienzentrum unter [email protected]

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Blended Learning ist ein Lehr-/Lernkonzept, das eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von Präsenzveranstaltungen und virtuellem Lernen auf der Basis neuer Informations- und Kommunikationsmedien vorsieht.

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Pädagogisches Zentrum

6.1 Pädagogik Pädagogische Beiträge, 2006/2

39 Seiten

Schwerpunkte dieses Heftes sind: Gewalt: Eine Herausforderung für die Schule Moderatorinnen und Moderatoren für Gewaltprävention und Gewaltintervention Kämpfen – Rangeln – Raufen als Gewaltprävention Der Täter-Opfer-Ausgleich Die Mobbing-Landkarte als Beratungshilfe Ich und Du und Wir „Fit for Life“ als Grundlage eines Sozialkompetenztrainings Anti-Aggressivitäts- und Coolness-Training in der Schule Magazin

6.2 Fachübergreifender und Fächer verbindender Unterricht Recht im Unterricht PZ-Information 8/2005 Die PZ-Information 8/2005 „Recht im Unterricht“ ist eine aktualisierte und vollständige Überarbeitung der PZ-Information 18/2000. Drei weitere Einzelhefte liegen jetzt vor: Das Themenheft 5: Ganz dumm gelaufen (PZ-Information 8.05/2005) 42 Seiten behandelt einen Fall aus dem Jugendstrafrecht. Am Beispiel der „kriminellen Karriere“ eines Jugendlichen werden die Folgen von Gewalt- und Drogendelikten erläutert. Außerdem erfolgen ausführliche Informationen über Betäubungsmittel. Neben möglichen strafrechtlichen Sanktionen werden auch andere Verfahren der Konfliktregelung wie Mediation (Streitschlichtung) und Täter-Opfer-Ausgleich diskutiert. Das Themenheft 6: 30 Seiten Ich will endlich mein eigenes Geld verdienen (PZ-Information 8.06/2005) behandelt einen Fall aus dem Arbeits- und Sozialrecht. Die Grundsätze des Ausbildungsrechts sowie die Schutz- und Ordnungsfunktion des Arbeitsrechts werden dargestellt. Fragen zum Arbeitslosengeld I und II und zu anderen Grundsätzen der Sozialgerichtsbarkeit sind ebenso Gegenstand der Erläuterungen. Das Themenheft 7: Leben in Europa (PZ-Information 8.07/2005) 23 Seiten behandelt einen Fall aus dem Europarecht. Am Beispiel eines Fahrradkaufs werden die Auswirkungen der europäischen Einigung im Alltag beschrieben. Mögliche Verstöße von deutschen Regelungen gegen das Europarecht werden diskutiert. Außerdem werden die wichtigsten europäischen Institutionen und Organisationen sowie deren Aufgaben dargestellt.

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6.3 Geschichte, Gesellschaftslehre/Sozialkunde Zeugen der Zeit Anregungen für Zeitzeugengespräche in Unterricht und Jugendarbeit Grundschule, Sek. I und Sek. II PZ-Information 2/2006

44 Seiten

Die vorliegende Handreichung will Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II sowie Pädagoginnen und Pädagogen der Jugendarbeit dazu ermuntern, die Befragung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen als ein Mittel der aktiven Auseinandersetzung von Kindern und Jugendlichen mit der Vergangenheit zu nutzen. Sie zeigt die Chancen und Möglichkeiten einer solchen Herangehensweise auf und hilft, mögliche Fehler und Enttäuschungen dabei zu vermeiden. Neben grundlegenden didaktisch-methodischen Bemerkungen enthält sie zahlreiche unmittelbar einsetzbare Arbeitsblätter zur Auswahl der Gesprächspartner, Vorbereitung, Durchführung und Auswertung eines Zeitzeugeninterviews sowie zur Präsentation der Ergebnisse. Literaturangaben zur „Oral History“ und zur Zeitzeugenbefragung sowie zu konkreten Erfahrungen mit ihrem Einsatz im Unterricht ermöglichen eine vertiefende Beschäftigung mit diesem Thema. Im Anhang finden sich die Adressen von Organisationen in Rheinland-Pfalz, die nach einem Anschreiben ihre Unterstützung bei der Vermittlung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zugesagt haben. Geschichte der DDR Bibliographie unterrichtsrelevanter Materialien PZ-Information 11/2006

37 Seiten

Die vorliegende PZ-Information bietet Lehrkräften aller Schularten, die sich im unterrichtlichen oder außerunterrichtlichen Rahmen mit der Geschichte der DDR auseinander setzen, eine Hilfe, indem sie in übersichtlicher Form Literatur und andere Materialien zu diesem Thema verzeichnet und erläutert. Die Titel wurden unter dem Aspekt der Einsetzbarkeit im Unterricht ausgewählt und sind jeweils entsprechend klassifiziert. Sie ist nach den Themenbereichen gegliedert: Geschichte der DDR im Überblick, Staat und Partei, Ministerium für Staatssicherheit, Opposition und Widerstand, Wirtschaft, Jugend und Jugendkultur, Deutsche Teilung und Einheit.

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6.4 Fremdsprachen Stop’em Empfehlungen und praktische Beispiele zur Fehlerkorrektur schriftlicher Schülerleistungen in der gymnasialen Oberstufe PZ-Information 8/2006

104 Seiten

Der vorliegende Band widmet sich der schwierigen und immer wieder kontrovers diskutierten Frage der Korrektur und Bewertung von Kurs- und Abiturarbeiten im Fach Englisch der gymnasialen Oberstufe. Diese Schrift basiert zu großen Teilen auf den langjährigen Erfahrungen, die die Autoren nicht nur als Unterrichtende, sondern auch als Fachberater machen konnten und orientiert sich an der Unterrichtspraxis. Daher stehen im Mittelpunkt Originalschülerarbeiten mit Vorschlägen zu Korrektur und Bewertung. Weitere Kapitel geben Anregungen, die zur Aufarbeitung häufiger Schülerfehler dienen können. South Carolina Partner State of Rhineland-Palatinate PZ-Information 13/2006

110 Seiten

Die vorliegende PZ-Information ist eine unterrichtspraktische Sammlung von Materialien, die South Carolina, den Partnerstaat von Rheinland-Pfalz in den Vereinigten Staaten, vorstellt, mit dem es seit 1997 ein Partnerschaftsabkommen gibt. Die Materialsammlung ist für fachübergreifenden, projektartigen Unterricht in der Sekundarstufe I konzipiert. Die Unterrichtseinheiten berühren verschiedene Aspekte South Carolinas wie z. B. Geographie, Wirtschaft, Handel und Geschichte. Gemäß den Bildungsstandards eignen sie sich zur vertiefenden Schulung der funktionalen kommunikativen, interkulturellen und methodischen Kompetenzen. Die Materialien der Unterrichtseinheiten können je nach Leistungsstand und Interesse der Lerngruppe komplett oder in Teilen im Unterricht verwendet werden.

7.

Sonstiges

Aktuelle Informationen rund ums Gymnasium finden Sie auf der Homepage der Abteilung 4 C des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur: http://www.gymnasium.bildung-rp.de .

Anlage: Weiterbildungslehrgang Latein

I

Der Weiterbildungslehrgang Latein Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass das, was in Bälde dem Ende entgegengeht, im Sinne des Wortes „viribus unitis“ geschultert worden ist - der Weiterbildungslehrgang Latein. Unter der Leitung von Herrn Ministerialrat Dr. Klaus Sundermann wurde dessen Einrichtung von Seiten des Bildungsministeriums in Zusammenarbeit mit dem IFB initiiert und mit einer Laufzeit vom 1. Februar 2005 bis zum 31. Januar 2007 konzipiert. Wenn hier von „vereinten Kräften“ und von dem greifbaren Erfolg dieser Weiterbildungsmaßnahme die Rede ist, dann ist damit das Verdienst aller Mitglieder der Lehrgangskommission gemeint, die zugleich als Leiterinnen und Leiter der Regionalen Arbeitsgemeinschaften, die weiter unten näher zu erläutern sein werden, fungieren. Die Fachleiter der Studienseminare, Fachberater, Schulleiter und engagierten Fachkolleginnen und -kollegen, dazu Herr Prof. Ulrich Eigler - trotz seines Wechsels von Trier nach Zürich -, ja sogar pensionierte Kollegen haben keine Zeit und Mühe gescheut, diese erhebliche Zusatzbelastung auf sich zu nehmen. An dieser Stelle ist besonders auch Frau I. Springer vom IFB Boppard zu danken, die unseren Lehrgang ein ganzes Jahr über ihre Pensionierung hinaus betreut hat. Ein ganz wichtiger Aspekt ist hierbei, dass Initiative, Konzeption und Durchführung des Weiterbildungslehrgangs von Anfang an mit dem Vorstand des Deutschen Altphilologenverbandes Rheinland-Pfalz abgestimmt waren; vom Vorstand sind neben dem ersten Vorsitzenden des Landesverbandes Rheinland-Pfalz drei weitere Mitglieder im Team des Weiterbildungslehrgangs. Um der Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit gebührenden Ausdruck zu verleihen, seien die einzelnen Regionalen Arbeitsgemeinschaften und die Mitglieder der Planungskommission am Ende meiner Ausführungen namentlich aufgeführt. Zurzeit werden in diesem Lehrgang 59 Lehrkräfte der verschiedensten Fächer ausgebildet, wobei die Zulassungsvoraussetzung das Latinum ist. Diese Teilnehmer kommen alle – maximal zwei pro Schule – von den Gymnasien und Gesamtschulen, an denen eine Bedarfssituation im Fach Latein gemeldet wurde. Sie haben unter hohem Arbeiteinsatz vier dreitägige Blockseminare zu Caesar, Ovid, Cicero und Vergil absolviert, die jeweils am IFB - Boppard stattfanden. Entsprechende Evaluationen seitens des IFB bestätigen die großartige Resonanz dieser Veranstaltungen. Mehrere Mitglieder der Planungskommission arbeiten daran, die Vorlesungen und Vorträge dieser Blockseminare zu einem späteren Zeitpunkt in einem „Impulse-Heft“ zu veröffentlichen. Um einen Eindruck von der Hochkarätigkeit dieser Seminare, vor allem aber der Referentinnen und Referenten, denen an dieser Stelle ein außerordentlicher Dank gebührt, zu vermitteln, sollen die wesentlichen Programmpunkte der vier Blockseminare am Ende dieses Artikels kurz skizziert werden. Zur Aufarbeitung und Festigung dieser Blockseminare einerseits, aber auch um die Teilnehmer in methodisch-didaktischen Fragen für die unterrichtliche Arbeit mit lateinischen Lehrbüchern zu stärken, wurden sie in den bereits erwähnten sechs Regionalen Arbeitsgemeinschaften in 14-tägigen Nachmittagssitzungen – insgesamt 28 an der Zahl - ausgebildet und betreut sowie in der zweiten Phase durch Fachleiter und Fachberater im Unterricht besucht. Dabei wurde ein aktuelles lateinisches Lehrwerk mit einer doppelten Zielrichtung kom-

Anlage: Weiterbildungslehrgang Latein

II

plett durchgearbeitet. Auf der einen Seite sollten dadurch die Lateinkenntnisse der Lehrgangsteilnehmer wieder aufgefrischt, auf der anderen Seite vor allem an der methodisch didaktischen Aufbereitung grammatischer Phänomene für den Unterricht gearbeitet werden. Weiterhin standen in den AG-Sitzungen im Hinblick auf die Abschlussprüfung im Januar 2007 deutsch-lateinische Übersetzungen sowie die Autorenlektüre anhand von ausgewählten Caesarpassagen und Vergiltexten mit Übungen zur Metrik im Mittelpunkt. Das Ziel des Lehrgangs ist zunächst der Erwerb der Unterrichtserlaubnis, später – nach Erfüllung entsprechender prüfungsrechtlicher Voraussetzungen - auch der Unterrichtbefugnis für die Sekundarstufe I. Es ist eine für das Erreichen eines hohen Ausbildungsstandards bedeutende Voraussetzung, dass hierbei das Niveau der universitären Zwischenprüfung zugrunde gelegt wird. Die im März 2006 durchgeführte Zwischenklausur mit einer Caesar-Übersetzung und einer deutsch-lateinischen Übersetzung sowie der aktuelle Leistungsstand in den Arbeitsgemeinschaften lassen eine hohe Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen im Januar 2007 erwarten, die, wie auch die Zwischenprüfung, aus einem schriftlichen Teil mit deutsch-lateinischer und lateinisch-deutscher Klausur, aber auch aus einem mündlichen Prüfungsteil bestehen. Besonders erfreulich ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lehrgangs trotz der erheblichen zusätzlichen Arbeitsbelastung in ihrer großen Mehrheit hoch motiviert sind, sodass zu erwarten ist, dass sie den vorgesehenen Qualitätsstandard nachweislich erfüllen und das Fach Latein in der Öffentlichkeit überzeugend vertreten werden. Der Stellenwert des Weiterbildungslehrgangs Latein wird auch dadurch deutlich, dass Frau Ministerin Ahnen einem zweiten Durchgang mit der Laufzeit 01.02.2007 bis zum 31.01.2009 zugestimmt hat. Gestatten Sie mir zum Schluss, für eine kurze Bemerkung dem antiken römischen Kulturkreis untreu zu werden und Tschuang-tse zu zitieren, einen chinesischen Philosophen aus der Zeit um 300 v. Chr., der einmal sagte: „Willst du für ein Jahr vorausplanen, so baue Reis an. Willst du für ein Jahrzehnt vorausplanen, so pflanze Bäume. Willst Du für ein Jahrhundert planen, so bilde Menschen.“ Verstehen wir unter den so ausgebildeten Menschen nicht nur diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die die Mühen des Weiterbildungslehrgangs neben Ihrer alltäglichen unterrichtlichen Belastung auf sich genommen haben, sondern auch unsere Schülerinnen und Schüler, die durch die so weitergebildeten Lehrkräfte mit qualitativ hochwertigem Lateinunterricht versorgt werden, so können wir guter Zuversicht sein, Entscheidendes für den Erhalt des Faches Latein an der Schule getan zu haben und weiterhin zu tun.

Horst-Dieter Meurer (Landeskoordinator des Weiterbildungslehrgangs Latein)

Anlage: Weiterbildungslehrgang Latein

III

Übersicht über die Regionalen Arbeitsgemeinschaften und die Mitglieder der Planungskommission: ° Bad Kreuznach: OStR G. Böckeler, Gymn. an der Stadtmauer Bad Kreuznach StR Dr. B. Chwalek, Hildegardisschule Bingen ° Kaiserslautern: StD R. Frölich, Studienseminar f. d. Lehramt an Gymnasien Kaiserslautern StR’ S. Bogutovac, Albert-Schweitzer-Gymn. Kaiserslautern ° Koblenz: OStR’ K. Lenzen, Martin-von-Cochem-Gymn. Cochem OStR Dr. M. Schmude, Görres-Gymn. Koblenz OStD H.-D. Meurer, Westerwald-Gymn. Altenkirchen ° Neuwied: OStD i.R. Dr. H. Froesch, Eichendorff-Gymn. Koblenz StD G. Gaberdan, Rhein-Wied-Gymn. Neuwied, Reg. Fachberater Koblenz-Nord StD Dr. T. Jorde, Studienseminar f. d. Lehramt an Gymnasien Koblenz ° Speyer: StD Dr. A. Lenz, Studienseminar f. d. Lehramt an Gymnasien Speyer StD H. Loos, Gymn. am Kaiserdom Speyer ° Trier: Prof. Dr. U. Eigler, Universität Trier (jetzt Zürich) StD N. Fuchs, Studienseminar f. d. Lehramt an Gymnasien Trier StD i.R. H. J. Tischleder, ehem. Reg. Fachberater Trier

Anlage: Weiterbildungslehrgang Latein

Themen und Inhalte der vier Blockseminare: 1. Blockseminar vom 18.4. bis 20.4.2005 ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾

Textarbeit-Zirkel mit 3 unterschiedlichen Angeboten zu Caesartexten Vorlesung: Caesars Caesar: Selbstlob, Selbstinszenierung, Selbstkritik? Vorlesung: Splendid Isolation - Wie Caesar Britannien zur Insel machte 1. Teil des Seminar-Zirkels zu den o.g. Vorlesungen 2. Teil des Seminar-Zirkels zu den o.g. Vorlesungen Zur Bedeutung des Fachs Latein in der Schule Einführung in den Caesarfilm Caesarfilm Auswertung des Caesarfilms Einführung in die Realienkunde

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Eigler, Trier (jetzt Zürich) Prof. Dr. Kai Brodersen, Mannheim Dr. Lothar Schwinden, Trier Leiterinnen und Leiter der Regionalen Arbeitsgemeinschaften

2. Blockseminar in Boppard, 12.10 bis 14.10. 2005 ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾

"Interview mit Ovid" Ovids Metamorphosen als carmen perpetuum Einführung in Prosodie und Metrik Übungen zur Metrik Doppelzirkel Textarbeit (Lykische Bauern – Apollo/Daphne) Doppelzirkel Textarbeit (Lykische Bauern – Apollo/Daphne) Der Orpheus-Mythos und seine Rezeption Vorlesung - Moderne Deutungsansätze zu Ovids Metamorphosen/ Stand der Forschung Vorlesung zum antiken Mythos - Schwerpunkt Orpheus Seminarzirkel Einführung in den Film Film: Vorlesung zu Ovids Ars amatoria Ovid-Rezeption in der Bildenden Kunst

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Eigler, Trier (jetzt Zürich) Dr. habil. Udo Reinhardt, Mainz Dr. Gerhard Fink, Nürnberg Dr. Klaus Sundermann, MBFJ Mainz Leiterinnen und Leiter der Regionalen Arbeitsgemeinschaften

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Anlage: Weiterbildungslehrgang Latein

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3. Blockseminar in Boppard, 26.04 bis 28.04. 2006 ¾ ¾ ¾ ¾ ¾

¾ ¾ ¾

Vorlesung: Ciceros Leben und sein historischer Hintergrund Die erste Catilinaria als Muster einer forensischen Rede Doppelzirkel – Textarbeit mit Texten aus der zweiten Rede gegen Verres Szenische Umsetzung der Verres-Rede als Beispiel einer handlungsorientierten Lektüre Ciceros Rhetorik, Sprache, und Literatur in der Politik 1. Rhetorische Ausgestaltung einer politischen Rede 2. Leserlenkung in Ciceros Reden 3. Cicero als Politiker und Rhetor der römischen Republik Workshops: 1. Lernzirkelarbeit im Lateinunterricht 2. Offene Unterrichtsformen im Lateinunterricht Vorlesung: Die Bedeutung hellenistischer Philosophenschulen für das Denken der Neuzeit Vorlesung: Die römische Kunst der späten Republik

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Eigler, Zürich Prof. Dr. Elisabeth Herrman-Otto, Trier Prof. Dr. Erika Simon, Würzburg Leiterinnen und Leiter der regionalen Arbeitsgruppen

4. Blockseminar vom 18.09. bis 20.09.2006 ¾ Vorlesung: Einführung in die augusteische Dichtung ¾ Vorlesung: Einführung in Leben und Werk Vergils ¾ Doppelzirkel Textarbeit: 1. Aeneas im Seesturm 2. Fama ¾ Öffentlichkeitsarbeit ¾ Vorlesung: Von Homer zu Vergil ¾ Vorlesung: Warum Aeneis und Aeneas? ¾ Workshops: 1. Klassenarbeiten 2. Wortschatzarbeit ¾ Film zur Aeneis ¾ Vorlesung: Aeneas furens ¾ Vorlesung : Ara Pacis ¾ Ausblick auf die letzte Ausbildungsphase ¾ Führung durch das „römische Boppard“ Referenten: Prof. Dr. Ulrich Eigler, Trier (jetzt Zürich) Angelika Dahms-Rudersdorf, Boppard Dr. Karl-Heinz Niemann, Bad Kreuznach Prof. Dr. Erika Simon, Würzburg Dr. Klaus Sundermann, MBFJ Mainz Leiterinnen und Leiter der Regionalen Arbeitsgemeinschaften