04 Freitag, 13. Februar 2004

Universitätsklinikum Freiburg Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. E Schulz Aktuell...
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Universitätsklinikum Freiburg Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. E Schulz

Aktuelle Informationen und die Klausurergebnisse finden Sie (frühestens ab morgen) auf unserer Homepage: http://www.ukl.uni-freiburg.de/psych/kinderju/homede.htm

Abschlussklausur Kinder- und Jugendpsychiatrie

Wintersemester 2003/04 Freitag, 13. Februar 2004 • Lesen Sie jede Frage sorgfältig durch und tragen Sie den zugehörigen Lösungsbuchstaben in den Lösungsbogen (letzte Seite) ein.

Bitte:

• Vergessen Sie nicht, Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer im Lösungsbogen einzutragen! • Geben Sie nur den Lösungsbogen ab; die Klausur dürfen Sie behalten.

1.

Was ist NICHT Bestandteil kinder- und jugendpsychiatrischer Diagnostik?: A B C D E

2.

Bewusstseinslage Ich-Erleben Blutdruckmessung Formaler Gedankengang Stimmung

Der Bodymaßindex (BMI) errechnet sich nach folgender Formel: A B C D E

Körpergewicht (g) : Körpergröße (m) Körpergewicht (kg) : Körpergröße² (m²) Körperlänge – 100 Körpergröße² (m²) : Körpergewicht (kg) Gewicht x Größe : Körpergewicht (kg)

Welche Aussage zur Bulimia nervosa trifft zu? A

Anamnese Körperlich-neurologischer Untersuchungsbefund Psychopathologischer Befund Standardisierte MRT-Untersuchung bei allen Patienten Verhaltensbeobachtung

B

C D

KEIN Element des psychopathologischen Befundes ist: A B C D E

3.

4.

E

Die Patienten weisen oft eine unterdurchschnittliche Intelligenz auf Bei einer Fressattacke können die Betroffenen über 10.000 kcal aufnehmen. Den Patienten fehlt zumeist die Krankheitseinsicht. Meist zeigen die Betroffenen ihre Symptomatik auch in der Öffentlichkeit. Typische Komplikation ist eine Thyreoiditis

5.

Welche Anzeichen sind typisch für die Anorexia nervosa?

1. 2. 3. 4. 5.

Body mass index liegt unter 17,5 Körperschemastörung Häufige Diäten Hormonstörung Himbeerzunge A B C D E

nur 2 ist richtig 2 und 4 sind richtig 1 und 2 sind richtig 1, 2, 3 und 4 sind richtig alle sind richtig

1

6.

Typische organische Komplikationen der Anorexia nervosa sind NICHT: A B C D E

7.

Oedeme akute Thyreoiditis Osteoporose Elektrolytentgleisung (reversible) Gehirnatrophien

B C D

E

Bei Kindern ist eine Enuresis meistens organisch bedingt. Der medikamentösen Therapie kommt eine besondere Bedeutung zu. Eine Enuresis wird erst ab einem Alter von 5 Jahren diagnostiziert. Der Einsatz von Klingelhosen zur Therapie einer Enuresis nocturna hat sich nicht als wirksam erwiesen. Die wichtigsten psychotherapeutischen Verfahren bei einer Enuresis nocturna sind Spieltherapie, Familientherapie und Autogenes Training.

8. Die sekundäre Enuresis unterscheidet sich von der primären Enuresis daduch, dass: A B

C D E

1. 2. 3. 4. 5.

Methylphenidat (Ritalin®) gehört zur Gruppe der: A B C D E

Welche Aussage für Enuresis ist RICHTIG? A

9.

10. Welche Aussage zu Ritalin ist RICHTIG?

eine trockene Periode von mindestens 6 Monaten bestand sich das Einnässen sekundär auf dem Boden einer organischen Störung entwickelt das Einnässen tagsüber und nachts vorkommt vorwiegend genetische Faktoren beteiligt sind sich sekundär bereits emotionale Symptome entwickelt haben

Welche Merkmale des Hyperkinetischen Syndroms mit Störung des Sozialverhaltens treffen zu? Gefahrenblindheit häufig Intelligenzminderung Impulsives Handeln Störung der selektiven Aufmerksamkeit. häufig kombiniert mit Teilleistungsstörungen. A B C D E

Nur 1, 3, 4 und 5 treffen zu. Alle treffen zu. Nur 1, 3 und 4 treffen zu. Nur 2 und 3 treffen zu. Keine Aussage trifft zu.

niederpotenten Neuroleptika Stimulantien Tranquilizer Selektive Serotonin-WiederaufnahmeHemmer (SSRI) Nootropika

11. Welche Aussage trifft NICHT zu ? Zu den sprachlichen Eigentümlichkeiten des frühkindlichen Autismus zählen: A B C D E

Echolalie Pronominalumkehr Neologismen Poltern Monologisieren

12. Welche Aussagen treffen für eine normale Sprachentwicklung zu: 1. 2. 3. 4.

mit zwei Jahren von Fremden problemlos verstanden werden. erste Wörter spätestens mit ½ Jahr Alle Laute der Muttersprache werden mit 12 Jahren vollständig beherrscht Dreiwortsätze ab 2 – 3 Jahren A B C D E

1 und 2 sind richtig nur 4 ist richtig 3 und 4 sind richtig 1, 2 und 4 sind richtig alle sind richtig

13. Zu den Positivsymptomen einer Schizophrenie gehören: 1. 2. 3. 4. 5.

Gedankenabreissen Halluzinationen Hypersomnie Antriebsmangel Verfolgungswahn A B C D E

alle richtig alle falsch 2 und 4 sind richtig 1,2 und 5 sind richtig 2,3 und 5 sind richtig

14. Welche Therapiemassnahme ist bei einer akuten schizophrenen Psychose NICHT geeignet? A B C D E

typische Neuroleptika Psychoanalyse Psychoedukative Massnahmen Atypische Neuroleptika Benzodiazepine 2

15. Welche Aussage ist RICHTIG? Ein 14-jähriger Jugendlicher verhält sich sowohl in der Schule als auch zu Hause extrem aggressiv. Er hat bereits zweimal Schulmobiliar zerstört und seine Mitschüler verletzt. Außerdem äußerte er mehrmals die Absicht, sich zu suizidieren und schnitt sich bereits einmal mit einem Messer in den Unterarm. Der behandelnde Kinder- und Jugendpsychiater hält wegen der Fremd – und Selbstgefährdung eine stationäre Behandlung auf einer geschlossenen Station für erforderlich. Wer ist für die Entscheidung zuständig, dass der Jugendliche unter geschlossenen Bedingungen behandelt werden darf? A B C D E

Die Eltern des Jugendlichen Der Jugendliche selbst Der behandelnde Arzt Das Familiengericht auf Antrag der Sorgeberechtigten Der Klassenlehrer

16. Welche Aussagen zum Gille-de-la-TouretteSyndrom treffen zu? 1. 2. 3. 4. 5.

Die Betroffenen leiden unter motorischen und vokalen Tics. Unter Koprolalie versteht man vokale Tics in Form obszöner Worte oder Laute Die Symptomatik verschwindet in den meisten Fällen mit Beginn der Pubertät. Die Tics lassen sich von den Betroffenen meist für kurze Zeit unterdrücken. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. A B C D E

Nur 1, 2, 4 und 5 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. Nur 2 und 5 sind richtig Nur 1, 2 und 4 sind richtig. Keine Aussage ist richtig.

19. Zu den möglichen Nebenwirkungen der Trizyklischen Antidepressiva (z.B Amitryptilin) gehört NICHT: A B C D E

20. Welche Aussagen sind richtig? Exogene Psychosen können verursacht werden durch: 1. 2. 3. 4.

Intoxikationen endokrine Erkrankungen Kardiale Erkrankungen Infektionen A B C D E

Antriebsminderung Interessenlosigkeit Morgentief Schlafstörung Halluzinationen

A B C D E

alle richtig alle falsch 1, 2, 4 und 5 sind richtig 2, 3 und 4 sind richtig 1, 2, 3 und 4 sind richtig

18. Zu der Gruppe der affektiven Störungen gehört NICHT: A B C D E

die manische Episode die bipolare affektive Störung die depressive Episode das hyperkinetische Syndrom die rezidivierende depressive Störung

Obstipation Blasenentleerungsstörungen Akkomodationsstörungen verstärkter Speichelfluß Ileus

22. Welche Aussage zu Inhalten der Verhaltenstherapie ist FALSCH? A

B

C A B C D E

Alle Aussagen sind richtig. Nur Aussage 1 ist richtig. Nur Aussage 1 und 2 sind richtig. Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig Keine Aussage ist richtig.

21. Welche der angegebenen Störungen zählt NICHT zu den anticholinergen Nebenwirkungen der Neuroleptika ?

17. Typische Symptome einer Depression sind: 1. 2. 3. 4. 5.

Mundtrockenheit Obstipation Tachykardie Polyurie AV-Überleitungsstörungen

D

E

Intermittierende Verstärker (mal wird verstärkt, mal nicht) erweisen sich – was den langzeitigen Behandlungserfolg (Löschungsresistenz) betrifft – wirksamer als kontinuierliche Verstärker. Verschieben einer Prüfung bei starker Prüfungsangst (Vermeidungsverhalten) ist ein Beispiel für negative Verstärkung. Fernsehverbot bei schlechter Schulleistung ist ein Beispiel für negative Verstärkung. Wichtig bei operanten Verfahren ist die zeitliche Nähe zwischen problematischem Verhalten und den folgenden Konsequenzen. Die apparative Enuresisbehandlung basiert überwiegend auf einer klassischen Konditionierung.

23. Zu den typische Kriterien einer manischen Episode gehören: 3

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

gehobene Stimmung Gedankenausbreitung Wahrnehmungsstörungen Größenideen Verlust gewöhnlicher sozialer Hemmungen Aufmerksamkeitsstörungen Kommentierende Stimmen Antriebssteigerung A B C D E

alle Antworten sind richtig nur 1, 2, 4, 5, 8 richtig nur 1, 3, 4, 5, 6, 8 richtig nur 1 und 8 richtig nur 1, 5, 8 richtig

A B C D E

29. Welches Lösungsschema ist RICHTIG? Kinder mit einem elektiven Mutismus verhalten sich gegenüber ihrem gesamten Umfeld mutistisch, weil der elektive Mutismus oft mit Sozialangst, Rückzug, Empfindsamkeit des Kindes verbunden ist.

24. Für die Epidemiologie der Zwangsstörung gilt NICHT: A B C

D E

Lebenszeitprävalenz ca. 2 – 3 % Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen Die meisten Erkrankungen beginnen im Jugendalter und frühen Erwachsenenalter Im Kindesalter kommt die Zwangsstörung nahezu nie vor Im Kindesalter spielen erziehungsdynamische Aspekte eine wichtige Rolle

A B C D E

A

B C D E

Intensivierung der Sinneswahrnehmungen, z. B Farbempfindungen Enthemmung Beeinträchtigung des Denkens Halluzinationen Katatonie

26. Welche Aussage ist FALSCH: Typische Symptome des Hyperkinetischen Syndroms sind: A B C D E

Hyperaktivität Stereotypien Aufmerksamkeitsstörung Impulsivität Distanzlosigkeit in sozialen Beziehungen

beide Aussagen richtig beide Aussagen richtig, Verknüpfung falsch erste Aussage richtig, zweite Aussage falsch erste Aussage falsch, zweite Aussage richtig beide Aussagen falsch

30. Welche Aussagen sind RICHTIG? Für den Umgang mit suizidgefährdeten Patienten trifft zu: 1.

25. Zu den möglichen Wirkungen von Cannabis zählt NICHT:

Desorientiertheit zur Situation Wahn Gedankenabreißen Stupor Störung des Ich-Erlebens

2.

3.

4.

Je konkreter die Idee über den Suizid sind, um so größer ist die Suizidgefahr Depressive Patienten dürfen nicht nach ihren suizidalen Ideen exploriert werden, da es so zur Induktion suizidaler Verhaltensweisen kommen kann („iatrogener Suizid“) Die suizidale Gefährdung bei Patienten mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis ist signifikant geringer als die der Allgemeinbevölkerung Bei suizidal gefährdeten Patienten soll die Medikamenteneinnahme unter Aufsicht erfolgen A B C D E

nur 1 ist richtig. nur 1 und 4 sind richtig. nur 1, 2 und 4 sind richtig. nur 1, 3 und 4 sind richtig alle sind richtig.

27. Zur Phasenprophylaxe bipolarer Störungen eignet sich: A B C D E

Tiapridex Fluvoxamin Haldol Einwertige Lithiumionen Zweiwertige Magnesiumionen

28. Zu den formalen Denkstörungen zählt: 4

Universitätsklinikum Freiburg Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. E. Schulz

Hauptvorlesung Kinder- und Jugendpsychiatrie

Auswertung der Klausur vom 13. Feb. 2004 MW

Fehlerverteilung

n

80 75 70 60 52 50 40 27 30 20 5 10 0 0 1 2 3

169 > 12 Fehler 1,04

N gesamt: Cut off: Fehler-MW:

5

4

0

3

1

0

1

5

6

7

8

9 10 11 12 13

0

0

0

0

Anzahl Fehler

Alle Teilnehmer haben die Klausur bestanden! Lösungsschlüssel: 1

A

B

C

D

E

11

A

B

C

D

E

21

A

B

C

D

E

2

A

B

C

D

E

12

A

B

C

D

E

22

A

B

C

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E

3

A

B

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E

13

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E

23

A

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E

4

A

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D

E

14

A

B

C

D

E

24

A

B

C

D

E

5

A

B

C

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E

15

A

B

C

D

E

25

A

B

C

D

E

6

A

B

C

D

E

16

A

B

C

D

E

26

A

B

C

D

E

7

A

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E

17

A

B

C

D

E

27

A

B

C

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E

8

A

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E

18

A

B

C

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E

28

A

B

C

D

E

9

A

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D

E

19

A

B

C

D

E

29

A

B

C

D

E

10

A

B

C

D

E

20

A

B

C

D

E

30

A

B

C

D

E

5