Übungsmaterial
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1
Vektoren im Raum
2.1
Das räumliche Koordinatensystem
Abbildung 1 zeigt das Koordinatensystem im
R3 , dem dreidimensionalen Raum, mit eingefügtem Qua-
der. Die Koordinaten einiger Eckpunkte sind hinzugefügt.
x3 - Achse
(0, 3, 4)
(3, 3, 4)
x2 - Achse
(3, 3, 0)
x1 - Achse Abb. 1: Das räumliche Koordinatensystem
Punkte im Raum sind durch ihre Koordinaten bestimmt:
(1/0/3) zu nden, wenn man entlang der x1 -Achse eine Längeneinheit der x3 -Achse drei Längeneinheiten nach oben geht.
So ist beispielsweise der Punkt P nach vorne und dann entlang
Punktemengen im Raum lassen sich über ihre Eigenschaften ausdrücken: So ist zum Beispiel die Menge Gerade, die parallel zur
{x2 = x3 = 0}
x3 -Achse
die
verläuft und die
Drei Ebenen sind bereits im Raum auszumachen: 1) Der Grundriss: Die
x1 , x2 -Ebene (x3 = 0)
2) Der Seitenriss : Die
x2 , x3 -Ebene (x1 = 0)
3) Der Aufriss: Die
x1 , x3 -Ebene (x2 = 0)
x1 -Achse und die Menge {x1 = 0, x2 = 1} x2 -Achse im Punkt (0, 2, 0) schneidet.
ist die
Übungsmaterial
2
Beispiele 1) Die Elemente der Menge bierenden der
x2 -
und
{x2 = x3 }
x3 -Achse
2) Die Elemente der Menge
bilden eine Ebene, die von der
x1 -Achse
bestimmt wird.
{x1 = x2 = x3 }
liegen auf einer Gerade durch den Ursprung, die von
allen drei Achsen gleich weit entfernt ist (man spricht auch von der 3) Die Elemente der Menge
−x1 -Richtung
2.2
und um 3
{x1 = −2; x3 = 3} liegen auf einer in +x3 -Richtung verschoben ist.
Raumdiagonale ).
Parallelen zur
x2 -Achse,
die um 2 in
Vektoren im Raum
Denition Unter einem
Vektor versteht man die Menge aller parallelen gleich langen Pfeile in einer Ebene oder
in einem Raum. Jeder einzelne Vektor heiÿt
−−→ Wir schreiben ~ a = P Q, −−→ Es ist −~ a = QP .
Repräsentant des Vektors.
wenn wir den Vektor meinen, der in P beginnt und in Q endet.
Ein Vektor mit Anfangspunkt 0 heiÿt Der
und den Winkelhal-
→ → − Ortsvektor. Beispiel: − 0B = b .
Gegenvektor eines Vektors ist deniert als der Vektor selber Länge, aber entgegengesetzter Rich-
tung (Spitze und Fuÿ des Vektors werden vertauscht).
Rechnen mit Vektoren •
Addition Vektoren werden addiert, indem sie aneinander gesetzt werden der Fuÿ des einen an die Spitze des anderen Vektors. Es gilt das Kommutativgesetz, d.h.
a
~a + ~b = ~b + ~a.
b
a
b a + b
b + a b
a
Abb. 2: Die Addition von Vektoren
Es gilt darüber hinaus das Assoziativgesetz:
•
(~a + ~b) + ~c = ~a + (~b + ~c)
Subtraktion Es ist
~a − ~b = ~a + (−~b).
Vektoren werden also subtrahiert, indem der Gegenvektor des zu subtra-
Übungsmaterial
3
hierenden Vektors nach den Regeln der Addition von Vektoren an den ersten Vektor angehängt wird.
a
b
−b
−b a − b a
Abb. 3: Die Subtraktion von Vektoren
Es ist
•
~b − ~b = 0.
Multiplikation eines Vektors mit einer reellen Zahl (Skalar) Es ist
r · ~a = ~|a + ~a{z ... + ~a}.
r-mal Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar r bedeutet also Verlängerung (|r| kürzung (|r|
•
< 1)
des Vektors.
Rechenregeln (i) (ii)
r · ~a + r · ~b = r · (~a + ~b)
(Distributivgesetz)
r · (s · ~a) = rs · ~a
(iii)
r · ~a = ~a · r
(iv)
(r + s) · ~a = r~a + s~a
(Assoziativgesetz)
Beispiel Die Vektoren
b c a Abb. 4: Vektordreieck
~a, ~b
und
~c lassen
durch die anderen ausdrücken:
~c = ~a + ~b ~a = ~c − ~b ~b = −~a + ~c = ~c − ~a
sich jeweils
> 1)
oder Ver-
Übungsmaterial
2.3
Die
Elementare Vektorrechnung im
Basisvektoren
Vektorraum
R3
oder
Einheitsvektoren
4
R3 1 0 e1 = 0, e2 = 1 0 0
und
0 e3 = 0 1
spannen den
auf. Ihre Länge beträgt jeweils eine Längeneinheit, ihre Richtungen sind die der drei
Koordinatenachsen Einheitsvektoren stehen also immer senkrecht auf einander!
A(2/ − 1/3) zu erhalten, drei in x3 -Richtung:
Um beispielsweise den Vektor zum Punkt
geht man zwei Längeneinheiten in
x1 -Richtung, eine in −x2 -Richtung und −→ OA = 2 · e1 − 1 · e2 + 3 · e3 = 1 0 0 2 0 0 2 = 2 · 0 − 1 + 3 · 0 = 0 − 1 + 0 = −1 0 0 1 0 0 3 3
Vektoren werden also addiert, indem ihre Einträge zeilenweise addiert werden. Vektoren werden mit einem Skalar multipliziert, indem alle drei Einträge mit dem Skalar multipliziert werden.
Beispiel 3 −1 −4 2 1 + 7 · 3 = 22 = −2 −11 4 −2 −10 5
2.4
Aufgabe 1
Gegeben sei das regelmäÿige Sechseck ABCDEF mit
~a, ~b −−→ DF
Drücke mit a)
und
~c
−−→ −−→ ~a = AB , ~b = BC
und
−−→ ~c = CD.
aus: b)
−−→ DA
c)
−−→ CE
d)
−→ AF
e)
−−→ FC
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5
Lösung E
D
a)
c
b) F
C
c) d)
b
e)
a A
−−→ DF −−→ DA −−→ CE −→ AF −−→ FC
= = = = =
−~a − ~b = −(~a + ~b) −~a − ~b − ~c = −(~a + ~b + ~c) = −2~b −~c − ~a = −(~a + ~c) ~c 2~a
B
Abb. 5: Sechseck ABCDEF
2.5
Aufgabe 2
1) Vereinfache: a) d)
−−→ −−→ AB + BA −−→ −−→ −−→ UV + WU + V W
b) e)
−−→ −−→ XY − XZ −−→ −→ −→ AB − CA − AC
c) f)
−−→ −→ OB − OA −−→ −−→ AX − BY
2)
8 3 −1 ~u = 1 , ~v = 8 , w ~ = 0 . −2 −6 −3 Berechne: a)
~u + ~v − w ~
b)
w ~ + 3~u
c)
~u + 21 ~v
Welche geometrische Bedeutung hat der errechnete Vektor aus c) ?
Lösung −−→ −−→ −−→ −−→ → − AB + BA = AB − AB = 0 (Nullvektor) −−→ −−→ −−→ b) XY − XZ = ZY −−→ −→ −−→ c) OB − OA = AB −−→ −−→ −−→ −−→ −−→ −−→ → − d) U V + W U + V W = U V + V W + W U = 0
1 a)
e) lässt sich nicht vereinfachen
2 a)
8 3 −1 12 ~u + ~v − w ~ = 1 + 8 − 0 = 9 −2 −6 −3 −5
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−1 8 23 b) w ~ + 3~u = 0 + 3 1 = 3 −3 −2 −9 8 3 1, 5 1 1 c) ~ u + 2 ~v = 1 + 2 8 = 5 −2 −6 −5 d) Mit
U (8/1/ − 2) und V (3/8/ − 6) ist ~u + 21 ~v
der Ortsvektor zum Mittelpunkt der Strecke
[U V ].