( wieder mal Peloponnes)

2014 1 (…………wieder mal Peloponnes) 14.05.2014 Bei Match in Wissembourg getankt: 156 l zu 1,28 €/l Abfahrt um ca. 9.00h über Karlsruhe, Umleitung üb...
Author: Hajo Jaeger
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2014

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(…………wieder mal Peloponnes) 14.05.2014 Bei Match in Wissembourg getankt: 156 l zu 1,28 €/l Abfahrt um ca. 9.00h über Karlsruhe, Umleitung über Ettlingen, Landstraße bis Pforzheim. Mittagspause am Schäferhauser See in Wendlingen. In Ötlingen wollte ich einen Mitbewohner im Haus meiner ehemaligen Wohnung besuchen. Er war leider nicht mehr da! Kirchheim hat sich auch in der relativ kurzen Zeit seit ich weg bin doch so verändert, dass ich mich kaum noch auskenne! Dafür konnte ich dann ein paar ehemalige Kollegen in Gruibingen am Albaufstieg der A8 antreffen und mich länger mit Ihnen unterhalten. Imposant und interessant sind auch die bereits zu sehenden Baustellen der künftigen Schnellbahntrasse von Stuttgart nach Ulm entlang der Autobahn! Nächste Orte auf der Route waren Ulm, Kempten, Wertach, Oberjoch, Tannheimer Tal. Bis Wertach war herrliches Wetter, dann aber Gewitter mit Hagel und Schneeschauern, Matsch auf der Straße bis rauf zum Reschenpass, dort nur noch 4° (immerhin noch + !). Eigentlich hatte ich ja vor über das Hahntennjoch zu fahren. Aber das liegt doch noch einige hundert Meter höher und hat auf der Südseite weite Murengebiete. Da war mir das bei diesem Wetter zu riskant und ich schwenkte nach links zum Fernpass, dann über Landeck zum Reschenpass. Nochmals 62 L getankt zu 1,37 € Bei Mals einen Übernachtungsplatz gesucht und dabei zufällig das seitwärts gelegene Laatsch durchfahren. Ein enger ursprünglicher Ort mit zwei beeindruckenden kleinen Kirchlein. Kurz danach am Waldrand einen schönen Platz gefunden.

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Es war aber so kalt, dass ich wegen den Hunden die ganze Nacht durchgeheizt habe! Cappa wollte nachts dreimal raus und hat mich damit sehr genervt. Erst beim dritten Mal morgens um sechs sah ich, dass der arme Kerl Durchfall hatte. Da hab ich mich bei ihm entschuldigt! Km 294 839

15.05.2014 Um 7.30h Weiterfahrt. Nach einem oder zwei Km kam schon der wunderschöne Ort Glurns. Er hat einen komplett erhaltenen Tiroler mittelalterlichen Ortskern mit schönen Toren in der Stadtmauer. Haarscharf passte das Playmobil gerade noch durch. Von hier stammt der bekannte Zeichner und Karikaturist Paul Flora der hier auch sein eigenes Museum hat. Der Vinschgau ist ein liebliches weites und relativ flaches Tal das in jedem Winkel intensiv genutzt wird. Dazu wurde schon immer auch intensiv bewässert, früher über die Waale, kleine Bewässerungsgräben. Heute gibt es davon auch noch viele, aber augenfälliger sind die zahllosen Beregnungsanlagen. Ab Meran ist die Straße vierspurig ausgebaut und führt bei Bozen auf die Autostrada. Das Wetter ist wieder sehr schön sonnig und über 20° warm. Es rollte prima dahin, keine Behinderungen außer ein paar kleinen Baustellen. Schön, dass auch ich so niemand behindern muss! Erst kurz vor Modena war ein Riesen-Stau. Ein Lastzug hatte seine Ladung, einen anderen Lastzug „verloren“! Das einzig positive (für mich) dabei: Ich konnte an wirklich hunderten von Lastzügen vorbeiziehen. Die mussten wegen Überholverbot alle rechts bleiben. Für mich bedeutete das dann lediglich eine Stunde Verzug, für die armen Trucker aber sicher viele Stunden. Nix mehr mit just in time! Nach diversen Pausen gegen 18h Ankunft im Hafen von Ancona. Meine Hoffnung, dass vielleicht noch jemand im Fährbüro da sei, erfüllte sich leider nicht. 3

Wir machen eine GassiRunde und gucken einen ÜPlatz aus. Es ist aber kein besserer zu finden als der vom letzten Jahr! Die Straße heißt zwar „Via del Lavoro“, auf Marmor, dafür sieht sie aber seeeeehr ungewaschen aus! (Davon zeige ich aber besser kein Bild!) Km 295 418 16.05.2014 Um 7.30h bin ich bei ANEK vorstellig. Ein Wunschticket ist, entgegen Internet und Agenturaussagen, überhaupt kein Problem und kostet mich 310.- € für Hin- und Rückfahrt. (Womo mit angegebenen 6 m, Senior -10%, 25% ACE-Club-Rabatt auf´s Fahrzeug, Rückfahrt gleich mitgebucht als open end ). Ab 11 h beginnt die Beladung. Es beginnt zu regnen nachdem es schon länger sehr windig war. Pünktliche Abfahrt um 13.30h. Wir stehen voll im Freien als drittes Fahrzeug (vom Heck her betrachtet). Das Wetter ist sehr durchwachsen, deshalb stehen wir auch z. T. im Regen. Der Seegang ist sehr stark und auch deutlich zu spüren. Es ist gut und ich bin froh sofort einen Platz auf der Fähre bekommen zu haben. Es ärgert mich aber trotzdem, dass ANEK sich so blöde verhält und auf der eigenen Website als auch in Buchungsportalen der Agenturen und auch gegenüber diesen Agenturen selbst immer alle CoB-Plätze als ausgebucht darstellt, was aber eindeutig nie (?) zutrifft! Es wäre sogar jetzt noch Platz für etliche Womos mehr!

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17.05.2014 Pünktliche Ankunft in Patras um 11.30h Ortszeit und sofort auf die Nationalstraße Richtung Pyrgos. Gegen 17.00 suche ich einen Ü-Platz damit auch die armen Hunde mal richtig Auslauf kriegen. Bei Riavota werde ich fündig. Eine sehr schöne Szenerie und auch wieder schönes Wetter! Wenn der Platz nur nicht so von nativen Touristen vermüllt wäre könnte man gern auch länger hier bleiben! Dusche, Mülltonne und öffentliches PorzellanWC sind demoliert, die Straßenbeleuchtung (!) geht aber noch! Am Strand werden offensichtlich immer viel Treibholz und Unmengen von Rohrstängeln angespült. Vorne zum Wasser zu hat es schönen etwas gröberen sauber gespülten Sand. Eine Süßwasser-Lagune bildet der einmündende Fluss. Die griechische Lösung der „Strandsäuberung“: Man fackelt regelmäßig ab! Ergebnis ist, dass anstatt Holz dann Unmengen von Holzkohle und angekokelten Teilen herumliegen! Die zugedeckte Holzkohle hält „ewig“ und kommt immer wieder mal ans Tageslicht. „Genial“ und typisch! Km 295 499 Paralia Roviata N 37° 47.306´ E 921° 16,248´

Ganz allein!

18.05.2014 Heute Morgen sind wir gerade mal 80 Km gefahren bis zur Pineta von Elea. Alles sieht gut aus, so wie immer. Ich halte am ersten Wasserhahn und tanke voll. Am Nachbarbaum ist ein Anschlag auf griechisch, deutsch und englisch, dass die 5

hiesigen frei lebenden Hunde versorgt werden und sowohl kastriert als auch geimpft sind. Sie werden parallel in Deutschland zur Vermittlung ausgeschrieben. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung gegenüber den Giftauslegungen in den vergangenen Jahren! Was weniger erfreulich ist, ist die Tatsache, dass alles Gelände zwischen Hauptweg und Strand von Elea bis Kalo Nero (einige Kilometer!!!) jetzt in mit Stangen markiertem Privatbesitz ist und der Eigentümer das Betreten verbietet! Die bereits anwesenden Camper haben unisono bestätigt, dass täglich auch kontrolliert wird ob jemand dagegen verstößt. Man kann fast nur noch auf der dem Meer abgewandten Wegseite stehen oder auf den wenigen Stichwegen die vor zum Strand führen. Der riesige Strand ist aber noch zugänglich und immer noch schön, auch relativ sauber. Ziemlich aus ist´s aber jetzt mit Elea als Stellplatz!

Kartoffelgratin im Kochtopf zubereitet!

Ich habe mich am vorletzten Stichweg Richtung Kalo Nero ganz vorne zum Meer hin gestellt. Schatten brauche ich ja nicht. Etwas weiter zurück steht ein italienisches Womo. Über unsere Hunde kommen wir schnell ins kauderwelschen. Steinherzen gesammelt, Hunde toben lassen und kleinere Instandsetzungsarbeiten gemacht, telefoniert (klappte endlich) und mit diversen „Anwohnern“ gesprochen. Eine Premiere war Mittags: Es geht!

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Man muss folgendes machen: In den Topf kommt unten ein Gitter damit Luft zum Boden bleibt. Darauf Alufolie bis mindestens auf halbe Topfhöhe. Dann die Kartoffeln rein und mit Käse bestreuen und den (Glas-)Deckel drauf. Volle Pulle beim Gasbrenner bis der Käse braun wird und fertig! So werde ich auch noch das Brotbacken testen. (War ein Tipp vom „Muger“) Apropos kochen: Meine italienischen Nachbarn kamen gerade zu mir und baten um Rat oder Hilfe. Ich hatte schon einige Zeit beobachten müssen wie sie mit einer Bratpfanne in eine Plastikschlüssel hineinschlugen, es war ja nicht zu überhören. Zuerst dachte ich sie hätten sich vielleicht einen Oktopus gekauft? Jetzt stellte sich aber heraus, dass Sie ein Steak in die Pfanne gelegt hatte und der Deckel hatte sich dann so verklemmt oder fest gesaugt, dass er nicht mehr zu öffnen war und Sie nicht mehr ans Steak dran kam! Ich geh´ kaputt! Das Klopfen und der Versuch mit einer Messerspitze zwischen Pfanne und Deckel zu kommen misslangen. Spontan riet ich Ihnen es doch mal mit Hitze zu versuchen. Kurz darauf hörte ich das Klappern des abfallenden Deckels aus ihrem Womo. Tja, technisch sind „wir“ halt doch immer noch überlegen! Bon appetito! (……oder so ähnlich) 19.05.2014 Es regnet seit der Nacht. Morgens Weiterfahrt über Kalo Nero nach Ithoni/Arch. Messini.

In Meligalas die rechte, westliche Route gewählt. Nach Anstieg durch die Berge steht man plötzlich vor einem riesigen Tor, dem gut erhaltenen Rest einer ehemals großen Anlage. Die exakt wie gesägt bearbeiteten Mauerquader waren wohl zu groß um sie fort zu schaffen! Die offizielle Straße führt auch heut noch hindurch. Man durchquert 7

einen großen gemauerten Kreis und passiert dann gegenüber die andere Torausfahrt mit dem herab gefallenen „Sturz-Stein“. Rechts geht´s weiter aufwärts zur Akropolis–Ruine, links nach ca. 700 m zu Museum und Ausgrabungsstätte der dahinter liegenden Agora. Für Rentner Eintritt 2 €. Drei Mann in der Kasse, viele Arbeiter und Archäologen und StudentInnen im Gelände und ich als einziger Besucher bei Schmuddelwetter. Deswegen bin ich auch nicht ganz hinunter bis zum Stadion getappt. In die Agora ist der ArsinoeBrunnen integriert. Es gab große Becken, Wasserrinnen, plätschernde Brunnenschalen, Wandelgänge, sieht aus wie eine Badeanlage? Das Theater ist auch noch gut erhalten und wird sogar gelegentlich wieder genutzt ! Für den Rückweg nahm ich den anderen Teil der Ringstraße und kam rasch wieder nach Meligalas, von dort immer genau nach Norden weiter bis Diavolitis. Dann rechts ab in die Berge. Agia Theodora war mein nächstes Ziel. Es ist eine traumhaft schöne Strecke, allerdings mit ein paar engen Ortsdurchfahrten, z. T. sehr steil, sehr wechselndem Zustand der Fahrbahn. So eine intakte unberührte Natur findet man aber hier selten! Nach langem und kurvigen Aufstieg geht´s ab Dasohori wieder bergab ins Tal

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zur Kapelle der heiligen Theodora. Es scheint ein sehr beliebtes Ausflugsziel zu sein, soll auch viele Frauen mit Kinderwunsch anlocken. Es gibt Souvenirshops, (einer davon wird sogar vom Popen betrieben), weitläufige Gastronomie und große Parkplätze unter uralten Eichen. Der beste Stellplatz, auch zur ruhigen Übernachtung geeignet, liegt aber kurz nach den offiziellen Parkplätzen etwas weiter nördlich wenn man die Straße in der ersten Serpentine verlässt. Trockenrasen unter uralten Bäumen, nur idyllisch! Wasser gibt´s hier aber, sogar im Überfluss. Auch schon unterwegs waren viele sprudelnde Brunnen. Unter dem Kirchlein entspringt eine starke Quelle und quillt aus gemauerten Bögen heraus, fließt als Wildbach weiter abwärts. Dort ist nach 180 m Wanderweg eine Mühle mit Taverne und Haustier-Zoo für die Kleinen. Diese Anlage ist aber auch über die Straße erreichbar und ist gut ausgeschildert. Dort hin ging auch die lärmende Schulklasse die mich meine Besichtigung etwas verschieben ließ. Es ist einfach unbegreiflich wie die zahlreichen aus dem Gemäuer und dem Dach der Kapelle herauswachsenden uralten und großen Bäume existieren! Sie sind von innen nicht zu sehen, haben aber auch das Mauerwerk nicht gesprengt! Einmalig, so was habe ich noch nie gesehen! Weiter gen Norden ist die Straße etwas besser und breiter, aber nicht überall. Es geht wieder durch wunderschönen Eichenwald steil bergauf, um Isaris herum, dann auch bald wieder steil bergab. Die traumhafte Aussicht wird leider brutal gestört durch die dampfenden Kühltürme des Braunkohlekraftwerkes, dessen verheerende Landschaftszerstörung durch den Tagebau etwas später links zu sehen ist. Wenn man die Stichstraße nach Neohori abbiegt kommt man auch durch Eichenwälder, unterbrochen durch Lichtungen voller weißer Blumen zu einer 9

Flußkreuzung. Dort ist eine Kapelle mit einem gepflasterten Parkplatz und einem Brunnen, ideal um am Bach Pause zu machen oder zum Übernachten. Später wieder zurück auf die Landstraße die bald in die National Road mündet. Auf der bis Paradisia, dort links ab Richtung Sparta über Gerakina, Georitsi auf Nebenstraßen. In Georitsi ist für größere Fahrzeuge absolut kein Durchkommen. Darauf weist aber kein Schild hin! Zu Fuß bin ich den ganzen Ort abgegangen, habe dann umgedreht und eine Umgehung gesucht, die es auch gibt! Ab Sparta wurde die Landschaft karger, eintöniger. Über Kremasti, Pelati steil den Berg hoch bis Pighadi, den letzten Ort vor der Fokianos-Bucht. Man sollte sich aber spätestens in Sparta „eindecken“, hier gibt es weit und breit weder Läden, Metzger oder Bäcker, erst wieder in Leonidion (30 Km von Fokianos!). Hier oben ist wieder eine sehr schöne Landschaft mit Trockenrasen, Sukkulenten und unzähligen blühenden Pflanzen, pittoresken Felsen und zahllosen Gruppen von Fichten die viel hellgrüne junge Triebe außen haben und dadurch unglaublich bunt aussehen! Ab Pighadi geht´s steil 12 Km bergab zur FokianosBucht, inzwischen aber voll auf Asphalt. Dort unten sind schon meine Freunde Luise und Axel ganz am westlichen Ende am Strand, außerdem zwei Womos („Joghurtbecher“), stehen quasi auf der Terrasse der Taverne, ein Italiener und ein Österreicher. 10

Ankunft hundemüde gegen 18.30 Es gibt hier unten kein Handy-Netz, dafür aber eine Telefonzelle! ( die Telefonkarte ist aber vorher zu besorgen!) Km 295 880 20.05.2014 Einrichten, akklimatisieren, Abendessen in Kostas Taverne. 21.05.2014 An der Dax gebastelt, sie lief unrund. Vergaser eingestellt: Sie zieht wieder gut ab! Bei der Probefahrt hoch nach Pighadi fiel sie bei einer Fotopause dummerweise um und der Hebel vom Kupplungszug brach ab! Hebel von Kupplung und Vorderbremse getauscht. Kuppeln geht wieder aber dafür auch nur die hintere Bremse.

Fokianos West am Abend

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22.05.2014 Dax – Ausflug nach Leonidi, ca. 30 Km über die irren Serpentinen von Poulithra, jetzt aber ganz neu in Asphalt! Axel wusste in Leonidion einen Hinterhof-MopedMechanikos. Dieser fand nach längerem krusteln in Schachteln und Plastiktüten tatsächlich einen genau passenden Bremsgriff! Ganze 3 € wollte er dafür. 12

Leonidion bietet alles an Versorgung, auch Cafes mit W-LAN, und heute sogar noch den großen Markt am Fluss. Dort findet man alles was man eigentlich noch nie gesucht oder gar vermisst hat! Rückfahrt über die westliche Route über Tsitalia, ebenfalls sehr schön mit tollen Ausblicken auf Leonidion! 23.05.2014 Das Wetter ist durchgehend sonnig und warm. Trotzdem bin ich bisher nicht ins Meer gestiegen, es dürfte z. Zt. nur gerade so um die 20° Temperatur haben! Als bekennender Warmduscher ist mir das noch etwas zu kalt. Eigentlich. Aber heute morgen als ich wie üblich meine Kaffeekanne im Meer ausspülte war ich etwas zu schwungvoll und die Kanne flog im weiten Bogen ins Meer - und versank! Sch……! Es blieb mir nichts anderes übrig als raus zu schwimmen und auch noch zu tauchen um das gute Stück wieder zu holen. Cappa machte heute morgen einen recht fitten Eindruck, da wagte ich eine kleine Wanderung. Ab 8.00h noch vor der Hitze gingen wir los. Am westlichen Ende der Bucht geht ein Trampeloder Mulipfad nach Süden. Er ist jetzt ziemlich zugewachsen aber noch gut zu erkennen, außerdem mit roten Punkten markiert. Das ist aber eigentlich überflüssig. Wenn man den Einstieg hinter der Ruine gefunden hat, kann man gar nicht mehr fehl gehen. Es ist noch zu erkennen, dass der Weg einst mühselig z.T. durch Trockenmauern oder Terrassierung hergestellt wurde. Luise und Axel haben die zwei alten Leutchen noch gekannt, die bis vor zwei Jahren in der nächsten Bucht, in ca. ½ Stunde erreichbar, von April bis Oktober gelebt hatten und zweimal die Woche mit ihrem Muli Ziegenkäse von dort die 12 Km hoch bis Pighadi zum Verkauf gebracht haben. Uns erscheint die kleine Bucht mit den dahinter liegenden Oliventerrassen heute idyllisch oder romantisch. Es muss aber ein herbes und ärmliches Leben in größter Bescheidenheit dort in Ellitsa gewesen sein! Feste Schuhe und lange Hosen sowie langärmliges Hemd seien wegen den Stachelgewächsen unterwegs wärmstens empfohlen! 13

Etwas später brachte ein Lkw einen kleinen Bagger. Takis hatte schon lange an seinem hier gelagerten Boot gearbeitet, vor allem viel Farbe drauf gepinselt. Heute soll es wieder zu Wasser gelassen werden. Der Bagger zog und schob den improvisierten Trailer bis ins Wasser und das Boot dann zog quer über die Bucht zum „Hafen“, qualmend und laut tuckernd wie ein alter Lanz-Bulldog! Das sind so die großen Ereignisse hier am Ort. Abendessen wieder bei Kostas. Ich frage mich wie der wohl existiert? Die Taverne ist gepachtet von einem Griechen der in Australien lebt. Einheimische Gäste, die früher in Scharen einkehrten, fallen jetzt nicht mehr ein sondern ganz weg, und von den drei oder vier Wohnmobilbesatzungen, die auch noch nur sporadisch vorbeikommen, kann er doch nicht seine Kosten decken geschweige denn davon leben! Dazu gibt´s auch noch eine zweite Taverne (Eirini) als „Mitbewerber! 24.05.2014 Morgengassi zur Kapelle Ag. Nikolaos. Hunderte kleinste Fröschchen hüpfen herum! Dann weiter bis zum Ostende der Bucht mit dem kleinen Hafen. Das Licht ist ideal um schöne Bilder zu machen, vor allem vom Bonbonrosa Barbie-Boot!

Fokianos früh morgens

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25.05.2014 Aushängen und Einpacken

26.05.2014 Heute geht´s weiter gen Süden, dazu aber zuerst nach Norden über Leonidion, auch zum Einkaufen. Da ich die direkte Strecke über Pelati schon kannte, die über Kosmas aber noch nicht, wählte ich diesmal diese. Gestern hatte ich noch mit Axel gesprochen, dass ich dieses Jahr noch keine Schildkröte gesehen hätte, da liefen mir heute gleich drei Stück über den Weg, zwei gesetzte Damen/Herren(?) und ein Teenager! Allen half ich über die Straße.

Ehemalige Windmühlen zwischen Leonidi und Plaka

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Fokianos - Xilis

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Kurz vor dem „Schwalbennest“-Kloster Moni Paniaga Elonis ist ein gemütlicher Rastplatz . Bevor die Straße wieder in die Berge hochsteigt in der ersten Kehre den Feldweg gerade aus ca. 300 m, dort ist ein schattiger Platz unter Platanen mit Quelle. Im querenden trockenen Bachbett kann man gut stehen bleiben.

Moni Panagia Elonis

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, so weit möglich nur Strecken und Orte zu fahren oder zu besuchen, die ich noch nicht kenne. Das lässt sich aber nicht in letzter Konsequenz umsetzen und manche Orte sind eben auch so schön, dass man sie immer wieder besuchen möchte! Das gilt hier und für mich z.B. für die Pineta bei Elea, Fokianos und Vahti Avlaki.

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Die Strecke über Kosmas mit weit mehr als 100 Km „Umweg“ wählte ich aus dem eingangs erwähnten Grund und habe es nicht bereut! Es ist eine wirklich tolle Gebirgsstrecke die bis auf 1200 m hinauf führt. Der Ort Kosmas ist in allen Straßenkarten als „bedeutend“ dargestellt ist, entpuppte sich als kleines aber schönes und ursprüngliches Berg-Dörfchen. Der Wegweisung folgend stand ich plötzlich auf dem zentralen Dorfplatz. Der war aber voller Stühle und Tische von Tavernen, verteilt unter mächtigen Platanen. Ringsum, für mich völlig wirr, etliche blaue Straßenwegweiser in alle möglichen Richtungen, nirgends war aber eine abgehende Straße erkennbar! Ratlos am Rand stehend fragte ich eine Frau die dort einen Stand mit Honigverkauf hatte: „Pros Geraki?“ Sie zeigte mir grinsend in Richtung der Stühle. Sie schob ihren Verkaufstisch etwas zur Seite und wies mich fachmännisch ein in Richtung der Häuserfront westlich. Sie hatte offensichtlich viel Übung! Langsam und vorsichtig zwängte ich mich durch die „Gartenwirtschaft“. Beim Näherkommen war dann tatsächlich eine kleine, vielleicht drei Meter breite gepflasterte Gasse zu sehen, die steil nach oben führte. Als ich dann aus dem Ort heraus und drum herum war, kam

von links eine breite Straße die ganz offensichtlich eine Umfahrung war. Bei der Herfahrt war das aber nicht zu erkennen gewesen! In meiner Sammlung fehlte bisher auch noch die Bucht von Kiparissi. Die Zufahrt dort hin ist im oberen Teil eine spektakuläre in Felsen gehauene Steilstrecke, poly orea!

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Der Ort Kiparissi bietet alle Einkaufsmöglichkeiten. An den Strand kommt man aber erst im zweiten folgenden Ort Mitropoli. Im Ortskern standen zwei Holländer auf Pflaster am Strandbad. Ich fuhr weiter raus und fand einen schönen Platz direkt am Strand, bzw. an dessen nördlichem Ende, kurz vor der Marina, im trockenen Flussbett.

Der Strand selber ist nur mit Allrad (vielleicht) zu befahren, er hat schönen Sand und auch Felspartien,

Mitropoli

28.05.2014 19

Nächstes Ziel war Vathi Avlaki bei Reichea. Das kannte ich zwar schon aus 2011, fand die Bucht aber so schön, dass ich trotzdem noch mal dort hin wollte, wenn´s denn auch noch am Wege lag! Immer noch wunderbar und einsam. Leider hat aber die Gemeinde Richea „Verschönerungen“ vorgenommen! Das ehemals wilde Kies-/Oleander-Ensemble wurde größtenteils brutal zu einem groben Wall am Rand zusammengeschoben und die entstandene ebene Fläche eingeschottert (als Parkplatz für die Hauptsaison?). In vielleicht 10 Jahren werden die paar gepflanzten Bäumchen auch mal Schatten spenden sofern sie überhaupt überleben. Schade! Eine andere echte „Verbesserung“: An bestimmten Stellen am Strand hat man jetzt Telefonempfang (1-2 Balken bei TIM), und muss nicht mehr zum Telefonieren 5 oder 6 Kilometer hochfahren zum „Telefon-Pass“! Km 296 051

Das Wetter hat umgeschlagen, es ist diesig und extrem "schawiehl". Da fällt der Abschied etwas leichter.

Oben am „Telefonpass“

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29.05.2014 Kurz nach Richea kommt eine karge und trockene Landschaft. Bald wird´s aber wieder grün, es grüßt links die Lagune von Limani Geraki, d.h. der Hafen vom eben passierten Gerakas. Wenn die Landschaft nicht so eben und das Wasser nicht so flach und schmuddlig wäre könnte man wohl auch von einem Fjord sprechen, oder Förde wie in Schleswig-Holstein, das kommt wohl am nächsten? Die Zufahrtsstraße folgt brav dem Ufer, man hat rechts immer die nicht sehr einladende „Brühe“, links Häuser, bis gegen Ende alles mit Stühlen der Tavernen verstellt ist. Da hab ich umgedreht und bin weiter gefahren.

Einen schönen Rastplatz bietet das folgende Ariana. Hier wird endlich ausgiebig gefrühstückt! Für kleine Kinder wäre dieser Platz weniger geeignet, dazu ist der Strand zu grobkiesig und felsig. Der nächste, wirklich sehr gute Platz, kommt gegen 9.00h vorbei: Epidavros Limeri mit sehr schönem Sand- und Felsstrand, Pinien-/Eukalyptuswäldchen im Hintergrund, toller Aussicht auf Monemvassia und funktionierender Dusche! Archäologisch Interessierte finden auf der anderen Straßenseite auch eine

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Ausgrabungsstätte. Darüber konnte ich leider keine Informationen finden! Das weiter nördliche gelegene namensgleiche (?) Epidaurus ist da wohl wesentlich bekannter! Epidavro Limeri

Gegen Mittag kommt ein starkes Gewitter auf mit Starkregen. Gegen 16.00h geht der Wind dann in Orkanstärke über und die Karre wird beängstigend verschüttelt! Arme Hunde! Mir wär´s sonst egal, ich hab zu tun und hier wollte ich eh stehen bleiben. Km 296 087

…………um 15.00h

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…...um 19.30h: 23

………….und am Morgen danach! 31.05.2014 Um 8.00h geht die Reise weiter nach Süden, vorbei am monumentalen Felsblock von Monemvassia. Eine Besichtigung schenke ich mir, das hier kenne ich ja schon. Hier an der Ostküste runter ist der letzte erreichbare Ort Agia Fokas. Bei der Anfahrt hat man einen tollen Überblick über Ort und Bucht. Mir ist klar, dass ich bis an´s äußerste Ende will! Dort, kurz vor dem Friedhof auf einer kleinen Insel, die über einen Betonweg erreichbar ist, ist wirklich das Ende. Das gilt sowohl für die dort Liegenden als auch für Besucher! Ein wunderschöner Stellplatz! Die Hunde brauchen nur aus dem Auto zu purzeln und sind direkt auf dem kleinen Sandstrand. Nach 6 bis 7 m kommt das seichte aber klare Wasser. Trinkwasser gibt´s auch am Friedhof, wie an praktisch allen Friedhöfen.

Km 296 111 24

Leider kam auch hier ab Mittag ein brutaler Sturm bei strahlendem Sonnenschein! Sehr nervig, auch weil er nicht gleichmäßig wehte sondern abrupt oft ganz weg war und im nächsten Moment dann aber fast die Markise zerlegte. Das erinnert mich doch fatal an Kreta, das von hier ja auch gar nicht mehr so weit entfernt ist! 01.06.2014 Über Nacht hat sich der Sturm wieder gelegt. Trotzdem will ich weiter, an die Westküste. Über Foutia hoch oben im Gebirge ging´s über enge Serpentinen steil bergauf. Viele tolle Ausblicke auf Monemvassia und Umgegend unterwegs. Elliniko liegt wie ein Amphitheater am Hang. Kurz danach geht´s wieder genau so steil bergab, allerdings sind die Straßen hier am Westhang bedeutend besser und breiter ausgebaut. Auch hier bombastische Ausblicke auf den Lakonischen Golf und auf die Mani! Unten wieder angekommen liegt der Ort mit dem lustigen Namen Pandanasa. Ab hier quasi Schnellstraße bis Neapoli. Unterwegs in Agio Nikolaos sehe ich den Hinweis, dass es hier freies Wi-Fi gäbe. Links ran und getestet: Es gibt in der Tat zahlreiche offene W-LanKontakte, aber alle nur mit einem Balken und extrem langsamer Geschwindigkeit. Dazu unglaublich schwankend bis total ausfallend. Zumindest hier an diesem Standort zu vergessen! Eine mail mit „Whatsapp“ kriege ich aber doch durch. Dafür ging aber fast eine Stunde drauf! Nichts wie weiter nach Profitis Ilias! Oberhalb des pittoresken Hafens habe ich geparkt und die Umgebung zu Fuß erkundet, vor allem den Weg nach Agia Marina gesucht und auch gefunden. Um dort hin zu kommen bin ich dann im allerersten Gang und unter Dauerbremsen die steile Rampe hinab in den Hafen gerutscht/gefahren, habe diesen umrundet und bin drüben wieder raus nach Osten, nach ca. 50 m wieder den Weg links hoch.

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Dann geht´s ca. 3 Km Piste durch relativ ebenes Gelände bis zur Kapelle. Die wird gerade aber renoviert und ist geschlossen. Den Wanderweg zum Kap Melea könnte man noch 3 Km weiter befahren, dann ist aber nur noch ein Fußweg für weitere 3 Km.

Ich habe es vorgezogen die kleine Bucht unterhalb der Kapelle aufzusuchen. Ein Traum in allen Blautönen! Mein Freund A. hat dort vor Jahren in mühsamer Handarbeit eine richtige Treppe in den Felsen gehauen um bequem und sicher in „sein“ Freibad zu kommen! Er hat halt doch schon einen kleinen „Hau“ weg!

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Zurück nach P. Ilias habe ich die nördliche „Umgehungs“ -Piste benutzt, diesmal ohne „Hafenrundfahrt“! Dieser Weg setzt sich westlich des Ortes fort als Erdpiste entlang der Küste bis Korakas. Am ersten schönen Platz haben wir dort übernachtet.

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02.06.2014 Der weitere Weg bis Korakas bietet noch ein paar Stellplatzmöglichkeiten, meist aber nur oberhalb von Felsen am Wegrand. Ab Korakas wieder Asphalt unter den Rädern, rauf zur Hauptstraße und zurück nach Agio Nikolaos. Ich will nochmals das Gratis-Internet-Angebot testen und fahre in den Ort hinein, beobachte dabei auf meinem Smartphone (das ich nur mit W-Lan nutze) die Stärken der Zugangspunkte. Am Hang im Westen des Ortes habe ich drei Balken und bleibe stehen. Es funktioniert hier wirklich tadellos! Ein paar eMails geschrieben, meine Konten gecheckt und gut isses. In Neapolis kann man im Gegensatz zu den anderen kleinen Orten gut einkaufen, sonst bietet die Stadt absolut nichts. Am ehesten hat mich noch der Friedhof beeindruckt! Nach dem Einkaufen verließ ich die Hauptstraße und fuhr um den kleinen Hafen am nördlichen Ortsende herum und auf die Piste Richtung Pounta. Hier gibt es auch ein paar denkbare Stellplätze. Allerdings ist vermutlich wegen Nähe des größeren Ortes und erstaunlich viel Schiffsverkehr (warum?) das Wasser doch sehr belastet. Ich kann nicht die ganze Strecke am Strand entlang fahren, nach ca. drei Kilometern ist eine zerwühlte Sandstelle für mich unpassierbar. Es geht aber ab hier ein Asphaltweg wieder ins Landesinnere.

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Also darauf zurück in´s Land, bei nächster Gelegenheit wieder links und wieder links vor zum Strand, usw. „Varkes“ mit Campingverbot

„Neranziona“

Erst am dritten Platz gefällt es mir! Ich habe einen Topografischen Atlas von der ganzen Peloponnes 1:50 000 vom Anavasi-Verlag aus Athen dabei. Danach heißt dieser Platz „Maggano“ (oder auch Manganou wie auf den Wegweisern geschrieben).

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Maggano

Schöner Sandstrand direkt befahrbar, seitlich Schutz durch bewachsene Dünen, direkt am Bus eine funktionierende Dusche und wunderbare Sicht links zurück auf Neapolis und rechts nach Pounta und Elafonisi! Und um dem Allem die Krone aufzusetzen: Bis zum Strand des nachts eine beleuchtete Betonzufahrt! Dieser teure und überflüssige Irrsinn ist ob seiner Konsequenz für mich doch auch immer wieder faszinierend! Bin mal gespannt ob´s heute Nacht tatsächlich leuchtet: Der Zähler ist nämlich geklaut und die blanken Kabel hängen lose im Schaltkasten herum! Griechen regen sich über so was nicht auf weil ja „die Elektrizitätsgesellschaft den Strom bezahlt!“ Auch eine Sichtweise! Links und rechts von hier verläuft ein befahrbarer Sandweg hinter der Düne, alle 50 bis 100 m ist eine „Nische“ in der Düne, so dass man dort auch bis auf den Strand fahren könnte. Jede Menge schöne und separierte Stellplätze! Leider hat das Wetter heute doch sehr abgekühlt und es ist stark bewölkt. Aber alles kann man ja nicht haben, wird schon wieder werden! Außerdem ist hier jetzt endlich mal Waschtag angesagt. Hier herrscht ja kein Wassermangel! (PS: Die Campingverbotsschilder wurden übrigens nicht erst von mir sondern bereits von Einheimischen demoliert.) Km 296 204 N

36° 31.706´

E 023°91.216´ 30

03.06.2014 Bingo! Die Beleuchtung hier war aus! Dafür konnte man besser sehen wie rings um den Golf und auch auf Elafonisi dem Lichtgott gehuldigt wurde! Die ganze Region ist ja extrem dünn besiedelt, leuchtet aber nachts wie Las Vegas! Na denn, wenn´s doch die DEH bezahlt! In Belgien wusste man auch nicht wohin mit dem nächtlichen Stromüberschuss der Atomkraftwerke. Da hat man dort (zumindest früher) dann damit einfach die Autobahnen beleuchtet! Hauptsache die Kraftwerke machen Umsatz. Das Wetter war sehr durchwachsen, es regnete und hatte starken Wind. Gegen Abend steigerte sich das bis um Orkan! Von zwei geschlossenen Dachluken riss es mir dadurch die Hauben ab! Da wechselte ich in den zurückliegenden Weg der von hohen Schilfbeständen etwas geschützt war. Das Sturmproblem war damit zwar weitgehend gelöst, aber die „Aussicht“ gefiel mir weniger. Der berühmte Dünenstrand von Viglafia ist ja nur drei Kilometer weiter. Also dort hin, mal schauen wie´s dort aussieht. Die Fähre nach Elafonisi musste ihren Betrieb wegen dem Sturm einstellen, ebenso die von Neapoli nach Kithera! Ich suchte und fand in den Dünen einen sehr schönen Platz, leidlich vorm Wind geschützt. 04.06.2014 Am Morgen gingen wir zu Fuß den Strand ab: Ein feinsandiger Traum! Aber hier haben leider der Besitzer der Fähre und sein Bruder, der Besitzer vom Campingplatz auf Elafonisi den „Touri-Laden“ voll im Griff und die Ortspolizei als willige Büttel! Ich wollte ja einen Waschtag einlegen, war auch deshalb an der Dusche in Maggano gestanden. Da der Sturm sich gelegt hatte also wieder zurück und fleissig gerubbelt, gewrungen und Wäscheleinenkonstruktionen erschaffen. 31

Der Erfolg bezüglich Sauberkeit war zwar nicht sooo überwältigend, insbesondere bei den Hundedecken, aber der Geruch war jetzt doch immerhin wieder um Klassen besser! Es blieb aber den ganzen Tag über trüb mit nur noch leichtem Wind, erst ab 16h kam die Sonne wieder raus.

Morgen früh geht´s weiter nach Norden

Servus, Kuh!

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05.06.2014 Es ist wieder „Kaiserwetter“ bei der Weiterfahrt über Agios Georgios, Avlos,

Platanias,

Marathias

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Elika,

Archeangelos, vorbei an Plitra,

über

Papadianika,

Asopos,

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Glifada,

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Pararia (Xilis)

Kokkina,

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Asteri, nach Paralia Asteri, „Haupteingang“

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Km 296 290 Hier schließt sich mein Kreis: Jetzt habe ich alle mir noch unbekannten Küstenteile der Peloponnes „abgeklappert“. Hier habe ich auch vor drei Jahren eine goldige und liebe junge Hündin adoptiert, (besser, sie hat sich uns angeschlossen, d.h. zuerst Ulla und Heinz, dann mir), die an diesem Strand lebte und Anschluss suchte, fortan „Xenia“ genannt. Sie wurde in Deutschland gut untergebracht und ist jetzt quasi Nachbarin vom „Becke Kurt“ dem ehemaligem MP von Rheinland-Pfalz in Steinfeld.

Xenia 2011

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Route am 05.06.2014

2011 war ich hier rein zufällig gelandet, kam aus dem Gebirge über Sparta und Skala und wollte nur noch endlich wieder an´s Meer. Also bin ich so lange nur nach Gefühl gen Süden gefahren bis ich an einer Düne stand. Da ich dabei kurz vorher durch Elos gekommen war, hielt ich diesen Strand für Paralia Elos. Für die später entdeckten „Vereinigten vergammelten Hüttenwerke“ mit Restaurant, ca. 1 Km westlich von hier, hatte ich keinen Namen. Richtung Osten endeten die Erkundungen an der (mit Fahrzeug) nicht passierbaren Lagune vor Vivari. Ganz außen rum wollte ich damals nicht mehr fahren, fand es hier schön genug. Eigentlich wollte ich deshalb heuer zuvor mal an den Platz P. Vivari, habe aber die Abfahrt in Glikovrisi verpennt. Deshalb zweigte ich bei nächster Gelegenheit in Asteri links ab, wollte einen Weg weiter vorne am Strand suchen, fand aber nur die Zufahrtstraße zum Paralia Asteri. Die ist bis kurz vor dem Strand asphaltiert, und ich war am altbekannten Platz unter für mich neuem Namen! Man fährt genau auf eine Lücke in der Düne zu. Dort ist dann auch eine Dusche mit Wasserhahn. Ein paar Schritte über den „Sattel“ und schon hat man das Meer vor sich. Allerdings diesmal bedeutend schneller als 2011! Der schöne breite Strand von den Bildern aus 2011 ist praktisch weg, existiert nur noch als Böschung der Dünen und ist daher jetzt sehr steil! 39

Wenn das so weiter geht, ist er in zwei bis drei Jahren ganz weg mitsamt der Düne! Als „Verbesserungsmaßnahme“ (?) fuhr gerade ein Traktor mit einem Aufreißgerät hinten dran den Strand auf und ab und pflügte ihn um. Dass er aufgrund des steilen Quergefälles dabei nicht umkippte ist erstaunlich! Danach war der Sand leider wesentlich schlechter begehbar als vorher. Der ganze bisher gnädig zugedeckte Müll kam wieder ans Tageslicht und die Wellen haben es jetzt noch einfacher ihre Erosion fort zu setzen! Verstehe ich hier etwas nicht oder ist das doch wieder nur ein weiterer griechischer hirnrissiger Aktionismus? An diesem „Sattel“ mit Dusche wollte ich nicht stehen trotz fließend Wasser. Es ist der Einstieg für die einheimischen Badegäste die gelegentlich abends vorbei kommen oder Waschplatz für Ernte-Lkw´s aus den Orangen-Plantagen. Ich stelle mich ca. 100 m weiter westlich unter Tamarisken hinter die Düne. Meine weitere vorläufige Überlegung/Planung für die folgenden Wochen: Da ich zum letzten Male vor ziemlich genau 25 Jahren auf der Mani war, will ich sie nochmals komplett umrunden und erkunden. Anschließend an die Bucht von Pylos, und zwar an die Nord-West-Ecke. Von dort zu Fuß rauf auf´s Kastro und weiter zur Nestor-Höhle. Von der anderen Seite her, von Norden an die wunderschöne Voidokilia-Bucht, war ich ja schon öfters. Danach „quer Beet“ durch´s Gebirge nach Nordosten. 06.06.2014 Am Morgen nach Gassi, Frühstück und Einräumen habe ich nochmals versucht hier auf der Piste nach Vivari rüber zu kommen. Es scheiterte aber an ca. 50 m losem Sand neben der Lagune. Die Hunde freuten sich aber sehr über das Süßwasser! Dann also zurück zum „echten“ Paralia Elos. Welch eine Katastrophe! Fast alle sog. Hütten (die ja schon im „bewohnten“ Zustand schlimmer aussahen als ein Slum in Afghanistan) sind entweder demoliert oder zerfallen unter Zurücklassung des gesamten Schuttes und Mülls. Das große, einst schöne Restaurant, sieht aus wie verkleinert zurückgebaut, und ist noch(? im RohbauSchlaf. So eine Schweinerei wie sie hier jetzt ist muss man lange suchen! Es ist unvorstellbar zu was angeblich kultivierte Menschen fähig sind! Auch die Finanzkrise kann hierfür keine Ausrede sein. Die Weiterfahrt durch die prächtigen Orangenplantagen, proppenvoll mit Früchten, ist da doch schon ein angenehmerer Anblick! 40

Asteri – Pirgos Dirou

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Der etwas größere Ort Skala ist eine Art Mittelzentrum für diese Gegend. Hier kaufe ich umfangreich ein, finde auch Scheibenwischer, leider aber keinen Ersatz für die Positionsleuchte. Unterwegs hatte ich in den meisten größeren Orten Frisöre gesehen, meinen notwendigen Besuch aber immer wieder aufgeschoben. Heute wollte ich´s endlich wahr machen, da fand ich aber keinen! Ähnlich lief es mit dem Wunsch nach einer SIM-Karte für´s Internet. Kurz vor Githio hatte ich mich spontan doch dazu entschlossen und bald auch einen WIND-Shop gefunden. Es war inzwischen kurz nach 14.00h. Der Laden hatte „natürlich“ von 14 bis 17.30 zu! Was soll´s, wo ein WIND ist, ist Vodafone auch nicht weit. Richtig vermutet, der hatte sogar noch offen bis 14.30h! Der freundliche Verkäufer meinte, wir könnten alles perfekt machen. Ich müsse aber warten bis 18.00. Man höre und staune: „Unser System ist immer von 14 bis 18h abgeschaltet!“ Ich krieg´ die Krise!!!…...und so warte ich immer noch auf den Internet- und FrisörAnschluss! Mir kommt dann in den Sinn: Vielleicht ist das eine Ausgleichsmaßnahme beim Stromverbrauch wegen der nächtlichen Beleuchtung der verlassenen Strände? Kurz vor Githio hatte ich mir einige mögliche Stellplätze angeschaut. (Der mit den griechischen sog. „Dauercampern“ sah ähnlich krisengeschädigt aus wie der in Elos, einfach nur grausig!) Schön und vor allem interessant ist aber Glifadia: Ein kilometerlanger schöner Sandstrand mit Gebäuderesten am/im und unter Wasser. War hier mal eine untergegangene Stadt? Schuld daran ist aber sicher nicht der mitten drin gestrandete, inzwischen total verrostete alte Frachter „Dimitrios“? Der Stellplatz davor ist eigentlich recht angenehm, bietet etwas Schatten und, falls gewünscht, ein großes Restaurant. Es war mir hier aber mit ca. 10 – 12 Womos schon etwas zu sehr Campingplatzmäßig!

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Nach längerem Strandspaziergang, baden, langer Mittagspause und –essen machte ich mich auf den Weg zur Ormos Kato Vathi bei Kamares.

Ganz am südlichen Ende, bevor das Sträßchen wieder hoch geht Richtung Kalives, haben wir uns eingerichtet. Außer mir steht nur noch ein Franzose hier ca. 100 m entfernt. Sowohl die Plätze vor Githio als auch den hier bei Kamares kannte ich vorher noch nicht und bin angenehm überrascht! Km 296 345

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07.06.2014 Spitzenwetter! Sonne pur, mindestens 30°C, leichte Brise. So stellt man sich griechisches Wetter vor! Laut Wetterbericht soll es zu Hause aber auch bis 35° und mehr geben. Endlich mal gleiche Verhältnisse in der gesamten EU? Der Franzose ist heute morgen wieder weggefahren, jetzt haben wir ca. 1,5 Km Strand für uns allein. Ein „ambulanter“ Bäcker kam mit seinem Bus vorbei. Wegen der Hitze sind nur kurze Gassigänge angesagt, z.B.: Direkt hinter dem Sträßchen liegt ein großes Sumpfareal mit riesigen Schilfpflanzen bewachsen. An beiden Enden sind kleine freie Wasserstellen, voll mit sehr scheuen Schildkröten. Zwei Mädels brausen in einem kleineren SUV heran, steigen aus dem Auto, gehen stracks zum Boot in „meinem“ Vorgarten. Sie drehen das schwere Boot um und noch bevor ich Hilfe anbieten kann schwimmt es schon im Wasser! Aus dem Kofferraum holen sie einen kleinen elektrischen Außenbordmotor und summen davon in die nächste kleine Bucht (die nur vom Wasser aus erreichbar ist ?). Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, am Abend drohte nämlich ein Gewitter. Es ging aber glimpflich aus. Die Temperatur stürzte zwar rapide ab und es regnete ein bisschen. Es scheint aber gutes Angelwetter zu sein. Zahlreiche (drei!) Angler kamen plötzlich an den Strand. Da es schön kühl war machten wir ein längeres Abend-Gassi 1,5 Km bis ans westliche Strandende. Dort ist eine wirklich schöne Taverne direkt am Ufer unter großen alten Bäumen. Alle anderen (zwei oder drei?) haben noch Winterpause. Die ganze Gegend hier zeigt schon typischen Mani-Baustil und war ganz offensichtlich bis vor Kurzem total verlassen. Etliche alte Häuser sind aber wieder hergerichtet und bewohnt. Mehr neue sind im Bau, ganz offensichtlich Pensionen oder Wochenenddomizile. Alle sind sehr aufwändig und schön aus akkurat behauenen Natursteinen im modernisierten Mani-Stil gemauert oder damit verkleidet. Nachmittags war ein auffälliges Aufgebot an durchfahrenden LuxusKarossen, von großen SUV´s von BMW über dicke Audis und Mercedesse Kompressor und SLK, VW Phaeton, Porsche Cayenne, RangeRover, etc. pp. Die betuchte Klientel scheint gerade eben diese ihre „Wochenendhäuschen“ anzufahren?

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08.06.2014 Heute morgen sind wir mal in die andere Richtung Gassi gegangen, östlich bergauf da es um 6.30h ja noch kühl war. Nach ca. 300 m konnte man links runter schauen und sah eine schnucklige kleine Bucht in die gestern die zwei Mädels mit dem Boot gefahren waren. Es geht aber auch von hier ein Erdweg runter. Unten steht sogar ein Auto. Ein junger Mann war auf Octopusjagd und fuhr gerade schon wieder ab. Die kleine Bucht hat einen ganz feinkörnigen Sandstrand. Ein Amphitheater aus Oliventerrassen bildet den Hintergrund. Zwischen Strand und Oliven ist zwar kein Zaun, aber ein relativ neues Tor das irgendwann mal in einen solchen integriert werden sollte? Eine dicke Kreuzspinne passt gut auf´s Tor auf! Gleich am Anfang steht ein uraltes winziges Kapellchen mit Kreuzgewölbe. Man kann es kaum noch erkennen so ist es zugewachsen. Es hat aber eine neue verschlossene Tür!.

Agia was-weiß-ich. Sehr idyllisch!

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Anschließend „brezelte“ die Sonne sogar ganz früh noch tief stehend wieder so stark, dass ich, wie gestern auch schon, eine Zusatzplane anbringen musste. Die Markise allein konnte noch überhaupt keinen Schatten spenden.

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Gegen Mittag kam dann das Gewitter das sich gestern noch zurück gehalten hatte.

Es schüttete bis ca. 16h! Dann war aber wieder sehr angenehmes Klima und die Angler waren prompt auch wieder da!

09.06.2014 Pünktlich um 6.30h Gassi, exakt nach biologischer Hundeuhr. Gegen 8 h Abfahrt nach Süden Richtung Kap Tenaro, dem Wendepunkt.

Vorbei an Skoutari mit seinen vielen Stichstraßen

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über Kiprianos, die Strecke vorne am Meer.

Schweinischer Besuch während Fotopause oberhalb Porto Kagio/Marmaris. Viele Kinder, viele Väter?

Quo vadis?

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Hier müsste eigentlich im Hintergrund die Eröffnung von „Also sprach Zarathustra“ aufbrausen! Aber wohin jetzt? Links liegt Porto Kagio, rechts Marmaria. Cappa entscheidet sich für Marmaria. Dort ist es leer, in Porto Kagio konnte man mit dem Fernglas die Zusammenrottung viel zu vieler Womos sehen. Es war eine gute Entscheidung! Am Strand waren nur zwei junge Griechen, auch mit Hund. Ein schöner Pausenplatz! Am Nordende der Bucht hat es sogar etwas Schatten unter den überhängenden Felsen die sehr interessant zusammengesetzt sind. Nach der Pause Endspurt zur Südspitze Die Vegetation wird immer karger. Es ist fast deprimierend diese rauhe und abweisende Natur zu sehen. Die Vorstellung, dass hier viele Menschern ihr karges Leben so sauer erwirtschaften mussten, bedrückt heute noch. Es ist nicht vorstellbar! Hier wächst doch so gut wie nichts. Man kann aber noch gut erkennen, dass die allermeisten steinigen Hänge terrassiert wurden und die abgelesenen Steine als Steinriegel zur Abgrenzung oder Stützmauern wieder eingebaut wurden. Es muss 49

das Werk zahlloser harter und verbissener, starrer und sturer Generationen sein! Dazu kam noch der Stress durch Bedrohung von außen und die inneren Fehden und Blutrache untereinander. Schlimmer geht offensichtlich immer! Wasser war früher auch noch mehr rar als heute und es gab keine Transportwege außer Saumpfaden. Die Siedlungen waren auch meist ganz oben auf den Bergen. Ich habe gelesen, dass Manioten auch zumindest zum Teil Piraten gewesen seien. Da hatte es der Papa aber oft sehr weit zur Arbeit und schwer wieder mit seiner Beute zurück zu kommen! Der letzte Weiler heißt Kokonoghia. Wenn man ihn durchfahren hat landet man auf einem kleinen Plateau als Parkplatz vor der kleinen Kapelle. Sie wurde ganz offensichtlich zusammengeschustert aus Fundstücken des ehemaligen Tempels des Poseidon und Apollo bzw. dem Toten-Orakel die früher hier waren.

Devotionalien?

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Man kann, wenn man im Gelände herumstreift, erkennen, dass die beiden kleinen Buchten links und rechts von der Kapelle relativ dicht bebaut gewesen sein müssen, fast wie Amphitheater! Es sind Fundamente, rechteckige Vertiefungen wie Keller im Fels sowie Treppen noch gut erkennbar. Unterhalb der Kapelle ist eine große weitgehend natürliche Vertiefung mit Felsüberhängen die immer noch feucht sind (das Wasser wird jetzt aber etwas oberhalb in einem Reservoir gefasst). Es scheint in Vorzeiten eine sprudelnde Süßwasserquelle gewesen sein und ich habe den Eindruck, dass die Vertiefung ein Wasserbecken gewesen sein dürfte. Wenn man den Wanderweg zum Kap Tenaro ein paar hundert Meter weit geht kommt eine große Anlage die m. E. auch nach Badanlage aussieht. Es sind Becken und Rinnen erkennbar und gut erhaltene Mosaiken die hier ohne jeden Schutz jetzt dem Verfall und Diebstahl oder Zerstörung durch TouristenSandalen überlassen sind. Die Wanderung bis vor zum Kap habe ich nicht gemacht. Die Landschaft die der Weg durchzieht ist schattenlos und öd. Ob der Anblick Leuchtturmes entschädigt hätte?

des das

Die Weiterfahrt auf der Westküste war wieder sehr interessant, dabei aber wesentlich leichter und einfacher zu fahren wegen dem hier besseren Straßenzustand und der weniger wilden Topographie.

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Sehr eindrucksvoll ist Vathia mit seinem als typisch empfundenen Ortsbild im Mani-Stil.

Auf dem Weg nach Pirgos Dirou bin ich aus Neugier nochmal links abgebogen nach Mezano. Das kann man sich aber schenken, es gibt keine Stellplätze und der „Paralia“ ist ein Canyon voller Grobkiesel mitten im Ort! Den rechts gelegenen habe ich mir nicht angeschaut da es angefangen hatte stark zu regnen. Der Ort selber ist eng und bietet auch nichts Sehenswertes. Schneller als gedacht war Pirgos Dirou erreicht. Am „Sauriereierstrand“ (Ormos Dirou) standen zwar schon etliche Womos, es war aber zu verkraften und es gibt dort auch keine bessere Alternative wenn man früh morgens die Höhle besichtigen will. Ich bin die Mani-Runde zwar schon mal vor mehr als 25 Jahren gefahren, habe aber fast keine Dejavu-Erlebnisse gehabt! So ist es doch auch wieder Neuland. Km 296 447

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10.06.2014 Ich bin viel zu früh über den Felsrücken zur Höhle rüber gegangen. Auch habe ich erst sehr spät entdeckt, dass es hier unten am Eingang keine Tickets gibt sondern nur einige hundert Meter bergauf! Auch fand ich erst dort die ersten Hinweise auf Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Der Andrang der Kunden hielt sich sehr in Grenzen, im Gegensatz zur unübersichtlichen Menge an Personal (weit mehr als 20)! Die Höhle kann von 9 bis 18 h besichtigt werden, aber die Boote fahren erst ab wenn sie voll sind (mit jeweils ca. 8 Leuten). Als Senior zahlte ich 7 €. Die Höhle ist wirklich außergewöhnlich schön und sehenswert, auch wenn man die Höhlen der Alb und in Südfrankreich kennt.

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Es hatte heute laufend Schauer, war aber trotzdem schwül. Der Stellplatz war eigentlich nicht schlecht nur total überbelegt. Spontan packte ich zusammen und startete wieder gen Norden, obwohl ich es ursprünglich länger hier bleiben wollte. Ich habe noch gut die Tamariskenbucht bei Ag. Nikalaos in Erinnerung, dort wollte ich nochmals hin. Über Aeropolis, das fantastisch gelegene Neo Itilo, Lagada, und wieder runter ans Meer nach Agio Nikolaos. Es war leider eine sehr herbe Enttäuschung! Die Bucht meiner Erinnerung von vor 25 Jahren lag abgeschieden und frei in der Landschaft. Zum Ortsrand nördlich waren es ca. 1,5 Km. Jetzt ist alles überbaut bis raus zur Höhle Richtung Trahila (Ormos Dimitrios). Die Tamariskenbucht ist jetzt ein mit Mäuerchen eingegrenztes Freibad quasi mitten im Ort. Die Zufahrt ist verboten, ebenso Hunde. Am Nordende eine große Taverne, Liegenund Sonnenschirmverleih. Man kann nur am Straßenrand parken so denn da etwas frei ist. Es ist schon ein enormer Rummel! Auch der Ort hat sich total verändert. Aus dem ehemaligen Minihafen für echte Fischer ist eine Tavernen-Meile geworden. Eine sicher gewollte Entwicklung. Ich find´s trotzdem traurig, hake diesen Ort ab und fahre weiter. 54

Der nächste Ort Stoupa ist mir als Besäufnisort für Engländer in Erinnerung, das folgende Kardamili ist „unbelastet“ und mir bisher nicht bekannt. Der Topo-Atlas zeigt ein Stichsträßchen am westlichen Ortsende am Meer entlang. Gesucht, gefunden und wieder mit der Welt versöhnt: Hier hat´s einige schöne Stellplätze. Allerdings mehr zum Pausieren, Baden oder zum einmal Übernachten (wie ich´s vorhabe). Obwohl es den Campingplatz nicht mehr gibt stehen “Camping verboten“ Schilder rum. Außerdem hat´s viele Pensionen und Hotels. Wenn die belegt sind, sind sicher viele Badegäste da. Jetzt ist´s aber ausgesprochen leer und ruhig hier, außer dem kurzen Gewitter das aber schnell wieder vorbei ist. Die Luft ist wieder kühler und frisch.

Mir ist auch wieder eingefallen warum ich so wenig Erinnerung an meine erste ManiUmrundung vor 25 Jahren habe! Die Fahrt war damals gar nicht groß geplant gewesen, wie ich öfters mal einfach in´s Blaue hinein losfahre. Es gab damals auch keine vernünftigen Informationen (ich hatte zumindest keine), keine zuverlässigen Karten und die Straßen waren noch wesentlich schlechter als heute. So kam es zu der saudummen Situation, dass wir schnell in die Nacht kamen, keinen passablen Schlafplatz fanden und einfach immer weiter fuhren, irgendwo nur wieder ans Meer wollten. Die Kinder schliefen ja auch während der Fahrt. Hundemüde und mächtig geschlaucht, damals hatte ich noch einen müden 406er, sind wir damals vor der Höhle in Pirgos Dirou gelandet. So habe ich die Mani zwar schon mal umrundet, aber optisch fast nichts mitbekommen! Dieses Problem ist jetzt aber gelöst. Die Höhle ist auch noch mit einem anderen unvergesslichen Erlebnis verknüpft: Meine kleine Iris, damals vielleicht drei Jahre alt, quengelte während der Bootsfahrt in der Höhle, dass sie aussteigen wolle. Ich sagte ihr, dass ich nicht derjenige sei der über´s Wasser laufen könne. Da fragte sie: „Wieso? Zeig mal her! Ach so, du hast ja nur deine Schlappen an!“ Km 296 519 11.06.2014 Ade Kardimili! Ein sehr schöner Ort um z.B. Hotel- oder Pensions-Urlaub zu machen. Der Flughafen Kalamata ist ja auch nicht weit weg! Hinter Kardimili geht´s wieder gleich in vielen Serpentinen steil bergauf. 55

Gut, dass der Diesel schon Betriebstemperatur hatte: An der Schule am Ortsende hatten wir hinter einem Schulbus sehr lange warten müssen bis sich das Jungvolk ostentativ laaaangsam und „mufflig“ aus dem Bus und über die Straße bequemte, geregelt von einer Dame mit roter Kelle. Auch hier hat Griechenland jetzt EUStandard! Die Straße ist sehr gut ausgebaut und erlaubt, dass auch der Fahrer sich an Ausund Rückblicken erfreuen kann.

Blick zurück über Kardimili bis Trahilas Ab Kambos wäre ich gerne wieder Richtung Küste geschwenkt, da war aber gesperrt und umgeleitet. Also rechts ab und gleich runter in die wilde Schlucht vom Koskarsko, dann nochmals über einen Buckel und bald sah man Kalamata vor sich liegen. Ich brauche einen Frisör, eine günstige Tankstelle und ein Positionslicht. Bereits ein Stück vor dem Haupthafen ist ein kleinerer mit einer Art Festplatz. Es hat schöne Schattenbäume direkt am Strand und die Innenstadt liegt auf der anderen Straßenseite. Mehrere freie W-Lan Zugangspunkte werden angezeigt, aber mit meinem alten Equipment komme ich trotzdem nicht ins Netz, kann nur eMails über´s Smartphone absetzen. (Der Laptop läuft noch mit XP!?) Jetzt fehlt von meiner Liste nur noch das Positionslicht, und das wartet auch bestimmt irgendwo!

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Weiter nach Westen an Messini vorbei, auch an Analipsi. Kurz danach der erste Versuch vor an den Strand zu kommen, es geht auf Mittag zu. Die Straße endet an einer verwaisten riesigen Anlage, links „Kolchose“, Mitte Hotel und rechts „Schulland- oder Asylantenwohnheim“. N 36°59.765´ E 021°57.781´ Rechts um diese Anlage herum geht ein Weg zum Strand, der ist aber mit einer Schranke verschlossen. Links am Tennisplatz ist außen ein Wasserhahn mit dickem Schlauch noch in Betrieb. Schnell ist vollgetankt und gewendet. Auf halbem Rückweg zur Hauptstraße vor einem riesigen verwilderten Gelände mit auffallendem extrem aufwändigen und hochherrschaftlichen Zaun aus eisernen Speeren, geht noch ein schmaleres Sträßchen über Agios Avgostinos auch wieder vor zum Meer. Es endet hinter der Düne, links und rechts sind übermannshohe Schilfdickichte. Auf der Hauptstraße ca. 1 Km weiter geht´s (beschildert) wieder links ab zu Paralia Velikas. Vor drei Jahren war ich am westlichen Nachbarstrand gestanden (eigentlich ist es ja ein ca. vier Kilometer langer zusammenhängender Strand von Analipsi bis Par. Petalidi bei Dzades, nur getrennt durch ein paar Bachläufe).

N ´ 36°59.763´ E 021°57.099 Beim Gassigehen habe ich schon 2011 eine Querverbindung hierher über einen Feldweg durch eine Furt gefunden, bin aber nicht herübergefahren. Es standen damals am Anfang sogar Autos hier auf der Düne. Jetzt geht das nicht mehr. Die Winterstürme haben offensichtlich so viel Sand angespült, dass der wieder zurück geschoben werden musste und jetzt hinter der Düne einen Wall bildet, höher als die 57

Düne selber. Nur am östlichen Ende des Sräßchens ist alles wie gehabt. Dort mündet auch aber schon wieder einer der Trennbäche ein. Dieser Platz ist heute aber leider schon durch ein Wiener Womo besetzt.

Diese „Sturmfluten“ setzen auch den Bäumen sehr zu. Hier sind jetzt einige der großen Tamarisken abgestorben, drüben im Westen waren schon vor drei Jahren die meisten der riesigen Eukalyptusbäume tot oder ganz weg, die belassenen Wurzelstöcke vollkommen unterspült.

Punkt 13.30h kommt das obligatorische Gewitter, eine halbe Stunde später ist alles wieder OK! Gegen 16.oo h brummt es hinter dem Auto: Der Wiener fährt weg! In Windeseile ziehe ich um und habe jetzt den besten Platz am Platze! N 36°59.815´

E 021°57.218´ 58

Das verlangt das volle Programm: Markise, Stuhl, Tisch, Liege und Marokko-Teppich raus. Alle Akkus sind voll und die Solarpanele schauen in etwa nach Süden, Wassertanks und Kühlschrank wurden kurz zuvor ja aufgefüllt. Ein paar Meter weiter quaken die Frösche im „Trennbach“. Schöne Idylle! Jetzt fehlt nur noch eine Nachtigal, aber davon habe ich dieses Jahr bisher in Griechenland noch überhaupt keine gehört, während zu Hause fast aus jedem Busch eine herausschmettert! Dafür schleicht ein kleiner zotteliger Hundebube um den „Bau“. Er hat schon Cappa „bedroht“ und markiert fleissig. Gut so, damit kommt er mir nicht ins „Haus“, kriegt aber draußen Futter und Wasser. In der Abendsonne haben wir gerade einen kleineren Strandspaziergang gemacht, über den Bach hinaus nach Osten. Schon nach ca. 200 m kam der Platz im Schilfdickicht den ich heute schon angefahren hatte! Morgen werden wir mal noch weiter bis zur „Kolchose“ wandern! Im Fernglas sieht es von hier aus fast nach einer Marina aus? 12.06.2014 Heute Morgen gegen 6 h sang doch eine Nachtigal, zwar nicht ganz in der Nähe sondern etwas weiter zurück im Gebüsch! 59

Unser kleiner Besucher-Hund der aussieht als ob seine Mutter ein Dackel und der Vater ein Fuchs war, war die ganze Nacht am oder unter dem Bus geblieben. Nachdem alle gefrühstückt hatten zogen vier los den Strand entlang nach Osten um die obskure Anlage zu erforschen. Schon nach ca. 20 Minuten waren wir dort. Wie vermutet ist alles außer Betrieb und am Verfallen. Es ist eine riesige Anlage für Hunderte von Gästen über mehrere Hektare! Es gibt ein zentrales großes Hotelgebäude, links U-förmig angeordnete Reihenbungalows um eine künstlich angelegte Lagune herum.

An jedem Bungalow hängt außen noch die Klimaanlage dran. Das Meer hat sich von der „Lagune“ mit einem Sandwall inzwischen wieder getrennt und es ist ein Süß- oder Brackwassersee daraus geworden, bewachsen mit Schilf und mit vielen quakenden Fröschen drin. Es gibt Tennis- und Sportplätze, überdachte Parkplätze, eine große Pool-Landschaft, Tauchbasis, Bootsverleih, Spielplatz und –geräte und kasernenähnliche Baracken. 60

Alles teildemoliert und am Verfallen. (ehem Buca *****Beach-Resort). Ein gleicher Fall wie ich ihn 2011 auch bei Salandi östlich von Navplio gesehen hatte. Oder der Erschließungs-Irrsinn südlich von Sarti auf der Sithonia: Wirklich viele Quadratkilometer mit fertigen Straßen, Über- und Unterführungen, Kanälen (ohne Kläranlage), Wasserleitungen, Treppen, Stützmauern, etc., ohne dass je auch nur ein Haus gebaut wurde! Jedes Mal wurden sicher viele Millionen € buchstäblich in den Sand gesetzt weil die Vorstellungen der Initiatoren und der potentiellen Kunden weit auseinander lagen, und vor Allem total am Markt und Bedarf vorbei investiert wurde! Größenwahn und Ignoranz gepaart mit Dilettantismus. Im Hauptgebäude brannte eine einzelne Lampe! Hatte der Letzte vergessen das Licht auszumachen oder gibt es einen Wachmann oder illegale Untermieter ? Ich kann nicht weiter nachforschen weil uns plötzlich ein Rudel Hunde aller Rassen und Größen umtobt. Wie alle Hunde hier sind sie aber leicht zu beeindrucken: Man muss sich nur bücken als ob man einen Stein aufheben will und schon weichen sie zurück! Es sind aber z.T. sehr kräftige Tiere (Staffordshire o.ä.) und ich möchte hier lieber keinen Kampf riskieren! Als wir wieder zurück gingen (der vernünftige Cappa hatte sich sofort nach dem Gebell vor an den Strand verzogen) blieb unser neuer Freund zurück. Ich hoffte sehr, dass er sich diesem Rudel anschließen würde, da er ja offensichtlich allein ist und Anschluß sucht. Eine Stunde nach unserer Rückkehr war er aber auch wieder da! Heute ist er dran mit Frisör! Vorsichtig, und in mehreren Schritten wie beim Zwiebelschälen, schnitt ich ihm immer mehr total verfilzte Haarklumpen voller Kletten weg. Es ist schwer in so einem Fall festzustellen wo die Haut beginnt. Er lässt sich das aber gerne gefallen, sieht jetzt leider aus wie ein gerupftes Huhn. Es tut ihm aber gut und er wälzt sich wohlig m Sand. Ein paar Zecken entferne ich auch noch und sprühe ihn ein mit Spot-On gegen weiteren Befall. Dann verfeinere ich die Schur immer weiter. Leider habe ich keine Haarschneidmaschine um ihm ein komplettes Kurzfell zu verpassen. Armer kleiner Kerl!

Die Stimmung läuft immer mehr in die Richtung, dass der Hund mit darf. Lucia hat daheim auch schon Initiativen gestartet ihn unterzubringen. Er scheint das zu fühlen und drängt immer mehr in den Bus zu dürfen. Das will aber Cappa nicht! Er liegt im Eingang und passt auf wie Zerberus. Da knurrt ihn der Kleine an und Cappa flippt aus und über seinen vermeintlichen Gegner her. Ich kann sie trennen, der Kleine ist 61

zwar unverletzt da Cappa ja nie jemand verletzt, trottet aber davon und kommt auch nicht mehr wieder. 13.06.2014 Er ist auch heute Nacht nicht mehr gekommen. Wir machen morgens ein langes Gassi nach Westen und gehen den Rückweg die Parallelstraße zum Strand. Dort hat´s jede Menge Häuser und eingezäunte Grundstücke und überall bellen ein bis viele Hunde wütend herum. Eigentlich haben sie ja aber nur Angst! Der Kleine ist aber auch hier nirgends zu sehen. Nachmittags kommt schlagartig stürmischer Wind auf und ich packe schnell zusammen. Heute Abend wollte ich ja eh weiter fahren. Ich stelle am Müllcontainer wo wir den kleinen Hund zum ersten Mal gesehen hatten einen Napf mit Futter und einen mit Wasser hin. Schweren Herzens und mit schlechtem Gewissen (ich) fahren wir ab. Ich hoffe sehr für ihn, dass er im Laufe der Saison doch noch Anschluss findet! Richtung Pylos sehe ich links nach ca. 10 Km in Kazamara einen Wegweiser zu einem Wasserfall (Polylimnio). Es war genügend Zeit und ich fuhr spontan links raus und den Wegweisern etwa 4 Km nach bis zu einem Parkplatz. Dort, aber auch 50 m vorher rechts auf einem kleinen Plateau mit schöner Aussicht , wären auch ideale Übernachtungsplätze.

Ein Wasserhahn mit enormem Druck ist sogar auch noch da. Zum Wasserfall geht ein steiler Weg weiter nach unten, dessen erste Hälfte auch noch befahrbar wäre, ein VW-Bus hat´s gerade gemacht. Unten ist wunderbar kühler Schatten und üppiges Grün, es rauscht und plätschert weißes bis tief türkises Wasser, eine regelrechte Oase. Das Wasser stürzt durch zahllose Kaskaden und Becken talwärts. Es erinnert mich sogar ein bisschen an die Plitvicer Seen in Kroatien.

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So was würde man in dieser heißen und trockenen Gegend gar nicht vermuten. Ein wunderbarer Ort und es ist absolut lohnenswert ihn anzuschauen!

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Weg zum Wasserfall Polylimnio

Bald sieht man dann auf die Bucht von Navarino hinunter wo 1827 die gesamte türkische Flotte versenkt wurde. Ich fahre unten rechts raus auf die Düne bis ans äußerste Ende wo die Wanderwege zum Kastro und zur Nestorhöhle weggehen. Es ist Wochenende und es sind einige Badegäste da. Gegen 19 h ist es aber wieder ganz leer. Die Wanderung zum Wasserfall war für Cappa schon grenzwertig und deshalb unternehme ich heute nicht mehr viel. Morgen wenn meine zwei Nervensägen mich wieder um 6 h wecken werde ich sie gleich zur Wanderung auf´s Kastro verdonnern!

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Ein kurzes Stück sind wir heute Abend noch gegangen, so weit bis man das imposante Kastro von Weitem sehen konnte! 14.06.2014 Um 7.00h geht´sl los! Unüblicherweise hat es heute mal Hochnebel, das Kastro und die Felsoberkante liegen schon halb in den Wolken versteckt. Es ist daher aber von der Temperatur her sehr angenehm. Wir gehen den schmalen Pfad unterhalb der Felsen immer an der Lagune entlang. Schon bald kommen Dünen, es ist die Rückseite der Dünen von Voidokilia! Dort auf dem Strand angekommen nach links bis man wieder vor der Felswand steht und davor links hoch geht´s zur NestorHöhle.

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Beim Aufstieg im Sand macht man Bekanntschaft mit dem Arbeitsfeld eines gewissen Herrn Sisyphos. (Wer den kennt oder hier schon mal gegangen ist wird wissen was ich meine!). Aber bald kommt der Pfad wieder auf festes Terrain, zuletzt steil bergauf zur Höhle. Der ganze Anmarsch dauerte knapp eine halbe Stunde. Die Höhle ist recht groß. Die hintere Kammer hat sogar ein kleines „ Oberlicht“. Vom Höhleneingang aus überblickt man die wunderschöne Voidokilia-Bucht mal von der anderen Seite und die ganze flache Umgegend. Von hier wär´s nur noch ein ganz kurzer Aufstieg zum Kastro. Aber gleich ab der Höhle geht es so steil aufwärts, dass meterhohe Stufen angelegt wurden, versehen mit Eisenklammern als Steighilfe. Das schafft mein alter Arthrose-Patient leider nicht! Den schweren Kerl tragen und gleichzeitig mich selber festhalten scheidet auch aus. Also das Ganze kehrt! Nach der Rückkehr geht´s sofort ins Meer, für mich zum Abkühlen, für die Hunde um den schwarzen Schlamm abzuspülen den sie bei ihrer Kühlung schon in der Lagune angenommen hatten! Den Aufstieg zum Kastro werden wir eben als zweite eigene Wanderung auf dem breiten Wanderweg machen der vom Parkplatz aus gesehen linkerhand direkt dorthin führt. Das erste Stück haben wir ja schon gestern Abend erkundet. Wanderung zur Nestor-Höhle

Beim Ausblick von der Höhle über die Voidokilia-Bucht wurde mir klar, dass dieser Besuch auch mindestens genau einfach von dort aus möglich gewesen wäre! Als ich früher schon dort war kam ich aber nicht darauf! 66

Heute Nacht hatten junge Polen die mit zwei Pkws gekommen waren am Strand übernachtet und auch Lagerfeuer entfacht. Jetzt mittags sind trotz Samstag und Badewetter gerade mal 5 Autos da. Ein junger Deutscher packt einen Quadrocopter aus und lässt das Ding trotz relativ starkem Wind fliegen. Es ist sehr beeindruckend wie dieses Ding die Turbulenzen ausgleicht und in Echtzeit Video-Bilder in Top-Qualität auf das am Steuergerät befestigte Smartphone überträgt. Es ist gerade ca. 1300 m entfernt und schwebt über Voidokilia. Der Besitzer erklärt mir die Funktionen und will mir einige von den aus der Luft auch gemachten Stand-Bilder schicken. Tolle und faszinierende Technik! 15.06.2014 Aufstieg zum Kastro

Der breite Fahr- oder Reitweg der am westlichen Hang hoch zur Burg führt ist noch im Schatten als wir kurz vor 7h los gehen. Nach einer halben Stunde stehen wir schon vor dem eingestürzten Tor.

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Innen fällt die ringsum laufende, noch mit Zinnen versehene Mauer, auf. Der Wehrgang ist weitgehend noch begehbar. Ansonsten ist die innere riesige leicht ansteigende und ursprünglich bebaute Fläche fast leer, außer wildem Gestrüpp. Eine Infotafel erläutert die Geschichte und zeigt auch Bildchen vom ursprünglichen Zustand.

sdDie Burg ist eine Gründung von fränkischen Baronen aus dem 13. Jhdt., vermutlich auf den Resten einer noch viel älteren Festung. Später kamen dann die Venezianer, anschließend die Ottomanen. Nach denen (oder schon während deren Zeit hier?) verfiel die Festung, wurde vermutlich wie überall von der örtlichen Bevölkerung als Steinbruch benutzt. Bevor der Sonntags-Badebetrieb losgeht will ich ausweichen und denke an die weiter nördlich gelegene Mati-Bucht. Dort war ich noch nicht. Dabei bietet sich auch die Besichtigung des Nestor-Palastes und eines der großen Kuppelgräber aus mykenischer Zeit an. Am frühen Nachmittag geht es gemütlich weiter. Von Mati hatte ich gelesen, ist leicht zu finden ……….und sehr schnell wieder zu vergessen! So eine Gigantomanie muss man selbst in Griechenland lang suchen: Ein Parkplatz mit geschätzten zwei Hektar, anschließend eine Stützmauer die selbst bei den Pharaonen Anerkennung gefunden hätte. Und davor eine schwülstige Freiluft-Tavernen/Bar/Disco-Landschaft ähnlichen Ausmaßes. Disco-Sound wummert auch schon tagsüber. Nur für Ballermänner! Am Strand hunderte Liegen und Sonnenschirme. Die Pleite dürfte mittelfristig absehbar sein, selbst wenn viele Griechen Rummel, Gedränge und Krach lieben. Die Saison hier ist extrem kurz! Solche Dimensionen bekommt man ohne extremes Weitwinkelobjektiv gar nicht auf ein Bild! „Hier möchte ich noch nicht mal tot über den Zaun hängen! „ Wenden und nix wie weg!

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Daneben liegt gleich Romanos. Da ich das schon kenne wollte ich eigentlich diesmal gar nicht dort hin. Der Glifadaki-Strand ist aber halt immer wieder/noch wunderschön und fast leer. Allerdings stehen dort neue riesige Verbotsschilder: Übernachten in Zelt, Caravan oder Womo ist unter Androhung von Gefängnis und Geldstrafe strengstens untersagt! Weiter südlich in Bouka tobt dafür der Gastronomie-Bär. Der riesige Parkplatz war so voll, dass ich nicht mal nach vorne fahren konnte um mal zu sehen wie´s dort aussieht. Zum Baden und Aushängen Tagsüber gibt´s kaum einen besseren Platz als Glifadaki. Baden, schnorcheln und Mittagsschläfchen. Gegen 17h geht´s dann weiter, ich will zurück ins Landesinnere und hoch nach Akro Korinth als nächstes Fernziel. Der Nestor-Palast war wegen „Schönermachen“ leider geschlossen. Das riesige Kuppelgrab außerhalb des Archäologischen Komplexes war aber zu besichtigen wenn man ein paar Bauzäune aus Plastik überstieg.

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Die kommende Übernachtung hatte ich an der Kapelle bei Neohori vor, südlich von Megalopolis. Navigation ist wenn man trotzdem (nicht) hin kommt? Ich habe offensichtlich mal eine falsche Abzweigung benutzt und war plötzlich viel weiter südlich als geplant und zwar bei Kazarma, dort wo der Wasserfall ist! Egal, es war inzwischen 18 h, Zeit einen Platz für die Nacht zu finden. Also wieder runter zum Stellplatz mit Wasseranschluss, oberhalb des Wasserfalls, eine gute Alternative!

Alles alte Wasser, das z.T. noch aus der verlassenen Anlage östlich von Velikas stammte und einen leichten Salzanteil hatte, habe ich über Nacht komplett abgelassen.

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16.06.2014 Frühmorgens den Staub abgespritzt und die über Nacht geleerten Tanks mit über 200 l neu gefüllt, dann geht´s wieder auf die Straße. In Messini am Lidl geht’s´ links ab nach Norden. In Serpentinen bergauf, bergab, in Ebenen auch mal einige Geraden. In Tripoli mache ich eine kleine Stadtrundfahrt fahre aber schnell lieber wieder auf die Umgehungsstraße. Die Innenstadt ist provinziell eng und uninteressant. Ich wollte ganz auf Nebenstraßen bis Akro Korinth, muss aber bei Nestani das Handtuch werfen: Es gibt gar keine einigermaßen brauchbare Verbindung außer der neuen Autobahn. Der Eintritt kostet mich 6 €. Ich dachte das sei für die ganze Strecke bis Korinth. Gegen Ende kommt aber nochmals eine Zahlstelle: Weitere 6,40 € Austrittsgeld. Im Vergleich zu Italien schon sehr happig für gerade mal 60 Km! Die Gebirgsstrecke mit mehreren Tunneln ist aber wirklich top und perfekt gemacht. Planung, Ausführung und Ausstattung vom Feinsten und absolut auf „Weltniveau“. Hut ab! Es geht also auch so. Nur die Parkplätze mit WC sind leider etwas grenzwertig: Es sind quasi nur Nothaltebuchten mit je zwei Dixie-Klos! Die Fahrerei ist hier recht entspannt und man kann auch die Aussichten genießen!

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Die Ausfahrt Arch. Korinth ist gut beschildert, man könnte sie aber auch gar nicht verfehlen da man schon lange vorher links den Stadtberg sehen kann. Dadurch ist auch die Anfahrt ganz leicht zu finden. Oben angekommen bläst ein kühler Wind, wie gehofft. Es ist offen, jetzt sogar bis 18.00h täglich! Ich kann endlich meine Besichtigung machen. Eine Herde lärmender junger Amerikaner lasse ich vorbeiziehen und gebe ihnen genügend Vorsprung. Es ist hier auch ein bisschen wie bei dem Kastro bei Pylos: Von außen sieht´s beeindruckender aus als von innen!

Auf dem kühlen Berg kann man gut Pause machen. Man kann auch seinen weiteren Weg besser als auf einer Landkarte studieren. Ich will in Korinth endlich mal das 72

westliche Ende des Kanals erreichen und überqueren. Bisher kam ich immer am Ostende über die Brücke am tiefen und steilen Einschnitt. Es gelingt mir und ich sehe zum ersten Mal die einmalige Brückenlösung hier:

Die Ampel für das Boot ist grün, die Brücke abgesenkt. Das Boot fährt durch. Die Brücke wird wieder hochgezogen und die Autos können drüber fahren. Ich bleibe immer am Meer bis Mitte Loutraki, dort muss man dann zum Zentrum um auf die Straße nach Perahora zu kommen. Loutraki macht einen sehr gediegenen Eindruck, ist Badeort mit Casino und scheint auf besser betuchte Gäste eingestellt zu sein. Die Straße schraubt sich schnell steil nach oben bis auf das Hochplateau auf dem Perahora liegt. Vor dem Ort geht´s wieder links runter um dann den Bergkamm endgültig zu überschreiten. Drüben kommt bald die Abfahrt nach Milukopi, nur erkenntlich an den zwei weißen runden Wasserbehältern. Es gibt keine (andere) Beschilderung. Der Erdweg runter hat zwei, drei kritische Stellen. Fahrer von Womos mit Frontantrieb sollten sich besser vorher anschauen ob sie sich und ihrem Auto das zutrauen bzw. zumuten. Griechen schaffen das aber mit einem normalen VW Golf! Als ich unten ankomme ziehen gerade einige jüngere Griechen in ihrem Lada ab, hoch beladen mit weißen Plastik-Gartenmöbeln. Sie haben anscheinend einige Tage hier verbracht. Im Gebüsch haben sie einen alten Wohnwagen und einen ausgemusterten VW-Syncro--Bus deponiert. Ausgediente Kühltruhe, Freiluftkocher, Gasflaschen, Festbeleuchtung, Omas Tisch und Stühle, Sonnensegel, etc., alles bleibt hier bis zum nächsten Mal. Außerdem war noch ein männliches Pärchen in einem dicken SUV da, um tänzelnd mit Holzbrettchen Gummiball zu spielen zu wummernder Musik, die aber abends wieder gingen. 73

Km 296 939

N 38°03.369 E 022°54.706

Die Zufahrt ist in keiner Karte zu finden, auch in meinem Topo-Atlas 1:50.000 und in OSM-Karte ist bisher nichts davon drin.

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17.06.2014 Heute morgen habe ich das „Camping verboten“ - Schild gefunden. Es liegt im Wald mitsamt seinen Betonfundamenten. Egal, hier kommt eh kein Ordnungshüter runter, das beweisen schon die fest installierten Utensilien……..dachte ich! Kurz vor Mittag kommt der Lada wieder. Jetzt saß aber ein älteres Paar drin. Sie grüßten freundlich, anders als ihre Jungen gestern, gingen zum alten Wohnwagen und packten um. Dann lassen sie ihr dort liegendes Boot zu Waser und ziehen ein in der Bucht ausgelegtes Netz an Bord. Es sah leer aus. Kurz davor flog ein Hubschrauber zweimal langsam tief über die Bucht. Um 12.30 h kommt ein kleiner Geländewagen mit offiziell aussehender Beschriftung auf den Seiten, besetzt mit drei Männern in Tarnanzügen. Sie drehen langsam eine Runde und ziehen wieder ab. Ob hier ein Zusammenhang besteht? Im Laufe des Tages kamen außer der Wohnwagen-Besatzung insgesamt noch drei SUV´s bzw. Pickups mit meist jungen Leuten die aufgedreht ihren Freizeit- und Badeaktivitäten mit kindlicher Emsigkeit und Freude nachgingen. Am Abend kam dazu noch ein alter VW-Syncro mit einem schweren Boot auf Trailer, fuhr gleich rückwärts ans Ufer und ließ das Boot zu Wasser. Papa, Mama und kleiner Sohn stiegen um und das Boot brauste aus der Bucht. Auto und Trailer, halb im Wasser, blieben da wo sie waren. Kurz darauf waren alle wieder da. Spät nachts gingen beide Boote gleichzeitig wieder raus. 18.06.2014 Während der Nacht müssen beide Boote wieder zurück gekommen sein, denn kurz nach 6 h ging´s schon wieder raus, nur um eine Stunde später wieder da zu sein. Das eine Boot fuhr dabei direkt auf den Trailer auf, wurde mit der Winde sofort vollends rauf gezogen und das ganze Gespann ruckelte die Schotterpiste hoch Richtung Heimat. Papa muss vermutlich zur Arbeit? Auch hier Emsigkeit und kindlicher Spaß! Morgens um sieben ist die Welt wieder / noch in Ordnung! 19.04.2014 Gegen 8 h starten wir wieder die Rumpelstrecke den Berg hoch. Bis zur Straße sind es 1,8 Km, das ist in zehn Minuten geschafft! Zurück über Perahora und in Loutraki wieder am Strand entlang zur Absenkbrücke über den Kanal. Dort, vor und nach der Brücke, wären auch ganz passable Stell- oder Übernachtungsplätze, ebenso ab Ortsende von Korinth Richtung Patras. Dort finde ich auch endlich die lang gesuchten Positionslichter! Da es mein Modell nicht exakt gibt kaufe ich eben gleich zwei neue andere. 75

In Kiato geht´s links ab wieder hoch in die Berge. Die und die andere noch geplante Strecke habe ich mir aus der Michelinkarte 1: 700.000 ausgeguckt. Dort sind diese mit grün als landschaftlich schön markiert und ich bin beide vorher noch nie gefahren. Schnell steigt die Straße bis Souli auf ca. 900 m ü. NN. Dann kommt eine wellige Hochfläche auf der schlagartig praktisch nur noch Wein angebaut wird so weit das Auge reicht! Richtung Kefalari fällt die Meereshöhe dann unter 700 m, ab da sieht man dann nur noch Getreidefelder.

Klosterruine bei Stymfala

Die ganze Gegend ist aber intensiv landwirtschaftlich genutzt und fruchtbar. Leider sind alle Bäche

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trocken. Das Wasser wird in Leitungen oder mittels Betonkanälen für die Bewässerung eingesetzt. Der Stymfalische See ist wohl mehr ein Feuchtgebiet, total zugewachsen mit Schilf und der Tiefpunkt des ganzen Hochtales. Er hat keinen Abfluss, das überschüssige Wasser dürfte hier wohl versickern. Ein paar Kilometer weiter kommt Karteri, der letzte Ort bevor die Straße wieder auf über 1000 m Meereesöhe ansteigt. Die Serpentinen kann man in der Karte gut erkennen und ich machte vor dieser Kurbelei ausgiebig Mittagspause, direkt hinter Karteri an einem künstlich angelegten Wasserreservoir. Nächster Ort ist Kastania, dann kommt der Pass, und das nächste Hochtal ist erreicht. Dort sind die Felder auffällig systematisch wie ein Schachbrett angelegt und mit Getreide bepflanzt. Optisch gleicht es der LassithiHochebene auf Kreta, die dort als große Sehenswürdigkeit „gehandelt“ wird. Da der stymfalische See wenig erbaulich war, fahre ich zum Doxas-Reservoir, einem künstlich angelegten Stausee, auch für die Bewässerung, aber in einem Naturschutzgebiet gelegen und ein wunderbares und gut gemachtes Stück von Natur aus zweiter Hand. Eine Hochgebirgslandschaft, ringsum alles saftig grün, ein blauer See mit Insel und sogar einer Kapelle darauf, und viele schöne Stell- oder Pausenplätze, vor allem am Westufer. Camping (Zelten) scheint zwar offiziell verboten zu sein durch Schilder mit einem durchgekreuzten Zelt.

Ich sehe das mal so: Ich zelte nicht, (ich campe auch nicht), ich parke hier und übernachte. Nach Anzahl der alten Feuerstellen zu urteilen scheint auch kaum jemand dieses Verbot wirklich ernst zu nehmen!

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Es war bisher eine nur schöne Fahrt durch abwechslungsreiche und sehr sehenswerte Landschaften, der Platz am Stausee ist Spitze und das Klima hier oben eine optimale Sommerfrische. Es hat sich gelohnt! Km 297 053 20.06. 2014 Da es hier oben keine Querverbindung zu meiner zweiten geplanten Gebirgstour gibt, bzw. ich Teilstrecken davon schon kenne aber dafür noch nicht die Auffahrt von Trapeza nach Kalavrita, muss ich wieder zurück und ganz runter zum Golf, nach Dherveni. Es hat heute Nacht geregnet, tröpfelt auch jetzt noch gelegentlich. Dunkle Wolken hängen über den Bergen, aber in unsere Richtung scheint´s heller zu werden. Die ersten vier Kilometer bis Feneos sind noch Schotter, dann geht´s wieder auf Asphalt. Die Straße folgt abwärts dem Bach der aus dem Rückhaltebecken abfließt. Dann wechselt die Straße aber in das links davon gelegene Tal und steigt wieder auf ca. 1300 m an. Nach ca. 20 Km steht man dann auf einem Pass und sieht unter sich die wilden Serpentinen die nach Evrostina hinunter führen, in der Ferne ist auch schon das Meer zu sehen. Vor und hinter dem Ort ist jeweils ein sprudelnder Brunnen.

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Es ist landschaftlich „oberaffengeil“ ! diese Fahrt ist noch wesentlich schöner als die gestrige Anreise. Es ist sicher eine der oder vielleicht sogar die schönste Strecke die ich je in Griechenland gefahren bin! Es geht schon wieder aufwärts und am nächsten Pass liegt auch noch ein kultureller Höhepunkt, nämlich das Kloster Panagia Katafigion. Ich hatte noch nie davon gehört oder gelesen, aber dieses Klösterchen, ein kleines Meteora, stellt von der Kühnheit der Lage und Baulichkeit sowohl Meteora als auch das „Schwalbennest“ vor Kosmas in den Schatten (finde ich)! Es gibt einen Treppenweg und zwei Lastenaufzüge. Einer funktioniert per Seil senkrecht von der obersten auskragenden Plattform aus, der andere per Seilbahn griechischer Art, d.h. per verrostetes Drahtseil das am Ende einfach um die Haltekonstruktion gewurstelt ist. Aber der Fahrkorb hat oben drauf ein Kreuz als Sicherheitseinrichtung!

Der Herr wird´s schon richten?

Unten angekommen kreuzt man zuerst die Groß-Baustelle der neuen National Road. Gegenüber letztem Jahr wird jetzt hier sogar gearbeitet! Ich versuche an der Küste einen Rastplatz für Mittag zu finden. Bei Akrata springt eine kleine Halbinsel ins Meer. Dort, gleich neben dem trockenen Flussbett, gäbe es das. Direkt daneben ist der Campingplatz. Mal schauen was noch so im Angebot ist. Die anderen Plätze hier am Strand sind noch weniger geeignet. Es gehen überall eingemauerte Grundstücke bis fast vor ans Wasser, lauter Häuser der gehobenen Preisklasse mit echtem Rasen. Nächster Versuch in Trapeza. Dort sind die Häuser weniger mondän und vor allem weiter vom Strand zurück gebaut. Hier machen wir Pause vor dem Aufstieg nach Kalavrita. Nach dort bin ich schon ab Patras und auch schon mit der Zahnradbahn angereist, aber noch nicht auf dieser Straße. 80

Ein älterer Grieche kommt freundlich mit seinem Schubkarren an und will etwas plaudern. Er kann kaum deutsch, muss aber, so kann ich entnehmen, schon mal in Deutschland gewesen sein. Ich verstehe was wie „Kehl“. Er wusste aber nicht wo/was Karlsruhe ist! Ich verklickere ihm wo ich hin will und er erzählt mir darauf gleich von dem Massaker im 2. WK, empfiehlt aber auch das Kloster Agia Lavra zu besuchen. Ich versuche ihm zu vermitteln wie schlimm auch ich das finde. Fast entschuldigend meint er dann, na ja, das war halt Hitler, und schiebt seinen Karren von dannen.

Akrata Trapeza Kurzer Umweg über Diakofto zum Tanken. Ich habe den Eindruck, dass es die Zahnradbahn gar nicht mehr gibt? Das wäre Jammerschade! Schon letztes Jahr, als ich durch Diakofto durchfuhr, war alles aufgerissen wegen Neubau der Schnellbahntrasse die genau durch den ehemaligen Bahnhof durchgeht. Dann ab Trapeza wieder ab ins Gebirge. Wie immer geht es schnell steil bergauf. Die Landschaft ist aber wesentlich karger als die vom letzten Tal ab Katio. Dafür wirkt sie weiter oben hochalpin wie in Mitteleuropa. Hinter Ano Diakofto geht´s wieder bergab an Steilhängen von wilden Schluchten.

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Das Kloster Mega Spilaeo habe ich nur kurz von außen besichtigt. Es ist „schick“ restauriert und wirkt wie für einen Immobilienprospekt hergerichtet. Es geht weiter in den Hochkessel von Kalavrita. Die Gedenkstätte des Massakers habe ich schon vor Jahren besichtigt, lasse es diesmal. Es ist bedrückend genug zu wissen, was hier 1943 von Landsleuten angerichtet wurde.

Ich fahre rauf nach Ag. Lavras, umrunde es und peile das Heldendenkmal an, denn dort war ich noch nicht. Man fährt „ewig“ im Kreis bis man endlich oben ist. Die Aussicht ist aber phänomenal!

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Die Heldenverehrung der Griechen scheint aber auch etwas in der Krise zu sein: Die Gedenktafel fehlt ganz, viele Marmorplatten sind ab- oder herausgefallen, zahllose Kränze, oder besser nur deren Schaumstoffkerne mit bedruckten Schleifen und verdörrte Palmwedel, fliegen zuhauf auf der Plattform herum. Zurück Richtung Kloster. Kurz davor hat´s links der westlichen Zufahrt (hier kein Eingang!) und rechts der Straße schöne Stellplätze mit Aussicht und guter Lüftung. Meine Planung von hier aus eine mehr südliche Route zur Westküste zu nehmen und dabei an dem großen Stausee vorbei zu schauen muß ich aber gut überdenken! Während der Auffahrt hat sich meine Servopumpe wieder „gemeldet“ Das Teil wurde gerade letztes Jahr auf Kreta eingebaut. Falls die wieder schlapp macht wäre es mir lieber ich wäre dann auf Straßen die weniger Kurbelei erfordern. Daher werde ich direkt Richtung Raum Patras fahren. Dort gibt es im Notfall am ehesten Ersatzteile und Werkstätten. Falls nicht wird die Pumpe eben abgehängt und ich muß ohne Servo Schwerarbeit leisten. Das wäre auf der Autostrada dann aber auch leichter als z. B. an einer Art Timmelsjoch! Wir gehen als Gassi noch vor auf den westlichsten Gipfel. Dort habe ich vom Heldendenkmal aus eine Kapelle gesehen. Die ist auch dort, aber eingezäunt und abgeschlossen. Nur die Aussicht ist dort frei. Schwarze Schweine von links! Ob das wohl auch Glück bringt?

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21.06.2014 Nach dem Frühstück gehen Gitte und Bernd, meine neuen Stellplatznachbarn, und ich das Kloster besichtigen. Dort scheint heute Feiertag oder eine hochrangige Veranstaltung zu sein da viel orthodoxe Prominenz da ist. Das Kloster ist schnell besichtigt. Es ist offensichtlich für die griechische Geschichte wichtig, bietet aber für Uneingeweihte relativ wenig.

Danach geht jeder seine Wege, ich gen Westküste und die beiden anderen zur Gedenkstätte des Massakers von 1943. Die Fahrt grob Richtung Patras geht durch grüne Gebirgstäler, fast immer abwärts da wir ja immerhin vorher auf über 1000 m Höhe waren. Kato Vlasia, Kalanos, Kataraktis, Chalandritsa, Fares, Chaikali, Lousika, Kato Achaia, Araxos, Kalogria, Kounopeli waren die Wegpunkte.

Vor Araxos ging eine Piste nach rechts. Ob die vielleicht direkt nach Kalogria führt? Ich versuche es, merke aber bald, dass es nur die Zufahrt zu einem Steinbruch o.ä. ist. Ich will auf der Straße wieder umdrehen und trete vielleicht etwas zu fest auf die Bremse. Da rutscht mir die Karre vorne auf dem Rollsplitt weg und das rechte Vorderrad direkt in den etwa 1 m tiefen Graben der fast senkrecht direkt an der Asphaltkante beginnt. Dann setzt aber schon der Achsträger auf dem Asphalt auf!

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Zum Glück bleiben alle Hinterräder, wenn auch knapp, noch auf dem Asphalt. Die Götter werden wissen wie lange die Asphaltkante hält? Mit Rückwärtsgang wieder raus zu kommen ist aber ausgeschlossen. Die aufsitzende Vorderachse bremst so stark ab, dass die Hinterräder durchdrehen. Ich krieche unter dem Auto herum, aber nur ganz kurz, es ist mir dann doch zu gefährlich! Es gibt auch keinerlei Ansatzmöglichkeit für den Wagenheber. Es würde ja auch nichts bringen, denn damit könnte ich das Vorderrad auch nicht zurück auf die Straße bringen. Die Ölwanne hat gerade noch zwei Zentimeter Abstand zum Asphalt, zum Glück geschützt durch die massive Achse! Ein großer Dank an den vorausschauenden Konstrukteur! Die einzige Chance wäre schräg rückwärts wieder Rausziehen mit leicht eingeschlagener Lenkung damit das Rad wieder über die Asphaltkante kommt. In der Ferne sehe ich einen Bagger mit Lkw, hinter mir ist der Steinbruch. Von dort kommen auch Arbeitsgeräusche. Ich fummle meine zwei Drahtseile heraus und befestige eines gleich am Rahmen hinten. Mit dem anderen will ich zum Steinbruch um dort das international bekannte Zeichen für Abschleppen zu geben. Kaum gehe ich los kommt von dort auch schon ein Lkw. Ich stoppe ihn, mache ihm mit Seil und Deuten auf meinen „Patienten“ klar, dass ich ihn um Hilfe bitte. Er erzählt mir einiges auf griechisch, wahrscheinlich in der Art „wie kann denn das passieren“ oder „wie kann man nur so blöd sein“. Grinsend ist er aber bereit und ich befestige beide Seile an seiner vorderen Stoßstange und ruck-zuck steht das Auto wieder auf der Straße. Wir untersuchen beide die Unterseite, können aber keinen Schaden feststellen. Ich gebe ihm einen Zwanziger, den er zuerst empört ablehnt dann aber doch freudig nimmt. Was habe ich doch für einen Dusel! Beim Weiterfahren ist auch kein Problem mit der Spur oder Sturz zu bemerken. Die Servopumpe hat bisher klaglos gehalten, Probleme kommen im Leben eben immer von einer ganz anderen Seite als erwartet! Puh, jetzt brauche ich aber dringend einen Badeplatz für Hund und Mensch! Der nächste, Kalogria, ist schnell abgehakt. Es hat mir dort ja noch nie besonders gefallen, allein schon wegen der öden Gegend und vor allem viel zu viel Campingplatz-Flair. Jetzt wird aber alles noch getoppt durch riesige, voll belegte Autoparkplätze und Hunderte von belegten Liegen und Sonnenschirmen davor. Fluchtwende ohne Anzuhalten und nach ein paar hundert Meter rechts ab auf die Piste durch den Pinienwald nach Kounopeli. Der ist seit ich (das war schon vor etlichen Jahren) das letzte Mal hier fuhr aber sehr stark zugewachsen! An etlichen Stellen lassen die Bäume ganz schön Nadeln und mein armes Auto Lack. Die Positionslichter wären hier sicher auch schon wieder weg, aber jetzt habe ich ja neue die an der Rückseite befestigt sind. Ätsch! Es sind ca. 10 Kilometer durch den lichten Wald auf Schotterpiste mit großen Schlaglöchern, dann kommt Kounopeli, vergammelt und verfallen wie seit vielen Jahren. Die Hunde lasse ich schnell baden. Mir ist es aber hier so was von „unappetitlich“, dass wir dann schnell weiter fahren. In Verlängerung dieser Piste kommt man nach ca. 800 m an einen sehr schönen Strand den ich seit vielen Jahren kenne. Man könnte aber auch die Asphaltstraße die zu Kounopeli hin führt zurück fahren und den ersten Sandweg rechts Richtung Strand wieder abbiegen. (Die zweite Abfahrt geht dann zur Nehrung mit Inselchen.)

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Auf der Piste kommt gleich nach Kounopeli auf dem Berg rechts oben zwischen Weg und Küste eine sehr schön gelegene Kapelle. Daneben ist, weil die Aussicht so gut ist, eine Beobachtungsstation der Feuerwehr.

Track von Araxos über Kalogria bis „Kalkofen“ durch den Pinienwald

Am Strandende ist eine felsige Erhöhung mit einem Ausbruch der aussieht wie ein alter Steinbruch. Gebäudereste dort waren nach Aussehen und meiner Einschätzung nach früher mal Brennöfen für Kalk (?), der ja in alten Zeiten verwendet wurde zur Herstellung von Maurermörtel. Ich nenne den Platz deshalb „Kalkofen“. Von dort kann man etwa 800 m weiter südlich die kleine Insel mit Sandnehrung sehen, die beim „Schulz/Peloponnes“ das Titelbild abgibt, zumindest bei meiner alten Ausgabe von 2003, nur von der anderen Seite her betrachtet.

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„Kalkofen“, Blick zurück und nach vorne

Km 297 289

N 38° 05.921´ E 021° 20.537´

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22.06.2014 Gestern Abend gab´s noch den Umschwung vom Dusel zum Dussel! Am Platz gibt´s ein einziges Haus, aus dem mich beim Vorbeigehen jemand aus einer Gruppe Leute auf deutsch zum Kaffee einlud. Ich wollte nur noch schnell zum Bus um etwas anzuziehen. Dabei suchte ich außerdem meinen Geldbeutel: Der war aber weg! Ich stellte alles auf den Kopf, nichts zu finden. Da fuhr ich spontan wieder die gekommene Strecke ab bis zu dem Punkt wo ich dem Lkw- Fahrer Geld gegeben hatte. Auch hier wie eigentlich ja auch fast zu erwarten war nichts zu finden. Wieder zurück ging ich, es wurde schon dunkel, zum Gebäude. Es war nur noch der Besitzer da. A., 72 Jahre auf dem Buckel und im Gesicht.. Er spricht etwas deutsch und englisch, hat auch mit einer Deutschen zwei Kinder, und hat in jungen Jahren in Australien gelebt. Er telefoniert für mich mit der Polizei, gibt mir Tipps für postalische Geldüberweisung und wir philosophieren noch lange über/von Jesus bis Aristoteles in seinem Schnaken- und Telefonsicheren „Käfig“. Er bietet mir sogar Geld an, er habe aber nicht mehr als 100 €. Rührend aber wenig hilfreich. Daneben schenkt er mir noch eine Melone. Die VisaCard ist gesperrt, Lucia hat das daheim schnell für mich organisiert. Im Moment sind mit dem Geldbeutel ca. 150 €, der Personalausweis, Führerschein, PKV-Karte, zwei Fahrzeugscheine und div. andere Karten verschollen. Meine Rückfahrttickets und den Reisepass hatte ich zum Glück im Safe im Bus gelagert! So stünde wenigstens der Rückfahrt, sobald Geld für Diesel und Maut da wäre, nichts im Wege. Vielleicht taucht doch wieder was auf (wie es früher in Griechenland üblich war), dann könnte ich die EC-Karte auch wieder benutzen, so meine vage Hoffnung. Heute am Sonntag kann ich nicht viel ausrichten, werde am Montag zur Post und zum Polizeiposten gehen.

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A. sitzt morgens vor seinem „Fixtermin“ im Kafeneion in Manolada bei mir und lädt mich zum Grillen ein für nach seiner Rückkehr, (s)ein hiesiger Sohn mit Familie kämen wieder zum Baden. Gerade komme ich vom Essen bei A. Außer ihm waren sein Sohn, dessen Partnerin und deren zwei moppelige Söhne dabei (ganz die Mama), außerdem Olga, die fünffache schlanke Hundemutter. Es gab Brisola vom Grill mit Tomaten/Limonensalat, Patates und Weißbrot, dazu Riesling aus Oberotterbach. Das Fleisch und das Weißbrot wurden beidseitig in einer Tunke aus Olivenöl, Zitronensaft und Kräutern regelrecht eingeweicht und beides vom Patron im wahrsten Sinne des Worte eigenhändig „serviert“, ebenso jedem eine „Kralle“ voll Patates von ihm auf Teller. Das gute Öl spritzte nur so auf Hemd und Tischdecke! „Go native“ in Höchstform! Ich bin immer wieder sehr beeindruckt vom „Organ“ griechischer Frauen. Es wird offensichtlich in langjähriger Übung erworben durch „Jorgo- (o.ä.), ella-do“ schreien gegen Wind und Meer. Riesling wirkt hierbei anscheinend auch noch förderlich? Für Mitteleuropäer ist es sehr schwer zu unterscheiden wo die Kommunikation endet und der Zoff beginnt! Wir verbleiben so, dass A. morgen früh mit mir zu Post und Polizei geht und dort dolmetscht. Dann habe ich mich mit „cilja efcharisto“ von der Familienveranstaltung verabschiedet und beruhigt und befriedet ein bisschen an meiner Matratze gehorcht. Am Abend lasse ich A. dunkles Weizenbier testen. Es ist bei ihm aber (fast erwartungsgemäß) durchgefallen. 23.06.2014 Um 9.00 h pfeift´s, A. ist bereit. Wir gehen bei der Polizei vorbei, die ich alleine nie gefunden hätte. Es sprach dort auch niemand irgend eine Fremdsprache. Nach viel Palaver kam heraus, dass wir zur Polizei nach Acho Kataia (25 Km) sollten und dort für A. eine Vollmacht hinterlegen damit er, falls von meinen Sachen doch noch etwas auftauchen sollte, diese entgegen nehmen darf und mir dann schickt. 89

Dann zur Post. Wieder viel Palaver an dem auch die Umstehenden teilnahmen. Am Ende erfahre ich, dass Geldtransfer zwar möglich sei, die hellenische Post arbeite dafür aber mit Western Union zusammen. Ich rufe Lucia an um sie diese Fakten wissen zu lassen und damit sie daheim abklären kann ob unsere Post auch mit der WU zusammenarbeitet. Vom heimischen Postamt gibt es leider keine Telefonnummer, sie muss nach Bad Bergzabern fahren um sich dort zu erkundigen. Es ginge, aber die Post verlangte Cash, was daher noch einen Bankbesuch erforderte. Sie rief mich an und gab mir die Codenummer per SMS durch. Das erreichte mich beim Verlassen des Kafeneinon. Wir gingen gleich gegenüber wieder in die Post, und siehe da, die Mitteilung war schon da! Formulare ausfüllen und querchecken am PC dauerten natürlich einige Zeit, aber dann hielt ich fünf grüne Scheine in der Hand: Gerettet! Bei der Rückfahrt kommen wir an einem Honigmelonenfeld vorbei bei dem gerade diese Früchte verladen werden. A. lässt sich ca. zehn Stück ins Auto reichen und fährt einfach weiter. Normal würde das Kilo aber immerhin ganze 7 (!) Cent kosten! Nebenbei erfahre ich, dass meine Vermutung mit den Kalköfen richtig war! Sein Großvater hatte hier noch Kalksteine abgebaut, zerkleinert und gebrannt. Er erzählte auch aus Kriegszeiten. Im Bereich von seinem Haus waren deutsche Flak- und MG-Stellungen, auch oben bei der kleinen Kapelle. Das ganze Gelände war damals vermint (noch bis 1952) gegen mögliche Landungsversuche. Beim Abzug hatten die Deutschen den wunderbaren Pinienwald angezündet und auch alle Häuser hier. Das fand er aber gar nicht so schlimm, kurz darauf sei nämlich ein starkes Erdbeben gewesen das eh alles vernichtet hat. Ein deutscher Militärarzt habe aber ihm als kleines Kind das Leben gerettet als er nach Behandlung eines Geschwürs mit rostigen Instrumenten durch einen griechischen Quacksalber Wundfieber bekommen hatte und eigentlich schon im Sterben lag. Er zeigt mir die Narbe am Hals. Auf meine Frage was er eigentlich in dem etwas verlotterten Foliengewächshaus anbaue antwortete er mir: „Nichts, das ist mein Friedhof!“ Und es ist kein Flachs: Er hat dort ein fertiges Grab aus Beton wie in Griechenland üblich, nur noch die Marmorplatten fehlen! Dann Übergangslos: Er hat noch Koteletts übrig, die gäb´s heute Mittag! Bei unseren abendlichen Gesprächsrunden erzählt er viel über sein Leben und seine Familienverhältnisse. „Chaos“ ist eine griechische Erfindung und hierfür das einzig passende Wort das ja auch in fast allen Weltsprache gleich verwendet wird!

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24.06.2014 Mein Rückfahrtticket lautet fiktiv auf den 08.07.2014. Ich würde aber gerne früher zurückfahren, sollte auch zum Zahnarzt. Eine Umbuchung war bisher noch nie ein Problem. Also bin ich morgens nach Patras gefahren, habe voll getankt und bin frohen Mutes in den Hafen zu ANEK. Es sei alles ausgebucht und auch die nächsten Tage sei nichts frei! Ich hoffte auf einen stand-by-Platz und wartete nördlich des Hafens im Eukalyptushain bis kurz vor der Abfahrt. In dieser Zeit war unsere Mittagspause. Es „duftete“ hier sehr streng. Vor uns war richtiger Rasen. Ich vermutete zuerst, dass der vielleicht mit Abwasser gegossen worden sei? Cappa fehlte schon etwas länger und ich ging ihn suchen. Er war natürlich im Meer! Aber ach du Scheiße! Es war wirklich genau diese: Hier leitet Patras ganz offensichtlich seine Abwässer ins Meer! Unter erstaunten Blicken vorbei joggender Griechen bekamen beide Hunde ihr Dusche ab! Um 14.h wieder zum AnekSchalter: Die Dame schüttelte den Kopf und gab mir eine Telefonnummer, ich solle dort immer wieder anrufen! Mein Ursprungstermin sei aber gesichert! Um Patras ist es nicht schön am Strand zu stehen und auch die Wasserqualität ist hier mehr als bedenklich, immerhin handelt es sich hier um die drittgrößte Stadt im Land mit ca. 300.000 Einwohnern! Da fällt schon ordentlich was ab! Aus Neugier mache ich beim Rückweg Abstecher zu möglichen Stellplätzen zwischen Manolado und Kounopeli. Gleich hinter Manolada gabelt sich die Straße: Rechts nach Kounopeli. Links zu den Stränden von Manolado. Darauf immer gerade aus endet die Straße auf einer Wendeplatte an den Dünen. Ringsum sind Pinien und spenden Schatten. Eine Dusche und einen Wasserhahn gibt es auch, auch einen MüllContainer. Dort Wassertanks gefüllt und die Hunde nochmals gründlich geduscht! ´ N 30°03.668´

E 021°19.678

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Die folgenden Plätze liegen am gleichen Strand weiter nördlich und sind über Brandschutzschneisen im Pinienwald erreichbar. Alle Plätze ab hier sind ohne jegliche Versorgungseinrichtung! Man fährt zuerst wieder zurück auf die Straße nach Kounopeli. Der nächste hat mir sehr gut gefallen! Wieder eine kleine aber etwas tiefer liegende sandige Wendeplatte, links ein sehr schöner Platz mit Schatten unter kleineren Pinien, leider von einem Franzosen schon besetzt! Die nächste Schneise führt wieder zu einem sehr ähnlichen Platz der, wenn man bisher nur Nord- und Ostsee kannte, immer noch sehr annehmbar ist. Leider liegt hier aber viel Müll rum! Dann kommt der Platz hinter der kleinen Nehrung mit Insel. Auch OK, mir aber schon zu überlaufen und das Wasser ist weit weg und der Strand gerade voller Tangbündel.

Der letzte, „Kalkofen“, ist dann „meiner“ bei A.

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Die Plätze zwischen Manolada und Kounopeli

Die Geschäftspolitik von ANEK-Superfast ärgert mich schon sehr! Wenn man neue Tickets kauft ist noch Platz. Wenn man aber mit einem bereits bezahlten Ticket einen anderen Termin möchte, ist auf dem gleichen Schiff plötzlich kein Platz mehr frei? In Ancona war ich der Neukunde, da bekam ich wie viele andere auch sofort ein Ticket. Auch danach wäre noch Platz für mehr gewesen, trotz gegenteiliger Aussage von Anek selber als auch seiner Agenturen im Internet! Wenn man aber Hin- und Rückfahrt getrennt kauft verliert man den 30% Rabatt auf die Rückfahrt. Es ist einfach nicht fair! 25.06.2014 Um 11.h Anruf bei Anek. Im zweiten Anlauf nach zehn Minuten Fahrstuhlmusik: „I am sorry, but..….bla bla bla. Dann gehe ich halt schnorcheln! 26.06.2014 Spaziergang nach Kounopeli. Unterwegs geht man hinter Kap Kounopeli vorbei. Oben auf dem Berg links die Kapelle mit Feuerwache, auf dem rechten Berg ist eine Ruine zu der wir hinauf klettern. Bei der abendlichen „Talkrunde“ erfahre ich von A., dass es mal ein venezianischer Wachtturm war. Es ist im verbliebenen Rest kein Eingang vorhanden, der muss früher mal höher gelegen haben.

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26.06.2014 Früh morgens langer Strandspaziergang bis runter zur Halbinsel. Die Füße, die von den Wellen umspült wurden, hatten es wärmer als der Restkorpus: Das Wasser hat endlich Badetemperatur! Es soll angeblich heute extrem heiß werden, so gegen 40°. Das hieß es aber gestern auch schon. Für das Inland traf das wohl auch zu, hier wehte aber ein kühler Wind vom Meer. Abends im „Kafeneion“ hier vor dem Bus brauchten wir sogar ab 20.30h warme Jacken! Schön aber stachelig, wie die Damen bei ANEK-Superfast!

Warten auf „To-go!“ Um 10.30h erneuter Telefonversuch: Wieder die stereotype Aussage es sei vor dem 08.07. nichts frei! Da brachte ich sehr deutlich mein Unverständnis zum Ausdruck darüber, dass ich selber beobachtet hätte, wie Neukunden anstandslos Tickets für angeblich ausgebuchte Fähren bekamen. Plötzlich war dann wenigstens am 03. ein Platz frei! Auch nicht toll, aber immerhin doch besser als der 08.! Den geplanten Ausflug zum Einkaufen und ins Internet-Cafe mit der Dax nach dem ca. 10 Km entfernten Varda gebe ich auf, es ist mir einfach doch zu heiß: 35° im Schatten und extrem schwül! Im Sommer möchte ich bei allem Wärmebedürfnis keinen Urlaub mehr in Griechenland machen. Dieser „Vorgeschmack“ reicht mir schon. Eis essen hilft gar nichts, viel besser wirken die zum Glück im Kühlschrank sehr kalt gelagerten saftigen Honigmelonen! 27.06.2014 “Sieh da, sieh da Timotheus, die Kraniche des Ibykus?“

Nein, eine Kette von ca. 20 Flamingos!

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Steine, Kapern und Allium (?) gibt´s hier massenhaft!

Zwischen Kounopeli und A.s´ „Kalkofen!

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Auch heute wurde es wieder nichts mit dem Dax-Ausflug! Gerade als die Dax vom Träger runter und abgestaubt war kam A. an ob ich nicht mit ihm über Land fahren würde. Er bräuchte Olivenöl. Dass er damit handelt wusste ich ja schon. Zuerst hielten wir bei einem mit ihm befreundeten Brüderpaar. Dort wurde ich vorgestellt und es wurde ausführlich die Geschichte vom Germanos mit dem verlorenen Portofoli erzählt. Nebenbei erfuhr ich, dass die Melonen jetzt auf 5 Cent/Kilo gefallen seien. In Manolado haben wir beide dann eingekauft. Anschließend querte er die National Road ins „Gelände“ um Öllieferanten zu finden. In einem der nächsten gesichtslosen Orte kehrten wir in einem Kafeneion ein. Er kennt Hinz und Kunz, ist selber auch bekannt wie ein bunter Hund. Wieder ging´s auch um Germanos´ Geldbeutel. Erstaunlich viele Leute, auch im arbeitsfähigen Alter, hingen hier herum, aber auch viele Typen die mir suggerierten ich sei im gallischen Dorf gelandet bei Majestix, Automatix, Troubadix, Frostix und all den anderen. Dann kam auch noch optisch der Original Methusalix mit seinem geschnitzten Wanderstab und offenem Hosenladen an. Nur optisch, denn von Art und Artikulation her war es eher der Opa Hoppenstedt von Loriot! Er pfiff einem Kumpan auf der Straße auf eine Weise die man wohl als durch-die-Zähne-pfeifen bezeichnen würde, er hatte aber keinen einzigen Zahn mehr! Tolle Leistung! Ich könnt´ mich wegschmeißen! A. telefonierte. Warum er dazu ein Handy brauchte ist mir schleierhaft. Genau so laut gingen die Diskussionen quer über alle Tischchen. Irgendwann stand er wild gestikulierend auf um Oberwasser zu behalten. Es ging wohl u. a. auch um Öllieferung und -preise. Auffällig oft fiel aber das Wort „tria“, ich vermute, das Öl dürfte drei € kosten. Einer nannte einen Lieferanten der am Verkauf interessiert sein könnte. Der wurde angerufen, kam auch prompt mit dem Moped angebraust und fuhr dann voraus zu seinem Haus. Hier war alles picobello sauber und prima „in Schuss“. Das Öl wurde probiert und der Kauf besiegelt. Es schmeckte zwar etwas bitter, aber A. meinte, das könne er durch Mischung mit seinen Altbeständen ausgleichen. Ein großes Plastikfass wurde umgefüllt und im Bus von A. verzurrt. Er wollte noch ein Bier trinken. Das habe ich aber abgewendet. Hier im flachen Land war eine Bullenhitze und wir hatten doch schon jeder zwei Halbe! Auch ganz nüchtern fuhr mein „Mentor“ schon wie die sprichwörtliche gesengte Sau. Beim Rückweg hat er wieder „sehr günstig“ (Nulltarif) Melonen gebunkert. Zurück am „Kalkofen“ begrüßten mich meine zwei Vierbeiner jubelnd jaulend! Sie hatten im eingezäunten Gelände (2,4 ha) unter Pinien bei Wasser und Brot warten müssen. Abends drehte sich dann die Welt um Alexander den Großen, den griechischtürkischen Krieg 1920 mit anschließender Vertreibung der Griechen, den 1. und 2. 96

Weltkrieg, die „arge“ Bedrohungslage der Griechen heute, insbesondere durch Makedonien und den türkischen Erbfeind im Osten, und um die offenen Reparationsforderungen an Deutschland, abgerundet durch die Finanzkrise. Heiße Eisen auf dünnem Eis! Es erstaunt mich immer mehr, was A. alles drauf hat, weiß und schon gesehen hat! Er konnte gerade mal dreieinhalb Jahre die Schule besuchen, hat deshalb Probleme mit Lesen und besonders mit Schreiben, ist aber trotzdem sehr belesen und sehr informiert und interessiert, ist sogar überaus Umweltbewusst. Er trennt Müll, verweigert beim Einkaufen die hier obligatorischen Plastiktüten, geht sogar zum Glascontainer im nächsten Ort! Seinen Strom macht er selbst über Solarpanele und das Warmwasser auch. Unser englisch-deutsch-griechisch-Kauderwelsch wäre für Außenstehende bestimmt urkomisch anzuhören gewesen! 28.06.2014 Heute morgen bin ich endlich mal mit der Dax nach Varda gekommen, konnte dort auch schnell ein Internet-Cafe finden. Der Besitzer ist Polizist und besorgte mir die Telefonnummer der Polizei in Kato Achaia. Dort muss ich vor meiner Abreise noch den Verlust meiner Papiere anzeigen und möglichst eine Bescheinigung darüber erhalten, damit ich bei einer evtl. Kontrolle in Italien nicht noch blöder dastehe! Bei der Rückfahrt traf ich in Manolada A.. Er erzählte mir, dass gerade die Polizei aus Patras eine Razzia mache und alle nicht zugelassenen Motorräder und Mopeds beschlagnahmen würde. Na dann aber schnell nichts wie weg hier!

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hiesige Tierkinder Abends bekam A. den „Lagerkoller“ und wollte weggehen. Wir fuhren nach Manolada in ein „Albanerfreies“ Kafeneion auf ein Bier. Dann weiter in eine Taverne mit Grill. Es gab hier Bedienungen aus Rumänien und Bulgarien, die werden aber hierfür anscheinend toleriert. Alle Lokale sind sehr schwach frequentiert und die Gäste konsumieren kaum etwas. Die Leute hier sind wirklich schlimm dran, sowohl Wirte als auch Gäste! Seine zwei Kumpels kamen auch dazu. Für alle zusammen bezahlte ich dann 13 €. Nach drei Bier fuhren wir wieder zurück. Dabei kam er aus heiterem Himmel auf das Thema der geraubten historischen Artefakte. Wieder ein Thema das sehr viel unterschiedliche Sichtweisen zulässt, es ist daher sehr einfach hier anzuecken! Er wusste sehr genau welche Stücke, seiner Meinung nach illegal, in London und Berlin gelandet sind! Immer wenn er sich aufregt muss er anhalten damit er besser gestikulieren kann! Wir kommen kaum vorwärts. Ich bin der Meinung, dass Vieles gar nie entdeckt oder freigelegt worden wäre, hätten sich nicht hellenophile Mitteleuropäer wie z.B. Schliemann darum gekümmert. Es ist traurig und eine Schande in welchem Zustand die meisten der in Griechenland verbliebenen historischen Orte und Dinge sind, und wie wenig Interesse und Aufmerksamkeit denen geschenkt wird, wie wenig finanzielle Mittel dafür zur Verfügung stehen! Man trifft auch fast nie Einheimische dort, höchstens dazu „verdonnerte“ lärmende Schulklassen mit gelangweiltem kollektiven Gewische auf dem Smartphone. Vieles wurde doch auch schon in der Türkenzeit entdeckt. Wen anderen, bitte schön, hätten denn die Ausgräber damals um eine Exportgenehmigung bitten sollen als die offiziellen türkischen Behörden? Ich wage zu behaupten, dass die kriminelle Energie bei griechischen Hehlern sicher größer war/ist als bei den Käufern. Diese angeblich „geklauten“ Kulturgüter sind in Mitteleuropa doch hoch geschätzt, gut bewahrt in Museen untergebracht und für alle Welt zugänglich. Gegenüber der Menge was hier verkommt und unwiederbringlich verrottet und zerfällt sollte das für die Griechen doch kein Grund für Vorwürfe und Hasstiraden sein und verschmerzbar sein? Der Nationalstolz (Patriotismus?) ist hier aber enorm!

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30.06.2014

Heute morgen gab die Polizei von Kato Achaia am Telefon an, dass doch die Polizei in Varda für meine Anzeige zuständig sei! Also wieder dort hin. Wieder „endlose“ Diskussionen, die Burschen haben ganz einfach keinen „Bock“ so etwas entgegen zu nehmen! Irgendwann gibt uns der Beamte dann doch ein Formular mit zum Ausfüllen. Das durfte man aber nicht hier in der Polizeiwache machen, sondern man muss zu einem einige Häuser weiter gelegenen Büro gehen. Wie ich aus der Antwort auf meine Fragen heraushörte, ist das eine öffentliche Einrichtung, besetzt mit einer resoluten Dame, bei der hilflose Bürger sich Hilfe für ihre offiziellen Schreiben holen können und z.B. auch Kopien beglaubigen lassen können. Sie verstand auch nicht warum wir hier her geschickt wurden und rief bei der Polizei an. Dann nickte sie aber und wir durften ans Formular. Persönliche Daten wie Name, Geburtsort, Wohnort, Name des Vaters und der Mutter, Steuernummer und zuständiges Finanzamt wurden verlangt. A. übersetzte die Fragen und ich beantwortete sie in deutsch und in Großbuchstaben. Damit ging´s wieder zurück zur Polizei. Der TFT mit Fußballübertragungen von Sky läuft dort ununterbrochen. Meine Antworten auf deutsch wurden dort von A. mündlich ins griechische übersetzt und der „fleißige“ Staatsdiener machte auf meinem Formular seine griechischen Vermerke. Damit war´s aber noch nicht erledigt! Wir sollten morgen wieder kommen zur Abholung der Bestätigung meiner Verlustanzeige. Ich fühle mich wieder mal wie im falschen Film! Anschließend war Internet-Cafe-Termin. A. und sein befreundetes Brüderpaar suchen gebrauchte Enduros, da ihnen ihre Autos im Unterhalt immer mehr zu teuer werden. Sie meinen, man könne in

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Deutschland günstiger kaufen als hier. Also rein in www.mobile.de zur PreisInformation und gesucht. Er lässt sich eine von mir zusammengestellte Liste über 125er Enduro-Maschinen nach seiner Vorstellung ausdrucken und gibt sie unterwegs bei seinen Kumpels ab, lädt dafür schon wieder ein paar „günstige“ Melonen ein..

Sonntagsbetrieb 01.07.2014 Die offizielle Bestätigung meiner Verlustanzeige habe ich wirklich heute bei der Polizei erhalten! Außer meinen persönlichen Daten, die in lateinischer Schrift übernommen wurden, kann kein Nichtgrieche irgend etwas lesen! Eine Kopie meines Antrages zu erhalten war nicht möglich. A. übersetzt mir den griechischen Text sinngemäß, er geht so in Ordnung. Ich hatte schon Bammel, dass hier noch jemand drauf kommt, dass ich ja auch hier ohne Fahrerlaubnis herum fahre! Aber so weit dachte zum Glück niemand. Nach Einkäufen im Ort will A. noch Dünger für seine Blumen und Bäumchen holen. Den gibt´s bei einem etwas außerhalb gelegenen riesigen Betrieb für alle möglichen Chemikalien, kombiniert mit einem noch riesigeren 100

Pflanzenzuchtbetrieb. Wir gehen durch die Fußballfeldgroßen Gewächshäuser. Alles topmodern und innovativ ausgestattet. Einige Damen sind in einer Ecke damit beschäftigt an kleinen Setzlingen herum zu pfriemeln. Jeweils ein Gurken- und ein Zucchini-Sämling (ca. 15 cm) hoch sind zusammen in einen winzigen quadratischen Plastiktopf pikiert. Die erste Dame schlitzt die Stämmchen ein und kürzt die Blätter etwas. Die nächste hakt die Schnittstellen ineinander und klemmt eine Klammer dran. Die nächste wickelt eine Art Isolierband um die Verbindungsstellen und reicht den Topf wieder weiter in´s Regal. Es gibt stapelbare Styropor-Paletten mit entsprechenden Aussparungen für die kleinen „Container“. Hier werden Gurkenstecklinge auf Zucchini-Unterlagen veredelt! (Das Gleiche macht man hier übrigens auch mit Melonenstecklingen.) Wenn die beiden Pflanzen zusammengewachsen sind, wird die Gurkenwurzel selbst durchtrennt und die Pflanze lebt nur noch über die Zucchini-Basis und wird dann so verkauft . Früher haben die Bauern noch selbst die Aussaat gemacht, heutzutage verwenden sie diese veredelten Kunstprodukte, die scheinbar besseren Ertrag bringen. Im landwirtschaftlichen Bereich wäre für die griechische Wirtschaft bestimmt noch viel Entwicklungspotential drin, vor allem wenn sie mehr auf echten Bio-Anbau setzen würde und auch die Vermarktung besser organisieren würde! Denn ob dieser ganze Aufwand sich hier rechnet wenn dann beim Verkauf nur lausige 5 Cent/Kilo Melone herausschauen ist doch mehr als fraglich! Schlagzeile in der örtlichen Zeitung die bei der Polizei auslag: „Schwarzer Herbst für die Bauern“! 02.07.2014 Schon morgens vor dem Bus ( ich Frühstück , A. nur Kaffee + Zigaretten) ausufernde Wertephilosophie mittels Aussie-englisch/deutsch-englisch/deutsch/ griechisch und nonverbaler Gestik). Im Laufe des Tages treffen Berliner „Nachmieter“ für meinen Platz ein. Somit ist auch die Unterhaltung für A. weiterhin sicher gestellt. Ich musste ihm versprechen seinem liechtensteiner Sohn zu schreiben und im Namen seines Vaters die „Leviten“ auf deutsch zu lesen! 03.07.2014 Es reicht jetzt, ab heute geht´s zurück! Am Wasserhahn am Strand von Manolada schnell den Staub noch etwas abgespritzt, am Anfang von Patras eingekauft und zum neuen südlichen Hafen um 12 h zum Einchecken gefahren. Abfahrt in Patras pünktlich 14.30h OEZ.

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Igoumenitsa ab 20.00h.

04.07.2014 Ankunft in Ancona 11.30 MEZ. Heimfahrt auf der italienischen A14 und A13 über Bologna bis Modena, dann A22 Richtung Brenner. Alle Raststätten dort haben Ver- und Entsorgungsanlagen für Womos und auch kostenlose Übernachtungsplätze. Leider sind die aber etwas eng und der Lärm der nahen Autobahn ist im engen Tal leider unvermeidlich. Erster Gedanke war bis auf den Brenner rauf zu fahren und dort am See zu übernachten. Seit dem Eintritt ins Eisacktal regnet es aber ziemlich, die Temperatur ist ungewohnt niedrig und wird oben am Pass noch niedriger sein! Dort habe ich schon mal lausig gefroren. So fahre ich noch vor dem Paß in Sterzing gleich nach der Mautstelle (40,30 € für Ancona bis Brenner) rechts raus zum Autohof. Dort gibt es eine riesige (gebührenpflichtige) Parkplatzanlage für Lkws, mit Zollstation, Restaurant, Motel und Tankstelle und in der äußersten Ecke einen sog. Womo-Park, der aber auch nichts anderes ist als die Lkw-Plätze, nur dass davor eine Schranke ist und nochmals kassiert wird und zwar 13 € pro Nacht! Nicht mit mir. Ich dreh um und stell mich auf einen ruhigen Lkw-Platz mit Rasen, Baum und „eigenem“ Abfallkorb vor der Tür. Bei der Ausfahrt wird über das Einfahrtticket nach genutzter Zeit abgerechnet (7€). Km 298 103 05.07.2014 Vom Autohof kommt man wieder direkt auf die Autobahn. Darauf fahre ich hoch zum Paß und wechsle dort auf die mautfreie Bundesstraße, bleibe auf der auch durch Innsbruck und im Inntal raus bis Telfs. Am Inn hat es nach Kranebitten, dort wo die Straße wieder auf Flußniveau herab kommt, einen schönen Rastplatz mit Sandbänken am grünen Fluß. Über den Kessel von Nassereith und über den Fernpass direkt auf die A7, praktisch schon ab Reutte. Ab Ulm A8 bis Karlsruhe, und dann ist die Heimat schon fast zu sehen! Ende der Reise bei Km 298 580

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Nachtrag: Luftbilder von Pylos mit Quadrocopter

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